1935 / 87 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 12 Apr 1935 18:00:01 GMT) scan diff

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Neichs- und Staatsanzeiger Nr. 87 vom 12. April 1935. S. 2

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Berichtsjahr insgesamt 2 562 040 Schichten (je Mann 5,1 LNT ten in der Woche), auf die Gefolgschafisangehörigen des Gesamt- hafenbetriebes insgesamt 1 470 144 Schichten (4,0). Jn einzelnen Monaten ist die Beschäftigung der Gefolgschaftsangehörigen we- sentlich besser gewesen, so vor allem gegen Ende des Fahres. «¡5m November wurden von den Gefolgschastsangehörigen des Gesamt- hafenbetriebes 424 und im Dezember sogar 5 Schichten in ies Woche erericht, ein ungeahnter und bisher für unmögli gehal- tener Erfolg, der beweist, daß bei ciner vernünftigen Verteilung der Arbeit die Gefolgschaftsangehörigen ihre Existenzmöglichkeit in derx Hafenarbeit finden können. Die Zahl der Gefolgschafts- angehörigen der Haseneinzelbetriebe und des Gesamthafenbetrie- bes betrug am 1. Januar d. J. 16 282.

Der Binnenverkehr des Hafens Hamburg im Februar 1935.

Steigende Bedeutung des Sisenbahnverkehrs gegenüber dem VorjaHre. ;

Jufolge der geringeren Tageszahl und im Zusammen ang mit “der jahreszeitlihen Bewêègung ist der statistisch erfaßbare Biunenverkehr (Binnenschiffahrt und Eisenbahnverkehr, ohne Kraftfahrzeugverkehr) im Februar gegenüber dem_ Vormonat wieder zurückgegangen, und zwar im Eingang um 37 000 k oder 5,7 % und im Ausgang um 30 000 t oder 46 %. Ein Vergleich mix dem Vorjahresmonat, der ein einwandfreies Bild von der kfonjunfiurellen Entwicklung des Binnenverkehrs vermittelt, er- gibt dagegen eine stärkere Verkehrsbelebung im Ausgang um 35 000 t oder 5,9 % und eine leichte Steigerung im Eingang um 4000 t oder 0,7 . Berücssihtigt man hierbei die entsprechende Entiwicklung des Seeverkehrs gegenüber dem Vorjahresmonat (Eingang minus 106 000 t oder 10,2% und Ausgang plus 42 000 | oder 8,6 23), so zeigt sich die wahsende Bedeutung Ham- burgs sowohl für die deutshe Binnenschiffahrt als au sür den Außenhandel des Deutschen Reiches. An dieser Entwiclung ist ausschließlich der Eisenbahnverkehr beteiligt. Gegenüber dem Vorjahresmonat stieg ex im Eingang um 39 000 | oder 10,0 % und im Ausgang sogar um 67 000 t oder 23,4 %, so daß sih sein Anteil am gesamten Binnenverkehr im Eingang von 64 % auf 70 % und im Ausgang von 49 % auf 57 % erhöhte.

I AXëwms der Verwaltung. Veber die künstige Wohnungspolitik der Reichs- regierung.

Auf einer Kundgebung des Deutschen Vereins für Woh- nungsreform machte der Reichsarbeitsminister rihtunggebende Ausführungen über die Wohnungspolitik dex Reichsregierung.

Handelsteil.

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Das Funstitut für Konjunkturforschung legt soeben seinen neuesten Vierteljahreshericht vor, der eine Abhandlung über „Die Konjunktur in Deutshland Wirtschaftslage im Frühjahr 1935“ enthält. Darin heißt es:

Nach Ueberwindung der winterlihen Stockung nimmt die Beschäftigung der deutschen Wirtschaft wieder zu. Ende Februar waren fast 15 Millionen Menschen in Arbeit, das sind 720 000 mehr als vor einem Jahr, 3,2 Millionen mehr als vor zwei Jahren. Dabei steigt die Beschäftigung auf der ganzen Linie: die Zahl der Jndustriearbeiter wächst, ebenso die Zahl der Angestellten und die Zahl der „zusäßlih“ (in Arbeitsdienst, Landhilfe, bei Not- stands- und Fürsorgearbeiten) Beschäftigten. Die gewerbliche Gütererzeugung hat, nah dem Rüsshlag im Herbst, vom De- zember zum Fanuar wieder leicht zugenommen; im Februar und auch wohl im März dürfte dieser Stand etwa gehalten worden sein. Die deutsche Wirtschaft ist im ganzen im Begriff, in die Frühjahrssaison einzutreten. Allerdings seßt sich die Saison- belebung in diesem Jahr untex anderen Bedingungen durch als 1933 oder 1934: Einmal ist zu bedenken, daß die Austriebskräfte allgemein um so s{chwächer werden, einen je höheren Stand die Wirtschaftstätigkeit bereits erreiht hat, An die Stelle des stür- mischen Aufshwungs in den Vorjahren ist zum Teil ein lang- sameres Anwachsen getreten. Die Gesamtbewegung der Wirtschaft löst sih um so mehr in Einzelschwingungen auf, je weiter die Be- lebung fortgeschritten ist.

/ Weiter ist die Sonderentwilung, die die Verbrauchsgüter- wirtschaft in der leßten Zeit genommen hat, auch für die kommen- den Monate von Bedeutung. Mit dem Abebben der Hamsterwelle ist das Geschäft im Einzelhandel ziemlich ruhig geworden. Textil- und Schuhhandel haben zum Teil überhöhte Lagerbestände an Winterware; dex Hausrathandel leidet mittelbar unter den Vor- ratskäufen an Bekleidung, da diese eine vorübergehende Kaufkraftminderung zur Folge haben. Deutlih kommt diese Ent- wicklung in der Verbrauchsgüterproduktion zum Ausdruck: die Erzeugung, die bis Mitte 1934 außerordentlih rash in die Höhe geshnellt war, ist seither gesunken. Der gegenwärtige Produktions- stand dürfte aber ungefähr dem laufenden Verbrauch der Bevölke- rung entsprehen. Verbrau und Produktion werden sich auf neuem Stand stabilisieren und mit dex allmählihen Zunahme der Einkommen im ganzen erneut steigen.

In der Produktionsgüterindustrie, dem eigentlichen Träger des Aufshwungs, ist die Erzeugung weiter gewachsen. Der Absay von Walzeisen hat im vierten Vierteljahr wieder um rd. 9 % gu- genommen; Gewinnung und Verbrauch von NE-Metallen steigen; der Jnlandsabsag von Maschinen ist in lebhaftem Aufschwung be- griffen. Die Bauwirtschaft mußte zwar in den vergangenen Monaten ihre Tätigkeit großenteils unterbrehen; mit dem Ein-“ seyen milden Wetters wurden aber in der zweiten Märzhälfte die Arbeiten auf der ganzen Linie wieder aufgenommen und darüber hinaus zahlreiche Neubauten begonnen. Die Kraftfahrzeugindu- strie geht von einem viel höheren Stand in die Saison als inm

Danach ist das Ziel des nationalsozialistischen Staates, dur eine grundlegende Wohnungsreform niht nur das aus der ver- gangenen Zeit Ne Wohnungselend und die Wohnungsnot zu beseitigen, sondern darüber hinaus den schaffenden Menschen wieder mit dem Heimatboden zu verwurzeln. Mit der A | dieses Zieles ist ohne allen Zweifel auch der Bestand unseres / Staates gesichert. Die Wohnungspolitik der beiden leßten Le zeigt sowohl nah Umfang als auch nah Art und Lage des Ee )- nungsbaues Ergebnisse, die eindeutig unter Beweis stellen, s der Weg, der zu dem gesteckten Ziel führt, bereits erfo zeln De- schritten ist. Wir stehen aber erst am Anfang einer neen E wicklung. Die Bemühungen gehen dahin, Eigenheim- und Klein- wohnungsbau noch zu verdoppeln. Das weitgehende Geseß u 30. März 1935 zur Förderung des Wohnungsbaus, das pee lihe Mittel für diesen Zweck bereit stellt, soll noh für die n eit 1935 vollauf nußbar gemacht werden. Die Kleinsiedlung wir in Zukunft so gefördert werden, daß sie sich mehr und mehr zu einer Volkssiedlung entwickelt. :

F nächsten Zeit ist auch mit der Ausgestaltung des déutMn Baues M E Baupolizei als weitere Grundlage für gesunde Wohnungs- und Siedlungsverhältnisse zu rechnen. Ebenso sind für das Gebiet der nachstelligen Hypotheken E Maßnahmen zu erwarten. Fnteressant e noch die von dil mexzienrat Röchling auf der genannten Lagung gemachten Dar- legqungen über das Wohnungsproblem. Danach E E h Seßhaftmachung der ifdustriellen Bevölkerung E er nächsten 20 Jahre einen Bedarf von reihlih 5 Millionen igen- wohnungen. Die Durchführung der Aufgabe tritt in e E deutung gleihwertig neben die Wehrhoheit und Mang e - freiheit des Staates. Die notwendigen Geldmittel sind aué u Ersparnissen der Nation von den Sparkassen, Versicherungsgesell- haften aller Art usw. sicerzustellen. Die data tin von Grund und Boden soll unter Hinzuziehung des vorhandenen Waldes zu einem Preise von 30 bis höchstens 40 Menn je Quadratmeter bereitgestellt werden. Neue Waldflächen sind durch Aufforstungen von OVedländereien zu beschaffen. Fehlen e Möglichkeiten, so soll durch ein entsprechendes Enteignungsrech für die Erstellung des notwendigen Siedlungsraumes gesorgt

werden.

Kunst und Wissenschaft.

Spielplan der Berliner Staatstheater.

Sonnabend, den 13. April. l Staatsoper: Die Zauberflöte. Musikalishe Leitung: Hege. Beginn: 19/4 Uhr. i E Schauspielhaus: Das Glas Wasser. Lustspiel von Scribe.

“wie vor bleibt der Außenhandel im Aufshwung zurück. Die Ein-

Leiters der Reichswirtschaftskammer, Präsident Hecker, hat dieser gebeten, für die Leitung des bisher gleichzeiti Amtes des Leiters der Reichsgruppe Herrn zu berufen.

organischer Zusammenfassung der neugeschaffenen Bezirkswirt-

aus organisatorishen Gründen niht mehr erforderlich erscheint,

diesem Wunsche stattgegeben und Herrn Staatssekretär z. D.

Dr. Tren delenburg, der bereits jegt stellvertretéèndes Mit- wischen den Vertragsparteien vereinbart ist.

glied im Präsidium der Reichswirtschaftskammer ist, zum Leiter | :

der Reichsgruppe JFndustrie bestellt.

Ne Oer bleibt nah wie vor in den Händen von Prâsident eder.

Beginn: 20 Uhr.

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fortshreitende Zunahme der Umsäge erwarten. Fn einzelnen Zweigen der Produktionsgüterindustrie, z. B. im Maschinenbau, dürften die Julandsbestellungen in den nächsten Monaten zwar etwas nachlassen, weil viele Käufer, um die Steuerfreiheit der Ersaßbeschaffungen noch wahrzunehanen, ihre Bestellungen bis zum Jahresende 1934 aufgegeben hatten. Aber auch in diesen Fndustrie- zweigen sichert ein hoher Auftragsbestand günstige Beschäftigung. Jn der Verkehrswirtschaft hat die Reichsbahn für Massengüter mehr Wagen gestellt; für den Stükgutversand ist der fortschreitende Ausbau des Güterkraftverkehrs von Bedeutung. Die Post berichtet über erhöhte Leistungen, obwohl der Auftrieb seit Herbst 1934 an Stärke nachgelassen hat. Fn der Binnenschiffahrt wurden die Ergebnisse des Vorjahrs zum Teil erheblih überschritten. Nach

fuhr war, unter Berücksihtigung der scharfen NVeberwachungs- bestimmungen, in den lezten Monaten verhältnismäßig hoh, die Ausfuhr ist troß nennenswerter Einzelerfolge im ganzen noch nicht gestiegen. Die Lösung der Außenhandelsfrage ist nicht nur für die Rohstoffversorgung der deutschen Wirtschaft von Be- deutung: wie stets im Verlauf des konjunkturellen Aufshwungs fragt es sih gegenwärtig der Jnlandsabsaß der Jndustrie nimmt rasch zu und nähert sih dem Stande der Hochkoujunktur- jahre 1927/29 , wie weit eine Steigerung der Ausfuhr zur besseren Ausnugzung der industriellen Kapazitäten beitragen kann.

Im ganzen wird die Saisonbelebung in den nächsten Mo- naten durch die landwirtschaftliche Erzeugungsshlaht begünstigt, die vermehrte Einstellung von Arbeitecn und erhöhten Bedarf an Produktionsmitteln im Gefolge hat. Weiter wird die Be- lebung durch die fortschreitende Motorisierung sowie durch die auf dem Baumarkt wirksamen Tendenzen gestüßzt. Die Nach- frage nah Wohnungen nimmt weiter zu; im gewerblichen und öffentlichen Bau dürften neben den Arbeiten an den Autostraßen vor allem die Aufgaben anregend wirken, die mit dem Zwang zur Verbreiterung der deutschen Rohstoffbasis gestellt sind.

Staatssekretär z. D. Dr. Trendelenburg zum

Leiter der Reichsgruppe Fndustrie bestellt. nfolge der aus der neubeschlossenen Zusammenarbeit mit der Deutschen Arbeitsfront erwachsenden stärkeren Belastung des

von ihm geführten ) | Industrie einen anderen Der Reichswirtschaftsminister hat, da nach

haftskammern mit den gleichzeitig gebildeten Bezirksgruppen er Fndustrie eine Vereinigung der beiden Aemter in einer Hand

Die Leitung der Reichswirt-

bis zum 5. Mai Monat

Verliner Börse am 12. April.

Jm Verlauf abbröcktelnd Harpener stärker nachgebend.

War schon das Geschäft am Vortage im Hinblick auf die Verhandlungen in Stresa ret klein, so machte sich heute eine ausgesprochene Stille bemerkbar. Troß des günstigen Berichtes des Jnstituts für Konjunkturforshung verstärkte die Privatkund- schaft noch weiter ihre Zurückhaltung. Die Kursentwicklung war anfangs daher von reinen Zufallsorders abhängig. Fm Verlauf ergaben sich dann einige Abgaben der Kulisse, die bei der Zurück- haltung des Publikums wieder mit einigen Abgaben vorgingen. Mit Ausnahme von Harpener, die stärker gedrückt waren, machten die Rückgänge jedoch nur Bruchteile eines Prozentes aus. Die Börse schloß in ziemlich lustloser ama 2

Der vermutlihe Dividenenausfall bei Harpener führte zu größeren Abgaben in dem Papier, während die Aufnahmefähig- keit nur gering war. * Die Kurse gingen infolgedessen um 3. zurück. Hoesch sowie Stahlverein bröckelten ab. Braunkohlen- und Kalipapiere lagen dagegen gut gehalten. Von den chemischen Werten verlorèn Kokswerte %, Rütgers 4 %. Unter den Elek- trowerten lagen Gesfürel auf günstige Abshlußerwartungen hin wieder eine Kleinigkeit höher, während in Stemens, A. E. G. und R. W. E. einiges Material herauskam. Sonst wurden noch B. M. W., Schultheiß und Berlin - Karlsruher etwas niedriger notiert, während die Abgaben in Schiffahrtswerten im Verlauf etivas größeres Ausmaß annahmen (Nordd. Lloyd minus 1, Ha- pag minus %). e

Am Kassamarkt ergaben sih dagegen e E n ler gen

bis zu 124 % und noch etwas darüber. Bankaktien waren durch- \hnittlich 4 % gebessert. Renten lagen weiter ziemlih ruhig. Etwas lebhafter waren nux Kommunale Umschuldungsanleihen efragt. Tagesgeld behielt den alten Saß von 2% bis 3% %-. Am internationalen Devisenmarkt gingen Pfund und Dollar leicht zurück. Der Dollar stellte sich in Berlin auf 2,484 (2,487) und das Pfund auf 12,03 (12,0414).

Dr. W. Hoffmann zum Borsigenden des Vor- stands der Hamburg-Amerika-Linie ernannt.

Der Aufsichtsrat der Hamburg-Amerika-Linie hat in seiner am 11. April 1935 abgehaltenen Sißung das Mitglied des Vor- standes, Dr. W. Hoffmann, zum Vorsißenden des Vorstandes und den Abteilungsdirektor der Hamburg-Amerika-Linie, Otto ch, zum ordentlichen Vorstandsmitglied ernannt. Herr Läfch wird im Vorstand die Fragen des allgemeinen Frachtverkehrs bearbeiten.

Dr. jur. Walter Hoffmann wurde am 31. Fanuar 1898 in Muskau (Schlesien) geboren. Nah dem Besuch des Real- gymnasiums in Görliß und nach bestandenem Abitur trat er aktiv in die kaiserlihe Marine ein. Dort verblieb er bis Kriegsende, zuleßt als Adjutant auf SMS. „Thüringen“. Nach der Revolution nahm er seinen Abschied als Leutnant zur See. Von 1919 bis 1921 studierte. W. Hoffmann in Leipzig, Marburg und Jena Recht s- und Staatswissenshaften. Nah Erledigung des Staatsexamens und nah Promovierung zum Dr. jur. war Hoffmann 1922 ein Jahr in Hamburg bei der Exportfirma Louis Riß & Co. tätig. 1923 siedelte er nah Bremen über. Seit 1924 übte er im freien Beruf die Praxis eines Sachberaters für Finanz- und Wirtschafts- fragen aus. Als Nachfolger . des verstorbenen Finanzdirektors O. Krug trat Dr. Hoffmann am 1. 10.1934 in den Vorstand der Hämburg-Amerika-Linie ein. Am 1. 11. 1934 wurde ex zum stell- vertretenden Betriebsführer und am 4. 2. 1935 zum Betriebs-

ren Uto xa] ch wurde am 27. 11. 1877 in Hambur C und begann seine kaufmännische Lehre 1897 Vei cities Hamburger E, 1912 kam er zur Deutsch-Austra- lishen Dampfs )iffs-Gesellschaft, wo er ein N später die Pro- kura erhielt. Nach dem Kriege wurde er in den Vor tand der S E ap ip berufen. 1927 at im

i , Verschmelzung seiner Reederei H - Amerika-Linie sein Uebertritt zu dieser. s

Die Absazlage im rheinischen Braunkohlen- E bergbau. Die rheinische Braunkohlenindustrie konnte im ersten Viertel-

jahr 1935 etwas mehr Hausbrandbriketts abseven als zu gleichen Vorjahreszeit. Desgleichen hat sich r b ite, absaß leicht aufwärts entwidckelt, während das AuslandsFgeschäft unverandert blieb. Die Zahl der beschäftigten Angestellten konnte etwas vermehrt werden. Jm März litt der Hausbrandabsaß unter der warmen Witterung, indessen konnte der Rückgang durch ge- steigerten Jndustrieabsaß ausgeglihen werden. Am 1. April 1935 traten wieder die Sommerrabattsäße in Kraft, die in ihrer monatlichen Staffelung für Köln bis Ende August und im übrigen Verkaufsgebiet bis Ende September gelten.

Aufschwung in der rheinischen feuerfesten

Industrie.

Nachdem gegen Ende des vergangenen Jahres eine gewi

Unglei mäßigkeit in der Beschäftigungs- O Absavlaze due rheinischen Industrie feuer- und säurefester Produkte zu erkennen war, haben die ersten Monate 1935 eine erfreuliche Stei erung ini Auftragseingang und Versand gebraht. An der Be ebung hatte das Julandsgeschäft den ausshlaggebenden Anteil. Dex Auslandsverkauf konnte auf der bisherigen Höhe gehalten werden das Preisniveau hat sih hier noh nit gebessert. /

E I Devisenbewirtschaftung.

Verlängerung von im Monat März erteilten Devisen- bescheinigungen für die Einfuhr aus Belgien.

Der Leiter der Reichsstelle für Devisenbewirtschaftung teilt durch allgemeinen Erlaß Dev. B. 63 é E Sr bo, M April 1984 rf ß 16 336/35 (100/35 ü. St.) vom

„Infolge der vorübergehenden Sperre für Einzahlungen au das deutsch-belische Verrechnungsäbkomumen inte t a Reihe von Fällen Devisenbescheinigungen, die zu- Zahlungen für die Einfuhr aus Belgien im Monat März berechtigten, nicht mehr ausgenußt werden. Diese Devisenbescheinigungen können, soweit sie im Rahmen der für März bestebenden Wertévenzei erteilt worden sind, ohne Anrechnung auf die April-Kontingente für den Monat tien verlängert werden. Soweit die Verbind- lichkeiten des deutschen JImporteurs auf Belga lautet und die Devisenbescheinigung auf einen Reichsmarkbetrag ausgestellt ist, der unter Zugrundelegung des früheren Belgakurses errechnet wurde, ist der Reichsmarkbetrag der Devisenbescheinigung ent- sprehend der jeßt geltenden Notierung des Belga herab useven,

es sei denn, daß der JFmporteur nachweist, daß eine Goldklausel

i r i Die gemäß Ab- ay 1 T Erlasses verlängerten Devisenbescheinigungen sind in ie Statistik für März aen, Außerdem un ih, mir

d. J. zu berichten, in welhem Um ange für den

Borjahr; der günstige Verlauf der Automobilausstellung läßt eine

März ausgestellte rsordeali gungen verlängert

worden sind. Fehlanzeige ist erforderli

Neichs- und Staatsanzeiger Nr. 87 vom 12, April 1935. S.

Die landwirtschaftliche Srzeugungsschlacht.

Ueber die zahlenmäßigen Ergebnisse der Erzeugungsschlacht, die die deutsche Landwirtschaft in den lezten Monaten begonnen hat, lassen sih jeßt naturgemäß noch keine Voraussagen auf- stellen; sicher ist aber, wie das Justitut für Konjunkturforshung in seinem neuesten Wochenbericht schreibt, daß die Landwirtschaft die größten Anstrengungen macht, um die Selbstversorgung Deutschlands mit Agrarerzeugnissen zu erhöhen. Eine ganze Reihe der getroffenen Maßnähmen werden sich schon nah der nächsten Ernte auswirken können; darüber hinaus wird die begonnene Erzeugungsschlaht von Fahr zu Jahr mehr die Struktur der deutschen landwirtschaftlichen Produktion verändern.

m einzelnen heißt es nach einem Rüblick auf den Stand der gegenwärtigen Selbstversorgung über die Aufgabe der Erzeugungsschlacht: Die landwirtschaftlihe Produktion Deutsch- lands ist zwar in den leßten Jahrzehnten gewachsen. Jhre Zunahme hielt aber nicht mit der Erhöhung des Verbrauchs Schritt. Vor allem ging die Produktionssteigerung völlig unaus- glichen vor sih; wichtige Produktionszweige (wie die Erzeugung von Oelsaaten und Spinnstoffen) wurden vernachlässigt oder gingen gar zurück (wie z. B, der Flachsanbau und die Wollzucht). Die Erzeugungsschlacht zielt daher einerseits auf eine allgemeine Erhöhung des Produktionsumfanges ab; gleichzeitig soll die Pro- duktion in ihrer Zusammenseßung dem Verbrauch in Deutsch- kand angepaßt werden. i

Die Ziele der Erzeugungsschlacht

sind in 10 Geboten kurz zusammengefaßt worden: 1. Jntensivie- rung. 2. Stärkere und richtigere Düngung. 3. Besseres Saat- gut. 4. Vielseitige Wirtschastsweise. 5. Richtige Auswahl der Früchte. 6. Mehr wirtschaftseigenes Futter. 7. Meliora- tionen. 8. Richtige Auswahl von Nußktieren. 9. Mehr Leistungs- tiere. 10. Mehr Schafe. Geht man von der Bodenbewirtschaftung als der Grundlage der landwirtschaftlichen Erzeugung aus, so ergeben sich hier vor allem drei Aufgabengruppen: 1. Fntensi- vierung. 2. Erweiterung der Anbauflächen. 3. Neuverteilung der Anbaufläche.

Die Maßnahmen zur Fntensivierung und zur Erzeugung von mehr und eiweißreicherem wirtschaftseigenem Futter (als Ersay der bisher eingeführten Oelkuchen) sind: verstärkte An- wendung von Gründüngung. und Stoppelsaaten, verbesserte Weiden- und Wiesenpflege, verstärkter Anbau von Silagefutter sowie erhöhte Anwendung von Kunstdünger und Maschinen. Ver- stärkter Kunstdüngerverbrauch erhöht die Erträge an Futter- eiweiß. Auf diese Weise kann inländifcher Kunstdünger auslän- dische Kraftfuttermittel erseßen. Eine besondere Rolle dürfte auh die verstärkte Maschinenanwendung in der Erzeugungs- shlacht spielen, da durch zweckmäßigen Maschineneinsaß die Pro- duktion erhöht, verbessert und verbilligt werden kann.

Die notwendigen Meliorationen werden jeßt weitgehend durch den freiwilligen Arbeitsdienst aefördert. Die Maknqhmmen- die der Steigerung der pflanzlihen Produktion dienen, biden, indem sie die gegenwärtige Futtergrundlage verbreitern, zugleich die Voraussezung für die Erhöhung der tierischen Erzeugung. Wenn in Zukunft erreicht werden kann, daß der Durchschnitts- hektarertrag weiter steigt, und daß vor allen au die jährlichen Schwankungen der Hektarerträge in Deutschland verringert werden, so is damit ein großer Schritt zur Selbstversorgung getan. Es is nicht übertrieben optimistisch, wenn man für die nächste Zeit eine mögliche Hektarertragssteigerung von etwa 10 % annimmt. Daß dies durhaus möglich ist, ja, daß darüber hinaus- gehende Ertragssteigerungen sehr wohl erreichbar sind, zeigen die z. T. erheblich höher liegenden Hektarerträge in benahbarten Ländern, die klimatish nicht stärker begünstigt sind als Deutsch- land. Der Umfang der kulturwürdigen Oedländereien Deutsch- lands wird auf etwa 4,3 Mill. ha geschäßt; das rund 10 % der land- und forstwirtschaftlih genußten Fläche. Auch hier bestehen demnach noch große Möglichkeiten zur Verbreiterung der Ernährungsgrundlage. Wenn das erstrebte Ziel, die Gesamt- heit der landwirtschaftlihen Erzeugung dem Bedarf des deutschen

Volks anzupassen, erreiht werden soll, ist es notwendig, einer- seits planlose Ucberproduktion auf Teilgebieten zu vermeiden,

andererseits Flähen für den vermehrten Anbau fehlender Exr- j

zeugnisse (Gespinstpflanzen usw.) freizumachen.

Zusammenfassend wird festgestellt, daß durch eine sinnvolle Gestaltung der deutschen landwirtschaftlihen Produktion die Selbstversorgung mit wihtige#ß Erzeugnissen wesentlich verbessert werden könnte, Daß darüber noch weitere Erfolge möglich sind, wenn z. B. die Gewinnung von Neuland, die Züchtung neuer Pflanzen und Tierarten, die Entwicklung neuer Produktions- verfahren usw. gelingt, ist selbstverständlih. Aber auh schon ohne diese zusäßlichen Möglichkeiten sind folgende Entwicklungen möglich:

a) Die bereits bestehende Selbstversorgung mit Getreide und Kartoffeln für die menshliche Erährung bleibt gesichert.

b) Darüber hinaus kann der bisherige Fehlbetrag an Futter- getreide beseitigt werden.

c) Die Versorgung mit pflanzlihen Oelen und Oelkuchen kann wesentlich gebessert werden. Eine Steigerung der inländi- schen Ausbeute um das Zehnfache des gegenwärtigen Standes ist nicht unwahrscheinlich.

d) Auf Grund der verbesserten Futtergrundlage und der

erhöhten Leistung der Tiere kann ferner damit gerechnet werden, daß es gelingt, auch den Verbrauch von Molkerei- erzeugnissen im bisherigen Umfang aus heimischer Er- zeugung zu decken. Die 1933 und 1934 eingeführten Butter- und Käsemengen entsprahen rund 2,2 Mrd. Liter Milch. Bei einem Bestand an Milchkühen von rund 10 Mill. Stück müßte die Mehrerzeugung etwa 220 Liter je Kuh betragen. Die Milcherzeugung je Tier, die jeßt etwa 2350 Liter je Fahr beträgt, müßte also auf etwa 2570 Liter steigen. Das erscheint niht unmöglich, wenn man bedenkt, daß gegenwärtig die Durchschnittsleistung der rund 1 Mill. Kühe, die unter laufender Leistungs- kontrolle stehen, etwa 3700 Liter jährlih beträgt. Auch bei Hülsenfrüchten für Nahrungszwecke dürfte die vorgesehene Erweiterung der Anbauflächen zur Selbst- versorgung führen. Bei Obst und Gemüse wird auch weiter- hin ein gewisser, durch die klimatishen Verhältnisse be- dingter Einfuhrbedarf bestehen.

f) Eine Erhöhung der Flachsanbaufläche auf 90 000 ha (1872 betrug sie noch 215 000 ha!) würde nicht nur den gegen- wärtigen Flachsbedarf decken, sondern sogar mehr als eine Verdoppelung des Verbrauchs möglich machen.

g) Eine Ausdehnung der Hanfanbaufläche bis zur vollen Deckung der Selbstversorgung ist durhaus möglich.

h) Eine Erhöhung der Wollerzeugung bis auf einen Stand von 25 bis 30% des gegenwärtigen Verbrauchs, und licher und nicht aus anderen Rohstoffen heïjteubaren Wbu- waren erforderli ist, würde bereits bei einer Verdrei- fahung des gegenwärtigen Schafbestandes (3,5 Mill.) er- reiht sein. |

Bei derartigen Erfolgen der Erzeugungsschlacht, die 3. D

freilih erst in mehreren Fahren gesichert sein können, wäre Ee ; ich isse zwar immer noch nicht die Einfuhr landwirtschaftlicher Erzeugnisse zwar ir N überflüssig. Sie müßte aber in der Hauptsache auf 2 E beschränkt sein, die wie Kaffee, Tabak, Kakao, s n nicht zum lebensnotwendigen Verbrauch gehören. On O wäre damit die Deckung des Lebensnotwendigen einigermaßen gesichert; in guten Zeiten aber könnte die Einfuhr einer L des Lebensstandards dienen, während sie jeßt zu einem Tel A zur Deckung des lebensnotwendigen Bedarfs erforderlich gie Handelspolitische Austaushmöglichkeiten, um dur E 8 von Nahrungs- und Genußmitteln den Absaß deutscher p strieerzeugnisse im Ausland zu sichern, bleiben also auch nach erfolgreicher Durhführung der Erzeugungsschlacht bestehen.

S ET C T TET TTE E ETES E T TS

Die Entwicklung des Kraftfahrzeugmarktes.

Das FJunstitut für Konjunkturforschun veröffentliht in seinem a Vierteljahrsheft eine umfassende Ra über Entwicklung und Aussichten des deutschen Kraftfahrzeug- marktes. Dana hat im Jahre 1934 der Kraftfahrzeugmarkt rund 131 000 Personenkraftwagen, 23 500 Lastkraftwagen und etiva 90 000 Kleinkrafträder aufgenommen. Seit 1932, dem Fahre der tiefsten Krise, ist der Absaß von Personen- und Lastkraftwagen auf mehr als das Dreifache gestiegen; die Zulassungen von ore rädern nahmen um rund 60 % zu. Dabei hat sih der Ausftrie im Jahre 1934 noch verstärkt; vor allem wurden in diesem Fahre au die Lastkraftwagen und Krafträder mit in den Bu ans einbezogen. Der im Vergleich zu den Lastkraftwagen un Kraft- rädern sehr viel shnellere Auftrieb und demzufolge auch gegen- über 1928/29 sehr viel günstigere Stand des Absatzes von Per- sonenkraftwagen ist zum größten Teil auf die See terhins seit dem Frühjahr 1933 zurückzuführen. Die Steuerbe reiung kam zwar auch den Großkrafträdern au es die Kleinkrafträder aber, die mit etwa: 70 % am Kraftradabjsaß beteiligt sind, waren shon vorher steuerfrei. L

Beim Veralelch des Kraftfahrzeugabsaßzes in den en hiedenen europäischen Ländern ad der Perlen hohe Stan

er Motorisierung, d. h. die Ausrüstung der Länder mit Kraft- ahrzeugeñ, berüd ichtigt werden. Fun den wichtigsten Ge eutschen Automobilländern, das sind Frankreich und Groß- britannien, hatte die L ieatR in der Nachkriegszeit von einer weit gänstigeren wirtshaftlihen Entwicklung ea sehr viel schnellere Fortschritte gemacht als in Deutschland. Zei höheren Beständen entfällt aber in diesen Ländern ein erheblich größerer Teil der abgesezten Fahrzeuge auf den Ersaß tehnisch ausgedienter Wagen. Jm Jahre 1932 erreichten die deutschen Zulassungen von Personenkraftwagen nur wenig mehr als ein Viertel der englishen und 30 % derx französischen, 1934 dage en hon etwa 58 % der englishen und 85 % der französishen. Aehn- lihe Fortschritte machte gegenüber den anderen Ländern der deutsche Lastkraftwagenabsaß. 1934 wurden in Deutschland schon mindestens ebensoviel Lastkraftwagen in den Verkehr gestellt wie in Frankreich, während 1932 hier nur knapp ein Viertel des fran- ösischen Absages erreiht wurde. Die starken e der eutschen Motorisierung gegenüber den angeführten Ländern

werden besonders deutlih, wenn man in den verschiedenen

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ä ¡ie Qulassungen zu den Beständen in Beziehung seyt. A Scilaic pa Vie uen q Mearsonentraft wagen im Vörjahr schon 22 % des e P ae S 17 %, in Frankreih aber nur 9 %. E gus en auch im leßten Jahre der Ausfall an C Boe gen den Neuabsay nicht gedeckt, während in Großbr ) E ite in O ischleind ein erhebliher Zuwachs zu ver

Ca "Aussichten der Saison 1935 erscheinen iveitex net günstig. Der saisonmäßige Rückgang des Kraftsagräeuga lage im Winter 1934/35 blieb wverhaltnismäßig gering. ctn du lassungen von PE en e E E S Las e 41 % unter dem Höchststand der le 8 Sc n L Mai 1931 bis zum Januar 1932 der Absaÿ un E E ‘Ü igen war. Jm Lastkraftwagenge chäft war 1932/: un 193004 dne entsprechende N P blie Rüdgang illig sommer und Herbst 1934 wurde der a Anle O eaen von dem fkonjunkturellen Auftrieb überdeckt. ae Bür 8 bis zum November lebhaft an und tagen iu Ns: Bei bér 34 % über den Maiergebnissen des glei n a Mer do Beurteilung der Umsäße in den Wintermonaten 1 , üdsichtig î y ur Vorwegnahme von berücksichtigen, daß ein besonderer Anreiz zur Leg ns ie ; «ufen vor der neuen Saison vorhanden war. AL a eine stärkere Vorwegnahme von Saisonkäufen

ie Sai l ‘ahre 1935 auf einem è tellt, begann die Saison im Jahre 1935 inen O Lie Aoriobr Ir ne ode 198 R abla dex ünsti 3orzeichen für die Sa1jon : olg I Pa Es Motorradans|tollung Pn Februar M im Die Umsätze lagen erheblih höher als auf der / a ns n Vorjahres, die Zahl ernsthafter Fnteresse1 vel A Ster ahe die Nachsroge der Händler sehr viel lebhafter.

h ; S i: M6 inen si also die Triebkräfte, die den Aufschwung as O, weiter verstärkt zu haben. Gewiß liegen

die entscheidenden Maßnahmen durhch welche die Regierung der

Motorisierung einen neuen frästigen Jmpuls gab, zum Teil hon

fast 2 Jahre zurück. Aber die

die Kraftfahrzeughaltung direkt oder indirekt H wixken |

i i 33 vor

iter. Lu den Erleichterungen, die dem Kraftverkehr 1933 C ray dur die Steuerbefreiung der fabrikneuen Merlonen ele wagen und Krafträder gewährt wurden, traten 1934 neue in der

gleihen Richtung wirkende Maßnahmen. Hinzu traten bes sonders im leßten Fahr in immer stärkerem Maße die Aus- wirkungen der allgemeinen Wirtschaftsbelebung, die auch in der neuen Saison die Entwicklung weitertragen müssen. Dabei ist,

, wie ein Vergleich der Zulassungen in den Groß- und Mittel-

|

e Maßnahmen, ganz gleich, ob sie |

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städten auf der einen Seite, in den Kleinstädten und Landkreisen auf der anderen Seite zeigt, der Aufshwung der Kraftfahrzeug- industrie ebenso sehr durch die Sanierung der deutshen Landwirt- haft wie durch die Juvestitionskonjunktur der JFndustrie ge- fördert worden. Die derzeitige Konjunktur der Automobilwirt- schaft steht somit auf breiter Basis, sie ist nicht einseitig von der JFndustrielonjunktur abhängig, aber auch nicht allein von der Einkommensentwicklung in der Landwirtschaft. Der auch im leßten Jahr fortschreitende Aufschwung des Kraftfahrzeugabsaßes auf dem Lande läßt darauf s{hließen, daß nunmehr ein größerer Teil der landwirtschaftlihen Einkommen für die Motorisierung verwandt wurde, während im Vorjahr zunächst dringendere Be- dürfnisse zu befriedigen waren. Die cubalieno günstige Entwi- lung in den Städten troß der Verlangsamung des allgemeinen wirtshaftlihen Aufshwunges in den leßten Monaten ist zum Teil auf die gleiche Ursache, zum Teil, wie gesagt, darauf zurück- zuführen, daß die Einkommensteigerung der Produktionsbelebung erst in einem gewissen Abstand folgt.

Wirtschaft des Auslandes.

Ausweise ausländischer ITotenbanken.

Paris, 11. April. (D. N. B.) Ausweis der Vank von Frankreich vom 5. April 1935 (in Klammern Zu- und Abnahme im Vergleich zur Vorwoche) in - Millionen Franken. Aktiv a. Goldbestand 81986 (Abn. 649), Auslandsguthaben 9 (Abn. 1), Devisen in Report (Abn. und Zun. —) Wechjel und Schatscheine 4924 (Abn. 252), davon: diskontierte inl. Handelswechsel 3675, diskontierte ausl. Handelswechsel 221, zusammen 3896 (Abn. 293), in Frankreih gekaufte börsenfähige Wechsel 183, im Ausland gekaufte börsenfähige Wechsel 845, zu- sammen 1028 (Zun. 41), Lombarddarlehen 3169 (Zun. 50), Bonds der Autonomen Amortisationskasse 5833 (unverändert). Passiva. Notenumlauf 83 308 (Zun. 264), täglich fällige Verbindlichkeiten 18 753 (Abn. 1127), davon: Tresorguthaben 718 (Zun. 180), Gut- haben der Autonomen Amortisationskasse 3056 (Abn. 73), Privats guthaben 14 791 (Abn. 1185), Verschiedene 188 (Abn. 49), Devisen in Report (Abn. und Zun. —), Deckung des Banknoten- umlaufs und der täglih fälligen Verbindlichkeiten durch Gold 80,33 % (80,29 9/0).

London, 10. April. (D. N. B.) Wochenausweis der Bank von England vom 10. April 1935 (in Klammern Zu- und Abnahme im Vergleich zur Vorwoche) in 1000 Pfund Sterling: Fm Umlauf befindliche Noten 388310 (Zun. 1320), hinterlegte Noten 64250 (Abn. 1320), andere Regierungssicher=- heiten der Emissionsabteilung 246 860 (Zun. 80), andere Sicher heiten der Emissionsabteilung 170 (Abn. 30), Silbermünzen- bestand der Emissionsabteilung 1950 (Abn. 50), Goldmünzen- und Barrenbestand der Emissionsabteilung 192 560 (unverändert), Depositen der Regierung 9220 (Abn. 1330), andere Depositen: Banken 103 000 (Abn. 7000), Private 39 660 (Abn. 800), Regierungs=- sicherheiten 88 480 (Abn. 7620), andere Sicherheiten: Wechsel und Vorschüsse 6350 (Zun. 570), Wertpapiere 10230 (Abn. 730), Gold- und Silberbestand der Bankabteilung 530 (Abn. 60). Ver- hältnis der Reserven zu den Passiven 42,57 gegen 41,17 9%, Clearinghouseumsay 727 Millionen, gegen die entsprechende Woche

Das Schicktsal der englishen Rübenzuckerinduftrie. Einstellung der staatlichen Unterstützung ?

London, 12. April. Die unmittelbar nach dem Kriege mit staatlicher Hilfe Saclidelt englische Zuckerindustrie ist angesichts der für ihre Aufrechterhaltung alljährlich benotigten Ta lichen Subsidien in neuerer Zeit immer mehr das Sorgenkind der öffentlihen Meinung geworden, so daß eines Tages ein wt suhungsausschuß zur Prüfung der- Gesamtlage eingeseßt wurde.

Das Ergebnis dieser E liegt nunmehr vor. Zwel Mitglieder des Dreier-Ausschusses sehen sich außer Stande, die Fortseßung der Subsidien zu befürworten, wobei die Frage S Alternativplans, den zu finden Aufgabe der Regierung sei, E leßte Entscheidung geben müsse. Nach Prüfung aller Umstän e sehen die beiden Ausshußmitglieder jedo feine Rechtfertigung für die jährlihe Ausgabe einer Summe von mehreren Mil- lionen für eine Jndustrie, die ohne diese Unterstützung nicht, in der Lage sein würde, ihre Erzeugnisse zu vernünftigen Preisen auf den Markt zu bringen. Bemerkenswert ist, daß der englische Staat seit dem Jahre 1924 Unterstüßungsgelder im Gesamt» betrage von 30 Mill. Pfund für die Zuckerrübenindustrie ge- währt hat und daß es troydem nicht gelungen ist, diesen neit- gegründeten Jndustriezweig auf eigene Füße zu stellen. Nach eee leßten Veröffentlichung sind in England 610 000 | Zucker erzeug worden, was nah Maßgabe des in der entsprechenden Zeit von staatlicher Seite gewährten Unterstüßungsbetrages bedeutet, daß der englishe Steuerzahler für jede Tonne Zucker 11 Pfund 10 Schillinge zahlht. (Die leßte Zuwendung des englishen Schaÿg- amtes betrug rund 7 Mill. Pfund.)

Schrottausfuhrverbot in Belgien.

Brüssel, 11. April. Wie verlautet sind die interessierten Kreise bestrebt, von der belgischen Regierung ein „Schrottau®- fuhrverbot zu erwirken, um zu verhindern, daß- mit Hilfe e abgewerteten belgishen Frankens große Schrottkäufe durch das Ausland getätigt werden, was eine Erhöhung der Gestehungs- Preise für Martinstähle zur Folge haben und die Regierungs- politik (verbilligte Lebenshaltung) durchkreuzen müßte. Die ersten belgishen Schrottverkäufe, die nah der Währungsreform e fanden, brachten eine Preiserhöhung um höchstens 10 %, währen die Frankenentwertung 25 % beträgt.

Starker Rüctgang in der polnischen RNaphtha- industrie.

Warschau, 11. April. Die polnishe Naphthaindustrie hatte in lebten übern dinen starken Rückgang ihrer Produktions- ziffern aufzuweisen. Die Erzeugung von Rohôl ist vom Jahre 1928 bis zum- Jahre 1934 von 74300 auf 52 960 Zisternen zurückgegangen. Auch die Erzeugung in den Raffinerien ist um 7 04 auf 52 769 Zisternen gesunken. Die Gründe für diesen starken Rückgang sind vor allem darin zu suchen, daß sich die polnische Naphtaindustrie auf dem Auslandsmarkt nux sehr shwer Lirüiéten kann. Die Selbstkosten sind außerordentlich ho, die Anlagen unmodern und die Ergiebigkeit der Schächte nicht sehr groß. Beim Export werden etwa nur 35% der Selbstkosten erzielt; der Jnlandsmarkt kann die Differenz nicht deen. Eine Besserung ihrer Lage verspricht sich die polnische Naphtaindustrie von der fortschreitenden Motorisierung des Landes, do geht diese in Anbetracht der Wegeverhältnisse und der hohen Zölle für aus- ländishe Automobile nur langsam vorwärts.