1888 / 265 p. 11 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 17 Oct 1888 18:00:01 GMT) scan diff

zum Deutschen Reichs-Au

M 265.

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Dritte Beilage

Berlin, Mittwoch, den 17. Oktober

(f C I IRDER O

Der Inhalt dieser Beilage, in welcher die Bekanntmachungen aus den Handels-, Genofsenschafts-, Zeichen- und

Eifenbahnen enthalten sind, erscheint auch in einem besonderen Blatt unter dem Titel

Central-Handelsd-

Das Central - Handels - Register für das Deutsche Reich kann durch alle Post - Anstalten, für

Meri auch dur ariders 8W., Wilhelmstraße 32, bezogen werden.

Jahresbericht der S E F Handels- und Gewerbe- A een E G c

h; rößeren uhwaarenfabrifken E arde Bericht erstattet haben, bezeichnet gedrükte en Geschäftägang als lebhaft, jedo bei bedin Ag Preisen und schr ungünstigen Zahlungs- Produktion) die andere hatte zwar etwas erhöhte begte ion, der Absatz entsprah aber nit den ge- Mya, Erwartungen, namentlich war in den ersten E der Geschäftsgang sehr flau. Der Export zeidh on beiden Fabriken als ziemli lebhaft be- wel i Von einer Schuhwaarenfirma in Striesen, Get ihre Werkstätten vollständig mechanisch einge- her el hat, wird der Nugten dieses Verfahrens sehr an fon poben und dem Kleinbetriebe zur Nachahmung w bfohlen, namentlich, sei es dadur möglich, au enger gute Arbeitskräfte voll auszunüßen. Die irma spricht sih über die Geshäftöerge nisse schr efriedigt aus. In Glacé- und dänischen Hand- Guhen soll der Export, wiewohl immer noh zu ge- seten Preisen, zugenommen haben, Das Hand- chubgeschäft in Dresden ist nicht besonders günstig verlaufen, Zwei Fabriken von Ledergalanteriewaaren in Dresden “und Freiberg berichten über etwas yer- mehrten Umsatz zu gedrückten Preisen. Von einem großen Verkaufsgeshäft der Branche in Dresden wird der Geschäftsgang als befriedigender wie 1886 bezeihnet, die Preise hielten sih fes, auch war

stärkere Nachfrage nah besseren Sachen.

Im Jahre 1887 at i Preise der Nohgummis, leichte Schwankungen nach oben und unten abgerechnet, unverändert geblieben. Die zu Gnde des Jahres 1886 eingetretene allgemeine Preiserhöhung dex Gummierzeugnisse hat sich deshalb im Ganzen auch behauptet. Wenig

befricdigt von de eschäftsgange sprechen sich die Berichte einer Fabri Ee Waggondecken (Striesen) und Billardbällen aus künstlichem Elfenbein (Dresden) aus. Von Gummiwäsche ist der Konsum abermals ganz erbeblich gewachsen. Bis vor Kurzem gab man den englischen und französischen Fabrikaten den Vor- zug, seitdem aber die beiden deutschen Fabriken des Artikels ihre Erzeugnisse wesentli vervollkomunet haben, hat der Absatz deutscher Gummiwäsche cinen unerwarteten Aufschwung genommen. Die Mann- heimer Fabrik beschäftigt 500 Arbeiter und stellt täglih 1900 Duyend her, wodurch kaum dem

cdarfe genügt wird. Für das Geschäft in gum-

mirten Hanf- und Flachs\{chläucen ist nah dem Berichte der Löbtauer Fabrik die Erhöbung der

„ngangêzölle in Oesterreich, Jtalien und Rußland e Q r e Gidlgenb gewesen, da unter dem Zollschuße Die Au diesen Ländern entstanden sind. eser abrikation von Hornknöpfen hat Artikel noch end verändert, Die Mode ist dem beschränkte fich B wieder günstig geworden; daher ein Minimum, ut Absaß in feineren Knöpfen auf Massenartikeln duebtend die Preise von Stapel- und

bia dié Konkurrenz so gedrückt wurden, mehreren Fabriken ist“ ton au verdienen war. In geschränkt worden. Jm ufe. ben a roduktion ein- in Dresden eine Fabrik e des Berichtajahres ist

material 4 Hornsishbein errichtet

aare wird fast nur Fabrikation weißer s die Hörner aus diesuoarn und Siebenbürgen Ee D E x U RNTE: f eist nur 40 cm lang sind u e Mt werden können, Rauur Rar kurze Waare fchwarze Waare kommt aus Brasilie inaterial für Das Fabrikat ist sehr begehrt E und Siam. roßer Import statt; die Kaner Ns findet Lishbeins ist nicht bedeutend, da es S E eten theuer als Hornfishbein ist. Für die El fo shnizerei is eine Besserung der wenig eh Lage nicht erfolgt, höchstens kann die Näfrage igen Toilettenartikeln als etwas reger bezeichnet w nas Fn Wachswaaren (Dresden) hielt sih der Un, sah im Inlande auf gleicher Höhe wie 1886, na dem I er in Folge der niedrigen Preise was zurü. / ( : : Die Fabrikation von Filzwaaren - verschiedener Art, Pianofortefilzen (Wurzen), Satteldeckden (Oschatz), Schuhen (Oschaß und Nossen) ist sebr flott beschäftigt gewesen und hatte steigenden Absatz (in Pianoforte- ilzen namentli nah den Veretnigten Staaten), reilich erlitten die Preise der meisten Artikel einen mehr oder minder großen Rückgang, so daß die Erträgnisse der vermehrten Produktion nit e sprachen, zum Theil sogar binter O es Vorjahres zurückblieben, Das Geschäf 2 L elziwaaren war ziemlich befriedigend, Van der Mode der Damenfektion, Auch O die Nohmaterialienpreise niht zu ho). Ins No aaren und anderen Polstermaterialien (Meißen) verlief das Geschäft ruhig; die Produktion hatte den vorjährigen Umfang, konnte aber nicht ganz abgefep! figrven, so daß am Ende des Jahres größere - E Me auf Lager blieben; die Preise der ferlig are gatten durhscnittlich rückgängige Bewe e kati er Geschäftsgang der Bürsten- und Pinselfabri Pt war nit gerade ungünstig zu nennen, a E bessere Preise nicht erzielt werden. “Vie nle erger us hatte vermehrten Absaß im fei nee, besonders in Pinseln. Nach feinen un nsten Bürsten wor in England gute Nachfrage. atn den Geschäftsgang des ShneidemÜühlen- fit riebes und des Handels mit Holzshneidewaaren N zahlreiche Berichte großer und kleiner Säge- E aus Dresden, Hennersdorf, Hütten, König- cin, Laubegast, Meißen, Niederpöbel , Niesa, andau eingegangen, welhe darin überein-

ch die Königliche Expedition des Deutschen

Reichs- und Königlich Preußischen Staats-

vielen Orten entfalteten Bauthätigkeit den meisten Werken nicht gefehlt. Auch der Absaß war nit schwierig, nur waren die für Scnittwaaren erzielten Preise andauernd gedrückt, was von den meisten Berichterstattern auf die lebhafte, dur die Grhöhung der Holzzölle nicht erschwerte, ausländische, speziell nor- dishe Konkurrenz zurückgeführt wird. Die Löhne blieben der Mehrzahl der Berichte nach un- verändert, nur aus Laubegast, Hütten, Niederpöbel und von einem Schandauer Werke wird über Lohn- erhöhung berichtet. Für die in den Nebenthälern gelegenen und allein auf Wasserkraft angewiesenen Sqchneidemühlen dürfte der anhaltende Wassermangel sehr störend gewesen sein. Der Wassermangel, welcher noch größer als im Vorjahre war, becinträchtigte in empfindliher Weise die Betriebsergebnisse der Holz- \hleifereien. Die Preisc für Holzstoff haben in Forge dessen “eine Aufbesserung erfahren. Die Resultate der Holzschleiferei und Holzpappen- fabrik in Lihhtenberg (Aktiengesellschaft) sind befricdi- gend gewesen. Die Produktion konnte troß der un- günstigen -Wasserverhältnisse infolge maschineller Verbesserungen um ca. 209000 kg vermehrt werden. Die Dividende beträgt 5 °/o. Die Löhnê der Fabrik- arbeiter und Holzschäler wurden erhöht, Holzmehl (Hartmannsbah und Buschmühle) war stärker be- gehrt als im Vorjahre und der Absatz, wenn auch zu gedrückten Preisen, befriedigend. Auch an Holz- toff aus Holzmehl (Geisinggrund) konnte mchr pro- duzirt und zu besseren Preisen abgeseßt werden. Weniger Nachfrage war nach Korkmehl (Bushmühle) Das Geschäft in Holzwolle (Großenhain, Deuts- Katharinenberg), ift in Folge der binnen schr kurzer Zeit eingetretenen ÜUeberproduktion beinahe ganz un- rentabel geworden. Auch die O (Schandau, Porschendorf, Lohmen, S{miedeberg, Kotta, Liebethal) hatte unter dem Wassermangel zu leiden; die Fabrikate (besonders Buchbinder- und Saquardpappen) fanden zwar ohne Schwierigkeit Ab- nehmer, indeß waren au bierfür die n durch die Konkurrenz. gedrückt. Sehr wenig erfreulih sind der Geschäftsgang und die Ergebnisse der Cellulose- fabrik in Königstein (Natroncellulose) gewesen. Wegen ershwerten Absatzes der Cellulose wurde der Betrieb etwas eingeschränkt; besonders war der Verkauf von halb- und ganzgebleihten Stosfen noch geringer als im Vorjahre, fodaß meist ungebleichte Waare hergestellt werden mußte, für welche kaum die Fabrikationskosten zu erreihen waren. Es wurden im Ganzen in 2316 Kochungen 940 000 kg (trocken gedachte) Cellulose gegen 1045 260;kg in 1886 her- gestellt, wovon einschließlich der am 31. Dezember 1886 vorhandenen Vorräthe 925 732 kg gebleichte und ungebleibte Cellulose mit einem Rechnungs- werthe von 252 380 f verkauft wurden. Die Sulfit- cellulosefabrik in Pirna ist im Dezember 1886 in Betrieb geselzt worden, und bemerkt, daß das Roh- material, gutes, nicht knorrig gewahsenes Fichtenholz, theurer geworden sei, was man zum Theil auf den größeren Bedarf der in Böhmen neuentstandenen Cellulosefabriken zurückzuführen habe, [und damit die Klage verbunden, ‘daß der Eingang8zoll auf Holz die Fabrikation sehr belaste. Zu erwähnen ist, as in Heidenau bei Pirna eine weitere große Cellu ose fabrik errichtet wird. Die Vereinigten Stroh- stofffabriken (Aktiengesellschaft mit dem Sig in Dresden) haben für 1887, ebenso wie 1886, sehr gute Ergebnisse aufzuweisen. Wir entnehmen dem Ge- schäftéberichte, daß nah reihlihen Abschreibungen und Rükstellungen, unter welchen 5000 é. zu Gunsten ere Arbeiter aufzuführen sind, die Dividende 10/o eträgt. / N

In dem Berichtsjahre ist in der Möbelfabrikation eine nennenswerthe Aenderung nicht eingetreten. So- wohl in Luxus- und Kunstmöbeln, wie in besseren Gebrausmöbeln hat es au Aufträgen niht gefehlt; auch konnten die Preise für bessere Waare mit wenigen Ausncbmen aufrecht erhalten , werden, wenngleich cine Erhöhung derselben in Folge der über- aroßen Konkurrenz der Berliner, Breslauer und Posener Fabriken von äußerlich gefälliger aber wenig folider Waare niht zu erzielen war. Die Dresdener Fabrik von gebogenen Möbeln be- rihtet über ihre Geschäftsergebnisse, daß dieselben si im Ganzen denen des Vorjahres angeschlossen baben ; der Export hat si, wenn auc zu gedrückten Preisen, wesentli flotter gestaltet. Auh der Ge- \chäftsberiht der Sächsischen Holzindustriegesellschaft zu Nabenau bestätigt einen weiteren Rückgang der Preise für ihre gebogenen Fabrifate; troßdem war es durch vortheilhaste Aenderung der maschinellen Einrichtungen und einen günstigen Abschluß in Roh- hölzern wie in anderen Fabrikfationsmaterialien mög- li, einen höheren Gewinn als im Vorjahre zu er- zielen, sodaß nach angemessenen Abschreibungen und Rückstellungen auf das Prioritäts-Stammalktienkapital 8 9/0 Dividende gewährt werden können. Der Ge- schäftsgang der Fabrikation von Stühlen, Sopha- gestellen u. |. w. wird von je ciner Firma in Pirna und Riesa als sehr \{leppend geschildert. In Piano- fortekonsolen, welche als Spezialartikel von einer Dresdener Fabrik gefertigt werden, war der Geschäfts- gang im Ganzen nit unbefriedigend. Der Parquet- tishlerei hat es nach Berichten aus Dresden und Krippen an Aufträgen nicht gefehlt, indeß waren auch hierfür die Preise in Folge der großen Kon- kurrenz sehr niedrig, während die Preise von besseren Materialien, wie Stäben und Langsriesen, stiegen und an guten Gesellen Mangel war. Was über die Patquettischlerei gesagt ist, gilt auch von der Jalousienfabrikation (Dresden). Das Geschäft in Kisten wird als“ niht ungünstig bezeichnet. Eine Dresdener Faßfabrik \priht si über Geschäfts-

stimmen, daß eine Besserung des Geschäfts, insbesondere was die Ecträgnisse betrifft, niht ein- getreten ist, An Beschäftigung hat es Dank der an !

ang; Produktion und Absaß ihrer Fabrikate be- sriedigend aus; die Nachfrage im ersten Halbjahre

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war sehr lebhaft, so daß die Arbeitskräfte vermehrt werden mußten; in der zweiten Hälfte gingen mebr Aufträge für Großfässer, Lagergefäße, Gähr- bottihe u. #. w. cin. Voa Rohmaterialien stiegen eichene Dauben im Preise, auch in den Löbnen er- langten die Böttchergesellen cine Aufbesserung um ca. 10—15 9%. Dic Bcrichte der Fabriken von Drechsler- und Tischlerwaaren für industrielle Zwecke und Hausbedarf, welhe aus Glashütte, Deutsch- Katharinenberg, Gottleuta, Oschatz, Giesenstein vor- liegen, \sprecheu sich im Allgemeiaen befriedigt über das Berichtsjahr aus. Auch cine Fabrik von mecha- nischen Stühlen in Kleinneushönberg hatte vermchrten Absay. Für die Fabrikation von Schul- und Zeichen- utensilien (Oberneuschönberg, Dreéden, Oschaß) ist das Berichtsjahr gleichfalls besser wie das Vorjahr gewesen, wogegen eine Dresdener Fabrik von Maler- utensilien das Gescbäftsergebniß als ungünstig be- zeichnet. Die Spielwaarenindustrie war das ganze Jahr über gut beschäftigt. Die Stockfabriken haben reichliGe Beschäftigung gehabt; die Meißner sah ih sogar veranlaßt, die Arbeitszeit von 10 auf 12 Stunden zu verlängern. Shirmstöe, welche außerordentli stark begehrt waren, sind ein richtiger Modeartikel geworden; 8 kommen alle möglichen ausländischen, zum Theil theuren Hol;sorten und für ‘die Griffe außerdem eine Menge anderer Materialien zur Ver- wendung, auch ist man im Erfinden neuer Formen und Modelle, oft etwas abenteuerliher Art, uner- \chöpflich. 208 A : In Korkwaaren ist die \chon seit längerer Zeit fühßlbare Konkurrenz der inländishen Fabriken noch dur die Beziehungen, welche spanische Fabrikanten direkt mit den inländischen Konsumenten angeknüpft haben, vershärft worden. j Sn Korbwaaren hat zwar Produktion und Umsatz zugenommen, der Gewinn aber ist in Folge der höheren Nohmaterialicenpräse nicht entsprechend gestiegen. Die Bermehrung des Umsaßes ist auf Rechnung des inländischen Konsums zu seßen. Nach Meidenkörben billigen und feineren Genres (Luxus- forbwaaren, bronzirt, vergoldet, mit Atlas- und Plüschgarnituren) war zwar ziemlih lebhafte Nach- frage, indeß ließen die Fabrikatpreise viel zu wünschen übrig, während der Preis des Roh-

materials in die Höhe ging. E E

In der einheimischen Strohflehterei ist entschieden ein kleiner Aufschwung gegenüber dem Vorjahre zu konstatiren. Dagegen befindet {ih die Strohbut- fabrikation in noch ungünstigerer Lage als im Vorjahre. Auch in der Strohfärberei und -Bleicherei war das Geschäft schr gedrückt. Das Geschäît in Stroh- taschen (Dresden) war im Inlande unverändert; in Taschen ordinâren Genres nahm der Export nach England und Frankreich etwas zu.

Womöglich noch ungünstiger als die Lage der Strohhutfabrikation wird die der Fabrikation fünstliher Blumen einstimmig von allen Berichterstattern (Dresden, Sebniß, Neustadt bei Stolpen, Potschapp:l) geschildert. Auch für die Fabrikation fünstliher Pflanzen zum Zimmer- \chmuck war das Jahr nicht günstig; die Konkurrenz hatte neuen Zuwachs erhalten und drückte die Preise ganz gewaltig. Der Bericht einer Dresdener Fabrik von Shmuckedern konstatirt ziemlih regen Geschäfts- gang; der Absatz im Inlande, wie nah dem Aus- lande, außer nah Desterreih und Italien, war sehr flott, die Ergebnisse freilich infolge der sehr ge- drückten Preise nur bescheiden.

In der Papierfabrikation ist der seit Jahren mehr und mehr beschränkte Lumpenecinkauf behufs Her- stellung besserer Papiersorten wieder in verstärktem Maße aufgenommen worden; auß:rdem machte der zeitweilige Holzstoffmangel Papicrabfälle, Jute, Schrenz u, dergl. zu begehrten Artikeln unter gleich- zeitiger. erheblicher Preiserhöhung. Ueber die Papier- fabrikation, cinen der am höchsten entwickelten In- dustriezweige des Kammerbezirkes, läß! sih auch für 1887 leider nur Ungünstiges berichten. Was die Gesamintproduktion des Kammerbezirkes an Papier betrifft, so wird man wobl niht zu hoch greifen, wenn man dieselbe auf 28 Millionèn kg veranschlagt. Dagegen wird von allen Seiten bestätigt, daß die Sen der Papiere abern.als gefallen sind. In Nerchau is gegen Ende des Jahres eine neue Fabrik von Chromopapieren und Emaillekartons in Betrieb gekommen. Der Geschäftsgang der Wurzener Tapetenfabrik war nit \{lechter als im Vorjahre. Die Fabrik von Hadernpappen in Porschendorf war zwar mit Ausnahme der beiden leßten Monate gut beschäftigt, doch waren die Ergebnisse nicht befriedigend. In der Fabrikation von Düten, Beuteln, Probekapseln Mediziashachteln u. st. w. sind nah den Bericheen je ciner Fabrik in Meißen, Grimma und Vorbrücke die Verhältnisse im Ganzen die gleichen wie im Vor- jahre, geblieben. Die Fabrik in Grimma hat ibren Betrieb etwas vergrößert und beschäftigte im Ganzen 115 Personen. Mit den der Loschwißer Fabrik patentirten Kartonnagen find auch im Berichtsjahre fehr günstige Erfolge erzielt worden. Auch von den anderen zahlreihen Fabriken, welche Atrappen, Kotillonsgegenstände, Christbaumschmuck, Rahmen, Beleuchtungsartikel u. \. w. herstellen, liegen im Allgemeinen günstige Berichte vor.

Ver Geschäftsgang im Dresdener Buchdrucker- gewerbe während des verflossenen Jahres trägt das- jelbe weni ersreulide Gepräge, wie in den vorher- gehenden erihtsjahren. Zu den früheren Klagen über ungesunde, drüdtende Konkurrenz traten neue Beschwerden ähnlicher Art, hervorgerufen dur über die Maßen billige Preisanerbietungen Seitens einiger Leipziger und Berliner Firmen und mehrerèr rhein- ländisher Papierfabriken, wel" lektere neben ihren Papierofferten au Offerten in Druckarbeiten ay

die Dresdener Kundschaft ergehen lassen. Nicht ganz

zeiger und Königlich Preußischen Slaals-Auzeiger.

188,

Muster-Regiftern, über Patente, Konkurse, Tarif- und Fahrplan-Aenderungen der deutschen

Negister für das Deutsche Reih. x: 265,

Das Central - Handels - Register für das Deutshe Reich ersceint in der Regel tägli. Das Abonnement beträgt 1 50 A für das Vierteljahr. Ei L e E SFnfertionspreis für den Raum einer Druckzeile 80 4. inzelue Nummern fosten 20 9.

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| befriedigt fpreben si die Berichte zweier Dresbener

Fabriken won Oeldruekbildern aus. Aub 18897 hat fich die Lage des Dresdener Sortimentsbuchhandels- durchaus nit gebessert ; im Gegentkeil, es ist wiederum dur eine Anzahl von Neuetablirungen den zahl- reien schon bestebenden älteren Gescbäften eine nun- mehr fast exdrückende Konkurrenz geschaffen worden. Die Fabriken photographisher Papiere in Dresden, deren vorzügliche Leistungen auf dem Weltmarkte allgemein aner#annt sind, find au im verflossenen Jahre reihlidy mit ‘Aufträgen versehen gewesen. Sehr flott war gleihfalls das Gefhäft in Brom- filbergelatinetrockenplatten. Troß der auf die Preife stark drückenden ausländischen Konkurcenz konnte der Absaß im JIn- und Auslande ohne Preisrücgang bedeutend vergrößert werden. Die Portraitvhots- gravhie hat sich auf aleiher Höhe erhalten; das Verlangen nach guten Bildern i\t im Steigen, man bequemt sich cher zu etwas höheren Preisen, während man früher mit weniger Gutem vorlieb nahm, unx nur Billiges zu erhalten. Die Landschäfisphotogra- phie hat schr unter dem Einflusse ciner in de#œ Mitteln nicht wählerishen Konkurrem zu leiden. Die Anstalten füc ‘photographischen Preffendruck sind gut beschäftigt gewesen. Der Umsaß ist abermals gestiegen, die Preise im Allgemeinen stabil gewesen und die Ergebnisse als erfreulih zu bezeichnen.

Der Jahresbericht der Handelskammer zu Bochum für 18387 weist in dem einleitenden Abschnitt, betreffend die allgemeine Lage, auf politi- hen Beunruhigungen mannigfacher Art hin, an denen das verflossene Jahr rei) gewefen, und führte dann weiter aus, wie es jevoch der Staatskunst unseres Reichskanzlers gelungen, jede unmittelbare Kriegsgefahr zu beseitigen. Troß der ungünstigen Verhältnisse der - internationalen Politik sei die wirthsaftlihe Entwickelung des Deutschen Reiches im Großen und Ganzen im Berichtsjahr eine be- friedigende gewesen, und in zahlreihen Industrie- zweigen habe sich eine, wenn au langsame, so doch im Allgemeinen stetig fortshreitende Gesundung gezeigt. Diese Besserung habe allerdings mehr die Zunahme der Produktion und des Absaßes als eine Mehrung des Geschäftsgewinns betroffen, indessèn habe sich das Vertrauen auf eine weitere Hebung der Verhältnisse erfreulich befestigt. Im Einzelnen wird konstatirt, daß von den wichtigeren Fndustciezweigen des Bezirks die Eifen- und Stahl- industrie troy der Verminderung des Exports cinen günstigeren Geschäftsgang hatte als während des größten Theils des Vorjahrs, wogegen sih vom Kobhlenbergbau leider nicht das Gleiche sagen lasse. Wenn der Absaß der Steinkohlen auch anschnlih zugenommen habe, fo seien im Berichtsjahr die Durchschnittspreise mit Ausnahme derjenigen für Kokskoble noch etwas hinter die des Vorjahrs zurük- egangen, und die Bedrängniß vieler Gruben habe fd vershärst. Auch die Landwirthschaft sei troß der reihliden Ernte des Jahres 1887 in der früheren mißlihen Lage gebliebea. Die Glasfabrikation habe im Kampfe mit der belgishen Konkurrenz große Mühe, ihren Bestand aufrechtzuerhalten. Die chemische Industrie klage über gedrückte Preise bei lebhaftem Absay. Die Textilbranhe habe mit nur geringens Nuyen gearbeitet, die Lederfabrikation fich aber lebhafter Nachfrage bei etwas günstigeren Preifen zu erfreuen ge» habt. Die Bestrebungen, die Produktion durchEinschrän- kang derselben und durch Festseßung von Minimal- Preisen zu regeln, habe auch im Berihtsjahr avf mannigfachen Gebieten der Gewerbsthätigkeit guten organ gehabt, Auch die Einrichtung gemein- amer Verkaufsstellen sci mehrfach gelungen. Daß dur die Konventionen die Verkaufspreise unver- hältnißmäßig in die Höhe "getrieben worden, lasse sih in keiner Weise behaupten, Man habe {h in dieser Bezieaung sehr im Unkerschied zu gewissen Preiskonventionen des Auslaudes durchweg einer an- erkennenswerthen Mäßigung befleißigt, so daß ih weder die Händler noch die Konsumenten beflagen könnten, während die Produzenten doch nit ohne allen Gewinn arbeiten und vor Allem in der Lage bleiben, ihren Arbeitern auskömmlihe Löhne zu zablen. Dieselben seien denn auch fast durÎweg auf der früheren Höbe geblieben und in einzelnen Fubustrie- zweigen sogar etwas gestiegen, während wichtige Lebensmittel weiter im Preise gesunken seien.

Ueber die Haupt-Industrieznoeige des Bezirks ent- nehmen wir dem Jahresbericht folgende Auszüge : Die Produktion bezw. der Absay ver Stein- kohlen im Ober-Bergamtsdezirk Dortmund hat: im verflossenen Jahre eine anschnliche, auf etwa 5°/o. im Vorjahr zu bemesfende Steigerung, exfahxen, Dié Ursache dieser Steigerung ist jedoh fast aus\chließ- lih in dem erhößten Bedarf versthiedener vater- ländischex Industriezweige und nicht in einer Er« weiterung des Absatzgebietes zu suchen. Die Zu- nahme der Don war aber leider von keiner allgemeinen Aufbesserung der Preise begleitet, Die- selben find im Gegentheil im Greßzn und Ganzen noch hinter dea schon seh: niedrigen Preisen des. Vorjahres zurücklgebliebea. Nur Kokskohlen und Koks bilden eine Ausnahme. Im ersten Quartal des laufendew Jahres hat die Steinkohleuför- derung in Folge der aadauernd wintere lien WisFterun der allgemeinen Belebung der Gewerdthätigkeit und vor Allem des gesteigerten Bedarfs ter Eifen- und Stahl-Industrie im Ver- glei zu derselben Periode des Vorjahres eine Zus nahme von etwa 10% erfahren. Die Zahl dex Bergarbeiter stieg feit Schluß des Jahres 1887

leifalls erheblih. Vielfad mußten au e hihten eingelegt werden. Es darf aber genaue dieses Aufschwunges uicht unbeachtet bleiben, daß d überwiegende Menge der in diesem Quartal geförs