E E E C O E:
—-—-
Das neue Kabinett Niiti und seyt sich jolgender maßen zusam
“talien, s ist gefern cebildet worben |
E - v Ei o men: Voisiy und Juueres: | ürliicher
Türkei,
e f
S wid cem „Temps“
Nitti, Aenßeres: Scialo}«, Kolonien: Ruini, Schoz- | gufolce die baldige Abreise des Großio-sirs nah Pa1is erwogen. minisler: Schavze: Fiaanon: de Nava, üffentliche | Biele Äbceoroute sivd noch Anatoiien gereist, um ein Éin- . m D "wo 18 G V D ® r î u V E : i & C C. C, e 4 . Arbeiten: Peano, Landwirlichafi: Micheli, Jubujtrie: | veritönduis mit den Auhängein V'ufiopha Kema! Pascias h:r-
L L! i N y Le g zutellen. Gestern sand in Stor hul et trotestfunda eh Abbiate, Justiz: Faicioni, Krieg: Rodiuo, Viarine: zuslellen, Pesiern ja rfi Ly s E A Protestkundgebung Secchi, öfferllier Unterrcht: Torre, Pest: Paratore, | gegen de Urle Rg E U L Minister für die befreiten Gebiete: Lavegna. Die | __— Noch einer Meldung des „Daily Telegraph“ aus
rad:faler, liberal - demokratischen, und reformistiscen Gruypen zufolge besclessen, das neue Ka!
dagezen werden: nach dem „Messagera“ die offiziellen Sozial1ien Das Kabinett Nitti wird also cine
in die Opposit on gehen. große Mehrheit besizen.
Belgien.
Nach dem Ergebnis der Nad dieser si runwehr zusammen aus und 21 Sozialisten.
Wollen.
Der polnische Gereralsiabsberickt melhet:
Im Abschnitt der oberen Per-sina
Truppen wicederh-1t heftige Angriffe Troß der Gewalt, wit der dte
überlegenen feindlichen Kräfte angiffen
Pivision zum Gegenangriff über und
liche Verluste bel. Auf der übrigen u ruhig.
Litanen.
Zur Stärkung d-r Entente cordiale zwischen den drei
baltishen Staoten ist der Chef
fonfslitulionell- vemotratisá en haban der „Atenzia Stefani
4“
nati Ni'ti zu unterstügzzn;
mahle» zum Senat seßt 62 Fattolifen 38 Liberalen
Die
mcch'e der Feind mit frisGen F i irsien.
Ee am
egen YAbteiluncen der * ritten b:achten dem Feivd cmpfind- [rainishen Front ist die Lage
Tonstantiuepel sind Hlst auf den Ernsi der Lage noch atum abgegargen. In einigen Orten in Anatolien, darunter Trapegunt, sei die rote Fahne g:hißt worden.
les franzôsishe Bat
Hmerita,
Das amerikanische Nepräsentantenhaus hat gestern nach einer Vieidung des „Telegracf“ die Ye'o'ulion Kt ox an- genow mes, durch die der Krieg mit Deutjchl endet ertlärt wird. ;
Afien. chinesische Negierung hat si
Havas“ zu olge entschlossen, mit Japan nichi in dirette Ver- handlungea über die Regelung der Schantungfrcage zu
— „Easlern Serviez“ meldet aus Tokio vom 17. Mai, daß die Japaner dea Bolschewisten westlih von Tschita eine {wie Niederlage zugefügt haben. in vollem Nückzuge auf Jrkuisk.
Las Nole Heer sei
aillone mit
and für be-
der „Naence
der \ren?ösi\chen Militär-
kommission in Kowno Oberst Nieboul zu Besprechungen nach Die
Niga abgereist.
— Der italienishe Gesa
Staaten ist in Kowno angekommen, wo er sich über Lilauen
unterrichten will,
— Dée verfassungoebende Versammlung hat eiren Vorschlag über eire umfoss:nde Amnestie engenommen und die Frage der Bobenrefo1m besprocei: Tel-qraphenagentur“ sind sick allo politischer JPan-ien darüber einig, daß der Grofigrundb- sis zueunsen der besißlosen Bauern Zur Fuearbeilung eines entsprechenden
aufgeteilt werden müsse Gescßentwurfs wurde ein Nus\sc;uß
Lschecho-Eloroakei,
Wie die deulschen Vlätter melden, heben bie Klubs der sozialdemokratiicen Abgeordneten und
deutschen Senatoren die Teilnobm e on ein
bande aller deutschen Parte‘en grurbsößlich abgelehnt. Die
deutshen Sozialdemokraten erheben der Nationalversammlung vertreten
»* Abgeordneter klubs der deuiscen Sozialdemolralen nurde ber
„eordnete Seliger, zum Obmann Senator Heller gewählt. Dänemark,
Im Reichstag Ministerium Zahle, Munch, bezüglich
Politik dem „Wolff chen Tel-grapbent üro“ zufolge cus: Gr sehe mit Freuden der Veröffentliä:urg der aktenn äßigen
Datslellung der nord \ch{! ewiesen en gegen, die der Ministerpräfident Nerr,, wolle aber beantragen, daß die Der mühungen enthalten solle, die u. a. ir
(via en Frage entfaltet worden seien. Munch forderte weiter dem Folkething den ZIuhalt tes Vorstla,s cuf
teergaard auf Internationalisierung mitzuteilen. Es die LWsung dieser werden solle, wobei die wit Dänemark stehen sollte. Verwaltung tragen und wer die Bes:
thm unvecständiih, daß Ne ergam1d behaupien lênve, taß die Inter- nationalisierung durch den Friedensvertrag begründet werden Wnne.
Dänemark führe eine unwürdige Politik, fierung der zweiten Zone fordere.
mungsrecht der Völker vereinigen.
wirken. völferung einen Vertreter în den dänisch
und innerhalb der Tiedje-Linte eine deutsche Mehrh.it bestehen würde.
Dheater.
Opernhaus, Sonntag: Kartenreservesay 29. Die Meistersinger von Nüruberg. An- fang ò Uhr.
Montag: Kartenreservesay 30. Die Frau ohne Schattea. Anfang d Uhr.
Schauspielhaus, (Am Gendarmen- markt) Sonntag: Nachmittags: Karten- reservesay 80. 43. Volfsvorstellung zu ermäßigten Preisen: Maria Stuart. An- fang ® Uhr. — Abends: 104. Dauer- bezucWorstellung. Friedrich dzr Sroße. L e Der Kronprinz. Anfang
li
Montag: Nachmiktags: Kartenreserve- | V zu er- | Freitag: Zum Cäsar. — Sounabend: Julius Cäsar.
saz 82. 44, Volksvorstellung mäßigten Preisen: Nathan der Weise. Anfang 24 Uhr. —— Abends: 109. Dauer- bezugösvorßelung, Der Marquis von Keith. Anfang 7 Uhr.
Wpernhaus. Dienstag: Neu einstudiert :
Vphigeuie. — Mittwoch: Vajazzo. — Donnerstag: ‘Die Frau ohne Lchatten. — Freitag: Licht. —- Versiegelt. — Kostümball. — Sonnabend: Iphigeuie. — Sonntag: Lohengrin. Sau pielhaus. Dienst : Fußvuaun HSeutschel. — Mittwoch: Der Wasten- ! schzuizer. — Donnerdiag: Fohrwmgun HDegtschel, — Freitag: uÿroaun Hentschel. —— Sonnabend: Der Maxr- quis von Keith. — Sonntag: Nach: miitags: Mina von Varnhelu. — Abends: Friedrich der @roße. 1. Teil: Der Krouapriaz.
Deutsches Theater. Sonntag, Abends 75 Uhr: Dante Kobs!d. — ‘Montag:
{ührle gestern der Kriegsminisler im
Frage auf 15 zweite Zone inv 1 Ber wolle aber die Xosten der
Eine solche Forderung l«}- sich weder mit dem Nationalitätenprinip noh mit dem Selbi\b-sttm- Es sei also unki!g von der d- nischen Negterung, füx die Einverle!bung der vier Ecmeinden zu Diese würde u. a. zur Folae baber, daß die teutid- Be-
ndie für Me baltischen | 6
eingeseßt.
Plankenen
m poriomentarschen Ver- | Herr Nu
Anspruch, im Präsidium zu jein. Zum Obmeonn R i
des Sengiorenllubs der
abjolut ker norbschleswigschen
Nach der „Litauischen | legie etne Levy (Berlin-£4 ahlem) über
derjeiben zerlegt.
gescßmäßzig. Aber in dejkriptity ungleichmäßig :
Kunft und Wiffenschaft. physikalisch - mathematische
Preußischen Akademie der Wissensckcaften hielt am Vai eine Sitzung, in der zunäcst Herr Heider über die Stellung der Gordiiden im @ystem spra. auf Uebereinjinmmu gen des Vaues mit Nenatoden auwerkjam. Bor aliem ch@eiren ktie Gordiiden der
Fami.te
iracteliden nab czusieben. Cs scheinen auch fernere Be- zl hungen zu den Mermithiten vorzuliegen. — Herr Correns
Arbeit vor v Or. phil et
Haptonten wid Liplonten kon men nur |
mit Sichcrheit Kerr ve1hältnisje bens icgte eine
rucbgewiesen und
Ubbantlung des kor!
Viitgliets ter plysilalisch-naibematisdcn Klasse Hrn. W. Roux in Halle a. S. vor: Ueber die prinzipielle Scheidung von Naturgelseß vndRegel, von Wirken und Vor-
D ursädlih in fommen feiner Faktoren in Ort und Zeit und in das Wirken Das Winken gegenüber Faktoren ist ausnavmtles bestäudig, glei sörm!g, sogerannt ge]et mäßig. durch Wirken
odes Naturgescheben wird
entsteht, ist es, fTausal seinem beirochtet, zeigt es ih
regelmäßig oder
Scheidung des reinen Wirlens vom örtlith -z cebnis desselben gestattet eine strenge Scheidung b der Regierung Z-ohle ent- ! Naturgescß und Naturregel. Geseß ist der kausale
aard angctünt igt habe. Er | deskiriptiver stellung alle pr'vaten Be-
1 Paris bezüglich der nord- | keiten des
sei erklärt worden kaß Jahre hinausgesloben einem
ingstruppen stellen? Céês sei
wern es die Internaktievali-
en Neichétag wählen !bnnte
R S R C S R T D S E E ¡Und das Licht | Fiusternis. —
! Kobold, — Freitag: Faust, exster Teil.
| Kammerspiele. | Sonntag, Abends 7} Uhr: Stella. — Montag, Dosnerstag und Sonnabend: Steíla., — Dienstag: Zum ersten Male: | Der Brand im Overuhaus. — Mitt- [ woh: Frühlings Exwacheu. — Freitag: | Der Brand im Opernhaus. Großes Schauspielhaus. | AmZirkus— Karlstraße — Schiffbauerdamm. ¡ Sonntag (24 Uhr): Der weiße ; Heilaud. — Abends 7} Uhr: Orestie. — | Montag bis Donnerêtag: Oresiie. — | ersten Male: Julius
î i C
Vummielstudezten. —- Allobendlih 74 Uhr: Der letzte Walzer. Montag (3 Uhr): Vammelstudonton.
Theater in der Königgräbßer Straße. Sonntag (3 Uhr): Erdgeist. — “Abends 74 Uhr: Die große Katharina. — Vorher: Mit dem Feuer spielea. — Montag bis Sonn- abend: Die große Katharina. — Vorher: Mit dem Fe:ee spielen.
Montag (3 Uhr): Erdgeist.
Veutsches Künstlertheater. Sonn-
¿ag (3 Uhr): Dies irao. — Abends 73 Uhr: ‘Menagerie. — Montag bis
Der lebeade Leichnam. — Dienstag:
Sou nabend: Menugerte. Montag (3 Uhr): BDies irae.
Sollveilaud | diese l. ellen immer cinen Intvum dar. Scheidung vor Wirken urd Vo:k-wmen wirkt au klärend auf den Veguiff des Zutalls, auf die Vorheriage, auf die Beurteilung der Dios idfeit sowie au: auf tie Beurteilurg des scheirbar „cutrabmt- losen“ Vorkemmcns des Typiscken im Neiche der Lebewesen und gcftattet dic Elimination eines vcib:eiteïcn biclogiscken Derksebl-rs, der in V-:1wc(selung von ermitlteltem Verkommen mit ermtiteltem Wirken besteht. In ter an demselben Tage abgehaltenen Sißurg der philo- sophis§-hiflorischen Klajfe las Herr Seler über die JabresfestederMexikanerinderBilderhard|chrift des Palais Bourbon. geführten, von der Hand. eines Künstlers entworfenen Zeilhnungen sckcheinet in der Mittwoch und Sonns- | (Unter den Linken.) | obend: Candida. — Donnerstag: Dame
Begriff.
értlich- zeiiliden Voitomnens reden. Von
und den erst ncch unzutzeffend ermittelten, „also unwahren“ „Negeln des Borkommerd“ sind zu \cheiden die teils gle chfalls auf ungenauer Beobachtung des Geschet ens, iecils auf Verwechseluna von L8irken und Vorkommen beruhenden angeblichen „Negeln des Wirkens"; Die A1 wendung dieser
Diese in leuchienden
ry mo E
Sie‘. — Abends 75 Uhr: Die Reise | ¡iu die Mädchenzeit. — Montag bis ¡ Sonnabend: Die Reise in die Müdcheu-
| zeit, Montag (3 Uhr): „Sie“.
E E C E E E E
Lessingtheater. Sonntag (3 Uhr): Der vote Hahn. — Abends 74 Uhr: | Frau Warrens Gewerbe. — WMontag, | Dienstag, Pittwoh, Donnerstag und Sonnabend: Fau Warrens Gewerbe. — Freitag: Veer Etynt.
Montag (3 Uhr): Dex rote Hahn.
Volksbfihne. (Theater au BVülow- | platz.) Sonntag (3 Uhr): Gyges und
Richter von Zalamea. — Montag, Donn-tag . und Sonnabend: Das Käthchen von Heilbronn. — Dienstag und Freitag: Der Richter von Zalam-ag, — Mittwoch: ög vou Berlichiugen.
Montag (3 Uhr): Gyges uud seia Riug.
10 D E m E R
Sthillertheater. @harlottenbursg. | Souniag (3 Uhr): Wie es euch gefällt. — Abends 7x Uhr: lt - Heidetiberg. — Montag, Mittwoch und Freitag: 2x2 = S..— Dienttag, Donnerstag und Sonnabend: Die Rabtensteiuerin.
Dieustag (3 Uhr): Wilhelm Tell.
74 Uhr: Eiue Balluacht. — Al abeudlich 7} Uhr: Eine Ballnacht.
„Die Kernverhältuisse bei parthenogeneti|chenFröscheu. Ein Beitrag zur P'ysiologie der Zelle“, Die Mehrzabl der Tiere hat Zellen und Keine mit bunt zujammen- acwürfelten Chremolcmenbestäuden. ZeVgiößen in verschiedenen enispreckenten Körpenegionen sind ver- icieven urd fübren jo zu manrigfahen M ißbildungen. Male wird uniziDärer Ui)piung von Gewebe-, Organ- und allgemeinen DHeteremo1npbien
Die Chromcsomenzahlen und
zurödvetuht. — Der
Da das Vorkommen betradtet, Ergebnis, also rein in Ort
unregelmäßig verteilt.
t ‘egt In diesem Sinne können wir künfiig arf (js sondert von Gescßen des Winkens und von Regeln und Negelicsig-
[ Komödienhaus, Sonutag (3 Uhr): |
Klasse der
(Jr madcßte
der T1icho-
med. Frig
ehr jeiten vor.
Zum ersien auf die ent-
_Vozsitende espoudiercnden
Vor-
aleichfalls
und Zeit
Giese eitlihen Er- der Begriffe Negel nur ein
den „wahren"
Farben aus-
ze!Gnen fb vor anderen ähnlihen Inhalts dadur aus, daß in
Angesichts der Schwieri. keien der Verbindung mit dex | ihnstn ber betreffeude Zeitabschnitt nicht einfach durch das Bild der 1 Friezenbdelenation in Versalles
Go1ltheit diejes Äbscbnitt=, sondern dur Wiedergabe der wirklilen | Sorgänge zur änschauung gebrat wird. Dabei bringen diefe Bilder
viel Neues, aus ankteren Quellen richt Betkanntes. Die merk, würdige Szene an der 1ehten Seite des Uitilopocktli- Blattes zeit das Volk, das, am Ende einer 52 jährigen Pei!ode, im Hause verslofsen, bei erlosGenem Feuer, dem drohenden Weltuntergange entzegensicht. — Herr Erdmann überreichte die 6. Auslage 'einécr Ausgabe von „Immanuel Kants Kritik oer reinen Vernunft“ (Berlin und Leipztg 1919). ;
Theater uud Wusik.
Volksbühne (Theater am Bülowplag).
Die Volisbühne 1ai wohl daran, Calderons Schauspiel „Der Richter von Zalamea“ seinen Stammbesuchern vor- zufübren, denn gerade dieses Werk des großen syanishen Ditters {lä t einen 0 vo:kstüwlihen Ton an, fommt in semem ae’unren menschlich-n Empfind-n dem allgemeinen Verständnis 10 sehr ent- gegen, daß es leiner literarishen Bildung bedarf, um seine dichterischen
èrte zu erfenien und u genicßen. Das Thema von der beleidi ten und geröhten Ehre findet man nur in wenigen Werken so vert'eft und vermensclicht wie in diesem Calderonsdken Drama. in dem dec bâuerishe Vater die verleßte Ehre seiner Tochter verfiht, sie, als
ihm G-nugtuung versagt wird, an dem adeligen Verfüh-er als Ankläger und Richter in einer Person, rôht und einen
Urteilsipruch fo klug und weise verteidigt, daß er von dem General des hingerihteten Haup1manns gebilligt und vom Könige felbst an- erfannt un» gutgehcißen wird. Der gestrigen Auffübrung war nicht die bekonntere Wilbrandtsche, sond 1n die 1904 entstandene Ueber- fezung Nudolf P resber s zuarunde gelegt, die sih dem Sinne na enger an den Urtext angesciossen hat als die des älteren Be- arbeiter“. Auch in der Form hat Presvber, obwohl er wie Witibrandt die \chwerfälligen Trochäen meidet, das Original gtreuer wicdergegeben, ¿: B. bei der Wiederherstellung der gereimten Vers\prache, wo dieje au bei Calderon auftritt. Die gestrige Auffüh1ung gebörte zu den besten der Voiktbübne; ihr Eindruck gründete sich ebenso sehr auf den sittlihen und poetisden Adel des Dramas wie auf die Lr fflihleit des unfer Guido “ He1zfelds Leitung stehenden Spiels. Für den chrenfesten bäuerlichen HYtichter fand Heinz Salfner, dem man zum ersten Male auf dieser Bühne begegncte, den rechten überzeugenden, markige- Auédruck; auch den Humor ließ er in den Szenen mit dem polternden General Don Lope voll zu seinem Nechte tommen. Als Don Lope ließ seinerjets avuch Ernst Stahl- Nachbaur aus der rauhen Scha!e jeines äußeren Gebarers den goidenen Kern seines Welens wirksam bindurchss:immer"n. In der im garzen mehr passiven Rolle der Jsabel tand Charlotte Schul für die Er- ätlung der thr widerfahrene-n Schmach den reten ans Herz greifenden Anfdruck. Zu steif war dagegen Hans Halden als Hauptmann Don Alvaro. Jn kleineren Nollen z-ichneten sich Hertha Woif, die Herren Siedel und Fortbolt aus. Die \ch{ch!ih! gehaltenen Bühnenbi!lder des Malers Lirsch erinnerten an Freilihtstudien neuerer spanischer Meister. Die Aufführung fand verdientermaßen lebhaften Beifall.
Im Opernhause werden morgen, Sonntag, „Die Meister- singer mit den Damen Schwarz, von Schrele-Müller und den Lerrea Kirchner, Armster, Sommer, Habich, Zott ayc als Gast,
Stock, Bacmann, Kraja, Phil'py, Lüdle beseßt, unter der Leitung von Dr. Friß Stiedry (Unfong 5 Uhr) auf
geführt. — Am Montag wird „Die Frau ohne Schatien“ mit den Damen Kemp WBranzell, Nothberg a. G., Hansa, Marherr, Dietrich, Birkenström, Mancke und den Herren Hoffmann a. G, Schützendori, Habic, Heute, Sommer, Lücke, Krasa in den einzelnen Nollen Quer M’ sikalischer Leiter ijt der Generalmusikdirektor Leo Blcch. Anfang 5 Ubr. — Am Dienstog gebt, neu einstubi rf, Gluds seit 1884 niht gegebene Oper „Zvh genie auf Tauris“ ing Szene. Die mustikali\che Fassung geht unter tetlweiser Beuußtung der Textform und orchestralen Ergänzungen von Nichard Strauß im wesentlihen auf die Origin lgestalt der Partitur zurü. Die musifal.\{che Leitung hat Max von Schillings, die szenische Leitung Franz Ludwig Hörth, nah dessen Entrürfen auch die Bühnen. ausstaitung in den Werkfiätten der Staatsoper beraestellt ist. Die Besezunz der Hauptrollen lautet : Iphicenie: Lilly Hafzren- Dinkela, Arten1s: Elfciede Marherr- Wagner, Orest: Joseph Sch{chwarz. Pylades: Alexander Kirchner, Tho s: Ernst Kraus. Jy ¿rößeren Partien find außerdem beschäftigt die Damen Guszalewicz, Jörn und Herr Krasa. Anfang 7 Uhr. : Im Schauspielhause geht am Dienêtag, den 25. Mai, Gerhart Hauptmanns „Fuhimann Hentschel“ neu in Szene, und zwar in folgender Besegung: Heat|chel : N Marr, fein W-ib: rl. Sussin, Hanne Schä, Frau Hôötflich, Walter: Herr Mannstädt, icbenhaar: Herr Pfanz, Wermelskirh: Herr (Fichbolz, seine Frau: Frau Conrad-Slen!ber, Franziska: Fräulein Gbinger, Lauffe: Herr Pohl, Fianz: Herr Keppler, Georg: Herr Ve|permann, Fabig : Perr Werner, Hildebrant: Herr Nafael, Gommaert: Herr Winter. Spiel- leitung: Patry.
(Fortsez1:ng des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Deutsces
Abends 7 Uhr: Fledermaus.
(La Traviata.)— ittwod: Tosca. hal — Donnerétag: Carmen. — Freitag: Der Prophet. — Sonnabend: Tosca. Montag (24 Uhr): Das Mitiwoh (3 Uhr: Charlottenburger Ferienkolonie: Hänsel
und Gretel.
Theater des Westens. Sonntag,
Abends 7} Uhr: Familie Sehimok. — Ullavendlich: Familie Schiuck.
Theater
Y ; : Sonntag (34 Uhr): Das Glücksmüädel. — :scin Ning. — Atkends 7# Uyr: Der Allabendlich 7x Uhr: Eine Nacht im
Berliner Theator. Sonntag (3Uhr) : |
Baradies,
R (34 Uhr): Das Glücks- mäd:!,
Mittwoch, Donnerstag und Sonnabend (3} Uhr): Die Logeubrüder.
Lustspielyaus. 7È Uhr: Zwangseinquartierung. — Allabendlich 73 Upr : Zwangseiuquartice-
rung.
Es 0e ¿L A U E M A A
Thaliatheatec. 74 hc: Amor auf Reisen. — Al, Montag (3 Uhr): Wie es eue gefüllt | avendlih 74 Uhr: Amor auf Reisen,
“ Birkus Busch. Sonntag: 2 große Komische Oper. Sonntag, Abends | Wovstelluugeu, Nachmittags 34 Uhr und
Abends 74 Ühr. die neue
Pantomime
Tv
Opernhaus. Sonntag | dieb“. Außervem das bewährte Mai“
(24 Uhr): Das goldeue Kreuz. __ { Programm. (Nachmittags hat jeder Er-
Tosea. — Montag : Die | ?adsene ein angehöriges Kind au} allen
— Dienstag: Violetta lbe Je frei; jedes weitere Kind zahlt
Preise.)
Montag und foigende Tage: Das großartige Zirkus-Vrogramm. Außer- dem zum Schluß: „Der Wilddieb““.
19ldeneKreuz. | Sghluß der Spielzeit: 31. Mai,
Zum Besten der
Familieunachrichteu,
Verehelicht: Hr. Burcard-Friedrich von der Decken-Nitterhof init Frl. Asta von Heyden (Bredenfelde bei Staven- hagen i. M.). — Hr. Oberl-utnant Hans Scettler mit Fri. Oiga van Dwigten (Breèlau.
Gestorben: Hr. Sanitätsrat Dr. Ernst Wartmann (Zwingenberg i. Hessen). —
r. Amtzrat Richard Gerstenberg (So- wade bei Oppeln).
am YUoliendorfplaß.
Sonntag, Abends | Verantwortlicher Schriftleiter
L irctior Dr. I vrol in Charlolienburg. Verantwortlich für den Angeiaenteil:
Der Vorsteher der Geschäftsstelle
echnungórat Mengering in Berlin,
Verlag der Geschäftsstelle (Mengering)
in Berlin a Dru der Nordteutsben Bucbdrukerei und Verlagsanstalt. Berlin. Wilhelmstraße 3%
Vier Beilagen
und Erste und Zweite Zentral-Handelsrenister-Beilage
Sonntag, Abends
In beiden Vocstellungen „Der Wild-
zum Dentschen Reich8anzeiger nud
Erste Beilage Vrenusz
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Berlin Soznagbend, den 22 Mai
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Amtliches.
(Fortseßung aus dem Hauptblatt.) Prenßen.
Ministerinm
des Jnnern.
In der Woche vom 9 Mai bis 15. Mai 1920 auf Grund der Bundezralsoccordnung vom 15. Februar 1917
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Vat Auma»
üder Wohlfahrispflege während des Krieges genehmigte öff entlihe Sammlungen.
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erige S e —————— Le ay E L Stelle, an die | Zeit und Bezirk
R Name und Woî ¿ Kt LYE lte Mi | U v e
s L E Zu fördernver Woßlfahrtszwedck A Us
& ves Unternehmers E O ausgeführt rotird
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Genoss-n\haft Deutscher Bühnen- angehöriger, Berlin
leidender Buühnenküntitler
2 | Vereinigung
„Baltenhilfe“ in Hannover
tommenen Flüchtlinge
Beriin, den 20. Mai 1920.
Unterstüßung der aus dem Felde zurüd- getehrten Büßhneuktünitler
Hilfe für die aus dem Baltenlande ge-
iz denen das Unternehmn:n 1 \ !
GenossenschaflDeut-| Bis 31. Dezember 1920 — Preußen.
und ngot- {her Bühnen- | Gelosammlung., (Verlingerung
angeböriger | einer bereits e:teilten Griaubnis.) Vereinigung Balten- Hauësmmiung in der Provinz Han- hilfe nover in der Zeit vom 1. Juni
1920 bis 31. Vat 1921.
Der Minister des Junern. J. A.: Graeser.
Dichtamiliches, (Fortsezung aus dem Hauptblatt.) Deutsche Xationalverjsammlungs, 179. Sißung vom 21. Mai 1920, Vormittags 914 Uhr. (Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger.) *) Das Haus erled'gt zunächst Anfragen.
Abg. Fisher- Berlin (Soz.) fragt nah Vorgängen beim militärischen Standgericht in Königswusterhausen, bei denen ein Ver- haftete: dur 200 Hiebe gequält zu einem „Geständni3“ gebraht worden sei, auf Grund dessen die Todesstrafe verhängt worden sei.
Geheimrat Grünwald: Eine sahlite Erklärung kann noch nicht abgegeben werden, da von der betreffenden Neichswehrbrigade keine Auskunft zu erhalten gewesen ist. Diese ganze Angelegenheit ist wiederum ein Beweis für die Notwendigkeit, {leuniagst die Militär- gerihtsbarkeit aufzuheben. Es ift aber alles gesdehen, um mit Be- \chlenniqcung Klarheit zu \chaffen.
Ueber die widerrechtlide Verhaftung des Chemikers Dr, Hugo Hü in Frankfurt durch die Franzosen kann dem Abg. Dr. Heinze noch keine Antwort gegeben werden. — Hinsichili® der Zurückhaltung des ehemaligen Kommandanten des Luft\(iffes 8 45, Kapitänleutnants Kölle sind Verhandlungen im Gange. Gegen die der Menschlichkeit e Hârte wird mit allen Mitteln seine Freilassung be- rieben, i
Auf eine Frage des Abg. J ä ke r (Soz.), in der auf Vor- bereitunoen der Belgier hingewiesen wird, die die Wasser- preiler der großen Rheinbrüde bei Düsseldorf zu sprengen vor- bereitenzerllärt Geheimrat v. Simson, daß das Auswärtige Amt die Geschäftsträger im Auslande angewiesen habe, durch die Ententemächte die Belgier an ihrem Vorhaben zu ver- hindern
zerhalbd der Tage3ordnung nimmt das Wort zu einer
inister des Innern Ko ch : Meine Damen und Herren! talionalversamm!ung hat gestern durch eine Resolution die
Vteidéregierung ersubt den Ausnahmezustand im Reich aufzuheben. Bei der verfassungêmäßigen Stellung der Regierung zum Parlament hat dicser Bescbluß, wenn er au noch n1cht ein Verlangen gemäß Art. 48 Abs. 5 der Reichsverfassung darstellt, der Negierung Veran- lassung zu no&maligen ernsten Erwägungen geben müssen. Wenn ich
aeslern namens der Reichsregierung erklärt habe, daß eine Aufhebung des Ausnahmezustandes niht überall in Deutshland zulässig sei, daß aber nob im Lauf? dieser Woche geprüft werden würde, in welchen Bezirken der Ausnahmezustand beseitigt werden könne, so hat die Neichs- regierung mit Rücksicht auf den Besluß der Nationalversammlung eine vorläufige Prüfung noch im Laufe des gestrigen Tages vorgenommen.
Danach bleiben in gewissen Bezirken Deutschlands Bedenken gegen die Aufhebung des Ausnahmezustandes bestehen. Zunächst hat die Meichéregierung gerade èn den leßten Tagen wieder Kenntnis erhalten bon Bestrebungen reaklionärer Nutls{istenkreise, auf Frontsoldaien, namenilich in westlihen Bezirken, im Sinne gewalttätigen Vorgehzns (Hört, hört! bei den Deutschen Demokraten.) Darüber wird “die Oeffentlichkeit bereits in den nächsten Tagen nähere Auf- klärung erhalten. Sodann kann die Gefahr fommunistisher Putscte namentlich bei dem Umfang in dem sich noch Waffen im Lande versteckt befinden, nit überall als behoben gelten. Das gilt insbesondere von dem Nuhrbezirk, wo überdies eine rein politishe Säuberungsaktion gerade noch im Gange ist. Außerdem sckch{meben im Ruhrgebiet, wie S'? wissen, leider noch. zahlreiche une:ledigte Verfahren, und es befinden sik noch viele Personen in Haft. Die Anklagevertreter sind jeßt auf Anweisung der Reichsregierung nab besonderen Nichtlinien, die sie erbalten haben, in angespannter Tätigkeit damit beschäftigt, das Ver- fahren geaen die Verführer und gemeinen Verbrecher mit Beschleunigung êurüzufübren und eine Enthaftung der Unschu!digen oder Verführten herbeizuführen, Wenn gerade in diesem Augenblick das Verfahren unterbroden und auf die ordent!ichen Gerichte und Staatsanwaltsckaften überführt würde, so würde eine starke Verzögerung der Enthaftung und des Verfahrens gegen die noch in Haft bleibenden eintreten, zumal die Verfahren dann meist vor die Schwurgerichte gehören würden. Aus diem Grunde wird auch im eigenen Interesse der Verhafteten im Nuhraebiet der Au2nabmezustand noch nit beseitigt werden können. Im übrigen verweist die Regierung wegen der Milderung ter Ve- stimmungen im Ruhrgebiet auf die in den leßten Tagen in der Presse
-
einzuwirken.
veröffentlichten Erklärungen.
Weiter ist in Gotha der Ausnahmezustand wegen des verfassungs- widrigen Verhaltens der Gothaischen Regierung erst in den leßten Woten verhängt worden und muß beibehalien werden, bis die für den
t
*) Mit Aus3nabme der Neden der Herten Minister, die im Wort- ut wiederaeachen werden.
E U a E C s E E e
30. Mai auf Veranlassung der Neichsregierung ausgeschriebenen Wahlen
, I: 1 ‘ M D L E r E: »
die Moglichkeit ergeben, den Volkswillen festzustellen und eine ver-
fassungsmäßige Negterung zu biden. Endlich hat die Landesregierung in Ba
mit aller Entschietenhcit gegen die Aufhebung in Bayern erklärt. Die Bayerische Negierung hat gesagt, daß sie die Wahlbdewegung nicht besc{ränke: bestehende Zeitungsverbote aufheben wird. Darüber, ob in Bazern noch weitere Erleichterungen möglih sind, wird die Netisregierung mit der Bayerischen Regierung, die die Verhältnisse in erster Linie zu beurteilen hat, in Erörterungen eintreten.
Die endgültige Prüfung ‘im Laufe dieser Woche wird ergeben, ob zu den aufgezählten Gebieten noch irgendwelhe andere hinzutreten. Dagegen kann auf Grund der von mir gestern bereits zugesagte läufig vorgenommenen Prüfung im größeren Teile des Reichs de nahmezustand, soweit er noch besteht, aufgehoben werden, Jn allen Teilen des Neichs verbürgt sih die Neichsregierung entsprehend der gestern abgegebenen Grflärung dafür,- daß während der Wahlbewegung die Versammlungs- und Preßfreiheit gewährt werden wixd. (Bravo! bei den Deutschen Demokraten und dem Zentrum.)
Abg. Mente (U. S,): Die Antragsteller zu unserm gestrigen Beschluß haben ihren Antrag dahin verstanden, daß, die Ytcichs-
regierung bei seiner Annahme gehalten sein jollte, den BVelagerungs- zustand aufzuheben. Vie Vetchéregierung hat ein Ulecht, unjecm
Beschluß eine solde Auélegung zu l Auch die Mehrheitsso;ialdemotratcn haben für den Antrag gestimmt, um zum Ausdruck zu bringen, daß die Reichsregierung gehalten sein sollte, den Belugerungszustand aufzuheben. Wenn die Ytegierung nun versucht, mit Scheineinwänden die Ausführung des Beschlusses zu umgehen, so Tönnen meine Parteifreunde darin nihis anderes er- bliden, als einen glatten Bruch der Verfassung. In einer t
immer wieder betont wird, deß wir auf dem Boten der Demokratie stehen, und e nur vom Beden der Demokratie auê ein Wieder-
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4 aufbau, eine Gesundung der rort ilihen und politischen Ber- hälinisse in Deutschland möglich sei, so zu handeln gegen einen Be- {luß der Mehrheit de: Nationalversammlung, das 1st etwas, was wir nicht anders bezeichnen können, al8 ich eben getan habe, und dem- gegenüber mir une vorbehalten, einen entsprewenden Antrag hier einzubringen. Was die Negieruna in der eben aehôrten Ciuflärung vorgebracht hat ind nah meiner Veberzeugung nur Scheingründe. D d l i l sten von reis
Der Belageru md hat noch nie gegen die Putschist
Änwendung ge (Sehr richtig! bei den Unabhängigen Sozial- demokraten.) Sie haben die Anführer der Putscbisten von reis
herumlaufen lassen. (Sehr richtig! links.) Die Erklärung des Kapitäns Chrhardt, daß er sich in Sicherheit befäride, war eine Ver-
höhnung der Regierung. Die Regierung unternahm nih1s, um den Mann [festzuseßen oder sie war mcht in der Lage, etwas zu unter- nehmen. Eine Koalitionsregierung, die eine selhe Macht nicht hat, hat feine Cristenzberehtigung. Der Belagerungszustand ist dagegen oft acaen meine Parte!freunde und die Kommunisten angewendet worden. Wenn gesagt wird, es drohe besonders kommunistische Puischgefahr, so slüßt man sih dabei auf nichts anderes als auf Sp belverihte. Vie Koalitiongreaierung selbst hat Angst vor den heutigen Zustänten in Deutscland, und zwar deêwegen, weil sie si ohnmächtig fühlt. Eine Neaierunp aber, die. sid ohnmächtig fühlt, weil sie den Mut des Entsctlusses und Handelns nicht finden Tann, hat sich selbst den Boden entzogen, auf dew sie steht. Sie hat aber die Macht in Händen, wenn sie will. Das hat fie in Stuttgart ge- zeial, Wir Mle folpenter. Antrag: Die Nationalversammlung erblidt in der Weigerung der Neichsregierung, den Ausnahmezustand entsprehend der gestrigen Beschlusse aufzuheben, einen Bruch der Verfassung. Die Nationalversammlung entzieht deshalb der Neichs- regierung das Vertrauen.
Reichsminister des Jnnern Ko ch: Meine Damen und Herren! Nur noch wenige Worte! Von einem Verfassungébruh kann feine Nede sein. (Erregter Widerspruch von den Unabhängigen Sozial- demokraten.) Es ist in Art. 48 Abs. 5 ausdrückli vorgesehen, daß verlangt werden muß, welche Maßnahmen der Neichöregierung ausge- hoben werden sollen. Es handelt si hier um eine ganze Neihe ganz verschiedener Maßnahmen, die im Neiche getroffen sind: Au8snahme- zustand in Bayern auf Grund der Negelung der Landesregierung, Ausnahmezustand in Gotha auf Grund ganz besonderer Vorkommnisse, Ausnabmezustand in anderen Teilen des übrigen Deutschen Neiches auf Grund der Vorkommnisse vom 13. Januar und auf Grund des Kappisten-Pulscbes. Die Nationalversammlung ist, wenn sie wirklich das Verlangen stellen will, von dem Herr Abgeordneter Henke spricht, ohne weiteres in der Lage, einen derartigen Beschluß zu fassen. Bis- her hat sie ihn aber nit gefaßt. :
Wes im übrigen die Verhältnisse in Gotha angeht, so vershweigt Herr Abgeordneter Henke, daß der Verfassungsbruch der dort an der Herrschaft befindlicen unabhängigen Regierung (Zurufe von den Un- abhängigen Sozialdemokraten) sämtli hen Parteien des Landes mit
Ausnahme der Unabhängigen Veranlassung gegeben hat, sich be» schwerdeführend an die Neichöregierung zu wenden (hört, hört! reh1s,
men Staats8auzeiger.
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mit Nüsich{t auf die |
ayeru nah ihren Anschauungen besonders gefahrdrohenten Verhältnisse sich | des Ausnahznezustandes f
ingwischen ml or 21- T I E G 4
geßen, wie wir eben gehört haben. |
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im Zentrum und bei den Deutschen Demokraten) und sie zu ersuchen, dem unerbörten Terrorismus (Zurufe von den Unabhängigen Sozial- demokraten) und dem Necbtsbruch, der in dem Verhalten der Landes- regierung in Gotha liegt, ein Ende zu machben. Die MNeichsregierung würde ihre Jflict nit erfüllt haben, wenn sie sid diesem Ersuchen widerseßte. Dadurch, daß alsbald Neuwahlen in Gotha vorgesehen sind, zeigt die Reichsregierung. daß es ihr Ernst ist mit der Herbei- führung verfassungsmäfiger Zustände, und daß sie nit etwa eine Verlängerung des Auénahmezustandes erstrebt, sondern vielmehr eine Abkürzung der verfas[ungêwidrigen Regierungsweise, rote sie bisher in Gotha geherrscht hat. -
Was Bayern angeht so hot die Landesregieruna in Bayern, die den Verhältnissen am nächsten steht, darauf bingewiesen, daß die Ge- fahren in Bayern niht völlig verschwunden sind, und man kann einer Bevölkerung die noch verängstigt ist von der Kommunistenherrschaft des vorigen Jahres, niht zumuten, daß die Reichsregierung si ent- {lösse, geaen den Willen der Landeëéregierung, also der Regierung, die den Verhältnissen nabesteht, nun fofert mit der Aufbebung des Ausnobmezustandes vorzugehen. Daß wir dagegen bereit sind, mit der Lanteéreaierung in Bayern darüber zu verhandeln, welbe weiteren Erleichterungen außer den zugesagien noch möglich sind, have ich bereitês angegeben. :
Meine Damen -und Herren! Weiter ist es vollia unrichtig, daß der Ausnahmezustand geaen rechts nicht gehandhabt würde. Jch kann nur sagen, daß Beschwerden über Zeitungsverbote der Necbten vielfach bei uns eingegangen sind, Jch kann weiter nur sagen, daß VBe- {werden darüber daß Personen in Schußhoft genommen worden sind, auch seitens der Rechten häufig bei uns eingehen. Die Sache liegt so, daß solde Beschwerden von der äußersten Nechten und der äußersten Linken kommen, daß die Reichsregierung aber Wert darauf legt, sih von dem geraden Weg des Geseßes und der Gerechtigkeit weder von rechts noch von links abdrängen zu lassen.
S): Viele Cra 1! nux an unglüd-
ieru retten, roas zu retten ist. Der
einstimmig die Vbberufung des
C5 dei haben nit die geringste Garantie, daß auch nah den Wahlen in Gotha vom 30. Mai der Belagerungs- ustand nicht bestehen bleibt. Es ist ein Verfassungsbruch, weil die 29 ervng sih weigert unter Vorbringung von Scheingründen, einen Beschluß der Nationalversammlung zur Ausführung zu bringen. Wir haben für unsern Antrag nur 13 Unterschriften beibringen können; die Mehtrheitssozialisten weigern sich, den Antrag mitzuunterscbreiben. Sh bitte de b den Präsidenten, die Unterstüßungsfrage an das ht der Antrag noch von anderen unterstüßt wird.
Präsident Fehrenbach: Nah der Geschäftsordnung müssen alle Aniräge von 13 Mitgliedern unterzeichnet sein; ich kann darüber nicht hinwegkommen. Eine Aufforderung zur Unterstüßung kann der Präsident nicht an das Haus rihten. Jch kann also die Abstimmung über den Antrag nicht herbeiführen, da die Hahl der Unterschriften nicht aus3reicht. Damit 1st die Sache erledigt. (Große Heiterkeit.)
Zur dritten Beratung steht sodann der Gesetzentwurf über die NuUfhEbUuUng der Militar gertmlSs Dare I
Abg. von Graefe (D. Nat.) zur Geschäftsordnung: Ich stelle abermals im Namen meiner Freunde den Antrag, diesen Gegenstand von der Tagesordnung abzusezen (Unruhe links; Ruf: Verrüdckt!)
L; indete Bwweifel, daß das Haus in diesem Auge?ent!ick
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D ade De j ! __ 9M ‘ besd hig ist, und nach unserer Auffassung kann eine solche bedeutsame Voilage nur von einem beshlußfähigen Hause erledigt
Präsident Fehrenbach: Wir werden also die Beschlußfähig- feit feststellen müssen, ih möchte allerdings den zeitraubenden Namens- aufruf vermeiden. : as L 5 be (Soz.) beantragt die namentliche Abstimmung über den Antrag Graefe. i e
Die Mitglieder der Rechter. verlassen bis auf wenige den das Zentrum ist sehr \chwach beseut, und auch die Pläße der Demokraten weisen Lücker. auf.
Präsident Fehrenbach: Die Abstimmung über den Antrag at 3 Stimmen mit ja und 205 Stimmen mit nein ergeben, zusammen
11 die Beschlußfähigkeitszahl beträgt 212, es fehlt also an
Veschlußfähiakeit eine Stimme. (Heiterkeit) Ich hebe die Sihung auf und beraume die nächste Sißung an auf 114 Uhr mit der Taaesordnung: Entgegennahme einer Kundgebung des NReichs- präsidenten,
Schluß gegen 1114 Uhr.
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180. Sißzung vom 21. Mai 1920, Vormittags 1114 Uhk. Áuf der Tagesordnung steht: Entgegennahme cinev Kunds- gebung des Reichspräsidenten. | Präsident Fehrenbacch verliest diese Kundgebung; \ie
sautet: i; j Meine sehr verehren Damen und Herren! Mit dem beutigen
Tage {licht ciner der bodeutungsvollsten Abschnitte® im parlamen- tarischen Leben Deutscblands. Seit tem 6. Februar 1919 waren Sie die Träger einer politiscken Entwicklung, die so überreih an Geschehen, Arbeiten und Leiden wie wenige gewesen ist. Sis waren berufen, unter den {wersten Umständen die schwersten Ent- s{ließungen z1 fassen und Ihre Arbeit dann Tag für Tag, Stunda für Sturite unter den inneren Erschütterungen der Nachkriegs;eit, unter den Drohungen der Gegner von außen. Wenn es Jhnen troßdem gelungen ist, die Grundmaucrn für eine neue politische und wirtschaftliche Wiedererhebung des deutshen Volkes zu er« richten, so ist es mir Ehre und Pflicht, Jhnen für alles Geleistete zu danken. Die Fülle der Arbeit, die hinter Jhnen liegt, zeigt sich am deutli stcn, wenn wir an das Trümmerfeld denken, das am Tage des Waffenstillstandes vor uns lag. Es galt nicht nur ein Volk aus den Blutopfern des Krieges, aus der dumpfen Verzweifs lung der endgültigen Niederlage zurückzuführen, ihm Brot und A-cbeit zu schaffen und es an Freiheit und Selbstzuht zu gewöhnen, sondern vor allem die ganze Volkswirtschaft, das ganze Denken und Fühlen, die Anschauungen eines ganzen Volkes den neuen Ver- hältnissen anzupasscn. Es galt, dem deutschen Volke im Wego der Selbstbestimmung neue Formen seines Daseins, die neue Vers fassung zu geben und damit das Fundament zu schaffen, auf dem ich die gegenwärtige und kommende Geschichte des deutschen Volkes
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