1826 / 188 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 01 Aug 1826 18:00:01 GMT) scan diff

148

Der Caplan Rummel, katholischer Religionelehrer an Köui alichen Gymnasis, hielt etue vortressache Rede, ûber die Pflihr der Uuterthanen/ den König zu ehren, und úber unjere vielfach verdoppelten Verpflichtungen unsern König zu ehren, izm zu folgen, ihu zu lieben. Ein míc Geist und Herz durchgeführtes Thema, das sichtbar zum Herzen der Zuhörer drang und dem treff lichen Redner. die Zunewgung der Aawejeuden, aller Confelsioaen, erwarb. / -

Cin Hochamt und die Aufführung einer Messe von anserm Haydu beschlossen die tirhliche Feier diejes un- seces Nariona! festes.

Der ganze Z1g begab sich aus der Ki:che in das Königliche Gymnasium, wo der Direktor der blúhendeu Anstalt und ein Schüler, deutsche Redcn hielten, ein zweiter eine lateinische, alle dem echabenen Gegenstande der Tages Feier höchst angemesse,. Tresfliche Gehánge der Schûler, unter Leitung des Herrn Gleim, erhoben diese Feier. . :

- Gegen Abend fand sich ein glänzender Cirfkel in dem schôn decorirten Saale des Herrn B. Hessel ein, zu Anhörung eines Conzertes, zum Adendessen und Balle, gethenit durch ein Feuerwerk. Der Kunzeuberg war erleuchtet. Sr. Majestär des Königs Bútte war in et nem Haine von Granat-, Oechl- und Lorbeerbäumen und andern Ziergewächsen aufuestellt, und erhdhte die Freude der Auwesenden, (unter welchen auch dèie Bad- Gáste von den nahea S-linen bemerkc wurden) beson- ders als auf Sr. Maj-:stát Wohlerg-:hen ein freudiger Toast ausgebracht ward, Die Nachricht, daß nun aucl ein Zeich-nlehrer in der Person des trefflichen Küustlere v. Leslie am Königlichen Gymnasium hier angestellt set, und die Erdôffnung ‘einer Sonntags\chule für Handwr fer bevorstehe, trug nicht wenig dazu bei, das Gefühl des Dankes fúr unsern erhabenen Wohlthäter zu beleben. Eine Heiterkeit, wie sie nur unter den Gliedern einer glúcklihhen Familie statt finden fann, war für den Vaterlandssreund die \chdnste Zierde des Festes.

In Stromberg ward heute das neue Schulgebäude, welches die Stadt Sr. Majestät väterlichem Wohlwollen verdankt, feierli eingeweiht. Das Gebäude t ein Ge- shenk Sr. Majestät des Königs, und die Stadt hat es wúrdig ausgebaut und eingerichtet. Gegen 300 Kin der nahmen mit ihren Lehrern Freudevoll Besi von den shöônen, helleu Lehr2älen und Wohnungen; der Dank für den Königlichen Wohlthäter glänzte in Aller Auaen. Der Ober Pfarrer Herr Foelix und Herr Pfarrer Meb vou Windesheim, als von den Königlichen Schulin\pèc toren hierzu beaustragt, richteten an die Einwohner, an die Kinder und Lehrer dié her¡lid sten Worte, uad milde Ermahnungen und sprachen es mir Würde und Wahr: heit aus, wie viel Großes und Schônes, auch für die Bildung des Volkes, wir dem Köntge verdanfen,

Ein frôhliches Mahl führte sodann alle Gemeinde- vorsteher und viele Bürger, denen sich auch die. denach: barten Herren Geistlihen und die Beamten angeschlos- sen hatten, zusammen vnd bis spät am Abende hörte man freudige Lieder und Trinfsprüche auf des Königs und des Landes Wohlfahrt.

Auf áhuliche Weise ward unser Volksfest durch den ganzen Kreis festlich begangen und dabei der Armen nicht vergessen, auch die Schulkinder, nach alter Sitte,

beschenft. :

Königsberg, 3. August. Die Königl. Deutsche Gesell!haft feierte das All.rhôthste Geburtsf-st Sr. Majestät des Königs durch eine öffentliche Sißung vor einer zahlreihen Versammlung. Die Festrede hielt der Direkror Doct. Struve, indem er die Hoffnungen sil

derte, mit denen wir aus der Vergangenheit in die Zu-

Gedruckt bei Feitter und Eisersdorff.

funft shauen föônnen. Auch die Universität feierte dey heurigen Tag durch eine öffentliche Rede im großen Hörjaale. Auch wurden die Prämien vertheilt für die dejte Lôjung uud Bearbeitung der- aufgegedeuen ‘Preis fragen, Die theoiogi]|he Fafulcát vertheilte die höôwste Prámie an die Studiosen Benni aus Lissa und Sw gelmann aus Memel. Die jucistisbe Fakultät hat de Studiosus Jacobdjon, die medicinmische dem Studiosus Behreud den höôcwsten Preis zuerkannt ; die philosophi ¡he Ffultät konnte, da feine Arbeiten eingegangen, auch feine Präâaqien austheilen. Zugleich wurden die neuen Preisaufzaben befannt gemacht. Die gesammte atesige Garnison defili.te in groÿer Parade vor die boh Generalität, nach dem dreimaliaen Lebehoch ertdnte 100 Kanonenshüsse. Der gewdynliche Schauplaß der heftigen Voikösfeste, die Gárten am Schleßtiich, wat mit frohen Theiluehmern aus allen Ständen gefil Concerte, Wasserfahrten und Jllumination erhöôht das allgemeine, vom |chônsten Wetter begünstigte, Vi gnügen. Abends waren die Haupt-Sircapen der Stadt ¡rewwillig erleuchtet.

Sensburg, 4. August. Die gestrige Feier d Geburtstages Sr, Mojestäc des Königs war hier y mehr:ren außerordentlichen Umständen degleitet und ej allgemeines Wonnesest der Etnwohner und vieler Au wärtigen. Nachdem die, durch die Sternsche Stiftung angeordnete Schulfeterlichkeit zu Ehren des Geburtstag Sr. Majestát des Königs abgegalten war, zogen 1àâmnmt liche Schulknaben aller Klassen in militairishem Kostun und mit militatrisher Haltang unter Ansúuyrung ded Konrékcor Herrn Lieutenant Gawlick an das neue Rath

haus, von dessen Thurm ein Chor Haurboijsteu einen

mil:tairijcen Marsch blies, Vor 128 Jahren verlo die Stact ihr Rathhaus in einem Braude und et unter der segensreihen Regierung des jeßigen Königl Majestät wurde es möglich, dies_so notyz endige Ge ¡chástehaus wieder aufzubauen. Zur der Weihe diese Hauses gab der gestrige Tag die herrlidst: Gelegenheit Sámmtliche Behörden und die Bürgec|schast hatten si in dem festlih geichmücckten Nathhauje verjsamme!t un der Herr Justiz Amtmann Stern bewürkte die Einnd hung des Hauses zu sewer erhabenen Bestimmung eiaer feierlichen Rete, welche vom Dirigenten des Y gistrats im Namen der Stadt beantwortet wurde. li dretmaliges Leb-hoch für den allgeliebten Landes - Vi wurde durh emen Tusch vom Rathhausthurm beglei Beinahe tie ganze Stadt, im Rathhauje und um dat elbe versammelr, stimmte sodann mie Rührung da Lied an: Nun danfker alle Gott, Einer gemetnschaftli hen Mittagstafel folgten mehrere andere Lustbarkfeite und durh Jllumination und Ball wurde ein Tag b \ch{o}sen, der von allen Scänden mit herzlicher Freud gefeterr wurde. Ueberall begleiteten den Jabel die b sten Wünsche sür den verehrten Landesvater, unter di ien glorreiher Regierung gute Werke gedeihen,

N Uta Me D Wauspie1ts

Sonnabend, 12 August. Im Schauspielhaul „Die Q uäálgeister,// Lust'piel in 5 Abtheilungen, nl dem Engliichen des Shakes)peare, von Beck.

Sonntag, 13. August. Jm Schauspielhause: D Nachtlager in Granada,‘ Schauspiel in 2 Adtheilu gen, von F. Kind. “, Hièrauf: „„Die Juúudianer in En land,‘ Lustspiel in Z Abtheilungen, von Kehzebue.

Ja Charlottenburg. Von der Gesellschaft des Fral zösischen Theaters zu Warschau, werden folaende Sid dargestellr : „Madame de Sevigné,““ comedie en tro! actes. Hierauf auf Begehren: „L'homme de 60 aus vaudeville en un acte,

Redacteur John.

ae METR e

hreußische Staats - Zeitung.

Me 188,

Berlin, Montag, den 14cen August 1826.

I 47 S Lt P pi Pn E

Amtliche Nachrichten.

Sr 0o.nit des Tages.

Héute toird das 1lte Stúck der Ge{cbsammlung

légegeben, welches enthält: unter i:

No, 1017. der Vertrag mt Sr. Durchlaucht des ältest:- regierenden Herzogs zu Anhaltr-Bernburg wegen Anschließung des unteren Herzog- thums Bernburg an das Preußische inz1: Le Steuecsystem. Vom 17. Jani d. J. und die Allerhöchste Kabinetsorder vom 21.'v, M., dié” Dienstocrgehunzgen dér Gerichcs]chreiber und Gerichtsvollzieher in den Rhetaprovin. zen deircsseud,

Berlin, den 14. August 1826. j Dedits:- Komtoir.

Zeitungs-Nachrichten. Au 61a D |

Paris, 7. August. Der König ist gestern in Ver- les gewesen; S. M. haben gleich nach Jhrer An- ift den städtischen Behörden Audienz ertzeilt und j) hierauf in einem offenen Wagen im Parc spabieren «hren, wo die Wassertúnste jpielcen- ;

Die neueste Schrijt des Hrn. v. Montlosier beschäf: st gegenwärtig am maisten das Publikum. Die Etoile t sle lächerlich zu machen, und die liberalen Blätter heilen ihr die größten Lobeserhebungean. Das Gurt. ilen des Advokaten Dupin theilt natürlich dies Schick, h obgleich es. weniger Anlaß zu Angriffen giebt, welche hin zielen mdôchten einen Schein von Lächerlichkeit uf zu werfen; indem der Verfasser sich oller Detla- itionen enthalten und seine Bchauptungen auf juri he Weise dargestellt ‘und durch Unflührungen von Vsebstellen unterstüßt hat. Hinsichtlich der Jesuiten n um zu beweisen, daß es ge!eßwidrig sei denselben d Unterricht der Jugend añzuvertrauen, bezieht sich Hr. pin unter Cudern auf ein Edift Ludwigs XVL[L., tin ausdructlich gesagt ist, daß wicwoh! den Jesuiten, ß einzelnen Personen , gestattet sein soll, Canonicite d Psrúnven bei Cathedralen und Kircheneellegien zu Ben - davon alle Aemter ausgeschlessen sind, welche i Seeisoroe und dffentlihen Uncerricht Bezug haben.

Eine Anz=Þ!l von Spaniern , welche ihr Vaterland | Folge der polit!schen Ereignisse seit einigen Jahren lassen hatt:n und sich in Bayonne aushielten, hahen ! Weisung „erhalten, tiach Spanien zurückzukehren

I D

î

T T Es 4%

oder sih nach Bourges zu begeben, welches das Depot lámmtlicer spanischen AucrCändettr il. Zun Bordeaux (st der Thermometer am 1. August auf 325° gestiegen, Das hiesige Handelsgeriht hat vorgestern über elnen für den Buchhandel interessanten Fall zu prechen gehabt. Die Frage war die: ob ein Buchhändler, wels her die Zahl der Bäade eines auf Sudicription hers ausgegebenea Werks durch ein Proiramm bestimmt, die Süadjcribenten nöthigen fann, auch die Bände zu fans sen, welche die-ursprünglich festzeseßte Zahl überschreis ken, Das Gericht hat die Frage vernemmnend entschieden indem es das Prograwm ais Grundlage des Vertrages zwischen dem Buchhändler und dem Subscribenten ans geseha hat, Der Buchhändler ist auperdem verurtheilte wocden, dem Subscridbenten die Überzähligen Bände me den Kosten - Preis zu liesern „. wenn dieser sie vero angt.

Hr. Raymond, ein Commis des Baron Rothschild, der, um Bör!enverluste zu deken, die er sh durch Spes- calationen in Fonds zugezogen hatte, bedeutende Sum- m2eu aus der seimer Verwaltung anvertrauten Kasse ents wendet hatte, ist vom Assisenge:icht zu 8 Jahr Ges fängniß und zur“ Ausstellung am Pranger verurtheilt worden.

Fünfprocentige Rente 100. Fr. 30 C. Drziprocent 65 Fr. D5T. :

Loudon/ 5. August. Gestern wurden vom aus- wärtigen Amte Depeschen au den K, Borthschafter in Paris, so wie auch nah Gothenburg abgesandt.

Der Sun meldet, daß Graf Bathurst an die Stelle des Herzogs ‘v. Manchester zum K, Statthalter von Jamaika ernannt sei und den Grafen Aberdeen zum Nachiolger als Colonial , Staatssecretair erhalte,

Unsern für ministeriell geitenden Blättern zufolge hatte Lord Strangford in Konstantinopel sich geweigert, neue Truppen anstatt seiner disherigen Haus - Janit- sharen in seinem Hotel aufzunehmen, weil er fürchtete, daß wenn er diese lelzreren Leute, deren Treue ex noch immer zu rühmen gehaht, den Túrkischzu Behdrden auss- lieferte, sie unvermeidlich mit dem Leden würden büßen mússen uad er kein Vertrauen zu neugebildeten Solda- ten haben fonnte.

Nach den leßten Nachrichten wußte man in Bos gota noch nichts. von dem Abfalle des Gen. Paez.

Von dem Juhalte der (leßthin bereits erwähnten) Botschalt, mit welchen der Präsident der Vereinigten Staaten ven Mexico die gewöhnliche Silzung des Con- gresses am 23. Mai d. J. ge[chlossen hat, theilen wir noch folgendes mit :

Die auswärtigen Verhältnisse in Betracht zichend, gedentt der Präsident zunächst der Bemühungen Spa- niens, seine vormaligen Colonieen, wieder unier. sene