Deutscher Reichs-Anzeiger Königlich Preußischer Staats-Anzeiger.

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den 3, Oktober, Morgens. 1888,

Z “Das Abonnement beträgt 4 50 S für das Vierteljahr. Insertionspreis fitr den Ranm einer Drnckzeile 30 S.

M 252. Berlin, Mittwoch,

München, den 2. Oktober 1888.

Auf die Begrüßungsworte Sr. Königlichen Hoheit des Prinz-Regenten von Bayern in der Münchener Residenz hat Se. Majestät der Kaiser und König mit folgendem Trinkspruch erwidert: Z

Als dur des Himmels unerforshlihen Rathshluß Ih nah dem Tode Meines geliebten Großvaters und Vaters auf den Kaiserthron berufen wurde, legte sih {were Sorge auf Mein Herz Angesihts der großen Verantwortung Meines neuen Amtes. Diese Sorge wandelte si indeß bei ernster Pflichterfüllung bald in Genugthuung an Meinem Beruf.

Ew. Königliche Hoheit waren es, der in hohherzigster Weise die altbewährte Freundschaft, welche Sie mit Meinem verewigten Großbater verband, auf Mich übertrugen. Wie damals im Jahre 1870 das Bayerische Königshaus den ersten Schritt zum Neuerstehen A geeinten Vaterlandes that, so haben Ew. Königliche Hoheit das Beispiel für Deutschlands Fürsten gegeben und haben als Erster

r Ihren Rath und Ihre Freundschaft in kräftigem Handschlag dargeboten. wáitizet Mit dem innigsten Dank für diese wahre Freundesthat verbinde Ih den. Dank, der aus vollem Herzen kommt, unter dem über- genden Eindruck des großartigen Empfanges Ihres Hauses und Ihres Volkes,

„Grd E rio gern diese Gelegenheit, um Ew. Königlichen Hoheit Meine Gefühle wärmster und herzlihster Freundschaft aus- Gt ersprehen, daß Jh in Hohenzollernscher Treue mit dem Hause Wittelsbah und dem braven Bayernvolke in engstem Bunde zusammenstehen werde, in guten wie in bösen Tagen. Denn es erheischen die hohen Aufgaben unseres großen deutschen Volkes und Vaterlandes, daß aíle Kräfte zu dessen gemeinsamem Nutzen und Heile eingeseßt werden, welches nur dann möglich ist, wenn die Fürsten _ des Reichs in fester Gemeinschaft Shulter. an Schulter vertrauensvoll bei einander stehen.

Ich erhebe Mein Glas mit dem Wunsche, daß es Gott gefallen möge, Ew. Königliche Hoheit noch lange zum Heile Bayerns und unseres deutshen Vaterlandes zu erhalten, Se. Königliche Hoheit der Prinz-Regent lebe hoh — hoh. — hoh!“

Berlin. Redacteur: Riedel. Verlag der Expedition (Scholz). Druck der Norddeutshen Buchdruterei und Verlagsanstält.