1898 / 142 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 18 Jun 1898 18:00:01 GMT) scan diff

orlage, betreffend die Schiffsvermessungen in Ost: Asien, die Voriage, betreffeno den Salzsteucrverwaltungskosten-Etat für das Herzogthum Braunshweig, dic Vorlage wegen Er- " gänzung einiger Lestimmungea der Anlage B zur Verkehrs- ordnung für die Eisenbahnen Deutschlands, die Vorlage, be- "treffend die Verpflichtung der Auswanderungsunternehmer zur Mage für mittellose Auswanderer, der Entwurf zu Ausnahmebestimmungen für die zur Auswandererbeförderung nah einem großbritannishen Hafen bestimmten Schiffe, "die Uebereinkunft mit den Niederlanden wegcn Ausdehnung des über die gegenscitige Zulassung von Medizinäl- “personen zur Praxis in den Grenzgebieten abgeschlosse- nen Abkommens vom 11. Dezember 1873 auf die Thierärzte, die Vereinbarung mit Peru über die Stellung D beiderseitigen Könsuli vom 28. Juni v. J, die Vorlage, betreffend die Festseßung des Stimmenverhältnisses bei der Nahwahl von Stellvertretern eines nichtstän- digen Mitgliedes des Reichs-Versicherungsamts aus dem Stande der landwirthschaftlichen Arbeitgeber, der Ent- wurf von Bestimmungen über den Nachrichtendienst in Vieh- seuhenangelegenheiten, sowie ein Antrag wegen Feststellung des Ruhegehalts cines Reichsbeamten. Der Entwurf eines Ge- seges für Elsaß-Lothringen über die Presse wurde in der Fassung der Beschlüsse des Landesausschusses angenommen. Die Entwürfe von Bestimmungen über die Beschäftigung von Arbeiteriunen und jugendlichen Arbeitern in Ziegeleien und über das Ver- einsregister und das GüterrehtSregister wurden den zuständigen Ausschüssen überwiesen. Außerdem wurde über den Seiner Majestät den Kaiser wegen Bescßung der Stelle eines Reichs- gerichts-Naths zu unterbreitenden Vorschlag und über ver- schiedene Eingaben Beschluß gefaßt.

Der Präsident der Königlichen Eisenbahn-Direktion Berlin, Wirkliche Geheime Ober-Regierungs-Rath Kranold hat sich mit vierwöhigem Erholungsurlaub nach Sylt begeben.

Laut telegraphisher Meldungen an das Ober- Kommando der Marine ist S. M. S. „Kaiserin Augusta “, Komman- dant: Kapitän zur See Köllner, mit dem Chef des Kreuzer- Geschwaders, Vize-Admiral von Diederichs an Bord, am 12. Juni vor Manila angekommen; S. M. S. „Habicht“, Kommandant: Korvetten-Kopitän Schwarßkopff, hbeah- sichtigt am 20. Juni von Kamerun nah Gaboon in Sce zu gehen; der Reichs-Postdampfer „König“ hat mit der ab- gelösten Besaßung von S. M. S. „TFondor“, Trans- portführer: Lieutenant zur See Mommsen, heute von Sansivar die Heimreise angetreten.

Oesterreich-Ungarn.

Die ósterreihische Regierung hat, wie „W. T. B.“ aus Wien erfährt, beschlossen, die Neform des Aktien wesens in Fluß zu bringen. Der Finanz-Minister Dr. Kaizl habe die sofortige Jnangriffnahme der Reform und die rasche Durchführung derselben für dringend geboten erachtet, ins- besondere die Freigebung der Gesellshaftsgründungen und die Beseitigung des Konzessionssystems befürwortet, sodaß die Gründung einer Alktiengesellshaft nur noch in den Fällen, in welhen wegen eines bestimmten Gegen- standes der Unternehmung kraft einer allgemeinen Norm ohne Nücsiht auf die Form der Unternehmung die Konzession nachzusuhen sei, der staatlihen Genehmigung bedürfen solle. Das Prinzip der Freiheit und der

Association solle volllommen konsequent durchgeführt

werden. Die materielle Aktienreform solle ausreichend strenge Vorschriften einführen, ohne den Unternehmungsgeist zu lähmen. Die Staatsaufsicht solle extensiv eingeschränkt und intensiv verstärkt werden. Als interimistishe Maßregel bis zum ustandekommcn einer definitiven Aktienreform s{lägt das Finanz- Ministerium die Schaffung eines im „Reichs-Geseßblati“/ zu veröffentlihenden, die Regierung bindenden und das Publitutn mit hinreihender Sicherheit orientierenden Regulativs vor. Jn Betreff des formellen Vorgehens empfiehlt die Finanz- verwaltung die Versendung eines möglihst großen Frage- bogens an die Fachkreise und die Bildung eines speziellen, vom Fustiz-Ministerium einzuberufenden ministeriellen Comités. Infolge der Unruhen in Galizien hat die Regierung, nah ciner Mitiheilung der „Neuen Freien Presse“, nah den westgalizishen Bezirken 28 Kompagnien Militär gesandt. Wie verlautet, soll über diese Bezirke der Belagerungszustand verhängt werden. Jm Bezirk Gorlice finden seit mehreren Tagen Aus- schreitungen statt. Die Wirthshäuscr werden zerstört. Es herrscht allgemeine Panik. Jn Frysztak bei Nzeszow wurden vorgestern Nachmittag die Läden von Juden durch Bauern eplündert. Die FJnhaber wurden verwundet. Die endarmerie mußte von der Waffe Gebrauch machen. Hierbei wurden neun Excedenten getödtet und fünf \{hwer verwundet. Auch ein Gendarm ist leiht verleßt worden. Gestern herrschte in sda Jaslo und den anderen Orten wieder Nuhe. Indessen ist die Befürchiung vor Wieder- holung der Excesse noch nicht ganz beseitigt. Beamte nehmen unter militärisher Bedeckung in den Dörfern Haus- suchungen vor, um geplünderte Sachen herbeizuschaffen. An 190 Personen wurden verhaftet. Die Bauern erklären, sie seien von Agitatoren zu den Plünderungen verleitet worden, welche ihnen die Ueberzeugung beizubringen gesucht hätten, Excesse gegen die Juden seien straflos.

m ungarischen Abgeordnetenhause erklärte gestern in Beantwortung einer Jnterpellation des Abg. Molnar über die Angriffe eines slovakishen Blattes gegen die fatholishe Geistlichkeit der Justiz - Minister von Erdely: man habe gegen die betreffenden Artikel nicht wegen Aufreizung gegen eine Klasse vorgehen können, weil sie nur gegen einzelne Geistlihe gerihtet gewesen seien. Die Regierung ahnde gegen die Geistlichkeit begangene ae Handlungen aufs E nate: wenn die Geschworenen n der jüngsten Zeit troßdem in drei derartigen Fällen die Angeklagten freigesprohen hätten, so seien hieran nur die Umtriebe einzelner Geistlichen huld, welhe auf das Ansehen des ganzen Standes zurückwirkten. Der Minister las als- dann Stellen aus jenen Blättern vor, welche Lepcsenyi zum Redakteur haben, um zu zeigen, in welcher Weise in diesen Zeitungen die Liberalen angegriffen würden und gegen sie ge- heßt werde, und gab dem JInterpellanten zu bedenken, daß die Regierung nicht im stande sei, das Ansehen der katholischen

sGußantrag, betreffend die Abänderung von Tärasäßen, die |

Geistlichkeit zu wahren, wenn einzelne Psarier ihre Soutane selbst in den Koth schleiften. Das Haus nahm die Antwort des Ministers zur Kenntniß.

Großbritannien und JFrland.

Im Oberhause fragte gestern Connemara an, ob von dem englischen Gesandten in Peking Mac Donald auf die Depesche Lord Salisbury's vom 4. April, betreffend den Wunsch der chinesishen Regierung, die Land- und Seestreitkräfte Chinas zu reformieren, eine Antwort cingegangen sei, und ob ferner Mac Donald auf die telegraphische Anfrage in Betreff der einem belgishen Syndikat ertheilten Konzession zum Bau einer Bahnlinie, die Peking mit dem Jang-tse-kiang verbinden soll, geantwortet habe. Der Premiec - Minister Lord Salisbury erwiderte, er habe auf das Telegramm vom 4. April keine dirckte Antwort erhalten. Die Verhandlungen zwischen der britischen und der cinesishen Regierung über eine Reorganisation des. Heeres und der Flotte würden fortgeseßt. In Betreff der Floste scien die Verhandlungen bereits weiter vorgeschritten, und es bestehe alle Hoffnung, daß ein ausg-:zeih- neter Offizier, der bereits in der chinesischen Floite Admiralsdienste gethan habe, mit der chinesishen Regierung zu einer Verständigung gelangen werde, die ihn in den Stand seße, dem Reorganisations- werke auch ferner seine Dienste zu widmen. Obwohl auf seiten Großbritanniens die größte Bereitwilligkeit bestehe, China in seinem Bestreben zu unterstüßen, so könne dies doch erst ge- schehen, wenn China sich bereit erklärt habe, diese Unterstüßung anzunehmen. Zur Beit bestehe die Schwierigkeit nicht darin, daß China die Unterstüßung Großbritanniens niht annchmen, sondern darin, daß es den zu cut- sendenden Offizierccn nicht eine hinreihend unabhängige Stellung gewähren wolle. Solange nicht dieses Hinderniß beseitigt sei, sei seine, des Redn:rs, Hoffnung auf einen befriedigenden Ausgang nicht sehr groß. Es sci sehr natürlich, daß China das fragliche Zugeständniß nicht gern machen wolle; Großbritannien müsse daher bestrebt sein, China die Sache so leicht wie möglich zu machen. „Wir dürfen uns nicht verhehlen“, fuhr Lord Salisbury fort, „daß, wenn den Nathgebern, unr die man uns gebeten hat, nicht freie Hand gegeben wird, es sehr un- wahrscheinlich ist, daß die tief eingerourzelten, traditionellen Mißstände beseitigt werden. Wir haben auf seiten der chine- sischen Regierung Bereitwilligkeit gefunden, unsere Unterstüßung im Prinzip anzunehmen; die einzige Frage ist die, ob China sie unter Bedingungen annehrcen will, die ihr wirklichen Werth verleihen. Uebcr diesen Punkt werden die Verhand- lungen noch fortgesezi. Was die sehr befriedigenden Ge- sinnungen anbetrifft, denen vom chinesishen Throne Ausdruck gegeben worden ist, so muß man erst sehen, wie weit auch der aroße amtlihe Regierungsfkö:per von ihnen durhdrungen ist. Obwohl ih nichi vorausseße, daß irgend cine Katastrophe droht, stimme ih doch darin mit Coanemara überein, daß solche Vorfälle, wie sie in jüngster Zeit im chinesishen Reiche sich ereigneten, cin Ende desselben herbeiführen können, wenn die Land- und Seevertheidigungémittel nicht in solhem Umfange entwickelt werden, daß darin eine vollständige Reform in- begriffen ist. FnBetreff derEisenbaÿnen ist Mac Donald vom Tsung- li-Yamen benachrihtigt worden, daß hinsichilih der in Frage stehenden Eisenbahn keine Aenderung eingetreten sei; wir haben daher um wcitere Auskunft ersucht. Es ist ciniger- maßen zu besorgen, daß die große Furcht, von der die meisten Mächte beseelt sind, den Bau von Eisenbahnen überhaupt verhindere; das ist eine der ernsten Gefahren der Lage. Alles wird aber gethan werden, um den Kapitalisten ihre Kon- zessionen zu sichern, wenn sie sich fähig zeigen, ihren Verpflich- tungen nahzukommen. Jch kann niht vérsprechen, daß die chinesishe Regierung uns stcts mehr Konzessionen bewilligen wird als Anderen; unsererseits werden aber keine Anstrengungen unterlassen werden, den Bestrebungen der englischen Kapitalisten die shuldige Anerkennung zu verschaffen.“ Kimberley billigte Lord Salisbury's Auslassungen über beide Punkte der Jnterpellation Connemara's; er habe nicht gezweifelt, daß Salisbury den Kapitalisten alle möglihe Unterstüßung angedeihen zu lassen beabsichtige; es dürfe aber nicht vergessen werden, daß Chinas Stellung eine große Aenderung erfahren habe, und daß die früheren Metgoden der Diplomatie nicht länger anwendbar seien. Er hoffe, daß die Regierung und Mac Donald sih der neuen Lage anpassen würden; in di:sem Falle seien für England sehr hoffnungsvolle Ergebnisse zu er- warten.

Jn der gestrigen Sißung des Unterhauses richtete Key Schutileworth an die Regierung die Anfrage, wann der Posten „Schiffsbau“ des Marine-Etats zur Debatte gestellt wecde. Der Erste Lord der Admiralität Goschen erwiderte: aus gewissen Bemerkungen, welhe er am 7. Juni gemacht habe, werde das Haus esehen haben, daß die Frage der Vermehrung im Programm des Schiffsbaues infolge gewisser Umstände, auf die er niht näher einzugehen brauche, seit einiger Zeit von der Regierung erwogen werde. Er wünsche natürlich authentische und vollste Jnformation, ehe er dem Hause weitere Vorschläge unterbreite. Dies und andere staatsmännishe Gründe ließen es als wünschenswerth er- scheinen, den Posten „Schiffsbau“ nicht zu früh zur Debatte zu bringen; die Berathung über denselben solle jedoh für den 15. Juli angeseßt werden. Bei der dann folgenden Erörterung des Unterrichts - Etats bemerkte der Re- gicrungsvertreker Gorst: die Gesammtikosten für den Elementarunterriht betrugen im [laufenden Finanzjahr 11 090 000 Pfd. Sterl. Große Hindernisse für den Fortschritt im Unterricht bildeten der unregelmäßige Schulbesuch und das frühzeitige Verlassen der Schule. Deshalb sei es verfehlt, von einer Konkurrenz mit anderen Ländern zu reden. Andere Hindernisse bildeten die Ueberanstrengung der Halbzeit- shüler und die Armuth derselben. Die freiwilligen Schulen seien aus religiósèn und pädagogishen Gründen sehr wichtig, deren Fortbestand aber nur möglih, wenn sie leistungsfähig gemaht würden. Weitere Hindernisse seien die Minderwerthigkeit der ländlihen gegenüber den städtischen Schulen und der Marÿgel an geshultew Lehrern und an einem durchgebildeten Unterrichtssyftem. Der Sekundärunterricht sei für den Handel nußlos, wenn das Volk nicht genügend vor- gebildet sei, um aus demselben Nugzen zu ziehen.

Frankreich.

Der Se in e Faure empfing gestern Nachmittag R ibot und ersuchte ihn, die Kabinetsbildung zu übernehmen. Legterer erbat sih eine Bedenkzeit bis heute Abend.

Spanien.

Jn der Deputirtenkammer verlas gestern der Minister der Kolonien einen Geseßentwurf, nah welhem die Be- zahlung der Kupons der cubanishen Schuld vom 1. Zuli ab

] in Pesetas erfolgen soll. Die Kammer erhob heftigen Wider-

spruch gegen den Geseßentwurf. Bei der Berathung über die Philippinen-Frage führte der Minister aus: Âls Primo de Rivera um Verstärkungen nahsuchte, habe er Schwierigkeiten mit Zapan, nicht mit den Vereinigten Staaten vorausgesehen. Die liberaie Regierung sei nicht verantwortlich für die Frieden êverhandlungen mit den Aufständischen, denn die Ver- handlungen hätten im Juli 1897 begonnen, als Canovas noch Se gewesen sei. Der frühere Ministec der Kolonien Castellanos legte Protest gegen diese Behauptung ein.

Das vor einigen Tagen von Cadiz ausgelaufene spanische Geschwader kam, dem „W. T. B.“ zufolge, vorgestern Abend mit östlihem Kurs bei Gibraltar vorüber.

Schweiz.

Der Nationalrath beschloß in seiner gestrigen Sizung mit 105 gegen 24 Stimmen bezw. mit 106 gegen 23 Stimmen, in die Berathung der Vorlagen über die Revision der Bundesverfassung bezüglich der Einführung eines ein- heitlihen Zivilrehts und eines einheitlihen Straf- rechts einzutreten.

Türkei.

«zn einem außerordentlihen Ministerrath wurde, wie das Wiener „K. K. Telegr.-Korresp.-Bureau“ aus Konstantinopel berichtet, gestern beschlossen, die strengsten Maßregeln gegen den Aufstand an der montenegrinishen Grenze zu érdrelten und mehrere Bataillone dahin zu entsenden. Die Pforte ordnete die Absezung des Kaimakans von Berana au und entsandte von Ucsküb eine Untersuhungékommission Ein Delegirter des Sultans wird sih auf decn Schauplaß der Unruhen begeben. Wie verlautet, nehmen über 20 000 Al- banesen an der Bewegung theil, welche bis in die Gegend von Novibazar reichen soll.

Amerika.

Im Senat der Vereinigten Staaten erstattete gestern der Ausschuß für die auswärtigen Angelegenheiten einen Bericht, welcher der Resolution des Repräsentantenhauses, betreffend die Annektierung Hawaiis, zustimmt.

Das amerikanische Geshwader unter dem Admiral Sampson nahm, cinem in New York eingetroffenen Telegramm zufolge, am Donnerstag früh das Bombardement von Santiago de Cuba wieder auf. Das Feuer, welches eine Stunde dauerte, wurde gegen die Batterien gerichtet, welhe westlichch und östlich vom Hafen- eingang sih bcfinden. Die westlihen Batterien wurden beinahe vollständig zerstört. Die spanishen Verluste sollen bedeutend sein. Auf amerikanisher Seite ereignete nch kein Unfall. Die spanishen Geschüße wurden zum Schweigen gebraht. Der spanishe Gouverneur von San- tiago berichtete über das Bombardement nah "Madrid, daß bei demselben die Amerikaner tausend Geschosse abgefeuert hätten. Mehrere spanishe Bomben hätten die Schiffe des Feindes ge- troffen. Die Verluste der Spanier betrügen 3 Todte und 21 Ver- wundete, unter denen sih zwei Offiziere befänden. Das spanische Geschwader habe nicht gelitten. ‘Das Bombardement sei gegen den zwishen Santiago und Aguadores gelegenen Küstenstrich gerichtet gewesen.

Ein halbamiliches Blait in Havanna kündigt ernsle Meinungsverschiedenheiten unter den Führern der Aufständischen an. Mehrere von ihnen träfen Vorbereitungen, um gegen die Amerikaner zu kämpfen. Das „Diario de la marina“ veröffentliht einen Brief von Marximo Gomez an das cubanishe Comité in New York, in welchem dieser gegen das Einschreiten der Amerikaner Einspruch erhebt.

Asien.

Aus Manila wird dem „Neuter’shen Bureau“ unter dem 5. d. M. berichtet: Die Lage der Spanier wird immer s{limmer, es herrscht großer Mangel an Lebensmitteln. Die Aufständishen dringen überall vor, ihre Ge- schosse erreichen jeyt Manila. Kanonenboote, welche ab- gesandt waren, um in den Lagunen Lebensmittel zu beschaffen, kehrten mit der Meldung zurück, daß fie ihren Auftrag niht ausführen konnten; alle Lagunenstädte sind den Spaniern feindlih gesinnt. Es ist niht mehr möglih, Manila mit Lebensmitteln zu verschen. Jn der leßten Woche sind alle. Garnisonen in den Provinzen gleichzcitig überwältigt worden ; einige ergaben si, die Mehrzahl leistete Widerstand, «alle aber wurden er- mordet. Die Nord- und die Südabtheilung der Auf- ständishen haben sih in der Nähe der Ortschaft Pasig am Ufer des Flusses Pasig vereinigt. Die Spanier find überall wachtlos, obwohl die Soldaten sih tapfer schlagen und das Land noch leicht zu vertheidigen ist. Die spanischen Offiziere sind gänzlih unfähig, die Mannschaften leiden Hunger und sind vielfah niht ausgebildet; ganze Kompagnien hatten zwei Tage lang nichts zu essen. Gestern bemächtigten sh die Aufstän- dishen ciner Furt des Flusses Zapote, umflügelten die Spanier und nahmen einige Kanonen. Die Spanier leisteten tapferen Widerstand, bis sie Befehl erhielten, sich wegen Munitions- mangels zurüc{zuziehen. Heute nahmen die Aufständischen Las Pinas, Paranagua, Tunuls, Muliba und Pineda; die Spanier verloren 90 Mann, 7000 zogen sich auf Manila zurück. Die Aufständischen beschießen jeßt Malate, das südlichste Viertel Manilas, ungefähr anderthalb Meilen von der Zitadelle entfernt, wohin die Bevölkerung sich nunmehr auf den Rath des Gou- verneurs geflüchtet hat. Die Aufständishen {ließen Manila ein und warten das Zeichen zum Angriff ab. Viele ein- geborene Truppen verheimlichen nicht ihre Absicht zu deser- tieren. Der Gouverneur hat einen Kriegsrath berufen und den Vorschlag gemacht, sich zu ergeben, weil fernerer Wider- stand offenbar unnüg sei. Der Kriegsrath widerseßte sich diesem Vorschlag in heftigster Weise, worauf der Gouverneur sein Amt niederlegte. Sein Nachfolger hat den Befezl zum a a der Truppen aus dem Gefechtsfelde widerrufen.

as Feuer wurde heute fortgeseßt, es kamen einige Unfälle vor. Durch eine Explosion wurden 6 Mann- getödtet und viele ver- wundet. Die Zitadelle ist gut verproviantiert, aber gegen eine moderne Flotte nichtzu vertheidigen. Nach den leßten Berichten aus den Provinzen hat General Pena sich mit 1000 Mann bei Santa Cruz ergeben; die Aufständischen beabsichtigen, eine Republik unter amerikanishem Schuß zu bilden. Nach einer späteren Meldung desselben Bureaus haben die Aufständischen in der Nacht zum 12. d. M. einen allgemeinen Angriff auf Manila gemacht, Die Spanier wurden benachriht gl daß die Aufständischen die Absicht hätten, die Pulvermagazine in denStadt- theilen Malate und Santamesa zu nehmen, und ihre Streit- kräfte hauptsächlich dort zusammengezogen. Hierdurch sei es den Aufständischen gelungen, die nördlihen Vorstädte Malabon und Caloocan zu nehmen. Der amerikanishe Admiral

ey sandte, wie „W. T. B.“ aus Washington erfährt, P Marine- Sekretär Long am 12. d. M. aus Cavite folgendes Telegramm: „Die Lage hat sich seit meiner Depesche pom 3. d. M. wenig verändert. Die Aufständischen seyen die cindseligkeiten fort und haben Manila in wirkungsvoller Weise eingeschlossen. Sie machten 2500 Spanier zu Gefangenen, welche schr human behandelt werden, und haben jeßt nicht die Absicht, sih der Stadt zu bemächtigen. Zwölf Kauffahrtei- chiffe mit Flüchtlingen an Bord sind in der Bucht unter dem Schuy der Kriegsschiffe der neutralen Mächte vor Anker ge- gangen. Der Gesundheitszustand meines Geshwaders is aus- gezeichnet. Der Kommandant des deutschen Geschwaders, Vize- Ydmiral von Diederichs kam heutehieran. Augenblicklih liegen im Hafen : je ein französisches und japanisches Kriegs\chiff, zwei englishe und drei Hg Ein viertes deutsches Schiff wird noh erwartet.“ Ein Telegramm des New Yorker „Evening Journal“ aus Hongkong vom gestrigen Tage berichtet weiter, daß {tausend Jnsurgenten cine doppelt so große Anzahl Spanier an- griffen, ihnen große Verluste beibrachten und fast den Eingang nach Manila erzwangen. Später gelang es den Aufständischen, die Wasserwerke, welche die Stadt verjorgen, zu nehmen. Nach einer Meldung der „Times“ aus Hongkong soll auch die amilie des General - Gouverneurs der Philippinen in die hände der Aufständischen gefallen sein, welhe jeßt bereits 3000 Gefangene gemacht hätten, dieselben aber gut behandelten. Der spanische Erzbischof von Manila ist, demselben Blatt zufolge, in Shanghai angekommen.

pnecewnz ans

Ergebnis? der Reichs8tagäwahlen vom 16. Juni 1898. (Nach vorläufigen Ermittelungen des „W. T. B.“)

Königreich Preußen. Provinz Brandenburg. Reg.-Bez. Potsdam. Wahlke. 1. West-Prignitz. Stichwahl zwisGhen Sch ulz (fr. Volksp.) und Stubbendorf (kons). Wahlkr. 2. Oft - Prignig. von Dallwiß (kons.) gewählt. S 4. Prenzlav, Angermünde. von Winterfeldt (konf.) ewählt. : Wahlkr. 9. Zauhh-Belzig. Stichwahl zwischen Dr. Kropat- \ch ek (konf.) und Ewald (Soz.). Neg.-Bez. Frankfurt. Wahlkr. 1. Arnswalde, Friedeberg. Stichwahl zwishen Ring (koa}.) und Ahlwardt (b. k. P.). Wahlkr. 2. Landsberg a. W., Soldin. Stichwahl zwischen Wern icke (kons.) und Schröder (fr. Vgg.). Wahlkr. 5. Ost - und West - Sternberg. von Waldow- Reitßenstein (kons.) gewählt. Wakhlkr. 6. Züllichau-Krossen. Stihwahl zwischen Dr. Beer (Neichép.) und Fable (fr. Volksp.). Wahlkr. 8. Sorau. Stichwahl zwischen Felisch (konf.) und Klees-Magdeburg (Soz.). Wahlkr. 10. Kalau, Luckau. Henning (kons.) gewählt.

Provinz Oftpreußen. Neg.-Bez Königsberg. :

__ Wablkr 1. Memel, Heydekrug. Stichwahl zwischen dem Grafen Waldersee (kons.) und Smala kis (Litthauer).

Wahlkr. 2. Labiau, Wehlau. Stichwahl zwischen von Massow (konf.) und Haase (Soz.). /

_ Wahlkc. 4. -Königsberz - Land, Fishhausen. Stichwahl ¡wischen dem Grafen von Dönhoff-Friedrichstein (kons.) und Scha ell (Soz.). 5 _ Wahlkr. 7, Pr. Holland, Mohrungen. Graf Dohna- Schlodien (fkons.) gewählt. E

Wahlkr., 9. Allenstein, Rössel. Propst Herrmann (Zentr.) gewählt. __ Wablkr. 10, Rastenburg, Gerdauen. Graf von Klinckow- siroem (konf.) gewählt.

__NRNeg.-Bez. Gumbinnen. :

Wahlïkr. 4. Stallupönen, Goldap. von Sperber (konf) ge- wählt,

Wablkr. 6. Oleßko, Lyck. Graf zu Stolberg (konf.) gewählt.

Provinz Weftpreufien. Neg.-Bez. Danzia Wahlkc. 1. Marienburg, Elbing. Stichwahl zwischen vou Puttkamer-Plauth (konf.) und Storch (Soz.). Wahlkr. 2. Danzig - Land. Stichwahl zwishen Dörk sen- Vossiß (konf.) und Bialk- Langenau (Zentr.). Wahlkr. 5. Berent, Pr.-Stargard. Neubauer (Pole) ge-

wählt, Neg."Bez. Marienwerder. L

Wahlkr. 1. Stuhm, Marienwerder. Witt (Rp.) gewählt.

Wahlkr. 2. Nosenberg, Löbau. von Bonin - Neumark (kons.) gewählt.

Wahlkr. 3. Graudenz, Strasburg. Sieg - Razyniewo (nl.) gewä hlt

Wahlkr. 4. Thorn, Kulm. Stichwahl zwischen Graßmann (nl) und von Czarlinsfi (Pole). _ t Wahlkr. 8. Deuts{-Krone. Stichwahl zwishen Gamp (Rp.) und Bredow (kons.).

Provinz Pommern.

Reg.-Bez Stettin. _ : S

Wahlkr. 1. Demmin, Anklam. Graf von Shwerin-Löwiß fonf.) gewählt.

Wahlkr. 3. Randow, Greifenhagen. Freiherr von Mann- teuffel (kons.) gewählt. 4

Wablkr, 5. Pyriy, Saaßig. von Plöß (B. d. L,) 6348, bon Glasow (fons.) 2563, Appel (Soz.) 2196 St, von Plög (B, d. L) gewählt. i Le 6, Naugard, Regenwalde. von Dewihß (konf.) twahlt,

Wablkr. 7. Greifenberg, Kammin. von Normann (konf.)

ewählt, Reg.-Bez. Köslin. | Wahlkr, 1. Stolp, Lauenburg. Stichwahl zwishen Will (lonf.) und Wüstenber g (fr, Bag). (ew R IEE: 2. Bütow, Rummelsburg, Schl!awe. Kutscher (kons.) ait, Wahlkr. 5, Neustettin. von Bon in (kons.) gewählt.

Provinz Posen. Reg. - Bez. Posen.

Wahlkr, 1. Posen, Stichwahl zwishen Motty (poln. Hof- partei) und Andrzejewsk i Er Volksp.). j

Wablkr. 2, Samter, Birnbaum, Obornik, Graf von Kwilecki (Pole) gewä hlt. ( ablkr. 3. Meseriß, Bomst. von Dziembowski-Bomst Reichóp.) gew ählt.

Wahlkr- 4. Buk, Kosten. Cegielski (Pole) gewä hlt, y Wablkr. 6. Fraustadt, Lissa. Stichwahl zwishen Freiherrn on Seher-Thoß (Rp) und Tas h (Zentr.). wäp p ahlfr. T chrimm, Schroda. von Glebockt (Pole) ge-

Wahlkr. 8, Wre en, Pleschen. Dr, von Dziembowski- Vomian (Pole) A UTI

Wakhlkr. 9. Krotoschin. Dr. von Jazdzewski (Pole) gewählt. Reg.-Bez. Bromberg.

Wahlkr. 2. Wirsißg, Schubin. von Czarlin8ki (Pole)

gewählt. Wahlkr, 5. Gnesen. von Komierowski (Pole) gewählt.

Provinz Schlesien, Reg.-Bez. Breslau.

Wablkr. 2. Militsh, Trebuiß. vo Salis konf.

gewählt d) ß n alifch (fons.) ahlkr. 3, Wartenbero, Oels. von Kardor ihsp.

118 ählt. N f} (NReichsp.) ahlfr. 5. lau, Nimptsh. Stichwahl zwischen Notber-

Sagan (kons.) und We tekampy (fr. Volksp). s i

Wahlïr. 9. Schweidniß, Striegau. Stichwahl zwischen Frei- herrn von Nichthofen (fons.) und Feldmann (Soz.).

U T 13, Frankenstein, Münsterberg. Langer (Zentr.) ge- ählt. Neg.-Bez. Liegnit.

Wahlkr. 6. Liegniß, Goldberg, Haynau. Stichwahl zwischen Dr. Kauffmann (fr. Volksp.) und Bruhns (Soz.).

Wahlkr. 7. Landshut, Jauer. Stichwahl zwishen Scholz (ronf.) und Dr. Hermes (fr. Volkép.).

Reg.-Bez. Oppeln.

Wahlkr. 1. Kreuzburg, Rofenberg. Fürst zu Hohenlohe- Dehringen (konf.) gewählt.

Wahlkr. 2. Oppeln. Stichwahl zwishen Wolny (Deutsch- Zentr.) und Szmu la (Poln.-Zentr.).

z 6 obife, 3, Gr.-Strehliß, Kosel. Glowatsky (Zentr.) ge- w E:

E 9. Beuthen, Tarnowiß. Dr. Stephan (Zentr.) ge- wählt.

Wahlkr. 6. Kattowitz, Zabrze. Letocha (Zentr.) gewählt.

Wahlkr. 10. Neustadt. Strzoda (Zentr.) gewählt.

E 11. Falkenberg, Grottkau. Hubrih (Zentr.) ge- Í Provinz Sachsen.

| Neg.-Bez. Magdeburg.

Wahlkr. 1. Salzwedel, Gardelegen. von Kröcher (kons.) gewähit.

Wakhlkr. 2. Osterburg, Stendal. Himburg (konf.) gewählt.

Wablkr, 3 Jerichow. Graf Herbert Bismarck (b. k. F.) 10649, Glode (Soz.) 5755, Wöllmer (fr. Volksp.) 4690 St. Graf von Bismarck (b. k. F.) gewählt.

Wahlkr. 7. Aschersleben, Kalbe. Stichwahl zwishen Pla cke (nl.) und Schmidt (Soz.).

_Reg.-Bez. Merseburg.

Wahlkr. 1. Liebenwerda, Torgau. Stichwahl zwischen Kn örke (fr. Volkêy.) und Graß (kons.).

Wakhlkr, 3. Bitterfeld, Delißsch. Stichwahl zwischen Bauermeister (Rp.) und Weißmann (Soz.).

Wahlkr. 7. Querfurt, Merseburg. Sti chwahl zwischen Neu - barth (Rp.) unh Ritter (fr. Bolksp.).

Provinz Schleswig-Holstein. _ Wakhlkr. 7. Kiel. Stichwahl zwishen Legien (Soz.) und Hänel (fr. Vgg.). Provinz Hannover. __ Neg. -Bez. Hannover. :

Wahlkr. 7. Nienburg. Stichwahl zwischen dem Grafen von der Decken (Welfe) und Brand (nl.), nit, wie gestern gemeldet wurde, mit Wiehle (Soz.)

Wahlkr. 9. Münden, Hameln. Stichwahl zwishen Hische (nl.) und Brey (S9z.). i

MWahlkr. 12. Göttingen. Stichwahl zwischen Dr. Esser (anl.) und Göß von Dlenhufsen (Welfe).

Wak, lkr. 14. Gifhorn. Stichwahl zwishen Grothe (nl.) und von Hammerstein (Welfe), /

Wakhlkr. 15. Lüchow, Uelzeu. - StichwahHk zwishen dem Grafen Bernsto1ff (Welfe) und Puttfarken (ul.).

Re g.-Bez. Hildesheim. __ Wahlkr. 10. Hildesheim. Stichwahl zwischen Freiherrn von Hodenberg (Welse) und Rauch (Soz.).

Neg.-Bez. Osnabrück.

Wahlkr. 3. Aschendorf, Meppen, Lingen. Brandenburg (Zentr.) gewählt.

Reg.-Bez. Aurich. i

Wahlkr. 2. Aurih. Stichwahl zwishen Dr. Kruse (nl) und Meyer (fr. Volksp.).

Wablkr. 19. Geestemünde. Stichw ahl zwishen Dr. Hahn (B. d. L) und Haverkamp (Soz.).

Provinz Westfalen. Neg. - Bez. Minden. Wahlkr. 3. Bielefeld, Wiedenbrück. Stichwahl zwischen Humann (Zentr.) und Ulri ch (Soz.). RNeg.-Bez. Arnsberg. Wahlkr. 3. Altena, Iserlohn. Stichwahl zwischen Lenz- mann (fr. Volksp.) und Nsölle (nl.). : Wahlkr. 8. Lippstadt, Brilon, Schwarze (Zentr.) gewä hlt.

Provinz Hessen. Nassau. Neg.: Bez. Cassel. 2 Wahlkr. 3. Frißlar, Homberg. Liebermann von Sonnen- berg (NReformp.) gewählt. a D Wahlkr. 4, Eschwege. Stichwahl zwischen von Christen (Neichsp.) und Hugo (Soz.). Wahlkr. 6, Hersfeld, Rotenburg, Hünfeld. Werner (Reformp.) gewählt. RNeg.-Bez. Wiesbaden. Wablkr. 3, St, Goarshausen, Montabaur. Dr. Lieber (Zentr.) gewähit. | 2 Wahlfr. 4. Diez, Limburg. Stichwahl zwishen Haßmann (B. d. L.) und Cahensly (Zentr). n Wablkr. 5. Dillenburg, Herborn. Hofmann (nl.) gewählt.

Nheiuprovinsz. Neg.-Bez. Köln. Wahlkr. 2. Köln-Land. Pingen (Zentr.) gewählt. Wahlîêr. 3. Euskirhen, Bergheim. Breuer (Zentc.) ge- wählt. \ Wabl. 6. Mühlheim, Wipperfürth, Gummersbach. de Witt (Zentr.) gewählt. J Neg.-Bez, Düsseldorf. i Wahlkr. Á C Nikl Stihwahl zwishen Kir entr.) und Grimpe (So0z.). L G Siabite, 9, Kempen, Dr. Frißen (Zentr.) gewählt, Neg. -Bez. Koblenz. Wakhlkr. 1. Weyßlar, Altenkirhen, Stichwahl zwischen Rintelen (Zentr.) und Krämer (nl.). i Wahlkr. 2. Neuwied. Orthaus (nl.), niht, wie gestern ge-

ldet wurde, Bender (Zentr.), gewählt. : Gz Wahlkr. 4, Kreuznach, Simmern. Stichwahl ¡wischen Dr.

von Cuny (nl.) und dem Grafen von Hompe\ch (Zentr.). Reg.-Bez. Aachen. Wahlkr. 1. ÉAlecben, Malmedy. Prinz Arenberg (Zentr.)

wählt. L E Wablkr. . Eupen, Aachen. Das bach (Zentr.) gewählt.

Wahlkr. 4. Düren, Jülich. Graf von Hompesch (Zentr.)

ählt. L v Babltr. Geilenkirchen, Heinsberg, Erkelenz. Dr. Opfergelt

(Zentr.) gewählt.

Königreich Bayern.

Oberbayern. Wahlkr. 5. Rosenheim. Rauner (Zentr.) gewählt. Wahlkr. 6. Weilheim. vön Thunefeldt (Zentr.) gewählt. Wahlkr. 8. Traunstein. Lehemeir (Zentr.) gewählt.

Niederbayern. Wahlkr, 4. Pfarrkirhen. Bahmeyer (Bauernbund) gewählt. Wahlkr. 5, Deggendorf. Raßinger (Bauernbund) gewählt Wahlkr. 6. Kehlheim. Aigner (Zentr.) gewählt.

i Pfalz.

Wahlkr. 5. Homburg. Fit (nl.) gewählt.

__ Wahlkr. 6. Kaiserslautern. Stichwahl zwishen Dr. Rösidcke (B. d. L.) und Klement (Soz.) Oberpfalz und Regensburg.

Wahlkr. 1. Regensburg. von Lama (Zentr.) ist nit, wie gestern gemeldet wurde, gewählt, sondern kommt in Stichwahl mit Meyer (Bauernbund).

Wakllkr. 4. Neunburg i. W. Wißlsperger (Zentr.) ge-

wählt. Wahilkr, 3. Forcheim Stichwahl iss ahlfr. 3. Forchbheim. ichwahl zwisGßen Barbeck (fr. Volkéëp.) und Bayer (Zentr.). ( ; Mittelfranken. Wahlkr. 6. Rothenburg a. Tauber. Hilpert (Bauernbund) gewählt. Unterfranken, Wahlkr. 1. Aschaffenburg. Gersten oerger (Zentr.) gewäh lt. Wahlkr. 5. Schweinfurt. Stichwahl zwishen Holz- apfel (Zentr.) und Friedrich (Bauernbund). Schwaben und Neuburg. Wahlkr. 1. Augsburg. Wörle (Zentr.) gewählt. Wahlkr. 3. Dillingen, Dr. Jäger (Zentr.) gewählt. E: 4. Jllertissen. Freiherr von Hertling (Zentr.) gewählt. Wahlkr. 5. Kaufbeuren. Linder (Zentr.) gewählt.

Königreich Sachsen,

Wahlkr. 4. Dresden rechts der Elbe. Stichwahl zwischen Hönerbach (kons.) und Kaden (Soz.). Ÿ Os

Wahlkr. 11. ODschay. Hauffe (tons.) gewählt.

Wahlkr. 15. Mittweida. Uhlemann (nl.) gewählt.

Wakhlkr. 17. Waldenburg-Glauchau. Auer (S9oz.) gewählt.

M eatrata 19. Stollberg - Schneeberg. Hofmann (Soz) ge-

wählt.

Wahlkr. 21. Annaberg. Dr. Esche (nl.) gewählt.

Königreich Württemberg. _Wahlkr. 5. _ Eßlingen. _Stichwahl zwishen von Geß (Reichsp.) und Schlegel (Soz.), nit, wie gestern gemeldet, zwischen von Geß und Brodbe?k.

Großherzogthum Baden.

Wahlkr. 9, Durlach- forz eim. Sti{chw l wise j k (nl) find Rafer (So chwahl zwischen Fran

Großherzogthum Hessen. _ Wahlkr. 1. Gießen. Stichwahl zwishen Scheidemann (Soz.) und Köhler (Reformp.).

Wahlkr. 2. Friedberg, Stichwahl zwischen Graf Oriola (nl.) und Prinz (Soz.). j

Wahlkr. 6. Erbach. Stichwahl zwishen Haas (nl.) und Rau (Soz.).

Großherzogthum Mecklenburg-Schwerin. _Wahlkr. 2. Schwerin, Wismar. Stichwahl zwischen Büsing (nl.) und Groth (Soz.).

Wahlkr. 3, Parchim, Ludwigslust. Stichwahl zwischen Pachnicke (fr. Volksp ) und Große (Soz.).

S 4. Malchin, Waren. von Maltahn (kons.) gewählt.

Wahikr. 6. Güstrow, Ribniß. Stihwahl zwischen Treuen- fels (kons.) und Knappe (Soz.).

Großherzogthum Sachsen-Weimar. Wakhlkr. 3. Jena. Stichwahl zwishen Bassermann (nl.) und Leutert (Soz.). Groftherzogthum Oldenburg. E 3. Delmenhorst. Graf von Galen (Zentr.) ge- wahlt. Herzogthum Brauuschweig.

Wahlkr. 3. Holzminden, Harburg. Calver (Soz.) kommt nicht, wie gestern gemeldet wurde, mit Liebold (fr. Vgg.), sondern mit Nöômer (nl.) iîin Stichwahl.

Herzogthum Sachsen-Altenburg. von Bloedau (kons.) gewä hlt.

Fürstenthum Waldeck und Pyrmont.

Stichwahl zwishen Müller (Neformp.) und Fink (liberal). .

Elsaß-Lothringen,

E 12. Saargemünd - Forbach. Baron Schmäid (konf.) gewählt.

g vieE 13. Bolchen - Diedenhofen. Merot (gemäßigt) ge- wählt.

Wahlkr. 14. Mey. Stichwahl zwishen Pierson (Zentr.) und Marlin (Soz.), nicht, wie gestern gemeldet wurde, zwischen Pierson und Hoffmann (kons).

Statiftik und Volkswirthschaft.

Im Verlage von Puttkammer u. Mühlbreht hierselbst ist soeben das „Statistishe Jahrbuch für das Deutsche Reich“, heraus- gegeben vom Kaiserlihen Statistischen Amt, im 19. Jahrgange (1898) ershienen. In gewohnter Uebersichtlihkeit und Knappheit bringt das- selbe in diesem neuen Bande Nachrihten über glle die Gegen- tände, für welhe gleichmäßige und regelmäßtge Zusammen- Pllitgen für das Reich zu erlangen waren. Dieses Mal konnten wiederum weitere Ergebnisse der Berufs- und Gewerbezählung von 1895 berüdcksichhtigt werden, über die in der Statistik des Deutshen Reichs nunmehr {hon 10 Bände veröffentlicht worden sind. Auch in anderen Abschnitten, z. B.: Auswärtiger Handel, Geld- und Kreditwesen, Kriegswesen, Finanzwesen, Ver- siherungswesen, find Zusäße gemaht. Durch kleine Einsparungen an anderen Stellen ift aber erzielt, daß der bisherige handliche Umfang des Jahrbuchs (ca. 220 Seiten), auf dem seine Beliebtheit mit be- ruht, nur wenig überschritten wurde. Die Karten-Beilagen find in diesem Jahrgange wiederum besonders reichlich: fie stellen die Er- gebnisse der Berufs- und Gewerbezählung von 1895 dar. Der Preis des Jahrbu(s (2 46) ift so angeseßt, daß die Anschaffung dieses für die Kenntniß der sozialen Zustände so wichtigen Werks den weitesten Kreisen möglich ift.

Zur Arbeiterbewegung.

In Leipzig haben, wie die „Lpz. Ztg." mittheilt, die Tischler in einer dortigen Fabrik für photographishe Apparate wegen EGnt- laffung cines Arbeiters die Arbeit eingestellt. : :

Aus Zwickau meldet „W. T. B.“: Die Zahl der ausständi-

en Bergleute der Rain des Erzgebirgishen Steinkohlen- Aktien-Vereins und des Brücken erger Steinkohlen-Bau-Vereins be- trägt jeßt 2000. Die Bewegung nimmt noch zu.