1826 / 135 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 13 Jun 1826 18:00:01 GMT) scan diff

in dén vorgehenden Tagen die Erschöpfung fortwäh- rend zugznommen. Die Kaiserin unterhiele Sich Abends noch mit Jhrem Arzte, ‘und klagte nur über Schwäche -und Ermüdung. Mehrmals.in der Nacht nahm Sie Arzneién- aus den Händen ‘der ‘Kammer frau; Sie wollte jedoch .nicht, daß weder dieje, noch der Arzt, der in der Nähe geblieben, im Zimmer verweile, um ungestörter der Ruhe genießen zu können. Morgens gegen 4 Uhr ließ die Kaiserin Sich nochmals Arzneien reichen, und shtkummerte ivieder ein. Als ge- gen 6 Uhr die Kammerfrau mehrmals das Zimmer be-

treten, und die Gebieterin fortwährend schlafend gefuaë

den, rief fie aus dem Nebenzimmer- den Arzt hetbtiz=— die Stunde der Erldôsung hatte geschlagen; sanft war der Engel des Todes erschienen , und die edle Fürstin“ hinúbergeschlummert. Gott, der Jhr im? Leben den \chwer{ten Kampf vorbehalten haxte , ließ den Kelch des Scheidens ill an Jhr vorübergehen, und führte Sie shmerzlos zur Seligkeit"êm Ihre Bestimmung wär eriûllt; Sie ist wun des Lohns Jyrer frommen Ergebung theilhaittg, Die Berichte melden, daß feine Aende- rung i den edela Zügen erngetreten.- Das Antliß trägt den Ausdruck des vollkommensten Glücks, der reinen, von feinem Kutnmey mehr—-bck&vegten Anschauung. Wien, 5. Zuk Se. k:.k., Majestät zaben-mit einer .an den k. f. erstèn Dbderhofmeister , Fürsten zu Trautttmansdorf : Weinvbékg: ¿ P4N 830. Mai d. J. erlasse uen allerbôchsten Entichli-ßung, dem f. f. wirklichen ge- heimen Ratb, Kämmerer und ÖObersthofmeister Steliver- treter bei- Sr. Durchl. dem Herrn Herzog von Neich- stadr Grafen Moriß von Dietrcichstein , 11 Rücksicht seiner- Verdienste, bewährten Kenntuisse und erprobten treuen Anhänglichkeit, die erledigte Stelle eines f. f. Hof Bibliothek, Präfecten gnädig]? zu verleihen , und denselden zugleich, nach seinem Wunsche, sowohl der k. €. Hofmustkgrafen - als der Hoftheatex - Directorsstelle, wit Bezeugung der allerhdHsten Zusriedenheit über die

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“in beiden Geschäftszweigen geleisteten Dienste, zu ent-

heben geruhet.

Die Preßburger Zeitung vom 2. Juni meldet: ¿„„Ara 29, Mai hielten beide Tafeln die 104te Reichstagssizung. Bei den Ständen wurde däs, in frühern ‘Circular: Sißungen bearbeitete Nuncium úbev-ältere Contributions- Rückstände der hbanatischen Comitate äufgenoinmen und nach einigen Berichtigungen an die Magnatentafel adgesantt. Hierauf wurden die Stiftungs -Urfunden über die be, reits ge\chehßenen Anträge für. die zu errihtende uüungari- sche Akademie, nämlich die des. Hrn. Grafen Franz Széchéuy úber 60,000 Gulden; die des Hrn. Abraham

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v. Vay über 38000 Gulden; die des Hrn. Grafen Georg Andràssy über 10,000 Gulden; die des Hrn. Grafen Georg- Käroly über 40,000 Gulden , und die des Hrn. Gabriel Justh v. Neczpaäl Über 1000 Gulden, sämmtlich Convetitions: Münze, publiciri, und auch der Magunaten- tafel Anzeige davon gemacht, welche dagegen ihre Be- mnerfungen , sowohl über die beiden vorigen Nuncia, rücfsichtlih der Allerhöchsten Resolutien vom 9. April d. A, als auch über das heutige, der Ständetafel úber- sandte, wo sie sogleich verlesen und zur Dictatux ge: geben wurden. An den folgenden Tagen, den 30. und 31. Mai und 1. Juni, waren ständische Circular:Sißbun- gen, in welchen dieje Bemerkungen in Berathung ge- zogen und die Gegenbemerkungen für die nächste Reichs- tags- Sibung vorbereitet wurden. Nach Beendigung der lelzten dieser Circular: Sißungen, Mittags um 1 Uhr, traten beide Tafeln zu einer gemeinschaftlichen Reichstags: Sißung, der 105ten nämlich, zusammen, in welcher die unterm 29. v. M. erlassene allerhdchste Ne-

folution auf eine voa dem Reichëtage im Jahre 13802

an Se. geheiligte Majestät allerunterthänigst gerichtet Fepräsentation, hinsichtlich einer neuen Conscript ion zy Berichtigung der Palatinal-Porten ¿ vorgelesen , und darauf zum Druck befördert wurde. /“

Genus,-20. Mai, Am verflossenen Dienstag Na niittag langté der Fürst von Carignan Fier an, und he, suchte den König und die Königin im- königl. Pallaste, Gestern“ Nachmittags trat der Fürst“ die Rückrei'e nh Turia an. : ie ck 3

Türkei, Der österreichische Beobachter vom 3. Junj enthält Nachstéhendes: hi

_ Berichten aus Zante zufolge ist die Flotte des Ka pudan Pascha vom§3. Mai,-+-33 Segel stark, in süd licher Richtung steuernd gesehen worden; man glaubte, sle wende sich nach“Hydra Nach den*elden Berichten war zu Napoli di Romanfaät-statc der bisherigen Civil

eine Militair -Regieruig eitgeseßt, und Colocotroni an

die Spike derielben gestellt worden. :

Seit der Uebergabe von Messolonghi und dem Ah zuge der griehishen Schiffe aus den dorttgen Gewässern sind- die Klagen“ über. Seeräudereien häufiger als je, Der österreichische Handels - Capitain Lauza tf jüngsthin ganz nahe bei Zante von einer griehi\chen Brigg angu

palte, und seiner Schiffsgeräthe nebst einzv bedeuten |

den Summe Geldes beraubt 4vorden.

Die englische Fregatte Najad Capitain Syw-úcth ist auf die: von Commodore Hamilton erhaltene Na richt „daß 5 jonishe Seefahrer voin griechischen Sth ráubern- aufgebraht worden, am 17. Mat von Corfu

abgesegelt, um auf diese Piraten Jagd zu machen,

Nachstehendes sind-Auszüge aus dem Spectatett

oriental vom 21. und 28. April: : Smyrna, 28. April. Der Oberst Fäbvier hat s

mit Hülfe der Verstärkungen, die mau ihm von Syn

aus geschicét hatte, aus der úblen Lage, in die er g6 rathen war, gerettet, und ist mic ungefähr 800 Mann, den traurigen Ueberresten seines Corps, in Tino ang fommen. Die Kavallerie ist vou ihm nah Athen g6

chickt worden. Nachdem er so die Truppen zurücge

füúbrt hatte, was èr seiner Eh-e sœuldig zu. sein glaubte hat er seine Dimission bei ‘der griechischen Regierung eingereiht und sich vorläufig nah Hydra begeben. Xenos und Prassafafi die Präsidenten des. j Napoli di Romania niedergeseßten Prijengericts, haden ihre Dimission eingereicht, als sle sahen, daß die Pira! cen, mit dem Dolche tn- der Hand, ihnen die ungerech testen Verdammunßgsurtheile abzwingen wollten, Ds Prisengericht hatte sih hierauf aufgelöst und ist seitdem neu gebildet worden. Es befinden sich nun bei dems ben drei. schon längst übel. berüchtigte Cephalonioten, dit gewiß immer. für die Verurtheilung stimmen ¡verde

wenn sle nur ihren Antheil am Raube haben. Mautkw-

fordato hat Napoli di Romania bei Nacht verlassen und sich nach Hydra geflüchtet, wo (ein Aufstand ausg brochen ist, in dessen Folge alle Primaten verhafte! worden End.

Sn Folge der vielen Seeräubereien der Grieche

hat die znglishe Brigg Alicrity Befehb-erhalten Jag auf alls verdächtigen Mistiks zu machen und d ‘eits d

derselben verbrannt, wobei in den verschiedenen Et fetten 40 Griechen geblieben und 70, aber aile vi wuühdet, zu Gefangenen gemacht worden sind.

S T ESI A

Köntgalihe.G chaulp iele. :

Montag, 12. Juni. Jun Opernhause: „Das Käth chen von Heilbronn ,‘/ Ritterschauspiel in 5 Ad heiluw gen, nebst einem Vorspiel, genannt: „„Das. heimlid! Gericht,“/ von H. v. Kleist. (Mad, Neumann: Kath! hen.)

Gedruckt bei Feister

und Eisersdorff. Redacteur J 9h!

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aats - Zeitung.

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Berlin, Dienstag,

Amtliche Nachrichten. 5 «Kix on 4. d-29 Tag es.

_ Seine Majestät der König haben dem Premier- feutenant “im zwölften Husaren - Regimente, Gustav 49 st. Wilhelm Lemce, den Adelstand' zu ertheilen gut. Tz, ; v _ Seine Königl. Majestät haben den bisherigen Ober; ‘landesgerihtsrath Neubauer zu Steitin, zum Direk- tor der Justizkammer in Schwedt zu ernennen geruhet.

Im Bezirk der Königl. Regierung

u Breslau ist der Candidat der Theologie, Born- mann, zum Pastor zu Heidewilxen, Treduißer Kreises; zu Köln ist an die Stelle des wit Tode abgegan» genen Kaplans Haan der bisherlzè Vicar bei der Kitche jur heil, Ursula, Joh. Joseph Schieffer, zum Kaplan dei der Kirche. zur deiligeu Maxia im Kapitol zu Köln,

der bjshezige Vicar zu Jüchen,“ Gerard Huden, ¡um Vicar bei der. Annex- Kirche zu Antweiler im Kreise Lehenihz ferner find :

der bisherige Vicar zu Jöldingen, Michael Feikes, zum Vicar zu Möderath, der Vicar Heinr. Weis weiler ju Fricsheim zum Vicär zu Hemmersbach, der Vicar Peter Joseph Holz zu Weiden zum Vicar zu Heppen- dorf und der Geistlihe Joh. Peter Ko ch zum Vicar zu Sindoëf, im Kreise Bergheim, ernannt worden. __ Vei dem Königl.“ Ober, Landes: Gericht von Ober- hlesien is der bisherige Ober Landes-Gerichts Referen- darius Reinsch zum Assessor, desgleichen sind die bis- herigen Ober - Landes - Gerichts - Auscultatoren Beer, v Gilgenheimb, Lotheisen, Meyer, Richter, Ochintler, Seyffert und v. Vrochem zu Referent- darien ernannt worden.

Zeitungs-Nachrichten.

18.14: d.

Paris, 6. Juni. Vorgestern hat in Set. Cloud | jur Feier des achten Tages nach dem Frohnleichnams- : [este eine große Prozession statt gefunden, welcher der

Kduig und der ganze Hof beiwohnten. Die Dau- h bjine wird sich in wenigen Tagen nah Bourges bege: | din, wo große Vorbereitungen zu ihrem Empfang ge-

wacht werden, —. Der General Guilleminot hat bei

“den 13ten Juni 1826, R

dem Dauphin eine Audienz gehabt, welche beinahe eine Stunde dauerte. i

Der Minister des Jnnern hat den Gebrüdern Fran- coni, wegen des durch die früher erwähnte Feuers- brunst eclitrenen ‘großen Verlusts eine Summe von 29,000 Fr. bewilligt.

Bet Gelegenheit der Bittschrift eines pariser Kauf- manns, welcher dén Wunsch? aussprach 7 daß die bisher in Frankreich ganz verbotene Cächemir:-Schawls- gegen einen Zoll von 20 pCr. „#helassen werden möchten , er- zählte Hr. v. Puymaurin folgendes über die Ge\chichte dieser Schawls in Franfreih: Die ersten, welhe nach Franfreih famen, wurden durch die Botschafter von Tipoo- Saeb als Geschenke hergebraht. Unjere elegan- ten Damen denen diese Schawls in Verjailles- gezeigt wurden, erklärten einstimmig, der Stoff, den sle feine Sarsche nannten , sei zwar gut, das Geschenk aber im Ganzen doch sehr armselig, Zwanzig Jahre später wurs- den diese: veracjteten Schawls die Gruhdlage der Aus- stattung junger Frauen, und die. Verzweifelung sparsas mer Eheleute. Ju Folge der Niederlage der Mame- lucken bei der Schlacht der. Pyramiden wurden sie im französtshen Heere fo häufig , daß die Soldaten sie zu Halstüchern verschnitten. Ein Freund von mir kaufte drei oder vier derselben zu 12 Fr. das Stück. Zu dies ser Zeit, wurden erst viele solche Schawls in Frankreich eingeführt, und zunächst zu Teppichen gebraucht; denn ersi spáter wurden sie ein unentbehrliches Toilettenstück, Eine Dame, welche einen Caschmir zum Teppich gekauft hatte, nahm schließlih den Teppich auf die Schultern. Der Preis dieser Waare stieg ungemein, und reizte den französischen Gewerbfleiß zur Nachahmung. Herr Ternaux vetwandte unendlich viel Mühe und bedeutende Summen Geldes darauf. Er hat sein Ziel erreiht und damit viel Ehre eingelegt, ohne jedoch durch den Erfolg für seine großen Unfosten entschädigt zu sein. Die Caschmir-Ziegen sind in Frankreich einheimish geworden und es sind mehrere Fabriken solcher Stoffe entstanden, deren Jnteresse gefährdet und wirfklih aufgeopfert- wer- den würde, wenn man die Einfuhr gegen einen solchen Zoll, der sehr wahrscheiulih nur zur Hälfte bezahlt werden würde, erlauben wollte, Die Kammer schritt, dem Antrage des Redners gemäß, zur Tagesordnung.

Fünfprocentige Rente 97 Fr. 40 C. Dreiprocent. 66 Fr. 85 C.

London, 3. Juni. Am 30. v. M. hielten die hie- sigen Schisssrheder eine gegen die neuen, mildern Schiffe fahrtsgeseße gerichtete Versammlung, bei der 250 Londo- ner Schiffsrheder und Kaufleute zugegen waren. Hr. H. Palmer verglich in dieser Versammlung die Schisf- fahrt der Jahre 1822 und 1824, als der beiden Jahre vor und nach Erlaß der neuen Gesese, Er legte micrelst dieser Vergleichung dar, daß die fremde Sehifffahrt in

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