1826 / 75 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 30 Mar 1826 18:00:01 GMT) scan diff

Geßáude wehnenden Schauspiele

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Diese Winde hindern auch den fdnigl. großbritanni- \chen Bothschasrer Herrn Stratford Canning noch im- mer seine Fahrt von den Dardanz?llen nah der Haupt- stadt fortzuseßen. *) Der französische Borhschafter, Graf von Guilleminot hat am 18. d. M., in Begleitung sei nes Adjutanten, des Obersten Lostende, seine Neise über Adrianopel , Bukurest und Wien nach Paris ange- treten. **)

Am 21. d. M. ist der nah Ceylon bestimmte Ge- neral Sir Hadson Lowe über Bukurest in Konstanti- nopel eingetroffen. - Es ist noch unentschieden , ob er die Reise úber Aegypten oder durch Persien fortseßen wird.

Ara 8. Februar, um halb 9 Uhr Abends, verspürte man zu Smyrna eine Erdershütterung, die glücklicher “Weise feinen Schaden anrichtete. (Bekanntlich wurde auch zu Konstantinopel an diesem Abend eine Viertel- stunde frúher, ein heftiger Erditoß in der Richtung von Norden nach -Súden verspurt.) Zwei Tage später, am 40. Februar, war zu Smycna, in der Nähe des fránfi- schen Quartiers Feuer ausgebrochen, welches jedo, un- geachtet des starken Windes, durch die shnellen und “zweckmäßigen Anstalten bald gelöscht wurde, und nur 3 Häuser verzehrte. E

«— Nachricheen aus Bukurest zufolge, hat ein in der Nacht vom 19. auf den 20. Februar in dem daxtigen Schauspielhause ausgebrochner Brand, dieses Haus und die* daran: stoßende Wohnung cheiñes Bojaren jo schuell bis auf dem Grund in Asche gelegt, dap die im Theatet:

r mit genauer Noth ihr Leben retten fonnten/ und alle ihre Habseligkeiten vetloren.. Die Einwohner -von Bukurest gaben bei die- ser Gelegenheit einen neuen Beweis hrer Wohlthätig- feit, indem sogleich eine Collecte veranstaltet würde, zu welcher der regierende Fürst eine beträcbtlihe Summe beigetragen hat, so daß den dringendsten Bedü: nissen dieser armen Leute vor der Hand abgeholfen ist.

Philadelphia, 15, Februar. Der Seuat der Vereinigten Staaten hat endlich entschieden, daß es zweckmäßig sei, Repräsentanten zum Congreß von ‘Pa nama zu jenden. Man hat sich aligemein gewundert, daß man so lange hin und her berathschlagt hat, da wir doch denselben Principien*folgen, welche die Spa- nischen Amerikaner zur Richtshüuk nehmen, und un; fehlbar Territorialfragen dort zur Sprache tommen werden, bei denen wir nicht fremd bleiben tkônnèn. Ohne Zweifel wird nämli Cuba's Loos dort entzhoi: den, und wer ist mehr, als wir, bei dem Schicéjal ei- ner Jusel interessirt, die in unsere Me liege unp | durch ihre Wichtigkeit und Sea ce fert Lage div «SHfffahrt des Gödlfs von Mexico» behertscht, wyghin der Welthandel mit jedem Tage mehr scineu,Zug nimmt Der Hauptgrund, weshalb ein Theib der Senatoren

gegen die Sendung nah Panama gauésen ist, sol hauptsächlich in dem Kriege liegen, der zwischen Bra- silien und Buenos - Ayres ausgebrochet ist. Sie besor- gen, der Krieg möchte das Vorspiel eines allgemeinen Kampfes werden der vielle1cht das Schicksal von ganz Súd-Amerika von neuem gefährden würde. Die Feind-

©) Der fkaiserl. österreichische Gesandtschafts - Janikschar, wel- cher die Post vom 25. vor Konstantinopel nach Bukurest überbrachte, hat daselbst ausgesagt,. er habe Hrn. Strat- fort Canning in geringer Entfernung von der Hauptstadt begegnet, da er den Weg dahin zu Lande genommen habe.

(Anmerk. des Oesterr. Beob)

**) Genexal Guilleminot is, wie wir hon gemeldet haben, am 15, d. M. in Wien eingetroffen , und hat von da am 18. d. M. seine Reise nah Paris fortgeseßt.

(Anmerk. des Oesterr, Beob.)

seligfeiten an den Usern des La Plata haben offffenh die Expedition der Mexicaner und Columbier geg Cuba und Puerto Rico gelähmt und es sind Befeh

erlassen worden, die Verabschiedung der Truppen eini

weilen einzustellen, die nah dem leßten Felozuge j Peru in ihre He:math zurücfkehren sollten. Auch y terliegt es feinem Zweifel, daß Bolivar in Ober - Pt geblieben ist, um den Gang der Begebenheiten zu h obachten und bei deë Hand zu sein, wenn die Uy stánde es erfordern sollten, thátig Theil am Kriege j nehmen. Briefe aus Arica destäcigen diee, Es nj darin geradezu versichert, daß ohne die Dazwischenkui Englischer Agenten, welche einen allgemeinen Bruch verhiudern suchen, der Befreier schon das Comman) der Truppen gegen Brasilien übernommen haben wür) Auch soll er dem Kabinet von Rio de Janeiro off erflärt haben, daß die Ehre und das Juteresse | Súd - Amerikanishen Republiken ihnen nicht gestai bei dem Schicéjal von Buenos - Ayres gleichgültig bleiben und daß sie, im Fall leßteres nicht starf ge sein sollte, Brasilien zur Verzichtleistung auf einen offenbar nur durch Ujurpatioa gewonnenen Besib y ndrhigen , zu den Waffen greifen würden, Viele \hy shon eine Veränderung mit Brasilien voraus. t sei jede, wie ihm wolle; das Eine bleibr ausgemz daß diejer Krieg hinsichtlich Cuba's eine gewaltige

version macht. Ohue denselben wücde es gewiß s einen Angriff -von der Mexicanisch Columbischen Ari

‘erfahren haben, die seit drei Monaten bereit steht, ü

Matänzas- abzumar]chiren. Dabei ist jedoch das Un! neymeu icht leiht. Cuba hat in diesem Augeah| mchyx Vertßeédigungsmittel , “als es seit lange geht hat : ‘6000 Mann Europäische Truppen, 1200 Farbil 6 Freggfcen uad. einige Compagnien K. Fretwilli die sig) von Columbienu* und Mexico geZlüchter hab Der Kampf würde alfs gewiß blutig werdet, wil ucht die jehr zahlreichen Cêcölen, die laut nach Uni hángigkeit verlangen, und-andre unvorhergesehene, af mögliche Abjälle demselben erleichterten.

Die jetzige Sißung des Nord- Amerikanischen C gressés wird wiGkg werden. Es sind bereits viele F ¡chlte Úúber dg dsfentlichen Unterricht, Aulegut! g nel Kanale uud Straßen , die Verhältnisse zwischen Kal leuten umd ihren Faftoren, die Organisation der Mi die Einferkerung wegen Schul:en, Theilnahmz ille mer Kinder an dem Erbgut ihrer Mütier 2e. erschie! Endlich hat auch die Committee, welche beaufiragt | ¡u prüfen, ob es udthig sey, an der Nordwestkúste Amerika bei der Mündung des Columbiaflusses | Terricorialregierung zu errichten eine höchst wid Frage, die das Publicum schon seit lange [chäjtigt hat für die Nothwendigkeit ents den, und in ihrem Bericht kommen Stellen denen man eben feine úbergroße Philantropie u sagen darf. ¿Die Horden, heißt es z- B. daß die nócdlih vom Columbia wohnen, sind wild, | getish, Hinterlistig; sie zeigen eine der furchtbal! Anomaiien. der menschlichen Natur: das bestänk Verlangerl, sih von Menscheufleisch zu nähren. reibbarer Moralist kann bei den Gedanfen an ihre 4 rottuug schauderuz aber jedèr Mensch, der die Wi der menschlichen Gattung zu shäßen weiß, darf dl so wenig anstehen, diese Elenden zu vernicheen, als wilden Thiere, die in den Wäldern umßherstreifen.// | bedarf wahrlich feiner großen Reizbarfcirt, um bei | chen, eines Pizarro wúrdigen Aeußerungen zu schaudt

Kd. niglie S haus pte-le, Mittwoch, 29. März. Jm Opernhauje : Maurer, ‘/ Oper in 3 Abtheil,

11 : tusif voa Auber.

Gedruckt bei Feister

und Eisersdorff. Redacteur Joh nf

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Yyreußishe St

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aats - Zeitung.

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Berlin, Donnerstag,

Amtliche Nachrichten.

Kromitf des Tages

Der Oberlaúdesgerichts - Referendarius Lehmann n Paderborn ist zum Justiz - Commissarius bei den Berichten zu Rheda, Rietberg und Wiedenbrück, mit Anweisung seines Wohnorts in Wiedenbrück, bestellk | orden,

Angekommen. Seine Durchl. der Genexal der Anfanterie un®& Gouverneur von Luxenbuürg ». Pxinz Ludwig von Hessen « Homburg,“ von Luxenburg. Der König!. Baiersche Kabiners- Kourker Braune»

ann, von St. Petersbur. “.- Abgereist. Se. Exc. der Goheim&StaaßckMinister, Freiherr von Humbolot7 nach Schleßeh-

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Zeitungs - Nach{rzckchten. Ausland. h

Paris, 23, März. Vorgestern úberreiŸhte der nigl. Preußische Gesaudte, Freiherr von Wertheë, dew Könige in ener Privataudienz* ein Schreiden 1eines Souverains wegen der Geburt eines Preußirchen Prin; jen, Sohnes S K..H. des Prinzen Friedrich , Nesfey S, M. des Königs von ‘Preußen. : Ï

Der Paics Kämmer ist das Geseß wegen EntscháÀ digung der ehemaligen Co!onisten auf Sr. Domingo” vorgestern vom Finanzminister vorgelegt worden.

Der König hat, “nach dem von Ludwig XVIII, ausgesprochenen Wunsche beschlossen, der parijer Me: tropolitan - Kirche eine silberne Biletsäule der heiligen Jungfrau, Patronin von Frankreich, zu |cheuten. Diese Statue wird in Lebensgrdpe sein, und aus den Privat: fonds des Königs bezahlt werden.

In einem am 13. d. M. in Rom gehaltenen Con- sistorio haben mehrere Ernennungen zu erledigten Dis thúmern, und die Erhebung des Crzbischofs von Rheims zur Cardinalswú: de statt gefunden.

Der General Graf von Guilleminot is vorge: stern, aus Konstantinopel kommend, hier angelangt.

Aus Gibraltar schreibt man unterm 23. Febr., daß

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-@Dje stellten dabei unter andetti

den 30sten März 1826.

Sterblichkeit, selbst unter den wohlhabenden : Leuten, ichrecélih, Die drei Viercel der Perionen, welche von der Krankheir befallen werden, sterben daran, . Jn Tanger und Salé záhlt man im Durchschrite drei Kranke in j:der Familie.

Die aus Marieille hier eingegangenen Briefe sprechen auch voa diejer Kranfheit und melden, daß die Sani- rârs - Behôrde die nôrhigen Maaßregeln ergrissen hat, um,-die Departemeuts am Mittelländischen Meere vorx - dieser Krankheit zu schüßen. E

Fünfprocencige Reute 96 Fr. 15 C. Dreiprocent. 64 Fr. 70 C. | Ee

Lon d-o n, 18. März. tern heute mitgetheilten neuesten Nachrichten. aus O|tiùns-: - dien erfolgte am 1. Oëtober v- J. die ekste- Zusainmens funfe zwiihen dem General-Major Sir A. Campbell urs Vommodore Sir J. Brisbane, als den englischen Commissarien y

mit den von Seiten der Birmanen zu deu Unterhandlungen beauftragten Perionen.

Nach den von, unseren Blät-"

Von Seis cen der leßteren ward dabei der Wunsch ausge)prociien, diesen ersten Tag lediglich der freuud\schaftlich-:n Unters haltung zu widmen, die eigéntlichèn“ Geschäfte aber auf den fófgenden Tag zu“ berieben. Nachdem man eug- lijher Seits sich damit einverstanden erfläárt hatte, uncierhielten die birmaut|cheu Commiíissarien die unjrigen auf seyr artige und ême Weije, indem sie sich zugleich. nach den neuesten Nachrichcen aus England, nach dem Befinden des Kénigs u. }, w, erkäandigten. Am folgeu- ‘den Tage beganneu die eigentlichen Friedens - Unter: idlungen, wobet die birmafuschen Commi1sairien sich es hd qucelegen leyn ließen, Tie unsrigen dahin zu" pringèn, deese auf Feiner Gebiets: Abtretung noch auf etner“ EntschàÄgung- für dea Kriegsaufwand beständen. T, daß ein Käes, den e mir China gesúyit, dhne ein Y ser von etuer oder der ander. Seité beendigr worden wäre und daß seite dem betde Lider sts in Frieden und Freundschaft mit einauder gewesen wären. Da sie jedoch sahen, daß ste in diesem Pulnkce nichr zum Zrele gelangen fonuten, boten sie um cine V:rläángerung des Waffenstillstands, um bet ihrer Regierung anfragen zu fkônnen. Dies ward bewisligt- und demnach der Waffenstillstand bis zum 2. Nov. verlängert. Ain folgenden Tage lud Sir A. Campbell die birmanischen Commissarien zum Mits tagsmahl. Am Schluss: desselben wurde auf die Ge- sunheit des Köngs von Avá uad seiner Familie ge- trunfen, Die birmani)cchen Commissariea óußerten ihre lebhafte Freude und bemerften, daß die Vereinigung der feindlichen Heere an einer und derselbeu

auf vielen Punkten des Königreichs Marotko eine furchtbare Epidemie ausgebrochen is. Man schreibt diese Plage der Hungersunoth U welche seit langer Zeit in dies:m Lande herricht. Auf der Sirecke zwischen

| dem Cap -Pastel und dem grünen Vorgebirge ist die

Anjúhrer zweier \

Tafel ein außerordentlicher Beweis von Vertrauen und Redlichkeit sei, würdig zweier großen und civoilisirten Nationen , die, so hossen sie, sich micht weiter befkriegen

würden.