1826 / 202 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 30 Aug 1826 18:00:01 GMT) scan diff

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macht, niht minder auch die Entscheidung über alle großen Fragen der innern und äußern Polirif, lediglich dem General « Congreß zustehen würde. Man zweifeit nic, daß die Rückkehr Bolivar's dieses große Resul» tar herbeiführen werde. E \

Die Zeitung von Rio Janeiro: Diario flumi- nense vom 10. Mai meldet, dap. der Baron v. Santo Amaro zum Präsidenten des Senats, und der Briga- dier Luiz Perrica de Nobreza zuni Präsidenten der Deputièten, Kammer ernannt worden.

Zu Manchester ist eine große Versammlung von dasigen Einwohnern gehalten worden, um über eine Bictcschrift an den König gegen die Korngejeße zu rathshlagen. Die Petition wurde angenommen. -

Brüssel, 24. Aug. S. K. H. der P:iùaz Frie- drih der Niederlande hat den 21. d. M. den Haag verlassen, um sich nach dem Schlosse vom Loo zur Feier des Geburtstages unsers vielgeliebten Königs zu bege- ben. Auch im Haag werden viele Vorbereitangen zur Verherrlichung des 24. Augusts gemacht. f

Der Minister des Jnnernu, welcher sih einige Tage in unserer Stadt aufgehalten, hat bei dem Wagenfa- brifanten Peter Simons den prächtigen Staatswagen in Augenschein genommen -ck den dieser für Se. Ma]. angefèrtigt hat. Das Gestell ist zugleich jol{0 und leiht gebaut; die weiße Malerei desseldeu ij durch goldne- Verzierungen von Lorbeer-, Eichen, und Oliven laub gesh#tückch. Der Kajten ist blau, und an den Schlägen ist das Wappen des Königreichs gemalt. Die Decke wird von Palmenzweigen getragen, die Ecken sind durch 4 goldne Lôwen geziert, und auf der vordern Seite befindet sih eine goldue Krone, welche auf einem purpucnen Kissen ruht, Das Junere ist mit karme- sinfarbigem Sammet und- weißem Atlas mit golduen Stickereien von seltner Schönheit auszejchlagen, und

das Geschirr von sharlahnem Maroquin mit Acanthus;

blättern .und goldnen Sternen, Diejer Wagen is ein Meisterstüct, und wird den ofc |chou bewäyrteu Nuf des Herrn Simons iu den Augen der Kenner und- der Kunstfreunde erhöhen, : a

Stockholm, 18. Aug. J- M. die Königin, Hôchst- welehe einige Zeit etwas unpäßlih gewe]en, [lad jeßt zur allgemeinen Freude gänzlich wieder hergestellt.

Der K. Großbrit. Gesandte an unserm K. Hofe, Lord Bloomfield, kam Anfangs dieses Monats mit sei ner Familie nah Christiania, um sh dort einige Tage aufzuhalten. Zugleich hacte sich auch der K. Großbrit. - Gesandte in Kopenhagen, Hre Wyau, nachdem er eine R'ise im súdlihen und westlihen Schweden gemaeht,

dort eingefunden. i ; i

Es nd nun mehrere Schisse mit usländischem Getreide für Rechnung der Regierung ängekommen, Die erste Ladung, aus Gèerste von Rostock bestehend,

fand fih vom Wurm angegrissen, und ist der Besichti- gung unterworfen worden. Auch fär Privatrechnung stud mehrere Ladungen vom Auslande gefommeu, und jollen noch mehr“erwartet werden, müssen aber, da feine Zollherabsebung erfolgt i, unter Schloß aufgelegt werden, i

Eine Ru sische, aus 3 Linienschiffen und 8 Fregac- ten bestehende Flotte ist neulich durch den Sund. pasfirt.

Aus mehreren Provinzen gehen noch immer Kla- gen über fortdauernde Verheerungen der Walddrände ein,

Copenhagen, 22. Aug. Gestern. kam auf der hiesigen Rhede ein Russisches Linienschiff an.

Die Cadetten-Brigg Najade, welche jeßt auf ihrer gewöhnlichen jährlihen Kreuzfahre begriffen ist, und dinnen kurzem hier erwartet wird, ging am 14. d. bei Nyborg vor Anker. Der Chef des See-Cadetten-Corps, Commandeur Wulff, befehligt dieselbe.

Jahren dort nicht gehabte Schauspiel, daß ein Kau teijchif} dort vom Stapel gelasscn wurde.

Kassel, 25. August. Se. Durchl. der Herzog f Bernhard von Sachjen-Weimar ist gestern Nachts, von | Aversprach Alles eine

Holland kommend, hier durch nah Eisenach gereist. Vom Mayn, 24, August. Ihre Maj. die ver |

wittwete Königin von Baiern sind am 19ten d. mit! Jhreu Köuigl. Hoheiten, den ‘Prinzessinnen Marie und! Louije zu Freiburg angekommen und haben Tags darf

‘auf die Reiqe in die Schweiz fortge]eßt. Mibrig gelassen.

Am 21. d. sind Se. Hoheit der Erbgroßherzog von Sachjen-, Weimar, zum BVejuch bei Zhrer Königl. Ho} heit der Frau Markgräfin Amalie, zu Karlsruhe einge t.off?-n. i

Se. Excellenz der Königl. preuß. Staats - Minister, Freiherr zum Altenstein, sind am 21sten zu Nürnberg angekommen und werden bis zum 26sten d. dajelbst uad in der Umgegend verweilen,

Die Sammlungen sür die Griechen in Baiern ha ben ihr.n ungestörten Forigangz die zweite Liste, welche Nachrichten aus München vom 19. d. zufolge, der Haupt- Verein nächstens dekanut machen wird, liefert dem Ver- nehmen nach kein geringeres Ergebniß als die erste und dieser Tage ist seine erste Sendung, im Betrage von 053,000 Franken an das Pariser Comitee abgegangen.

Die Münchner Zeitung v2m 21ien d, meldet: am 23. August wird nach geendigtem Gottesdienste um 11 Uyr, die königliche Akademie der Wissenschaften zur Feter des Geburts- und Namensfestes Seiner fönigli chen Maj-stät eine öffentliche Sißung halten. Fn der jelben wird Hr, ODöderst- Bergrath Ritter Joseph von Baader jeiue Rede „Über die Vortheile einer verbesser- teu Bauart von Eisenbahnen und Wagen“‘“ vorlesen, nachdem, weil die Rede selbst sehr lang ist, der Sekre tär der Akademie ein ganz furzes Vorwort gesprochen haben wird.

Triest, 13. August. In kurzem wird ein Dampf |chiff} tägli von hier nach Monfalcone und wieder zu rück fahren. Für die Reisenden aus dem nahen Friaul sowohl als-aus den entferntern lombardish venetiauischen Provinzen- wird dies eine große Erleichterung sein, in dem sie bei dieser Fahrt das unbequeme Gestade von Opschina vermeiden, und einen Weg, wozu man sonst fünf Stunden braucht, in zwei Stunden zurücklegen. Junzwischen hat das f. k. privilegirte Packfetboot, Erz herzog Franz Karl, das die gewöhnlichen Fahrten nach Venedig macht, und gestern in Triest anfam, das -erste Mal die Fahrt nah Monfalcone versucht, in welhem erst gegen Ablauf des vorigen Jahres eröffneten Hafen es wie im Triumphe einfuhr, und "von dem Freuden: rufe der zahlreichen Zuschauer und mit Pöllerschüssen empfangen wurde. Die auf dem Packetboote befindli: chen 70 Passagiere riefen ein begeistertes: „Es lebe der Kaiser Franz!‘/ und am Ausgange des Kanals wehte die glorreiche" österreichische Flagge. Nach kurzem Ver weilen kehrte das Packetboot nah Triest zurück, nach dem es” bei der Hin: und Herfahre auf einer Strecke von achtzehn Seemeilen nicht einmal volle zwei Stun! den zugebracht hatt ; j

Rom, 12. August. Se. Haeili„feit haben den Monsîgnor Gaspare Bernardo Marchese Pianetti, er wählten Bischof von Viterbo und Toscanella, unter die beim päbstlichen Throne assistirenden Bischöfe aufgenon men. Der bei dem- traurigen Ereignisse zu Ravenna am 23, v. M. verwundete Kanonikus Muti befindet sh auf dem Wege gänzlicher Herstellung. :

Madrid, 10. August. An allen Orten, dur welche Jhre Majestäten gekommen sind, hzben sich die lebhaftejten Ausdrücke der Freude und Anhäuglichkeit fund gethan, Dies ist um so rührender, da selbst das große Elend, welches in vielen Gegenden herrscht, diele

Neulich hatte man zu Aalborg das. seit mehreren

“Stimme der Liebe nicht unterdrücke hae, Es beweilhy

Fahr, l D ; J daß es die Reinheit seiner Gefinnungen ,

hzhl der Béamten erhált schon lange kein Gehalt, denn

Pet; sle gehörten zu der neuen Miliz, Man hat da-

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daß das Volf seinen Monarchen nicht beschuldigt, und jeineu Edel.

Die Noth lein noch vor zwei Monaten ergiebige Erndte und j-6t sind die Hoffnungen eer Bewohner der Provinzen La, Mancha Andalusien , Murcia und beinahe ganz Valencia zer: sôrt. Die starken Regengüsse haben sowohl den Wai- jen wie-den Roggen zerstört uud nichts als das Stroh : Es ist wohlthuend, zu vernehmen, daß m vielen Orten reiche Gutsbesißer zusammen getreten sud, um auf gemeinschafelihe Kosten Getreide mahlen ind Brod für die Armen backen zu lassen; es drángt ch aber dabei der traurige Gedaute auf, daß, wenn ie Noth in einer Jahreszeit so groß ist, wo gewöhn- (ch oer- umgekchrte Fall eintritt, man nur mic Furcht hm bevorstehenden Winter entgegen sehn fann, der in hinahe ganz Spanien so [êreng it. Der Königl. Schaß findet si der größten Verlegenheit, und die M':hr-

muth und sein reges B \kreben anerkennt. wirò áber immer allgemeiner;

jirgends gehn die Steuern und andern Staatsein ihtig ein. : : Seit einer Wyvche erhält ch der Thermometer mic jeringen Abweichungen auf 80 bis 33° Reaumur. Túrkei. Nach einem Schreiben aus Constantino: pl vom 25. Juli, in der Allgemeinen Zeicung, hat nan lie Urheber der (wie lebthin gemeldet worden) in Con; fanténopel ang:]chlagen gewesenen Pasquille bald ent-

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pn 300 atretirt und den größten Theil derselben ers hosselt. Die Janitscharen:Aza's, 15 an der Zahl, wur- in (wie jenes Schreiben weiter meldet) zurüberufen, ud zu Kammerherren ernonnt. Wiewol die Regierung un Vorsaß u«efaßt, Uad größtentheils ausgeführt hat, in V-lke alle Lebeusmittel für den mögli niedrigsten pieis zu geben, so is doch dessen Unzufriedenheit úber e biöherigen Eingriffe in die Religion und in die al- n Gewohuheiten eben #0 unverkennbar, als die der perwische und der Ulemas. Aber die drohende Strenge l Regierung hálr jeden Ausbruch zuruck. Am 18. ult zogen 2000 Soldaten von der neuen Miliz, deren jiltrung und Uniform Jedermann bewunderte, unter tommelschlag und Militärmusik durh Pera. Ihnen ten 12 Stück Kanonea, um zu Dalma Bakthe vor 0 Hoheit zu manöduyvriren.

Die Allgemeine Zeitung enthält noch folgende trespondenz« Mittheilungen:

Semlin, 8, August. Nachrichten gus Salonichi m 20. Juli zufolge hatten die Griechen einen ‘neuen stand bei Cassandra erregt, welcher den neuesten tiefen. zufolge noh nicht untertrácét war. Alle Túr- 1, die slch dort vor¡anden, wurden von den Griechen Wergemacht. Man giebt ihre Zahl auf 500 an. Di? mlich gemeldete Nachricht von der Nichtaunahme des mans zur Aufhebung der Janitscharen von Seit: des isha’s von Boënien, bestätigt sich. Er har zwar noch ne weitere Schritte gethan, allein die dortigen grie en R förmlich von seiner Meinung in Kennt

ge!eßt,

Triest, 17, August. Ueber Ancona sind Privat- fe aus Corfu vom 2. August: hier eingegangeu, welche " wieder behaupten, Lord Cochrane sei gegen Ende lius in Napoli di Romania angefommen. Allein r fehlen alle direfte Nachrichten, sowol aus Corfu, aus Napoli di Romania selbs. Jbrahim Pascha 1nd seit dem Ereigniß bei Armíno noch immer zwischen on und Coron, und hatte eine fleine Verstärkung " Truppen nebst Munition uud Lebensmitteln aus pten erhalten. Aue der Gegend von Smyrna war Nachricht in Corfu eingetroffen, daß der Kapudan da zum zweitenmale Samos angegriffen habe; mit dem Erfolz, war noch nit bekannt.

Triest, 18. A i E t - 19. August. Es fehlen fortwährend neuze:e pie (e Nachrichten aus Morea: eben so Res hzc man C A rau u heutigen Tage sichere Nachricht úder Lord Dla ver 28 Sn atn von Nordamerika. Boston.) g abgebrochenen Mattheilungen aus Thomas Jefferson war am 2. A ee Se azt ase Albemarle | ele fh auf der William- und Mary-Hochschule H iate si dem Rechts -Studio i A vet: orbenen berühmten Kanzler von Virginien, Georg Ui Doch mag er lieber selbst erzählen! Jm Fahr fie E heißt es in einer Uebersicht seines Lebens- Jaber ea O aufzuzeihnen veranlaßt war im ers # wurde ih mündig und bald darauf zum o der Grafschaft (Albemarle) ernaaunt, 4n ter ih eve. Bei dec náchsten Wahl wuroe ih einer der Re- Arbstntanten derselben in dem gescßgedenden Körper. Seil nahm ih als Mitglied an dem alten Congreß | Theil und brachte im Laufe zweier Jahre (1777—1779) tafel ieh mit HH,. Pendleton und Wy'he die : rsit der ganzen Masse der Brittischen Statuten, er vou unsrer Verjammlung erlassenen Geseße und ge? i wisser Theile des Civilrehts, so wie die Zusammen- s{chmelzung derselben in ein Geseßbuh, ¿zu Standez p 4 darauf zum Gouverneur erwählt (1779); dann Padaes in den geseßgebenden Körper und zum Congreß- (i itgliede (1782) ; ging (1784) als Gesandter (mit Frank- n und Adams) nach Europa, wurde Staatsjccretair der neuen Regierung (1789), dann Vice-Präsident und Pià ies (1301 es 1819), endlih Junspeetor und Rectsr er Univerfität. Jh habe in diesen verschiedenen Aemtern dein Staate beinah ununterbrochen 61 Jahr gedient und zwar wähxend des bei weitern grözten Theils dieser Zeit in fremden Ländern oder andern Staaten. Wenn legislative Dienste erwähnt zu wers den verdienen und der Stempel der Liberalität und Gleichheit, der unsern. Geseßen in der ersten Crisis un- jers Entstehens gls Nation nothwendig aufgedrückt wer- den mußte, eimgen Werth hat, so wird maa finden, dap ich viele von den- wihcigsten uad vornehmsten Ge- ieben jener Zeic vorbereitet und mit Hülfe - geschickter und treuer Mitarbeiter durch “meine Anstrengungen durchgesesr habe. Die erste dieser Maaßregeln war das Verbot der weitern Einfuhr von Sclaven, Dar- ang olgte die Abschaffung der bestimmten Eibfolge, welche die erbliche und gewaltige Aristocratie veruichte- te, die durch Anhäufung unermeßlicer Massen von Ei: genthum in einzelnen Familiemwveigen unser Land in zwei bestimmte Klassen von Edlen und Plebejern ge», theilt hatte, Ferner war 2s zur Vervoliständigung der zur Aufrechthaltung - dek republicanischen Regierung so nothwendigen Gleichheit ünter- ihren Bürgern ecforders lich, die Vorrêchte der Erstgeburt abzuschaffenz ih ent- warf das Erbreche, das Sdhnen und Töchtern uleie Theile zuspriht und in den revidirten Codex aufgenom en wurde, Die Bekämpfung der Aufstellung eiuer 9err|cheuden R ligion ging ebenfalls von mir aus. Es mußte dabei langsam verfahren werden, indem die De- joldungen ein Jahr nah dem andern juspecudirt wurs- cen, bis der Geist des Volks für das Geseß über reli- gidse Freiheit reif war, das ih ebenfalls für den revi- dirten Codex in Bereitcschast geseßt hatte. Am Ende wurde die Sache, hauptsächlih durch Hrn. Matdijon, da tch mich zu der Zeit in Europa befand, geförderc. Meines Erachtens darf ih auch noch die Ecrichtung un- srer Universität (in Virginien) anführen. Mein Aujent- galt in der Nachbarschaft derjelben war s{chuld, daß mir die Hauptlast des Unternehmens, die Gebäude sowohl als ‘die allgemeine. Organisation und die Sorge für das Ganze zur Last ficl, Der Einfluß dieses Jnstituts auf

Adril 1743 zu -Shad: (Virginien) geboren.