1826 / 141 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 20 Jun 1826 18:00:01 GMT) scan diff

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Leidwesen melde ib ZJhnen, daß der Thomas am 3. d.,

Fabvier ist von Omer Pascha geschlagen worden, Athen

M. von einem griechischen Korsaren angehalten und j is genominen und die Citadelle wird belagert, ‘/

am 9. hierher gebracht worden is. Alles Geld wurde mir wegienommen, und unter die Manaschaft der Kor faren vertheilt; eiu Gleiches geschah mit der Lackung des Schisscs. Zwei junge Engländer, die sich als Pa! sagière an Bord der Brigg befanden, wurden von den Griechen aufs gräulihste mißhandelr. Jch selbst werde

als Gefangener derhanselt. A John Hobbs, Capitän.“/

Gedachte Brigg war auf der Fahrr von Konstan: tinopel nach Alèxandria begrissen.

Rom, 31. Mai. Das Diario di Roma. giebt heute den Bericht cines Augenzeugen úber die Ereig: nisse bei Mssolunäht in dem Auszuge eines Biietes aus Patrasso vom 2/7. April: „.... ¿„Jbrahim P 1jcha ivar ¡hon 3 Tage vor dein 22: von dem Plane der Be: faßuug und Einwohnerschaft von Missolunghi dur ¿einen aus der Stadt geflüchteten Gri- chen unterrichtet ivorden. Dieser hatte iym fogar angegeben , daß die Flucht start haben würde, sodald Ferner auf den hinter dem ägyptischen Lager sich erhebenden Bergen der Stadi das Zeichen gedeu würde, daß die außerhalb b_fi dlichen Griechen bereit wären, die Araber im Rücken anzu- greifen. So geschah es denn au. Mit Aufzang der Sonne verkündete am 22. Kleingewehrfener von der Hôdhe dec Gebirge, daß Mi @atanhis Shick}jal seiner Entscheidung nahe- Ibrohim Pascha, bei dem ih mi in diejem Augenblicke gerade befand, gab mir die be» stimmte Versicherung, daß der Tag zu seinem Vortheil sich enden werde, In der That waren auch setne Maaß regeln auf das Sich-cste getroffen. Auf der Landieite war die Stadt du-ch 2 Regimenter genau gelchlossen. Die platten Fahrzeuge blockirten ste von der Seezeite ; 5 Bataillone, die zusammen 2400 Mann ausmachtén, waren vor Jbrahims Zelte aufgestellt, bereit sich unter seinen unmittelbaren Befehl überall hinzubegeben , wo es nöthig sein wúrde; 1000 Mann Kavallerie standen zwischen dem Lager Und ‘den Gebirgen, und 2000 Alba- neser hielten alle dde fleinen Schluchten“ und Anhdhen gegen Osten hin besébt. Jm Westen dehnte sih Rumeli Valessis Lager aus. Um halb 2 Uhr în der N “ezün- deren die Griechen an den Seiten dex Stadt zwei große Feuer any ihren Ausfall. Furchtbar war jeßt der Donnet des Ge \chüßbes, das unaufhörlihe Gewehrfeuer und das Feld- gesczrei, das jeder Salve folgte. Nach 2 Stunden etaes shrecki1chen Feuers fielen die Flüchtigen als Opser der Halsstäxsigfeir einiger Wenigen, die beharrlich sich mit so viel Unschuldigen in den Tod stürzten, für welche aber Jbrahim bis zu dem lehren Augenblicke sich auf das Menschlichste und Edelmüäthigste erwies. Die Folge ibrer Unflugheit war der Tod aller Griechen männlichen Geschlechts úber 12 Jahren. 6000 Frauen und Kiuder sind in der Gefangenschaft der - Araber, 3000 Paar Ohren sind nach Kenstantinopel ge\chicét worden, Man fann si denfen, daß der Europäer, die in den Reihen der Griechen fohten, niht geshonrt wurde. Unter den Leichen konnte mau genau erkennen die Generale Bozza- ris, Tzavellas, Sturnari und Makro und die Uebrigen, aus deren Verzcichnisse ih nur noch Pasiadiamandopulo nennen will, Jch betlage die Unichuldigen; aber Jeder: mann hatte sich beifert, sie zu retten, Und nur einige Wenige tragea die Schuld,

cie bin am- 26. von Missolunghi abgegangen. Fbrahnmn Pascha wird am 30. hier sein und seine Trup; pen iu zwei Kolonnen gegen Tripolißa führen. Seine Rückkehr nach Morea weissagt den Hellenen nihts Gu ees. Rumeli Valessi hat seine Truppen bereits 11a ch Salona abmarschieren lassen. Das Corps des Generals

und in demselben Augenblicke machten ste

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Berlin, 18. Juni. Die Statue, welche Se. Maj, der Köôncg dem Felzmarschall Fürsten Blücder von 2ahl- start hieselbst haben cerichren lassen, ist deute früh ent húllt worden, und stelle sich nun, als cin würiizes Denkmal für den Verewigten, so wie als eine neue Zierde der Hauptstadt, den Blicken dar. Sie ist, mit Inbegriff des Piedestals, über 24 Fuß hoch, uud aus gegossener Bronce; eme 15 Fuß hohe Platte von polir- teim Granic dient dem- Ganze als Unterlage. Die Bildjáule jelbsi, an 11 Fuß hoch, stellt den Helden in Generals : Uniform dar, Über welche ein faltenreicher Feldmantel geworfen ist, der den rechten Arm frei tat. Das Haupt ist undedeckt, und, ernst und köhn umschauend, halb über die linfe Schulter gewendet; die gejenktte Rechte hále das entblôßte D ava der linke Fuß ist auf ein umgeworfenes feinditches Ge: |chÚß gestemmnt. Das 13 Fuß hohe bronecene ‘Piedestal id in allen Unterabchèilungen und auf allen 4 Sauen mit Reliefs ge\mücckt , welche theils allegorische, theils den Gang der Erergnisse in den Jahren 1813 bis 1815 im Allgemeinen bezeichnende Darstellungen enthalten, So zeigt namentlich. die Vorderjeite des Piedestals, im Sodtel, den Einzug in Paris, ich Blücher selbst zu Pferde, begleiret von mehreren Gt neralen, die in den Feldzügen jener Jahre mit ihm thätig

und die jámmtlich tresfend dargestellt, so wie denz über haupt die meisten Köpfe in diesenr Relief-Bildnisse sind,

darunter ltegenden Sockel geschiedenen Piedestals , et iét man eine schwebende Siegesgöttin, welche ein Tafel in den Händen hält, auf der in vergoldeteu Buch staben zu lejea ist : Friedrich Wilhelm III Dem TFeldmarschall F ürstén BTUER E“ Von Wahl«tatt

Sie Im Jahre 1826. - : Was den Kunstwerth dieses Denkmals betrifft, so genúgr.es, zu bemerken, daß die Modelle dazu von Raue)'s Meisterhand herrühren, so wie die Zeichnung der Architektur vom Geh. Oker: Baurath Schinke'; daß ferier von dem, durch den Guß der Statuen D iers für Breslau und Rosto, so wie der in Wittenberg aufgestellten Statue. Dr, Luthers rühmlih befannten Hrn. Lequine auch der Guß sámmtlicher Théile dieses Kunstweiks besorgt worden ist.

Magbeburg, 16. Juni. Heute gegen Abend sind

Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.

Se. Königl. Hohcir der Prinz Wi!helm va Preußen, Sohn Sr. Maj. des Königs, hier eiugetrossen.

Kódóniglihe-Smhausptetre Montag, 9. Juni, Jm Operuhauje: Au/ Begep ren: ¿Die Räuber,’ Trauerspiel in 5 Abtheil, von Schiller. R Fn Charlottenburg. Auf dem Königlichen theater wixd die Gesellschast des sranzösi]chen ea

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zu Warschau darstellen: „L'Ecole des Vie rds, (Die Senle ber Alten,) _Comédie, en 5 Actes et G vers, du théátre frangais, Par Casim1r De [; zne Hierauf: „W erther, ou les ligaremens d’u gens sens1ble,““ (Werther, oder; Die Verirrungen ines en

folie Vaudeville en A ch

pfindsamen Herzens /) PAr Wr, Duval,

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Redacteur *ohu-

Jn der Mitte defindet waren (ihm zunächst der Feldmarschall Gkaf von Gneisenau) |

Ueber diesem Relief, an der Vorderseite des eigentlichen, | durch ein ebenmáäßig schón verziertes Fußgesims von dem |

Allgemeine

Preußishe Staats - Zeitung.

N

141,

Berlin, Dienstag, den Wsten Juni 1826.

Amtliche Nachrichten.

Ker onif des Tâges.

Angekommen. Der Königl. Spanische Kabinets- Kourier Alvaro, von St; Petersburg.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland. Paris, 13. Juni. Man glaubt, daß wenigstens

- b Monat vergeyn werden, ehe dem ‘Pairs - Gericht ein

neuer Bericht údrr den Erfolg der anzustellenden gründ:

_lihern Untersuchung in der Anlegeuhert der spanischen

V:rpflegungsverträge wird Vorgelegt iverden fönnen. Hr. Ouvrard ist noch immer im-Gefánguiß, und zwar auf Ansuchen eines seiner Gläubiger und. des Ageuten des Köntgl. Schaßes.

Dem Journal des Debatts scheint der Frieden Eurvpens unerträglich zu sein. Vierzehn Tagz2 lang hat es von dem Uebergang der Russen über den Pruth, von feindlichen Bewegungen in den êéstlihen österreichi schen Provinzen, von der Theilung des türkischen Reichs Und andern äáhulihen Nachric,ten gesprochen. Da aber alle diese Erzählungen gegenwärtig sich als Fabeln dar- stellen, so wendet sih“ das erwähnte Blatt nach dem West n Europens und verspriche setnen Lesern einen Ärieg zwischen Spanien und“ Portugal, und cinen Büro frieg in Spanien. Wohin wird sich nun wohl der erfindungsreihe Verfasser dieser Aufsäße weñdeh, “q et aut dieses leere Stroh sattsam gedroschen ha-

n 18rd f dp O nsprocektige Rente 97 Fr. 55 C. Dreiprocent. 3 Fr.

zondon, 19. Juni. Dem nunmehr aufaelsösten Parlament fönnte man, sagen die Times, dèn Namen des „Actien: Parlaments (Joint - Stock- Parliament)// belegen , wegen der großen Anzahl seiner Mitglieder, welche Theil an jenen Schwindel - Combinationen ge- habt, die sich Acrien-Compagnien genannt und des hin- jutommenden Umstandes, da® das Corps des Parla- inents überhaupt in seiner Gesammtheit nicht für gut gelunden, eine Untersohung dieser Transactkionen , in wveic)e eine so große Zahl seiner Mitglieder verwielt ewesen, zu veranstalten. Die Südsee - Blase wurde 29 021 dem Parlament jener Zeit untersucht und alle Gs der, die man damit befleckt fand, wurden aus-

Q ì ver Ober- Director von Chile, Gen. Freire, lan-

Kur f

dete nh der Eroberung von Chiloe einen Theil seiner Truapyen füh im Januar zu Talcäáhuano, um die, zur Uiterwetfung des Rebellen Pincheéíra ausgeshickteh Screitfcáfce zu unterstüßen, Es is also mit dem Krieg in Süd-Amerika immer noch nir ganz zu Ende. Der Span... Gen. Quintanilla hat, nachdW# er in Chiloe capitulire , si in det Sradt Quilltà niedergelassen, Man erwäártetè, daß Gen, Freire" béi seiner Zurückfunft nach Santiago seiu Amal Ober-Diréétor niederlegen

würde. T Aus Buenos: Ayres wird unterm 10, März folgen- Der zum Präsidenten der Vereinigten

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des gemeldet: T Provinzen des La-Plata- Stroms erwählte Don Ber- nardiio Rivadavia, hat D. Julian Legundo de Aguero zum Miutster des Jaunern, -D. Manuel. Jose Garcia ¡um Minister der auswärtigen Angelegenheiten, D. Cars los Alvear zum Kriegs umd Marine- Minister und D, Salvador Maria Carril zum Finanzmiuister ernannt. Der vor kurzem hier angekommene Präsident der Depus- tirten von Ober-Peru Mariano Segrano soll mit einer hôcbst wichtigen Mission an unsere Regierung beauftragt jein. Ciner Depesche des General Lavalleja zufolge sollte Overst Lapido am 3. d. mit seinen Truppen vor Colonia er|heinen, um gemeinschaftlih mit unserm Geschwader die Operationen dagegen zu beginnen. Nach den lebten Briefen von Monte, Video schmeichelt man sich, diese Stadt bald von den Kaiserlihen Truppen befreit zu sehen,

Folgendes ist die leßthin erwähnte, auf die von Seiten Brasiliens gegen Buenos-Ayres erklärte Blocfade, Bezug habende Protestation:

Gesandtschaft der Vereinigten Staaten von Nord-

Amerika, Buenos - Ayres, den 13, Februar 1826,

In der officiellen Note, welche der unterzeichnete Geschäftéträger der Vereinigten Staaten von Nord- Amerika, unter dem 1. Januar d, J. an Se. Exc. den dmiral Lobo, Befehlshaber des die Küsten und Häfen

n Bueuos- Ayres blokirenden K. Brasilianischen Ge- schwaders,- zu rihteh die Ehre gehabt hat, hatte er sich vorbehaltea, die Grundsáße und Ansichten, welche die Regierung der Vereinigten Staaten hinsichtlih der Blokadegeselze bekenm1t und aufitellt, bei einer künftigen Gelegenheit vorzulegen, Sn Gemäßheit dieses Vorbes- halts nimmt sich Unterzeichnetet jet die Freiheit, Sr. Exc, dem Admiral Lobo, und wenn diejer sie der Ueber- sendung werth achtet, dem Ministerium Sr. K, Maj., folgende Bemerkungen zur Erwägung vorzulegen. Wenn das Blokadewesen, das in seiner ursprünglichen Anwen- dung so einfach ist, gegenwärtig die verwickeltsten Fra- gen úber das Seerecht der Nationen umfaßt, so ist dies einerscirs dem Mißbrauch der Macht, atdererseits zu großer Nachgiebigkeit und der Menge von CEreiguíssen zuzuschreiben, die eine Masse früherer Fälle bilden, die

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