1888 / 213 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 21 Aug 1888 18:00:01 GMT) scan diff

Ministerial-Blatt für die gesammte innere Verwal- tung in den Königlih preußishen Staaten. Herausgegeben im Bureau des Ministeriums des Innern. Nr. 7. Inhalt: I. Allgemeine Verwaltungssahen. Beschaffenheit der im amtlichen Verkehr zu benußenden Tinten. 11. Behörden und Beamte. Re-

ulirung des Diensteinkommens der zum Militärdienst einberufenen

Reis, Staats- und Kommunalbeamten. Veröffentlihung von

Bekanntmachungen über Name und Siß der Berufsgenossen\schasten.

11]. Polizeiverwaltung. A. Gesindepolizei. Polizeilihe Befugnisse in Gesindestreitsahen. B, Baupolizei. Verpflihtung zur Auf- bringung von Kostenbeiträgen für die Straßenregulirung Seitens der angrenzenden Grundbesißer. IV. Verwaltung der Staatssteuern A Abgaben. Stempelfreiheit der in \tempelfreien S(hriftstücken enthaltenen Kompromisse oder Nebenverträge. V. Verwaltüng der öffentlichen Arbeiten. Vergütung sür Schiedsrichter beim Vetr- dingung8wesen. VI. Militär- und Marine - Angelegenheiten. Ver- zeihniß der höheren Lehranstalten, welhe zur Ausstellung von Zeug- nissen über die wissenschaftlihe Befähigung für den einjährig-frei- willigen Militärdienst berechtigt sind.

Statistische Nachrichten.

Gemäß ten Veröffentlihungen des Kaiserlihen Gesund- beitsämts sind in der Zeit vom 5. bis 14. August cr. von je 1000 Bewohnern, auf den Sahresdur(scniit bereGnet, als gestorben gemeldet: in Berlin 22,6, in Breslau 27,0, in Königsberg 29,9, in Köln 28,8, in Frankfurt a. M. 14,9, in Wiesbaden 13 4, in Hannover 17,9, in Magdeburg 28,9, in Stettin 34,1, in Altona 23,3, in Kassel 16,3, in Straßburg 26,0, in Meß 22,9. in München 34,9, in Nürnberg 17,4, in Augsburg 28,2, in Dresden 20,5, in Leipzig 21,2, in Stuttgart 19,4, in Karlsruhe 20,9, in Braunschweig 28,2, in Hamburg 23,4, in Wien 20,1, in Pest. 38,4, in Prag 29,5, in Triest 28,8, in Krakau 25,6, in Amsterdam 19,8, in Brüssel 20,9, in Paris 20,0, in Basel —, in London 180, in Glasgow 16,5, in Liverpool 19,0, in Dublin 19,4, in Edinburg 14,9, in Kopenhagen 19,2, in Stocktholm 16,2, in Christiania 13,8, in St. Petersburg 31,1, in Warschau 22,5, in Odesta 33,8, in Rom 28,0, in Turin 23,2, in Venedig —, in Alexandria 50,7. Ferner in der Zeit vom 15. bis 21. Juli cr. in New - Bork 33,7, in Philadelphia 23,1, in Baltimore 81,5, in Kalkutta 18,5, in Bombay 26,6, in Madras 32,8. Die allgemeine Sterblichkeit war au in“ dieser Berihtswoche in

den meisten Großstädten Europas eine günstige, und zwar hat sie be- sonders in den größeren niederrheinisWen und nordwestlihen Städten abgenommen, während sie in den östlihen Orten vielfa größer wurde. Sehr klcine Sterblickeitsziffern (bis 15,0 pro Mille und Jahr berechnet) melden Elberfeld, Frankfurt a. M., Wies- baden, Krefeld, Christiania und Edinburg. Sehr günstig (bis 20,0 pro Mille und Jahr) war die Sterblichkeit in Hannover, Stuttgart, Kassel, Nürnberg, Barmen, Aachen, Darmstadt, Kopenhagen, Amsterdam, N London, Glasgow, Liverpool, Dublin, Steckbolm. Mäßig och war die Sterblichkeit (eiwas über 20,0 pr. M.) in Dresden, Leipzig, Berlin, Karlsrube, Bremen, Düsseldorf, Wien, Brüffel, Warschau u. a. Hobe Sterbli(hkeitsziffern (über 35,0 yr. M.) melden von den deuishen Städten nur Liegnitz und Charlottenburg. Auch in dieser Woche war die Zahl der tödtlich endenden Darmkatarrhe

im Angesicht der niederländishen Armee ausführte; dann sehen wir die Festung Cambray bei der Belagerung Ludwig's X1V. (April 1677) und ferner den pomphaften Empfang der Königin in Arras, Ein anderer holländiser Künstler, Romain de Hooghe, stellt alsdann die Festlichkeiten zu Ehren des Königs im Haag und mehrere bedeut- same geschihtlihe Momente der Zeit dar. Er schildert uns den

Empfang des Königs dur den Magistrat vom a und den Hof- staat, die Illumination des Rathhauses im Haag, ferner den Friedens- \chluß zu Breda 1667 und die Eidesleistung des Prinzen Wilhelm Hein- rich von Oranien. Interessant sind auch zwei andere Blätter des- selben Künstlers, von denen das eine die berühmte Synagoge der Portugiesea in Amsterdam während des Gottesdienstes (1675) zum Vorwurf hat, während das andere den jungen König von Spanien darstellt, wie er vor dem Sakrament aus dem Wagen steigt und knicend dem Priester die Thür zu seiner Prachtkutshe ge- öffnet hält. Einen fkrassen, offenbar von dem Künstler aber auch be- absichtigten Gegensaß zu obigen festlichen Bildern bietet eine Reihe von Zeichnungen, die unter dem Titel: „Spiegel der France Tirannye gepleecht opde Hollantshe Dorpen“ mit entseßlihem Realismus die Greuelthaten \{ildern, welche si die Franzosen in ten Niederlanden (1672 und 1673) haben zu Sulden“.kommen lassen. Besonders reih find die vorliegenden Lieferungen an Bildnissen geschi{chtlich be- deutender Persönlichkeiten aus der Zeit und Umgebung Ludwig's XIV. Wir seben, nach zum Theil vorzüglihen Stichen, die Minister Colbert und Fouquet, den Kanzler Marquis de Louvois, den Marschall Turenne, die Marquisen von Maintenon und Montespan, die Dichter Corneille, Racine, Molière, La Fontaine, den Kanzelredner Bischof Bossuet, ferner den holländisen Philosophen Spinoza, König Karl 11. von England, den englishen Philosophen John Lode, Wilhelm II. und Ill. von Orauien. Die besten Porträtisten der Zeit, wie P. Giffart, P. Mignard, Philippe de Champaigne, Claude Mellan, Ferdinand Voet, Charles Coypel, Hyacinthe Rigaud, Antoine Masson, Gottfried Kneller, Jo- hann Hainzelmann, A. Scheits, Peter Nason, J. Houbraken, sind in dieser Sammlung vertreten. Vor Allem fesseln uns ein Porträt des großen Kurfürsten aus dem Jahre 1683 (von dem Franzosen Antoine Masson gezeicbnet und gestohen), dann vortreflihe Bildnisse des Feldmarschalls Derfflinger und des Philosophen Leibniß. Das Genre repräsentirt in vollendeter Weise der Holländer Cornelis Dusart mit seiner großen „Dorfkirchweih", dem „berühmten Schuh- lier“, dem „Violinspieler“, den „singenden Bauern“ 2c. Andere Blätter (in Lichtdruck vorzügli reproduzirte Nadirungen und Stiche) sind von I. van Nyport, J. P. Lembke, Heinrih Wertmüller (Reitergefechte). Auch zwei Serien ländlicher Scenen und Trachten- bilder von dem oben genannten Romain de Hooghe gehören bierher. Die Landschaftskunst tritt in diesen Lieferungen an Zahl und Bedeu- tung zurü: es erscheinen nur Jean François Millet mit einer „Landschaft mit Ruinen“ und Pieter Bout, der in seiner „Sclitten- fahrt“ und den „Jägern bei der Fontaine“ Genre und Landschaft ver- einigt. Als kultur- und kostümgeshihtlih bemerkenswerthe Blätter sind noch zu nennen die Stiche, welche die Krönung Wilhelm's Il. in Westminster (1689) und den langen imposanten Krönungszug dar- stellen (von einem unbekanntenMeister), dann die Abbildung eines im Jahre 1671 zu Nürnberg gehaltenen „Stückschießens“ (von Georg Christoph Eimmart) und das Innere einer alten Buchdruckerei (von Abraham de Weerdt). Au illuftririe typographische Kunstblätter bieten die neuesten Nummern des „Kulturhistorishen Vilderbuchs“, und zwar ein Flugblatt aus dem 17. Jahrhundert, auf welchem Matthias von Sommer den

und Brecbdurchfälle in einer Zahl von Städten, wie in Berlin, Köln, Königsberg, Leipzig, Stuttgart, Straßburg, Paris, London, Pest, St. Petersburg, Warschau, eine größere als in der Vorwode, L Breslau, München, Dresden, Danzig, Stettin, Wien, Brüssel u. a. die Zahl der Todesfälle etwas Éleiner wurde oder die glei große wie in der Vorwote blieb. Der Antheil des Säuglingsalters an der Gesammtsterblihkeit war aber meist ein geringerer als in der Vorwocte, so daß von je 10 000 Lebenden, aufs Jahr berechnet, in Berlin 111, in München 155 Säuglinge starben: Akute Ent- zündungen der Athmung8organe führten erheblich seltener zum ode. Von den Insekticnskrankheiten haben Masern und typhôse Fieber eiwas mehr, Swarlach, Diphtherie, Keuchhusten und Polen weniger Sterbefälle veranlaßt. S werden Sterbefälle an Masern aus Hamburg, Wien, Paris, London, Prag, St. Peteréburg in größerer, nur aus Berlin in kleinerer Zahl gemeldet; Erkrankungen kamen aus den Reg.-Bezirken Schleswig und Wiesbaden, sowie aus Pest häufiger, aus Berlin, Wien, St. Peters- bura in geringerer Zaßhl zur Anzeige. Das Sccharlachfieber hat in Danzig mehr, in London die gleihe Zahl von Sterbefällen wie in der Vorwohe bedingt, Erkrankungen kamen aus Wien und Kopenhagen in geringerer, aus Berlin und St. Petersburg und aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf in etwas gesteigerter Zahl zur Anzeige. Die Sterblichkeit an Diphtherie und Croup war in Berlin, Hamburg, Breslau, Wien, Prag, Paris, St. Peters- burg eine geringere, dagegen in München, London, Pest, Kopenhagen eine größere als in der Vorwoche. Neue Erkrankungen waren in Berlin, Breslau und St. Petersburg etwas zahlreicher, im Regierungs- bezirk Schleswig, in Hamburg und in Kopenhagen nur wenig gegen die Vorwote verändert. Der Unterleibstyphus bedingte in Berlin und Paris ein wenig mehr, in London, St. Petersburg etwas weniger Todesfälle. Erkrankungen waren dagegen in Berlin selten, in Pest, Kopen- hagen und St. Petersburg zahlreiher. —- An Flecktyphus kam aus St, Petersburg, an epidemischer Genickstarre aus Kopen- hagen je 1 Erkrankung zur Berichterstattung. Der Keuchhusten hat in London weniger Kinder hinweggeraft; neue Erkrankungen kamen aus Hamburg und Kopenhagen seltener zur Mittheilung. Er- krankungen an rosenartiger Entzündung des Zellgewebes der Haut kamen seltener zum Vorschein. Aus St. Petersburg fam 1 Todesfall an Rot zur Anzeige. Einzelne Todesfälle an Pocken (e 1) werden aus Lemberg und Paris, mehrfache aus Triest und den Vororten Wiens (je 2), aus Warschau 5; aus Prag 9 ge- meldet, neue Erkrankungen aus Wien und Pest je 2.

Die sanitären Verhältnisse in Berlin blieben auch in dieser Berichtswoche günstige und die Sterblichkeit eine mäßig hohe, die sogar etwas geringer als in der Vorwoche war. Die besonders in der zweiten Wochenhälfte hohe Temperatur der Luft (das Thermo- meter stieg am 10. August bis 30,0 Grad C.) bedingte zwar eine be- deutende Zahl von Darmkatarrhen und Brehdurchfällen der Kinder, welche in 199 gegen 168 Fällen der Vorwoche tödtlih endeten, denno war der Antheil des Säuglingsalters an der Sterblichkeit ein geringerer als in der Vorwohe. Dagegen traten akute Ent- zündungen ter Athmungsorgane in erheblich fselteneren Fällen

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zu Tage und führten auch viel seltener zum Tode. Auch die Infektionskrankheiten riefen meist weniger Erkrankungen hervor. So waren Erkrankungen an typhösen Fiebern

selten, auch Masern, die nur noch im Stralauer Viertel größere Verbreitung zeigten, kamen seltener zur Anzeige, Erkrankungen an Scarlach und Diphtherie wurden wohl etwas mehr gemeldet, kamen aber in feinem Stadttheil in größerer Zahl zur Meldung. Erkran- kungen an Keuchhusten blieben selten und nahmen meist einen gut- artigen Verlauf. Rosenartige Entzündungen des Zellgewebes der Haut wurden seltener beobachtet, Erkrankungen im Wochenbett jedoch etwas häufiger zur Anzeige gebracht. Rheumatishe Beschwerden aller Art kamen nur in wenigen Fällen zur ärztlihen Behandlung.

Kunft, Wissenschaft und Literatur.

Kulturgeschichtlihes Bilderbuh aus drei Jahr- hunderten. Herausgegeben von Georg Hirth. Verlag von G. Hirth in München und Leipzig. Fünfter Band, 9. und 10. Licferung (des ganzen Werkes 57. und 58. Lieferung). Die vor- liegenden Lieferungen bringen, wie die leßten, an Historienbildern zu-

jungen Kaufleuten gute Lehren ertheilt, und ein würdig ausgestattetes Blatt mit der Bekanntmachung des Buragräflich Nürnbergischen Landgeritstermins zu Anébach, aus dem Jahre 1661.

Sanitäts-, Veterinär- und Quagrantäueweseu,

Nachrichten über Verbreitung von Thierkrankheiten im Auslande.

Rußland. In den Deutschland zunächst gelegenen und in den sonst haupt- \ächlich in Betracht kommenden Gouvernements und Grbieten: _Im April 1888. Rinderpest.

Gouvernements: Zahl der Gefallenen: Astrachan . 2 A E LCAS Wolhynien 8 Jekaterinoslaw . 146 Irkutsk ù A SOL D E 5 Orenburg . 409 Ssamara 615

E o C 210 GUerton N E L

Desterreich. Laut der am 30. Juli 1888 vorliegenden Meldungen. Land. Zahl der infizirten Orte.

Lungenseuche. Galizien A 3 Mähren 3 Böhmen .. 22 Nieder-Oesterreich L V E S

; Milzbrand. Galizien . 2 Küstenland C E A

/ Maulseuche. Galizien 2

Maul- und auenseuche.

Mähren . A

Böhme «10 Nieder-Oesterreih . 20 Tirol SPLO

Ober-Oesterreih. . . . Schafräude. Nieder-Oesterreich 7

STaUt S el :

Laut der am 31. Juli 1888 vorliegenden“ Meldungen. j Lungenseuche. :

Galizien E Mähren Bohnen Nieder-Oesterreih SwMlesen G

a Milzbrand. Galizien T A I L Et Böhmen Dalmatien. Krain

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: Maulseuhe. /

Gali E e Maul- und Klauenseu

242 D.

Wie wir aus der „Kunst für Alle“ ersehen, hatte der aka-

während in D

demishe Rath zu Dresden vor Kurzem eine Bewerbung“ um die Aus- führung eines Reliefs für die Kanzel der Martin Luther- Kirche ausgeschrieben. Es waren 17 Bewerbung®entwürfe ein- egangen. Den ersten Preis von 500 4 erhielt der Bildhauer Georg Gröne aus Dresden, z. 3. in Nürnberg, den zweiten Preis von 400 Æ Professor Melchior zur Strassen in Leipzig, während die Arbeit des Malers und Bildhauers E. Hübner mit einer lobenden Erwähnung bedacht wurde.

In dem von der Breslauer Kaufmannschaft erlassenen Preisausschreiben um den Bau eines Gesellschaftshauses ist der Entwurf der Architekten Kieshke und Bielenberg in Berlin mit dem ersten Preise (4000 46), der der Hrn. Abesser und Kröger, ebenfalls in Berlin, mit dem zweiten (3000 4) gekrönt worden.

Land- und Forstwirthschaft.

, Weinbau in Frankreich. Der französishe Alerbau- Minister Viette ist von seiner Rundreise durch die weinbauenden Departements Frankreichs zurückgekehrt und hat hierüber dem Minister- rath Bericht erstattet. Den s\ranzösishen Blättern wird darüber folgende Mittheilung gemaht: „Hr. Viette besuhte die Wein- pflanzungen des Hérault, des Gard und der Gironde; er hielt \ich nicht in den Städten auf, sondern begab \sich direkt nach den Pro- duktionsmittelpunkten. Er machte hierbei in Kürze folgende Be- merkungen: Das Unterwasserseßzen der Weinberge giebt aus- gezeihnete Resultate. Die Wiederherstellung dur Pfropfen auf amerikanis%e Pflanzen hat ihre Proben bestanden. Der Erfolg diefer Mtethode ift eine feststehende- Thatsahe und der Versu aus\hlag- gebend. Die auf die amerikanishe gepfropfte französishe Pflanze gewinnt an Frühreife und liefert, ohne an Feinheit zu verlieren, felbst im Médoc bedeutendere Mengen. Nah langem Herum- tappen hat man es fertig gebraht, eine Weinpflanzung in drei Jahren wieder herzustellen, wenn die nothwendigen Vor- bereitungen gemacht worden find. Man hat in gewissen Gegenden der Gironde, in Cadillac beispielsweise, beobachtet, daß man für das Pfropfen werthvollere Arten, Abarten des Médoc, verwenden Tann, die ohne direkte Pflanzung in jener Gegend nit fortgekommen wären. Im Hérault ist die Wiederherstellung fast ganz beendet und im Gard schreitet sie rasch vor. Die in Sand gepflanzten Weinstöcke, die der Phylloxera widerstehen, bedecken große Flähen und maten an den Ufern des Gardon und in der Umgebung von Aigues-Mortes große Fortschritte. Ueberall verspriht der Rebstock eine vortreffliche Ernte; er ist mit Trauben {wer beladen. Der Hérault, der im Vorjahre 34 Millionen Hektoliter, 80000 þb1 mehr als in den leßten Jahren, lieferte, wird im Jahre 1888 über fünf Millionen ergeben. Die Gironde wird sich der Ziffer von zwei Millionen Hekto- liter nähern. In der Gegend von Cadillac in Libournais, Blayais und Médoc ift der Anblick sehr {chön. Im Médoc bedient man \sich des Schwefels und des Sulfur-Carbonats gegen die Phylloxera mit Erfolg. Der Mildew (Mehlthau) wird siegreich mit dem Bordeaux-Brei bekämpft. Der General-Inspektor des Aer- baues, Frillieux, Tonstatirte überdies vor einigen Lagen, daß der Bordeaux-Brei in einem Verhältniß von über 80 % den Blackrot vertreibt, der den Weinbauern ernstlihe Befürch- tungen einflößte. Es erscheint dringlich, dér Pflanzstättengründung einen größeren Theil der im Kapitel der Phyllorera eingeshriebenen Kredite zuzuweisen. Das Problem ift für den Weinbau gelöst, und es erübrigt nur noch die wirthschaftlihe Frage. Eine genaue Beob- achtung der für die Prüfung fremder Weine an der Grenze vorge- schriebenen Maßregeln, sowie eine besondere Vorschrift für die nicht aus frishen Trauben bereiteten Weine wäre angezeigt.“ St. Petersburg, 21. August. (W. T. B.) Nah den dem Ministerium des Innern bis zum 16. d. zugegangenen Berichten ist das Ergebniß der größtentheils bereits eingebrahtenWintergetreide- Ernte im europäischen Rußland mit wenigen Ausnahmen ein befriedigendes oder zum Mindesten ein mittelmäßiges; auch der K des Sommergetreides ist im Allgemeinen ein guter. n den Gouvernements Moskau, Smolensk, Kaluga, Pensa, Orel und Nishny-Nowgorod hatte sich ein Käfer gezeigt, welcher Hanf, Lein und Erbsen schädigte, aber mit eingetretenem kühleren Wetter wieder

nächst noch einige Blätter von dem Hofmaler und. Verherrlicher der Thaten Ludwig's X1V., F. van der Meulen. Er schildert auf figuren- reichen, ges{ickt komponirten Stichen den Uebergang dec französischen Kavallerie über den Rhein, am 11, Juni 1672, den diese chwimmend,

verschwand. Der durch Hagelschlag im Juli verursahte Schaden, von welchem die Gouvernements Poltawa, Kursk und Kielce am meisten betroffen wurden, wird auf etwa 3 Millionen Rubel im Ganzen geschäßt.

Mähren L Böhmen % T: Nieder-Desterreih 5D A R 2 710 Ober-Oesterreih. . E

Schafräude. Nieder-Oefterreih e O 5

Tan L e Laut der am 7. August 1888 vorliegenden Meldungen.

Lungenseuche. Galizien L Mähren 22440 Böobmeni 4. Le 22D Nieder-Desterreh 9 Olde E E

Milzbrand. Galizien B A Boe L Dalmallen L C an 2 Bla e E 9

Maulseuche. Galizien 1

Maul- und Klauenseuche. Bone S Nieder-Oesterreih . . ,. 2

Tirol S O Dei Schafräude. Nieder-Oesterreich 205

Krain 1

Ungarn. : Vom 3. bis 10. Juli 1888.

Milzbrand . . in 27 Komitaten, 71 Gemeinden. Lungenseuche A L D L G z Maul- u. Klauenseuhe , 2 Z 2

Vom 10. bis 17. Juli 1888, Milzbrand. . . in 28 Komitaten, 59 Gemeinden. Lungenseuhe . O Z V S

Maul- u. Klauenseuhe 2 ¿ 2 Vom 17. bis 24. Juli 1888.

Milzbrand in 26 Komitaten, 45 Gemeinden. Lungenseule. . . 6 Ü 12

Vom 24. bis 31. Juli 1888. Milzbrand

in 35 Komitaten, 69 Gemeinden. LungenseuWe . „7 2 11 fh Swch weiz. Vom 16. bis 30. Juni 1888. Maul- und Klauenseuche.

Kantone: Glarus . in 1 Gemeinde 1 Stall mit 2 Rinbkern. Graubünden 3 Gemeinden 5 Ställe und 3 Weiden mit 137 Rindern, 4 Ziegen und 1 Schwein. Vom 1. bis 15. Juli 1888. Maul- und Klauenseuche. Kantone : Glarus . in 1 Gemeinde

1 Stall mit 2 Rindern. 1 Weide 20 7 L Stall «“ 0 und 2 Ziegen. 6 Gemeinden 7 Ställe und 6 Weiden mit 433 Rindern, 4 Schweinen, l 19 Ziegen und 1169 Schafen. 1 Gemeinde 1 Stall mit 1 Rind.

Appenzell a. Rh. L Y S Galle A L ù

Graubünden .

AOAAdE 8

Gewerbe und Handel.

Dem Geschäftsbericht, welchen der General-Sekretär Th. Peters (Berlin) am 20. d. M. in der Hauptversammlung des Vereins deutsher Ingenieure zu Berlin erstattete, entnehmen wir folgende Angaben. Von kaum 1000 Mitgliedern, die der Verein bei ga a Aae ju l Staiagen los L Jahren gählti Jas er si jeßt auf über itglieder vergri von denen mehr

500 im léaied Zahre beigetreten sind, Die Zahl der Bezirksvereine

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