1872 / 278 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 23 Nov 1872 18:00:01 GMT) scan diff

ra L C di g Q 27 2 E OLERREN

gelegte Nuzmeile. Bei den einzelnen Bahnen zeigt sich in dieser Beziehung allerdings eine große Verschiedenheit. Während die Kosten des verbrauchten Brennmaterials pro Nußmeile p B. auf der Niederschlesischen Zweigbahn 24,12 Sgr., auf der Braunschweigischen 23,95 Sgr. und auf der Berlin-Sktettin- Stargardter Bahn 23,01 Sgr. betrugen, stellten fie fich dagegen bei der Nassauischen Bahn nur aut 7,14 Sgr., bei der Wil- belms8bahn auf 7,24 Sgr. und bei den Pfälzischen Bahnen auf 7,30 Sgr. pro Nuzmeile.

Der Personenverkehr mußte im Jahre 1870 wegen der umfangreichen Truppenbeförderungen auf einer großen Anzahl deutscher Bahnen während eines Zeitraums von 6—8 Wochen fast ganz eingestellt werden. Während dieser Periode wurden auf den betreffenden Bahnen nur Militärtrans8porte effffektuirt, wogegen andere, an solchen Transporten nicht partizipirende Bahnen durch die Hergabe von Personal und Betriebsmitteln und wegen Mangels atler direkten Verbindungen mit den be- nachbarien Bahnen im Verkehre sehr beschränkt waren. Das Endresultat der Verkehr8ergebnisse war für diejenigen Bahnen, welche zu den Linien der großen Etappenstraßen gehören, ein sehr A da bei diesen Bahnen der Ausfall während der Ein- stellung des regulären Verkehrs durch die sehr bedeutenden Militär- Transporte reihlih auSgeglihen wurde, während bei anderen, nicht in den Etappenstraßen liegenden Bahnen ein theilweise erhebliher Ausfall in der Frequenz sich ergeben hat. Im Ganzen sind von sämmtlichen deutshen Bahnen im Jahre 1870: 112,889,495 Personen befördert worden und zwar in 1. Klasse 1,313,685 oder 1,2 ÞpCt., in 11. Klasse 16,536,832 oder 14,6 pCt., in III. Klasse 63,116,229 oder 55,9 pCt., in IV. Klasse 17,294,558 oder 15,3 pCt. , endlich Militärs, Auswanderer 2. zu ermäßigten Fahrpreisen 14,628,191 oder 13,0 pCt. Die leßte Kategorie ist aus den bereits erwähnten Ursachen erheblich stärker als in den )oerargenven Jahren vertreten gewesen, wo dieselbe nur ca. 5 pCk. des gesammten Personenverkehrs ausmachte; dagegen war der Verkehr namentlih in der Il. und 1II. Klasse bedeutend shwächer als in den leßten drei Jah- ren, während deren er resp. 16"/, und 61'/, pCt. betrug.

Der ge Güterverkehr umfaßte im Jahre 1870: ca. 1395 Millionen Centner, worunter indeß die beförderten Equipagen, sonstigen Fahrzeuge und Thiere, sowie die eigenen Betriebddienst und Baugüter der Bahnen nicht einbegriffen sind. Der Güterverkehr, welcher während des 1. Semesters 1870 in stetem Aufschwung begriffen war, wurde durch den hereingebrochenen Krieg namentlich auf den, dem Kriegsschau- plaße zunächst gelegenen und dann auf den zu den Haupt- Etappenstraßen gehörenden Bahnen noch länger unterbrochen als der Personenverkehr, während der Verkehr auf anderen deutschen Bahnen, welche ihrer geographischen Lage nah an den kriegerischen Ereignissen einen direkten Äntheil nur in ge- ringem Umfange hatten , durch die Jnanspruchnahme von Personal und Material zu Militärzwecken fortwährend ge- lähmt und behindert worden ist. egen Ende des Jahres fand zwar ein so großer Andrang von Gütern statt, daß die Transporte kaum bewältigt werden konnten, dessenungeachtet ist aber bei einer Anzahl von Bahnlinien ein Rückgang des Güterverkehrs hervorgetreten. Eine genaue Trennung der Güter nach Tarifklassen ist zwar bei einer Zahl von Bahnen nicht festgehalten; annähernd kommen indeß von den beförderten Gütern auf Eilgüter 1,1 pCt., Postgüter 0,1 pCt., Güter der Normalklasse und sperrige Güter 11,0 pCt., Arg Ginitee der ermäßigten Klassen 54,0 pCt., Kohlen und Koks 33,8 pCt. Für den Transport von Kohlen und Koks find folgende Eisenbahnen von Bedeutung und kommen für 1870 mit folgenden von ihnen beförderten Mengen in Betracht: die Bergisch-Märkische mit 93,918,915 Ctr., die Cöln-Mindener mit 74,770,864 Ctr., die Oberschlefische mit 46,374,010 Ctr., die Saarbrücker mit 38,943,213 Ctr., die Rheinische mit 34,219,810 Ctr., die Niedecschlesisch-Märkische und Schlesische Gebirgsbahn mit 23,174,375 Ctr., die Hannoversche mit 23,056,151 Ctr., die Westfälische mit 15,883,192 Ctr., die Pfälzischen Eisenbahnen mit 15,191,973 Ctr., die Breslau - Schweidniß-Freiburger mit 12,221,446 Ctr., die Braunschweigische mit 10,401,438 Ctr., die Magdeburg - Cöthen - Halle - Leipziger mit 9,643,019 Ctr., die Wilhelmsbahn mit 9,575,327 Ctr. , die Württembergische mit 9,112,264 Ctr.

Was die finanziellen Ergebnisse der deutschen Bah- nen betrifft, so stellen sich dieselben für 1870 folgendermaßen :

Einnahmen. | Ausgaben. Ueberschuß. 1) Staatsbahnen 73,064,541 Thlr. [40,436,012 Thlr. 39,628 599 Tir. 2) Privatbahnen i unter ¡NURG daa verwaltung 9420 » 110,932,176 13,097,244 » 3) Privatbahnen Ss H i: U unter eigener Verwaltung... 72,965,271 » 32/969/116 » 139,996,155 » zusammen 170,059,232 Thlr. [84,337,304 Thlr.[25,721,928 Thlr.

Von den vorstehend nachgewiesenen Einnahmen entfallen ca. 28’ pCt. auf den Personenverkehr, 67 pCt. auf den Güter- verkehr und 5 ÞpCt. auf sonstige Erträge. Die Ausgaben machten 49,6 pCt. aller eo aus, doch war das Ver- hältniß bei den einzelnen Besißkategorien insofern ein verschie- denes, als dasselbe bei den Staatsbahnen 55,3 pCt., dagegen bei den Privatbahnen unter Staatsverwaltung nur 45,5 pCt. und bei den Privatbahnen unter eigener erwaltung nur 45,2 pCt. betrug. Das Verhältniß der Einnahmen zu dem verwendeten Anlagekapital kann nicht genau angegeben werden, da bei mehreren Bahnlinien die Baurechnungen noch nit ab- gean waren. Annähernd ist das verwendete Anlagekapital dur die Einnahmen mit ca. 12 pCt. verzinst worden.

Nach Abzug aller Ausgaben von den Einnahmen ergiebt sih für 1870 ein Ueberschuß von 85,7 Millionen Thaler oder ca. 65 pCt. des verwendeten Anlagekapitals. Bei den einzelnen Bahnlinien ist dieser Uebershuß allerdings ein sehr verschiedener gewesen. Abgesehen davon, daß für die Ostpreußische Südbahn und die Rechte Oderufer-Eisenbahn der Ueberschuß in Prozenten

des

nicht feststeht, haben drei Bahnen (die

Anlagekapitals nicht zu berechnen war, weil leßteres noch O Oder Pre S dio c tan betcer,

die Stendal-Salzwedeler und die Oberhessishe) für 1870 einen Uebershuß überhaupt nicht nachgewiesen, da die Ausgaben höher als die Einnahmen waren. Die übrigen Bahnlinien

rangiren na

; / )

10 11 12 13 14 15

J C5 O ck C5 DD i

8) 9) 10)

der Höhe ihres Uebershusses folgendermaßen : I, Staatsbahnen:

Preußische Ostbahn ......... eor e reer « 8,65 ÞClt. Main-Weserbahn 812 »

nnoversche 7,90

A Ne arba, eo ces e 26 agétrties 6,41 Sächsische Staatsbahn L Giéictdt 2 Ba Mart, L Stei M as Saarbrücker 5/15 L E 5,01 D E Sa io oh ahebeso dec cbpac eiber es 4,89 Bayerische 4,70 Badische 4,41 Bebra-Hanauer 3,965 Württembergische 3,06 Or ESangpähn 2,81

A ted var a ibres arbbane eibe 2,15

II. Privatbahnen unter Staatsverwaltung.

Oberschlesische Neisse-Brieg Bergisch-Märkische Stargard-Posener Breslau-Posen-Glogauer Wilhelmsbahn Gößniß-Gera

Rhein- ayn Löbau-Zittau Greiz-Brunner

WVWYEWWBEEWWLXLWWWNLWWS

III. Privatbahnen unter eigener Verwaltung.

)

U bg D ODINAN T I

29 30 31 32 33 34 36) 36

Nürnberg-Fürth E 24,38 ÞCt. Magdeburg-Cöthen-Halle-Leipzig T S Braunschweigische Berlin-Anhalter R Meburg Berlin-Hamburg O d opa be dae ente ctée eres. ¿ essische Ludwigsbahn ; Leipzig-Dre®8dener Bayerische Ostbahn Magdeburg-Halberstadt Berlin-Stettin (Stammbahn) Thüringische Rheinische p Breslau-Schweidniß-FFreiburg Niederschlesische Qweigbahn Altona-Kieler Pfälzische Taunus Magdeburg-Wittenberge Frankfurt-Hanau G C R übecck-Büchen Homburger erlin-Görlißer Glückstadt-Elm8horn SchleS8wigsche Werrabahn Vorpommersche Kirchheimer Stargard-Cöslin-Colberg Cottbus-Großenhain Tilsit-Insterburg Nordhausen-Erfurt Cöslin-Danzig t Märkisch-Posener L 9

Es rentirten hiernach also noch, abgesehen von der oft-

UBELELLBELQTLEHLLNWWWTLELEWWWBeEWffUENUNffWffWWY

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preußischen Südbahn und der Rechten Oderufer-Eisenbahn:

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angemessene AUN säßen zu Grunde in die Reserve- un

Über 20 Prozent 1 Bahnlinie. von 10—20 » T »

» 5—10

» d

» 3—4

» 9B

» 1-—2

» 01

unter 0 » v

Hiernach haben die Eisenbahnunternehmer, da eïne Ver- ing des Maebvea vate unter 5 pCt, deshalb als eine nicht

chen werden kann, als von dem diesen Prozent- liegenden Ueberschusse noch Steuern, Einlagen Erneuerungsfonds u. st. w. in Abzug

atten bei 28 verschiedenen Linien nur ungenügende Revenüen erhalten.

Bezüglich der auf den deutschen Bahnen im J. 1870 vor-

gekommenen Unglücksfälle ist s{ließlich noch zu erwähñen, daß

bei fahrenden

QUgen (inkl. ihres Aufenthalts auf den Bähn-

höfen) 77 Unfälle vorgekommen und dabei 227 Personen be- schädigt und 36 getödtet worden sind. Außerdem wurden un-

abhängig von

iesen Unfällen durch eigene Schuld der Bé-

troffenen 197 Pers. beschädigt und 262 getödtet. Bei' 90 Un- fällen, welche eine Mes von Personen nicht zur Folge

hatten, sind 5F Lokomo

iven, 3 Tender, 50! Personen-, 272

Güter- und 1 Postwagen zerstört oder stark beschädigt worden.

Auf

den Bahnhöfen, auf der Bahn und bei nicht im Gange

befindlichen Qügen wurden ohne dg Verschulden bei 47

Unfällen 24

ers. beshädigt und getödtet, sowie durch

eigenes Verschulden 328 Pers. belangt und 198 getödtet; außerdem sind 29 Lokomotiven, 8 Tender, 4 Personen-, 117 Güterwagen und 3 sonstige Fahrzeuge bei Unfällen, die eine Verleßung von Personen nicht zur Folge hatten, zerstört oder stark beshädigt worden.

Uebersicht der Haupt- Eisenbahn -Verbindüngen Berlins durch Courier- und Schnellzüge. 7.45 Ab.® 7. 45 Ahs

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Deutscher Reichs-

und

Königlich Preußischer Staats-Anuze

Das Abonnement beträgt # Thlr. 7 Sgr. 6 Pfg-

sür das Vierteljahr.

Insertionspreis für den Raum einer Druckzeile S Sgr.

Berlin, Sonnabend, eS

_ —————_ —_—

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem A dänischen Legations-Rath und Departe- ments-Sekretär de Coninck im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten den Königlichen Kronen-Ordèn zweiter Klasse zu verleihen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Kreisgerichts-Rath a. D. Anders zu Pr.-Eylau und dem Kanzlei-Rath Käufer, Bureauvorsteher bei der Provinzial- Steuer - Direktion zu Posen, den Rothen Adler - Orden dritter Klasse mit der Schleife; dem Kreisgerichts-Rath von Lichten - berg zu Torgau den Rothen Adler - Orden vierter Klasse; dem Schulzen Bludau zu Arnsdorf, Kreis Heilsberg, das Kreuz der vierten Klasse des Königlichen Haus-Ordens von Hohenzollern; den Schullehrern 2. Ziebarth zu Pe- terawe, Kreis Samter, und Hube zu Draschwlhß, Kreis eiß , den Adler der vierten Klasse desselben Ordens , dem örster Borchardt [1 zu Forsthaus Grunewald, Kreis Neu- ettin, den Shullehrern Sha us zu Nordenstadt im Main- reise, Schröder M Wehe, Kreis-Lübbecke, und Dahlke zu Grünwald, Kreis Neustettin, soroie den Schulzen Luttert zu Berkenbrügge, Kreis Arnswalde, Röhl zu Alt-Klücken, dessel- ben Kreises, und Dreger zu E Kreis Soldin, das Allgemeine Ehrenzeichen; und endlih dem Schreinergesellen Josef Schweden zu Cöln die Rettungsmedaille am Bande zu verleihen.

Deutsches Nei.

Von Zeit zu Zeit gehen der Ober-Postdirektion anonyme Schreiben zu, welche fich theils auf Aenderungen der bestehenden dienstlihen Einrichtungen beziehen, theils Bemerkungen über

_deñ Dienstbetrieb, sowie Jnsinuationen bezüglich einzelner Be-

amten oder Unterbeamten enthalten. Allen derartigen ano- nymen Anträgen, Reklamationen 2c. wird grundsäßlich keine Folge gegeben. Berlin, den 22. November 1872. Der Kaiserliche Ober-Postdirektor. Sachße.

Königreich Preufen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem praktishen Arzt Dr. Tich y ‘hierselbst den Charakter als Sanitäts-Rath zu verleihen.

Berlin, 23. November.

Se. Königliche Hoheit der Prinz Alfred von Groß- britannien, Herzog von Edinburg, ist gestern Nach- mittag hier eingetroffen und im Königlichen Schlosse ab- gestiegen.

Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

Der bisher in der L des Königlichen Ministeriums für Handel , Gewerbe und nens e Arbeiten als Hülf8arbeiter beschäftigt gewesene Königliche Regierungs- und Bau-Rath Grotefend ist als technisches Mitglied fir Königlichen Direktion der Oberschlefischen Eisenbahn in Breslau N worden. : :

em früheren Königlichen Ober -Betriebs8- Inspektor der Niederschlesish - Märkischen Eisenbahn Carl Schmeigzer zu Berlin ist die Stelle eines technischen Mitgliedes der König- lichen Direktion der Ostbahn zu Bromberg verliehen worden.

Dem Schlossermeister A. Gärau zu Berlin ist unter dem 20. November 1872 ein Patent auf eine durch Modell und Beschreibung nachgewiesene Sicher- g fl g an Buchstaben-Combinations-Schlössern auf drei Jahre, von jenem Tage an gerechnet und für den Um- fang des Preußischen Staats ertheilt worden. e n Lam.

Der Rechtanwalt und Notar Müller zu Rybnik ist, unter Verleihung des Notariats im Departement des Appellations- gerichts zu Frankfurt a. O. an das Kreisgericht in Cüstrin, mit Anweisung seines Wohnsißes daselbst, verseht worden.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und

Medizinal-Angelegenheiten. j

Auf den Bericht vom 4, September d. J. empfängt die Königliche Regierung anbei L Abschrift der Verfügung ‘vom 5, d. Mis, welche der Herr Justiz-Minister wegen Auslegung des §. 8 des Geseßes vom 9. März d. J. an das Königliche Appellation8gericht in Naumburg erlassen hat, zur Kenntniß- nahme und weiteren Veranlassung.

Berlin, den 11. November 1872. ;

Der Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal- ngelegenheiten. n Vertretung: Dr. Achenba ch. An die Königliche Regierung zu N.

Abschrift (nebst Anlage) erhält die Königliche Regierung 2c. zur Kenntnißnahme und lLcoaRigen, Veacung, I Der Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal- ngelegenheiten. In Vertretung: Dr. Achenba ch. An sämmtliche übrige Königliche Regierungen und Land- drosteien und an das Königliche Polizei-Präsidium hier.

Ä; ; Das Königliche Appellations8geriht erhält Abschrift eines an den Herrn Minister der geistlichen 2c. Ange tegendelen erstatteten; von diesem dem Justiz-Minister mitgetheilten Berich u N. vom 4. September cr.j; die L ftsebung einer Liqui Profeffor Dr. N. hierselbst betreffend. a Der Justiz-Minister erachtet es in Uebereinstimmung mit dem Herrn Minister der geistlichen 2c. E enheiten nicht für sätthaft; den §. 8 des Gesehes vom 9. März d. A (G. S. S. 265) dahin ‘aús- zulegen; daß die daselbst bestimmte Gebühr für jedes einzelne körper- liche Objekly, auf welches die chemische Untersuhung zu richten ish be- sonders f berechnen sei, Es kann nicht füglih darauf ankómmen;, ob der Gegenstand der eung in mehrere körperlich getrenute Obfekte zerfällt, odr sich in einer körperlih ungetrennten Sache dar- stellt, Der Wortlaut des Geseßes und die Natur der Sáäche weist

on des

vielinehr darauf hin, daß éine einfache Ansehung der ‘in Rede! stehèn- *

den Gebühr nur ‘dann statthaft is, wenn die vorzunehmenden Fest- stellungen ihrem Zwecke nach si als e darstellen, d. h, wénn fie auf verschiedene Beweisthatsachen gerichtet sind.

Wenn \sich nun au das Sagvergälth welches zu den ebt in

Frage stehenden chemischen Analysen Veranlassung gegeben hat, aus dem Berichte der Regierung ‘nicht vollständig ergiebt, {o ift doch als wahrscheinlich vorauszuseßen bos es sich nur um zwei. Fésistellun- en, nämlich ‘arum, ob in der eiche Gift vorhanden war und ob er Verdächtige sich im Besiße von Giftstoffen befänd, gehändelt hat.

Jt diese Voraussezung richtig, so würde man zu dem Ergebniß

gelingen daß dem Thlr. angewiesen werden kann.

Das Kreisgericht zu N. is anzuweisen, nach den vorstehenden Gesichtspunkten. anderweit über Dle frage zu befinden, ob die Gebühr des F. 8_ ein- oder wie vielfach? in Ansaß zu bringen is Und sich hier- nächst wegen Arbitrirung des angemessenen Gebührenbeträges mit der Régierung zu N. wieder in Verbindung zu seten.

Berlin, den 5. November 1872.

Der Justiz-Minister Leonhardt. An das Königliche Appellationsgericht zu N,

Îichtamtlich E

Deutsches Nee.

reußen. Berlin, 23. November. Se. Majestät der Kaiser und SIL empfingen heute die Hofmar|chälle, hörten die Vorträge des Chefs der Admiralität, General-Lieute- nants von Stosch, und des Chefs des Militär -Kabinets, Obersten von ‘Albedyll, und nahmen die Meldung des zum Chef des 8. Artillerie-Regiments ernannten Generals der Jn- fanterie’ von Peucker entgegen. Um 114 Uhr machte der Herzog von Edinburg Königliche Hoheit im Königlichen Palais Höchstseine Aufwartung. Später arbeiteten Se. Majestät mit dem Geheimen Kabinets-Rath von Wilmowski.

Ueber den Verlauf der diesjährigen Hofjagden in Letlingen gehen uns noch folgende ausführlichere Mitthei- lungen zu: .

Am 17. d. Mts., Abends 6 Uhr 50 Minuten , trafen Se. Majestät der Kaiser und König in Leglingen ein, um am 18. und 19. d. M. im Königlichen Jagdgehege zu jagen. ‘In der Allerhöchsten Begleitung befanden Sich Jhre Königlichen Hoheiten die Prinzen Carl und Friedrich Carl, der Kronprinz und der Priiz Georg von Sachsen, der Herzog von Anhalt, der Prinz August von Württemberg, Fürst Pleß, Graf Otto zu Stolberg - Wernigerode, die General-Lieutenants von Blumenthal, Graf Golß, von Schwarßkoppen, von Schimmel- mann , dex“ Minister des Königlichen Hauses Freiherr von Schleiniß, der Vize-Ober-Jägermeister von Meyerink, die Hof- Jägermeister Graf v. d. Asseburg und Freiherr von Heintze, der Leibarzt Dr. von Láuer, der Land-Forstmeister Ulrici 2c.

Im eingestellten Treiben Rodöbel, der Oberförsterei “Jäve- ne wurden am ersten Jagdtage 20 Stück Rothwild , 133 Stück Dammwild , 49 Stück Sauen , davon 9 Stück Roth- wild, 12 Stück Dammwild, 9 Stück Sauen durch Se. Majestät; indem’ darauf folgenden freien Treiben Dahrenstedt, der Ober- försterei Leßlingen, 6 Stück Rothwild, 28 Stück Dammuwild, 2 Hasen; am zweiten Jagdtage im eingeslellten Treiben Siebenhügel , der Oberförsterei Leßlingen, 8 Stück Rothwild, 203 Stück Dammwild , 30 Stück Sauen, davon 27 Stück Dammwild , 10 Sauen durch Se. Majestät; im eingestellten Treiben Pfalz, der Oberförsterei Colbiß, 89 Stück Sauen, davon durch Se. Majestät 12 Sauen erlegt. Die Jagd hat somit, vom s{önsten Wetter begünstigt , im Ganzen eine Ausbeute von 34. Stück Rothwild , 364 Stück Dammwild , 168 Stück Sauen,-2 Stück Hasen geliefert und Se. Majestät haben davon an Rothwild , 39 Stük Dammwild , 31 Stück Sauen erlegt.

Wie in dén Vorjahren versammelten Se. Majestät die es ag dae iat nach beendigter Jagd zum Diner im

a o . ‘Am 20. , Morgens 8 Uhr, verließen Allerhöchst- dieselben Leßlingen.

In der heutigen (7.) Sizung des Hauses der Ab- eordneten, welcher am Ministertishe die Minister des Lijétn Und der Justiz und der Regierung8-Kommissar, Ge- Me Regierungs-Rath Persius, beiwohnten, wurden zunächst ie Namen der zum MER R S gewählten Mitglieder belannt gemacht, und zwar Vorsißender Dr. Virchow, Stell- vertreter von Mitschke-Collande, Schriftführer Rickert, Stell- vertreter Kirch, Elsner von Gronow, von Benda, von Wedell- Malchow. Von dem Handels-Minister ist ein Gesehentwurf eingegangen, betreffend die Abstandnahme vom Bau einer Eisen-

« } für/Serlin die Expeditio den 23, “November, Abends. |‘bahn von Eschwe

8 der Regierung

rofessor Dr. N. ein Gebüihrenbetrag bis zu

Alle Post-Anstalten des“In- und Auslandes |

‘nehmen Kestelung n,

n: Zietenplas Nr. 8, |

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ge nad Camberg unb-won dem 1 stiz-Min er

tin solcher über D zur Ebeschließi E LeiSE0 nsalter.

A Ee eti ie E 3 g ‘der Krei8ördnungs- orlage fort. S R A «Eee

i ¿S 84 und 85 wurden ohne Debätte angenommen. Sie

Lauten: : s E E d : E

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versammlung (der Kreistag) besteht in Kreisen; welche unter {luß der im_aftiven Militärdienste stehenden Personen

oder weniger Einwohner {d l

Fen mit mehr als ‘25,000 | e 0,000 El ren tritt für jede Vollzahl von 5000 und in Kreisen mit mehr als 100,000 Ein- wohnern für jede Über die leßtere Zahl überschießende Vollzahl von

10,000, Einwohnern je ein Vertreter hinzu.

tag bgeordneten.) Zum Zwecke der Wahl der Kreistags-Abgeord- neten werden drei Wahly e gebildet, Und zwar: i a) der Wahlverband der größeren ländlichen G Wahlverbaänd der L game en und c) der In Kreisen, in welchen fei der Wablvertand ber tädte aus. i ; E Für Kreise, welche nur aus ciner oder mehreren Städten

. 85, (Bildung E i l Cs L (Bildung von Wah die t s

v her Si dte.

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Geseßes. : x j i Cu Bi des Wahlverbandes der grö E

_§. 86. ung di erbandes der größeren län : Grundbesi ee) er Wablverbam der größeren Tändligen Gr

‘besißer besteht aus allen denjenigen zur Zahlung von Kreisa

ves teten Grundbesißern, mit Einschluß der juristischen

M eng S en wn D ten auf A on ihrem gesammten, auf dem platte

belegenen Prrnbrin en j den Betrag

an Grund- und Gebäudeste

“richten hauen, würden, ad D Et emed amml. S. A zur t h _HBoranta w i f Mai h

G Nach Erlaß der ite zial-O iu g den

Provinzial-Ver-

tretungen überlassen, für ihre Provinz oder auth für einzelne Kreise derselben den Betrag von 75 Thalern auf den Betrag von 100 Thalern zu erhöhen, oder bis auf den Betrag von 50 Thalern zu 2 lne Kreise der P Sathsen darf diese Erhöhung bis

Für einzelne Kreise der Provinz Sachsen darf diese Erhöhung zu dem Betrage von 150 Thalern erfolgen. N

_Dem Wabhlverbande der (ebenen ländlichen Grundbesißer treten diejenigen Gewerbtreibenden und Bergwerksbesißer hinzu, welche wegen ihrer auf dem platten Lande innerhalb des Kreises betriebenen ge- werblichen Unternehmungen in der Klasse A. 1. der Gewerbesteuer mit dem Mittelsaß veranlagt sind (§. 14 Absayß 4).

lag ein Antrag des Abg. ta, vor: * »Das Haus möge beschließen, die Regierung aufzufordern, \{leu- nigst die dem Landtage übergebenen fiatistschen Nachwveisungen über alle Kreise der betheiligten 6 Provinzen durch den Nachweis zu er- PEIeS wieviel von den auf dem platten Lande an Grund- und Ge- äudesteuer zu entrichtenden E auf die mindestens 75 und 59 Thlr. zahlenden Grundbesißer fällt und wie groß die Zahl in beiden Kategorien von Grundbefißern ist, «

Zum §. 183 hat derselbe Abgeordnete den alouee Antrag bezüglich der mindestens 100 Thlr. zahlenden Grundbesitzer ge- stellt. Beide Anträge wurden zugleih vom Antra steller durch die Behauptung. begründet, die vorhandenen statistischen Nach- weise gäben ein unvollkommenes Bild der künftigen Krei8ver- tretung. Der Geh. Reg. Rath Persfius wies nach, daß die gege- benen Nachweise genügen und die geforderten Ergänzungen nicht vor der dritten Lesung zu beschaffen seien. Der Abg. Stengel unterstüßte die Ansichten des Regierung8-Kommissars und hielt den Antrag Parisius für über Mig, Der Abg. von Mitschke- Collande erklärte sih überhaupt nicht damit einverstanden, daß die pra und kleinen Grundbesißer nur nah der Steuerzahlung

efinirt werden. Die Rittergut8besißzer hätte man als einen Wahlverband zusammen lassen sollen. Darauf wurden die §§. 86 und 183:

F. 183. Bis zu einer anderweiten Beschlußfassung der Provin- zialvertretungen tritt an die Stelle des im §. 86 festgestellten Betrages von 75 Thalern Grund- und Gebäudesteuer für die Kreise der Pro- vinz Sachsen der Betrag von 100 Thalern und für die Kreise des Re- gierungs8bezirks Stralsund der Betrag von 250 Thalern.

(über welchen ebenfalls wegen des ihn mit betreffenden Antrag Parisius son hier abgestimmt wurde) in der Fassung der E B Std §. 87 und 88

F. 87. (Bildung des Wahlverbandes der Landgemeinden.) Der Wahlverband der Landgemeinden umfaßt: :

1) Sämmtliche Landgemeinden des Kreises; 2) sämmtliche Besißer selbständiger Güter mit Einschluß der juristishen Personen , Aktien- Gesellschaften und E R auf Aktien, welche nicht zu dem Verbande der größeren Grundbesißer (F. 82) gehören; 3) dié- jenigen Gewerbetreibenden und Bergwerksbesiver, welche wegen ihrer auf dem platten Lande innerhalb des Kreises betriebenen gewerblichen Unternehmungen in der Klasse A1. unter dem Mittelsaße veranlagt i

nd. N F. 88. (Bildung des Wahlverbandes der Städte.) Der Wahl verband der Städte umfaßt die Stadtgemeinden des Kreises. wurden ohne Debatte angenommen. |

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, 89. (U, der Kreistags-Abgeordneten auf die einzel- nen Wahlverbände.) ie nach §. 84 dieses Geseßes jedem Kreis nach Maßgabe seiner Bevölkerungsziffer zustehende Zahl von Kreis- tags - Abgeordneten wird l die drei Wahlverbände der größeren Grundbesißer, der Landgemeinden und der Städte nah folgenden Grundsäßen Le:

1) Die Zahl der städtishen Abgeordneten wird nach dem Ver- hältniß der städtischen und ländlichen Bevölkerung, wie dasselbe durch

e e Bértreio ng‘ünd Verwaltung des Kreises _ Erster Abschnitt. Von der ZufammensepungdesKreis- Geer Msn dee ded frlfages) Die Krte

un besip ie feine Stadtgemcinde vorhanden ise süeidet