1920 / 143 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 01 Jul 1920 18:00:01 GMT) scan diff

wir mußten erst wissen, ob der Nuf der Allgemeinheit an uns mit erginge. Unser Standpunkt ist von der Sozialdemokratie leider nicht geteilt wotden. Das halte ich für einen \{weren Fehler. Von der auf 1hr lastenden Verantwortung wird eine große Partei dadurch ncht frei, daß hie auf den Gintritt in die Regierung verzichtet. L

leben voraus, daß die* Sozialdemokratie der Regierung ihre mate- elle und positive Unterstüßung micht versagt. W wussen den Zer ill unseres Volkes in zwei große Gruppen verhüten, denn D

n}eres Volkes beruht in der inneren Einheit. (Zurufe der U. Soz: Ver reine Vogel Strauß! Gr steckt den Kopf in den S cin Liebe&werden um die Sozialdemokratie. Gefühlsmäßige N [pieten hier ebensowenig eine Rolle wie bei dem Verhältms de interoinander. Maßgebend allein ift Nuben des landes. %Whenn auch unsere Partei durch die Wahlen verrinaert worden ist, 10 hat doch der demokratische Gedanke leine Niederlage erlitten. Er i!t der Geist der Zeit, Die Deutschnationalen sind aus einer hoffungs- ofen Pofition in eine noch hoffnungélosere aeraten ste sind f veiter Flur. (Heilerleit.) Wir sprechen niemand das valterlän Gefühl ab, wie das von anderer Seite geschehen ist. Die Aufga 6 Kabinetts ift noch me so gewaltig acwesen wie jeßt, Der Wahl bam war unerbört grausam, : D

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weiter!

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] Als der Zusammenbruch am Ende des Krieges erfolgte, qlaubte man, doß tas Schicksal dem Volke die Binde von den Augen gerissen habe: gewiß, aber €s ist \{leuniast eine neue Binde vorgelegt! worden, Wir befinden uns in einer absolut unmöglichen Lage, aus der mir herauskommen müssen, went wir nicht untergehen wollen. Das i] die Situation, die niht scharf und klar gemig zum Ausbruck rebracht werden kann, Die au8wärtige Politik hat bisher im Leben des deutschen Volkes nicht diejenige Nolle gespielt, die ihr ukommt. Gs fehlt das Interesse und das Verständnis für äußere Politik in weiten Kreisen. Bezeichnend dafür ist, daß die Presse nicht dietenice Stellung zur äußeren Politik einnimmt, die aus gtoßen vaterländischen Interessen heraus eingenommen werden muß. Die gewaltige Disziplin der Nrefse ver anderen Länder beruht auf dem Verständnis der Presse für ihre Aufgaben, Gin qut Teil der Schuld trifft die Negierung, die es ver-

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halb tut es not den richtigen Standpunkt in der änufßeren Polilik ein- zunehmen umd ihr den rihtigen Mann zu geben. Während wir uns über alle möglichen Dinge zankten, sind qroße Kolonialreiche aeqründet worden, haben andere Völker die Welt erobert ohne qroße Worte zu

machen, Wir müssen die Welt als Ganzes betrachten und uns ein- ordnen. Jn welche Lage wir unter dem Versailler Frieden qckommen

find, wissen wir alle. Nur bezüalich der beseßten Gebiete möchte ich

hervorheben, daß vielloicht im unbeseßten Teile unseves Vaterlandes sich »och nicht genug Teilnahme zeigt für die unendlichen Leiden, die die Deutschen im beseßten Gebiet erdulden müssen (Sehr richtig!)

Die Eristenz des Vaterlandes steht auf dem Spiel, wenn es uns nik aelingt, eine Nevision des Friedensvertrages zu erlangen. (Es handelt si um den Zusammenbruh der gangen Welt. Der Zusammenhang zwischen uns 1nd der Welt, die sogialistische Internationale, hat bei Beginn des Krieges versagt, Auf philanthropi schem Gebiete zeigt sich wieder Verständnis für de Zusarnmengehörigkeit dea Völker der Walt, für die Solidarität der Interessen aller Völker. Die großen wirt- aftlichen Krisen beweisen, wie enq die Weltinteressen verknmipft find. Frankreich befindet sch jeßt in schwerer finangieller Lago: nur auf den Kredit Deutschlands kann sich der frangösisdbe Kredit aufbauen. Nur wenn Deutschland arbeiten kann, nicht in Sklcwencnbeit, sondern in der Arbeit, wie sie deutsche Mömer und Frauen zu leisten pflegen, werden sich die Verhältnisse bessern. Die Natur hat dafür gesorgt, deß ein Lartd das andere ergängt. Nach dem Ausspuiche eines geistreichen Mplomaten ist die Diplomatie micht ein Kegel spiel, sondern ein Schach- spiel; 0s gehören mehr als robuste Kräfte dazu, eine geistige Beherr- ‘bung der Dinge ist nôtig. Jn wenigen Tagen wird die Zusammen. unft in Spaa stattfinden. Der MReib8minister des Acußeun, Dr, Simons, wird 1hr beiwohnen. Vielleicht würde es auch angemessen sein, aus den Kreisen nicht bloß des Finangwesens, sondern auch der produktiven Stände Vertreter sich ausnusuchen die die genügenden Kenntnisse auf dem Gebiete der dort zur Verhandlung gelangenden Fragen b-sihen. Was in Saa verhandelt werden wird, das haben unsere Gener zu bestimmen. Wir werden nicht aroße Töne ansclilagen, denn dadurch würden wir uns lächerlich machen. Wir werden auch nicht Friechen, dadurch würden wir uns verächllih und verhaßt machen. Wir werden nicht intrigieren, sondern bis zum äußersten "oval und offen sein. (Sehr richtig!) Wir werden unseve Karten offen auf den Tisch legen, da wir nichts zu verbergen haben, und die Beredsamkeit der Tatsackben sprehen lassen. Wenn unsere G-gner die Macht der Tat- sachen nicht anerkennen, so werden wir, so \{mwet aub bie Donscequenzen sein werden, ein Nein sagen müssen. (Bravo!) Das S{Wlimmste wäre etwas zu versprechen, wovon wir nicht überzeugt sind, daß wir es balten können. (Sehr rihtig!)) Sonst würde man mit Recht Mißtrauen gegen uns hegen können und sagen, wir hätten mit der Absilkt auf Täuschung etwas unterschrieben, was wir mcht halten wollten. Wir brauchen den Kredit, der nötig is für den Aufbau unserer Wirtschoft. Wir müssen darauf halten, daß wir michts unters{reiben, als was wir auch halten können. Wir müssen auch das Shlimmste an Konsequenzen wagen, um nmcht in diesen Zustand zu geraten, den mir nur mit Unehren tragen können. (Lebhafte Zustimmung.) Es muß mehr gearbeitet werden, sonst sind wir verloren; denn wir ver- brauchen mehr, als wir erzeugen. Wir müssen diesem Zustand klar ins Gesicht sehen; frivol ist es uns selbst in einen Optimismus hineinzutäuschen. Die Erzeugung m gesteigert werden, ebenso die Ausfuhr. Icck bir mir der riesenaroßen Schyvieriokeiten wohl bewußt, die der Erfüllung dieser Forderungen entqegenstehen; aber sie müssen erfüllt werden bei « Strafe des Untergangs unseres Volkes! Den Willen und den Drang, daß wenigstens mit den Aus8- wüchsen der Zwangswirtshaft bald aufaeräumt werden muß, muß das Volk zu spüren bekommen, Die Beseitigung der Kriea3aesell- schaften is noch immer ein Eme Munch: die im vorigen Oktober von der Nationalversammlung gefaßte Entschließung, 1hre Wirt- schaftsführung durch einen Ausschuß gemeinsam von Reichsrat und Nationalversammlung untersuchen zu lassen, ist me zur Ausführung gelangt. Wir werden in diesen F agen einen entsprechenden neuen Antrag vorlegen und nicht dulden, daß dieser wieder auf die lange Bank geschoben wird. Mit dem Kollegen Trimborn sind wir in der Forderung einverstanden, daß troß aller Ungunst der wirtschaftlichen Verhältnisse die Pflege von Kunst. Wissenschaft und Technik nicht vernachlässiat werden darf; hier wäre Sparsamkeit besonders Übel angebracht. Mit dem Kanzler wünschen auch wir ein vertrauensvolles Verhältnis des Reiches zu den Einzelstaaten; möge der Einheitästaat l'ommen, er darf nie ein zentralisierter sein. (Zustimmung.) OViese Entwicklung darf auch nicht überstürzt werden! nit gegen die Ein- ¿elstaaten, sondern mit ihnen sollte dieses Ziel erstrebt werden. (Er- neute Zustimmung.) Deutschland hat niht die Maske der Armut »orgenommen um in Spaa Mitleid zu erregen wie man auf der Seite der Gegner sagt; Deutsbland i ein verarmtes, armes, ver- lendetes Land. Wir brauden Wahrheit, fo brutal, so arausam sie sein mag; auf diesem Wege der Wahrheit allein kommen wir vor- wärts, und auf diesem Wege wolle die Negierung uns vorangehen! Wir rverden ihr auf diesem Weae gern folgen. (Beifall bei den Hewokraten.)

Abg, Dr. Heim (Bayer. V.): Wer nah Spaa geht, hat alle llrsae, {G vorher eine Bilanz der offenen, unversteckten Wahrheit u maden. Heute hat man uns nur noch die Hälfte unserer Kohlen- vroduktion, nur % unserer Erzproduktion gelassen, Mit dieser einen Lunge, die wir aur noch übrig behalien haben, verlassen wir die Klinik: und von einem so Geschwäcbten verlangt das Auala»d cine doppelte und dreifache Leistung! Das ist ein bis zum Sadismus actriebenes MRevyancheaefühl, Frankrei hat vor Versailles cinen Sieg erfodbten, aber Clemenceau hat si übersieat, ex hat einen Nyrrhuésieg: über uns davongetragen. Frankrei will sib, wie Focd aofaagt hat. auf Generationen hinaus gegen Often sichern. Frankrei hat durd den Krica wirtscaftli® \ckchwer_ gelitten und leidct noch hwer . es weist alle Erscheinungen der furchtbaren Naavirkungen des Krieges auf wie wir. Troß aller Vorteile “und Nekurse der Wiedererholung, die uns abgehen, verlangt es von uns die Wieder-

utmacbing. Es ibt C r, die ihre Stulk tipai eld u n, um sie als Sd r nicht zugrunde geben zu lasse! ind das 1 keine fo ganz unkluge Politik, Uns aber will män imme mehr belasten, um uns noch piveuktionsunfähiger zu machen t! darin sch wenn nit Ünkluqheit i einen gewissen Sadiömu n terem Falle muß iu Betriebe h en: obne | at I *£| j D i L L ula Pie U m î net Me 4 Net 1ound t f ito ber l 1 b [1 e | nicht von Bar d 1 5 r V

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wirt wollen unsere

s nicht sein; n ollen keine Klassengegensäßze,

l D) (F inde Untuhé und wien / N 4 ‘0a.) Sd gehe auf Fre beplacierlen Zroiscbenkuse nit ein, Herr vg, Lcdebvour, Xoir debUrfen der Stabilität, Wenn man user eer auf hunderttausend Mann herabseßzt, so wird der Reaiezung Ä P 4 » î T0 2 y «41 i (4 57 ie öanlich C umen, 1m ZFnnern Wrdnung zu halien, Wester- h bat man 30 000 N 3 entspräche bei uns einem

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ri zu balten, dann kann sie l iraas von uns verlangen.

spruch, das wäre Graus- zart t aber cudch

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14 nischeidet unsrr Schicksal. Nur wenn werden wir uns durcharbeiten, Das Ideal ( ländigung mit Frankreich wegen der 15jährigen es de biets erfolgte, daß diese mcht durchgehalten vird irk 1c 1 würdelos bitten, aber wir müssen an die Ver- nunft in Frankreich appellieren und an das Gewissen der Welt, (5s muß möglich sein, cine Mittellinie der gemeinsamen Interessen zu finden, Wir müssen den ehrlichen Willen zur aemeinschaftli{Gen Arbeit und zur gegenseillgen Achtung zum Ausdruck bringen. Wer ich dagegen iträubt, ät Drachenzähne. Der Wiederaufbau muß beim Grund und Boden anfanaen. YVgrarexperimente dürfen dabei nit gemacht werden, denn sie führen sofort zum Rückgana der Erzeugung. (Zurufe der U, Soz.) Ich bitte Sie um Ruhe, Sie lernen etwas von mir, und haben es notwendig, (Heiterkeit.) Wir brauchen

ausreichenden Kunft

tunstdünger zu maßvollen Preisen: den vierzehnfachen erlebdenvpre1s fut i

[stoff ann bie LSandroirtshaft ait tragen, (Fleftrisierung, aber auch eine \charfe Kon- rizitätpreise. Was soll man bazu sagen, wenn für Woasserelekirizität sich bei uns jeßt auf 4 Ferner muß für gute Saaten gesorgt werden.

( ( fann nur gélodert werden durch die verstär

möglichkeit Geben Sie den Handel so schnell wie möglich frei. Bei einem Weizenpreis von über 100 A für den Zentner muß unbedingt eine weitere Brotverteuerung einseßen. Die Weizenpreis- erhöhung datf inen Umständen höher gehen, als fie für den

Landwirt unbedingal rvendig ist, Wir müssen unse Einfuhr ein- stellen nicht auf dit én Länder mit den höheren, sondern auf die östlichen mit ven gleicben oder niedrigeren Valuten, dann erst

wird die Einfuhr regqulierend wirken. Zu niedrig darf der Weizen-

preis natirlich auch mcht sein; sonst wird wieder das Eraebnis der

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Rückgang der Produktion, (Zurufe der U. Soz: Sozialisierung!) Wenn Sie die Preise gründlich verteuern wollen, dann sozialisieren

Zie! (Lebhafte Zustimmung.) Jch halte die Erhöhung der Kartoffel- yreise auf % f minimal für viel zu welitgehend. In diesem Stadium der Teuerung muß sich die Landwirtschaft auf das soziale Gewissen besinnen, Die vereinigte [antavirlschaftliche Organisation in Bayern hat schon die Weizenpreiähöhe abgelehnt und verlangt, daß bei den Kartoffel- reifen eine Milfbildung durckgeführt wird. Scbließlih wird der Hamsterpreis niedriger sein als der amtliche Preis. Unsere ganze Zwangéwirtschaft i durch den Mangel an Autorität ers{üttert worden. Die Städte haben mod nit einmal die Hälfte der Kartoffeln angemeldet. Sie können das Nisiko nicht auf ih nehmen. Was wir brauchen und wonach wir alle rufen, ist ein Abbeu der Preise. Steigt

die Valuta im Aus\ande, dann haben wir im Jnnern Wirtschafts- krisen, rweil die Industrie aœsckädinat wird: fällt die Veluta im Aus- lande, bann baben wir SmporHscawierigkeiten. Deshalb fommen wir vm eine doppelte Valuta nicht herum. Die Preise müssen stabilistert werden, die Löhne desaleiben. Eine weitere Steigerung der“ Lebens-

mittelpreise wind einen Teil unserer Volkêgenossen bald an den Bettel- «b bringen beute fämpfen Gunderthaufende von Volks- aenossen einen Kcmpf des Anstandes gegen das Elend, gegen Not unt entweder sie unterliegen dem Hunger vynd sterben oder fallen dem Armenbous zu. Unsere Steuergeseße müssen geändert werden. (Fs geht zu weit, wenn die lleinen Rentner ins Armenhaæus kommen hurch die zu hobe Bestenterung. Das Eristenzminimum ist viel zu niedria gegriffen worden Es wäre dankenêwert, wenn der Finan- minister hier Abhilfe \ckaffte Wir brauchen Einheitlichkeit im Verkehrsleber untd auch Zentralisation der Verwaltung, aber im Übrigen Freiheit. Biele find Zentralisten gewesen, weil sie polaubten, das wäre der einzine Wea, der uns aus der Not herauébrädbte. Die Zentralisation in

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Eunger:

veutschland hat unsere Verwallung zu NRiesenbetrieben gemacht.

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D nisation. Aber in einer Zeit, wo ein Volk erschüttert ift, ist das nicht mögalih, Es ist sicher, daß die Zentralisierung nichts anderes bedeutet als eine riestioe Verteuerung des Betriebs, bringen Sie mich nit a6, Wir befinden uns heute in etner furchtbaren Lage und haben den Tiefstant der Schwierigkeiten noch nicht erreicht. Ein Enaländer sagte mir, wenn bei uns die Interessen der äußeren Politik m!'tsprächen, dann träten alle inneren Zwistigkeiten zurück. Bet uns ist das leider nit der Fall, wir sind noch nicht reif, uns selbst zu regieren, Wir

NAHAH DALDN

müssen balt dazu kommen, Auslandspolitik so zu treiben, wie tie Enaländer, die sagen right or wrong, my country. Präsident Löbe teilt mit, daß ein Antrag der Unab- hängigen Aderhold und Genossen eingegangen i}, wonach die Regieruna nicht das Vertrauen des Reichstages besißt. Nächste Sikunga Donnerstag, 1 Uhr. (Reichsnotetat, Aaträge, betr. Beseitigung von Härten der Einkommenbesteue- rung und bei der Lohnbesteuerung, Fortsezung der Aussprache über die Negierunaserklärung, das deutsch-französische Ab- kommen über elsaß-lothringische Rechtsangelegenheiten.) Schluß nah 514 Uhr.

vom. T9: D dad Dem N Cp Nd "E ae TW E M E m Me

Vorläufiger Neichswirtschaftsrat. 1. Sikung vom 30. Inn, Nachmittaas 3 Uh (Bericht des Nachrichtenbiivos des Vereias deutscher Zeibungsverleger.)

Der NPlenarsißzungssaal des vormaligen preußischen Herrenhauses, in dem der vorläufige Reichswirtschafisrai tagt, und die Triblinen sind voll beseßt.

Ain Regierungs!tishe haben u. a. der Retslanzler Fehrenbach, der Rechsminister für Ernöhrung und Land- wirtschaft Dr. Hermes, der Reichswirktschaftsm* nister Dr. Scholz, der Reichsminister des Auswärtigen Dr. Simons, der Reichsminister des Jnnern Ko ch, der preußische Min'ster für Voltgwohlfahrt Stegerwald Play aenommen.

Der Alterspräfident, Kommerzienrat Hermann Bam

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berg (Arbeitgebervertreter dor Jndustrie) eröffnet die Sißung |

nah 3 Uhr mit foloenden Worten: Meine sehr verehrten Damen und Herren! Noch der Geschäfls- ordnung § 1 hat der Allerspräsident de Sikunaen so lange zu führen,

bis ein anderer Präsident da ist. Ic frage, ob jemand âller t als ‘d, Ich bin am 26. Juli 1846 geboren. I erbálte leine Antwort. J glaube, daß keiner m Saale mib um dieses Alter beneiden ird. Jt

eröffnet die Sthuns und berufe als Sæ#r ftführer die Herren Kar! Hewp Siegfried Aufh@user Heinri t “Bit erst ertei'e 1 das Wort dem Reichskanzler F

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-Namené der

Kaufmann und Geora Bernhard, Nt- 7 Noi éftansler

Gs ryvn L. L

i D. A) 4 e HTENDAM: ehr verebrten H !

ey Meine \ n Herren! Neicbéregierung begrüße ih den vorläufigen Neicbs-

wirtschaftsra! Die Reichsverfassung ha! ib das ideale Ziel die aleichbereWMtigte Mitwirkung [le p dér Wirtschaft (ligen. Krélle ah der Entwicklung der protuktiven Kräfte der Nation berbeizufübitei Der vorläufige Netchéwitrischafisrat, d.ssen Tagung beute beg! ff ein widbtioeë Glied zur Vetwirklihunga dieses Zieles. Nab sciner Zusammenscßung und seinen Aufgaben stellt ex ine neue Ersccinuna unier den Parlamenten der Welt dar, Det orga! rid | chiuß innerbalb der gleicen Klassen ode1 det n Di leise i cine alte Erscbeinung, die Uns Deutschen besonders im Blut liegt. Markgenossenschaften und Punfte Gilden und Gewerkschaften haben sih aus diesem Ge- nkfen im e der Jahrhunrerte entwickelt abet dieser Zusammen- {luß halt in mancen Beziehungen als eine Sadgasse erwiesen, aus der man den Auêrrea zu anderen Dimensionen *“uchen muß. Vor

Iwcige und Klossen zu einheitlichen Jnteressengemeinschaften. Diese F1fenntnis cie aus den Stürmen der Revolution geborene Forderung, daß die Arbeitnehmer cine Einwirkung auf den Produk- tionsprozeß erhalten und di- Gelegenheit haben sollten, den Zwet ihres tätinen Tuns und den Zusammenhang mit der Gesamtwirtschaft zu sehen, ihre Sacbkenntnis dafür frubtbar zu macben und wieder die Freude anibrem Scbaffen zu finden. Dies waren die maß- gebenden Faktoren für die Zusammenseßung der neuen Dörperscbafk, Neu sind au ihre Aufgaben. Die wirtschaftlit«n Sckbwierigkeiten und ttc Verflecbtung der wirtschaftlichen Fragen untereinander haben einen Grad errei daß es geradezu ein zwingendes Betürfnis ge- worden ist, von der Behandlung dieser Fragen, ‘o gut es geht, den NRei%Hstagzu entlast:n und eine Körperschaft zu bilden. in die die Berufe, die im Neidlstag nur zufällig sich zusammenfinden, aechóren und in der die Beteiligten organtisch vertreten find.

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allem drängt die Entwicklung zu ciner Berbindung der verschiedenen )

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Dèér endgülti ge. Reictswirtschafisrat, den die Reichs- verfassung im Artikel 165 vorsieht, gee sich auf einer Neihe von Körperschaften aufbauen, die heute noch nit be-

stehen, deren Einricbtung vielmehr zu den Aufgaben der nähsten Monate gehört: er kann erst nach der Errichtung dieser Körperschaft gewählt werden. Die gegenwärtige Wirtschaftslage licß esaber geboten erschéinen nichtsolangezuwarien; die Reichsregierung bat daher für die einstweiline L&*unq der Aufgabe diesen Neichswirt\chaftdrat geschaffen und hofft auf seine wirksame Hilfe bei den \chweren Belastungsproben, welche die nächsten Monate der deutshen Wirtschaft bringen

werden. Jn der Bedeutung, die der Reichswirtschaftsrat sich durch feine Tätigkeit zu geben weiß, liegt seine Stellung fester verankert,

als in Artikeln und Paragraphen des Geseßes. Wenn alle Be- teiligten erfüllt find von tem Bewußtsein, daß heute wemger denn jc die Wirtschaft Sache des Einzelnen ist, wenn alle Beteiligten das natür- lide eigene Interesse in das Interesse des Ganzen einzufüagen suden, dann wird, \o boffe ih zuversichtlich, der NReichswirtichaftörat, das erste wirtscaftlibe Parlament der Welt, der Grundstein werten, auf dem wir weiter bauen können zum Wohle des Vaterlandes. (Allgemeiner lebhafter Beifall).

Alterspräsident Ba mber g : Der Beifall berechbtigt mich zur An- nahme, daß Sie damit einverstanden find, daß ich dem Herrn Neichs- tanzler für seine Begrüßungörede herzli danke. (Zustimmung.)

Der Alterspräsident beruft an Stelle des abwesenden Herrn Kaufmann zum Schriftführer Herrn Hugo Västlein.

Der Entwurf einer vorläufigen Geschäftsordnung wird mit einigen Aenderungen angenommen.

Nach § 2 der Geschäftsordnung ist dur das Los zu be- stimmen, ob ein Arbeitgeber- oder ein Arbeitnehmervertreter zum Präsidenten gewählt werden soll. Das Los entscheidet für einen Arbeitgebervertreter.

Direktor Kraemer schlägt vor, den Vertreter der Land- wirtschaft Unterstaatsselretär a. D. Edler von Braun zum Vor=- fißenden zu wählen. Die Wahl wird unter Namens8aufruf vollzogen.

Es erhält ‘Edler“von Braun 228 Stimmen, das Mitglied

Legien 3, das Mitglied Braun 2; 63 Zettel sind nicht be- schrieben. __ Prasident Edler von Braun: Jch übernehme die mir durch Los und Wah! zugewiesenen Funktionen und \prebe der Versammlung für das Vertrauen, das Sie mir damit bewiesen haben, meinen Dank aus. Ich bin mir der s{chweren Verantwortung und des Ernstes der Aufgabe, die mir zugewiesen 1#t voll bewußt. Ich werde sie nur ër- füllen Tonnen, wenn ih die Unterstüßung von Ihnen allen finde, Sie roissen, daß jedenfalls ‘ein großer Teil Deuticblands auf den neuen vor- läufigen Neichswirtschaftsvat die Hoffnung für die G-sundung und den Wiederaufbau unseres Wirtschaftsltbens seßt Wir werden alle unsere Kraft anspannen müssen, um durch vertrauensvolles Zusammenwirken déese Erwartungen erfüllen und unsere Aufgaben löfen zu können. Wir woller an unsere Aufgabe mit frischem Mut und Vertrauen her- angehen in der Ueberzeugung, daß 2s gilt, die nirtsc{aftliten Fragen nur nad wirts{aftlihen Gesibßtäpunkton zu behandeln und zu lösen. Wir wollen suchen, in unseren Verhandlungen die Jnteressengegensäße, die naturgemaß bestehen, mögli} au&gusckbalten, um dem Grdanken zu dienen, unser Wirtscaftsleben wieder wacbzurufen. Diese Aufgabe wird nur dur gemeinsame Arbeit aelöóst werden können. Jch verspreche Ihnen, indem. ich den Vorsiß übernehme, daß ih die Funktionen stets nach strengster Unparteilichkeit erfüllen werde, daß id sudben werde, die Verhandlunaen \o zu leiten, daß sie nit in aroße Nednertourniere ausßarten und tag nit um Fenster hinaus aesprocen wird, Wir werden nur dann das leisten können, was das Deutsche Volk von uns erwartet, In diesem Sinne bitte ih Sie, nunmehr an unsere Arbeit zu gehen. (Beifall)

Es folat vie Wahl des Zweiten Vorsißenden, der aus der Reihe der Arbei!nehmer zu wählen ift. __ Reichsminister a. D. Wissell schlägt vor, den Gewerk= schaftsvorsißenden Legien zu wählen. Die Wahl wird wiederum unter Namensaufcuf vollzogen.

Herr Legien wird mit 243 Stimmen gewählt und nimmt die Wahl mit Dank an. 42 Stimmzettel sind unbe- schrieben, je 1 Stimme entfällt auf dex Vorsivenden des Deutschen Bankbeamtenvere!ns Fürstenberg und auf den Tischler Baltrusch.

Zu stellvertretenden Vorsißenden werden nah den Vor-

{lägen der einzelnen Gruppen die Herren Verbands- vorsißender Urban, Tischler Valtrusch, General- direktor Vögler, Bankdirektor Dr. Salomonsohn,

Regierungsrat Lehmann, Geheimer Baurat Dr.-Ing. von Rieppel und Oberbürgermeister M iblaff gewählt.

___ Zu Schriftführern werden gewählt: Malerobermeister Hansen, Generaldirektor Dr. Wussow, Reaierungsrat Dr.

Maier, Mechaniker Adolf Cohen, Arbeitnehmervertreter der Landwirtschaft Georg Schmidt, Mechaniker Franz Neustedt, (Geschäftsführer Bauer, Vrofessor Dr. Jäkh und Professor Dr. Schmalenbach. i | Nach Vorschlag der einzelnen Grupyen werden sodann für den sozialpolitischen und den wirtschaftspolitishen Ausschuß je 80 Mitolieder und Stellvertreter und füt den Geschifts- ordnunasansscku 12 Mitalieder und Stellnertreter aewählt. Für das Wahlprüfunasgericht werden vier Mitglieder Ndelf Cohen, Techniker NXohonn Breddemann, Recht3- anwalt Dr. Hachenburg und Dr. Frenkel. Die Ausschlisse werden sich schon heute nach der Plenar- sikung T Präsident hemerkt, daß der wirtschaftêpolitische Ausschuß sofort in Funktion- treten müsse, da thm die Verhandlungen in Syaa vertraulich zur Behand- lung vorgelegt werden sollen

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Von dem Reichsminister a. D. Wissell ist mit Unter-

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stibung anderer Gruppen ein Antrag eingegangen, wonach der

werden soll, die

[usbaus der Erwerbslofenfürsorge zu einer pro- Fürsorge zu prüfen und dafür dem Reichswirtschafts- ‘schläge zu unterbreiten. ge der Bestellung eines dritten Vorsißenden, die prechungen ungetlärt geblieben ist, inasausschcuß überwiesen. br. Nächste Sißung Donnerstag, 11 Uhr. Besprechung über den Ausfuhrabnabenaus- eichewtrischaftsministeriums und Besprechung über aushuß in demselben Ministerium.)

wird dem Ge-

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Dem

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Neichstag wurf ( atshädigung der Mitglieder des Reid

die C

Parlamentarische Nachrichten.

lags nebfi Begründung zugegangen.

‘Der

D Cy gelegen) zusammen. nißenden der

zu dessen Stellvertre! esranten (S0z.), zu

Zentr.) und Dr. Hoebsch (D. N.) gewählt.

Neichstagsausschuß für

Wie „W. T. B.“ berichtet, Aba DLV. te Schriftführern - die

ist der Entwurf ‘eines Geseye

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auswärtige An- eiten trat gestern zu seiner konslituierenden Sißung wurden Stresemann (Deutsche Doe und

zum WVor-

r der frühere Reichskanzler Nbg. Müller- Abgg.

Dr. Herschel

Deutsche Seefischeret und Bodenscefischerei für Mai 1920 (Fangergebnisse usw.).

Von deutschen Fischern

und von

Mannschaften deutscher Schiffe

gesangene und an Land gebrachte Fische, Robben, Wal- und andere

Seetiere und davon gewonnene Erzeugnisse

Seetiere sowie

Nord *)

davon gewonnene Erzeugnisse.

Dstsee

O M ke | E I. Fische.

Schellfiscß, groß » « 467 971| 1 379 195 ——— _ M as 424 902| 1 344914 —- lein S 692681 1 909 331 —— _—

4, Sdrte L 1210 745| 2 953 675 =—

íSgländer P 1930490 5 351 309

MWeißling (Wittling,

Merlan) N 148 673| 356 §24 493 1 626

Kabliau, groß P 1140888) 3 288 767 -—- mitte!, flein- (Dor) 596 850) 1262 615) 130962 8314917 Slän:dex 1 3898 289) 9 471 272 —— _——

Ss 201 518 284 073

Secehecht (Hechtdorsch) . 272 916| 1 023 787

Scholle (Golddutt), V

aroß, mittel 639 157| 2701 194 p i

flein l 471 5662| 940417 | 161 663 611708

E ide 118 985) 679 2565 _—

E 0 14 869 73 605 Blendling, Schcefmul,

unedte Notzunge 283 207 102648 _—

Kuturrhahn, grauer 86 033| 182 476 voter I N D0 002 4110 198 _—

Steskorpion _— e— uis _—

Petermann, echter 22 029 67 075 m

Kbhlér und Pollak . . f 1251 475| 3 216 736

Long s E 668 827| 1. 734 899 m

Haifish E 63 320 111 809 —-

Katfi\ch (Seewolf) . . 139246) 342922 _—— —_

Notzunge, groß, mittel 192 586| 786 976 Hein G E Ee 79 750| 363 939 _

E t e F111 7 804 S N ae 259 b 614 22 362 Heilbutt . A 49 837| 8383 644 SEezUtge, IL0y « BO 911) 647758

Ee Let « 10 408 86 323 \ -— Steinbutt, groß, mittel 96 912 1 055 0350] 55 29 94

O, 93416 185 177|{ 2 829) 100404 Glattbutt (Tarbutt,

Kleist), groß, mittel 28 191 238 574 lein E Le 12 066 64 389

8 (Tula). 6 76 12 430| 264549

L O E 9 145 71 325| 760 280 (Flußhecht) E ——— 23189/ 2839 975

K 66 6 797 5 260

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Ne C. 0 v0 37011 269 075 45 984 148 663

Aland (Seekarpfen) . . -—— ——

Bars (¿Fluß- u. Meer 2033 580 71400 387 286

Htotbarsch ; 79 021| 226 834

Se 134 900 89 881

Karausche La _—— 600 2400

Ucklei. C E s 750 750

Blei (Brachsen, Brasfe) _— 249 09ó| 1 381 834

Meerbrassen u

Scarbe lKliesche,

E a 90919) 163 390 7 149 18 054 lei E 2110 17 015 S Î 40 2001 438 2350| 2 156 190 (Breitling) . —— 110 618 | —— 20 000 8 000 S 658 15 462 175 9281 3 007 947

02 LUO

Kuite) . 4 580 21 270 AUlmutter +6 0.108 16 120 Zee E 35 067) 160355 —— Lang\@wanz

(Seejungfer) . 445 436 M, 30 N m *luvver (Struffbutt) 43d 426} 875 357| 2 078 007

eise A -— —- 175 1 761

E 800) 6 500 3 984 20 699

auge e ——- m. 1 E 4 760 E, 288 472 917 415 Nore jee-Schnäpel . 25 150 Ostiee-Schnäpel

Zeemaräne) . _ _200 1 760

Meißfisch (Giester) 182430 6417 790

a L -

B ae 3016 11 050

Yapfen (Schied) . . _— S

4 arbe R S 0 E P arf E

E, 7%0 142900 1% 4729

Brosme, mh . A 4 492 10 720

Berschiedene (Gemeng- i L

fische) 33996 17914 2912) b 062

wh u

zufammen [14789 189/43 465 019]

3404 445/13 388 013

met

“ev:

Berlin, den 29, Juni 1920.

Statistishes Amt. Delbrüd.

*) Außerdem nachträgliche Anmeldungen von 10196 442 kg ün Werte von 28 282 729 für die Monate Februar—April.

Mannigfaltiges.

Im Auftrage sämtlicher deutschen Mediztinischen Fakultäten erläßt der Dekan der medizinischen tas der Universität Berlin Professor Dr. N ubner folgenden Aufruf: und seine Folgen {wer erschüttert; mehr als je bedarf darum heute das deutshe Volk

Tito i C

ciner auf schaft, Sorgen bee

Bolksgesundheit ist durch

der Höhe threr Wissenschaft und deren Sorge um den Kranken nicht dur eigene schwere Nur eine innerlich und äußerlich freie

inträchtigt wird.

den Krieg

unst stehenden Aerzte-

Aerzteschaft kann eine gute ärztlihe Versorgung gewährleisten, nicht

aber eine wirtscaftlich herabgedrlckte, denn mit den notwendigerwei|e

muß

auch ein

allgemeiner

1 wirtschaftlichen wissenschaftlicher

Niedergang und eine Verschlehterung der ärztlichen Leistungen eîn-

treten. Di

el

e können auch nicht auf der Höhe erhalten werden, wenn

der Betätigungsmöglichkeit der Aerzte künstliche Schranken entgegen- stehen. Bei der großen und immer mehr steigenden BedeKtung der

Krankenkaff

daher der K

bedingungen die Aufmerksamkeit

Bolkes,

deutet die Forderung nah

Arzt. Diese braucht er nicht uur um zu leben,

die

um

daran ein ebenfo großes Interesse, wie es sein pe ih den Arzt feines Vertrauens frei wählen zu

en ampf der A

und

erworbenen Kenntnisse

j Fertigleiten e und vertiefen zu können. Daher ist der Kampf um die freie Arzt- wahl zugleich ein solcher sür die Volksgesundheit. Der Kranke hat

für die ärztlihe Versorgung weiter Kreise verdient erzte um angemessene Lebens- und Arbeits- und Unterftüßung Der Kampf der Aerzteschaft um die freie Arztwahl be- gleicher Arbeitsmöglichkeit für jeden sondern auch

des ganzen

erhalten

N Necht ist, önnen.

CEingedenk

ibrer Bedeutung als Quellen und e e aiitin der ärztlichen Kunst,

erheben die deutschen Medizinischen

ißre Stimmen. Nur wenn der Arzt in freier und

Ausübung seines Berufes als wirklicher Helfer seiner i die Möglichkeit zur Gristenz findet, kann das deutsche Volk die ärzt- liche Versorgung erhalten, die es braucht, und nur dann werden auch der deutsche Arzt und die deutsche ärztliche Wissenschaft sich den guten Nuf bewahren fönnen, den sie bisher in der ganzen Welt genossen

haben.“

alultäten einmütig warnend ewissenhafter anlen auch

Zur wirksamen Bekämpfung der allerorten durch den Wucher mit Obst und Gemüse hervorgerufenen Lebensmittel-

unruhen

wendet sh der Stadtrat zu Gera

in einem

Aufruf an die deutschen Städke zu gemeinsamem Handeln. „Die deutschen Städte müssen“, so heißt es darin, „unbedingt sofort

Seetiere A aas Nordsee*) Ostsee gewonnene Erzeugnisse e S ke | M Il. Schaltiere. Muscheln usw. . kg —— _— Frabben (Garnelen, : Ora 336 365) 880 791 6 48 | ummer A 20 1446 _— Mae .,- _— Taschenkrebse . . StüF 2 289 943 -— Uen A 37 100 17 073 ls 9 F zuscimnien | Sit M 3891 900 253 D h 48 101. Andere Seetiere. Delpbine ._... Sts 7 715 Se p 4 1 100 _— Lon us _— Tordalken, Lummen ,„ lers s uro De a zusammen Stück 4 1100 7 TL5 IV. Erzeugnisse von Seetieren. Salzheringe Kantjes Nab « kg _—_ Fis{lebern . . g 394 290| 789 580 di Filchrogen . . J 28 094 61 346 tir as Man S 27 032 20 206 e Taschenkrebs\cheren __ tan Seemoos Ï ce : 6 zusammen { Kantzes 640 91 [1071 189 A | hierzu IIL . Stü ada dat 1100 / 715 i Ls 19) - )| ) o R \ Etid 39 389 | ‘o _ M 48 Ï En kre [14 789 189 43 465 019j 3 404 445| 13 388 013 l s kg 115 575 490 | 3 404 4151 l L zus. T—IV; Stück 39 393| 145437554 71713388776 | Kantjes d J / | hierzu Ostseegebiet . . . [133838 776 Nord: Un) De ge Ler | Gesamtwert 4 e, 1060 080000 Bodensee- und Rheingebiet. | Fische kg M | Ba e 24 608) 214 838 ) (Ge L A ò 644 38 093 | Sand- (Weiß-) Felhen. „eo 2214 19 967 } Kilche (Kropp) «a ao eo evo DO 605 ; D E A ——— Î Forellen: D Bala E 38 me) b) Echweb- oder Silber- . 408 8150 À O s N —— j Q) Mende. e o a 0 p, usa) g O U s o e o e Se 14 184 | Saiblinge O io o C ea N s 40 ; E ev o Do o a a Ne j S C A N C Mee a as o e ed N 33 392 U a E E 51 Del Gee E e o a U 1586 16 905 j S C 2 16 j Barsche (Gall, K) « + o eo a0 1037 5 356 j Karpfen . . . . . . . . * . . . . . «“ v 904 T 246 j B 0 C E H 891 30575 # Schleie . . s o S 601 6 594 ; S O 384 D Weißfishe (Alet, Nasen usw)... + « 923 3275 } «E die E 57 b49 f M S 21 202 | Mae S j Sonstige Fische (Hasel, Rost usw.) . . 6) 7 | zusammen 42 480| 356 583 î

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vor {

einbetitlihe Rihtpreise festsezen und zur Uceber- wachung ihrer inhaltung die Polizei und Händler-

P wie allem auch die Einwohnerschaft, in gleirher

Ein Aufruf an die Einwohnersch@afr

ordern, jede Preisüberschreitung mnß zur

Wucheranzeige ließung des Geschäfts oder Verbot

deren Die Polizei, deren Beauftragte und Al

geordnete der Einwohnerschaft müssen gemeinsam die Marktaussicht

in die Hand nehmen. Sollen wir zu fenen Verhältniffen kommen. so hilft uns nur noch Selbsthilfe.“

Belgard, 30. Juni. (W. T. B.) Bei dem im Kreise Belgärd brochenen Landarbeiterstreik kam es gestern abend in Groß Tychow zu schweren Ausschreitungen, wod der deutschnationale Parteisekretär Passarge {wer verlegt wurde. Eine Schwadron der Belgarder Husaren is inzwischen nach Gros Tychow abgerüdt.

Lübe ck, 1. Juli. (W. T. B.) Hier brachen heute \{chwere Unruhen aus, naGdem die Obst- und Gemüsebändler gezwungen worden “aren, ihre Ware zu billigeren Preisen abzugeben. Plünbernde Mengen durchzogen die, Straßen; fie hatten es namentli auf die Warenhäuser und Schuhwarengescäfte ab- gesehen; es wurde viel geraubt. Die Sicherheitspolizei \choß, worauf die Menge das Feuer erwiderte. Bisher fteht fest, daß zroet Sicherheitsbeamte erheblich verwundet worden sind; auch aus der Meuge sollen verschiedene getroffen sein. Im Laufe des gestrigen Nachmittags wurden weitere Geschäfte geplündert. Insgesamt sind weit über hundert G?:sc{häfte der Bekleidungs- und Schuhwarenbran@e völlig oder zum Teil ausgeplündert worden. Auch in Lebensmittel- geschäften spielten sih wüste Szenen ab. Die Polizei mußte wieder- holt von der Shußwaffe Gebrauch machen. Bisher wurden drei Tate festgestellt. Abends verhängte der Senat den Ausnahmezustand, gleihzeitig alarmierte er die Einwohnerwehr, die im Berein mit den Polizeimannschaften ‘die Hauptstraßen absperrte. Um Mittecrna@t sien der Hauptsturm vorüber zu fein.

Bremen, 30. Juni. (W. T. B.) Die Rettungs station

| Munkmarsch der DeutshenGesellschaftzurNettung

Schiffbrüchiger telegraphiert: Am 29. Juni von einem brennenden Ewer (Schiffer Peters) mit Kalk vou Husum ein Mann durch Nettungsboot der Station gerettet.

N om, 30. Iunt. (W.T.B.) Aus der Provinz werden von an ar ch i }ti- \chen Elementen angestiftete Zwischen fälle gemeldet. Die Stadt Ancona ist ruhig. Die Polizei seßt ihre Säuberungs- arbeiten in der Umgegend von Ancona und Falconara fort, wobei zahlreihe Verhaftungen vorgenommen werden. ‘Jn J e si haben Verstärkungen aus Ancona die Verbindungen wiederhergestellt. Jn Cbiaravalle und Senigallia sind Truppen eingetroffen, ohue auf irgendeinen Widerstand zu stoßen. Nach einer Stefani- meldung hat der von einer Minderheit verkündete Generalstre.k feinen Erfolg. Nur einige hundert Arbeiter feiern. Nach Nachrichten aus Mailand, Genua und anderen großen Städten ist der Dienstag r u h i g verlaufen. Laut „Giornale d’Italia“ sind bei Haus uchungen in Ancona und anderen Städten bet zaÿl- reichen Ag titatoren und Anarchisten beträchtliße Geld- summen gefunden worden.

Genna, 30, Im (W. T B) V iüternatiouale Seemannskonferenz beschloß, die Frage, Personen unter 18 Jahven von der Beschäftigung im Heizraum auszu|s{licßen, auf das Pro- gramm der nächsten Konferenz zu ‘seßen. Der Antrag, die Ver- wendung von Personen unter 17 Jahren als Nachtwache zu verbieten, fand nicht die notwendige Zwetdrittelmehrheit. Ein italienischer Yi- trag, welcher die Schaffung von Schtffsjungenschulen empfiehlt und die ärztliche Untersußung der Schiffsjungen vorsicht, wurde angenommen. Die Konferenz vertagte sih dann auf morgen.

Nr. 51 des „Zentralblattes der Bauverwaltung“ herausgegeben im preußischen Finanzministerium, vom 26. Juni 1920 hat folgenden Inhalt: Amtliches: Dienstnachrichten. Nit: amtliches: Die Neugestaltung des Bades Cilsen. (Schluß). Ve längerung der Seeufermauer zum Schuß der Stadt Galveston Golf von Mexiko. Vermischtes: Amtliche Bekanntmachung. Verleihung der Würde eines Doktor-Ingenieurs ehrenbalber. Staatsprüfungen im höheren Baufah in Preußen. Anwendzuu, der neuen Hochbaubelastungsvorschriften bei der Wasserbauverwaltungs. Borrichtung zum Füllen und Leeren von Schleusenkammern ohne MWasserverbrauch. Anwendung der Wasserwage nach Patent s01 975. Bücherschau.

Handel und Gewerbe.

In einer Versammlang, die kürzlich în Berlin vom Meßh- omt der Stadt Königsberg einberufen wax, um die Ziele und Aufgaben der Deutschen Ostmesse Königsberg zu Er läutern, und an der führende Persönlichkeiten des deutschen Wirk- \haftslebens teilnahmen, wurde laut „W. T. B.“ beschlossen, einen reichsdeutschen Wirtschaftsbeirati zu bilden, der dem

Meßamt der Stcdt Königsberg zur Seite steht und es in seiner Arbeit, die als im Junteresse der gesaanten deutschen Volkswirtschaft liegend zu betrachten sei, unterstügt, Von dem Liter des Meßamts, Dr, Wiegand, würde

mitgeteilt, daß sh bishec über 1000 Firmen zur Tas auf der ersten Deutschen Ostmesse, die voin 15. bis 20, August 1: abgehalten wird, angemeldet haben und mit weiteren 1 Firmen noch Verhandlungen s{weben. Um eine Fühlung zwischen dem Meß- amt der Stadt Königsberg und dem Neiche herzustellen, hat das Meßamt in Berlin eine Geschäftsstelle eingerichtet, deren Leitung dem Vorstandsmitglied des Meßamts, Redakteur Bruno Abendroth, übertragen worden ist. Die Geschäftsstelle wird in enger Verbindung auch mit den Bevollmächtigten für die Provinz Ostpreußen beim Reichs- und Staatsministerium stehen.

Die Verkaufsstelle vereinigter Isolterrohr-

Fabrikanten G. m. b. H, Berlin, hat laut Meldung des „W. T. B." für“ Leferungen im Monat Juli die zu den Preisen der neuen Preisliste, Ausgabe 1. Juli 1920, hinzu-

zurehnenden Aula e wie folgt festgeseßt: für verbleite isenrohre, Feinzinkrohre, „lackierte Rohre nebst Zubehör 280 S Messingrohre nebst Zubehör 150 vH., Stahßlpanzerrohre nebs: Zubehör 400 vH,, schwarze Papierrohre ohne Metallmantel 280 vH.

Wie der Eisen- und Stahlwarenbund in Elber- feld „W. T. B." mitteilt, hat die am 29. Juni stattgehabte Sigzung der Gaskocher- und Gasherdfabrikanten eine Er- mäßigung ihrer Preise nicht beschließen können, weil ste ihre Preisfestsezungen ohne Ausnußung der Konjunkturverhältnifse immer nur nah Or der Selbstkosten festgestellt hat und der Nohiwarenverband für die in Frage kommenden Materialien nennens-

werte Preisermäßigungen noch nit vorgenommen habe. Der geringe

| Preisabschlag auf die Eisenerzeugnisse vom 11. Juni ift ausgeglichen * worden dur die Steigerung der Unkosten.

In der am 30, Juni abgehaltenen Generalversammlung der Aktiengesellschaft Weser Bremen wurde laut Me des „W. T. B.* die Ernie Kapitalerhöhung von 7 336 000 auf fünfzehn Millionen Mar 2 Wien, 30, Juni. (Corrbüro.) Die Berndorser Metallwaren-

fabrik Art h ur SLUPP Aktiengesellshaft-Berndorf, L an eine französisde Gruppe, der insbesondere die Compagnie

rançaise des métaux, die Compagme du Nickel und das Bankhaus