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es fehlten demnach nur noch 10,000 Käufer dieses Werks; scchwerlich aber würden sich so viel Menschen finden, die Lust hätten, sich, selbst für 60 Cent., cine pon und moralisch drei Zoll hohe Bibliothek dieser rt anzuschaffen; die Erfaÿyraug würde übrigens, lehren, ob das Publikum so sehr dieser mifroskopischen Litte: ratur nachstreben werde, welche dazu angethan sei, die Augen und den gesunden Menschenverstand zu tôdten.
Fünfprocentige Rente 98 Fr. 15 C. — Dreiproceut. 65 Fr. 70 C.
London, 22. Juni. Herr Western, Mitglied des Unterhauses, dem wir beteits eine sehr verdieunstliche Schrift über Gefängniß Verbess“““ g zu danfen haben, at einen Brief an Lord Liverpool über die leßte Handels: Ælemimne dru®-n lassen. Ex leitet dieselbe von dem Vew suche her, zum bloß metallischen Geld: Umlauf zurückzu- kehren , und räth zu cinem auf sichere Grundlagen be- ruhenden Papiergelde, wobei er viele sehr nüblihe Aufs klärungen liefert.
Nach Briefen von der Goldküste ist der Hauptmann Clapperton glücflich in Sacfatuh, der Hauptstadt des Sultans Bello, angelaagt. S ; :
Brüssel, 29. Juni. Die S@{hisssahrt auf der Kanal! zwishen Mons und Tournay ist’ vor einigen Ta- gen von dem Gouverneur der Provinz mit den üblichen Feierlichfeiten erdffnet worden, und ‘diese Handlung die Veranlassung zu einem für alle Klassen sehr ergöbltchen Feste gewesen.
Das niederländishe Schiff Viktor, aus Antwerpen, vom Capitain Vanschie geführt, ist in 85 Tagen von Antwerpén “nah Valparaiso gefahren. Man erinnert sich keiner so kurzen Fahrt jenseits des Cap Horn.
Gegenwärtig besteht auch in Tournay eine Spar- fasse, welche gleich bei ihrer Eröf}fuung großen Beifall gefunden hat.
Stockholm, 23. Juni. Morgen, am Namens- tage Sr. K. H. des Krouprinzen , is ein großes Fest auf dem Schlosse zu Ladugárdsgârde, womit das Uebungs- lager endigt. Uebermorgen fehren die Truppen in ihre resp. Standquartiere zurück.
Die an das Englische Handelshaus Goldschmidt verfauften Kriegsschiffe Tapperheteu und Chapman sind am 23sten April zu Newyörk angefommen. Da die Columbische Regierung sih geweigert, die Schiffe an-
unehmen, so wird wohl der Verlust dieser verunglúck,* H
ren Speculation die Goldschmidtshe Masse treffen.
Das lebte hier zu Günsten der Grie®en gegebene Concert haè 5000 Rthlr. Bco, eingetragen
Le6ten Mittwoch hatten die. hiesigen Griechenfreunde wieder eine Zusammenkunft auf der Börse, in welcher beschlossen ward, sämmtliche Consistorien des Reichs mittelst. Schreiben zu ersuchën, die Subscriptionen für i, Griechen in den Provinzen aufs Thätigste zu be- föcdern. i Glückstadt, 28. Juni, Vorgestern Abend segelte der Altonaer Srônlandsfahßrer, die Stadt Altona, mit einer- aus 14 000 Robbeu bestehenden, vollen Ladung hier vorbei. Mit demselben sind folgende Nachrichten über den Fang der hiefigen Grönlandsfahrer bis zur angegebenen Zeit eingegangen: 10. Mai, Schiff kleine Heinrich 6000 Robhen oder 126 Quard.z; 27. Mai, die Hoffnung 3500 Roöbben odér 70 Quard., 27. April, Neuenfkirchen 2000 Robben ; 10. Mai, Jungfrau Lucia 12 Quard.; Gerechtigkeit nicht gesehen. _ Kafssel,-29, Juni. Se, Königl. Hoheit der Prinz Christian von Dänemark sind gestern unter dem Namen eines Grafen von Wägrien hier angefkonimen, und im Gasthof zum König von PYreußén abgestiegen.
Franffurta. M. 7,26. Juni. Am 22, hatten wir hier das traurige Schauspiel des Elendes, in welches neuerlich ‘die unbesonnene Ausnvanderungslust wohl fo manche deutsche Familie versebte, - und der weder die
treten.
väterlichen Ermahnungen der Regierungen , noch selbs das warnende Beispiel von Thatsachen, zeither zu steuer vermochten.” Jenes Schauspiel wurde durch eine ay Brasilien über Holland nah ihrer Heimath zurückke| rende Familie gegeben ; sle. bestand aus Maun, Fre nebst 5 Kindern, wovon eines nochþ Säugling war, ei anderes aber von einer schweren Krankheit befallen, ay einem Schiebkarren nachgesührt werden mußte. Nad
Erzählung dieser bedauerungeswürdigen Menschen war
sie durch die ihnen vorgesptiegelte Hoffnung, iu jeney Lande eine leichte und bequeme Existenz zu ‘finden, ve! anlaßt worden, ihre*niht unbedeuteude Habe, in Lieger schaften bei Mergentheim bestehend, zu versilbern, un nach dem geträumten Eldorado überzäfthiffen. Dod feine der ihnen gemachten Verheißungen, oder der sid selbst eirigebildeten Erwartungen von Glück,- ging ij Erfüllung, und nachdem sle däs Mitgebrachte aufg zehrt, biieb ihnen, um dem Hungektode zu entgehen nur die Rückkehr nah Europa , als leßtes Zuflucht mittel, übrig.
München, 27. Juni. Se. Majestät unser innig verehrter König werden am 4. Juli die Reise nach dey Bade Brückenau von hier aus antreten.
Wärzburg, 28: Juni. Seit “der Sonnenwend ist die günstigste Witterung für den Weinstock eing Ueberatl in “en Vergen hat die Blüthe de gonnen, und dieses Jahr verspricht die s{chwere Arbei tes Winzers zu ohnen, wenn niht durch besondere Un glücksfälle die allerwärts frohe Hoffuung vernichtet wird
Preßburg, 27. Juni, Se, kaiserl. Hoheit des durchlauchtigste Erzherzog Reichspalatin sind am 22. d M. auf einige Tage nach Ofen gereist,
Seit Sonntag genießen wir wieder- angenchwe warme Witterung«
Der Siebetñbürger Böte vom 17. d. M. enthäl! Folgecides; Auch Siebenbürgen liefert bekanntlich vo! Zeit zu Zeit Zeugnisse einer untergegangenen urweltli chen Schöpfung und großer allgemeiner Natur-Empîö rungen, welche die Gestalt „und physische Beschaffenhei unsers Erdbodens veräadert haben. Erst kürzlich eat hüllte am öôstlihen Ende des Dorfes Estelld (Tetschleu, 3 Stunden weir von Hermannstadt gelegen) der. einge sesseue» Theil eines dortigen Berges, in einex Höhe vo ungefähr zwei Klaftern über dem Fuße desselben, -dil verfalften kolossalen Ueberreste eines Landthieres, da vor vtelen Jahrtausenden in einer Flath, deren Strömung von Osten nach Westen gegangén zu sein scheint, sem Grab gefunden haben mag, Zu“ welcher Gattung der, auch in andern Gegenden der Erde entdeckten, vorsud! fluthlihen oder sogar vor ádamitishen Geschöpfen dieses Thier zu rechnen sei, läßt sich nicht bestimmen, da Roh zeit und Unwissenheit leider durch Zersplitterung dé [ossilen Skelettes die Einorduung desselben in das Sy! stem unmöglih gemacht haben. Möchten doch die Orts! obrigfeiten „jede ähnliche Entdeckung sogleih höhern Be hôrden anzeigen, und diese durch zweckmäßige Avnstaltea die Versüadigungen des Wandalizmus an derx Wissen schaft verhüten,
Türkei. Die Allgemeine Zeitung enthält fölgende Mittheilungen :
¡Kou stantinopel, 6b, Juni. (Durch außeror dentliche Gelegenheit über Bucharest.) Die nach déer russishen Gränze bestimmten Kommissarien Hadi und Ibrahim Effendi sind nebst ihretin zahlreichen Gefolge noch nit abgereist. Man versichert indessen aberaals, daß sie übermörgen abgehn sollen. (Jn Bucharest wa/ ren sie bis zum 14, Junius nicht eingetroffen.) — Die Pforte hat sicch nach mehrtägigen - großen Rathsver- jammlungen, in welchen die Vorsteher der Janitscharen heftigèn Widerstand geleistet haben, allei endlich selbs von den Ulemas überstimmt worden sein sollen , ent- schlossen, das Nizam. Gedid, oder die europäische Diszi-
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vlin, mit Errichtung von zahlreihem Linienmislitär ein- ufúhren, Wird diese neue Maaßregel , welche schon wei Sultanen das Leben kostete, ohne weiteré Hinder- zi}se durchgeseßt, so. ift solches für die Erhaltung des jrfishen Reiches von größter Wichtigkeit. Das Bei- piel des Vicekönigs von Aegypten, und die iù Morea durch die disciplirten Truppen errungenen Vortheile, haben die Bedenfklichkeiten mehrerer Großen des Reiches pehoben, und da die Janitscharen und Seesoldaten vors äufig bei ihren Privilegien gelóssen werden sollen, so cheiut dadurch. die Vollziehung sehx erleichtert zu wer- en, und der BVildupg einer großen und fraftvollen urfishen Armee nichts mehx im Wege zu stehen,‘ „Bucharest, 16, Juni, Durch die russische Post nd Briefe aus Koastantinopei bis zum 8. d. angekom- ien, nah welchen die Organisation der türfishen Trup: en nah euüropâáishen Grundsäßen vem Divan beschlos-
en worden ‘ist. Die- neuen Liniea- T'uppen sollen röôth
nd grün gekleidet werden. - Dieje Maaßregel, gegen elche vorläufig nur einige Ortas Jautn]charen protestirt aben sollen, i unter den jesigen Umständen sehr wich- g. Die türkischen Kommissarien befanden sih noch in onstantinopel.‘“
„Triest, 21. Juni. Nachrichten aus Corfu vom
. Juni zufolge soll Jbrahim. Pascha, nachdem eine biheilung setner Truppen dei ihm Vorrücken unweit a‘avrita zurúcégetrieben worden,“ selbst den Weg-über avarino ins Junere von Morea eingeschlagen haben, ein noch nit weit yorgerúüct sein. Das Dampfschiff dischen Corfu und Ancona hat. seine Fahrten eingestellt, eil der Unterúehmer scine Rechnung bei diesem Eca- issement nicht gefunden hat. Es trat am 29, Mai iueu Rúckweg nach England an,‘
— Nach einem Schretben aus Syra vom .14. Mai n italienishen Blättern) üben die Korjaren von Hydra, psarg und Spezia fortwährend die. schredlichsten. Fre- l'áus, und sind dadurch reicher“ geworden, als" sie vor r Revolution waren. — Eine Seedivision mit Le- nomitteln is zu Suda angetfoinmen. Alle großen und inen Schiffe, -wie auch verschiedene Bränder, werden sgerüster, Cin Theil pon ihnen soll die zu Patras finéliche, ein anderer die von Könstantinopel kommende otte angreifen. Die Spezioten wollen sich mit ihren amilien nach Hydra begeben.
Corfu, 27, Mai. Ein Regierungs - Dekret ver- dnet, daß, wenn tin Aubländer angetlagt wird, er eimal in den Zeitungen vorgeladen, und weun ex nicht der bestimmten Zeit erscheint, oder sein Ausbleiben chtfertigt, gegen ihn-wie gegen einen abwesenden. joné- jen Unterthan nach den-Geschen verfahren werden joll,
Lissabonn, 10., Zuni, Es ist gegenwärtig außer cifel, daß, wenn überhgupt Mißhelligkeiten zwischen ortugal und Spanien obgewaltert haben, dicse j-t nzlih beseitigt sind, und daß zwischen deiden Höfen s beste Vernehmen herr\cht; denn der spanische Bots after, Graf von Casa, Flores, hat bereits sein neues eglaubigungs\schreiben erhalten. Unsere Hauptstadt, wie die Provinzen , genießcw fortwährend die voll, ienste Ruhe und wir haben nicht ohne Befremden s dem franzöósishen Blättern - vernommen, daß die iden Nachbar- Regierungen Sanitäts Cordons gebildet tten, welches in diplomatisher Sprache heißt, daß ndselige Demonstrationen gemacht worden sind. Diese isührungen sind gänzlich ungegrändet.
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Zu dem diesjährigen vom
n (l 6. Juni. , d, Mts. hier abgehaltenen Wollmarkte
Colberg, 2
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bis zum 1
sind überhaupt rihr wehr als 23 Centner 37 Pfund Wolle zum Vertwf anhero gebracht und die Mittel Wolle zu 28 Thlr. 10 Sgr. pro Centner, und die ordi- uaire Wolle zu 24 Thlr. pro Centner im Durchschnitt verfauft worden.
Landwirthschaftlihe Berichte aus dem Ju- nern des Reihs vom Ende Mai.
(SchluF.)
IX, Jülich, Cleve, Berg, — Köln. Die Wie- terung war größteniheils unfreunvlih, falt und der Entwickelung dec Blúthen nachtheilig, Erst seit ‘deri Mitte des Monats Mai haben sich wacine Tage einge? stellt, bei deren Fortdauer auf eine reihe Erndte, selbs noch auf ein ergiebiges Weinjahr gerechnet werden darf. — Düsseldorf. Jm Allgemeinen war die Witterung während des Monats Mai ungewöhnlich rauh und trok- fen, anhaltende Nord und Ostwinde wirkten nachtheis lig auf die ation. Nachtfrôste und Reif haben den Saaten , besonders den Bauinfrúchten , geschadet und die- Trockenheit hat die Scallfütterung verlängert und vertheuerr. Ja den betgigen Theilen des Regies
-rungsbezirfs, woselbst nicht uibedeutender Schnee fiel,
hat dieje Witterung, in Verbindung mir dem Hdhens rauch,” besonders den Gartenfrüchten, wesentlich 1n dez Ebenen , mit Ausnahme der Kreise Gelderw, Kempen und Kleve, wo der Emsluß auf die Fruchtfelder bedeu- tend geworden ist, weniger geschadet. —: Jm Ganzcn bleibt noch immer die Aussicht zu einer wenigstens nicht ganz schlechten Erndte. : X, Niederrhein. — Koblenz. “Die Witterung des Monats Mai hat ín den erstèn drei Wochen den Charafter der vorher gegangenen Monate beibehalten. Rauh, -üunbeständig, unterbrochen von öôfterem Wechsel der Winde, täglich dicke Nebel und nicht selten gereifter Thau raubten dem Frählinge jede Schdinheit. Beson- ders zeigten sich die Nebel durch ükeln- Geruch, aue, welcher -vielleiht. von dem Morrauche WestyFalens ver- anlaßt wurde, -Mit dem 22. Mai traten einige Bes witter, Wechsel des Windes aus Süden und zugleich die ersten Sommertage ein. Bis dahin var aber auch die Vegetation im Stillstande geblieben, nichts kam vorwärts und. die reihen Blüthen der Bäume erfrank- ten durch den vom Nebel verursachten Honigthau , 10 daß der ‘größere Theil des Obstes abfälle: Am Wein- stoce «sah man kaum einige grúne Spißen, Desto schneller ist Alles in den leßten aht Tagen vorgerückt und wenn die Witterung so günstig kieibt, kann guch de7 Weinstock das. Versáumte nachholen, Die Saaten stehen sehr gut und der Roggen fängt an zu blühen. — Aachen. Der größte Theil des Monats Mai war ganz dazu geeignet, ängstlihe Besorgnisse eines allgemeinen Mißwachses zu erregen; denn die während dieser Zeit vorherrschende Witterung war falt und rauß, mitunter auch regnerisch, stets aber von anhaltenden Nord - und Nordostwinden begleitet, die dem Erdboden die empfaus- gene Feuchtigkeit rasch wieder entzogen, auch traten häusig noch Reif und ziemlich starke Nachtfrdöste hinzu, welche die Vegetation fast gänzlih unterdrückten. Die Som- merfrüchte haben dadurch in ihrem Wachsthume sehr gelitten und eben so sind, besonders in den hochgelege nen Gegenden des hiesigen Regierungsbezicks, wo der Frost-am meisten Schaden thun fonnte, die Wiesen und Kleefelder für die vorgerückte Jahreszeit dergestalt im Wachsthume gehemmt worden, daß der Futtermangel eine settene Hdhe erreiht hat. Das Horknvieh ins besondere gewährt einen traurigen“ Anblick und wird geraume Zeit bedürfen, um wieder zu Kräften zu gelangen, Das lhre Drittheil des Monats Mai mate