1826 / 153 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 04 Jul 1826 18:00:01 GMT) scan diff

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ails Muster der evangelischen Geiste

ausgezeichneten und 1 G f des Königlichen wirklichen

feit anerkannten Mannes, i dee: Consistorial - Rathes und Propstes Dr. Ribbeck y nennen. Conrad Gottlieb Ribbeck ward am 91. März 1759 zu Stolpe in Hinterpommern geboren. Sein Vater war ekster Prediger an der Altstädtischen Kirche daselbst, Die erste gelehrte Bildung erhiele der Fúngling auf der Stolpischen Stadtschule, welche da- mals ihre Schüler bis zur Reife für die Univètsität zu fördern vermochte. Im 17. Lebensjahre bézog er «die Universität Halle, um sich der Theologie zu widmen. Hiér ließ ihn die reinste und innigste Begeisterung für en erwählten Bernf und die ihm immer eigene / in * Gottes Willen findlih ergebene Genügsamkeit leicht die dfe Beschränfkeheit seiner äußern Lage überwinden. FSénbedeutendsien Einfluß auf seine theologischen Stu- Kies! hatten Semler, Nôöfselt und Knapp, Von solchen Lehrern geleitet, wendete fi "au Ribdbecck mit (ebendigem Eifer dem damals allgmener erwachenden Streben nah vetständig flarep Erf tniß des Christen thums zu, g éer G i. A r A Frômmiakeit seines Gemüths and dem Ern D idt: daß bei ihm diese Richtung gie dex Tiefe und Junigkeit des Glaubens CUtrs ; thät. „Jm Jahre 4779 fehrte er von der Univetat n “Stolpe zurüE und wurde Lehrer am dasigen adétten - Corps. Schon zwei Jahre darauf rief ihn der Wunsch der Gemeinde ¿u Wilsleben im Halberstädtischen, der er sich dur eine Gastpredigt während * Universitätsledens bes fannt gemacht hatte, in das geistliche Amt. Jet {oß er au, den 10. August 1780 den Bund dec Liebe mit Aghanne Wilhelmine Haken, der Tochter des Stolvischen Hauptpastors und Prápositus Hafen, eines Mannes, dessen Herzensgüre, ehrwürdige Frömmigkeit und ergreifende Beredtsamkeit dem Verstorbenen später. hin noch. oft ein Gegenstand. rühtender und erhebender Erinnerung war, Nachdem er in den Gemeinden zu M ilsleben und Winningen Unter freundlichen Ver- hälrnissen und, mit

segensreithem Erfolge fechs Jahre lang gewirkt hatte, ward er

als Pastor an der Heiligen: Geistkirche f Magdeburg, an Pakke’s Stelle, der damals emeritirt Würde, berufen. Die zweite Stelle erhielt zu dérselben Zeit G. L. Hoffmann, mit dem Ribbeck in der beglückendsten Freundfhaft lebte. Doch ward dieß \{chône Verhältniß bald durch Hoffmanns Tod aufgelöt. Mit Ribbdes Berufung nah Magdeburg, wo ihm sogleih und foredauernd herzliche Freundschaft und Achtung entgegeukam,

wo er als Redner und Seel sorger mit großer Anstrengung zwar, aber auch mit agusgezeihneter Anerkennung und großem Segen arbei: tete, begann zuglei) seine ôffentliche literarische Thätig: feit, Vielfältige Aufforderungen von Freunden bewogen endlich den Bescheidenen, erst einzelne, dann eine Aus- wahl seiner Predigten in 2 Bänden 1789 dem Drucke zu überlassen, und von da an seßte er, fall, den ' diese dffentlichz Mittheilungen fanden, aufge muntert, dieselben bis ‘in sein späteres Alter fort. Die vollständige Angabe feiner Schriften giebt Hibig?s ge- lehrtes Berlin. Doch war er nicht bloß für sein geist- lihés Amt thâtig, sondern er machte sich auch dur eifrige Theilnahme an der Stiftung und Beaufsichti gung der Magdeburgischen Handlungsshule verdient Die in mehrfachèn Verhältnissen bewiesene Einsicht und Geschäftsthätigkeir Ribbecks wabd im Jahre 18300 von

dèn höchsten Staatsbehörden durch seine Ernennung zum |

Consistorialrathe anerfannt und bewährte sih fortdauern in dem Maaße, daß im Jahre 1505 seine Berufung nach Berlin, an des verorbenen Probstes Spal Stelle,- dessen Adjunkt Zl! ner nur auf kurze Zeic ge

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Wendung seines Schisals, in welcher er zwar einen ganz unerwarteten Beweis der Königlichen Gnade und des Vertrauens der Stadt-Be- (drden verchrte, der aber sonst Jedem als eine gerechte Würdigung des Verdienstes erfreute. Wie viel er nun in dem neuen und größern Wirkungskreise, der ihm hier erdffnet wurde, der evangelischen Kirche zum Segen und zur Erbauung seiner Gemeinde wirkre; welch? ein wohl thätiger Einfluß von der Wärde seines Wesens, der Klarheit seines Geistes und der Milde seines Herzens in allen Verzweigungen seines Berufs, den er nit anmaßend auszudehnen trachtete, auéging ; wel ein treuer, zuverlässiger Freund seiner Freunde, welch' 2xin Vater seîínes Hauses ex war; mit welcher fromitea und edlen Selbstbeherrschung er-jedes Leiden er: trug: das wissen die, denen es vergdunt war, ihn her zu. stehen , und es wird ihnen unvergeßlich sein, Micaüudearänzter Ehrfurcht und Liebe dem Vater des Laûdes ergeben, empfand er in tiefgerührter Dankbarkeit die Beweise der Königlichen Gnade, die ihm mehrfach zu Theil wurden, indem Sr. Majestät ibm im Jahre 1311 den rothen Adler é Orden dritter Klasse und späterhin denselben Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub verlieh, und sehr“ theuer war ihm, das Glück, als Beichtvatez der Hôchstseligen Königin Majestät und anderer Gli« der des Königlichen Hauses dfters zur Erbauung der selben beitragen und in diesem Kreise Zeuge der christ lichen Tugenden sein zu können , welche der herrlid Scchmuck fürstliher Hoheit sind. Der Vollendete etl freute sich während eines 67 jährigen Lebens einer eite nen und gewöhnlich nur durch geringes Unwohlsein ge tórten Eesundheitr. Die Krankheit , welche sein Lebe endete, war seit seiner Kindheit die erste, die ihn füt längere Zeit auf das Krankenlager warf. Sie. zeigtl ch dald- als ein gallichtes Mtvdjes Sch! imfieber, wed ches ine Entfräfrung zur Foige hatte, die zuleßt mi! einer Lähmung der Lungk #üdete. Er entshlummert sanft und friedlich nach Xurzem Todeskampfe. Mit det Wittwe, di 46 Jahre Yindur die innig liebende unk geliebte Gefährein feines Lebens war, betrauern ihn drei Sdhne , zwei Töchter, ein Sthwiegersohn, zw Schwiegertöchter und“ f Enkel. Still und geräu) (0s, pie sein Walllen im Leben gewesen, sollte auch sei Gangkaus demselben sein; aber die zahlreichen Zeuge seiner Verdienste umringten am Vorabende und at Tage seiner Beerdigung dankbar seine sterbliche Hüllg riefen ihm in frommen Gesängen die Worte der Liechf nah, und die laute, Anerkennung seiner Vorzüge, i der Nch das Herz sÆner treuen Amtsgenossen erg) wurde von den Thtänen seiner tiefgerührten Freund und Verehrer als ein heiliger Tribut der Wahrheit t siegelt. ¿

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wesen war, erfolgte, eine

Königläith'e Montag, 3. Juli. Jm Opernhause: Zum Erste male: „Das Majorat,‘/ romantisches Gedicht nad T. A. Hoffmanns Erzählung gleichen Namens, bear tet von Vogel. Erste. Abtheilung: Das Verbrechen in einem Aufzuge. Zweite Abtheilung : Das Gewissen] in 4 Aufzügen.

Jn Charlottenburg. Von der Gesellschaft des frau

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bei Feister und

¡dsishen Theaters zu- Warschau wird dargestellt: „18 lerie. Coómédic en 3 Áctes et en prose du prenmf théatre françatis, par Mr ‘Baâlerie Hieraus Le Gastronone sans argen,“ audeville en 1 Ac théatre du Gymnase, par Scribe, (D Galty nome ohne Geld.)

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Eisersdorfi Redacteur John.

N[igeomeint

Preußishe Staats - Zeitung.

AZ 4903.

Berlin, Dienstag, den 4ten Juli 1826.

Amtliche Nachrichten. m. o. nil Dd:es

Seine Majestät der König haben dem in Königl Niederländischen Diensten stehenden General - Major von Goedicke den rothen Adler: Orden dritter Classe zu verleihen geruhet.

Seine Majestät der König haben dem Gerichts- ámts - Actuarius Zimmermann Zu Weißenfels , dera Glaser- Meister, August Christliebd Lischke zu Cü- strin, dem Unteroffizier Men des Kaiser Franz Gre: nadier-Regiments und dem Dreschgärtner Sigismund MWeinemèr zu Hammer im Grünedergschen Kreise das allgemeine Ehrenzeichen 2ter Classe zu verleihen geruhet.

Tages.

L Abgereist, Der Königl, Hännödversche Geheime Rath , außerordentliche Gesäudte und bevollmächtigte

Minister am hiesigen Hofe, Freiherr von Reden, nach Dresde j

Zeitungs-Nachrichten:

i M USTENn d, “d Der Kälserl. Russische Bot

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A : Paris,

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Cloud eine Privat-Audienz bei Sr, Majestät gehabt. Aus Nantes schreibt man daß die Statue, welche dem braven General Charette gesebt werden soll, bereits

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beendigt ist, und daß ihre Einweihung am 24. August |

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palte finden wird. Mehrere Wassenbrüder dieses Helden des Krieges in der Vendee haben sie bereits gesehn und nta i L A j einige alte Bauern aus der Umgegend riefen bei It?

Maunes ; so sah er aus als, auf den Himmel weisend, zu uns sprah : Vorwärts, meine Freunde, für Gott und den König!

bekannte Baron Barante , Pair von Frankreich , Verfasser der Geschichte der Herzöge von Burg ird, wie es heißt, eine Veschichte des pariser Par

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ihrem Anblick aus: a, dies sind die Züge des braven Der als Schriftsteller und Staatsmann rühmlichst

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Graf Pozzv - di - Borg®, har gestern in St, |

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E E on in eiiem der Dürftigkeit nahen Zustande Die Corvette l'Oise, welche den 15. d. Toulon nah der Jusel Bourbon abgesegelt is, bringt außer dem neuen Gouverneur und einigen ‘Bien N meprere Brüdeë der christlichen Schulen (vulgo: TÈres 1gnorantius) nach dieser Colonie hin, Del

Die hiesige Ausstellung von Gemälden , Ls trag den Griechen bestimmt ist, und die deshalb auch gewöhnlich der griehischzSalön genannt wird, zieht fortwährend eine große Anzahl von Scalilustizen an und bdereihe7t ih täáglih mit neuen Gemälden, P

Der religidse Fanatismus greift niht blos bei uns um sich. Die Genfer Regierung hat eine Untersuchung gegen den katholischen Pfarrer des Orts Meyrin , wèl: cher, als er einem Sterbenden das Abendmahl! brachte, mehrere protestantishe Damen, die sich ¡ufällig M mi Straße befanden , gezwungen hat, vor dem Allerheilig- sten niederzufuieen, Jun der Schweiz besonders ist solch"

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London, 24, Juni, Herr Canning ist fr New- port, ver Kanzler der Schasfammer. Hr, Robinson, für Rippon und Hr. Alex. Baring, für Callington in das Unterhaus gewählt worden.

Wie in den zu Liverpeol gehaltenen

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Reden, so auch

} eputation der Schiffsrheder Huskisson seine Hoffnung auf Ab

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lung der jeßigeu Korngeseße durchdliken. Zu den Schiffs-

rhedern sagte er unter aaderem: er hoffe auch, daß in furzem der Anwendung von Schiffen im Allgemeinen ein weites Feld im- Ueberführen von Korn werde gege- ben werden, so wie auch mittels der verstärften Anre gung, welcher unserem Manufaktur - Vermögen durch freien Verkehr in jenen Hauptartifel des menschlichen Unterhalts werde zu Theil werden, wobei slch natürlich verstehe, daß dieser Verkehr durch eine zum Schuße des rechtmäßigen Juteresse des brittischen Ackerbaues Einfuhrabgabe werde geordnet sein,

Eine Dubliner Zeitung zähít folgende Wahl - Mise rien auf; Von Jemand - empfohlen zu- werden , den

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wider die Jesuiten gesagt roßes Interesse - erregen m denn r e und berüchtigte Gesellschast spielt in Le Ves pariser Parlaments eine bedeutende R Oer ehemalige Vice - König von Mexico ,

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der sich in der leßten Zeit in Bordeaux auf. î|

Eine wunderschône Rede ‘auswendig it zu haben; auf dem Wahlgerüste aber kein Wort Von cinem zahlreichen Haufen

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A ZFEs (I Ä ! Menschen beklatscht zu werden, worunter fich nicht ein yreiben ; welche in der jeßigen Zeit, wo jo viel j

cinziger Wähler befindet. Ju ein Wirthehaus zu- treten, um leinen Partheigängern Reden zu halten; und st amme und sonders betrunfen zu- finden. Seine Parthei

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dem Banner seines Nebenbuhbler? zu erblicfen, Seine Freunde zu versichern, daß man idre Unabhängig feit zu hoch in Ehren halte, um ihre 5eche zu bezadßlen ;