1826 / 134 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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von Carthagena liegt, und daß keinahe fein. Schiff im Stande ist, in See zu gehn. i : Die Jesuiten, meldet der Drap. bl. , wélchen seit 25 J:h- ren bereits 3 Mill. Realen auf Abschlag ihrer Forderungen bezahlt ivorden sind, habèn neuerdiugs, über 100,000 Piast. von der Regierung erhalten. Außerdem sind ihnen meh rers noch unverfaufte Häuser und Güter zurückgegeben worden, Jn Madrid haben sie ein sehr großes Hotel gekauft, um es zu einem Ordenshause zu machen. Der Einfluß dieser Gesellschaft nimmt räglich®zuz se haben schon mehrere Collegien gegründet, und die Erziehung. des ältesten Sohnes des Jnfanten Don Carlos ist ihnen übertragen worden; durch sie sind die meisten Catheder eingenommen und man vertraut ihnen wiederum sehr häufig die ehrenvollen Stellen ,- welche sle früher als. Beichtväter und Caplane in den Häusern des spâánt:: / schen hohen Adels bekleideten. Jn Madrid soll die: At zahl ihrer Novizen sih bereits auf 200 belaufen, f 2

f - PO B A S T R Ab hi A T S A T ECAELE E 2ER

Dig, n {d n d.

Berlin. Schon früher ist in dieser Zeitung (Nr. 95. vom Jahre 1824) von dem im Jahre 1823 hier errichteten orthopaidishen- Juastitute des Dr. Med. et Chir. Blômer mit gebühtèndean. Lobe die Rede gewesen. Es befand sich damals noch-inMnem- bejchränktên Locale, der Andrang der Hülfesuchenden verlangte ader einé größere Einrichtung; welche demselben denn auch auf das zweckmäßigste zu geben der so thätlge als geschickte Unternehmer mit bestem Erfolge bemüht gewesen 1st. Ueber den dermaligen Zustand der Anstalt äußerte sich der Königl, Staats Rath 2c. c. Dr, Hufeland in dem von ihm und dem Professox Osann herausgegebenen Jour- nal der praftishen Heilkunde (im Drittén Stück von 1826 ) folgendermaßen: “*

¡Hier im neuen Lokale i| nun mit dem Nüblichen das Angenehme vereinigt. Es können Kranke ohne wei- tere Umstánde zu jeder Stunde aufgenommen werden. Das. große, schône Gebäude hat die freundlichste Lage in der Mitte der Stadt, und einen geräumigen Garten, in dem zum Wohle der Leidenden die zweckmäßigsten Vorrichtungen angebracht sind. Ein großer Saal, wel: cher an denselben grenzt, wird zu gymnastishen Uebungen benußt. Allen Unterricht von in und außer dem Hause wohnenden Lehrern und Lehrerinnen können sie erhalten. Auch für die jugendlichen Spiele ist niht minder, mie für die angenehme Zerstreuung der Erwachsenen gesorgt. Dem Bedürfnisse des Geistes und Leibes kommt das Haus selbst in mancher Hinsicht ent zegen. Man fiadet darin eine Leihbibliothek und Kunsthandlungen aller Art; Einrichtungen für den Gebrauch der Bäder und die Anwendung der Elektricitär u: sw. Bei- den Dampf- bâdern wird zugleih für Ausdehnung der verwachsenen Theile gesorgt. Sehr wohlthätig und die Uneigennübig- keit des Unternehmers Ehre bringend, is es, daß, bei so großem Kostenaufwande, jedes Judividuum monat: lich nicht mehr a!s 15 Thaler zahlc, und dafür’ eine meublirte“- Wohnung , volle Beköstigung nebst Aufwar- tung erhält. Nach Angabe und untér Leitung des Herrn Blômer werden in einer eiguen- Werkstatt alle betreffende Apparate, Justrumente und Bandagen u. s. w. angefertigt und sehr billig abgelassen, auch manchem Armen selbst unentzgeldlih verabreiht. So fostec z- B. ein volstäudiger Streck- Apparat zum Liegen 20 bis 40

Thaler, Dergleichen sind auch nah H:ine und Sehrege | j gei

vorhanden. Bs

Die Resultate waren: bisher úberaus günstig,

Die Maschinen, die’ ganze mechanische Einrichtung, von Herrn Bidmer selbst theils erfunden, theils ver; besserr, machen durch ihre Zweckmäßigkeir und durch die Bequemlichkeit, mit der sie ertragen werden, deni elben die größte Ehre. Man muß sich selbst, so wie der Hey ausgeber, davon überzeugt haben, mit welchen blühen: den und frohen G-sichtern die Kinder und jungen Leute in ihrem Streck. Apparate da liegen. Anstatt durch dey Mechanismus, wie es ehedem bei den eisernen Schnü leibern und Druckmaschinen gewöhnlich der Fall war, an ihrèr Gesundheit Schaden zu leiden, wird dieselbe hier offenbar verbessert, ja -fie fühlen sch in der Mu

\{ine freier und wohler als ‘außerdem, welches alles sehr begkeifih ist ,

da durch, diese sanfte Ausdeynunz unk inden Gegendrucck an der ausgebogenen Stelle, die mungen der Circulation,

Seit Errichtung des Justitues bis zum Anfange dieses Jahres- sind 501 Kranke (deren verschiedenartige Krankheitesormen in dem obgedachten Aufsabße näher angegeben werden) theils in dem Fnstitute selbst, theils außer deniselben von Hrn. Dr, Blômet behandelt worden, „Jm Anfange des Uebels, ünd im findlichen oder jugendlichen Alter (heißt es am Schlusse des vorbemerk ten Aufsabes) ,

Kux völlig hinreichend. Jm höhern Grade ,

Leben-,

genug, daz Verwachsung nicht bloß die Quelle rausend

physischer Leiden ist, sondern auch auf das Geistige und | die ganze Lebensbestimmung cines Menschen, einen große

und ‘beflagenswerthen Einfluß ausübt.

A Marti *SRMBE?

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Königliche Schauspiele.

Sonnabend, 10, Juni. Jm Schauspielhause: „„Dow na Diana, ‘/ Lustspiel iu 3 Abtheilungen, nach dem Spanischen , von C. A. West. (Mad. Neumann: Donna Diana.) Vorher: „Erste Liebe, ‘/ oder: „Erinnerungen aus der Kindheit,‘ Lustspiel in 1 Aufzug, näch Scribe, vom Herrn Baron v. Lichtenstein. (Mlle. Carol, Bauer wird hierin zum Erstenmale wieder auftreten.)

Es wird ersucht, die sür die heutige Vorstellun 4 zum Opernhause bereits gekauften Billets, ‘so wi: dit Abonnements - Billets, im Billet - Verkaufs - Bureal, gegen Billets zum Schauspielhause gefällig! um tauschen zu wollen. 0

Sonntag, 11. Junt. Jm Opernhause: 1) 0 ph {n Egypten „‘/ musifalishes Drama in 3 Abcheilungen, v0 Mehul. (Hr. Wild, Kurfürstlih Hessisher Kanmel sángere den Joseph.) Hierauf: ¿„Der Wasserträget, Oper in 3 Abtheilungen. Musik von Cherubini. (Ht Wild: Graf Armand.; 2

Jn Charlottenbarg: „Der Oberst,// Lustspie! in 1 Aufzug, nach Scribe, von C. Blum. Hierauf: „Laß! die Todten ruhen,“ Lustspiel in 3 Abtheilungen, von

, Raupach. ; P n "Burdame. Zum Erstenmale: „„Neue q obe! rollen,‘ Spiel in 1 Aufzug, von Robert. Hi auf „Der flatterhafte Page ,‘/ pantom. Ballet in 3 oth lungen, von d’Auberval.

Gedruckt bei Feister

und Eisersdorff. Redacteur J

' des Narvenanflusses und | L, „PFanderer- Funftionen, weggenommen werden, welche das F F Wohlbefinden: und Wohlgefühl. (tören'“ u. s, w. |

sind gewöhnlih 2 bis 3 Monate zur oder del 7 völlig vollendetem Wachsthum, fann die Heilung 1 bis 2 Jahre bedürfen. Und welches Glück sür das ganz: nicht bloß physish sondern auch geistig, wird“ hierdurch dem Menschen geschenkt! Denn es ist bekannt

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Preußisch e Staats-

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Amtliche Nachrichten: Kron i ldi" Tap

Seine Majestät der Kdnig haben dem Schiffer Christoph Schluck, dem Fiicher Heinrich Schluck, dem Schiffbauer Koo8s, dem Schiffer Pieper- und dern Matrosen Vierck das allgemeiue Ehrenzeichen zweiter Klasse zu verleihen geruher. :

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Der’ Justiz - Kommissarius Sello in Potsdam ist M zum Notarius publicus’ in dem Departement (6 Kammergerichts bestelit worden.

VetanntmaächGuün g. N Nach unserm Publicando vom 29. November v. A. war das Handlungshaus Reichenbach et Comp. in Leipzig beauftragt, die Zinsen von den außerhalb Landes coursirez- den Staats: Schuld. Schetner zu zahlén. ikdessen Veranlassung gehabt; diesen Austrag zurúck zu nijmen, und solchen dem Handlungshause Frege et Comp. in Leipzig zu ertheilen, wovon. wir das Publicum hier: darch mit dem Bemerken benachrichtigen, daß: das leßt- genaunte Handlungshaus. ganz in derselben Art wie das ewähnte Publicandum besagt, nicht nur die den 1. Juli d, J. fâllig werdenden, sondern auch die féneren Zinfeu von Staats- Schuld Scheinen gegen Einlieferung der be- iteffenden Zins - Coupons in Lei ig zahßlet, und Zins- Coupons von Staats Sculd Scheinen, deren Realijation Wein in Leipzig gewünscht wird, in der bisherigen“ Art init einem rothen Stempel versieht. Berlin, den 28. Mai 1826. Haupt-Verwaltung der Staats. Sch{ulden. von Schüße. Beeliß. von R o ch o w,

| Angekommen. Der Großherzoglich Badische Ge- ststräger am hiestgen Hofe, Major von Francken 513, von Carlsruhe. . z |

i A gereist. Der General-Major und Kommandeur jtt ¡weiten Garde Kavallerie-Brigade, Graf v-on No- 19h, nah St. Petersburg. an

Zeitungs-Nachrichten.

A ula n-d. l

Ves Paris, 9, Juni. Die Sibungen des Gerichtsho- ; er Pairs vom 2. und 3. wurden ganz durch das

Juni 1826.

Vorlesen lèr Aktenstücke der ihm vorliegenden, Unter- Juchung eingenommen, welches noch heute oxtdauern wird, Die Angelegenheit beschäftigt alle uhtere Poli- tifer, und man ist, auf ‘die Entschzidurig äußerst ge- |pannt, : i

fortgesesten Debatte, ber das Budjet des Kriegemini- steriums nahm der Gengtäl Partouaneaux das Wort, um bie Avführungen- de en. Sebastiani, als genieße die Garde unverhältnißnäßige Vorzüge, zu widerlegen. Diese Vorzüge dienen, jagte er, dek Linie zur Aufmun- terung, inden stets eine Menge Offiziere aus der Linie (n die Garde und aus der Garde in die Linie verseßt werden. “Uebrigens: sind die Vorzüge der Garde gegea die; welche ihr unter der vorigen Regierung gewährt wurden; denn ein Obrist der Kaiserlihen Garde hatte eben jo viel Gehalt als jeßt ein General-Lieutenant, Der Geueral Sebastiani suchce hierauf seine vom Kriegsminister inm der vorigen Sißung bestrittene Bee

Wir, haben yauprung, daß das Avancement nichk nach den Gesebzen,

‘sondern nach dér Willküyr statt finde, aus deu Armee- Listen Zu beweisen. Der Gen. Montmarie klagte über die Schwäche unsexer“ Armee, Die“ Niederlande haben „- sagtè-er , 180,000 Mann unter den Waffenz Preußens Armee zählt, die Landwehr und den Land- sturm vicht mitgerechnet, 200 000 Mann *)z Englands Kriegsmacht ist start; die Streitkräfte des Deutschen Bundes betragen 300,000 Mann und können auf den ersten Wink auf 450,000 gebracht wetden; und Ruß- land hat, ohne seine furhtbaren Militair - Colonieen zu rechnen, eine Macht von 700,000 Mann. Diesen Kräfs- ten gegenüber hat Frankreich nur eine Armee von faum 200,000 Mann. Der Redner wünscht, daß sie verstärkt néèrdea möge. Der Königl. Commissarius Ducoets- lóquet widerlegtè die Behauptungen des Geu. Se- bastiani hinsichtlich des Amendenients ; und nach ihm bestieg der unermüdliche Casimir Perier die Redner- bühne und suchte zu beweisen, daß Uneinigkeit zwischen den Ministern herrsche, weil der Kriegsminister in sei- nenì Bericht an den König geklagt habe , daß die ihm vewilligten Fonds nicht für die vorhandenen Bedürfnisse hinreihten, während der Finanzminister eine Ermäßis gung der Steueru vorgeschlagen habe. Was das Avan- cement betref/e, so könne es freilich nicht sehr gut in einer Armee sein, welche aus 231,000. Mann bestehend, hon 17,800 Offiziere und 51,000 Unteröffiziere habe; ziehe man diese zusammen 68,000 betragenden beiden Summen von der Hauptsumme ab, so blieben nur so viel Soldaten übrig , daß beinahe für 2 Leute ein Of- fizier oder Unteroffizier vorhanden sei! Vorgestern

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*) Jst notorisch unrichtig,

Zeitung.

Bei: der am 2teri in: der Deputirten: Kammer

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