1898 / 116 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 17 May 1898 18:00:01 GMT) scan diff

Geheimen Ober-Regierungs-Rath mit dem Range der Räthe

rsier Klasse und Direktor der Domänen-Abtheilung in diesem

Ministerium ernannt. Jm Jahre 1893 erfolgte seine Er- nennung zum Wirklichen Geheimen Rath. mit dem Prädikat i en und 1894 seine Berufung in den Staatsrath. Nebenamtlih fungierte Dr. Michelly von 1872 bis 1876 als Zustitiar bei der Na Den General-Lotterie-Direktion, von 1879 bis 1880 als Mitglied des Disziplinarhofs für die Dienstvergehen der nicht richterlichen Beamten und 1881 bis 1883 als Mitglied der Hauptverwaltung der Staatsschulden.

Mit großer Begabung und tiefer Verstandesbildung ver- einigten sh in dem Verblihhenen unermüdliche Pflichttreue und ein unershütterliher Gerechtigkeitsfinn. Fn allen Stellungen, welche Dr. Michelly bekleidete, hat ec dem Staate hervorragende Dienste geleistet.

Der Regierungs-Assessor Freiherr von Plettenberg zu Kolberg ist dem Königlichen Öber - Präsidium zu Königsberg und der Regierungs - Assessor Dr. jur. Schweighoffer der Königlichen Regierung zu Köln zur weiteren dienstlihen Ver- wendung überwiesen worden.

Laut telegraphisher Meldungen an das Ober-Kommando der Marine, 1st die 1. Division des T. Geschwaders, Chef: Vize-Admiral Thomsen, heute von Greenock nach Kircwall (Orkney - Jnseln) in See gegangen; S. M. S. „Möwe“, Kommandant: Korvetten-Kapitän Merten, ist am 30, März in Matupi angekommen.

Elsaß-Lothringen.

Seine Majestät der Kaiser traf, wie „W. T. B.“ berichtet, gestern Vormittag um 10 Uhr in Masmünster ein und fuhr von dort zu dem Stauweiher von Sewen, wo Allerhöchstderselbe von dem Unter-Staatssekretär von Schraut, dem Ministerial-Rath Fecht sowie dem Abgeordneten zum Landesausshuß Bion empfangen wurde. Seine Majesiät verweilte daselbst etwa cine Stunde und kehrte um 61/7 Uhr nach Straßburg zurück. Um 5 Uhr Nachmittags waren Jhre König- lichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin von Baden in Straßburg eingetroffen und hatten si als- bald nah dem Palais des Statthalters begeben.

Deutsche Kolonien.

Der Kaiserlihe Gouverneur von Deutsch-Ostafrika, General-Major Liebert hat im April d. J. eine größere Reise durch die Bezirke Bagamoyo, Pangani, Masinde und Kilimandjaro beendet, über die er im „Deutschen Kolonial- blatt“ Folgendes berichtet :

Die Reise wurde zu meiner persönlihen Belchrung über Land und Leute unternommen. Das Land von der Küste bis zu den Ngurzbergen ist im großen Ganzen nur Steppengebiet, dünn beysl- Tert, bcsißt keinen wirthschaftlihen Werth und bietet keine Autsicht auf höhere Entwickelurg. Die Nguruberge, zwishen 1200 und 2600 m Hôbhe wehselnd, bieten cine {chöne und reihe tropische Gekirgslankdschaft mit gutem Boden, dihtem Waldbestand und ge- nügender, zum theil réichliher Bewässerung. Sie köxnen, zumal in ihrem südlichen Theile um Mhenda herum, als ein Plantagenland wie Usambara bezeichnet werden, dessen Bebauung aber nur in Frage Temmen fann, wenn für Bahnverbindung mit der Küste gesorgt ift. Usegua, ein weitgestreckies Hügelland von dur(s{nittlich 709 bis 800 m Meereshöhe, ift erheblich stärker angebaut und dichter be- vöôlkeri, als ih erwartet haite. Für dcn europäisGen Markt wird hier \{werli} Boden zu finden fein, dagegen ift und bleibt die Landschaft eine Kornkammer für die Eingeborenen (Mtama und Mais) und das einzige Gebiet in der Nähe der Küste, wo noch zahlreiches Kleinvieh und einiges Nindvieh gehalten wird, und man von größerer Viehwirthscaft \prehen kann. Der Kilimandjaro bildet mit seinen prachtvollen, wasserreihen Berglandschaften, mitten aus wcitgestrecktem dürren Steppengebiet aufragend, eine Welt für sich. Unter

dem von den Wadschagga freigelafsenen Lande finden sich einige |

geräumige Landschaften, wie Kindi und Uru, die zur Aufnahme deutscher Ausiedler“ in größerer Zahl geeignet und vom Bezirks- hef hierzu in Ausficht genommen sind. Daß hier deutsche Bauern in einer Höhßenlage von 1200 bis 2000 m gut leben und von ihrer Hände Arbeit existieren können, beweisen die hier seit langen Jahren blühenden Missionsanftalten mit ihren Gärten und Ver: suchz- feldern. Von ciner Garantie für höheren Woblstand durch Abjaß nach der Küste, Viehhandel u. f. w. muß so lange Abstand genommen werden, bis eine Bahnyerbindung von Tanga zuz Kiltmandjaro her- gestellt ift. Der Bezirkshef, Hauptmann Johannes hat es yer- standen, die früher gefürteten Kriegsfürsten der Wadschagga zu sehr fügsamen und loyalen Unterthanen zu machen. Die günstige Lage der Station Mosczi unmittelbar vor der Boma des Meli und in der Mitte zwischen den Landschaften der mächtigsten Häuptlinge Mareale (Marangu) und Mleali, Sinas Schn (Kiboscho), trägt viel zur Aufrechterhaltung des Friedens bei. Ein qus- gezeihnetes Wegenehß verbindet sämmtlihe bebauten Landschaften des großen Berges untercinander und mit Moschi. Bis nah ÄAruscha ju (jenseits des Meruberges), Aruscha t\{ini (in der südlichen Steppe), nach Umbugwe und den zahlreihen, in der Steppe zerstreut liegenden Wandorobbokraals erftreckt sih der unmiitelbare Einfluß der deutschen Station. Die Oberhäuptlinge aller dieser früher feindseligen Stämme erschienen zu meiner Begrüßung auf fünf, sogar aht Tagemärsche weit und brachten Elfenbein und andere Geschenke als Tribut. Südpare und West-Usambara sind diejenigen Gebiete der Kolonie, die gegenwärtig zumeist gefördert und in ihrer wirthschaft- lihen Entwickelung begünstigt werden müssen. Beide Gebirgsländer zeigen etwa die gleihe Erhebung (1500 bis 2000 m), werthvolle Waldbestände und s{chöne Wiesenmaiten, reihe Bewässerung, Klima und Boden für deutsche Besiedelung geeignet, Jhré Küstennähe und die Hoffnung, daß beide bald dur Veclängerung der Tangabahn mit der Küste in direkte Verbindung treten, lassen hier eine schnelle und günstige Entwickelung wenigstens in Aussicht stellen. Den Gebirgs- klo von Südpare habe ih von Kisuani aus erstiegen, auf der Höhe des Gebirges die Landschaften Wudeh, Tshomme, Gonjansa und Kansa durch- zogen und bin bei Gondja in die Steppe hinabgestiegen. Das Land Wudeh, das sih Dr. Beerwald für die Afcikanische Landwirthschafts- Gesellschaft gesichert hat, besteht aus s{chönen Hochweiden, die von den Bananen-, Mais- und Zuckerrohrschamben der Eingeborenen unter- brochen sind. Es eignet 4 entschieden zur Viehzucht in größerem Stil. Vershweigen läßt sich aber niht, daß die Zugangépunkte zum Gebirge, nah Kisuani und Gondja für Vieh gefährlich zu sein scheinen. Ein Maulthier meiner Expedition, das den Aufstieg nicht mitmachte, Pudeen vier Tage am Fuße des Gebirges an den. betden genannten unkten verblieb, ging wenige Tage darauf an den Krankheits- ersheinungen des Tsetse-Stiches (Blut aus Augen und Nüftern, Blut- harn 2c.) ein, während die anderen Thiere, die die shwere Kletter- partie mitgemaht hatten ans blieben. Die Afrikanishe Land- wirthshafts-Gesells Est wird a so mit diesem Faktor renen müssen, wenn fie perehere ehstapel an oder auf dem Paregebirge auf- tellen will. Die Landschaft Ts\chomme, die von seiten eines flanzers für Plantagenzwecke in Sie Bat enommen ift, hat meinen artungen niht entsprohen. Sie hat keinen Waldbeftand, keinen

wird für bäuerliche Landwirthschaft und Viehzucht ret gut si eignen.

Oestlih von Tschomme breitet sich auf der Höhe des Gebirges auf

1800 bis 2000 m ein prahivoller Urwald aus, dessen nordsüdliche Ausdebnung ih nik feststellen konnte, den ich von Westen nah Ost:n in drei vollen Stunden mühsam durhquerte. Mächtige Baumriesen, dihtes Unterholz, Lianengehänge, Farnkräuter und malerishe Baum- farne sid das Charakteristishe dieses Waldbestandes. Ein Boden, der folchen Pflanzenwuhs trägt und troy der trockenen Jahreszeit folhe Feuchtigkeit birgt, ift für jeden Anbau geeignet und kann je L der Höhenlage für die verschiedenen Tropenkulturen verwendet werden.

Von Gondja führte mi ein starker Marsh dur die \onnen- durhglühte Dornensteppe nah Schemahombe am Nordwestfuße des Usambara-Gebirgsstocks, von wo der fast senkrechte Aufstieg zu den Missionen Mtai und Mlalo gemaht ward. Jch habe sodann West-Usumbara in nordsüdlicher Richtung durhzogen und Abstecher in das Shummeland und nah der Plantage Sakarre gemaht. Die ganze Gebirgslandschaft weist durh ihren immergrünen Anstrich, durch ihre starke Mag und ihre saftigen Wiefenmatten selbs dem Laten das Bild eines Landes, das \ih für deutsche Besiedelung eignet, Die vom Gouvernement bei Kwat angelegte Musterwirthscbaft, die unter der kundigen und praktishen Leitung des Herrn Eick in kaum zwei Jahren eine \staunenswerthe Entwickelung genommen hat, wird den Mittelpunkt einer Bauernansiedelung tn hoffentlich kurzer Zeit bilden. Jeder Kolonist kann sih hier mit eigenen Augen über- zeugen, welh fabelhafte Fruchtbarkeit in diesem Boden steckt, wie die Kartoffeln, Roggen, Gerste, Lupinen, Weizen, Mais, Futterüben, alle Gemüsearten und daneben Wein, Kaffee, Thee 2c. gedeihen, welche Erfahrungen bei dem Anbau der einzelnen Früchte ge- fammelt, welhe Fehler zu vermeiden sind. JIch s\tehz nicht an, diesen Punkt als die Perle der ganzen Kolonie und als den Brennpunkt aller hier im Lande geleisteten Arbeit zu be- zeihnen. Es darf die Hoffnung auf eine glänzende Zukunft dieses hönen Landfirichs ausgesprochen werden. Von Kwat aus dur(zog ih in mehreren Tagemärschen die Landschaften Magamba und Schumme. In der ersteren, die theils aus Wiesenmatten, theils aus Hochwald besteht, ist ein Abschnitt für Plantagenzwecke verkauft worden. Das Land ift sier günstig für derartigen Betrieb, mit der Arbeit ist bis jeßt jedoch noch nicht begonnen. Das Schummeland, auf 1800. bis 2000 m Höhe gelegen, ift ein Gebirgs\tock, dessen Berge mit werthvollem hochstämmigen Cedernholze (Juniperus procera) bedeckt sind, während die Thaleinshnitte auf wagerechter Sohle grüne Wiesenmatten zeigen. Die Landschait ist auf vier Quadratmeilen Flächenraum zu {äßen, wovon etwa die Hälfte mit Cedernholz bewachsen sein mag. Hundertjährige Stämme sind in großer Zahl vorhauden und repräsentieren bedeutende Werthe. Gegen- wärtig ruinieren die Eingeborenen diese Bestände, indem sie die Ninde der großen Bäume absch{älen und ihre Hütten damit decken, andererseits dur Waldbrände ruchlosester Art. Selbstverständlich kann dies für Bleistiftsabrikation verwendbare Holz erst nußbar werden, wenn die Eisenbahn bis Mombo unmittelbar an die Berge heran- geführt ist. Schon jeßt aber handelt es sih dringend um fofortigen Forstshuß, der dur deutshe Beamte mit Strenge durchzuführen ist.

Von Kwai ift ein s{öner, bis auf wenige s{chwierige Stellen fahrbarer Weg (40 km lang) bis Mombo in die Ebene geführt. An diesem liegt der neue Hauptort dcs Bezirks West-Usambara, das spätere Bezirkëamt in der Landschaft NRusotto. Der Bezick®?chef hat feinen Siy von Masinde hierher verlegt, da hier oben in den Bergen und niht unten in der_unfruhtbaren Steppe der Mittelpunkt der Ge- schäfte liegt. Die Station ist fehr geschickt und zweckmäßig angelegt, der Hausbau is ncch im Stadium der Vorbereitung, hat aber an den gleihen Anlagen in Kwai ein vortreflihes Muster. Der Bezirk wird fortan nicht mehr den Namen Masinde, fondern West-Usambara führen. Als letzter interessanter Punkt dieser Landschaît wurde noch die von Herrn Jllich angelegte Plantage Sakarre besuht. Der Play, auf etwa 1300 m Meerecshöhe, ist ganz vortrefflich gewählt; ein sehr großer Komplex besten Kaffeebodens mit mehreren dur die Pflanzung fließenden Gebirgsbächen ist mit verhältnißmäßig geringen Geldmitteln gerodet, bepflanzt und mit be- quemem Wegenehß verschen. Gegenwärtig standen 160 009 einjährige Bäume im Felde, die tre der Dürre ein gutes, gesundes Aussehen zeigen. Aus den Samenbeeten werden in der Regenzeit weitere 150 000 verpflanzt, wozu “alle Vorbereitungen getroffen sind. Die ganze Anlage macht einen sehr vertrauenerweckenden Eindruck. Im Luengerathale besichiigie ih die Vermessungsarbeiten des Premier-Lieute- nants anßer, der dort unter den größten Schwierigkeiten und unter hartein Kampfe mitdem Sunmipfklima einen3100 m langen Erddamm auf- führt, um eine Basis für die Vermessung von Ost- und West-Usumbara zu schaffen. Zwei Guropärer sind ihm gestorben, mehrere mußten abgelöst, andere ins Lazareth nah Tanga geshickt werden. Die sehr bedeuteudcn Erdarbeiten der Damm is am Südende 5 m hoc aufgeshüttet werden auch während der Regenzeit fortgeseßt; Ende Mai foll die Basis fertig vermessen scin. Jch habe angeordnet, daß bis zum 1. Oftober d. J. das Vreiecksney von Handei mit den Punkten 1. bis 4. Ordnung vermesfsen scin soll. Alsdann wird die Herstellung der fo dringend nöthigen Karte des Plantagengebietes eifrigit gefördert werden.

An Misstonsanstalten habe ic zu sehen bekommen: 1) Die Missionen der \chwarzen Väter in Bagamoyo, Mandera, Mhonda, Kilema und Kibosho; 2) die lutberiichen Leipziger Missionen in Moschi, Mamba und Madschame; 3) die evangelischen (unierten) Berliner Missionen in Bethel und Hohenfriedeberg in West-Usambara.

Die katholischen Missionsansialten im nördlichen Theil der Kolonie (kir{licher Sprengel Nord-Sansibar) stehen jeßt unter dem thätigen Einfluß des Bischofs Ailgeier. Derselbe if geborener Clfäfser, scin Bestreben ist, alle im deutschen Gebiet gelegenen Missionsanstalten mit Missionaren deutsher Abkunft zu beseßen. Der Bischof weist seine Missionare an, die ihrer Obhut anvertrauten Kinder neven der Christenlehre au streng zur Arbeit zu erziehen und anzuhalten. Um jede katholis@e Miisionsanstalt dehnen sh Frucht., Gemüse- und Versuchsgärten aus, in denen außer den für den Tifch nothwendigen Kartoffeln und Gemüsen auch Kaffee und andere wichtige Kultarpflanzen gezogen werden. In Kilema trinken die Missionare felbsigezogenen (Bourbon-) Kaffee; in Kibosho hat Pater Rohmer ein wahres Kunstwerk von terrassierten Gartenanlagen geschaffen, deren Erzeugnisse die höchste Anerkernung verdienen. Mandera und Mhonda find durch dorthin entsandte Zöglinge des Mutterhauses Bagamoyo gegründet worden. Am Kilimandjaro {eint sih für die Mission ein dankbares Feld zu eröffnen, da die Wadschagga sich der neuen E, gern zuwenden und zahlrei zum Gottesdienst und zur Schule er|MecInen.

Neben der katholishen Mission wirlt am Kilimandjaro die lutherishe Leipziger Missionsgejellshaft in drei Stationen: Moschi, Mamba und Madschame. Bislang hat jede der hiesigen Anstalten eine ganze Landschaft für d und eine gegenseitige Störung der beiden Konfessionen hat nicht stattgefunden. Auch die Herren dieser drei Stationen, die ih besucht habe, sind ret zufrieden mit ihren Erfolgen in kurzer Zeit. Die Frauen, die in keiner Anstalt fehlen, geben letzteren den Austrih des behaglihen deutshen Pfarrhauses. Sie sorgen für die Pflege der Gärten und Kartoffelfelder, während die Männer ihrem Missionsberufe als Verbreiter ‘der christlichen Lehre obliegen.

Bon den Missionéstationen in West-Usambara konnte i{ch nur Mtai (Bet hel) und Mlalo (Hohenfriedeberg) besuchen. In ersterer ist es noch nicht gelungen, eine feste Gemeinde zu begründen, bei Hohenfriedeberg dagegen sind bereits zwei Christendörfer in der Nähe der Mission angesiedelt. Hier sind die Missionare mit dem Bau einer Kirche aus Luftziegeln beschäftigt. Dem Herrn Pastor R oehl in Mtai gebührt das Verdienst, dur den über sechs Stunden breiten Urwald zwishen Mtai und Mlalo einen guten Weg traciert und durhgeshlagen zu haben. Ueber vie Trappisten, die sh neuer- dings in Gale im südlihen Usambara niedergelassen haben, is noch nihts zu berihten, da sie bis jeßt dauernd mit \hwerer Erkrankung zu kämpfen hatten und eine Thätigkeit noch nicht zu entwickeln ver-

mohten,

tiefgrüindigen Humus, sondern zeigt dasselbe Aeußere wie Wudeh und [

Die auf dieser Reise gesammelten Erfahrungen ins folgendermaßen zusammenfassen: | 1) Die Entwickelung T s Nordens der Kolonie hängt von der Fortführung der Tanga-Eisenbahn ins Innere ab. Erfolgt. diese, so werden West-Usambara, Südpare und das wettere Hinterland fofort ih der Kultur ershließen. 2) Die Entwickelung West-Ufambaras ist fo weit fortgeschritten, daß die dortigen Interessen die Einrichtung cines Bezirksamts dr ngend erfordern. 3) Der Forstsbuß in den Waldungen West-Usambaras und Südpares, fowie die nothwendige Aufforstung anderer Gebiete erfordern die Anstellung von Forstbeamten. 4) Der Wegebau i in dem nördlihen Theil der Kolonie erfreulich ge- fördert. Die Straße von der Küste bis. zum Kilima- ndjaro ist bis auf einzelne“ s{chwierige Stellen durch« weg fahrbar. Die Einrihtung der Rasthäuser bewährt si, es soll in der Anfage folhec einfahen Unterkunfsräume fortgefahren werden. 5) Die Eingeborenen zeigen sch überall willig und fügsam. Ste werden in einzelnen Bezi:ken zum Wege- und Stationsbau, zu Kultur- N u. f. w. herangezogen und lernen auf diese Weise andauernd arbeiten.

Na telegraphischer Meldung des Kaiserlichen Gouverneurs it Der: u dampfer „Ulanga“ unversehrt nah der Rufidji-Mündung übergeführt worden.

Oesterreich-Ungarn.

Im Armeeaus\chusse der ungarischen Delegation machten gestern, wie „W. T. B.“ berichtet, der Reichs-Finanz- Minister von Kállay und der Reichs-Kriegs-Minister von Krieghammer Mittheilungen vertraulllher Natur bezüglich des Nachtragskredits der 30 Millionen Gulden. Der Referent Delegirte Muennich empfahl darauf die Genehmigung des Nachtragskredits. Der Delegirte H nsfky erklärte, er erblidcke in den bereits erfolgten Anschaffungen nur eine ordentliche Ausrüstung des Heeres und sehe keinen Grund für deren Geheimhaltung. Die Lage E im November v. J. vor den Delegationen dargelegt werden müssen. Diesem Vorgange gegenüber und mit Rücksicht auf das vollständige Dunkel, iu welches die finanzielle Seite der Frage gehüllt sei, sei es zu wünschen, daß der Ausschuß auf das entschiedenste Stellung nehme. Er (Redner) könne vom finanziellen und verfassungsrehtlihen Standpunkie diesen Vorgang nicht billigen. Der Minister- Prästdent Baron Banffy erklärte, gerade der Abg. Horansky habe auf die Ertheilung von Aufklärungen im Heeresausshusse gedrängt. Was das von der Regierung befolgte Verfahren an- betreffe, so habe die ungarische Regierung in die Vornahme der Bestellungen, von denen die Wehrfähigkeit der Monarchie abgehangen habe, einwilligen müssen. Die Regierung habe allerdings mit der Uebernahme der Solidarität für die Ver- Bgung der Heeresverwaltung eine große Verantwortung auf ih genommen, bauvtaGlia in der Hinsicht, daß sie das vorgesehene Erforderniß nicht im Rahmen des Budgets, sondern in der Form eines Nachtragskredits vor die Delegationen bringe. Der Minister - Präsident gab ferner zu, daß es der Form des Konstitutionalismus besser entsprohen haben würde, die Delegationen zu einer außerordentlichen Zeit für diesen Zweck einzuberufen, sobald man sich von dem Charakter des Erfordernisses überzeugt hatte. Es würde dies aber unausbleibliche Komplikationen zur Folge gehabt haben. Der Delegirte Hegedüs meinte, es müßten vor den von der Regierung gegebenen Aufklärungen alle finanziellen Bedenken zurücktreten, und wünschte, daß in den Berichten die folgende tesolution aufgenommen werde:

Die Regierung erkennt selbst an, daß ihr Verfahren gegen das Budgetrecht verstößt ; sie hat aber vor dem Ausschuß jene zwingenden, keinen Aufs{chub duldenten Umstände erörtert, wegen welcher sie sh im wobl erfaßten Interesse der Monarchie zu diesem exceptionellen und nur in außerordentlichen Fällen anwendbaren Vorgang entslossen hat, wie sie auch aufgeklärt hat, daß sie mit der Anmeldung bis jeßt zu warten gezwungen war. Der Ausschuß hat sich auf Grund der mitgetheilten Auf - Élärungen und Daten von der Nothwendigkeit des Nach- tragskredits überzeugt und glaubt, daß dieser augnahmsweise zu be- willigen sei, jedoch unter Betonung dessen, daß die Delegation diesen Vorgang, selbst unter Verantwortung der Negierung, nur in dem aüeräußersten Falle als gerechtfertigt erahte und daß ax ein solcher exceptioneller Fall bei der erstmöglichen Gelegenheit der Delegation behufs Ertbeilung des Ubsolutoriums anzumelden set.

Der Delegirte Graf Keglevich {loß sich dem Stand punkte des Vorredners an. Er betrachtete die Votierung des Nachtragskredits als Vertrauenssache, weil ihn die vertrau- lihen Mittheilungen von dessen Nothwendigkeit überzeugt hätten. Der Delegirte Horansky erkannte an, daß bei einer Mobilisierung für das unbedingt Nothwendige ohne weiteres gesorgt werden müsse, niht aber da, wo von einer wiomeñtanen Aktion niht die Rcde sein könne. Der Delegirte Baron Rudnyánsky erklärte sich durch die ertheilten Aufklärungen für befriedigt. Der Delegirte Nad o äußerte sih für den Nachtragskredit. Der Minister-Präsident Baron Banffy war der Ansicht, daß die vom Abg. Hegedüs beantragte Resolution weder für die gemeinsame, noch für die ungarische Regierung ein Mißtrauensvotum enthalte, und glaubte nit, daß die Annahme derselben verweigert werden solle. Dec Delegirte Bolger erklärte, er habe aus den Mittheilungen des Kriegs - Ministers ersehen, daß die Geheimhaltung der Angaben behufs Deckung des Nachtrags- kredits nicht nothwendig gewesen sei. Der Delegirte Miklos nahm die Resolution Hegedüs an. Der Präsident Puls ky befragte darauf die Delegation sowohl. bezüglich der vorgelegten Resolution als auch bezüglih der vom Abg. Hegedüs bean- tragten Motivierung. Die Mehrheit nahm die Resolution mit der Motivierung an.

Das österreichishe Herrenhaus ertheilte gestern der Kaiserlichen Verordnung, betreffend die Gewährung von Unter- stüßungen aus Staatsmitteln und die Bewilligung ander- weitiger Kredite aus Anlaß der Elementarereignisse, die ver- fassungsmäßige Zustimmung und nahm die Resolution des Abgeordnetenhauses an, in welcher die Negierung aufgefordert wid weitere Kredite für die Linderung des noch unbehobenen Nothstandes zu beanspruchen.

Großbritannien und Frland.

Wie die Londoner Blätter melden, hat die Königin ein Handschreiben an Gladstone gesandt, in welhem Allerhöchst- dieselbe ihm ihre Dankbarkeit für die während seines langen Lebens dem Lande gewidmete Thätigkeit ausspricht.

Im io Batten! e erklärte gestern der Ersle Lord des Schaßamts Balfour, daß es e B A sein würde, schon jeßt eten, welcher Tag nach den Pfingstferien dem Aus- gaben-Etat des Auswärtigen Amts gewidmet werden solle; Überdies wünshe Yerburgh die chinesishe Frage, zu erörtern, während Sir Charles Dilke die allgemeine Un- fähigkeit der Regierung in Betreff der auswärtigen Gesammt-

| meldet, die erste Nate der griechishen Kriegsenishädigung

N Navrocordato die Pforte verständigte. Gestern begannen

| meldet, gestern geschlossen worden.

politik pem L Caberen Gesichtspunkte den Vorzug; indessen ha unter 6 parüber zu bibigeo Sir M. Harcourt be-

das Haus ärtige Politik, und er glaube, | gegangen. s gebe eine neue auswärtige PoN q E Nach einer Meldung aus St. Th omas sollen dort zu- | links. Rufe: TInteressiert uns garnicht!

künftig Kohlen an Schiffe der Kriegführenden niht mehr ohne | Kröcher: So stellen Sie es doch fest) ich habe Erlaubniß A e D urerdeus geliefert werden. Der gesiern (erneute große Unruhe auf allen Seiten des Hauses,

mere us und das Land wünschten eine Erörterung der Hirminghamer auswärtigen Politik. Ftalien.

Jm ganzen Königreich herrscht dem „W. T. B.“ zufolge

é. i i

ie "ean veröffentliht die Namenli ste der bei Unruhen in Mailand ums Leben Gekommenen; danach

pn 80 Personen geiödtet worden, darunter zwei Militär- ersonen und zehn Frauen. Die Kapuziner, welche in Mai- h L waren, sind vollständig außer gerichtlicher Ver-

folgung ge eht. Spanien.

¿x Minister-Präsident Sagasta begab sich, wie „W. T. B.“ e T Palais und überreichte der Königin- Regentin die Demission aller Minister. Die Königin- Regentin beaufiragte Sagasta mit der Neubildung des sabinets. Dieser hatte darauf Besprehungen mit den Präsidenten der Kammern; Vega de Armijo rieth, die Frisis schleunig zu lósen, und bot seine Unterstühung an, sehnte aber den Eintritt in das neue Kabinet ab. Maura sazte im Namen Gamazo’s, welcher erkrankt ist, dessen interstüßung zu, lehnte aber gleichfalls den Eintritt in das Fabinet ab. No ee A T Ansicht, man solle in Ministerium Martinez Campos bilden. E N At G at verlas Mee Sekretär eine Mittheilung des Minister Präsidenten, in welcher dieser die Demission des Kabinets mittheilt und ersucht, die Sigungen zu vertagen. Der Präsident hob die Sizung auf. Die Sißzung der Deputicten- kammer verlief in gleicher Weise. Türkei. Am Sonntag ift, wie „W. T. B.“ aus Konstantinopel

gezahlt worden, wovon der griehishe Gesandte Fürst

je türkish-griehishcn Verhandlungen wegen der Spezial- i io La haben Volo 16 Bataillone mit zusammen 10000 Mann verlassen. Es ist der Befehl ertheilt worden, daß die zurückehrenden Truppen in ihren Garnisonen bei Tage einzutreffen L An sind Anordnungen für ben festlichen Fmpfang derselben getroffen worden. ee Passus d Exposés des Grafen Goluchows ki vom 19. d. M. über die Haltung der Pforte gegenüber den Vor- fällen in Macedonien hat in den Kreisen des Yildiz-Palastes sehr befriedigt.

Bulgarien.

Die Ausführungen des Grafen Goluchowski vor den Delegationen und besonders der Passus, welcher sich auf die macedonischen Verhältnisse und die Haltung Bulgariens bezieht, haben, dem „W. T. B.“ zufolge, in Sofia einen aus- gezzihneten Eindruck hervorgerufen. Die Regierung hat ihren diplomatishen Vertreter in Wien beauftragt, dem Grafen Goluchowsfi ihren Dank auszusprechen.

Schweden und Norwegen. : Der \chwedishe Reichstag ist, wie „W. T. B.

Amerika. G

Wte „W. T. B.“ aus Washington berichtet, hat die Regierung den atlantishen Kabel-Gesellshasten An- weisungen gegeben, keine Depeschen über die Be- wegungen der Kriegsschiffe der Vereinigten Staaten zu befördern und keine Auskünfte über die bevorstehenden Operationen der Kriegsschiffe zu geben. L Das Marine-Departement erhielt am Sonntag spät

die Nachricht, daß der Admiral Sampson der ihm ertheilten |

struktion gemäß nah der Westspiße von Haiti gehen werde ; n dort dürfte derselbe sich nah der Südspiße von Haiti begeben, um daselbst Station zu nehmen. i Das amerikanische fliegende Geshwader ist am Sonntag Nachmittag gegen 5 Uhr vor Charleston (Süd- Karolina) angekommen, nachdem es drei Tage, ohne ein feind- lihes Schiff bemerkt zu haben, auf See gewesen war. Das Geshwadec erhielt den Befehl, nah Key West weiter zu gehen. Von den zur Gestellung aufgerufenen 125 000 Mann sind bisher 65 000 Freiwillige für die Armee angenommen worden; die Einschreibung wird voraussihtlich Ende der Woche beendet sein. Zum Befehlshaber der auf dem Transportsciff „City of Peking“ nah Manila abgehenden Brigade is der General Otis ernannt worden. Die Brigadebesteht aus einem Bataillon des 14. Regiments der regulären Truppen und dem 1. Regiment kalifornischer Freiwilliger. General Otis hat den Auftrag, die von dem Admiral Dewey bezeichnete Stellung auf dem Lande ein- zunehmen und fortdauernd unter Admiral Dewey Maßnahmen zu treffen, bis General Merritt S den Oberbefehl auf den Philippinen übernehmen werde. Nah tine Depes é der „New York World“ aus Cayo Hueso entsprah der Marschall Blanco in entgegenkommender Weise den Vorstellungen des amerikanischen Offiziers Brainard hinsichtlich der Freilassung zweier Korrespondenten New Yorker Blätter. Zwei kriegsgefangene spanische Offiziere werden unter weißer Flagge nah Havanna entsandt und gegen die Korre- \pondenten ausgewechselt werden. Einer in New York eingetroffenen Meldung aus Havanna Wfolge stießen spanische Streitkräfte bei Larosa, in der Nähe von Encrucijada in der Provinz Santa Clara, auf ein Korps der Aufständischen. Dasselbe hatte eine stark befestigte Stellung eingenommen .und cröffnete ein lebhaftes Kleingewehrfeuer; die Spanier jedoch warfen, nachdem sie Verstärkungen erhalten hatten, die Jusurgenten zurü, welhe 17 Todte auf dem Plage ließen. Jm Lager der Auf- ständischen fanden die Spanier eine große Menge Muniiton. Elf amerikanische Schiffe ankerten am Sonntag vor Havanna, jedo in beträhtliher Entfernung außerhalb Schußweite der Batterien der Forts. i daß Den „New Ia Dee i wee ‘aus Sa eis ay die spanishen Panzer e „Vizcaja L Maria In ne am Sauotaa Nachmittag 6 Uhr den dortigen afen verlassen hätten. Jhr Bestimmungsort sei unbekannt. eitere vier spanische Kriegsschiffe, welche in der Nähe des Hafens

ï i i ittel i j wolle. Da die chinesishe Frage bereits f schiffe, welhe eine geringe Quantität Kohle und Lebensm n worden sei, habe eine Behandlung der Menge an Bord genommen

Grund der Neutralitätserklärung erfolgten Ersuchens der

Gouverneur werde die Menge der Feuerung, welche lets Schiff erhalten solle, bestimmen und die Lieferung beauf

gen lassen.

Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrich von Preußen hat, wie „W. T. B.“ aus P] gestern im Sommerpalast Jhren Majestäten dem Kaiser und

Der Prinz und sein olge begaben sih zu Pferde, begleitet von einer kleinen, gleichfalls berittenen Esforie von Marine- soldaten, in früher Morgenstunde nah dem Palast, wohin eine andere Abtheilung Marinesoldaten zu Fuß folgte. Seine Königliche Hoheit stattete zunächst in Begleitung des deutshen Gesandten Freiherrn von Heyking und des Dolmetschers der Kaiserin-Exregentin einen Besuch ab, Leßtere richtete ahlreihe Fragen an Seine Königliche Hoheit. Darauf empfing ae Kaiser den Prinzen Heinrih und das gesammte Gefolge in der großen Audienzhalle. Der Kaiser schüttelte dem Did die Hand; Leßterer übergab sodann Vasen aus der Königlichen Porzellan-Manufaktur in Berlin als Geschenke Seiner Majestät des Deutschen Kaisers. Nach kurzem Austausch verbindliher Reden begab sih der Kaiser nah dem Ein- gang der Halle, wo die Abtheilung Marincsoldaten aufge- stellt war. Hierauf verließen Prinz Heinrich und sein Gefolge den Kaiser, befuhren auf Dampf- und elektrischen Booten den See beim Sommerpalast und besichtigten die Sehens- würdigkciten, wobei Prinz Tsching als Führer diente und auf die herrlichen Kunstwerke und prächtigen Bronzen aufmerksam machte. Der Kaiser erwiderte bieradt den Besuch des Prinzen und übergab Höchstdemselben überaus s{chöne Geschenke, Nephrit-Vasen undz Cloisonné-Vasen sowie zwei von der Kaiserin-Wittwe selbst gemalte Fächer. Der Prinz Heinrich geleitcte alsdann, nur von dem Dolmetscher Freiherrn von der Golß begleitet, den Kaiser in das anstoßende Gemach und brachte hier geraume Zeit im Gespräh mit Seiner Majestät zu. Nach dem Besuch kehrte der Prinz Heinrich mit seinem Gefolge zu Pferde nah Pefking?zurück. Abends nahm der Prinz an einem Festmahl in der britischen Gesandtschaft theil.

Varlamentarische Nachrichten,

Die Berichte über die gestrigen Sißungen des Herren- hauses und des Hauses der Abgeordneten befinden sich in der Ersten und Zweiten Beilage.

Bei Beginn der heutigen (17.) Sißung des Herren- hauses, welher der Minister der öffentlihen Arbeiten Thielen beiwohnte, theilte der Prähdent Fürst zu Wied mit, daß das Anerbengeseg vom Hause der Abgeordneten ein- gegangen sei und în eîner zweiten Sißung um 31/7 Uhr zur Berathung gelangen solle, nachdem die um 1 Uhr gusammen- tretende Kommission zu den vom anderen Hauje an der Vor- lage vorgenommenen Aenderungen Stellung genommen haben werde. : j Sodann erstatiet die Matrikelklommission durch Herrn von Winterfeldt Bericht über die in der Zusammensegung des Hauses seit Shluß der vorigen Session vorgekommenen Personalveränderungen. e | Perle U i Satt -Czapeki dankt der Regierung für die Be- \{leunigung, mit der in leßter Zeit die Neuberufungen erfolgt seien, und giebt bezüglih der Führung der Matrikel cinige Anregungen, denen sih Freiherr von Solemacher-Antweiler anschließt. : Die Legitimation der neu in das Haus berufenen Mit- glieder wird als geführt anerkannt. i 4 Es folgt der mündliche Bericht der Eisenbahnkommission über den Entwurf eines Gesehes, betreffend die Er- weiterung und Vervollständigung desStaats-Eisen- bahnnehes und die Betheiligung des Staates an dem Bau von Kleinbahnen. Der Referent Herr von Graß empfichlt namens der Kommission die unveränderte Annahme. / Herr von Hertberg beantragt folgende Resolution: die Regierang aufzufordern, bei der projeftie rien Linie Falken- burg in Pommern—-Gramenz uicht die Theilstrecke Falkendurg— Polzin, fondern die den allgemeinen Verkehröinteresjen allein ent- \prechende Liaie Falkenburg—Bärwalde, jedoch unter Beibehaltung der Linie Bärwalde—Polzin, autzubauen. i Zur Vorlage sind zwei Petitionen eingegangen. Gutsbesißer und Amtsvorsteher Braun in Sperwatten und Andere machen besondere Vorschläge in Betreff der für die Bahn Angerburg— Heilsberg—Wormditt zu wählenden Linie; die Kreis-Ausshüsse der Kreise Nienburg und Neustadt am Rübenberge sowie die ständischen Kollegien von Nienburg bitten um Fortführung der Nebenbahn Celle—Schwarmstadt über Rodewald nach Nien- burg. Beide Petitionen sollen nah dem Kommissionsantrage der Regierung als Material überwiesen werden, : Der Referent Herr von Graß berichtet ausführlich über die Kommissionéverhandlungen und führt aus: Die Kommission hat sich eingehend mit der Frage beschäftigt, in welcher Weise dem Verlangen

i ili der. A i bri der Kosten der Betheiligung der Interessenten an der Aufbriagung der Kos n, sci es due Hingabe des Grund und Bodens, qjei es durch Leistung eines Pauschquantums, am besten entsprochen werden könne. Sie hat auch diesmal bedauert, daß die Vorlage

erst gegen den Schluß dér Session an das Haus gekommen is, und

Mißst 1g darü erricht, taß die Ausführung der Projekte nach eoltble Neaee it fem ih warten lasse. i ierauf nimmt der Minister dev öffentlihen Arbeiten Thielen das Wort, dessen Rede morgen im Wortlaut mit- getheilt werden wird. (Schluß des Blattes.)

In der heutigen (83.) Sißung des Hauses der Ab- E alie llio Minisier für Landwirthschaft 2c. reiherr von Hammerstein beiwohnte, erklärte vor Eintritt

in die Tagesordnung

; f; derungen besonders vertreten. ätten, signalisiert. Infolge des auf } di Bereen bon Ploch, Schoof und mi genannt. Diese Verwunderung

E 4 x : : ; önnt im Lande getheilt werden, und ih stelle deshalb fest, aus holländishen Behörden seien die Schiffe bald wieder in See A E m abrbosend Tos | Wahlkampfe fteht (lebhafte Unruhe und Unterbrehungen

sie hat Notiz davon genommen, daß in den betheiligten Kreisén große |

im Hause vermissen müsse, welche die agrarischen For-

rr Abg. Sattler hat dabei

Für einen, der im Präsident

ufe von rechts und links: Schluß! Schluß! Glocke des Präfibenten.

i- 1 Unter dem allgemeinen Lärm versucht Abg. Dr. Hahn noch wenige: E Worte zu spreen, die auf der Tribüne nicht verständlih sind, kann sih aber bei dem tosenden Lärm kein Gehör mehr verschaffen und Asien. verläßt die Rednertribüne).

Darauf findet die Abstimmung über das Anerben-

; i 2 eseß für Westfalen durch Namensaufruf statt. Das Geseß Pein Veriees, vors A 165 gegen - 50 Stimmen definitiv angenommen.

Es folgt die Jnterpellation der Abgg. von Mendel-

Der P a von China Besuche abgestattet. Steinfels (kons) ‘und Génoßen:

Was gedenkt die Regierung zu thun, um die noch immer be- stehende Ver unreinigung der Luppe und Elster dur die Schmugwässer der Stadt Leipzig zu beseitigen ? /

Auf die Frage des Präsidenten von- Kröcher erklärt sich der Minister für Landwirthschaft 2c. Freiherr von Hammer- stein bereit, die Jnterpellation zu beantworten, und verliest sofort die Antwort der Regierung, welhe morgen im Wort- laut mitgetheilt werden wird.

Obwohl die Juterpellation damit {hon beantwortet ift, ertheilt der Präsident doh dem Abg. von Mendel-Stein- fe ls (kons.) noch zur Begründung der Jnterpellation das Wort, der die lokalen Verhältnisse und die Schädigung durch die Abwässer der Stadt Leipzig für die Landwirthe und die Fischerei-Fnteressenten eingehend schildert.

Auf Antrag des Abg. von Ploet (kons.) findet die Be- sprehung der Jnterpellation stati, an welcher sih die Abgg. p von Eynatten, Pleß, von Hagen (Zentr.) und

r. Hahn sowie der Minister für Landwirthschaft 2c. Freiherr von Hammerstein betheiligen.

(Schluß des Blattes.)

Nr. 20 des „Centralblatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 13. Mai, hat folgenden Fnhalt : 1) Konsulat-Wesen: Ernennungen; Exequatur-Ertheilung. 92) Bank-Wesen : Status der deutshen Notenbanken Ende April 1898. 3) Zoll- und Steuer-Wesen : Ergänzung der Bestimmungen des Getreidelager-Regulativs; Ergänzung des § 3 der Aus- führungsbestimmungen zum ZUC D eneraeten) Befreiung des zu landwirths{chaftlihen und gewerblichen Zweden bestimmten Salzes von der Salzabgabe ; Rangerhöhungen zweier Stations-Kontroleure. 4) Allgemeine Berwaltungs8-Sachen : Bekanntmachung, betreffend die im Bereih der Verwaltung des Kaiser Wilhelm-Kanais bei der Beschäftigung im Lootfendierft - zu gewährenden | Vergütungen. 5) Polizei- Wesen : Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet. Anhang. Militär-Wesen : Gesammt-Verzeichniß der zur Aus- stellung von Zeugnissen über die Befähigung für den einjährig- freiwilligen Militärdienst berechtigten Lehranstalten.

Kunst und Wissenschaft.

Im Kunstverlage von Rud. Schuster (Berlin SW., Jerusalemer- straße 13) is soeben der illustrierte Katalog der diesjährigen Großen Berliner Kunst - Ausstellung ershienen. Derselbe enthält außer dem Text in zweiter Auflage, welcher zur shnelleren Auffindung auch die Saalnummern beigefügt find, ca. 200 JIllustra- tionen der ausgestellten Kunstwerke und wird jedem Ausstellungs- besucher cine willflommene Erinnerung sein.

Die Gesellschaft für deutsche Erziehungs8- und Schu l- geschichte tritt morgen, Mittwoch, den 18. Mai, Ubends 6 Uhr, im Konferenzsaal des Königlihen Wilhelms - Gymnasiums zu ihrer fünften ordentlichen Generalversammlung zusammen. Auf der Tagesordnung steht, außer dem Bericht des Ersten Shrift- führers Professors Dr. Karl Kehrbah über die Thätigkeit der Gefell- haft und ihre Veröffentlihungen sowie dem Bericht des Schaß- meisters Professors H. Fechner, dîe Wahl des Kuratoriums für die nächsten drei Jahre und die Geslußfassung über einen Antrag, be- treffend die Subventionierung der Veröffentlihungen der Gefell- haft. Durch diesen Antrag bezweckt die Gefellshaft, ihre ges meinnüßigen Bestrebungen zu immer nachdrücklicherer Wirkung zu bringen und immer weitere Kreise für fie zu gewinnen. Durch ihre Publikationen, welhe von Professor Dr. Karl Kehrbah herausgegeben werden, soll die gesammte Entwickelung des deutschen Grziehungs- und Unterrichtöwesens in ihren wesentlichen literarischen Manifeftationen ohne Bevorzugung einer besonderen Schulgattung, eines besonderen Zeitraums oder einer besonderen Konfession, überhaupt ohne jeden Parteistandpunkt vorgeführt werden.

Nach einem gestern bei der Neu-Guinea-Kompagnie in Berlin P, a Metzecartivis ist durch die von derselben ausgerüftete Erxvedition zur weiteren Erforshung des Ramu-Flusfes und des Bismarck-Gebirges festgestellt worden, daß der südlich vom Kaiserin Augusta-Strom mündende Ottilienfluß identish mit dem Ramu ist Der Seedampfer „Johann Albreht“ hat den Fluß un- behindert auf einer Strecke von 200 km stromaufwärts bis zu dem Punkt befahren, an welchem die Expedition des Dr. Lauterbach im Fahre 1896 nah Befahrung des Ramu auf einer schiffbaren Strecke von 250 km ftromabwärts umgekehrt ift.

n der gestrigen Sißung der Geographischen Gesfsell- af zu Aen , welcher auch der englische und der öster- reihis{ch-ungarishe Gesandte beiwohnten, überreichte, wie „W. T. B. meldet, der niederländishe Gesandte Seiner Maijestät dem König Carl ein Album und etne goldene Krone ‘als eus der Nieder- lande für das Andenken VWasco de Gama?'s. er Kunig gab in seiner Antwort dem Danke Portugal®, für diese Ehrung Ausdru.

Gesundheitswesen, Thierkrav.kheiten und Absperrungs Maßregeln.

Ftalien.

Ver-,rdnungen Nr. 3 vom 8. Mai und Ne. 8 vom 15: J:

Der Ahby. Sattler } votgesehenen seesanitätspoltzeilichen Maßregeln auch auf Pro” n x

Abg. Dr. Hahn (b. k. P.): Mit Genehmigung des Herrn Präsidenten erlaube i “E eine N Bemerkung zu machen,

lagen, hätten gegen Mittag die Anker gelichtet. Am Abend habe jedo ein E pedobooigerstórev neuerdings zwei Kriegs-

n gestern seine Verwunderung ausgesprochen

m L'nblick auf die in der Provinz Bengalen (Kalkutta herrschende Beni ti durch Gerardinras bes Königlich italienisen ee :

: : t worden, daß die la des JIy.nern vom 3. d. M, (Nr. 2) bestimm U 5

dai er gerade | 0,6 jenen Häfen Anwendung finden. (Vergl, eRei®* , Anzeiger“ ei der Berathung des Anerbengesees einige Herren hier . Nr. % vom 22, v, M.)

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