1826 / 139 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 17 Jun 1826 18:00:01 GMT) scan diff

Vorwurf is, wénn man bedenkt, daß der Entwurf des

Bu*jeto èêr Deputirten: Kammer glei bei ihtem Zusam- fnentritt vocgelegt worden is, “und daß: die Kammer 1a selbst ohne. Einwirkung der Minister dén Gang" threr

Berathungen ordnet, wobei die Minister gar nicht das.

R-:chr haben, sich darin zu mischen. Der Geu, Se bastiani und H. Hyde vou Neuville suchten das Unrecht des Ministertums, rück sichilich )eines Verfahrens wegen der Doration der Pairs. Kammer, zu beweisen. Der Finanzminister entgegnete thnen aber, daß das Ministerium seine Schuldigkeit gethan habe, indem es ein Geseß fär diese Angelegenheic im J: 1523 vorge schlazeu habe; dieses jet aber von der Kammer jelvst verworfen worden; folgtth sei man gendthigt gewesen einen andern Weg Erzuichlagen , . der aver durchaus viht ungesebmäßig genannt werden föônne, denn der König habe nur von- einem ihm zustehenden Rechte brauch gemaht. Die 14 ersten Ausgabesáße des Fi nanzministeriums wurden angenommen.

Jn der Afademie der Wisseñschatten bielt der Ba- ron Cuvier eine Rede zu Ehren des Grafen von Lace-

ede, Dieser gelehrte Natürfor]cher zerchnete sich in frühet Jugend durch seinen Ykoßen Hang zu ernsten Studien und dur seine Vorliebe zur Musit aus. Er hatte jogar cinmál angefangen die Armide in Musik zu seben und gab es nur auf, weil er erfuhr, daß Gluck, mir dem er befreunder war, damit beschäftigt jei. Da er aus eiaer ausgezeichneten F=milié war, so konnte er zwichen der Justiz, der Diplomatie und dem Milrair:

dienst seine Laufbahn wählen. Er entschied sich fúr das.

Lekteré und wurde Oberst eines Regiments, welches er O

nie gesehen har. Sein erstes Werk erschien im Jahre 4735; es war ein Gedichr über Tie Musik; diesem folg

ten einige Werke über Physik, die jedoch keinen Be1fall

fanden, und welcve er selbt später aus dem Buchhandel zu ziehen bemúbßt war, weil er erfannte, daß sie viele Jrrehúmer- eathtelren, Hr. von Lacepede hatte sich an den berühmten Büsfon angeschlossen und von thm vieles gelernt. Bald nach dem Tode seines Lehrets gab er seine Naturgeschichte der kfriewhenden Thiere heraus, welch» anfing seinen Ruf zu begründen, Während des Terrotis- mus zog sich Lucepede auf das Land ‘zuruck, und fam ers nach dem 18. Brúmáäire nach: Paris zuröcck, wo ihm viel Ehke wiederfuhre, denn er ward zum Mitgliede des Senats und später zun Groß Kanzler der Ehrenlegion ernannt. Er war äußerst freigebig und für sich höchst einfach. Er schlief selten mehr wie 2 Stunden und in der Stille der Nacht arbeitete er im Geiste seine Werke aus, die er am Morgen diftirte; sein Gedächtniß war so gur und so fráftig, dâß er selten ein Wort änderte. Als Lacepéde dem Tode nahe war, fühlte er dessen Au: náherung, und, um seine Freunde nicht zu betrúben, sagte er bloß seinem Arzte: „Bald werde ih mich mit Bússon vereinigen. ‘/ Jn der näwulichen S1ßzung sprach der Baron Fourrier die Lobrede des berühmten Uhrmachers Ferdinand Breguer, desseu zahlreihen Er fiadungen wir so viel verdanfen , und der sich besonders fár die Schifffahrt durch jeine Seeuhren so verdient ge- macht hat, welche weder von den stúrmischsten Bewe gungen des Schiffes, noch von den Veränderungen der Temperatur oder der Armosvháre, noch durch die Er- shütterung, welche das Abfeuern der Geschüße verur- sacht, gestört werden. Sein Sohn und würdiger Ne- benbuhlèér beendigt jeßt ein vom Vater angefangenes Werk über dessen Erfindungen.

Das Zuchtpolizetgeriht hat zwei Theilnehmer der Unruhen in Rouen bei Gelegenheit der Mijsionspredig- ten zu Gefängnißfistrafe verurtheilt,

Fünfprocentige Rente 97 Fr. 15-C. Dreiprocent. 64 Fr. 80- C. |

London, 10/- Juni, Während der leßten Sißung hat das Parlament 237 Bills, die Privar - Juteressen

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“betressen , angenommen und 206 berselben haben die

Köntgi. Genehmigung erhalten,

Die beim Zollwesen in Diensten stehenden Offizière der Königl. Marine sind benachrichtigt worden, daß si nicht qualificirt seien, als Wähler bei den Parlatnents; wahlen aufzutreten.

In der Grafschaft Northumberland haben die vier Bewerber um die Rep: ätentantenstelle es fich bereits 30,000 Pfd. Srerl. kosten lassen.

Die Arbeiten an dem Wege unter dem Betre der Themje gehen mit besiem Erfolge vorwärts. Die Maaß! regeln sind’ jo gut getroffen und die Gewölbe sind bereits unter dem Flupbette so weit vorgerückt ,. daß Hr. Btw ael, der befanntlich den ganzen Plan enfworfen hat, und dessen Ausführung leitet, wegen des gewün cten

Erfolgs ganz außer Zweifel ist. Ju Rücksihr auf die. nunmehr" bei diesem Werke in Thätigkeir zu sehenden

gewaltig großen Maschienen haben die Direktoren deh Be\chluß gefaßt, daß vor dèêèr Hand Niemand zum Ye such verjtattet werden joll. ;

Die englisch? Fregatte Seringsapatam is am 21sten April aus Napoli di Romania mit vierzig grie ausen Seeräáubern, die se zu Gefangenen gemacht, in

Mal-ha eingetrof n. - Der Hafen von Napoli di Roe

raania war voll djerreihisher, von den Griechen ausge drachter Schiffe. Eiù Mystik, der vor kurzem das be waffnete enzlijhe Fahrzeug Gannet, das seine Kanonen absichtlich verdeckt hatte, angrissf, wurde von diesem gt

aoiwmen. : Der Morning Herald theilt einen Brief des be:

kannten Trelawney mit, der Lord Byron nach Gri

chenland begleitêt haite. Der Brief ist aus Zante vom 27. April datirt und sagt in Bezug auf deu dermaligen

Zustand Griechenlands unter anderem: „„Gatiz mit ihren (nuern Zioistigfeitén beichästigt, beachten die Griechen ucht 1m mindesten, daß die von ihrem Vaterlande 96 faßte Hoffnung, seine Freiheit wieder zu erlangen, vet

¡chwindet.

Nach einem Schréiben aus Havannah vom 2

April 1 die dasige spanijche Flotte durch das. aus Cadix ezugétrosfene Linienschiff Laffino verstärke worden. Leh) teres hatte 3 Brigadegenerale an Bord, von denen einer ein Neger isk, der in Peru bedeutende Dienste geleiste hat, dem jedoch, wie es heißt, ‘der Beneral : Kap itaint feia Commando anvertrauen will, selbst nicht einmal von den zu Havannah befindlichen Neger Truppen. Je nem Briefe zufotge ist dort noch immer vou einer beab:

sichtigen Landung auf dem Coutinent vou Südamerika -

die Rede. E Nachrichten aus Cape-Coaskt-Castle (an der afrikani

Küste) melden, daß die enzluiichen Etablissements zu Ha |

namabo nd Dix Love von den Ansiedlern ganz verlas: len worden, An leßterem Orte herrschte -die größte Verwirrung, indem “die englischen und holländi}chen Neger mic einander in Kampf begriffen waren.

Als eine Probe von neulichen Verlüsten im Hande! fann- folgender, an der Börse wohlbekannre Fall ange führt werden. Ein Schiff tollte von Calcutta nach China mic 7000 Ballen Baumwolle absegeln, als die Nad) riht ven der großen Preissteigerung in Englaud anfam, weshalb die Ablader es den Weg hieher nehmen liehe Es. ist nun fürzlih bei so sehr geänderter Gesta!t-de! Dinge. angekommen und die Eigner verlieren an 40,000 Psd. auf diese ewzige Ladung. n

Vom Hauptmann Franklin sind Depeschen von el ner Arfktischen Land- Expedition, aus ihrem Vs3intel quartier im Fort Franklin am großen Bären See von 6. September eingegangen. Sie warrn sehr guten Muths) hatten den Sommer über unter Franflin, Lieut, Bach und Dr. Richardson drei vorläufige Expeditionen: g6 macht und F. selbs war den Mackenzie: Fiuß-hinad 4 wesen, der in eine offene See ausëfließt, an deren Mw

19, auf einige Taae nah Friecriwshafen begeben hat: j

zung cine Insel liegt, die er Garry's Jusel nannte. Pon deren Gipfel herab sah er nordwärts ein ‘unde, einztes Weer ohne Eis ‘noch Jnsein , westwärts aber die Küste sih weit hinstreckenòo und den Gesihrskrets mit sehr hohen Bergen , der Berechaung nach. im 139° M. shließend. Nach den Jnettanern (auf dere Berich: gleichwohl wentg Werth gelegt wurde ) sollte ostwärts wischen dem Ma-nzie- und dem Kupferminen - Fluß «ine Land)piße schr weir nah N. vorlautfen.

Brüúsjel, 11. Jan. Der königl. würtembergsche Gesandte am Lonconer Hofe, Graf von Mandelsloh, isi auf der Reije nách London hier eingetrossen.

Der Staats - Courant giebt im gestrigen Blatte" Nachrichten aus Batavia - bis zum 18. Januar ; se melden von den überall erfolgten guten Fortschrit- ten unierer Waffen gegen die Unruhestifter: die Ruhe ward allenthalden mehr und mehr hergest:lt, und man hatte von der Insurrekcion nichts mehr zu besorgen.

Der Erzbiichof von Utrecht und die Bischöfe von Harlem und-Deventer haben'an die Erzbischôfe, Biichdfe, Prálatci und Kapitel, Pfarrer und Dokroren, und an 4wmtliche Geistliche und Laien der katholischen Kirche iberbaupc und der in dem Königreiche der Niederlande insbesondere. etne Erklärung gerichtet, sowohl um ihr Benehmen zu rechtfertigen, als um sih in Hinsiche zweier anjeblicher Excommunications- Bulle, die im Namen Sr. Heiligkeit Leo’s XILI, gegen sie erlassen worden, éffentlih zu vertheidigen.

Ein Schreiben aus Guatimala vom 15. Februar, sagt das Journal de la Belg., gièede Nachricht über die Audienz, welche der Präsident der Republik am 4. dess. Monats dem Obersten Quartel,* Commissaur Sr. Moaj. des Königs der Niederlande, ertheile har. Der Obersi hat den Wunsch setner Nation ausgedrückt, mit einer jeden der neuen Republiken wechsel]eitige Freund|chafts und Handelsverhältnisse- zu erhalten. Er hat dabei er flárt, daß die Flagge der Republik von Mittel Amerika in den Häfen seiner Nation mit derielben Achtung (mpfangen werden würde, \ wie er sh |chmeichele, die viederláudisden Schiffe und Consulu in Mittel. Amerika {upfaugen zu sehen. Hternächst hat dérjelde auch die Hoffnung ausgesprochen , dieses Land zu derjenigen Wohl- sahrt erhoben zu sehen, welches ihm, unter guten Jus stitutionen, sein fruchtbarer Boden, seine reihhaltigen Vergwerfe und sein schônes Klima zu versprechen schei nen, Der Präsident: hat ihm mit wenig Worten er- iviedert, wie erfreut die Regierung von Mittel Amerika sei, den Kdnig der Niederlande gegen die Nation, der er (der Präsident) vorzustehea die Ehre h4be, }o wohl geneigt zu sehen; daß nunmehr, wo das Land seine Un abhángigfeit erlangt habe, die Regierung alle ihre Sorg- falt darauf richten werde, mit sämmtlichen Nationen der Erde Verhältnisse des Friedens uud Hatidels zu er: tihten nd daßdie Niederlande inebesondere auf die preund\chaft der Amerikaner rechnen fönnten.

_ Stuttgart, 9. Juni. Zu“ Folge der von Livorno tingegangenen Nachrichten sind Seine Köntgliche Ma- jestät dajelbst am 4. d. _M. eingetroffen , und befiaden Bich dei erwúnshtem Wohlsein,

Jhre Majestär die Königin, Höckstwelhe Sich am len, erhielten daselbst“ am 7. einen Besu von Jhren Kaiserlichen Hoheiten, dem Herrn Etzherzog Carl von Vesterreich und seiner Gemahlin, so wie von des Herrn Herzogs von Nassau Durchlaucht, welche von Constanz it dorc angefommen waren.

__Secsieru Abends sind Jhre Majestät in erwünsc- m Woßhljein wieder hier eingetroffen,

“Aus der Schweiz vom 8. Junt, Während es Jleih eitig auf den nahen Alpen stark schneite, zündete n 3, Juni der Blib in cinem Hause zu Steinen.

Pestalozzisvor Kurzem erschienene Selbstbiogra-

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phie (meine Lebewsschicksale als Vorsteher meiner Er- ziehungsinstitute in Burgdorf uind Jrerten) gehört zu ‘deu merfwürdigsten Erscheinungen unserer Littekatur. Pestalozzi [teht unter den Trummern leines Glücks und setnés Rúhmes „und in der tieseu Abendsgnne sei

griffen, durch chaut er die lange Täuschunq seines Lebens und Wirkens und bekennt sle vor der Welt ofen, ohne Rück zalt, mit Mauneskraft. Ja, er selbst geitehr, was jetne Feinde längst mit den s{chwärzesten Farben gescil- bert, und er giebt ihnen alles Prets, und steht allein mit jeinem großen Herzen, und hat niehts bewährt ge- funden und beyalten, a!s seine Liebe und das reine Be- wußts:yn eines edlen Willens, der, - aller Thackraft er- mangéilnd und bei der Ausführung fast methodisch miß- leitet und mißbraucht; doch seinen Werrh in “sich selbst trägt. Die Welt hat seine Täuïlchung getheilt, und sie wird mit noch größerein Juareresse sein Bekenntniß der Wahrheit theilen So bedeutend, als dieie Wahrheit an sich ]ein muß, ist zugleih für alle, die tas Edle und Schône lieben, die Ark“uad Weise jenes rührenden Bes fenntaisses , die wir als den Triumph einer s{chdnen Seele betrachten dürfen,

Der würdige Greis gesteht, daß der Begeisterungs:- Taumel der frauzösicher Revolution einen wesentlichen Antheil an seinen übersch venglich-n Hoffaun en und über- triebencn Ver|prechungen. und Uiterneumungen gehabt, daß der Zeitgeist , der plöblich diè hôchsteri Jdeale vers wirflichen zu können glaubte, auch thn ergriffen habe, und daß dadurch die erste Unnatur in seine Bestrebuns geir gekommen sei.

Das grôßre Uebel aber war, wie Pestalozzi selbst nicht genug wi-derholen kann und mit rührender Nai- vetát bekennt, seine „gänzliche Regierungs Unfädigkeit,*/ Er gestehe niht nur, daß. er keine andére Gewalt über die Menichen besibe, als die der Liebe, daß er durch- aus nit zu herr|chen verstehe, nicht einmal in seiném ergenen Hause, sondern er sagt auch frei heraus, daß er jogar den prafcishen Unterricht nicht verstehe und teßhalb bestándig von seinen ihm untergebenen Lehrern abhängig geweien set.

Was auch aus Pestalozzis Selbsibekenntniß ch Nachthetiliges fúr ihn selbst ergiebt, fo- bezieht es sich doh nur auf Haudlungen und auf ein Jnstitut , die vorübergehen undo in der Zeiten Strom versinken; uns antastbar ader bleibt der ecle Charafter Pestalozzis und unsterblih bleiben die Lehren seiner Schriften, ja das Láuterungsfeuor eines so unglúcflichen Lebens bewährt sie erst in ihrer ganzen Reinheit, s Madrid, 29. Mai. Jn Folge der Untersuchung, wozu der Aufstand des Generals Bessieres Veranla\sung gegeben hat, sind die Canontci Noxas, Bravo und Sa- lome, wie auch die Pfarrer Solera und Mole aus Madrid verbannt worden. Die Sache erregt ziemlich viel Aufsehen; sie soll-n sämmelich zu einer Parthei ge hôrèn, welch2 dem System der Milde iche zugetban ist und welche den jeßigen Gang der Regierung mißbilligf. Port-au- Prince, 21, März. (Ueber London.) Am 6. v. Mts. hat der Präsident eine Proclamation erlassen, der zufolge Haiti Frankreich die stipulirte Geld- sumine bezahlen, aber soust nichts leisten soll. Hossent- lih werden alle Nationen, hinsichtlih der Zölle, Auj gleichen Fuß géseßt werden. Seitdem man die Gesin- nungen der Verernigten Staaten kennen gelernt, sicht man lebhnlich der Ankunft des Hr, Macfenzie entgegen. Das Geseß úbder Errichtung der National. Bank isr in der Reprásentantenkammer durchgegangen. Das Ca/ pital soli 6 Mill, Dollars betragen, Der ‘Direktor der Bank, so wie die Mitglieder der Verwaltungs, Comimitkes müssen Eingeborne sein, doch können Fremde zu Senjo- ren erwählt werden. : Das Egirepot - Gese soll mit dem 1sten Aug. în

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nes Lebens von einer wunderbar-n Erleuchtung. er-°

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