1826 / 195 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 22 Aug 1826 18:00:01 GMT) scan diff

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Jahr eine Schaar solher Gesellen angezogen hatte. Unser Jahrhundert ist aber die Zeit der großen Unter- nehmungen, und unsere Diebe und Gauner sind mit

‘der Zeit vorgeschritten; auch sie wirken im Großen.

Beaucaïre hat während der-Messe ein Beispiel der selte- nen- Kühnheit dargeboten, womit gegen das siebente Ge- bot gesúndigt wird. Gleich beim Aufang der Messe wurde auf einem der Hauptpläße ein großes hölzernes Gebäude errichtet, weiches mit einer Juschrift versehn war, die dem Publikum mittheilte, dies sei ein Spe- ditions Bureau. Die Commis waren hôflich, das ganze Geschäft wohl organisirt, die Bücher gut gehalten und Ulles so einladend, daß viele Käufer ihre Waaren die: sen Spediteurs anvertrauten und rit ihnen bis auf den einzigen Punkt ganz zufrieden rvaren daß die spedirten Sachen den Oëet ihrer Bestimmung nicht er- reihten; weil nämlih die Herren Spediteurs für ei- gene Rechnung arbeiteten, d. h., die Waaren zum ei- genen- Besten verwendeten. Glücklicherweise wurde der Betrug frúh genug entdeckt, um alles veruntieute Gut wieder zu erlangen und die Associes dieser Speditions- handlung ins Gefängniß zu spediren.

Fünfprocentige Rente 100 Fr. 35 C. Dreip rocent..

66 Fr. 30 C,

London, 12. August. Ju der kleinen Stadt Col- ne, in Warwicköshire, welches zwischen 7 bis: 8000 Ein- wohner, - größtentheils Weber, enthält, werden gegen- wärtig 5000 durch die Armengelder erhalten.

Aus Manchester lauten die Nachrichten über den Handelsumsaß günstiger als zeitherz; doch wird eine allgemeine Bürgerversammlung, wegen des noch immer

stokenden Geschäfts gehalten werden. Es sind jeßt 7500" Familien, oder 28000 Menschen, welche außerordentliche |

Unterstúßung erhalten. Die Tochterbank, welche die hiesige Königl. Bank dort errichten will, wird dafelbst mehr gefürchtet als gewunschrt, und man schlägt statt derselben die Errichtung einer von 5000 Actien , jede zu 100 Pfd. St vor, welche, sobald 1000 Actien unter- schrieben sind, iu Thätigkeit treten soll... Mit Ausnahme der gedruckten Waaren scheint etwas mehr Absals zu sein, während in dem benachbarten Rochdale 5000 Men- schen ihre Nahrung zum halben, zum viertel ‘Preise, oder ganz frei erhalten.

In Coventry, wo man die Einfuhr der Französi-

hen Seidenwaaren am meisten fürchtetz, ist man, da

der Bedarf nicht im Geringsten abgenommen hat, vot dieser irrigen Meinung ganz zurückgekommen. Als ‘ein merkwürdiger Fall verdient angeführt zu

werden , daß die Assiseu in Westmorland nicht erôssner

worden slnd, indem es weder einen Criminal- noch einen

Civilprozeß zu führen gab.

Wegen des großen Geld - Ueberflusses bieten jeßt Eigenthümer großer Landbesißungen die werthhabendsten Güter und einige der prächtigsten Wohnungen in Eng- land zuin Verfauf aus. |

“Die Calcutta - Regierungs: Z-itung vom 23, Febr. liefert einen weitläuftigen Bericht über Hauptmann Burney's Gejandtschaft von Seiten der Regierung in Calcutta an den Hof von Siam. Er fam am 4. Dec. vor Bangkok zu Anker, und sein Empfang war höchst feierlih und ehrend, Wie man denken fann, war die Hauptabsiht mit dieser Sehdung, die Mitwirkung Siams wider Birmaÿ zu veranlasseu oder zu befeuern; inzwischen geht hervor, daß die Gesandtschaft, nach dem, was sle davon gesehen, feinen sonderlichen Begriff von der Siamschen Kriegsmacht bekommen hat. Die Nei! terei sowohl als das. Fußvolk waren sehr roh eingeuübt und ausgestattét u. s. w.

Alis Beweis des zunehmenden Wohlstandes von Neu Súdwales braucht wohl nur angeführt zu werden, daß jest 5 Zeitungen in jener Colonie ershein;n, näm-

‘ansre National]huld zu bezahlen ,

lih 3 in Sidnei und zwei in Hobartstown ( Vandi, mensland ), i

Eine hiesige Zeitung äußert in Hinsicht auf diz 238,000 Millionen Franken, oder 1120 Millionen Ste, ling, die, nach dem®* Franz. Constitutionel, Hauptm, Cochrane aus dem See von Guatavita heraufhole wird: „Wir hoffen, Hauprm. C. wird die Güte habey : was er recht gy thun kaun, da er noch 220 Millionen übrig behält womit er als billiger Mann zufrieden sein müßte.“/ Brüssel, 14, August. Zu Ryssen ist der Kir, thurm eingestürzt und hat in seinem Falle die Kirche stark beschädigt. Der Einsturz erfolgte gleih nachdey man die schweren Glocken, aus Vorsicht, ‘von dem bay fälligen Thurme heruntergenommen hatte, und schi es sonach, als haben deren Gewicht denselben bis dahi noch gehalten. :

Den Nachrichten aus Batavia vom 1 April zuflz dauerte zu der Zeit der Widerstand der Empörer in d Fürstenlanden noch forr, wie es sheint, in Folge du Regen, durch die unsere Truppen in ihren Bewegung gehemmt wurden. General de Cock war am 26. mit dem Dampfboet von Batavia nach Samarang ab gegangen, um-sih weiter nah Dijecjokarta’ zn begeben,

St. Petersburg, 12. August. Se. Moj. de Kaiser haben dem. Befehlshaber der (wie lebthin gemel det wörden) vor furzem von der Erdumseglung zurü gekommenen Schaluppe Entreprise, Capitaine-Lieutenan Kolzebue, zur Belohnung seiner besonderen Thätigkeit

den St. Aunen - Orden zweiter Klasse verliehen. Dis

anderen Personen, welche sich bei dieser Expedition aus gezcihnet, haben theils denselben Orden dritter -Kla}s theils den St. Wiadimir: Orden vierter Klasse erha!ten Die am 1. Juni d. J. in der feierlihen Versamm lung der fkaiserlichen Universität zu St. Petersburg von decen Rector, Staatsrath v. Gouroff gehaltene Jede: Ueber den Einfluß der Ausklärung auf den Zu stand dec Vd!ker, ift so eben im Druck erschienen. Preßburg, 11. Aug. Am 8, uúd 9, d, M. wt den, in Folge des lebten Reichstagsbeschlu ses, Stänti [he Ctrcularberathungen - gepflogen. Nachdem sich i Stände in der erstern úber die Frist, welche ‘den uf Bauerngründen sizenden Adelichen, hinsichtlih der wn der Nußnießung derselben zu leistenden Contributin zugestanden werden soll, verständigt, und in der zweiten das Project des Nunciums und der Repräsentation de rathen hatten, fand am 9.,, um 11 Uhr Vormittags die 130, Reichsragesißung statt, in welcher der Bu [chluß: - „daß der Adel, welcher bisher von Bauerngrün den feine Contribution entrihtête, lebenslänglich davey frei bleiben und diese Verfügung erst nach geendigtet Conscription auf dem künftigen Landtage. in Kraft trt ten soll‘/ gefaßt, und der Magnatentafel, sam dem Project der allerunterchänigsten Vorstellung a Se. Majestät úder die bis jept verhandelten Cousérip: tions. Gegenstände, übersendet wurde, Die Zustimmung derselben erfolgte sogleih, und nun ernannte der Herr Personal, zur Beschleunigung des Geschäftsganges, eint Deputacion, die die Ucberseßung dieses Projects ins Ungarische noch vor der, auf den folgenden Tag be stimmten ReihHstagssigutrg vorläufig, prüfen sollte. Jn der gestrigen, am 10. gehaltenen, 131. Reichstagssißung wurde dies vorher- noch ergänzte Project der Reptäsenea tion in beiden Sprachen durhgeseyen und geprüft, dann aber, nach einigen Zusäßen und Erd-eterungen an dit Magnatentafel abgesandt, wo es verlesen, und die Aus fertigung desselben, so wie der Druck der Repräseuta-

‘tion selbst angeordnet wurde.

Lisfsabonn, 6. August. Am ersten dièses- Monats wurden die Truppen der hièsigen Garnison auf den Pläben. Rocio und Terreiro de Poco zusammengezogen und in Parade aufgestellt, worauf Heerschau über êle!

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nür ¿hren briden durálauáhtigen Shæwritern nah Dem Sheoter von S1. Chorlos, wo das Bildniß des Kbuirs entpült unD unte fallzas cin Sedicht zu Ehren des lben EDTEcTragen Dürer ganze Stadt waz ex leute. Am 2 nd afigercioet Hands drailtire , 2 WOtDeA V

Der Malitair-Soauvernzeur Provinz Tras #08 Montes, General Correade Melle, hat in seinem Haupt- quartier Gaves am 22. Sul Provi Dm Tr sen: „Einwohner von S fere und trenme Sale een der bi-figca Garnison! Zar Zeir, wos Uebeldentcnde

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Eu rechnen, um die mir obliegende wicht cersüllen.// Am 29. Juli hat der näml e Meilo felgenten Bert an den sutt:t: „Das 2äste Regimen

der Nacht vom 26. zum 27. all e:hofr.n, and fi gegen die Befehie

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vitweilen dürfte es angemcss:n scin, wenn Ew: Exc. 1 Truppencorps hierher sendeten und mi dur cinen zier von dessen Bewegungen unterrichten ließen, da: e iy mich mit meinen Maaßregeln danach richte. # find sogleih 2 Znfantcrie: Regimenter aufgebrochen, D zu dem General de Mello zu stoßen. An der Spiße Rebellen, wele nah Simoude admarschirt waren, der Vicomte von Montes: Æegro. Auf ihrem fer: Marsche von Gimonde nah Penella haden si? m Bischof von Braganza gefangen genommen , weil sich weigerte, den Auffiand zu unterstüßen.

Spanien. Pariser Blätrer enthaicen. aus Ma- d vom 3. Aug. folgende Mitcheilungen :

Nach Briefen aus Szcedon, wa fih der Hof der: alen befindet, wird der Minister der Gnade und der fftiz vor Sr. Majestät nah Madrid zurückkehren,

nur der Herzog von Jufantado den König nach Hadalaxara und Siguenza begleiten.

Das Gerücht einer Veränderung im Ministerium 2 auswärtigen Angelegenheiten erhält sich mt allein, dern man fügt jeßt noch hinzu, daß auc der Ft mzminister und der Minister der Gnade und der Ju: h ausscheiden würden.

Man geht dermalen mit großen Veränderungen d Verbesserungen der Heerstraßen von Ftankreich nach adrid um; die bedeutendsten Arbeiten in dieser Hin: t sollen, wie es heißt, in der Provinz Soria und tagonien statt finden, und, wie man versichert, unter tung von franzöfishen Ingenieurs erfolgen. So vil nigstens ist gewiß, daß die hier anwesenden französi en Jüugenieurs., Officiere Befehl erhalten haben, nach ittoria, Soria, Valladolid und Sarragossa abzugehen.

Am 3. Aug. inder F.ühe har sich ein großes Un: i in Madrid zugetragen. Ein Feuerwerker, der be tende-Pulvervorräthe im Hause hatte, war mit Ver

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upp¿n diejer Garnison gegen die Empdrer zu mars{hiren. j (op. | au die polizrilie Juarisdikttion in den Provinzen dati

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ten zwijchen idm und dem Ganatali Juspektor der Kd nigl, Sreiwiligen, General" Carvajal, ewige Käte vots anlaßt z aber auf die erse Natdridt von den portugide Uchea Angelegeudeiten dat Hr, Rèecacho allen Anlaÿ zU perjdauhem Uawiüen vergessen, und nit Anstand §0 nommen, die erstea S@dritie zu than, Er dat dèn Ge aerai Cacvajal bejaht, und mit idm von der Nothwdn: digkeit geiprochèn, auf das innigste zusammen zu dals ten, damit dur idre gemeinschaftlide Vemädungen ale Gährung aud aller Anfang von Unrud& und Aus (tand ersie, und solWergritalt die AusréckihaUtung der Rade ¿iu Ködaigreicd gesichert werde, E General Carvajal hat doë: déeser Gelegenheit eden \d„Biel Edel: sinn gezeigt, als Hr. Recacdo, „und die ausridtige Verte diudung dieser dezden treuen Dièéner des Kdaitgs dient als Bürgschafr für die inuuete Rude Spanien

Am 1. August siad von Paris zwei Courière wi Depeschen an die Regierung und ag Hr. v, Moustier in Madrid eiugetrofsenz vacddem lébtèrec icd mit dem Jnhalte der au ien gerichteten Depeschen dekaunt g macht hatte, ging er wit seinem Secretair vdu M" ad, dem Kdnig eutgegeu.

Vor kurzem sind zwei Kadiîinets: Couriere an den

föniglicheu Gefandten in Lissabon adgegangen) man v. tinuthet, daß fie demseldeu neue Justructionen bringen, wie die Wichtigkeit der Umstände es erhe ht, Der General Capitain hat hehr strenge Maßregeln gte crossen, um die Haupistadi von einer großen Anzahl Judivli duen, die triftigen Geund zu Besorgnissen gaben, zu rent gen. Durth den Tagsdesehi vom 2, August is einem jeden dermalen in Madrid anwesenden Hsficlèr oder Militair ausgegeden worden, sich dinnen 3 Tagen im Secrèttariat Sr, Cycellenz einzusiuden, wo diejsentgen, weile einen bejonderen Auftrag, königliche Erlaubnis oder dergl, ha ben, mit Sicherheriekarten versehen werden sollen.

tigung eines Feuerwetks sür den Herzog vou Jufan-