1826 / 177 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 01 Aug 1826 18:00:01 GMT) scan diff

Madrid, 10. Juli. Herr v. Anduago, welcher vor der Abreise des Königs zum Bot|chäfcer in Portu; gal ernanut worden war und bereits seine Reijegelder und einen Theil scines Gehalts vorschußweije erhalten hatte, hat plôblih den Befehl erhalten, lerne Reije noch c aufzushieben. Man glaubt allgemein, die Sache würde 4 auf sih beruhn bleiben, welches auch allgemein gebilligt fi wird. Diese Maaßregel wird hier dem Einflusse des | franzdst]hen Botschafter v. Moustiens zuge]chrieden. Am ‘nämlichen Tâge, wo der König diesen Gegenbefehl! gab, erließ er auch ein Dekret, wegen Ernennung einer R Commisïon von drei Mitgliedern des Staatsraths, um

einen Bericht Úher den Einfluß abzustatten, den die Abdikation des Kais:rs und die Verleihuug einer Con stitution fúr Porcugal hinsichtlich Spaniens. ausüben könnten.

Túrkei. Ein Screiben aus Odessa vom: 7. Juli

(in der Allgemeinen Zeitung) enthält folgendes Wir haben Nachrichten aus Konstantinopel bis- zurn E Z Juli. - Es bestätigt sich immer mehr, daß die Fanit E sharen durh die gewaltthätigen und blutigen Maaßre- h geln des Sultans, so zu sagen, überrascht werden sind, Jeßt oder Nie, ijt der Wahlspruch des Sultans und seiner geschicften Rathgeber; alles was bisher geschehn, berechtizt zu der Erwartung, daß der Sultan bei Ör: ganitsirung einer großen Armee auf europáishem Fuß die Oberhand behalten, und dieses [chwere Werk volljühren P 18 : wird. Er scheint vom Schicffal ausersehen, das Stadi- L _… litätssdstem, welches das Glück des Westens von Europa aus 4 macht, im Osten umzustoßen, und eine Umwälzung zu 8 hewirfen, die: cinen großen Einfluß auf drei Welttheile E haben wird. Die Janitscharen in der Hauptstadt sind : verschwunden; wer von ihnen sich. niht in die neue Miliz eiuschreiden ließ, ist entweder umgekemmen oder 24MM nach Asien geschafse. Alles was zeither geschezeu, wurde "A so energisch vollführt, daß die Eiawohner der Haupt e stadt ganz gleigüitig den Hinrichtungen zusehen, ja sih zum Theil des Unterganges der Janitscharen freue. Der Sultan, den Geist seiner Nation erkenuend, läßt bei seinen Reformen, das Volk kaum zu Athem kommen, und verfolgt seinen Sieg unaufhaltsam. Er erschetnt in der Mitte seiner exerzirenden Soldaten, mit dew Kalpak auf dem Kopfe, in leichter, halb fránfischer Kleidung, und was noch unglaubliher ist, fränfi:ch:ägyp- tische Oifiziere richten die stolzen Türken, die sonst die

P Aegyptier fo tief verachteten, in der neuen Wassenkunst L, ab. Konstantinopel ist dabei ruhig, und Pera scheint n sh der wieder aufleveaden Macht der Pforte zu freuen.

Die Zeitung von Napoli di Romania entzält über die Ereignisse in Morea folgendes: „Am 29, Mai ist das 1., 3. und 4. Regiment der Linientruppen unter dem unmittelbaren Befehl des Obersten Fabvier von Salamin hier eingerückéce. Am 31, war in Gegenwart des Präsidenten und mehrerer Mitglieder der Regie- rung große: Revue. Am 1. Juni brach der Odoèrst Fabvier nah Metena auf, nachdem er- das 4. Bataillon des 1. Regiments und das 3. des 6. als Bejaßung hier gelassen.

Aus officiellen Berichten des Obérgenerals unserer | Truppen , Theodor -Kolokotreni, aus Krissorizzi ersieht Eh man, daß der Feind am 29. Mai vou Tripolißa gegen O das - Lager bei Karitene vorgegangen- ist und“ von da, 10 als or bemerft, daß sämmtliche übrige Engpässe befestigt seie, durch den voa Poliani vorzudringen versucht hat,

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7041

Sitte diejer Bacvaren,

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Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.

um von da in fdie Ebenen von Messenien hinabzust gen; alleiù faum war er bis Diracvi gekommen , { wurde er dorr in ein Gefeht mir Nifkita vecro:ck;[ der in dieser Stellung seine Leute zu sammeln besch tigt war. Nachdem das Gefecht einige Zeit gedautr wandten sich die Araber nicht ohne Verlust zur Flu Der Feind kehrte hierauf in die Steüung von Karitet zurück und theilte dort am 30. Mai die Truppen j

Allgemeine

reußische Staats - Zeitung.

2 Kolonnen, von denen die eine mit den auf dem Zu; von Patrasso nah Tripolißba weggenommenen Heerde and Gefangenen in dem Lager von Karitene blieb, d andere aber sih gegen Andrizzina wandte und, nach d auf ihrem Zuge Alles nied

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orannte. Am 31. Mai keyrtè sie abermals nach ritene zurü, wv sie bis zum 2. Juni untyätig blie Unterdessen sammelten “sich allmähiig die griechish Korps unter Londa, Kalkepoula, Johann Koiofotroy Deltjanni, Krtsantissini und Audernu, gus verchieden Theilen von Morea in jener Gegend, ““ i

Ja einer andern Nummer theilt dieselbe Zeitu einen aufgefangenen Brief des Kommandanten vonK ron an jenen voi Modon mit, in welchem Ersterer d Elend schiloert, in dem sih der Plaß b- findet, der berei oen größten Theil seiner Bevölkerung und seiner Y jaßung durch die Pest verloren har.

Privatbriefe aus Napoli vom 7. Juni spre (wie aus Corfu gemeldet wird) von dem Abgang ein Korps Rumeliotten und regulärer Truppen nach Hydr und vou der großen Einigkeir, welche die nahe Gefa zwischen den Junjeln Spezzia und Hydra bewi.kt ha JFhre Schiffe kreuzten vereint bei Suda, um die Z [uhr von Lebensmitteln nah Morea zu verhindern, die Türken bereics Mangel zu leiden anfangen. Bei Júseln rüsten sih mit neuem Nachdrucke zum Krie( Die oben genannten Privatbriefe melden auch, d 3000 Türken in Morea eingedrungen“ seien , der R bei: Karitene liege. Bei Kalamata befanden fich ohn/ fähr 300 Griechen in einer Verswanzung, Die Tút hatten diejelbe angegriffen , allein nach mehreren v geblichen Stürmen kam zufällig ein Haufen Mainott au Ort uno Stelle, worauf die Griechen vereint d Feind angriffen, in volle Flucht schlugen und bis N verfolgten. |

Berlin, Dienstag,

P T E

Amtliche Nachrichten.

Fr:476:if- d.e-9 Tages

Angekommen. Se. Durchlaucht der Herzog jn Aremberg, von Brüssel.

Abgereist. Der General. Major und Kommandeur ( ôten Kavallerie-Brigade, von Saudrart, nach Ptettin,

Der Regierungs Chef- Präsident von Hippel, 1h Oppeln.

Zeitungs-Nachrichten.

A Uu 2K B,

Vorigen Freitag versammelt, ua die Anträge des Ge- jeral: Profuratiors in der Angelegenheit der ¡panischen sieferungsverträge entgegen zu nehmen ; heute jolite die \bsimmung beginoen, °

Die Etoile enthält Auszüge aus den jährlichen Be, iten der General - Conseils der Departements ; sie snd bein3hè einstimmig rücfschtlich der Klage úber die Perbreitung der schléhten Bücher uüd hinsichtlich der \othwendigkeit , daß bei den Ehey die kirhchlichz Fezer hm Civil - Akte vorgehen. mússez- ferner sind auch viele Magen ber die Versäumniß der Sonntagefeier einge- jinzen , wie auch aus?rücklihe Antiäge auf kräftige Maaßregeln gegen die Zúgellosigkeit der Presse, Einige Npartements haben den Wunsch auegesprochen, daß die (ingregationen von Männern (Mönchs- Klöster) auto lsirt werden möchten; das Dept. det Rhone. Múndun- ju dringt auf die Wiederherstellung des Jesuicen .-Or- kos, und das Dept. der Mayenne auf Anerkeunung ie Trapisten , die in diesem Dept. bereits bestehn und ider Regierung

Ss 148 D,

Wesel, 24. July. Se. Königl. Hoheit der Pr August von Preußen, General-Juispefteur und Chef Art:llerie, welcher am 20. dieses.-hier angekommen, nachdem Höchstderselbe über die Artillerie Revue ge) ten, heute Vormittag von hier nah Côlln abgerei]ef,

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M A La Me Schauspielk, Montag, 31. Juli, Im Schauspielhaus? fe: im vergangenen Jahr Unterstüßun:

der Gesellschast des Französischen Theaters z = n n haben. Ju mehreren Orten is auf eine ‘chau werden folgende Stúcfe“ dargestellt: le F iste Dotation der Geistlichkeit und auf Wiedereinfüh- Domestique,““ ou: „L'Interieur d’une famille; Ming von allgemeinen geistlichen Versammlungen, wie médie CIE G: actes El Cn. VCELS du prem!ëet thea uud darauf gedrungen worden, daß der Unterricht der français, par Mr, Alexandre Duval. Hierauf: j Pan ausschließlih geistlichen Corporationen wieder Coiffeur et le perruguier,“ Vaudeville en un acvertraut würde. “Der Bericht aus der Vendee sagt 4 vietlih ; So lange die Erziehung der Jugend nichr

pisilichen Kd-perschaften anvértraut' sein wird, fann sankrcich feinen Schuß gegen die Phelosophie haben, velhe stets dahin strebt, die Gefügle von! Ehrfurcht lud. Liebe zu Gott und dem Könige zu erstien. F Nehrere. Berichte klagen ber die ungeheuere Vermeh: fung der Findelfinder; andere verlangen, daß der Zeit-

Redacteur John

Paris, 25. Juli. Das Pairs - Gericht hat sch

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Blättern schon“ ôfters dié Rede gewesen ist „-

den 1sten August 1826.

punft#der (Großjährigfkeit wieder auf das fünfundzwans zigste Jahr festge]est , und der väterlihen Gewalt eine g: dßere Ausdehnung gegeben werde,

Zwei neue Datnpfschiffe und ein Linienschiff von 74 Kanonen find, wie die Etoile meldec , abgegangen, um zu dem Geschwader von Lord Cochrane zu stoßen.

Mit Nachrichten aus Lissabonn vom 11. d. M, haben wir die neue portugiesische Constitution , welche am 13. publicirt werden sollte, erhalten, (S. den Arr. Portugal.)

Melle, Sonntag. ist für zwei Jahr bei der hiesigen italienishen Oper engagirt, aber sie muß,„ wie ein hie- siges Blatt sagt, uns, ersk nach Berlin gehn, um ihr dortiges Engage- ment zu haîlten; wir werden sie erst in 15 Monaten wiederjehn. : S j

Ein gewisser Moureaux , von dem in öffentlichen Gee | : hatte in fiüherer Zeit zwei Frauen auf einmal geheirathet, und war , nach dem Tode der “ersteren zu einer dritten Ehe geschritten, Da weaen des durch seine zweite Verehes- lichung begangenen Verbrechens der Bigamie.- bereits die Verjährung eingetreten war, so wurde er nux we- gen der dritten vor Gericht gestellt. Er wandte ein seine zwèite Ehe sei ungültig gewesen und er habe sich demnach für berechtigt gehalten, abéèérmals zu freien. Der General- Advokat erkannte die Richtigkeit des Ein- wandes, gab die Anklage auf, und der Jukfulpat wurde hiernach von den Geschwornen freigesprochen. :

Das Schiff Emilie, von Nantes, welches im Juli des vorigen Jahres in den Hafen von Christmas auf der Jnsel der Desolation eingelaufen war, hat, als es wieder in See ging, 0 Menschen aufgenommen, welche in einem Boote nach dem Schiss ruderten, und die, wie später ermittelt wurde, von einem englischen Schiffe auf eine wüste Jusel ausgejeßt worden ware und sich 10 Monat lang dort aufgehalten hatten. Jhre Haut war jo braun geworden, daß man anfänglich gar nicht unterscheiden konnte, zu welcher Nation sle gehörten.

Fünfprocentige Rente 99 Fr. 65 C. Dreiprocent. 65 Fr. 90 C. z

London, 22. Juli. Seine Majestät der König haben am 19. dem Grafen von Liverpool eine lange Audienz ertheilt.

Der Major im Dienste der Ostindischen Compagnie und gewejene Geschäftsträger am Persischen Hofe, H. Willock Eaq., hat von Sr. Königl. Majestät die Er-

‘laubniß erhalten, den“von dem Schah von Persien, we-

gen geleisteter Dienste im Felde, ihm verliehenen Löwèn- und Sonnen. Orden amzuneßmen und zu tragen. Gleiche Erlaubniß hat der Königl. erste Hofmaler, Sir Thomas Lawrence, welcher für Se. Maj. die Bildnisse des Kö- vigs ‘und des Dauphins don Franfkreih gemalt hat,

unglückliherweise für sch und für -

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