1826 / 124 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 31 May 1826 18:00:01 GMT) scan diff

und Mordthaten sei. i.

E E E M A Pr E

E s E C TSIRAA

Zeitungs-Nachrichten,

Aus lL.an.d.

Paris, 24. Mai. Vorgestern entstand bei Gele- genheir der Verhandlungen über die Ausgaben des Jus stizministerialins in der Deputirten-Kammer eme heftige Debatte. Hr. v. Labourdonnaye sagte in

seiner Rede gegen diesen Artikel des Geseßbes, er föônne

sih nicht entschließen für diese Ausgaben zu stimmen, jo lange er einen Mann an der Spi6e der Justizvers waltung sehe, in dessen Hánden das Schwere? der Ge; rehtigfeit nur eine Waffe zum Schuße von Verbrechen Hier wurde der Redner durch den lauten Ruf „zur Ordnung‘ unterbrochen , und die Ruhe wurde nicht ehèr hergestellt , als bb der Justiz- minister die Bitte aussprach, man mdge ihm vergdh:- nen, die Anklage vollständig anzuhören. Jch werde, fuhr nun Hr. v. Labourdonnaye fort, beweijen, was ih behauptet habe. Jun einem französi\hen Departe: ment, in Corsifä, hat der Minister durch eigenmäctige Befehle den Lauf der Gerechtigketr“ gehemmt, und Ver- breher der wohlverdienten Strafe“ entzvgen. Schon unter der genuesi|hen Herrschaft flägteu die Corsifaner darüber, daß man viele Criminalp:ozesse durch Befehle, daß nicht weiter verfahren werden jolies unrerdrúdcke uind Verbrechern und Mördern die Erlaubaiß gebe, ‘unge- straft die Jujel zu verlassen ‘und nach dem Festlande zu flúchten. Ein gleihes System haben Hr. “Decazes urrd der gegenwärtige Minister befolgt. Namecenilich ist im

Aahr 1822 einem in contumactam zum Tode verur- theilten Mörder, Namens Ceccatdi, ein Paß uach Ita lien gegeben worden. Der Ceccaldi wurde indessen ver: haftet und von einer mit den Ansichten des Ministers unbefannten Behdbrde festgehalten, Man erwartete de|- sen Hinrichtung, als plößlich der Prefeft den -Verbre- cher durch Gendarmen aus dem Gejängniß abholen und auf ein nah Livorno abgehendes Schiff bringen ließ. Vierzig Tage nach diesem Ereigniß hat der Königl. Ge: neral - Prokurator ; welcher es uicht auf sich hatte nel); men wollen, den Verbrecher auf die Aussorderung des Prefefren frei zu lassen, seinen Abichied erhaltea, Diese beiden Thatsachen habe ih zur Kenutmß “der Kammer bringen wollen; sie veranlassen mich, gegen das Bu!jet des Justizminsteriums zu stimmen. Der Siegelbe wahrer: Man flagt ‘uns an, das Schwert der Ge: rechtigkeit zum Schuße des Verbrechens gebraucht und einen Beamten widerrechtlih abgeseßt zu haben. Was das in Corsifa befotate System betrifst y so ist ‘es. nux in Folge reiflicher Ueberlegung und auf den avsdrúctli- hen Vorschlag einer Commission angenommen worden, wovon viele Mitglieder in dieser Kammer sißen, ly Zustand Corsitas ist befannt; die Leidenschaftlichkeit der Bewohner dieser Jnsel ist gar oft die Ursache von Ver- brechen , und es ijt unmöglich, die in Franfreich beste henden Gesehe dort nir alzr Strenge auszuüben, Fúr diese Ansicht habe ih mich offen erklärt und ich thue es noch; ih habe fie auch in einem an den General - Pro» furator in Corsifa ‘gerichteten Schreibeti ausgesprochen, Die Freilassung des Vetbrechers Ceccaldi habe ih aber weder angeorduet -noh veranlaßt; und hat sie der Pre: fer widerrehrlich verfügt, und der Vorsteher des Ge- fängnisses sie pflihtwidrig geswehn lassen, so fällt der Tadel nicht auf mih. Was die Abseßung des erwähn- ten General»Profurators betrisst, so hängt sie mitder fraglihen Angelegenheit auf feine Weise zusammen, Das Unglück dieses Manues hat mich tief geschmerzr, und will der vorige Redner bei seiner Meigung beharren, daß jener Beamte wegen gewiss:nhafter Erfülluug sei- ner Pflicht gedúßt habe, so wird dies betrübeud für mich jein; es wird mich aber nicht vergessen machen, daß ih jenem Manne viel zu verdanken gehabt habe,

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und ih fann ißhu

Nur jo viel bin ich jezung wegen höôchst hat, ‘und daß die

sprach, tadelte die stizbeiimcen,

und die Gefangekten

dern Grundsäßen al dea möchte. Die

Erinnerung gebracht Der Monitear

heit der Verheirathu testaaten- stattgefund

regt, weichen allein b n is. Uebrigens Tage starb, franft, denn sie wo

die einfachsten That Fünfprocentige 64 Fr. 60 Le

ohne Theilnahme a Wunsch ‘aus, alles

nehmen. Die Peti

funfc der Kausfahr fahrt jo wichtigen verpool in wenigen

Wie sehr durch

daraus hervor, daß delsangelegenßheiten

Monat 240,000 Pf

halter von Sierra Márz eingegangen,

ih úder die eigentliche Ursache“ seiner Abseßung schw;j

deînjenigen vorgelegt worden sind, mein Schicksal abhiug. Hr. Hyde von Neuvil| der spárer úber das Budjet des Fustizministeriy

die Einrichtung der Geschwornengeri die úbergroße Strenge der Geseße, wodurch die ( s{chæornen ost veranlaßt würden, die Angeklagten nj ihre Ueberzeuguàg freizufprechen, um nicht die Very unverhältnißmäßig stceng zu bestrafen, den Wansch aus, daß die Gefängnisse besser eingerit

lich, daß nicht in Schaldsachen gegen Fremde nah

sters wurden genehmigt. ; Der Maire“von Rouen hat, wegen der neuli der Catyedralfirhè vorgefallnen Unruhen, die Geseh!

lichen Gottesdienstes stretig bestraft werden sollen,

Nismes mit, wöraus hervörFeht,- dap diz bei Gele

den sind. Die Braut ‘hatte früher die Predigten M:issionnarien eifrig besucht und durch den grellen ( gensäß, den ihre frühere Handlungsweise 4nit ihrer n herigen bildete, den Unmath einiger Nachbarinnzn

niche in Folge des gehabten Schrei]

nicht bei; wohl aber isi es dem Umstande zuzuschr dap sie, ungeachtet sie shwanger und wass:rsüchtig wat, der Hochzeit getanzt hatte. So entstellt Parcheisl

London, 20, Mai. gestern im Unterhauje die Petition eines Kirchspiels, der Grafshafc Essex, welche dahin ging, die Regie zu bitten, daß Sie zu Gunsten“ der Griechen eins móôge Hr. M. W. Smith äußerte den Wunsch, | man allgemein in ganz Engiand den Griechen gün Gesinnungen aussprehen möchte, um Europa zu zel daß das englische Volk eine christliche Nation nicht i lich ihren Vertilgern Preis gegeden habe, und Kampf, in welchem dieselbe verwickelt sei, nicht |

Krieg verwickeln könnte. Hr. Hobhouse ließen sich zu Gunsten der Griechen |

Man hat die Anlegung einer Telegraphenlinie Holyhead bis Liverpool beschlossen, durch welche die

stand des Landes abgenominen hat, -geht unter ani! bei ciner Sparbank, in welcher im leßten Decemb

200,000 Pfd. St. stehen. Von dem verstorbenen General Turner , Stl

nicht besser vertheidigen, als ini verpflichtet zu sagen daß jene Ÿ wtchtiger Ursachen statt gefun sich hierauf beziehenden Dokumg von dem sein y

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geringe Besoldung der untern

Auch spra

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besser gzhalten und genährt ;

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s gegen Einheimische verfahren y ersten Ausgabefäße- des Justizn

; wonach die Störungen des df

theile eli Schreiben des Maire

ug einer Katholifin mit einem} enen Unruhen falsch dargestellt y

die vorgefallene Stôrung zuzu ist die Fräu, welche am folge

hnre dem Zuge nach der Kirch

sachen. Rente 96 Fr. 35 C. Dreipre

Sir R. Jnglis úberrei

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nsehez doch sprach er zuglei zu vermeiden," was Eugland i Auch Sir Nob. Wilsou|

tion ward auf die Tafel gelegt.

teischisse an diesem für die Sd Vorgebirge ,- deu Versicherern in Minuten bekannt werden wird. |

die leßten Unglücksfälle der Vi

z. B. in Westminster, wo die Ÿ doch am wenigsten eiugewirfkt bab

d, St. belegt waren, jeßt nicht v

Leone, sind Depeschen vom F Jn diesen stattet er Bericht

gleiteten Unternehmung gegen die Sclavenhändler zu

hr n Kan

istlichen Gtaubens und christlicher Civilisation hosste, le er den Grund zu- dem Climafieber , ‘welches ihn [d hiuwegrasfre, und seine, voriges Jahr-noch 7 Glie-.

ubte man in Bombay, daß Rudschi Sing sich zum iege rúste, um Bortpux mit 70,000 Mann zu eat- en.

000 auf 385,000 vermehrtr@ckMnd in den leßten 8- Jahren

e Truppen wurden am 18ren December zu Valdivia gesche , fonnten aber erstz am 2ten Januar abje 1. Sie landeten am 10tenït auf Ler Jusel, nahmen

den Morgen die übrigen Truppen ihre Landung de- fstelligten. Am 1áten wurden die Spanier erst von

Deto vertelebvezn,

men hatte, ward éine Capitulation geschlossen, de:

Kaufmann ist besonders der neue Zolltarif interessaut,

| siegreichen Erfolg einer mit großen Schwierigkeiten hm und Maccaba ab. Dieke, meist in England er enen Mulatten , welche mir äußerer Europäischer ldung innre Africanische Rohheit verbinden, hatten ere Verschanzungen angelegt und große Vorräthe @gnonen, Flinten, Pulver u. s. w. Bei diesem ternehmen, von deren Erfolg General Turner die ijqung des Menschenhaudels und die Verbreitung

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starfe Familie auf 2 verminderte.

(m Weihnachtstage war’ die erste Parallele gegen rtpur in einer Entfernung vou 800- Engl. Ellea voll- er, Jn der Festung, aus der die Belagerer den uen und Kindern freien Abzug angeboteu haben, cine starke Parthei für die Britten' sein. Jedoch

Seit dem Jahre 1808 hat eine Zkoße Verbesserung Zustandes der Sclaven in Westindien satt gefun- Jn Jamaica haben sich die freien Farbigen ‘von 0 freiwillige Fretlassnngen doxt statt gefunden.

Ueber die Unternehmung- des Generals Freire ge Chiloe werden folgende nähere Umstände berichtet.

der Nacht die Batterie von Aguy, worauf am fol-

Hôhen von Poquillißue und dann von denen von , Aber erst nachdem man- die dritte lung derselben auf der Höhe von Bellavista ge-

Haupt - Artikel ist: „daß die. Landschafc- ünd die elgruppe von Chiloe mit dem Gébiete , welches sie lr und welches jeßt von dem Königl. Heere besebzt dem Freistaar Chili, als wesentlicher Bestandtheil (ben, einverleibt werde, und die Einwohner gleiche ¡zte mit den Chilishen Bürgern genießen sollen.“

Nachrichten ‘aus Mexico vom 14, März besagen endes: Der Congreß hat sih in dieser Zeit mit reren sehr wichtigen Gegenständen beschäftige." Für

bereits die Genehmigung erhalten- hat, aber noch öffentlich erschienen ist, weil die Taxartion einzelner fel noch niche beendigte worden. - Leinen werden tig, mit wenigen Ausnahnen, den Zoll nach den- n- Valuationen entrichten, wie früher; doch ist das entum der Zölle im Allgemeinen, das früher 517 pCe. die Valuationen des Tarifs betrug, / auf 34 pCt. uhr und'3 pCe. Consular- Zoll, also im Ganzen auf Ct, herabgeseßt worden. Die bisher sehr billigen" ationen von furzen (Eisenktämerei) Waaren, - die r einen bedeutenden Zweig. des Deutschen Haadels O werden, wie inan befürchtet, bedeutend zer- eret. Das Colonisationsgeseß wird ebenfalls jeßt im-Con- verhandelt und man hose, es werde nach liberale; Grundsäßen eingerichtet werden als das- frühere. neuen Naturalisations - Geseß zufolge,. fann fein der, der niht Katholif ist, oder zum Katholicis- Übertritt, Mexicanischer Bürger werden. Die lgenten des Hauses Barclay, Herring, Richard- t Comp. haben mit der hiesigen Regierung wegen esserung der alten und Aulegung neuer Wege con-

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noch im Hafen von Carthagena,

straße lief, über Xalava und Puebla, Cordova und Orizaba ‘gehen. Am 9cen Februar hat eine dreistündige Beschie- ßung zwischen dem Brasilishen Geschwader unter Ad- riuiral Lobo und dem von Buenos Ayres unter Admís ral Brown statt gefunden, Beide scheinen dabei gelit- ten zu haben und das leßre am metsten. ?

Bei einem Sturm, welchen die vor kurzem in Li- verpool angekommene Brigg, Medusa, auf der. Fahrt von Laguayra nach Liverpool unter 33° 38‘ dex Br, und 582 12‘ der Länge auszuhalten batte und wobei sîe zum Theil ihre Segel verlor, zerstôrte das electrische -Fluidum die maguetische Kraft der-4'am Bord befind- lichen Compasse, von denen sih zwei auf dem Deck und zwei in der Cajüte befanden, S ad

Zu Ekde 2es vorigen Jahrs waren in London 174 Dectoreù der Arzheifkuude, 1000 Wundärzte, 2000 Arz neifunst treibende und 300 bloß Arzeneien bereitende Apothefer, aljo zusammen 3474. Jn Paris waren 600 Doctoren , 128 Wundärzte“ und 181 Äpötheker. Jh Loncon kommt auf 345 Etuiwohner einer, der sich mit der Heilfuast beschäftigt, ‘in Paris einer auf. 900. _ Professor Dugald Steware, der berühmte Schots- tische Philojoph und. der Philologe Professor Schweig- häuser in Straßburg ‘haben jéder von der hiesigen K. Bi für Literatur eine goldeue Denfkmüuze er:

Lil. : i : Stockholm, 19. Mai, J. K. H. die Kétonprin- zessin befiaden. sich nebst ihrém Durchl. Sohn, dem

sondern über

mehr ausgegeben werdey. i : Fast jámmtiliche"Próvinizer haben . durch ihre Gous- verneure ut Erlaubniß gebeten,“ niittelst Deputationen Sr, Maj.- und der Köúgl. Familie ihre Giüfwüunsche zu der Geburt des Herzogs von Schouea darbriugen zu dúrfen, Se. Maj. haben aber den leßteren zu erkenuen gegeben:- „Sie wünschtèn die Absendung der Deputa? tionen uichc, und hielten sich ‘überzeugte, daß die Huldi gungen der Dankbarkeit gegen die Vorsehung und der Treue und Aahänglichkeit an ihre Person und Dynastie, die man in ailen Gegendén fund gethan hättêzzeben 0 aufrichtig seien, als wenn ste zu den Füßen des Lioues niedergelegt worden wären.“ * t Ap Ju dea erstêèn Tagen nächster Woche reiset unfer außerordentlicher Both|chafter bei der Krönungsfeier in Moscau , Feldmarschall Graf Scedingf, auf der Fre- gatte Euridice nah St. Petersburg ab. Graf Brahe ij lezten Dienstag von dort hier wieder ciugetrofsen. Ér hat zwei Schreiben Sr. Maj. des Kaisers Nicolaus an Se. Maj. unsern König von- dem freundschafstlichs sten Jnuhalc überbracht. : Nach Americani\chèen Blättern lag das verkaufte Schwedi|che Linienschiff, Tapperheten , : ohne die Columbische Flagge aufgezogen zu haben. Von- der Fregatte Chap- man weiß man aber noch nichts. Copenhagen, 23. MaL Gestern fand in der CHristiansborgs Schloßkirche die feierliche. Confirmation Sr. K. H. des Prinzen Friedrich Carl Christian von Dánnemark statt. Tags -zuvor hatten” Se. Maj. der Köuig den Prinzen zum General-Majorkernannt, Bei Gelegenheit dieser feiecrlihe# Cönfirmation haben Allerhöchstdieselben aucch folgende Gnaden ; BezeuUs gungen zu ertheilen und Befôrderungen vorzunehmen geruht: unser Gesandter am Kaiserlich Russischen Hofe, Graf von Blome, wurde zum Ritter des Elephanten: Ordens, Graf Goldy, zum Ober-Kammerjunkèr, Graf Carl v. Schimmelmann zu Ahrensburg, zum dienstthuen- den Hosjägermeister ernaunt; der Oberhofmeister J. Mai. der Königin, Hr. v, Brockenhuus, und der. Oberpräsi- dent in Altona, Graf v. Blücher-Altona, erhielten den

ri, und es heißt, der neue anzulegende Weg von

Stuz nach Mexico, werde nicht, wie bisher die Land- j

Rang mit No. 11. der ersten Classe.

Herzoge von Schonéni , ‘so wohl, daß keine-Bülletins

am 12, März -

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