1826 / 184 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 09 Aug 1826 18:00:01 GMT) scan diff

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Verhaftsbefehl vorzeige. Vergebens versuchte nun der schon ermüdete Exekutor diesem jonderbaren Ansinnen zu genügen; er sah sich, da seine Kräfte zu s{hwinden «anfingen , gendthige, das Ufer zu sucen und den bösen Schuldner abermals entwichen zu lassen.

Gestern stieg das Thermometer um 2 Uhr Nach; mittag auf 289,5.

Füufprocentize Rente 100 Fr. 35 C. Dreiprocent. 66 Fr. 30 C,

London, 29. Zuli, Jn einer am 25sten d. gehal: tenen Sibung des ojsiindisch:n Hauses äußerte der Obrist Stanhope: er habe von jemand der mit der Regiecung von Judien in Verbindung stehe vor kurzem vernom- men, taß der Krieg mic den Birmanen monatlich 1 Million Gainezn koste; er wúnshe nuu zu wissen,

ob die N-giezung dessen: ungeachtet den Lord Awher|t, als General, Gouverneurs von Judien beivdehalten und solchergestalt dieses Land, so wie gewissermaßen England se:vst jernerzin etnem Manne preis geden wellten, dessen der BVorsikende ercflárte die nicht ein-

Unfäh:gkeir notorisch fet, Frage für unpassend, sih selbst úbrigens für gewvetht ¿n die Gestanungen der Mintster,

Der Plan, um die St. Pauls. Kirche herum einen Circus so wie cinige neue und b.eite Scraßen anzule- gen, ist zwar neuerdings wieder i An egung gebracht worden, da aber die Kosten auf 1,200,000 Pf. Str. an- ge|{l1gen worden, und jeht eben mcht die Zeiten sind, um Millionen anscha}ff}-n zu fôanen, 10 dürste der Plan doch woh! bald wieder in Vergessenheit gerathen,

G-:stern hielr die britiisch - katholisbe Gesellichaft ihre monatlich Versammlung, aus deren Verhandlungen weiter nichts Neues hervorgeßt, als daß die Ge)ellschaft feine Fouds hat, und si{ch laut úber di: Apathie ihrer Glaubenéëgenossen in England betlagt.

Jn etnem Briefe aus Lissabon heißt es: „Sir C. Stuart wird in dem doppelt: n Cyaracter als bevollmäch riger Minister Großbritanniens und als außerordent: liher Gejandie des faiseèl. brasilianischen Hofes bier er scheinen, nud Sir W. A’Court wird si unverzüglich auf eine Spezialmission nach Madrid begeben,“

Der Hochsel, König sandre einen schönen, in Lon- don gedauten Wagen zum (Heschenk an den Kaiser von China. Ja einzelnen Theilen verpackt, mußte er bei der Ankunft zuïammengejeßt werden, wobei ein Man darin gegenwärtig war und sich den Gebrauch von jedem Theile erkláren ließ. Er beg'ifff alles, nur fonnte er aus den beiden Sßen, dem imnnern und dem, natürlich mit einem s{chôuen Tuch belegten des Kutschers, nicht flug werden und brach auf die Erflárung davon, wozu beide da wáren, in die zornigen Worte aus: ¿Meint ihr dean, daß unser glorreiche Mönarch, der Sohn der Sonne u. s. w. u. st. w., es zugeben werde, daß jemand höher gelebt werde, als er?“

Vor einiger Zeit machte man aus England nach Neu. Sûd- Wales eine Seadung-von dem abführenden Epsom-:Salz, und zwar in-solcher Menge, ktaß sie für 2 Millionen gewöhnlicher Dosen hinreichte. Die Colo- wie ‘hátte daran fúr §0 Jahre Vo rath gehabt, wenn man vorausseßst, daß jeder CEiuw2hner wöchentlich eine Dosis davon einnehmen solle.

‘Der ‘K. General Consul in Columbien, Hr. Hender- fon, beshreièt in einer dentlichen Anzeige die Häfen und Reviere von Esmeraldas und der Bai von Caracas am Großen Oc'an, denen von der Negierung befannt- lih so große Vorrechte eingeräumt worden, .um den Handel Quito's zu beleben, gls von der Art, daß sie súr die Schifffahrtzals beinahe vôllig unzugänglich ange- sehen werden müssen; auch die Lantschafst zwischen dort und Qiito schidert erx al noch fast ganz mit einem dichten nie gelichteten Walde in dem ÜUppigsten aller

Klimate angefüllt, mit dessen Aufráumung die, während |

der Unruhen in Postos gefanzen genomm-:nen Jnsurgenshnderes gesprocen, jeu Se. Kaiserl. Majestät anzubesehien geruhen,

Jn der Botichest des Präsidenten von Mittestea Regalien - Tusche cie Kaitjerl. Krone Jhnea darzu- America, bei Eréfsfnung des dortigen Congresses, zrineichetìy welche der dazu dest:mmie Beainte dem Metro- derseibe unter aadecem an; Der Getaudte Mitre! A\yFoliten Úbdergtiebt, worauf diejer sie Sr. Katserl. Maj. uf cinem Kissen darceicht.

ten langjam beschäitizt wúrden.

rica’s tn Washington, Hr. Canas, hade eine Friedens, F:eund]chajts-, Handels, und Schtisffahrrs - Ueberein kunst mit den Vereiurgt-n Staaten abge]chlossen. D,

natürliche Band der Repudiik mit Columbien sei durckMh

einen Tractat fester gezogen, wobet dtè Frage ivegel dessen Ansp:uchs auf (ie Mosquito- Küste zwar unte chieden geblteben, die aber balo zu einver befriedigende

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Nach Becudigung der Gebete wer -

von

1 Nach:em Se. Meaje{tàt j¿ Krone aus den Händen des Met: opoliten von dem tissen genommen, geruhen Sie, diejelbe auf Jckr Hshes aupt zu sen, wobei der Metropolit eine Rede aus em Buche hátr. Se. Kaiserl. Mojestát wercen als- jann geruhen, zu befehlen, daß man Jhnen von dem dische das Kaiserl. Scepter und den Reichéapfel lange, pache Sr. Maj-:stäc von dem Metropoliten uater Ge.

Ausgleichang gedeihen werde. Mir Mexico sei eine lh techandlung (m Gange, welche den entstandenen Gri ssttreitigfeiten ein Cude machen werde. Die Bevollmi(M tigteu der Nepublif zum Congresse in Panania s dahitii abzegangen. Das g: oße Werk der Verbiady beider Oceane durch den Jstymus von Nicaragua hab die Beach:ung erhalten, cie dessen Wichtigkett verdie und der Prasident habe die Freude, dem“ Congreß ay fündigen zu fô:neu, daß der Contract unter der {d sten Auesichr für di- R publik dem Abschlusse nahe sti

Frauffurc, 28 Juli, Jn der 21er Sibßung de deut: chen Bundes Verjammlung am 20. d, M. kam t nach dem d ffenclihen Pro‘ocolle durh das Prásidiu zur Sprache: da} die Commissi-n, welche im Jahre 181 ernannt worden, um alle zur Liquidation und zur Aus gleihungs Angelegenheit wegen App-ovisiounicung de Festung Matnz im Jahre 1815 geodrtge Nach veisunge ¿u sammeln und hiecúber ihr Gutachten zu erstatten, j ergänzeu sei.

Die daraus erfolgte Wahl eines neuen. Mikgliede fiel auf den Herrn G.sandrenu von Holstein und Lauenburg

Verschtedene zur vorläáufizen Anzeige gekommen Eingaben wurden der Eingaben Commission Überwiesen und über andere Gegenstände, zum Tyetl Privars Re flamationen betreffend, zwei Separat,|Protocolle auf genommen.

Franffurt, 2, August. Se. Hoh. der Erbgth herzog vor Sach}en- Weimar is heute unter dem N wen eines Grafen von Ultistäèt hier argefommen und im Gasthof zum tômish:n Kaiser abgestiegen. Si Hoh. begeben sich nach Ems, wo sich gegenwärtig J K. H. di? Frau Großpfürstta befi den.

Se, Exc. der Kaiserl. Russ. Staats6- Minist Sraf Capo d'ijtrias ist heute hier eingetroffen. : __ Wien, 1. August Se. Kaiserl. Hoheir der dar lauchtigste Erzherzog. K-:onprinz sind am 29, v. M. von hier nich Weinzieil abgereist.

Um den Finanz. Minister, Grafen von Nadasd, bei scinen wichtigen Dienst Obliegenheiten zu erleichtern, und in den Strand zu seßen, sich mit ben höhern Fi nanz-Gegenustäánden vorzugsweise beschäftigen zu können deren Verhaudlung mit der obersten Leitung der Hos fammer ihm als Prásidenten derselben ferner anvertrau! bleibt, haben Se. Maj-cstáät mic dem Allerhöchsten Kw binets: Schreiben vom 23. Juli l. J., den bisherigen Gouverneur in Galizien, Grafen v. Taaffe, zum zwei ten Hofkammer Präsidenten zu ernennen geruhet.

St. Petersbur 0o, 29. Juli. (Fortse6ung des Krd: nungs Ceremonicls.) Die Krönung wird folgendermaaßen vollzogen : Das vornehmste Mitglied des heiligen Synods, der Metropolit von Nowgorod und St, Petereburg, be ginnt nach oen gewöznlichen Gebräuchen die geheiligte Krd nung, Nah Verlesung der-heiligen Evangelien werden Se. Katjerl. Majestät geruhen, zu verordnen, von dem auf dem Throne mit ven Kazi!eil. Regalien stehenden Tische, Höchstihnen zuerst den Purtpur anzulegen, wil chen der Metropolit mit den Uebrigen, Sr. Katjecl Majestät auf K:ss-n darbringt, und bei Anlegung des selben die gewöhnlichen Gebete herta;t. Nach Aniegung des Purpurs wirv laut das Gebet und dann noch ¡ein

(ten dargereiht werden, und wodet derselbe ebenfails ne Rede aus dem ‘Buche hált. Nachdem Sr. Kallerl. haj-srát das Scepter in die rechte, und den Ruchs- fel in die lunfte Hand genommen, geruhen Sie, Sich jj dem Katserl. Throne ntederzulassin. Nachdem Sr. ziserl. Majestär &ie Regalien aus die Jyuen von den qu bestimmten Beamten dTargebotenen Kissen gelegt, hen Sie, Jhre Majestät die Kaijerin zu Sich zu heiten, uud indem Sae die Kione von Jorem haupte nehmen, mir derjelben dás Hoge Haupt Zhrer ajestät zu berühren, woraus Sie diejelbe Sich wi. der isseben. Hierauf wird 06ie kleine Kecoue dargereicht, ehe- der Katser auf das Haupt der Katjerin jeseu, nd welche vier Secaatsdamen befestigen, Alsdann wird dr, Kaijerl, Majestät der Purpuc zur Anlegung súr ire Kailerl. Majestät dargereicht,“ und hernach dire \denskeite des heiligen Andreas. Bet Aalegung einer den einzelnen Regalie bringen die nämlichen Siaats: men dieselden in gehdrige Ordnung, worauf Se. aj: stát geruhen, die Kaiferl. Regalien abermals zu pfangen, Nachdem der Protodiafon den vollen Titel : 1, Kaiserl. Majestäár laut bekannt gemacit hat, ruft ein „„lauges Leben‘/ aus, und die Sänger singen imal: ¿„Vecele Jahre.‘ Hierauf wird durch deu nàám: hen Protodiafon auch „langes Leden‘ sür Jhre Ma stát die Kaiserin ausgerufen: Zu gleicher Zeit wird it allen Glocéeu geláutet, und aus ein gegedeues Sig:

werden aus dem, auf dem Plaße, auf den Thürmen Kremlstadt und den Bastionen , aufgepflanztem Ge: us, 101 Schússe geld. Während des Gejanges für j lange Lebensdauer, statten sowohl die Ge!stl.chfeit, 6 auch alle weltliche Perjonen beiderlei Geichlechts hren Kaiserl. Majestäten du! ch dreimalige Vecbeugun;- 1 ihren Giücfivunjch ab. 1nges , des Glefengeläutes und Kanonendonuners, ge- hen Se. Majestät, indem Sie Sich vom Thtoue er- jen, und das Scepter nebst dem Reichsaprel denjent- 1 Beamten, welche Tieselben in der Prozession getra- 1, abgeben, unrer Knieverbeugung, aus einem Hoch selben von dem Medtropoliten- dargereichten Buche j f:stgesekte Gebet abtzulesen. Nachdem Se. Maje- i der Kaiser aljo gebetèt, verrichten der Metropolir d alle im T-mpel Gegenwärttgen gleihfalls unter leverbeugung ihr Gebet, während welcher Zeit Se. aj:stát stehend verdleiben. “Nach beendigtem Gebete t der M:-tropolit cine kurze Bewilikommnungs rede, h deren Beendigung die Sänger das „„Herr Gott h loben wir‘, unter Begleitung des Gioctengelätis , austimmen. Hierauf fängt die heilige Liturgie an, deren Anfange Se. Kaiserl, Majestät die Krone ab- hmen, und dem Träger dersclben zu Überreichen, h geendiater Liturgie ader Sich wieder aufzuseßen hen, Nach Absingung des Kanons breiten der stowishe Vice - Geuverneur und zwei Beamte vom 'isteu Range, vom Throne Sr. Kaijerl, Majestät o,

zur Altarpforte eine farmoisinrothe Sammideck-, t goldenen Tressen benäht, aus, worauf Se. Maje- t gehen werden ; dicht vor der Altarpforte aber noch

t dea Sammt eien Sold off.

Nach Beendiguug des Ge-,

Nach Beendigupg |

des Kanons und nachdem die dienenden Expriester uwd Geistlichen im Allerheiligsten das Abendmahl empfangen hadeu, ôfsaet sich die Hauptthüre und zwei heraustres- tende Erzpciester , zu beiden Seiten von Protodiafkonen begleitet , verkúnden Sr. Katlecl. Majestät die Zeit der Salbungs , Cercwmonte, worauf der Katser vom Threne berabsteigt und Sich im Purpur gerate na der Haupt: rhur hin begiebt, gefolge von Jhcer Mazj-stät der Kai: jerin. Voran gehen die Ober - Ceremontenmeister, in ibrer Mitte den General - Ceremontenmieister, die Hof: Marschälle und-der Ober. Marschall folgen in der uám- lichen Ordnung, wie in der Prozession, hierauf kfommeu die Regalienträger des Sceprers und des Reichsapfels, beide in einer Reihe. Die Assistenten Jhrer Majestä- ten und die zwei ersten Chevalier-Garde Offiziers gehen zu betden Seiten ZJhrer Majestäten. Bei Annäherung Sr. Katserl. Maj-stät zu der Hauptthür bleiden sie dem Eingange zum Allerheiligsten stehen. Bei Annähe- rung an die Hauptchúr geruhen der Kaifer Sih auf den vor Hochdenseloen ausgebreiteten Boldstoff hinzu- stellen, die Käiserin aber in einiger Entfernung von der Hauptihür skehea zu bleiben ; die Regalien: Krone, Scepter und Reichsapfel, werden die nämlichen Beam- ten, die driejelven 1n der Ceremonie sgecragen , bis nach beendigter Salbung und Einpfangung des heiligen Abend- mahls auf Kissen halten, Der Metropoliit von Now- gorod salbt aus etnem eigends dazu vecfertigten goide- nen Gefäße, indem er ein dazn eingerichtetes goldenes Stäbchen in das he:lige Chrysam tunft, Sr. Kaiserl. Majestät die Augen, die Naie, die Lippen, die Schl fe, die Brust und beide Handflächen mit den Wor- ten: „¿¿Das ist das Siegel der Gabe des. heiligen Geistes; der Mecropolir von Kiew trocnet die ge: jaidten Stellen mir Baumwolle. Nach Vollendung diejer Ceremoniea fángt das Glockengeláute an und das Geschüß feuert 101 Schüsse ab. Alsdaun tritt die Katjheriu gleichfalls auf den näámlihen Goldstoss, wo Hochdieselden mit dem heiligen Chrysam nur bloß auf der Stirne gesalbt werden, und der Erzbischof vou Moskwa die gejaldte Stelle adtroknet. Der Kaiser wird von dem Metropoliten alöodaun durch die Hauptthúr in das Jw nere bes Allerheiliasten geführt, wo Hochdiesélben vor dem hetligen Altartische aufeinem goldgewirkten Teppiche stehen bleiben, und von eben dem Metropoliten, dem Katserlichen

R inge angem- n, das heilige Sakrament des Leib.s und

Blutes J-ju Christi empfangen, Ein anderer Erzpricster úb-rreihc Sr. Kaijerl. Mszj. die heilige Hostie und den Wein, und cin dritter (f bei Abwaschung der Lippen und der Hánde Sr. Maj. vehülflich. Der Kaiser geruhet, aach Empfang des heiligeu Abendmahls, unter Vortra- gung der Regalien, Sich nah dem Kaiserl. Standorte hinzubegeben, woraus Jhre Majestät die Kaijerin au die Hauptrchär hintri!t und nach Cmpsang des heiligen Abendmahls in gewdynliher Ordnung Sich“ gleichfalls nach dem Kaiserl. Standorte zurúck vegiebt, Se. Kai erl, Majestät werden hierauf zusammen mit Jhrer Majestät der Kaiserin Sich nah Seinem Koiseclichen Throne verfügen und auf demselben bis zur Beendigung der heiligen Liturgie verbleiben, woselbst auch (ie Trä- ger der Regalien ihre Pläße einnehmen. Nach Been digung der heiligen Liturgie entfernen sich alle zur Prozession gehörigen Beamten durch die ndröliche Thür, und stellen sich in ter früher angezeigten O-cdnung auf. (Schluß folgt.)

Stockholm, 28. Juli. -Se. Maj. der König sind gänzlih wieder hergestellt und vorgestern bereits vot Drotrningholm zur Stadt getommen, um dem Staats- rathe beizuwohnen. ;

Ein außerordentliher Courier hat vou St, Peters- burg die Ratification des zwishen Norwegen und Ruß. land abgeschlossenen Gränz Tractats überbracht, wodurch bie seit lauge streitigen Gränzen definitiv geordnet wor,