1826 / 171 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ah ter allen tumultuarischen Bewegungen der verflossenen Tage feinem Franken und feinem Raaja das geringfte Leid widerfahren ist. Diese Wohlthat verdankt man

die neueclihen, zwar äußeist strengen und blutigen/-J ! aber durch einleuchtende Nothwendigkeit gerehtfertigten | Maaßregela von allen Klasse der Muselmännet aufge- Il nommen wurden, zum Theil jedoch auch den unmittel baren Wirkungen dieser strengen Maaßregeln selbst, in- dem weit uber 20,000 Jndividuen, worunter sich- gerade f das’ untuhigste, zu Meutereien und Ausschweisungen 4 am meisten aufgetegte Gesindel befand, - aus Konstanti- nopel verbannt worden sind. f U GNO Es ist gewiß, daß die Aufhebung der Janitscharen- Corporation nicht das Werk eines augenblicklichen, son-. dern eines vom Sultan seit vielen Jahren genten Entschlusses war. Zur Vollziehung desjelben bedy 1 jedoch nicht allein einiger sehx tüchtigen erf H er sle dießmal gefunden (und wie Mustäphä& 98 : es nich: war), sondern eerhehmlih der undedt ZU- stimmung der Häupter der Rechtsgelehrten , vou deren máchtigem Einflusse man im Auslande, wo mai sh unter einem Sultan einen unbeshränkten- Alleinherrscher zu denfen pflegt noch feine ganz tihtige Vorstellung zu haben scheinc. Mur mit dein witksamén Beistande F der Ulemas' konnte ein so \chwieriges “Unternehmen 4 durchgeset werden. A (S ta A Durch der Erfolg dieser großen Maaßregeln ermu- 4 | thigt, und im fortdauernden Einverständnisse mit den Ulemas, scheinen heute die Minister der Pforte zu ver:

schiedenen aidern wesentlichen Reformen in der innern. Staatsverwaltung schreiten zu wollen. Man erwartet

cine Menge neuer Einrichtungen, die nicht allein den mohammedanischen, sondern auch den christlichen Unter-

An thanen des Sulcans zu Gute kommen würden. Man i. spricht von einer Berordnung , ivodurh die Erhebung A der Kopfsteuer jämmtlicher Raajas unter die Ober:Auf-_ / sicht ihrer geistlichen Ehefs gestellt werden soll seibst vou einer Abschaffung dieser Abgabe, gegen eine allge meine Territorial:, Steuer —_ vou Abänderung der sis- falishen Geseße in Betreff der Privat: Erbschaften von Verbesserungen im Münz- System von Quaran-»

wre

schen Reschid Pascha, Omer Pascha von Negropoute, und dem Kommandaäuten von Zeitun combinirten Un

auvtsáchlih der allgemeinen Zufriedenheit, mit welcher, f ! Be : î "4 per sich nach Salámis geflúchtet haben.

| wássern von Smyrna,

Prishen Bevollinächtigten- zu

f paralysiren.

Nachrichten aus Smyrna sprechen von einer zwk

dessen Einwoh

ernehmung gegen Theben und Athen, Oberst Fabi

vier sol si gegenwärtig: in Poros befinden. Die Hydrioten und Spezioteu liegen mit Streite, da erstere ihre Jasel vertheidigen, leßtere abe; die ihrige verlassen wollen.

Lord Cochrane y Zahl, war in Smyrna und überall im Archipelagus der

Gegenstand aller Gespräche.

einander im

Die uahe Ankuust- de mit Dampfschiffen und Brandern ohne

Dis amerikanische Escadre ist abermals in den Ge wahr scheinlich zum Schuße de

amerifanishen Kauffahrer, gegen die griehischen Sev

J räuber, erschienen.

Nachrichten aus Bukfurest zufolge, haben die tür den Conferenzen in Aer

Sinn am 3. Juli die Donau passirt, in Slobosia üdet

achtet, und am 4. die Reise nach ihrem Besiimmungb

ortz, über Fockschan, fortgeseßt.

"_— Die Algemeine Zeitung giebt folgende Cortes! poudenz- Nachrichten: ck

Smyrna, 10. Juni. - Briefe avs Napoli di No niania vom 2. und b. d. melden die unter den jekigen 1mständen besonders wichtige Nachricht, daß die dottigt

| Regierung offizielle Anzeige von der naÿe bevorstehenden

Ankunft des Lord Cochrane erhalten habe. Was diess Náchricht hier Glauben verschafft, ist die Furchtsamfil aller fränfijchen Kaufleute, welche nach deren Eingan fein túrfishes Eigenthum mehr versenden wollen, Di griehischen Admirale Miauly und Sachturd, welche il der leßten Zeit so gut wie nihts mehr gegen die türfÞ schen ‘Fiotteu unternahmen, sollen mit 430 Schiffen un) Brandern Cochrane's Ankunft bei Napalti erwarten, uit wie die G:iechen sich schmeicheln, hierauf einen großen entscheideudèn Schlag auszuführen. Wenigstens dútft Lord Cochrane’s Erssheinung die offensiveu Operatioutl des Kapudan Pascha und des Jbrahim Pascha vorläufi

T riest, 8. Zuli. Ein aus Smyrna in 19 Tagi hier eingélaufenes Schif begegnete in der Nähe v

. táne- Anstalten u. \. w. Daß der Geist der Regierung auf Reformen dieser Art gerichtet sei, läßt sih nit bezweifeln; in wie. fern e im Kampfe mit alten Ge:

V Zukunft lehren. : Man hegt wenig Besorgnisse Úber die Mirfkungen,

welche die Vernichtung des Zanitscharen- Corps. in den Proviazen, wo diese Miliz ohnehin in ungleich geringe-

L : | j Ï Y

i Abtheilungen (von einigen 100 Mann) bestand, hetvor- M bringen möôgte. Jn Adrianopel, in sämmtlichen Pläßen q _ ah der Donau, in Widdin, Ruüsdschuck, Silistria, j Fbrail 2c 2c haben die Janitscharen den Aufforderun» geu der Gouverneurs Folge geleistet, und sich sogleich allen Béfehlen der Pforte unterworfen. Das nämliche wird wahrscheinlich, 7 mal gebrochen ist, in Asien der Fall seyn. q Díe neuen Werbungen haben, wie die neuen Trup: | pen:Uebungen, raschen Fortgang. Die Regierung hat D dicjenigen Offiziere „und Gemeinen der aufgehoben?n q Miliz, die sich feines Antheils an der Rebellion schuldig gemacht haben, mit Billigkeit behandelt. Es ist nicht nur den dienstthuenden, sondern allén in die Standlisten ‘des Janitscharen: Corps eingetragenen Jndividuen freigestellt, entweder in die neue Mannschaft zu treten, oder sich zu- rácé zu ziehen , und, wenn sie das leßte wählen, ihren : bisher bezogenen Sold auf Lebenszeit zu genießen.

wohnheiten und Mißbrauchen siegen werde, muß die.

rer ¿azahl als in der Hauptstadt , und nur in fleiñen

da der Kern ihrer Mache nun ein

Hydra am 22. Juni einer Abtheilung englischer un amerifaniicher Scisse, auf denen sh, wie der Kapitai (doch, vielleicht zu voreilig) glaudt, Lord Cochrane besu dem haben soll.

Smyrna, 22. Juni. (Ueber Corfu), Alle Schiff die aus den Dardanellen kommen, erzählen übereinstin mend, daß im Meére von Marmora viele Taue ¿eihname herumschwimmen, die zu Konstantinopeh | ‘Folge der neulihen Tumulte, ins Wasser geworfen .w0 den sind. Man schwebt hier in großen Besorguisst wegen der Zukunft. Der Pascha hat dôffeutlich antúi digen lzssen, daß in der Hauptstadt Alles ruhig sei,

Sn 4 .ck@-f d.

Breslau. Zu Schönjohnsdorfe, münsterbergsd! Kreises, wurde ein sechsjähriger Knabe, der in eint Fischhäiter gefallen war, durch einen Lehrburschen- mens Hänisch, mit eigener Lebensgefahr getr ?ttet

Königliche Schauspiele | toutag, 24. Juli. Jm Schauspielhause: D Freishüs,“/ Oper in 3 Abtheilungen, voi Y v, Weber.

Gedrüfckt bei Feister und Eisersdorsf.

Redacteur Johr F

á g

Preußische St

meine

aats - Zeitung.

N

174.

B exrlim,

Dienstag,

Amtliche Nachrichten.

Kröónikf des

Tages,

Des Königs Majestät haben den bisherigen M 4 ner

Landesgerihts-; Assessor Nag el,

) , zu“ Naumburg, zum Rath bei dem Ober-Ländesgerichte zu ( gnádigst zu ernennen geruhet. A E E

Í UPRSETR A R M M E nat ie mer S

Irn Bezirk der Königl. Regierung juBromberg ist der evangeli:che! Prediger zu Gnesen, Michael Friedrih Sydow , als Superintendent des

Gnesener Kirchenkreises bestallt worden ;

zu Düsseldorf is der bisherige Pfarrer Di e- tetih zu Wesel an die Stelle des nach Duïisburg ab- e Serrinde A zum Pfarrer der evan; elishen Gemeinde zu Gahlet Î i e i à hlen erwählt und bestätigt E Bei der Königl. Regierung zu Erfurt “ist der bisherige SUX Send cas, E Frei- herr von Hanstein, zum Referendarius ernannt.

Abgere is. Der Chef -Präsident des Revisions- und Cassätions: Hoses für die Rhei i E O ses f e Rheinprovinzen, Sethe,

Zeitungs - Nachrichten.

Ausland.

Paris, 18. Juli, Der Moniteur enthält einen ausführlihen Bericht des Ministers des ZFünern an den König über die seit dem Jahre 1813 zu Canal»„Bauten verwendeten Summen. Es geht daraus hervor daß seit jener Zeit über 55 Millionen Franken fr diesen Zweck autgegeben worden sind, und zwat im leßtver- flossenen Jahr allein 21 Mill. Wie wohlthätig solche Ausgaben sind, läßt sich erst ermessen, wenn man be: denft, daß jede neu erôffnete Hauptcommunifation- die

Entstehung einer Unzahl von Nebenwegehn veranlaßt, und wenn man ten Einfluß der Wechselwirkung zwischem der Möglichfeit, zu produciren und der Möglichkeit, die

| Produfte leicht von einer Stelle zur andern zu bringen, genau erwägt; denn- es wird mehr erzeugt, wo mehr Transportmittel vorhanden sind; und diese werden in Folge des dur die erhöhte Produftion erzeugten Wohl-

standes vervielsältigt. -

den Wsten Juli 1826.

L Selegenheit des Festes des Heil. Heinrichs

Mr Herausgeber der Bibliographie Frankreichs « _Belhot, cine Liste fämmtlicher deese f Blatte abdrucken lassen, in welchen der König nri IV, ersheint, oder die sich auf ibn beziehn; es giébt deren niht weniger wie 73. Jn 52 dersetben tritt er selbst auf; die übrigen haben unmittelbaren p Ce ea Monarchen. Von dieser Ges zahl allein seit der Restaura

gedruckt oder gegeben tworden, R E E : „Mehrere hiesige Blätter melden aus Madrid vom 6. Juli, der spanische Botschafter v. Casa-Flores sei in Lissabonn insultirt worden, als die Nachricht von der

‘Abdankung des Kaisers Don Pedro dorthin gefommen-

sei, Nun is aber diese Nachricht erst den 5. in Lissas bonn angefommen ;. dies ist also eine neue Probe von der Glaubwürdigfkeit einiger“ unserer Zeitungen (Cour. fr. “ind Aristarque, welche, obgleih von ganz verschiedes- nen Parteien, immer die nämlichen. spanischen Rache richten, wiewohl immer sehr verschieden vorgetragen enthalten.) E „O0 protestantischer Prediger- zu Straßburg hat in den dôrt ersheinenden Courier vom Nieder) Rhein einen Brief cinrücken lassen, worin er der von der Etoile ausgesprohenen Behauptung, die Gemahlin des Fürsten von Salm:Salm habe ihn durch vieles Zureden endlih dahin gebracht, die fatholische Confession zu ver- lassen, auf das bündigste widerspricht; übrigens wisse jeder, der den Geist der Reformation fenne, daß sie die Proselytenmacherei mißbillige. Gedachter Brief enthält sernor die Aufforderung an Alle, die es int?ressiren fönnte, bei vem Verfasser desselben éine Anzahl - von Briefen und andern Dokumeunien einzusrhn, weiche un- widerleglih beweisen, daß der Uebertritt des Fürsten aus eigner „. vollkommener Ueberzeugung statt gefun- den M ad E Rente 99 Fr. 65 C. Dreiprocent. l. 8 t s h London, 15. Juli. Die heute fällige Dividende von der columbischen Anleihe ist nicht bezahlt worden, ohne daß Hr. Hurtado dieses Benehmen auch nur zu entschuldigen gesucht hätte. Der Fremden-Stocks-Markt

ivar deshalb heure in großer Gährung und an der Börse war Folgendes angeschlagen : : „„Columbische Anleihe,

Man macht den' Besuchern dieser Börse den Vor- \chlag, eine Vorstellung wegen der auffallenden Gering- schäßung, mit der die Eigenthümer der Bons obgedach- ter Anleihe von Hrn. Hurtado behandelt worden, dem Hrn, Canning zu überreichen, und denselben zu bitten, daß er ersterem den Rath ertheile , die Dividende un- verzüglih zu bezahlen, oder das von ihm so schmählig beleidigte Land zu verlassen.“

A G D T L R ‘tot G S vet E G T Ae AE ORERE A

M 2 T H E T O I 1M G R E A C MEI P