1826 / 203 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 31 Aug 1826 18:00:01 GMT) scan diff

808

den fünftigen Ruhm, das Glück und dic Wohlfahrt unsers Landes läßt si erst in der Folge beurtheilen. Aber er wird sich gewiß auf das Glänzendste bewähren.‘/ So weit Jeffer- son. Er starb am 4, Juli in seinem §ásten Lebensjahre, aber noch voll des Gzistes, der ihu früher beseelt hatte. J. hat mehrere hôchft ausgezeihnete Schriften verfaßt. Seine zuerst im Fahr 1781 erschienenen Notes on Virginia werden noch heutiges Tages- geschäßt. Eben so ruhrre die Einleitung zur Constitution von Virginien von ihm her. Seine Correspondenz mit dem Englischen und Französischen Ministerio ist ein s{chdônes Denkmal seines Genñies, eben so wie seine Berichte über Münzen, Maaße und Gewichte, die Fischerei, die Handelsbeschrán- fungen 2c.z7 auch soll er schr interessante Memoiren hin- terlassen haben.

T n_l@ 1: 0

Woldenberg, 25. Aug. Gestern war ein festli-

cher Tag für unsere Stadr. Abends um halb -7 Uhr trafen- Se. Majestát, unser vielgeliebte Landesvater-, auf Seiner Neise von Charlettenburg nah Königsberg in Preußen hier ein, und übernachteten in dem Hause des Herrn Kaufmann Meyer. Mit einer Menge Men- schen ware die Straßen und der Marfktplaß gefüllt, um den Vielgeliebten nach 20 Jahren in ihrer Mitte zu sehen. Als Sr. Majestät abgestiegen waren, und Sich auf das huldvollste gegen die Jhuen vorge stellten Be2ÿdórden geäußert hatten, wünschten Allerhöchstdiesel- ben auch die hiesige Kirche, ein ehrwürdiges alterthüm- liches Gebäude. aus dem 13. Jahrhundert, dessen Kreuz- gewölbe leider durch den großen Brand 1710 eingestürzt war, und nur durch eine Balkendecke ersezt wurde, zu sehen. Noch in diesem Jahre hatte Se. Majestät der hiesigen Kirche durch das Königl. Consistorium zu Ber- lin ein schdônes Crucifix und eine prachtvolle große Bi- bel als Geschenk übermachen lassen, Rührung “ergriff die Menge, als fie Sr. Majestät das Gotteshaus be- treten sah, und. lange wird der segensreiche Eindruck in frommen Gemäthern bleiben. Obgleich alle Feierlichkeiten zuvor schon untersagt waren,.so war die Stadt doch Abends freundlich er- leuchtet. Diesen Morgen um haib 8 Uhr sesten Sr. Majestät Allerhöchstihre. Reise unter den heißesten Se- genswüuschen der hiesigen Bewohner weiter fort.

Vermischte Nachrichten.

Neue Eisenbahnen, Jn England hat man-mit den von Palmer VLorgeschlagenen Eisenbahnen mit ei- nem einzigen Geleise und“ auf Pfosten einen Versuch

gemacht, der gelungen zu sein scheint. Die “Bahñ be- steht aus einem einzigen: Band oder Geleise, welches 11 Zoll breit ist, auf eisernen Pfosten, welche ungefähr 10 Fuß von einander entfernt stèzhen, und nah den Neigungen oder: Erhöhungen des Bodens verschieden hoch slud (27 Fuß ist ihre geringste Höhe), um die Bôhn möglici s wagrecht zu machen, Der Wagen hat 2 Râder, welche vor einánder fiehen, fest mit der Achse verbunden und an ihrem Umfang ausgehohltr sind, wel:

führenden Waaren.

rer unnüßen%2Breite wegz

ches in das Geleis eingreift. Die Stange, welche beide |!

Räder verbindet, trägt zwei 7 oder 8 Fuß lange Ki, sten, von 2 oder 25 Fuß Breite, welche durch Stäbe zu beiden Seiten des Geleisis aufgehangson sind, so da ihr oberer Theil beinahe in einer Gleiche mit der Straße is, oder mit dem Untertheil der Räder,

und daher der Schwerpunkt des Weges Über die- f

sem Niveau ist; in diese Kisten kommen die zu ver: b

Der Ziehweg ist uur ein Pfad F

Lage Mm eine

Preußische Staats - Zeitung.

für ein Pferd, welches mehrere hintereinander gespannte |

Wagen zieht. Da das Pferd oft unter den Wagbaum ! sich. befindet, und daher den Wagen abwärts ziehen F

mäßte, so muß man lange Ziehseile (von 20—30 Fuß) nehmen, wodurch der. Zug gleichförmiger wird,

“Die Vortheile dieser Eisenbahnen sind folgende: F

Sie können an den Seiten der gewöhnlichen Straßen angebracht werden, und nehmen nur wenig von ih; man fann sie an den un- regelmäßigen Ufern der großen Flüsse anbringen, wo die Anzahl der Wasserfälle und der zu bauenden Brük- fen, alle andern Eisenbahnen unanwendbar machen würde. Die Landbesißer können weniger gegen diese Bahnen fich seßen, als gegen die mit zwei Geleiscn, weil- sie wenig Land einnehmen, und. die Oberflähe des Landes nicht durch nothwendige Terrassirungen entstellt wird. Da das Geleise 27 Fuß über der Erde ist, so fállt auf dasselbe niht, wie bei den auf dem Boden - selbst liegenden Schnee, Koth 2c. , welehe die Bewegung ershweren. Die Kisten fkfönnen, weil sie

nicht hoh über der Erde gehen, leicht mit der HandMsiz-Commissarius Zimmerma geladen, und ohne Mühe abgenommen und auf anderesshast an das Kammergerich

Wagen oder Schiffe gesebt werden, ohne daß man sti ausláde, Da die Ladungen shwebend und auf sehr glatten Flächen rollen, so werden die Waaren nicht zer- brochea, und man fônnte selbst oben ofene mit Wasser gefüllte Gefäße verführen, ohne daß dasselbe versprikt

wird, Endlich ist die Reibung auf einem einzigen Ge

leise weniger stark, als auf zwei, und dies ist seh wiebtig. i S

Am. 25. Junii 13825 wurde in England in Gegen wart einer Menge Zuschauer zu Ch-suüt in Hertford shire_ ein Versuch gemacht. Das Geleise ging ungefähr eine englische Meile (825 Toisen) weit. Die Psfosta sind von Holz, gut in dem Boden befestigt, Und nichf 3 Fuß über dem Boden. Sieben Wagen an einande gehängt, welche in jeder ihrer Kisten 3 Personen, und eine große Anzahl Backsicine als Ballast enthielten, als im Ganzen 42 Personen und eine bedeutende Last vo Steinen, wurden sehr leiht von einem Pferde gezogen

Die Kisten hatten eine Bedeckung und waren so einge

richtet, daß die Fahrenden bequem sißen fonnten,.

dri Es CHAC E es S T A 0 HRE 2E E

Königliche Schauspiele; Mittwoch, 30. August. Jm Opernhause: Mt

ria Stuart,‘/ Trauerspiel in 5 Abtheilungen,- von Schi

ler. (Mad. Schrôder-Kunst: Maria, als Gastrolle.) Im Schauspielhause. Französische Vorstellung.

Drucffehßler. Jm gestrigen Blatte’ der Staat Zeitung,

S. 3. Sp. 2. Z. 10.’ v: o. l. Syrien, | Sydbirien, S E

Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.

Redacteur. J o hy.

dlatt) jene Werke in allen vier Welttheilen aufgeführt

Berlin, Donnerstag,

N

J

dum

03.

den 31sten August 1826.

E I E R E aae Tenn

Amtliche Nachrichren. Kronik des Tages.

Dts Königs Majestät haben dem Jußi i «Sustiz-Kommissa- ius Staarman n zu Herbede, den G als n siz-Kommissions- Rath zu verleihen geruhet.

, Der bei dem Landgerichte zu Erfurt angeftellte Ju-

un ist in gleicher- Eigen- verseßt worden.

Zeitungs-Nachrichten. A Ela U

ten ay L Man sagt, veseht ertheilt , eine Statue zu Ehren des hochseelige! udwigs AVIIL. zu errihten, welche auf Jau Bloge s Pallastes Bourbon aufgestellt werden soll. Hr. Eynard , der hochgelobte Griechenfreund , hat \uen Brief seines Agenten in Corfu vom 15. Juli er- jlten, worin man Folgendes liest: Man beschäftigt [h unablässig mit dem Losfauf der ungläcklihen Grie- jensclaven ; die Wohlthätigkeit der Griechenvereine hat iele andere Personen zu ähnlicher Handlungsweise an- jseuert. Viele reiche Griechen folgen diesem erhabenen veispiele und haben eine große Anzahl ihrer Landsleute 1sgekauft, die sih auch bereits nach den Juseln einge- hit haben. Sämmtliche in Parga gefangen gehalte- in Griechen sind für Rechnung eines reihen Privat- anns in Janina frei gekaufe worden, Ich habe be- its die Losfaufung aller Gefangenen zu Prevesa und \tta angeordnet. Den Wohlthätern aus Franfreich ind der Schweiz wird es ein herzerhebendes Gefühl! tin , diesem Bestreben - christlicher Liebe einen so see- insreihen Schwung gegeben zu haben. Hr. Eynard it in Anfona eine Ladung von 150,000 Pfund nach Nayna abgefertigt , dessen Einwohner die auf Morea

S. M. habe den

werden. Jn Calcutta ergösen Í rwe und e wid Ta Ee angetommenen Zeitungen melden j j Meisters P'Énbelierio, in cinen “A E Alef Theater von San Pedro de Altantaro in j Saer, stadt aufgeführt worden i uicht, ob auch Afrika {hon von sterblichen Meisters erflingt, un sih an der Jtalienerin în Algier, M

Alis an Otello und der Sultan Bello an der Hgircis k ergößen. Doch ist dies wohl nicht zu be A a von den vier Welttheilen die Rede ist. ) LOEE

FÚnfproceutiaë 66 Fe, 20€ Rente 100 Fr. 75 C,

Dilettantis an s Rio Janeiro

Algierer

Dreiprocenr.

Gestern wurde das Gebuxts-

11 Uhr vor Mittag wurde in der ch be E

Michael und Gudula ein Te Denis t. heiligen säâmmtlichè Civil - und Militair - Behörden bei tens Nachmittags und Abends fanden ohnten,

die v ; Regierung angeordneten Spiele und Preigbo c dtischen statt, und endigten diesen für jeden Belgier so E

Tag. Auch in den prote antische ] raelitischen Tempel Ute Dau sa, N des Len gehalten.

om Mayn, 25. Aua, i dieses Jahr in Rh S Arbeit hat bei der úberaus mein gefördert, Doch hoffe sich nun bei dem Ausdreschen Ausdreschen über ein Véertel

ren Durchschnitt etner vollen Ausbeu ' j von dem gelagerten Roggen ist in 4 vielig in ; faum der Mühe des Dreschens werth. Wenn ma eas wägt, daß Rheinhessen“ bei der Mannichfaltigkeir sel Ls Erdarten und Lagen das verkleinerte Bild von D E land if, so har man vom Gesammttesultate A Erndte so ziemlich einen richtigen Vergleichunas hee über den Totalbetrag der Erndten von \den Diblaie ; dern, Wenn die vorigjährige Erndte eine Zubuße ns den reichen Erndten der Jahre 1823 und 1524 étbité, so sind wir in diesem laufenden Jahre meistens Ut dessen eigene Produktion beschränkte. Der unverhältnig,

eigt. Ueberall iebe weniger, als Bn mittles

rschende Noth ebenfalls schwer empfinden. Ein Hr. J. beschwert sich im Cour. fr. darúber, ß ihm eine Schildwache, der er auf den Ruf: „Wet E: ganz U A L! Spaneidetes: mit drohender imme und mit gefälltem Bayonnett ; Dies. Wort existirt ‘nicht Ge i R: N

Unjer Rossini ist vielleiht (so sagt ein

E iesiges der einzige Componist, vUNE

dem die Ehre widerfährte,

mäßig niedere Getreidepreis auf den üb

ten ist ein Uebel, das von dem acterbanenzer Gt nothwendig auf den Städtebewohner eben so Gééderdi: s tückwirken muß. Die Weinrede aber-, diese Tocl s der Sonne, die sih bei heller trecner Witterung E wir sie diesen Sommer gehabt, vorzüglich gefällt, u i überall, wie in Spanien, mit dem reihlihen N c thaue vorlieb nimmt, bietet uns reihern Segen Aub ist das Fortschreiten ihrer Frucht zur Zeitigung Gene ungestört, und auch in -den Bergen unserer Gau