1826 / 118 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 23 May 1826 18:00:01 GMT) scan diff

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Zeitungs-Nachrichten.

A-u-6 {( &@ .n d.

Paris, 16. Mai. Die vorgestern im' Ordens- Capitel der Ritter des heiligen Geistes ernannten neuen Ritter sind: der Herzog von La - Tremoille , der Fürst von Soire , Capitain der Garden, und der Fürst von Polignac französischer Botschafter in London. Die Feierlihteit fand in der Capelle der Tuilerien statt, wo die seit dem leßten Ordens - Capitel ernanüten Ritter den úblichen Eid in die Hände des Königs nieder? legten. s Heute findet bei dem pábstlichen Nuntius ein gro- ßes Diner statt, U welchem die in Paris anwesenden Cardinále, Erzbischôfe und Bischôfe eingeladen sind.

Uebermorgen: werden mehrere littecarijche und Thea- terzeitschriften , welche angetlagt sind , sich mit politi- schen Gegenständen abgegeben zu haben, vor dem biesi gen Zuchtpolizeigeriht erscheinen. :

Fünfprocéntige Rente 96 Fr. 40 C. Dreiproceñt. 64.Fr. 35 C.

London, 13.- Mai. Se. Maj. der König werden vermuthlich noch einige Zeic in London verweilen.

Bei Gelegenheit der Verhantlunzen. im Ausschusse des Oberhauses über -die Bil zur „Vêrdesseuulig=der Criminal- Justiz am 9, d., sagte Graf Lide p ote des den Berichten , - welche Ew. Herr ichfeiten “Fh lid ge ¡acht werden, gehen drei Thatsachen hervor, “Die drite, eine sehr traurige, ist, daß die Verbrechen der leßten sieden Jahre, verglichen mit den vorangegangenen sièben Jahren, beträchlih zugenommen haf. ‘Die Zweite; utid dies durfte Ew. Herrl. eintgermaaßen ‘trôsten , daß díe Zahl der gehässigstew Verbrechen sich verringert hat, und die dritte, eine zu: gleicher Zeit wichtige und, Feltjaine, daß die Zunahme der Verbrechen tu- der Hauptstadt und ihrer Umgegend bei ‘weitem nicht so groß „Zewejen i}; als im Ynnern des Landes. Leßtere Thatsache ist ganz gegen alle Erwavtling; deun man solite vermuthen," daß in der Hauptstadt, wo der Luxus und die Ver|ch:vendung zu Hausè sind, die meisten Verbrechen begangen würden. Wenn man “einen fann, so scheint es auch der zu sein, daß die Zunahine von Verbrechen in den Maunufactuedistricten geringer gewesen ist, als in den Agriculturdiskricten, Ich we!ß

mir diesen Zustand der Dinge in den Agriculturdijkricten

nicht anders zu erflä:en, als daß die Jagd- oder Wild- gefeße einen sehr wesentlichen Einfluß auf die Morali-

tät der Bauern haben. Am 9Iten machte (wie leßthin bereits fürzlich er- wähnt worden) Hr. Buxton im Unterhause den Anttag: “eine Comité zu ernenuen, um zu untersuchen , ob „und in welcher Ausdehnung det Sclavenhandel auf der Jn- sel Maurítius betrieb:n lvücde. Zu Begründung díe- les Antrags behauptete cr, daß, [eir die Jnsel Mauri- tius an- Englaud gefallen sei, cine reguülaire, lystema- tische und ununterbrochene Einfuhr von Sclaven da; selbst stact gefunden habe, was er durch eine Menge glaubwürdiger Zeugen (sämmtlich brittische Officiere) be- weisen wolle. Es sei nichts weniger als angemessen von uns, der franzdósischen Regierung datüber Vorwürfe zu machen , daß sie dem Sclavenßandel durch die Fin- ger sehe, wenn wir selbst einen soichen Vorwurf verdien- ten, und mit Recht habe einst der Herzog von Riche- licu unserm Gesandten, Sir C. Stuart, der sich ber eine Verleßung des Tractats zur Abschassung des Sla- venhandels beschwerte, geantwortet, daß, wenn die frats Ren Behörden auf der Jusel Bourbon auf dasje- A RG e was auf der Insel Mauritius vor E -_sie wenigstens eben so viel Ursache haben wür- ; England einer Verlegung des Tra-tats beschuldi-

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Schluß aus den Angaben. folgern

| Er fônue 99 positive Landungen Mauritius beweisen. Dieje müßten untersuchtT wey und. wenn er sie nicht bewieje, so wolle er gesta daß man ihn einen der grôbsten und falschesten Li sten nenne. Wenn aber seine Behauptungen wahr ren, dann sci-es nôtziz, daß die Beéegüustiger dieses menschlichen Systems bestrat dürden, _Tháte abe Haus nicht seine Pfliche und leynte die vorge \chl Untersuchung voa sich ab, oder suche sich durch diz ¡huldigung, daß es besser sein würde, die Sache iy nächsten Parlamentsfession zu untersuchen, davon jz freien, dann sei auf einmal und für immer unser folgreichen Einmischung zur Unterdrückung des Sd handels ein. Ende gemacht, Wir würden zur { ung dieses Zweckes keine Tractate melzr abs und Europa -niht méhr auffordern fönnen, unferm spiele zu folgen; wir würden ‘als überführte H vor der Welc dastehen. Sir R. Farquhar (voi ger Gouverneur auf der Jnsel Mauritius) gad z Sclaven daselbst ge}ebwidrig wären einge|muggelt den, aber die Regierung habe Schisse, die ertappt den, condemnirt und die Manùschaften bestraft. | gens wären der Versuche, Sclaven einzusmuggeln sehr wénige gemacht worden, und was der achtbar (Buxton) bew:isen wolle, hâtte wahr}cheinlich. mel die Sechelles- Juseln als auf Mauritius Bezug. lägen 1000 Meilen von Mauritius eutfernt, ün das, was dóört vorginge- fônne fein Gouverüte Insel Mauritiüs verantwortlich gemacht werden , jo ‘wenig wie die brictishe Regierung für das, l Gibraltar ‘vorgeht, verantwortlich gemacht werdén Die Pflanzer auf Mauritius besäßen zum Trau Ahlgi produfte Schouer„- welche von Sclavenmi gin - Und ausgeladen würden. Leßtere gingen bei solchen Geschäfte häufig. ans Land und fehrten am des Schisses zurück,. uad dies sei es wahrscheinli die: meisten der Zeugen, die-der achtbare Herr- h ‘roolle, fúr- Sclaven - Jmportationen ange}ehei Sclaven seien zwar von den Sethellen in Ma eingeführt, aber diese gehörten Pflanzer auf l Jnsel, - welche, weil ihnen das unfruchtbare Laa den Sechcllen keinen Nußen gewähre - ihre S) nah der Insel Mauritius , kommen ließen. Dit aber ein ganz geselzliches Verfahren , eben so wie! ven von einer briterich - westindischen Junsel nach è dern geshaffe werden tônnten. Er versicherte, al chan zu haben, um den. Sclavenhandel ein Eil macheu, und verlas Briefe von zwei brittischen ralen, welche sagen, daß seit 5 Jahren auf det Mauritius nicht der mindeste Versuch zur Betr

den zu fônnen.

1 des Sclavenhandels gemacht worden ist; . Heri

ning sagte, die Ehre des Parlaments. und des 8 erfordere, die Unterjuchung einzuleiten: Det Vo des Herrn Buxtou zur Efnenuung einer Con wurde daher gut geheißen. Hr. Martin “hielt uách\ um die Erlaubniß an, eine Bill einbring dürsen, daß Sherisss hinfúbro Judividuen, gegen sie Whrtts haden, uicht jollen arretiren dürfe, ihre Gesundheit es nicht gestattet , daß man st dein Gefängnisse sendet verworfen.

Diez Times sagen: „„Die Modificationen , ! die Minister mit ihren neuen Korn -Bills vorgeuol indem sie die zuzulassende Quantität beschränkt, Ut nachdrücélihes Sprecheu für diese Maaßregeln bes in und seit der Sißung vom 5., [cheinen dieseldel Country - Gentlemen geniepßbarer gemacht zu h Zwar ist noch viel Geshwäß úber die Gefahr f Landwirthschaft und selbsk von wahrscheinlicher Ve! rung der Armen - Taxen, durch die Zulassung woh ren Korus, geführt worden, ja ein paar Mitg!

(assen des Korns unter Schloß zum Verbrauch iu

sprachen von der Oessuung der Häfen oder dem Hs

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, wie ein Holländer vom Brechen feiner Deiche vom Hereinlgssen des Meeres auf seine Ländereien en würde z aber doch unternahm es nicht ein Mit mehr, die Stipulationen des noch besteheuden geseßes zu vertheidigen und wir haben das’ neue. uspiel, daß Resokutionèn in dieser Materie ohne ¡mentheilung, ja eig stimmig, genehmigt worden. ‘‘ Borgestern Abend war i Coventgarden - Schauspiel- ein glänzender Ball- zum Besten der unglücklichen enweber von Spitalfields. Se. Maj. wurden nur den Rath ihrer Aerzte verhindert, demselben bei- uen, t _Y : A

n der Gegend von Leeds sind sehr. wirhtige Be- ¡gén in leichten Tüchern fúr Ostindien, jo wie an: angetfominen. ' o.

s wird als ein sehr rúßmliher Umstand für Wiit- angeführt . daß: dort während der vergangenen nôth auch nicht eiue Bank fallirt ist. Die Gras» “ijt fúr Verfertigung feinerer Tuche und Wollen: befannt--_ : Nächstens -gehen- drei , riehenland bestimme

b, i | gie es heißt, wird der General : Major Sir Neil

bell. das durch, dea Tod des Generals Turner er- , Goavernement von Sierra- Leone erhaiten.

in K. See- Officier. vom Kriegs|[chisse Briton vor ) schreibt im höchsten Ton des Lodes von der rit. en Tapferkeit und Ausdauer der jer capitulirteu ung des Plaßes y dieser Handvoll der „lebten

hier lauge. aufgehaltene uiid geglaubte Dampfschisse vot

ier,‘ die, als sie sich endlich úbergaben; „„ sb ent-j

sie sich nicht aufrecht erhalten foun- ferdesleisch und ungefähr eben +* jo sich von Lebensmittein 20 «in orts gefunden hat. „Wir haben dieje braveu Lel t” ord des Briton genommen und ich“ kann mit vol- versicht sagen, daß ich mich nicht erinnere, jemats (ebhaftere Freude empfunden zu haben, als da è Matrosen in ihrer Treuherzigfkeit General Rodil einen treuen Staab mit drei herzlichen Cheers be- mmtèn und unser Capirain ihuen gleich darauf gute folide Mahlzeit auftischen ließ. | Brússel, 17, Mai. Se. Maj. der König haben engunte Personen zu Mitgliedern der ersten Kam- ér General Staaten ernannt: den Hrn. A. von ep, Lisher Mitglied des Staats-Raths, bei Ernett- desselben zum Staats-Rath im außerordentlichen t; den Staats-Rath im außerordentlichen Dienst, det, den ersten Präsidenten des Oder Gerichts Hofs ttih und. Mitglied der zweiten Kammer -der Ge- - Staaten; Nicolai, und den Grafen KartFvon nes. v. Kumbee. Def -großbritannische Hofe, Lord Clanwilliam,. i{t t, g

t waren , daß Einige Psund * Reis ist alles, was

Gésandte am Königl. preußi- | vorgestern hier auge: |

die Dede sein kann,

m M mitleidiger Menschènfreunde, deren

Vénabzichen,

Das zu Mons erscheinende Zeitblatt le Dragon spricht der (leßhin erwähnten) Meldung, daß zui eine Unterrichrs-Congregation von 18 Judividuen den hade; es sind, sagt dasselbe, déren nie mehr ; gewesen, und sie sind nicht, wie es hieß, aus dem reiche vertrieben worden, Madrid, 3. Mai. Vorgestern habeu in Aran. | die Jubiläums - Stationen begonnen; sle werden |

ge dauern. Der König und die Königin woh: | enselben bei, |

Bestern hat die hiesige Municipalbehörde das ge- ihe Todtenamre zum. Andenken an die an jenem ; gestorbenen Spanier feiern lasse, | herrschen fortwäßrend bôsartige Fieber i Ind Marotéo. - Am 15. April waren in uren und eine Júdin gestorben.

Der Magistrat von Biidao hat aw 27. April be»

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nehmende. auch jeßc noch gestattet iverden würde, 5 Ä e a j

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fannt gemacht, daß alle Personen, welche Búcher, Pa- piere, Manuscripte, Reden 2c. in Händen hätten, welche Bezug auf geheime Gesellschaften der Freimaurer, Car- bonari oder Communeros haben , dieselven binnen drei Tagen abliefern sollen, wenn sie sich nichr der strengsten Bestrafung ausseßen wollen. : z

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Berlin. Oeffentliche Blätter haben über die hier zur Unterstüßung der nothleidenden Griechen veranstal- teten Geldsammlungen in einer Weise gesprochen, welche hin und wieder irrige Vorstellungen erwecken fonnte, zu deren Be:ichtigung, um weitere Mißdeutungen 1 verhúten, einige Worte hinrcichen werden. -

Die Sache der Griechen hat einen zwiefachen Ge: sihtspunfr, den politischen, * von welchem hier gar nicht : und den rein menschlichen, der hier alleinin Betracht komme. Wznn in jener Hinsicht die europäishen Regierungen aus Gründen, welche mit den wichtigen Jureressen der eigenen Unterthanen im ine nigsten: Zusammenhange stehen, bisher jeder Einmischung und Theilnahme an ‘einem Kampfe; in welchem die vere shicdenartigsten Elemente fast. unkenntlich sich verivirren, fremd geblièhuï sid, so ist dadurch feinesweges der Anse theil ¿welcher Rzbigion und Menschenliebe für die un! glüclicen@Dpser .digfes. Kampfes einflößen, ausgeschlos- se “oder bekchränft worden. . Von solchen réligiösen und mowalischen Antrieben ausgehend, hätte das Unterneh- i 4 Gefühl durch de Schilderungen des immer wachsenden Elendes schuld-

‘dser Greise, Weiber und Kinder in der leßteren Zeit

von? Tag zu Tág“ lebhafter aufgeregt worden war, um so weniger jenen -Mißdeutungen ausgeseßt sein sollen, als dié Sache selb|| dadurch durchaus feinen andern Bezug empfangen konnte, als welchen sie zu dem anges - gebenen Zweck im Charakter eiñes erlaubten Privatuns ternehmens hat. Nicht um die Griechen zur Fortseßung eines Kampfes zu unterstüßen, zu-desszn vollgültiger Beurtveilung nur Wenige durch sichere Kenntniß der Thatsachen und hdheren Ueberblick berufen sind, joudern um Elend und Noth húülflofer- Mitmenschen, unglücklis cher Glaubensbrúbet, zu lindern, welches dem Gefühl Aller nahe liegt, sind jene Sammlungen veranstaltet 5 ihnen andere Triebfedern und Absichten beimischen, sie durch andere Vorstellungen fördern, oder sie gar für solche zum bloßeu Werkzeuge gebrauchen zu wollen, hieße

‘ein Werk christliher Liebe und Milde seines wahren

und würdige. Charafters berauben, und solches in das Uunsichere , zwéideutige Gshietr politischer: Partheisuchr ng in. welcher auch. die bessere Seite nicht leicht. oyne. Nachtheil erscheink.

Aus dem Gekagten berkcstigt sich dasjenige von seibst, was in dffentlichen Blätfêkn; namentl:h auch im Hamburgischen Carrespondenten pin 28. April und in der Allzemeinen Zèitung vom 7. Mf über diesen Ges getustand angeblich von hieraus ‘gergoldèt worden. Die Vermuthungen, welche dasclbst úber dit Zusammenhang dieser Angelegenhcit mit politischen Verhältnissen geÂus- ßetr worden, sud eben so" ungehörig als grundloë, Auch is es ganz unrichtig, daß hier son früher von einer Aufsorderung des Publikums zu Geldsarmlungen für den jeßt ausgesprochenen Zweck die Rede gewesen sei, Eine selchze Sammlung ijt eben so wenig jemals* untersagt norden, als eine in aaderer Absicht zu unter

Die ( igens ihre natürliche Grenze in r Beberziqung derjenigen Noth finden, welche sich auch ate:lande selbi täglich iu vielfacher Gestalt zeigt

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