1826 / 83 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 08 Apr 1826 18:00:01 GMT) scan diff

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haltung shwierig werden fann; endlich fann man die Liebe zum Gcundbesißkthumé mit demselben abnummt, befürchten, daß die Grcundlazen dér geselligen Ordnung er|chúttert werden. Dies sind, wenn man die Besorgnisse aufs Aeußerste treibt, die Nachtheile jener Zerstückelung. Bieter sie aber niche auch einige Vortheile dar? Zuerst fann man nicht läugnen, daß der Geist der Beständig- feit und des Erhaltens, welher am Grundeigenthum hafter, eine größere Anzahl Menschen durchdringt, wenn das Grundeigenthum unter eine grôßere Anzahl vertheilt ist. Diese Vertheilung vèrmindert übrigens die soge, fährlihe arme Classe, welche an nichts festem hängt. Wenn aber diese Vorzúge unbestreitbar sind, wer wird es alsdann wagen, ohúe Anstand die Frage zu entschei- den, was die beste Gewähr für einen Staat sei; ob eine große Anzahl Grundbesißer und einé kleine Zahl großer Vexmögen, oder eine größere Zahl bedeuten- der Vermögen“ und, eine fleinere Zahl Grundeigeuthümer. Uebrigens wuß man weniger das prüfen - # lein fôunte, als. das, was ist.’ Seit der Revoluti at nun die Zähl der Grundbefizer „bedeutend zugenommtgyz, wer ader würde leugnen, daß die eigentliche V sse währeud dèr Periode von 1300,-bis 1815 schwerer ; zuwiegeln gewesen wäte, ‘gls sié-46 im J- 1792 „*ügter den Gesezen von e AENs en zist ?

aufgestellten Theorien vou. Gefahr der Zerstükelun beruyen auf keinem fichern.Fundamènt, wenigstens wi sen wir von feinem, “Hat man sih denn die. Múhs geben, zu prúfen, ob „die Zerstückelung in der leßteuZei ab- oder zugenommen häât,-ob der Schwung dex Fadu strie auf sie irgend einen wichtigen Einfluß auegeubt

hat? in welchen Provinzen sie am meisten zugenommen hat? wie der Zustand dieser. Provinzen sich. zum Zu-. Ueber alle diese

stande der “andern verhält ? u. \. w. Punkte haben wir nur Muthmaßungen , was denn na- tärlih die Debatten länger und s{chwieriger macht, und die Folge hat, daß wir nur' nah Theorien und Con- jekturen entscheiden müssen. Der Redner macht weiter- hin- darauf ausmerkfsam , wie falsch es sei, ein angeblich so vichtiges Geseß auf der beweglihen Bäsis der Steuer- rollen errihceu zu-wollenz êr erinnert daran, daß wäh: rend man von der einen Seite das Vermögen iy den Familien vergrößern wolle, mehrere Mitglieder dieser Familien dahin arbeiten würden ,- daß dies nicht ge- schehe. Disse Mitglieder sind die Nachgebornen ‘und Töôchtek, die, in einigen Fällen in dem Maaße ätmer wercen , -wie ihr Vater reicher wird. Der Redner er- flärt jedoch. daß er das. System von“ Substitutionen billige, weil es ven der einen-Seite zwar, zur Erhÿal- tung des Vermögens in den Familien beitrage, von der andern aber ganz in Fer Willkähr der Famtienhäupter liege; der dritte Artifel des vorliegenden *Geselzes, wel. cher davon handle, enthalte ‘auch nur eine geringe Aus.

dehnung der von dem“ Code - Civil gegebenen BefugntþÞ fusse des Zufalls stehende Aristokratie, oder vielmeht

sen; es fomme aber Jeßt wesentlich auf die Begúnsss gung der Erstgeboruen an. Nach den Bestitnmung des Code fônne der Vater dem Erstgebornen solche Be- günftigung gewähren, und wolle er es, so bedürfe -ex des neuen Geseßes nicht und brauche nur ein Testameut' zu machen; dies deweise, daß das Geseß nur inden: Fällen wirksam seie, wo es entweder unnúß oder un- gereht sei. Unnúß, wie schon aukgeführt worden, wenn der Vater die Absicht habe, den Erstgebornen zu begünstigen, ungerecht, wenn ein plößlicher Todes- fall oder -andere Umstände den Vater gehindert haben würden, seine Absicht, eine solche Begünstigung nicht eintreten zu lassen, dürz) cin Testament zu äußern. Das Geseß scheine demnach in politisher und türger- licher Hinsicht verwerflich, weshalb er (der Redner) dagegen stimme. Der Siegelbewahrer (Justiz: minister) erhob sich hierauf, um das Geseß zu verthei

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Aber diese-@es

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Gleichheit der Erbschaftstheilungen in Frankreich, w;\,ihe von Einwendungen dutch, welche aus speziellen

wand, den man aus dem Artifel der Charte gezo estimmungen der Code: civil leicht wird, alle diese Auf- hat , welcher bestimmt , daß alle Franzosen gleich When zu lôsen, und däß die vorhandenen Gesebe fehr vor dem Geseß, und bemerkte treffend, daß dieser Artist neben dem vorgeschlagenen anwendbar sind, Am

ziehn sei, in der Charte auch in dem Capitel stehe, welches y den politischen“ Rechten der Franzosen handele ; fônnte män, sagte er, wean man ihn auf das Erbr bezieheu wollte, die Verschiedenheiten der bestehen) Gesebgebung rücksichtlich desselben gut heißen, wie fön man es erkfiáren, daß die natúrlihen Kinder von | „Erbschaft gusgeschlossen sind, wenn legitime Kinder sind, warum werden gewisse Seitenverwandte zugelass airdere ganz ausgeschlossen? Dies kömmt Alles dah daß die vou der Charte zugesicherte Gleichheit nicht Gieichheit ist, welche der Naturzustand mit sich briny

rúck und verglih folgeudermaßen das bestehende und (s vorgeschlagene Geseß. Wenn ich, sagte er, zunächst [s erstere betrachte, was sehe ih? Der Familienvater richt; die Ungleichheit entsteht: p s ist, fann nur ihm beigeraessen werden. Er schweigt ; ¿ Gleichheit bleibt bestehen: diese Wohlthat, wenn es eist, t Geseß. Der Familienvater schweigt; die Ungleich- it entsteht: das Uebel, wenn ‘es eins ist, ist uicht sein erf, Er- spricht die Gleichheit erscheint wieder: dies wenn es eins ist, fann ihm allein zugeschrieben

Nechte zu haben, sondern gleichen Schuß der vorhand nen, Rechte. Maa sagt uns aber; Seht Frankrei WoßHlsein, seht, die Wohlhabenheit herrscht Úberäll; die find die Folgen der Gleichheit in den Erbschaftstheilu gen. Ach, meine Herrn, ih habe lange Zeit di

leihheit der Theilungen gesehen und nur seit ei

inen Anzahl Jahre. sehe ih das Wohlsein, well man ihr zuichreidt. Die unbeschränkte Ungleichheit | F Nachtheile; wie die unbeschränkte Gleichheit, es fön! 4 daher darauf an, den: Mittelweg einzuschlagen. Wol man das Erstgeburtsrecht aus früherer Zeit wieder hi stellen, so würde ih die gehegten Besforgnisse begreift Bei der Größe der vou unsern Geseßen bestimni Pflichttheile, bei der Kleinheit des -Vermögensthä worúber der Erblasser frei verfugen fann , begreife sie aber niht, und sie ersheinea-mir nur als Jrrthü oder als Ungerechtigkeitèén ; bejonders da das vorliege Geseß selbst dem Erblasser die Freiheit - läßt , dess Wirkung durch seine Erklärung aufzuheben, und hi durch sowohl die Verarmung der Einen, als das ül mäßige Concentriren“ des“ Neichthums in den And verhindert wird, Wie aber, ruft ein edler Redner al Ihr wollt eine Aristokratie schaffen? das könnt J nicht, eine Aristokratie ist niht das Werk der Gel sondern der Zeit! Jf dem wirklich also, dann ih , meine Herren, in einem großen Jrrthum gew Ich habe immer geglaubt und glaube noch, - daß Zeit, welche politische Justitutionen befestigt, sie 1 |chaffen fônne. Die nur von der Zeit gebildete Ai fratie ist etwas persdunlihes, vergängliches, was auf dem zufälligen Uebergewicht Einzelner beruht ; ed eine Kraft, welche nur für sich selbst, nicht -für | Ganze wirkt, es ist eiñe unconstituirte unter dem

r Kinder geschont; welches „am

x Eltern, die Liebe de : 4 Herzèns und die Pflichteu„dér

desen die Gefüble des esellschaft in Cinflaig gebracht, ch Eins lassen Sie mich erinnern.

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Als die Königin

h sie, für sie alletn/ das Erstgeburtrecht auf; als di heber alles unsetes Unglúcks den Adel und die -Mo- hie zerstôren ‘wollten , Die Debatte hatte heute fortgedauert.

Der Direktor der Kduüigl. Taubstummen - Anstalt t einen Lehrcursus angefangen, worin die- Grundsäße ; Systems, nach welchem diese Unglücklichen erzogen rden, dargestellt werden. sollen; theils um Personen er Familie, zu welcher ein Taubfstummer gehört, in 1 Stand zu seßen, mit ihm zu verkehren; theils un rer für ähnliche Anstalten zu- bilden. Der Verfasser und der Herausgeber der nouvelles res provinciales sind vom ôffentlihen Ministerio dem hiesigen Zuchtpolizeigeriht, wegen Beleidi g der Religion des Staats, wegen Augrisss der Ynigl, Macht und wegen Aufforderung zum Haß und Verachtung der Regierung verklagt worden, Das rf ist - hauptsächlich gegen die Jesuiten gerichtet. ide wurden zwar frei gesprochen. Der Verfasser aber die Kosten verurtheilt , und die Unterdrückung der iten Auflage jener Schrift ausgesprochen. Fünspkrocentige Rente 96 Fr. 95 C. Dreiprocent. Fr. 20 C. E London, 1. April. Die dem Parlament vorgz?- en Papiere in-Betreff der- von der Regierung ge: fenen Maaßregeln- zur Verbesserüng des Zustandes Sklaven. in unseren Coldñüieen- sind nunmehr ge- ckt, Diese Papiere, welche. die Correspondenz mit

ist gar feine Aristokratie. Diese kann nur durch 0 seße, oder wo man solche“ nicht. fenunt, durch Gewalt | giundet werden, Der Zeir --aber ‘bleibt es vorbehalt( sie zu befestigen und- zu modificiren. Dies beweist Geschichte; durch ein. Geseß treunte Lycurg die Spl taner voh den Lacädemoüern und gab leßtern ein! hdhern Rang und mehr Gewicht; durch ein Geselz {h Solon seine Edeln, seinè Ritter, seine Zeugisten ; du Gesecße theilte Romulus das Volk in Tribus und Curi! vnd stiftere das Patriziat und die Ritterschaft; und ali bei uns die Milicair, Benesizien erblich wurden Ul Lehen entstanden, traute man auch der Zeit, vertraul ihr aber n:cht allein. Die Ursache ist, meine Herren daß die Zeit, einzeln hingestellt, nur zerstört, und allei ‘im Bunde mit deu Gesehen Kraft zu schaffen erhé!Weorderungen, den Colonial - Legislaturen die-Noth- Diesen Bund wollen wir auch nicht stôren, sondern ihdigfeit einer Verbesserung der Geseße, in Bezug auf befestigen und eine vorhandene Kraft zum Besten def Sklaven, bemerklich zu machen, ergingen an sämmt-

a, Antijua, St. Vincent, Tobágo, Demerara und bice enthalten, geben den. -vollständigsten Beweis, welchem Eifer die Minister \sih -es haben angelegen } lassen , die entshiedenen Wünsche des Parlaments ) der Natien in’s Werk zu. seßzen-z leider aber zeigen sie h die Ungeneigtheit dér meisten Colonial:Behdôrden, zu führung des großen Werks aufrichtig mitzuwirken. einem Schreiben vom Juli-v. J. gab Graf Bathurst | Herzog von Manchester (Gouverneur von Jamaika) lebhaftes Bedauern zu erkennen, daß die Colonial- sammlung so sehr zôgere, die von Seiten der Re- ung anempfohlenen Maaßregeln zur Verbesserung des avenzustandes auszuführen. Aehnliche Schreiben, mit

digen, « Züvörderst eriunerteé er an den Ursprung der i d

Staats constituiren. “Der Minister ging hierauf ci\ff Gouverneurs der obgenannten Colonieen. Graf

in der Revolutiou und. durch die Revolution entsirhschastsfällen gezogen sind und welche man gegen: das den fei ; ferner widerlegte er mit Gediegenheit den Ej eses gemacht hax. Er bewies, daß es mit Húlfe der

welcher seinem Wesen nach auf das Civilrecht nicht zu {usse sciner Nede' kam er auf das Allgemeine wieder

das Uebel, wenn es

fômmt nicht von ihm. Nun prüsfe ich auch das,

es Geseß hat nun wohl am meisten die Zärtlich ket.

Ih schließe nüt

na die Jrländischen Katholiken unterdrücken wollte

PL

thaten sie hier ein gleiches."

aifa , den Báhamas, Barhbadoes, Dominica, Gre- |

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Bathurst blieb jedoch nicht dabei stehen, solchergestalt das ernste Verlangen der Regierung, in Bezug auf Ver- besserung des Sflavenzustandes,“ auszudrücfen, sondern er gab den Celonisten auch nahdrücklich zu erwäaen, wie liberal in der Parlaments-Sißung vom Jahre 1825 für die Jnteressen der Colonieen gesorgt worden, wie man ihre Häfen den fremden Schiffen eröffnet, ihnen den Verkehr mit fremden Ländern frei gegeben, wie man zum Besten-der Produfktiow und- des Verkehrs der Co' lonieen - Abgaben ermäßigt oder gänzlich aufgehoben und ihnen verschiedene bedeutende Gerechtsame ertheile habe, und mithin um so mehr erwarten dürfe, bei den Colo- nisten auch hinwiederum eine Geneigtheit zu finden, die Bemühungen der Regierung zur Erleichterung des an- deren Theils der Colonial - Bevölkerung (der Sflaven) zu unterstüßen. iel 2

Die Bill zur Confolidirung und Verbesserung der englischen Geseße, in Bezug ckuf Diebstahl und ähnliche

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sondern die, welche der gesellige Zustand erheischt; d hên. So wird denn seine größte Härte sich nux | Verg ist, nah dem im Comitee erhaltenen Amen- { her daß «diese Gleichheit nicht darin besteht , gleich Schweigen, nicht durch Handeln äußern. Wels dement e ebenfalls im Druck erschienen und giebt #cken schtagenden Beweis dér nußreichen Thätigkeit

einen desZM lhisters- des Jnueen, Dér Courier «äußert ch | darlbè{x folgendermaßeitz:Das Geheimniß, wodurch Hr. Pé& sich den, von: alleu?Seit?n thm gezollten- Beifall zu væxrfchassen weiß, ist iu; èr „Thaë..höch|t einfach; in den lreellén uad wesentlihèn. Reförmen, die er bewirkt, hat »@r den allzemeinen Nußen im: Auge und die Erfahrung hreriv. Es liegt in’-dér Naturx- der menschlichen- ¿ daß sie aus localen üund-yorübergehenden Um- ‘ständen entspringen únd wénn“schon sie oftmalen Prin- cipien enthalten mdgen, die noch lange fortdauern mü}

sen, wenn jene Umstände bereits vergessen sind, so muß es doch auch, und vielleicht noch öfter sih ereignen, daß" Festsezungen im Geseßbuch bleiben, nachdem sie ganz

nußlos. geworden sind. Doch dies ist hnoch nicht Alles z

die alten Vokschriften werden manchmal nicht-mit den

[neuen Zusammenpassen und die alten Regeln werden nicht zu

der modernen Arc und Weise immen. So entsteht im Laufe der Zeit eine unzusammenhäng-nde rohe Masse von Geseßen, die in der That manchen schößbaren Sto} enthalten, aber mit Vorschriften überladen, welche in ihrer Anwendung den Endzweck der Justiz eher verei- teln als befördern. Eine Verbesserung. der Geseßgebung muß daher mit der Aufhebung der alten Geseße begitr; nen. Der Courier giebt nun eine Uebersicht der durch die vorliegende Bill aufzuhebenden Statuten. (nicht we- niger als 95 an der Zahl) die sehr ins Einzelne gehende, mithin-um so weniger umfassende, und úberall ausret- chende Bestimmtngen enthalten, so. daß mam «an jenen ichter erinnert wird, der, als ma enen muthwillizen Buben vor ihn brachte und eines.Stachelbeer: Diebstahls anklagte, zu seinem Schreiber spra: Suche die Stae chelbeer- Diebstahls - Acte! Da’ nun“ aber kein derglei-hen Sicel im Statuten Buch zu finden“ war, so ließ ee, in Fpnangelung eines Geseßes zum Schulz jener besondern B eute, deu jungen Dieb laufen.

-- Hr. Thos. Wilson zieht sich von der Repräsentation der City von London im Parlament zurück. "Die (gestern mitgetheilt.) Angabe, daß sich in Livers pool niemand zu Vorschússen von der Bank gemeldet, soll nicht rihtig, übrigens jeßt reihlich Geld bei den dortigen Banquièrs sein. :

Am Mittwoch nahmen die Geschäfte an der Stocfs- bôrse schon sehr bedeutend zu, da die Feiertage vorúber und einige der Haupt - Jobber zurückgekehrt waren. Alle Preise stiegen. Consols cin halbes Procent, wies wohl se hernach um ciniges wieder. fielen. Es waren viele Aufträge zu festen Anlegungen in Fohds vom Jns- lande und in- fremdén Fonds vom Auslande eingetrof- fen (wie nicht weniger auf Waaren) da jeder nun dte Gegeleagenheit , wohlfeil zu faufen , benußen möchte. Nur Peruanishe Papiere fielen um fast 2 pCr.