1826 / 136 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 14 Jun 1826 18:00:01 GMT) scan diff

540

gnädigsten Monarchen erfüllt die Gemüther mit der freudigsten Hoffnung, daß den Räubereien und Plünde- rungen „. welche nur aslzu häufig zum Nachtheil des Handels und mit Gefahr für- die per1önliW& Sicherheit der friedlihen Seefahrer in den Gewässekn der Levante verübt werden, emmal ein Ziel werde géselze werden. vom 28. Mai. En Handels, Capitain, der in 65 Tagen aüs Cypern und in 21 Tagen aus Napéeli di Romania hier eingelaufen ist, erzählt, daß er, wenige Tage nach seiner Abfahrt aus Cypern, von eiúem be- waffneten griehishen Schiffe angehalten und nah dem Hafén Bisatto geführt worden sei, wo die gatze Ladung ausgeschiffr wurde; auf Einschreiten des ôdsterreichi|chen Consular - Agenten zu Kranidi verstand sich der Korsar dazu, das Schiff wieder kaden zu lassen, ünd selbes nach Napoli, zur Entscheidung der dortigen Regierung, zu führen. * Jn Napoli rourden Sciffe und Ladung zwar freigegeben; aber 5000 Piaster in Baarem zurúck behalten, mit der Erflárung, daß diese Summe, auf Abschlag der Entschädigung für: die angehaltene Goelette Aspasisa und ein anderes griehishes Fahrzeug in der Regierungs - Kasse deponirt bleiben solle. Es lagen da

mals. niéhrere von den Griechen angehaltene, österreichi. sche und jonishe Fah?zeuge in Napoli, von denen einige.

coufiscirt, andere..theilweise geplundert worden waren, und noch andete die Entscheidung ihres Schifsals er warteten. “Einem aus Alexandria fommenden' -ôsterreichi- schen Fahrzeuge wurden 500 Ballen Baumwolle wegge nommen; andere wurden ihrer ganzen Ladung beraubt, und .der Capitain und dié Matrosen mißhandelt, Oh, gedachter Capitain hôrte, daß der Capitain Moncovich von der Polacre Bobara, mit 4 andern österreichischen S-h¡ssen seine Fahrt von Milo nah Smykna unter Convoi einer fônigl. französishen Brigg, fortgeseßt habe, Die griechischen Korsaren, aus Besorgniß, daß die Regierung zu Napoli vielleicht nicht die gänzliche Plünderung der geraußten Schiffe gestatten möchte, führen diese in andere Häfen, um ihre shändlihen Ge: waltthaten, ohne Formalität, ungesträfter verüben zu fônnen. Ein anderer Capitain, welcher in 58 Tagen von Tarsus eingelaufen ist; stieß in der Nähe von Can- dia auf einen griehishen Korsaten , wurde nach der Insel Stampalia gefährt, das. größtentheils seiner La- dung beraubt und nah Napoli dî-Romanta geschleppt, wo alle bei dexr dortigen Regierung eingereichten Reklamationen ohne Wirkung bliebenz auf das Ein- schreiten des englishen Commodore Hamilton, der sih damals glücklicher Weise in Napoli befand, wurde ihm endlich die Ladung, mit Ausnahme von zehn Bal- len Baumwolle und einigem Leder, zurückgegeben. Man schwebte in Napoli in größter Besorgniß vor der nahe bevorstehenden Ankunft der tärkishen Flotte zur Blokade dieser Festung.

Briefe aus Nauplia vom 27. April melden, daß beinahe die ganze Bevölkerung dieser Stadt unter den Waffen ist. Am Osterfeste waren die griechischen Trups pen zum erstenmale mit den aus Fratikreichh gekomme- nen Uniformen eingefleidet worden. Man wußte schon, daß es mit Missolunghi s{chlecht stand, allein der- Muth der Griechen war noch nit gedeugt.

Venedig, 23. Mai. - Am verflossenen Sonntag fonfefrirte der Hr. Patriarch unter Ass:stenz der Bischöfe von Chioggia uad Trèviso den Abt General der arme- nischen Mechitaristen- Mönche auf der Jnsel St. Lazzaro, und Erzbischof zu Siunia in paxtibus Don Placido Suchias Sqomal. Der Hr. Patriarch lud hierauf obige Prálafen, die vornehnisten dieser Mönche, und “34 weltliche und geistliche Personen von Rang zur Tafel,

Rom, 24. Mai, Der kf. Féldmarschall Lieute, nant, Graf von Luliénberg, ist hr aus Sicilien ange fommen ¿ wo er die ósterreihischen Truppen befehligte wle auf ihrem Dürchmarsh durch diese H i sich durch K-iegszuchr, militärische Haltung und reli, gidje Gesinnungen die allgemeine Hochachtung eriworhey haden. Am 22.,-d. hatte der Hr. General eine Audienz dei Sr. Heiligkeit , welche ihn mit besonderer Achtung empfing. Die Seeleute des Hafens von Rimini haden wegen des erfreulichen Resultats der Ve-mittlung Frankreichs, ‘vermdge welcher die päbstlihe Flagge jy Zukunfe von- den Barbaresken. respektirt werden wird, am’ 7. Mai mit einem Tedeum und verschiedenen Belfs, beluftigungen gefeiert.

Y

Neapel, 19, Mai. Der König, der nach dem ärzh

lichen Bulletin vom 12, d. M. am Podagra heîrig ge litten hatte, nähert sih stuüfenweise teiner Genesung, ¿adrid, 28, Mai. Der König hat, Garde einen Beweis von Vertrauen und Zufriedenheit zu geben, Sich zum Genueral- Obersten derselben erklä und sih den unmittelbaren Befehl über ste vorbehalten,

Die in Aadalusien utnherstreifende Bande, an deren

Spitze der früher erivähnte Corona stand, ist, wie man sagt, gänzlich auseinander gesprengt, und Corena na Gidralcar geflüchter.

Am 16. haben unruhige Auftritte in Santande

stattgefunden , wozu einige Königl. Freiwillige dadur

Anlaß gaben, daß sie sowohl auf den dentlichen Spa ziergängen als auch- sogar in den Häujern Leute beleh digten, die Múben trugen, welches früher in Spanien

als ein Keanzeichen der Liberalen betrachtet wurde,

Der Sekretair der hiesigen franzölüschen Boischast] ist vor einigen Tagen nach Paris abgegangen, E heißt, er habe Depzeschen mitgenommen »ck welche sich auf

die-Ráumung Spaniens bezieyn, über welche jeßt unter handelt werden sell. ministers zusamineuhängen, das stehende Heer auf 50/000 “Mann zu bringen, wobei die Provinziaimilizen nicht witgérechnet sind,

-

Jnl'and.

Brieg, 6. Juni. Am verflossenen, den 25. v. N hier abgehaltenen Frühjahrs - Wollmarkt, wurden über haupt 151 Centner 106 Pfd. Wolle abgewogen. Vir fauft' wurde solche zu 40 Thir. 10 Sgr.- die beste, 9 Thlr. 20 Sgr. die mittlere, und 33 Thlr. die ge: inger mithin nah einem Durchschnittspreise, der Centuer j 36 Thir. 20 Sgr.

Merseburg. y Paul: Messe in Naumburg - über das Haupt} Zol! An! zu Lüben eingehende Meßsuhrwerk_ möglichst [dnl ah zufertigen, wird, nach Jnhalt einer desfallügen Betanns machung im Amtsblatt der hiesigen Regierung, in del Fällen, wo feine specielle Revision der Ladungen \ erlang wird, auch tiesmal eine Begleitung derselben von Lüße! nah Naumburg und zwar vom 12. bis 26. Jüni stal! finden. L, Die Güter müssen bei dem Haupt - Zoll - Amte }! Lißen jedesmal am Tage vorher bis Abends um 09 Uh! eintreffen, und in der Eingangs. Declaration vo stándis niach Colli-Zahl, Jnhalt und Gewicht angemeldet erden.

E

Königliche Schausplele Dienstag, 13. Juni, Im Opernhauje: „¿„Ze!00 d, Oper in 83 Abtheil.„ von Spohr. (Herr Wiid: 2adol

Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.

-_

Redacteur J 01

auptstidi

um d

Hiermit soll der Plan des Krieg!

Um das zur diesjährigen Petri

Allge

preußische Staats - Zeitung.

meine

N

136.

Berlin, Mittwoch, deen 14ten Juni 1826,

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Seíne Majestät der König haben dem Major ín der Garde-Artillerie-Brigade und Vorsteher der Artillerie- Werkstatt Christian Friedrih David Kräwel deu Adelstaud zu ertheilen gertfhet.

Seine Königliche Majestät

haben die e!‘digte

“jweite Justitiarien- Stelle bei der General - Kommission

¡u Stendal den bei dem Land- und Stadtgericht zu

“Magdeburg angestellten Justizrath Ko ch zu verleihen

geruht.

Seïne Königl... Hoheit der Prinz Wilhelm von Preußen, (Sohn Sr. Majestät des Königs) ist von der Besichtigung des 3ten Armee - Corps wieder hier eingetroffen.

Bekanntmachung.

Nachdem der Allerhöchst verdrdnete Umtaulch der bisher in Umlauf gewesenen Tresor- und Thaterscheine und vormals Sächsischen Kassenbillets Lit. A. gegen dié an deren Stelle ausgefertigten Kassen, Anweisungen, in Folge des auf den 1sten März d, J. angestandenen Präflusionstermins geschlossen worden ist, sind der un- terzeihneten Jmmediat - Kommission in Gemäßheit des ÿ, X. der Allerhöchsten Kabinetsordre vom 21. Decem;- ber 1324 von der Königlichen Haupt - Verwaltung der Staats - Schulden die durch die Kontrolle der Staats- Papiere auf - diesem Wege eingezogenen Tresor - und JIhalerscheine und zwar :

1702 Tresorscheine à 250 Rthlr. über 425,500 Rthlr.

4252 s s „7420 200 -- è

20217 s 20, 4 s-1;010/050 395543 s i E 9 6 L9TT, 11 ÿ 2028796 Thalerscheine L : 2,028,756 5

4190470 Stück zusammen über 3,808,021 Rrylr. Fünf Millionen Achtmalhundert Acht und Secchs- zigtausend Ein und Zwanzig Thaler. zur Vernichtung überwiesen und in den hierzu am 7. und 3, d, Mts. anberaumt gewesenen Terminen näch vorangegangener Prüfung der vorbemerfkten Stücfzahl und des Geldbetrages, im hiesigen Königlichen MúüHz: gebäude verbrannt worden, welches. hierdurch zur öffent- hen Kenntniß gebracht wird. Berlin, am 9. Juni 1826. Knigliche Jmmediat Kommission zur Vernichtung der dazu bestimmten Staatepapiere. gez, v. Schüße, Búsching. Bendemann sen, v. Bredow.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Paris, 7. Juni, Die Abstimmung im Paírs- Gericht, rücksichtlich der Angelegenheit in Betreff der spanischen Lieferungsverträge, hart vorgestern begonnen; 42 Pairs haben deriits votirt, und mehrere haben ihre Meinung sehr ausführlih entwickelt. Der Präsident

‘(der Groß-Kanzler) har cinen Brief des Generals- Guil-

leminot vorgelesen, welcher bittet, die Kammer möge sich für fompeteat erflären, um nähere Jnformation zu erhalten; der Herzog von Belluno soll der Kammer die nämliche Bitte vorgelegt haben, tudem er wünsche, daß seine Verwaltung einer genauen Prüfung unterworfen werde. Die Pairs, welche der Meinung waren, daß sich das Gericht für fompetent erklären solle, stüß6ten sih darauf , es sei dazu hinreichend, daß überhaupt Pairs in. der Sache implicirt seien, auch tônne man das Vérgehn , um we!ches" es sih hatble, sehr wohl als Hoch oerrath betrachten , ih dieser Beziehung falle" die Sache. natürlich unter die Jurisdiftion der Pairs; wolle man endlich die Sache an die gewöhnlichen Ge- rihtshôfe verweisen, so würde nur neues Aergerniß da- durch veranlaßt werden. Die entgegengeseßte Meinung beruht darauf, daß, da fein eigentlihes Verbrechen ge- nannt is und folglih feine Anklage des Hochverraths, es nur däktauf anfommt, festzustellen, ob irgend ein Pair wegen seinex *Hañdlungsweise in der Sache zu belangen sei; sobald dies nicht feststeht, oder gar das Gegentheil ermittelt ist, so kôune die Kammer sich nur inkompetent erklären.

In der Deputirten-Kammer dauerten die De- batten úber die Ausgaben des Kriegsministeriums fort, Der Gen. Sebastiani behauptete, es könnten bedeu- tende Ersparnisse gemacht werden, wenn man es richtig anfinge. Als Beispiel führte er an, daß die Gewehre gegenwärtig 1 Fr. mehr kosteten, als zur Zeit, wo Frank- reich monatlich 100,000 gebraucht habe; dies fomme aber daher, daß statt 12 Waffenfabrifen, die früher be- standen , und worunter mehrere Privatleute gehörten, gegenwärtig nur 2 Königl. Waffenfabriken in Frankreich vorhanden wären; der Mangel an Concurrenz erzeuge ganz natürli theure Preise. Späterhin fragte Hr, B. Constant den Kriegsminister, ob es wahr sei oder nicht, daß es unter den Franzosen, die in Aegypten als Exerciermeister dienten und welche dis Operationen ge- gen Missolunghi geleitet hätten, Leute gäbe, welche noch auf dem Etat des Kriegsministers ständen und einen Sold aus französischen Kassen bezögen. Da der Mini- ster hierauf nicht gleih antwortete, sondern die Ver- handlung eine. andere Richtung nahm, fo erinnerte Hr, Cas. Perier, daß jene Frage noch unbeantwortet lei;

S P N D E H p O L R f 1A gi 03 dus

E O E E E M I E R R N E E R A T O A D I

s

A ey”