1888 / 100 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 17 Apr 1888 18:00:01 GMT) scan diff

15. April, Mittags. Soeben wird gemeldet, daß der Metropolit von Serres, nachdem die ottomanishen Be- N in Macedonien angewiesen wurden, den metropolitani- hen Verweser von Serres anzuerkennen, von dort nah Konstantinopel abgereist sei. Der Patriarch erkenne seine Ah- sezung nit an, hat jedo die Pforte ersuht, die gegen den Métropoliten vorliegenden Beshwerden zu ormuliren, und erklärt, daß er ihn absezen werde, wenn dessen Schuld er- wiesen werden sollte. Ein Arrangement der Affaire ist wahr- \{heinlih. Auch der armenishe Bischof von O ist von der Pforte abgeseßt worden, ohne daß si die Pforte vorher mit dem armenischen Patriarhen ins Ein-

vernehmen geseßt hätte. :

Jm Vinistertath dauert die Berathung der Suez- kanal - Konvention fort. Man glaubt, daß er die Konvention niht annehmen und neue Propositionen machen werde.

Eine Bande bulgarisher Flüchtlinge, welhe mit russishen Pässen Von Salonichi nah Dedeagash abgegangen war, um zu Unruhen aufzuregen, wurde von den Behörden verhaftet und nah Adrianopel gebracht.

Serbien, rad, 16. April. (W. T. B.) Die kupshtina Unn mit“ großer Majorität die Se mung des Gemeindegeseßes an, wonach bei einer e L Steuer von 10 Francs die Ausübung des Wahle 87 B währt wird. Das vorgelegte Budget für das Jahr ¡ ergiebt einen Uebershuß von 33 500 Ta : A Norwegen. Stockholm, # Apr. Die A l Lte heute in L a E dem Antrage des Konstitutions-Aus schusses frehts e ä Frweiterun ( Re Ae H ) H sehr lebhafter Debatte mit 84 gegen

29 Stimmen ab# j

C Ra 10, April. (A C) Gene Gren fell reiste gestern von Kairo nah Assuan ab wishen Wad - Halfa und Assuan finden häufig Streifzüge statt. Unbedeutend an sich, zeigen sie doch die fortgeseßte Thätigkeit der Rebellen. Auch Mee sie si vermehrt, seit die legte halbe Compagnie britisher Soldaten von Assuan fortgezogen ist.

Zeitungsstimmen.

u dem Geseßentwurf, betreffend die Erleichterung der Volks\chullasten, wird der „National- Zeitung“ geschrieben: „Zu den wichtigsten Vorlagen, welche die beiden Häuser des Landtages noch zu erledigen haben, gehört der Geseßentwurf, be- treffend die Erleichterung der Volks\{hullasten. Im Abgeordneten- hause wird jedo die Absicht, die Sache in dieser Session niht mehr zur Verhandlung zu bringen, noch immer lebhaft vertreten. Es wird dabei auch betont, daß der Landtag bis in den Juni hinein tagen müßte, falls das Plenum die Meinung der X. Kommission billigte, wonah die Vorlage eine Kollision mit dem Autikel 25 der Verfassung enthalten sol. Die Meinung der Kom- mission dürfte jedo für eine begründete nicht zu erahten sein, Als in der Verfassung die Grundsäße für die künftige Gesehgebung über das Volks\{ulwesen Leeds wurden, war es selbstverständlich, die Frage mit zu entscheiden, wer die Mittel für die Errichtung, Unterhaltung und Erweiterung der öffentlihen Volks\{hulen aufzu- bringen habe. Die Verpflichtung hierzu wurde in erster Reihe den Gemeinden auferlegt, indem der Art. 25 bestimmte, die Mittel zur Errichtung, Unterhaltung und Erweiterung der öffentlichen Volks\{hulen werden von den Gemeinden . . .. aufgebracht. Da nun aber der Fall eintreten kann, da zur Erfüllung dieser Verpflihtung viele Gemeinden ind oder zum Theil unvermögend sind, so war für diefen Fall Vorsorge zu treffen, und dies ist dahin geschehen, daß in Art. 25 weiter bestimmt wird, daß im los des nachgewiesenen Unvermögens der Gemeinden eran mene ene Mittel der Staat aufzubringen habe. Der Sinn und die Bedeutung dieser Bestimmung ist sona die: der Staat ist gehalten und kann gezwungen werden jene Mittel aufzubringen, wenn und insoweit die Gemeinden hierzu unverms end sind. Eine erwiesener- maßen unvermögende Gemeinde hat sonach ein vielleicht fogar klagbares Recht gegen den Staat auf Unterstützung. Andererseits kann cin Verlangen nah Staatshülfe ohne den Nachweis des Unvermögens auf Grund des Art. 25 von den Staatsbehörden zurückgewiefen S oécbeit Die Be- stimmung über den Nachweis des Unvermögens hat sona nur den Zweck, den Umfang der Zwangsverpflihtung des Staats festzustellen dieselbe seßt die Grenze für das fest, wozu der Staat von den Ge- meinden gezwungen werden kann. Eine ganz andere Frage ist es aber, 0 E e die Volt er Beranlafsung neben uad mit den en en e ; s Gemein Hülfe Ren A: n will, wenn er der Mei

nung D L ä

Art, 25 keinerlei Beschränkung und zu R A willigen Unterstüßung is daher nihts weiter nothwendig, als die Zustimmung des Landtages und des Königs in ge- wöhnliher Form. (Art. 62.) Um eine solche freiwillige Unterstüßung handelt es sich in der Vorlage. Diese kollidirt daher nit mik der

ung, weshalb eine Aenderung derselben ni i De hend Darlegung nit gelten lassen, n B Ds Aud [sdann r.och immer feine Kollision mit der Verfassung vorliegen 8 ist notorisch, daß die meisten Gemeinden zu noch größeren Auf- dungen für die Volksschulen auf die Dauer unvermögend A Da nun im Art. 25 niht von jeder einzelnen Ge- sind. cie Rede ist, so muß es für die Anwendung des Art. 25 meinde tin die Gemeinden im Großen und Ganzen, im Durch- t, vermögend sind. Und diese Vorausseßung steht unbe- nitt, fest Es liegt daher auch na dieser Seite hin in der Vor- i fe llision mit der Verfassung. Die Vorlage kann daher in age keine A Nh ohne Einhaltung der Intervallen des Art. 107 kürzester Fris erledigt werden. Bon dieser Erwägung geleitet, ist der Berfa} 018 Pensionsgese vom 6. Juli 1885 ohne L S auch. das Lehrer Pa orden, obschon im §. 26 ganz allgemein die Verfassung g! Betrage von 600 # vom aat übernomm Pensionen bis zum ist der Art. 25 in maßgebender worden sind, Durch dieses Gese i Weise legaliter interpretirt worden.

Dem „Deutschen Ha

4 E U (Ende Januar) dte ih ottbus (Ende L ; rstreckte Der Absaÿ von Kottbuser und Peiyer Waares SOlinézita

zum überwiegenden Theile auf das íVnland, \

î i unahme be- und Australien, wohin der Export 1n Eee E für Nieder-

griffen ist,“ während Nord-Amerika, einst ein Ha ine L tun lau er Kue in Folge de R Gingan d seine Bedeutung

sentlich verloren hat. Doch sind von dd E in den leßten Tagen wieder größere Aufträge n E Le füt den

Die hiesige Teppichfabrikation hatte ansehn für die Kaiserlichen See ¿u erledigen, u. A. große Prachtstücte weiten Jahres- Paläste in Japan, war aber au, besonders in der hâlfte, für das Inlandgeshäft gut beseßt. . - - -

Hamburg (Mitte Januar). : n Monaten des ler Frportge(Gäft war namentli in den ersten S deutendes Leg gelau enen Jahres nah fast allen Nichtungen endA erikas war bie moringendes. Nach der Ost- und Westküste Suden if

è Ausfuhr troß der großen Valutashwankungen des mexitg-

ndelsarchiv“ wird ge-

|

nischen Dollars ungemein lebhaft ; der Handel mit Mexiko, namentli der Export von hier, wächst jedes Jahr; China und Japan werden immer größere Abnehmer deutsher Waaren; nah Australien und Neuseeland nimmt das Geschäft langsam, aber stetig zu ; der Handels- verkehr mit Nord-Amerika und Westindien befriedigt ebenfalls, nur das afrikanishe Geschäft läßt zu wünschen übrig. Die Mengen der über unseren Plaß bewegten Waaren haben im Jahre 1887 wiederum zugenommen z der Andrang der Güter für Verschiffungen nach überseeischen Ländern war fortgese ein sehr lebhafter, und gab den unseren Hafen aufsuhenden Schiffen, namentlih aber unseren transatlantischen GesellsGaften gute Beschäftigung. Nach allen Rich- tungen hin {ind unsere Dampferlinien zu häufigeren Fahrten über- gegangen; au das Net der regelmäßigen Fahrten nah den Ostsce- pläßen hat eine weitere N tisdelats erfahren, welche geeignet ift, Hamburg mehr und mehr zum Stapelplaß für die Ostsee zu machen. Münster i. W. (Mitte Januar). : / Was zunächst in der Baumwollindustrie die Kett arnspinnerei angeht, so ist für diese das verflossene Jahr ein einigermaßen günstiges u nennen; denn der Absatz ist stets rege gewesen, und die in anderen ahren während der Sommermonate eintretende flaue Zeit ist nur wenig bemerkbar geworden. Diese erfreulihe Thatsache verdankt unsere Industrie großentheils dem glücklihen Zustandekommen einer Vereinigung von Spinnern des Rheinlands und Westfalens, welche in monatli abgehaltenen Versammlungen die Preise festgestellt haben, die nothwendig waren, um die Baumwollspinnerei wieder zu einem einigermaßen lohnenden Geschäft zu machen. Die Kops- spinnereien in besseren Qualitäten waren zu nußbringenden Preisen hin- reichend beschäftigt; dagegen haben geringere Qualitäten nur weniger ute Preise zu erzielen vermocht, Die Webereien waren das ganze Jahr hindur verhältnißmäßig genügend beschäftigt, was zum heil der steigenden Tendenz des Baumwollmarktes zu verdanken war. Die Bee konnten sih jedoch nur sehr langsam den Notirungen des ohmaterials anschließen, so daß manche Aufträge mit nur sehr kleinem Nußen angenommen werden mußten, wenn man besästigt bleiben und niht auf Lager arbeiten wollte. Im Ganzen ist das Jahr für diese Industrie als ein günstiges gu bezeichnen; Spinnereien und Webereien waren gut beschäftigt, die Lager niht übermäßig ge- füllt, und der Absaß durhweg regelmäßig und lebhaft .

Statistische Nachrichten.

Verkehr von Torf und Holzkohlen auf deutschen Eisenbahnen 1886. (Stat. Corr.). Nachdem wir vor einiger Zeit den Binnenverkehr innerhalb der einzelnen Verkehrsbezirke des deutschen Cisenbahnneßes, den Verfandt aus denselben nah anderen Bezirken und dem Ausland und ihren Empfang von dorther, soweit Stein- und Braunkohlen betroffen werden, dargestellt haben, seßen wir die Statistik der Brennmaterialien fort und behandeln in gleicher Weise den Torf nebst Torfstreu und Holzkohlen. Diese Waaren sind in der „Statistik der Güterbewegung auf deutschen Cisenbahnen“, aus deren 20. Bande wir die nachfolgenden Zahlen entnommen haben, in der Gütergruppe 64 hauptsählich wohl ihrer ähnlichen Leichtigkeit halber zusammengefaßt, so daß man niht ohne Weiteres den An- theil, welchen das Erzeugniß der Meiler in waldreihen Gegenden daran hat, von dem Antheil der Torffteherei zu untersheiden vermag. S wurden während des Jahres 1886 befördert : Tonnen zu

g

im Verkehrsbezirk : binnen A Empfang

S Wesipteüßen N 1 043 I 1574 6 Häfen beider Provinzen. . . 1E 9 9737 E Poititérnt e E 1287 1812 7581 E S L 174 4124 Medcklenburg ohne Häfen . . 951 237 2264 5 westlihe Häfen der Ostsee. . .. 5 E 12318 Schleswig-Holstein, Fürst. Lübeck . 53785 7391 2817 Gb E E S 3 1667 3418 T Dee HG Ten E S E Ss 248 869 15 279 3G bifen L oe L L 10 431 4397 annover, Kréis Rinteln, Pyrmont2c. 31 859 29 7434 1 697 Provinz Do Sue i 2 as E) egierungóbezirk Oppeln .. T 4 Stadt Bréblau c i s 6 807 606 Bezirke Breslau und Liegniß . 905 4 814 5094 Bellini T A 75 221 6 924 Nori Brandenbur 731 17954 2745 eg.-Bez. Magdeburg, Herz. Anhalt 465 2892 - 28274 Süden der Prov. Sachsen, Schmal-

Talden c, E L U 7424 2125 4 3407 Königreih Sachsen 738 13817 2028 Heflen-Nassat, Oberhessen, Weßlar . 6267 2435 10384

uhrrevier in Westfalen . . . 80 T 2 890

Ä e Rheinland .… .. « + 52 1232 - 2665 Prov. Westfalen, Fürst. Lippe 2c. : 16124 929758 11374 Rheinland rechts vom Rhein . « 734 29 2219 Rheinland links des Rheins 2c. 1752 47132 8359533 Säártévle L A e N N 36 1798 432 afenstationen Duisb., Hochf., Ruhrork E 40 592 otbtingen E R S 446 2 806 2 6437 T E i S g h ae 3 E

bayerishe Pfalz außer Ludwigshasen

hessische ron Starkenb. u. Rheinhessen 1934 575 L ot Baden ohne Mannheim . + -_-_- 581 1 842 1 800 äfen Mannheim und Ludwigshafen 2 714 5332 ürttemberg und Hohenzollern . . 118142 65702 7517 Kgr. Bayern östlih vom Rhein 43 579 7875 15574 “sammen. . , 106 7017 103 2484 88 1631

reit der Verkehr in Torf und Holzkohlen noch nit Ten O der beförderten Braunkohle. Von den in einem Verkehrsbezirk aufgegebenen Mengen aber gehen berbalmButdhia mehr nach anderen Bezirken über. Hannover, Bayern und Westfalen sind die stärksten Lieferanten der Waare- und verbrauchen auch am meisten davon Durchfuhr von Ausland zu Ausland beschränkte sich auf 6034 t gegen 123 5245 t Stein- und 23 369 t Braunkohle. Das Königlich Bayerishe Statistishe Bureau hat den Bezirksamts-Assessor Dr. Krieg mit der Abfassung einer Statistik der Schulen des Königreichs Bayern beauftragt, welche für

betrug die Zabl der Studirenden das Jahr 1885/86 vorliegt. Dana A 9 le DaO Aeiversitäten 6A

, d zwar an Winter-Semester 1885/86 5177, im Sommer-Semester 1886 9410. Die 7 Lyceen besuhten 728 bezw. 702 Studirende, die ZeQuil ee PodsGuae 731 bezw. K R E Ee 08. ba A s , a a 2927 A terun ‘799 bezw. 99 Studirende. Bei den Süluß: versitäten , an den Den Eule 8 an der Forst-Lehranstalt

e Ge rüfungen wurden a 262, H der Technischen Hochschule 87, E: 64 an Der Central-Thierarzneishule 20 Studirende E befähigt erklärt. Promotionen fanden an den Universitäten im Winter-Semester 188, H E ais fefta L Be A i waren 15 ayern. Ferner v l O höheren &hranstalten 33 humanistische Gymnasien mit 14120 Sqülern, 54 isolirte Lateinshulen mit 3107 SMuten, 4 Realgymnasien mit 444 Schülern, 57 Realschulen mit es Schülern, 8 Handels\{ulen mit 1163 Schülern, 2 Kunstgewerbe- \Mulen mit 218 Schülern, 44 Präparandenschulen mit 1896 Schü- lern, 19 Lehrer- und Lehrerinnen-Seminare mit 1281 Sqhülern und Schülerinnen, 13 Musikshulen mit 1360 Schülern, 118 höhere Töchterschulen mit 11 022 Schülerinnen, 21 Frauenarbeits\{chulen mit 1713 Schülerinnen, 3 Arbeitslehrer-Seminare mit 66 Schülern, die Kreis-Landwirthschafts\chule Lichtenhof mit 78 Sülern, 4 Kreis- Ackerbaushulen mit 166 Schülern, die landwirthschaftliche Central- \{ule Weihenstephan mit 71 Schülern, die Central-Turnlehrer, Bildungsanstalt mit 287 Schülern, sowie 26 sonstige Fah- ün

3 sonstige Privatshulen mit 3475 Schülern. Was die niederen und Fortbildungs\chulen betrifft, so besuchten die Werktagsshulen 855 463 Kinder. Von diesen waren 419098 Knaben und 436 3659 Mädchen, ferner der Konfession nah 601 803 katholisch, 264 064 pro- testantish, 7017 jüdisch und 559 anderer Konfession. Die Gesammt- zahl der Werktagsshulen betrug 7148; von diesen kamen auf die Städte 309, auf das Land 6839; der Konfession nach waren von diesen Schulen 5042 katholisch, 1883 protestantisch, 1129 simultan und 94 jüdisch. Die 855 463 Kinder waren in 7285 Scul- häusern mit 12 390 Klassen, darunter 856 Parallel-Kurse, und 12 618 Schulzimmern untergebracht. Auf jede Klasse kamen durchs{nittlich 69 Schülèr. Die Zahl der Lehrer und Lehrerinnen betrug 22 379, also für je 38 Kinder eine Lehrkraft. Von den Lehrkräften wären 17071 Lehrer und 95378 Lehrerinnen; der Konfession nah waren von den Lehrkräften 16 527 katholish, 5646 protestantish, 205 jüdisch, 1 anderer Konfession; 42 Lehrer und 848 Lehre- ringen gehörten dem geistlichen Stande an. Das Gesammt- Sahreseinkommen sämmtliher Lehrkräfte betrug 14687593 M Die Gesammtsumme der Ausgaben für diese Schulen berechnet sich auf 13 892 601 , und zwar 8139977 für Personal- und 5 752 624 Æ für Real-Grigenzen. Außer den Werktags\hülern verzeihnet die Statiftik noch 263 923 Feiertags\{chüler, Fortbildungs- \hulen gab es in Bayern 1885/86 244 gewerblihe mit 26 645 Schülern und 1300 Lehrern, und 597 landwirthschaftlihe mit 11 539 Schülern und 965 Lehrern. Der Gesammtaufwand für diese Squlen betrug 517 487 M

Nach den „Mittheilungen der Großherzoglich hessischen Centralstelle für die Landesstatistik“ waren an den Handwerker- und Kunstgewerbe-Schulen des Groß- herzogthums Hessen im Shuljahr 1886/87 152 Lehrer thätig, Die Schülerzahl bezifferte sih auf 4888, von denen 496 über 20 Jahre alt waren. Von den Gewerben stellten die zahlreihsten Schüler- kontingente: die Schreiner (620), die Maurer (604), die S{hlofser (557), die Zimmerleute (288), die Weißbinder (171), die Maschinen- bauer und Maschinenschlofser (124) und die Steinhauer (103).

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

E London, 16. April. (A. C) Das von der Kaiserin

Victoria in San Remo gemalte Bild einer italieni- schen Frau, welches Ihre Majestät einem dortigen Kinderasyl zum Geschenk machte, ist jeßt in der Tooth'schen Kunstgalerie in Haymarket, London, zur Schau gestellt. _— „Einundneunzig Jahre in Glaube, Kampf und Sieg, ein Menschen- und Heldenbild unseres unver- geßlihen Kaisers Wilhelm 1.“, von Oskar Meding, als Erinnerungsgabe für das deutsche Volk herausgegeben von Carl Hallberger. Preis geheftet 2,50 4, in feinstem Original-Einband 3,90 G (Stuttgart, Deutshe Verlags-Anstalt). Als dieses But in Gestalt einer literarischen Festgabe für den fünfundachtzigsten Geburtstag des allgeliebten Kaisers zum erstenmal erscheinen sollte, gestattete Kaiser Wilhelm für diesen Zweck nicht nur die Nach- bildung der interessantesten Stücke jener Aquarellensammlung, die er zur Erinnerung an die denkwürdigsten Momente seines Lebens für ih selbst hatte anfertigen lassen und deren Hauptblätter nun zuglei den künstlerischen Schmuck dieses Buches bilden, sondern ér übte auch auf die Gestaltung des Textes den unmittelbarsten Einfluß aus. Hierdurch gewinnt dieses Werken den vollen Werth einer Selbst- biographie, Dabei treten auch hier überall wie in dem Leben des edlen Monarchen die seltene Demuth und Bescheidenheit hervor, die sein Charakterbild ‘zu einem so überaus liebenswürdigen maten. Gs kennzeihnet sich daher als ein ehtes Kaiserbuch, das in keiner deutschen Familie fehlen solite.

Cin Palmenzweig auf den Sarg unseres in Gott ruhenden Kaisers und Königs Wilhelm. Dem deutshen Volke in Haus, Schule und Heer gewidmet von G. Spieker, Ritter des A De Haus-Ordens von Hohenzollern. Zweite Au f- lage. Mit 16 Abbildungen und 2 Namenszügen. Hannover, Verlags- buhandlung von Carl Meyer (Gustav Prior). Von dieser Schrift ist binnen kurzer Zeit die erste Auflage vergriffen worden. Das Werk- en eignet sich ganz besonders zur Vertheilung in Schulen und Vereinen. Die Darstellung ist in einfacher, allgemein verständliher Sprache gehalten und mit vielen guten Abbildungen nebst zwei Namenszügen des Hoch- seligen Kaisers begleitet. Bei durhaus würdiger und gediegener Aus- stattung beträgt der Preis eines in Umschlag gehefteten S reovlats nur 59 „., (20 Eremplare 7,50 Æ, 100 Gremplare 35 A). Von 500 Erem- plaren an ermäßigt sich der Preis auf je 30 3. Wegen Ueberlassun eines Probe-Exemplars, behufs Partiebestellung, beliebe man sid unter Beifügung von 10 4 in Briefmarken an die obengenannte Ver- [lagsbuhhandlung zu wenden.

Aus Kaiser Wilhelms Kinderzeit bringt die „Musikalishe Jugendpost“ (Verlag von Carl Grüninger in O in ihrer neuesten Nummer eine „Der Herr General- Musikdirektor“ betitélte reizende Erzählung. Aus dem übrigen Inhalt der Nr. 7 heben wir hervor: „Felix Mendelssohn bei Wolfgang von Goethe“ von L. Erba; „Das Turnier“ von B. Augusti mit Jllustrationz „Frühlingsgeister*, Gedicht und Zllustration von Schulte vom Brühl; „Musikalisches Plaudereckchen“ ; die Fortseßung der illustrirten „Mozart-Biographie“ von J. ' Stieler; kleine Unter- haltun Hie Râäthsel ; endli eine Musikbeilage, enthaltend: „Froher e e“, Klavierstück von Otto Fischer, Frühlin slied“ von H. A. Schefer, sowie cine Komposition für Violine und Klavier von

lotow. S „Das echte Gold.“ Festspiel aus dem Leben der Hohen- zollern von Johanna Bal. cipzia, Verlag von Jul. Vädeker. 1888. Ladenpreis 1 # Die ce in den literarischen Kreisen durch ihre stimmungsvollen Novellen und inhaltreihen Ge- dite nit unrühmlich bekannt, schildert in dem vorliegenden Festspiel, in dem Deklamation mit lebenden Bildern abwéchselt, fesselnd die Entwickelung der Kunst unter den Hohenzollern. Die Sprache ist edel, markig und s{chwungvoll, die Verse tadellos und von ein- eeiBeliblteni Wohllaut. Das Büchelchen verdient die weiteste

erbreitung. ; Z „Deutsche Post“. JZllustrirte Halbmonatsschrift für die Deutschen Lt Vereinsblatt des Allgemeinen Deutschen

Shulvereins zur Erhaltung des Deutshthums im Auslande. (Haupt-

iter : t Emil Freiherr von Grotthuß.) Berlin, Wien, R D e E io de Janeiro, Adelaide, Kapftadt. ul-

9, Sahrgang, 1888. Das Organ des Allgemeinen Deutschen E ets nunmehr den 2. Jahrgang Ls will au ferner als vornehmsten Grundsaß die Pflege des Deutshthums auf de aues Erd- kreise im Auge behalten. In diesem gänzlih unparteiischen Blatt soll der Deutsche im Reih nah wie vor Kunde erhalten von den Freuden und Leiden seiner Stammes enossen im Auslande, die Lehteren aber von Allem, was das deutsche Mutterland bewegt. Die „Deutsche Post“ ist mit Erfolg bestrebt, den nationalen Gedanken in die Familien zu tragen, und ein echtes Familienblatt geworden, Jedes Heft der Zeitschrift enthält außer einem allgemeinen Theil mit deutschnationalen und allgemein politishen Leitartikeln, Aufsäßen über die Stellung des Deutshthums innerhalb und außerhalb Europas 2c, noH folgende Abtheilungen : „Deutshe Weltchronik“ mit Originalberihten über das Leben und Streben der Deutschen auf dem ganzen Erdkreise, sowie einer Unterabtheilung „Deutscnationale NVereins-Zeitung“, in welcher alle deutshnationalen Verèine des In- und Auslandes nah Möglichkeit auf Grund authentischer Mitthei- [ungen berüdsidtigt werden, An der Spiße dieser Abtheilung er-

die „Amtlichen Mittheilungen des Allgemeinen Deutschen (En rein zur Gia des Deuischthums im Ausland“. O folgen unter der Rubrik „Für's deutsche Heim Romane, Nove en, Skizzen, Plaudereien und Gedichte aus der Feder berufener S(hrift- steller des In- und ¡Auslandes. Als Mitarbeiter werden genannt Gerhard von Amyntor, Friedri von Bodenstedt, Felix Dahn, G Ebers, Ernst Eéstein, Carl Cmil Franzos, Julius Grosse, Ç L é Hamerling, Hermann Heiberg, Woldemar Kaden, Otto B Erne, Emil Peschkau, Karl Pröll, Crnst Wichert und Ecnst von Wildenbru@.

e T