1826 / 106 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 08 May 1826 18:00:01 GMT) scan diff

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der eingestellt werden, Nach übereinstimmenden Berich- ten steht das Wintergetraide gut.

IL. Brandenburg. Potsdam. Die kalte und stürmische Witterung in der leßten Hälfte des Mo- nats Márz hat die Vegetation eben nicht befördert. Mit dem Stande der Wintersaaten ist man indessen im Allgemeinen sehr zufrieden. Frankfurt. Auf die Vegetation hat die Witterung keinen nachtheiligen Einfluß geäußert, vielmehr _ stehen die Saaten und der Obstbaum gut und berechtigen zu den besten Hoff nungen, s

1. Pommern, Köslin. Die milde Witte- rung, welche in der ersten Hálste des Márzmonats herrschte, lockte die Gräser hervor und beförderte das Aufgehen der Wintersaaten, gleich darauf aber ‘erfolgte Kälte mit starkeu Nachtfrdsten vegleitet, die noch immer fortdauert und den Saaten Schaden zugefügt haben dürfte. es háufig und es fiel auch mehrmals Schne& S gemeineui die Winterjaat noch immer ein gutes ¿Sr deihen ; es steht indeß zu besorgen „. daß jowöhl "die rauhe Witterung und die häufigen Nachtfröste - Mo- nat März als auch der beim leßten Frostwéter in Masse gefallene Schnee derselden nachtheilig werden dú:fte.” Die Bestellung der Somarersaat hat hie und da auf den trockenen Felderu mit Einstreuung der Erb- sen den Aufang genommen. :

IV. Schlesien. Breslau. Ueber die Be- schaffenheir der Saaten sind dié eingegangenen Nach. rihten jehr von einander abweichend, Ju ‘den meisten Gegenden standen sie gut, vorzüglih im. Glaßzer Kreise ; in auderen, namentlih im ODelsüer, Strehlener und Nimpticher Kreise, war dies nicht der Fall, In lebte- rem |chiea der Roggen sehr gelitten zu haben und mau glaudre, hie und da werde ausgeackert werden müssen. Im Brieg\chen Krei)e fehlte es den Aeckern fast durch, gehends an der Winterféuchtigkeit. Der Landmann beschäftigt sih bereits mit der Vorbereitung zur So. mersaat, in so weit die ungünstize Wiicerung dies zu: läßt. Hie und da ist auch schon etwas von Erbsen, Hafer und Gemenge zur Fütterung gesäet worden. Liegniß. Die Wicierung war Anfangs Mätz der Akrtbestellung günstig, die stattgefundenen Nachkfröste haben den Feld- und Gartenfrüchten niht geschader und die eingetretene nasse Witterung war dem Erdreich zu- träglich. Oppeln. Die Wintersaaten stehen gut, die seitherige Witterung hat aber dem Landinann wegen der Nässe. des Bodens uur wenig erlaubt, wit der Sommer-Einsaat vorzugehen. i

V, Posen. Pojen. Die Witterung war in der ersten Hälfte des März - Monats angenehm und trocéen ,- dana wurde sie rauh und stúrmi ch. - Nacht frôste und Winde haben die Felder adgetrockuet, ohne jedoch den Saaten nachtheilig geworden zu sein. Bromberg. Ja der ersten Häljte des März Monats herrichte schönes Frühlingswetter und es fanden nux unbedeutende Nachtfrôöste stat. Später trat Sturm, - Regen und Schnee ein, wodur die Vegetation zurück-

gehalten wurde.

VI, Sachsen. Magdeburg. Der Stand der Wintersaaten, die weder von der Nässe, noch von den Fröôsten bis jeßt gelitten haben, berechtigt zu gun; stigen Hoffnungen. Die Rúbsaat hat in vielen Gegen den durch den Frost sehr gelitten. Die bereits begen- nene. Frühßjahrsbestellung ist durch diè kältere Witterung

sten Märztage brachte die Knospen der Bäume dem Aufbrechen nahe und die Vegetation war zu einem neuen Leben erwaht. Garten - und Feldarbeiten nah

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men ihren Anfang, die Viehheerden wurden ausgetrie?

ben, allein mit dem winterhaften Charakter der Witte, "2

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rung nahm Alles eine andere Gestalt an. den Bäumen ,, noh den Saaten ist indeß das Wetter so viel sih übersehen läßt, nachtheilig gewesen und ny

die Rapssaat h in einigen Gegenden durch Auswin eug gelitten. I

Eradte.

gefangen. . Der Winter - Raps\amen ,

Düsseldorf.

: L. Westphalen. Münster. Die Winter jaat ver}pricht, besonders in schwerem Boden, reichliche

dit der Aussaat des Sommerkorns war an der in manchen?

Gegenden in gute Aufnahme fommt, scheint von de; späten Kälte etwas gelitten zu haden. Gleiches Schick# ja traf den jungen Klee, welcher zum Theil umgepflügt!

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Berlin, Montäàg,

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| S} schr guter, aus Rigaer Samen ursprünglich gezogene Stralsund. Dem Anscheine nach ver]spriche in Aly] Leinsamen mit Vortheil angewendet und hoffentlich de

ausländtihe Leinsamen bald entbehrlich werden, Mit

im Borkenschen, eifcig fortgefahren. Minden. Di

auch die angefangene “Sommerfelds - und Gartenbeste(" lung unterbrochen ,

vorhanden, Leicht dürften die früheren Obstsorten, deren Blüthe die vorangegangene milde Temperatur {on fas entfaltet hatte, durch Schnee und Nachtfröste etwa! gelitten haben. VIIT. SJüsich, Cleve, Berg. Köln. Di Winter}aat steht s{chôn, nit Ausnahme der Gerste unl des Rübsamens, welche beide durch die strenge Kälti viel gelitten haben- Ob durch sie die in ihrer Vegeta tion béreits weit vorgerückten Obstbäume, besonders dai Kernobs, nicht gelitten haben, wird die Zeit ausweisen, Jm Kreise Bergheim werden Klagen über unge wöhalihe Vermehrung der Feldmäuse geführt. Gegen Ende des Monats: Februar wu ein mildes selbst warmes Frühlingsweteer eingetreten das ih den ersten Tagen des März anhielt und ein fcühzeitige Eutwickelung, besonders der Obstbaumblüthen besördert?. Gegen die Mitte: des Monats is demselbe aber ein* sehr rauhes und winterliches Wetter: gefolg und die falten Nächte, deren mehrere wirklichen - Frof brachten, haben’ jener Uebereilung Einhalt, zugleich abi

auch an dem Rübsamen und den Baumblütheri Schade gethan. Uebrigens stehen die Saaten sehr gut un ver]prechen wiederum ein ergiebiges Jahr.

IX, Niederrhein. Koblenz. An der Kohl saat hatte die strenge Wintertälte auf vielen Stelle Schaden verursacht, die Übrigen Pflanzen treiben ch0 fráfiig empor. Die Saaten stehen gut, keine {dl chen Junsekten werden demerft. Am Weiunstock hac dsf Winterkälte keinen Schaden veranlaßt, L

Köntglihe-S@chGchaus-ptiele. s Sonnabend, 6. Mai. Jm Schauspielhause: „„Tony,F Drama in 3 Abcheilungen, von Theodor Körner. Hit! auf zum Erstenmale wtederholt : „Der Todie in- Verl 4 genhezt,// Lustspiel in 3 Abtheilungen, nach dem Franj| le mort dans l’embarras, frei úbertragen von F.

hin und wieder unterbrochen, im Ganzen aber, wenn auch én ¿ähem Thonbdoden, er)chwert, dennoch fortge]eßc vorden, Merseburg, Das {dne Wetter der er-

v. Kurländer.

Sonntag, 7. Mai. Jm Opernhause. Auf Y gehren: „„Cardillac,‘/ oder: y Arsenals,‘/ Melodrama in 3 Abtheilungen. 8

Gedruckt bei Feister

und Eisersdorff. Redacteur John. f

Holzanpflanzungen wird in mehreren Kreisen, besonder(|

rauhere Wicterung hat den zu úppigen und voreiligenß

ohne- daß dadurch etwas verloren

wäre. Jm Ganzen ist Aussicht auf eine gute Erndt( F

F2 usgaben für den spamschen Krieg betroffen die Kammer die Discussion {chloß, so war offenbar nur

„Das Stadtviertel d

In den leßten Tagen des Monats E muß. Auch im Kreise Coesfeld wird eigene! V4

Amtlihe Nachrichten. M Rit E Tage

Z Seine Majestät der König haben den bisherigen Trieb ‘des Winterfeldes gedämpft, ohne ihm zu schaden, Pia Aar D arte? BRRIRS, Ie s Um; Hagps

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Panco-Direftor allergnädigst zu erkennen geruhet.

Der bisherige Oberlandesgerihts - Referendarius ugust Wilhelm Heidenreich ist zum Justizkom- issarius bei den zu Tilsit Si6 habenden -Uatergerich- en mie Anweisung seines Wohnorts daselbst dbestelle porden, : | t

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0 a Zeitungs-Nachrichten.

A I L A b: Z S

Paris, 1. Mai. Vorgestern wurde in der Pag irs- ammer über mehrere-Birtschriften berichtet, deren ine den von 27 pariser Banquiers und Kaufleute aus- edrúcéten, Wunsch enthält, daß die Tilgungshasse nicht los Z3procentige, sondern auch 42 und 5prozentige Ren- en auffaufen möchte. Der Graf Roy verlangte de- en Uebersendung an die künftige Commission für das Budjet , dieser Autrag wurde aber verworfen und die Bittschrift deim Nachweisungsbureau Übergeben.

Ju der Sißung der Deputirten-Kammer vom 23. trug Hr. Perier auf eine Ratifikation des Pro: ofolls ‘der vorjährigen Sißung an, welcher sage, der Arte 4. des Geseßes , betreffend die definitive Feststel- ung der Rechnungen für 1824, sei angenommen wor- den. Die Debatten haben, sagte der Redner, nur die und als

on diejen Ausgaben die Rede, und man bezweckte nicht ämmtliche übrigen Ausgaben zu genehmigen. Der

räsident erinnerte hierauf, daß der, sämmtliche v«lusgaben betreffende, Âte Artifel ausdrúuclich zur Ab- stimmmung vorgelegt worden sei; die Kaammer habe gestimmt und es sei folglich fein Jrrthum vorgefallen, ierfür entschied sich auch die Kammer und verwarf den Antrag des Hrn. Perier, das Geseß selbst wurde nach einigen Debatten mit 276 Stimmen gegen 199 angenommen. Vorgestern wurde der Bericht úber

#39 sich auf das Erstgeburtsrecht und die Substitutionen F beziehende Bittschriften gehört. Y die sich nux auf das Erstgeburtsrecht beziehen ,

Wegen 32 derjelben, schlug

“ge

J tex Namen herbeigeeilt.

‘dem Ansehn des Tÿrons keinesweges gefährlich,

den StenMai 1826.

die Eommission, da die Frage [hierüber der Kammer fie vorliege," die Tagesordnung, und wegen der übríis ele die auch auf die Sub|\titutionen Bezug haben, díe UebdersLudung an die Prüfungs- Commission dieses Ge- seßes Yar. - Gegen “leßtern Antrag erhob sih Hr. v. Casieïbajeac und verlangte, daß auch hierüber zur Tagesordnung gejchritten würde, indem gemeinschafts liche Bitejchristen, - wie die vorliegenden , nur ein ges fäyrliches, gese - und verfassungwidriges Mittel seien, einen Einfluß auf die Regierung auszuúden oder viel- mehr die Géwalt zu- usuipiren. Gar ofc, sagte der Rednéèr, werden gute und ruhige Bürger durch Unwis- senheit oder. Unvorsichtigkeit die Werkzeuge und Hels fershelfer der Ruhestäver; beinahe |tets sind zusammens- gerottete Menschen zur Unterstühung zusammengerottes- Im Jahre 1820 hat die Kam- mer solche gemeinschaftliche * Bittschriften wegeu des Wahlgeseßes zurückgewiesen “und die jeßige Kammer wicd gewiß „der frühern gleich, eine eitle Popularirät von sich weisen, denn diz wahre Ehre besteht darin, daß man den Leidenschasten des Volkés troße. Hr. Mech in vertheidigte den Aatrag der Commission ; sei ner Ansicht nach ist dieie Ausübung des Petttionsrechts Die vorltegenden Biüitschréfe:-n druckten nur den Wunsch derx Bittsteller aus und zwar obgleich -sié gemeinschaftlih abgefaßt seien, eines jeden einzelnen derselben. Der vorige Redner hat sich , fuhr er fort, auf einen Aus- spruch” der Kammer von 1820 berufen; allein er darf nicht vergessen , daß dies Votum nur mit einer Majos ritát von 5 Stimmen durchgegangen ist, und daß da- mals 5 Minister mitstimmten-;; es wäre aber besser ges wesen eine erst kür,lih statt gefundene Thatsache zu erwähnen, welche hoffen läßt, daß die“ Kammer sich gegen den Antrag des vorigen Redners erklären wird, Noch in diesem Monuatr hat sie mehrere ähn- liche Peticionen, wegen welcher ‘ejn ähnlicher Vors ¡chlag gemacht wurde, dernoch an das Nach- weisungsbüreau gesaudt. Hr. v. St. Chamans spra für die Tagesordnung; er sagte, das -Bitt- schriften, welche nüßblihe Mittheilungen enthielten, angenommen werden müßten; dann sei.es aber unnüß, sie mit einer Menge Unter]chciften zu bedecken; nehmen aber die Bittschriften den Charakter eines gegebenen Raths, #2 müsse man sie abwei!en, schritt, dieser Ansicht gemäß, so wohl hierüber als über eine 6hnliche von 155 Studenten der hiesigen Rechtss schule unrerihriebene Petition zur Tagesordnung, welche die Commission in Beziehung auf Lebtrere auch vorge schlagen hatte; weil sie im Ersahruug gebracht, daß 125 der Bittsteller nicht mündig, ja nicht einmal 20 Jahr alt seien, wogegen sich dabei die Unterschrift eines Mannes befinde, der weder Jarisprudenz noch wahre-

Die Kammer

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