1888 / 213 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 21 Aug 1888 18:00:01 GMT) scan diff

Nichtamtliches.

y A E ean verließ, den Präsidentenposten nieder:

gelegt wahrscheinlih nach Frankrei beg wird. Der andte fügt hinzu, daß General Boisron d- DMER A S Canal als A fg Pritibent fungire, und daß die Preuszen. Berlin, 21. August. Se. Majestät der | Kammern sammengetreten sind, um einen Nawhfolger Kaiser und König begaben Sich gestern früh 73/4 Uhr mit | für General egan zu wählen.

dem Dampfer „Alexandria“ nah Spandau und besichtigten da-

selbsi das 4. Garde-Regiment z. F. und das 3. Garde- e M Suakim, vom 16. August, liegt folgendes E T4 U E RER E die Rückfahrt, während Die Abessynier haben den Derwischen unter Abu Anga m r gie von dort die Rückfahrt, währen zwisden Metammeh und Gondar eine ernste Nieterlage beigebracht welcher der des Civilkabinets Sr. Majestät Vortrag hielt. Galabat steht cine große abessynische Streitkraft, und König Se. Majestät ipeifien Nachwittags 3 Uhr mit dem a LLT A E e L A Eid ges&woren, Khartum einnehmen ier:Co des r-Infanterie-Bataillons im großen | jy wollen. Der Khalif ist in hohem Grade beunruhigt. Die Kasino in Potsdam und begaben Sih um 5 Uhr zum Adler- | Meldung von Lupton “Pasa’s Ableben wird von Augenzeugen

ießen des 1. Garde-Regiments z. F. na dem Katharinenholz. | bestätigt. Er starb nah kurzem Krankenlager Anfangs Juli an der Aus- f s d Es zehrung oder an einem ibren Brustleiden und wurde als Maÿo- medaner beerdigt. Der Khalif bedauerte schr den Tod Lupton asha's, da er sich im Arsenal als so nüßlih erwiesen hatte, upton hinterläßt eine abessyni¡che Frau und eine ToWter. Hier in Suakim herrscht Ruhe. Das italienisGe Ka- nonenboot „Provana kam hier am Dienstag von Mossovah an und wird am Sonntag wieder die Rüdckreise antreten, Die

lih der kürzli erfolgten Wahl eines Stell- r CaEA zweiten von den Arbeiigedern u wählenden nihtständigen Mitgliedes des RLiEC Mer fiGterungns- amts war der Zweifel angeregt worden, ob die den Landes-

und unser Reich selbst Mittel aufbieten, um sich die Früchte dieser Entwickelung zuzueignen? ,

Es verlohnt sib, diesen Uebertreibungen niber zu treten Und da muß denn sofort konstatirt werden, daß es si hier keines: wegs um auss{ließlich agrarise, sondern um solhe Anschauungen Dieselben Erwägungen, weldde die erifinnige Zeitung“ bier un

4 a ng agr vorfü ; ganz gleihem Maße E E d r aden ix

r unseren Handel un In trie DÉE den Dr E ves E R zufolge vat der

enigen Wirkun fontroliren, welche die moderne Verkehrbentwidlung “her! gebrat oder do versärft hat. Weil der Staat selbst Eisenbahn, und Dampf\chiffe baut zu dem Ende, um der Judustrie und dey Handel des eigenen Landes dienlich zu sein, deshalb dar nun beileibe auch nit die aller O Maßregel ergreifen, es sich zcigt, daß vorerst der deutsde Handel und die Industrie den von Außen gegen sie unternommenen A noch nit gewachsen sind. So thöricht es ist, irgend enzen, als sebne er sich nah denjenigen Zuftänden zurück, tk le vor 50 Jahren, ja vor nur zwei Dezennien bestandea, eberío thöriht ist es, ledigli einer Theorie zu Liebe, an den Staat die Zu:

muthung zu stellen, er müsse, weil Eisenbahnen und Da i einmal in fortsreitender Cntwidtelung begriffen seien, ledigli@t dite |

Amarars und Hamdabs haben einé für Osman Digma be- | Entwickelung wegen, resp. um cines Prinzi balber, ' Versicherungsämtern unterstellten industriellen Be- | stimmte Karawane von Getreide und Waaren pet und | Ohren au dann verschließen, wenn es {i zeigen solite, dai ia Falte | rufsgenossenshaften, welGhe gleichfalls zur Betheiligung | die Jemalads belegten cine Waarenladung mit Beschlag, die | der rapiden Entwidelung der Verkebrswege Klassen der Be- an dieser Wahl aufgefordert waren, dazu auch berechtigt seien und | Dêman Digma auf dex Kassala - Berber - Route abgeschickt | völkerung und ganze Serien von Industrien zu ihtct werden. ob nit vielmehr in dieser Theilnayme eine Beeinträchtigung len Ra M S ndselig T aen On Ee RNON ves lite 8 iff ein abgebrauchtes Mittel der „fortsritilid - mandester-

. . L u 4“ ¿

des Wahlrehts der auss{ließlich vom Reichs-Versiherungéamt sandte Oëman Digma 800 Mann, aber es ist nit unwahrs@{einlih, Stati * bie toalécitlile Brrena nit in dem O ressortirenden Berufsgenossenschaften liege. Demgegenüber hat | daß erstere seine t brehen werden. Die bena Stämme | Tempo si zu vollziehen hat, wie dicse Himmelsstürmer es wollen, das Reihs-Versiherungsamt in einem i d an sämmtliche | sind des Mahdiëmus berzlih müde, und die Anhänger Oëman's von der Rückehr zu mittelalterlihen Formen zu sprechen. Aug bier Berufsgenossenschafts-Vorstände gerichteten dsreiben, wie | werden täglih un er, Der Handel ist nur s{leppend. Von | ift von den Zuftänden früherer Jahrbunterte die N, zu welden die „B. P. N.“ mittheilen, darauf aufmerlsam gemaht, daß gigen Tofkar sind die Anzeichen hoffnungsvoller. Das Tele- | wir angebli zurüdfchren, wenn wir fortfahren, unsere nationale | die den Landes-Versiherungsämtern unterstellten Berufss- | graphbenkabel ist reparirt worden. roduktion und unsere nationale Arbeit fürderhin zu \{üten, Ey

Etesseniatten divury nicht außer jeden

¿amt gebracht

Acafübrane d spezieller sführungébestimmungen un Pez erstrede, und daß es deshalb sahlich durchaus be wenn die den Landes-Versiherungsämtern unt theilnähmen. Das Gleiche sei der ftlihen Berufsgenossenschaften und mit den für die Unf versicherung errichteten staatlichen Aufsichtsbehörden.

Dur Allerhöhste Ordre vom 10. d. M. ist genehmigt worden, daß die dem Chausseegeld-Tarif vom 29. Februar 1840 angehängten O wegen der Chaussee-Polízei- Ver egen auf die von dem Saalkreise im R Cg egi?

Merseburg erbauten Chausseen: 1) von Völlberg nah Wörmlig, 2) von Maas über Plößniß nah Niemberg, 3) von Niemberg über Shwerz bis zur Schwerzer Provinzialstraße 4) von der Naundorf:Wettiner Chaussee - über Dössel nah dem Birnbaum an der Garsena-Rothenburger Chaussee, 5) von Dössel nah Dobis, 6) von Lebendorf nah der Grube Georg zur An ung tommen.

Der Kaiserliche Botschafter am russishen Hofe, von Schweiniß, hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten. Für die Dauer der Abwesenheit desselben von St. Petersburg fungirt bis auf Weiteres der Legations- Sekretär Graf Vißthum von Eckstädt als interimistischer Geschäftsträger.

Der pq der Ober-Rehnungskammer, Wirk- lihe Geheime Rath von Stünzner, ist von seiner Urlaubs- reise nach Potsdam zurücgekehrt.

Der Kaiserlich und Königlich E LngariiGe Botschaster am PREN Allerhöchsten Hofe, Graf Széchényi, hat einen ihm bewilligten Urlaub angetreten. Für die Dauer der Abwesenheit desselben von Berlin fungirt der Botschasts- Rath “von und zu Eissenstein als interimistisher Ge- \chäftsträger.

Frankfurt a. M. italienishe Minister- mittag um 31/2 Uhr Hof Warmecen:

, 2. August. (W. T. B) . Der räsident Crispi ist heute Nat: ier eingetroffen und im Frankfurter

1: August. (W. T. 2 Heute Vormittag 9 Uhr 5 Minuten is} ‘der Minister-Präsident Crispi via Bebra- Göttingen-Hannover nach Hamburg weitergereist und begiebt sich von dort heute Abend nah Friedrichsruh.

Müng@en, 20. August. (W. T. B.) Die Kaiserin von ODesterreih ist mit der Prinzessin Valerie mittelst vie 04 heute Nahmittag in strengstem Sara hier eingetroffen und in dem Hotel „Zu den vier hreszeiten“ abgestiegen. Württemberg. Stuttgart, 20. August. (St.-A. f. W.) Die Erbgroßherzogin von Sachsen-Weimar ist vor- stern zum Besuch des Königs und der Königin in Eilok Friedr iGáhaien eingetroffen.

Frankreih. Paris, 20. August. (Köln. Ztg.) Jm Departement der Charente Fnférieure erhielt Boulanger 57484 und Lair 42416 Stimmen. Boulanger ist somit in allen drei Departements, in denen seine Kandidatur aufgestellt war, gewählt worden. u

—— S T. B.) Die republikanishen Abendblätter schreiben die dreifahe Wahl Boulanger's zum Depu- tirten dem Umstande zu, daß die Wahl in durhweg kon- ervativen Departements e abe. Der „Temps“ agt, das Ergebniß der hl sei ein erniedrigendes in Bezug auf den nationalen gesunden Menschenverstand und în Bezug auf die Loyalität der Politik, aber durchaus fein beunruhigendes, weil Boulanger seinen Triumph ausscließlich der Koalition der Konservativen ver- danke. Diese Koalition sei aber nicht beunruhigender als die- jenige vom 16. Mai. Von mehreren Blättern wird ausgeführt, daß das Ergebniß der gestrigen Wahlen vor Allem die Ohn- macht der radikalen Regierung beweise.

Niederlande. Haag, 20. August. (W. T. B.) Der König, welcher sich im N e Loo befindet, i} seit einigen Tagen von einem katarrhalishen Leiden befallen und in Folge dessen das Bett zu hüten genöthigt.

Amerika. Washington, 17. August. (A. C.) Jm

Da u

die Zuständigkeit des L teren vielmehr fich au gli 2 Fenshaîten auf ein weites Gb A iugiO i Entscheidungen indet sei, tellten Ge- nossenshaften an den Wahlen zum Reichs-Versicherungsamt Fall mit den erge d alls:

gen“ lejen wir:

ftattgebabten Ergänzungswahlen für die Bezirkstage und Kreistage darf im Allgemeinen als ein erfreulihes bezeihnet werden. Jst den Wablen zu den gedachten Körperschaften mit Rücksiht auf die den leßteren zugewicsenen Aufgaben tishe Bedeutung nicht beizumessen , die politishe Seite jener Wablen in mehreren Fällen um fo \tärker in den Vordergrund , als gewisse Elemente in. einzelnen Wablbezirken bestrebt waren, nit in offenen Kundgebungen, sondern auf dem Wege versieckter Bearbeitung der Wählcr ein Ergebniß zu Stande zu bringen, welches der Welt beweisen sollte, daß die Bevölkerung den Maß- nahmen, welche die Í Wahrung der deuts@en Interessen zu ergreifen f veranlaßt gefunden hâtte, einen entshiedenen Widerspruch entgegensete.

Heitungsstimmen.

Jn einem Artikel der „Norddeutshen Allgemeinen Zeitung über die Stellung der Regierung zu den parla- mentaris: Parteien heißt es am S@hluß:

Unsere Fraktionébildungen im Parlament wie in der Wähler- s{aft sind biéher nit von der Stctigkeit und Festigkeit, daß si eine die Regierung selbständig beeinflussende Fraktion berstellen ließe. So lange dies nicht oder do nur vorübergehend der Fall ist, werden die Fraktionen, welche tie Reichépolitik über die Fraktionen ellen, genöthigt sein, auf dem Wege der Kompromisse untereinander und mit der Regierung ihre Mitarbeit an der Politik und Geseßgebung des Reiches zu bethätigen, und die Regierung wird die Aufgabe haben, den Fricden der- staats- freundlidhen Fraktionen untereinander und ihre eigene Verständigung mit denfelben nah Kräften zu pflegen, ohne selbst zur Parteiregierung zu werden. Sie wird si dabei gegenwärtig zu halten haben, daß in den Parteiblättern in der Regel niht die Ueberzeugungen und Bestrebungen der Parteien . im Ganzen zum Auédruck zu gelangen pflegen und daß die extremen Minoritätcn jeder Partei in der Regel das ftärkste Bedürfniß haben, im Namen der leßteren das Wort in der Presse zu führen.

Jn der „Landes-Zeitung für Elsaß-Lothrin-

Das Ergebniß der am 4. und 5. August in Elsaß-Lothringen

an sich eine erhebliche poli-

so trat dieses Mal do

egierung in neuerer Zeit zur naGdrüclihen

Diese Bemühungen baben \ich nicht allein fast durMgängig als vergeblih erwiesen, es sind sogar einige Männer mit großer Stimmen- etc ewäblt worden, welche mit dem Hinweise darauf, daß unter der deutshen Regierung Freiheit und Ordnung herrsche, si mit einer bisher noH nid dagewesenen Rüclthaltélosigkeit auf die Seite des Deuts@thums gestellt Cbe s / A O

gleidem Maße erfxeulich ist die in einigen lothringishen Bezirken erfolgte Wabl von Altdeutschen sowie die in mebreren Fällen erfolgte Ersezung der bitherigen Mandatéinhaber durch Vertreter der regierungêfreundlihen Richtung.

Die „Frankfurter Zeitung“ schreibt zu der Er- öffnung des neuen nhofs in Frankfurt a. M:

Der neue Bahnhof ift der Hauptsache nach ein Werk der Staats- bahn. ben au militärische Gründe bei der Anregung des Plans cine aroße Rolle gespielt, so ist do bei der Ausführung: für alle Vexrkehrsinteressen in ausreihendem Maße Sorge getragen worden. Das Werk ift daber in scinem Wesen eine Schöpfung der ftaatlihen Ver- kchrêpolitik. Bedenkt man noch, daß dieseSöpfung so fern vom Mittel- punkt des Staats licgt, so wird man niht umhin können, in der weitshauenden und aller Engherzigkeit abbolden Politik, wel@e zu solchen Ergebnissen führt, cinen neuen Triumph des Staatsbahn- systems zu erblicken, und man wird diesem seine warme Anerkennung nicht versagen dürfen. Wenn jeßt der Staat ein Werk geschaffen hat, das auf viele Jahre binaus den Erfordernissen der Verkehréentwickelung genügt, so darf sich die Stadt wohl cin Beispiel daran nehmen.

Die „Deutsche volkswirthschaftlihe Corre- spondenz bemerkt:

Ganz absonderlid is die Art und Weise, wie die „Frei- sinnige Zeitung“ zu Nuß und Frommen ihrer Leser den Bericht der landwirtbschaftliden Verwaltung mit Kommentaren versieht, resp. im Sinne einer freisinnigen manchesterlihen Denkungsart zubercitet- In dem Bericht, heißt es dortselbst, werde ja unumwunden ausge- sprochèn, daß erst in Folge der modernen Entwickelung des Cisenbahn- wesens und des Dampfschiffverkehrs große Quantitäten von Getreide alljährlih aus denjenigen Kndern, die Ueberfluß daran baben, nah solchen Ländern vershickt werden, die nur auf mangelhafte oder wenigsten€ unsihere Ernten rechnen können.

_ eNach der agrarishen Weltanshauung*, so fährt das Blatt fort, «ist es nun die Aufgabe der Gesebgebung, dieser Wirkung der modernen ‘Verkehrsentwickelung entgegenzuarbeiten. Das Zollwesen und’ alles, was drum und dran hängt, soll so gestaltet sein, daß so wenig Getreide na Deutschland bineinkommt, wie dies vor etwa 50 Jahren der Fall géwesen ist, Nun haben wir die Frage auf- zuwerfen : Ist diese moderne Entwickelung des Verkchrswesens cin Glück oder ein Unglück? Wäre es gerc{tfertigt, den Wunsch zu begen, daß diese Entwickelung des Eiseubahnwesens und der Dampfsciffabrt nicht statt- gefunden hätte? Wir glauben, cs wird Niemand den Muth gewinnen, die

rage in dieser Weise zu beantworten. Die Entwickelung der Dampf- raft, aus der mit Nothwendigkeit Eisenbahnfraht und Dampfschiff- fahrt bervorgingen, ift im Kulturfortshritt von unermeßliher Be-

t a! ; . | deutung. Es wird Niemand \sich den Zustand zurückwünschen, der in nte Tae R MUNg butfbeh ob get M Erh früheren Jahtbunderten lien as Und wenn nun diese Ent- Der tfi haytishe G O L Ne wickelung ein Glück ist, welchen Sinn hat es dann, Maßregeln zu General Salomon, # Havti bein Ausbra G 206 | treffen, welhe die Folgen deëselben wieder aufheben? Wenn es aber

läusfige Bewegung ühren Abschluß erreicht H steigender Preise beginne, trügeri\G. i _ und bald sehte K die T Bewegung in vers{härst

ein Unglück wäre, wie könnte man es rechtfertigen, daß unser Staat

lid auf die fiatistishen Daten des leßten Dezenniums genügt aber, um insbesondere an der Getreidecinfuhr darzuthun, | daß - dieselbe Feineëweas tie Rüdckehr von Hungerênoth md shrecklich dunklen Zuständen befürhten läßt, daß dieselbe wid, mehr sowohl aus Desterreih- Ungarn als aus Rußiand, | Amerika und aus Ostindien in ganz bedeutender Weise zugenong hat und daß allfallsige Beshränkungen der Einfuhr durhaus Anderes bezwecken konnten, als ciner allzu heftigen, die deutsche Lib wirths{aft ruinireiden Steigerung derselben vorzubeugen, Wet u viel bewcist, beweist nihts, und die furchtbaren Schilderungen | von den- Wirkungen der Zölle leiden in ihren krassen Ueber- | treibungen sehr bedenklich an dem „Zuvielbeweisen“; weräger wäre | au bier mehr gewesen.

Unter der Ueberschrift „Weltmarktspreise und Wirth:

schaftspolitik“ schreibt die „Post“: ]

Die Jahre 1873/74 bilden in ganz anderem Maße einen Merk- | stein in der wirthschaftlichen Entwidelung nicht blos in Deutschland, sondern aller Länder der Erde, als mau zu jener Zeit und noch Jahre lang naher annahm. Während man damals die Milliarden-Zeit und den folcenten Krach als eine vorübergehende Störung der volks- wirtbs{aftliden Entwicelung anzusehen und anzunehmen pflegte, daß nah Ueberwindung der Krisis diese ihren dur dieselbe unterbrochenen Eang fortseßen werde, fann beute cin Zweifel. darüber ‘nit mehr bestehen, daß jene Jahre die Grenzscheide zweier

völlig verschiedener, ja gewissermaßen gegensäßliher Phasen der Weltwirthsaft wirthschaft bilden. zuglei der Abs{luß einer mehr als zwanzigjährigen Periode steigen- der Preise auf dem Weltmarkte. 1850—73 in Bezug auf einzelne Produktionszweige, wie die Gesammtlage der Preife einige Rücshläge und Stockungen uf, ‘dieselben haben aber keine andere Bedeutung, als Oëscillationen in der stetig aussteigenden Lräe der Preise zu sein. Seit 1874 dagegen ist in den meisten und wichtigsten Ir t ein {\tetig zunebmender Rückgang der Nreise cingetreten.

und cen National-

Das Jahr 1873 is der Höbepunkt und dabei

damit zuglei® der deut

orübergehend wurde in den Jahren 1881—83 gebost, daß die rüd-

abe vnd cine eie allein diese Hofinung erwies {h als G8 war nur eine furze Swankung ra oben gewesen

em fort, sodaß im Iahre 1886 die Preise vieler wihtiger Waaren, theils auf, theils selbst unter das Niveau gesunken waren, welches sie vor der mit den Goltentdeckungen in Kalifornien und Australien beçcinnen den Periode steigeuder Preise hatten. Das Iahr 1887 weist, soweit ersihtli, bei einer großen Reihe wihtiger Waaren cinen Stillstand | in der rüdläufigen Bewegung der Preise auf; daß es den Endpurst | dieser Bewegung bedeutet, wagen wir indessen noch nicht zu hoffen. Das | weit die nunmehr ein halbes Menscenalter andauernde | rüctgebender Preise insofern von den früheren ab, als, währerd'sef / einem Preiédruck der Erzeugnisse des Gewerbecfleißes als ausaleicets | Moment eine Steigerung der Preise der Rohprodukte ne | gehen pflegte und umgekehrt, gegenwärtig sowohl die Waar: denen die mens{lide Arbeit, als diejenigen, bei denen die N den Hauptfaktor bilden, in gleiher Weise \inkende Preise au! Langandauernder, stetiger und allgemeiner, alle Zweige der Pr umfassender Rückgang der Preise ift die Signatur der Periodt 1873/74; diese_weist somit einen geradezu entgegengeseßten wie die unmittelbar vorhergehende auf. E __ Wie tief einscneidende Wirkungen die andauernde Verändert in der Tendenz der Preisbewegung auf die gesammten Produktiü und Einkommensverbältnisse haben muß und gehabt bat, liegt auft Hand. In letzterer Beziehung ist es für Deutschland, im a namentli" zu England, charafkteriftisch, daß der Arbeitslohn von ten allgemeinen Rückgang der Waarenpreise und den fteigenden Smit rigfeiten der Produktion glückliherweise nur in geringem Maße bew flußt worden ift und sich im Allgemeinen auf dem Niveau erhalten at, welches er, von einzelnen Auss{hreitungen der Grün abgesehen, Anfangs des vorigen Jahrzehnts erreiht batte. E if klar, daß in Folge dessen die deutshen Arbeiter sich nit nur sichts der niedrigen Preise der wichtigsten Lebensbedürfnisse im Di {nitt ecrbeblih besser stechen, als am Schluß der vor R sondern E auf sie au) eine erbeblih dee Quote det

olkécinfommens entfällt, ais damals, fie mithin auc im mit der größeren Mehrzabl der Gewerbetreibenden, Landwirthe, Kapi talisten relativ ungleich besser stehen, als zu jener Zeit.

_ Indem wir uns vorbehalten, auf die UrsaGen des geschilderten wirth\aftlihen Vorganges zurückzukommen, bes{hränken wir uns darauf hinzuweisen, daß in denselben zuglei die natürliche Erklärung und Rechtfertigung des Umshwunges in der Wirtbshafts-, vor Allem der Zoll- und Handelépolitik liegt, welcher, wie in den meisten Ln dern des europäisGen Kontinents, seitdem in Deutschland eingetretet ist. In den Zeiten dauernder steigender Preise ist die S in Zeiten dauernder s\inkender Preise ist es u rt die

roduktion, welche in erster Linie der Fürsorge und de

Wie in jenen daher eint

fhupes der Staatsordnung bedarf. er wirthsGaftlihen Entwickelung der Nation fortschreitende

mit Beseitigung der Zollschranken nicht nur mögli, sondern aus zweckmäüßig war, so _ift in der gegenwärtigen Periode umgekehrt die Politik thunlihsten Schußes der nationalen Arbeit vor den Wirkungen des allgemeinen Preisrückganges die allein rihtige, den Interessen der Nation ertsprehende. Dem Fürsten Bismarck gebübrt das Verdienst, den Charafter und die Bedeutung des 1873/74 vollzogenen Un schwunges in der Weltwirthshaft, wie Nasse si ausdrüdckt, mit divinatorishem Blide {on in einer Zeit erkannt zu haben, wo mät sich im Allgemeinen noch einer kurz vorübergehenden Krisis ain glaubte, und unbeirrt durch den lauten Widerspru zahlreicher Theo retiker und Praktiker rechtzeitia die deutshe Zoll- und Handelspeliti!

in die rihtigen Bahnen gelenkt zu haben. i

Wohl weist auch die Zeit von |

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