1898 / 145 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 22 Jun 1898 18:00:01 GMT) scan diff

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Die Auszahlung des Sol pu die ausgelooften Anleihescheine

erfolgt nah dem Nennwerth derselben durch die Landesbank an den Vorzeiger der Anleihescheine gegen Rückgabe derselben. Mit den An- [eihescheinen find zugleih die ausgereihten, nah dem Zablungstermin ällig werdenden Zinsscheine einzuliefern. Der Betrag der fehlenden iéeine wird vom Kapital gekürzt und zur Einlösung teser Zinsscheine verwendet. Die Nummern der auss eloosten, nicht zur E fageredten Anleihescheine nd in den nah § 7 zu erlassenden Bekanntmachungen in Erinnerung zu bringen. Werden die Anleikescheine dessen ungeachtet binnen dreißig Jahren nah dem Zahlungstermin niht zur Einlösung vorgezeigt, oder st deren Aufgebot und Kraftloserklärung 10) innerbalb diefer Frist nicht beantragt worden, so werden die Anleihescheine nach Ablauf der gedachten Frist zum Besten der Provinz als getilgt angesehen.

9,

Alle die Anleihescheine E 4 Bekanntmachungen einschließ- Tich der Kündigung e:folgen durch den „Deutschen Reichs- und Preußischen Staats-Anzeiger“. Der Landesbank bleibt es vor- behalten, in denhAusgabebedingungen noch andere Blätter für diese BVekannimachungen einschließlich der Kündigung zu bezeichnen.

Sollte ein für die Bekanntmachungen bestimmtes Blatt ein- gehen oder die Landesbank andere Blätter für die Veröffentlichung wählen, so muß die Wahl anderer Blätter in den bisher benutzten und noh erscheinenden Blättern bekannt gemacht werden.

8 10.

Das Aufgebot und die Krajtloserklärung verlorener oder ver- nihteter Anleihescheine erfolgt nah den allgemeinen, hierfür geltenden geseßliden Bestimmungen. Zinsscheine und Anweisungen können weder aufgeboten noch für "kraftlos erklärt werden. Es ?fann jedo nah dem Ermessen der Landesbank demjenigen, welher vor Ablauf der fünfjährigen Verjährungsfrist 6) den Verlust eines Zins\cheins bei der Landesbank anmeldet und bescheinigt, der Betrag des Zins-

seins, wenn leßterer bis zum Ablaufe der Verjährungsfrist nicht

vorgezeigt worden ist, nah Ablauf derselben ausgezahlt werden.

S 11. Für die Sicherheit der ausgegebenen Anleibescheine und deren Zinsen haftet die Rheinprovinz. M

S 12, Der Provinzial-Aus\{chuß überwacht die Befolgung der der Landes- bank überwiesenen Geschäfte.

Schema. Zum Anleibeschein. Anleiheschein der Rheinprovinz L Mde, Reihe .… Nr. über Mark Reichswährung, verzinslih zu . . . . Prozent. Die Rheinprovinz vershuldet dem Inhaber dieses Anleihescheins jäh n Mark Reichswährung, verzintlih mit . . . . vom Hundert ährlich.

Diese Darlehns\{huld is auf Grund des unter dem Allerhöch genehmigten Beschlusses des 40. Rheinischen Provinzial- “Landtages vom 12. März 1897 und des Beschlusses des Provinzial- Ausschusscs vom tontrahtert worden.

Die Bestimmungen des umseitig abgedruckten Regulativs finden -auf sie Anwendung. Düsseldorf, den

Der Provinzial-Aus\{chuß der Rheinprovinz. (Unterschrift von drei Mitgliedecn.)

CSragen in das Register der Landesbank der Rheinprovinz

Der Kontrolbeamte. (Unterschrift.)

Ia

Vorderseite der Anweisung. Rheinprovinz. Anweisung zum Anleiheshein der Rheinprovinz, Neihe Nr über . . , . Mark, verzinslih mit . . . . vom Hundert. NRüdseite der Anweisung Der Inhaber dieser Anweisung empfängt geaen deren Rückgabe zu dem vorbezeichneten Anleiheshein die . . . te Reibe Zinsscheine für die .. . . Jahre vom bis bei der Landes- bank der Rheinprovinz in Düsseltorf, sofern von dem Inhaber des Anleihescheins niht rechtzeitig Widerspru erhoben worden ift. Düsseldorf, den Der Provinzial-Aus\huß der Rheinprovinz. (Faksimile dreier Mitglieder.) Der Kontrolbeamte.

(Faksimile.)

Vorderseite der Zinsscheine. Rheinprovinz. e G NA

E, os e j i « « « ter Zinsschein . . . ter Reihe zum Anleiheschein der Rheinprovinz. Ausgabe,

Da. «s Df Der Inhaber dieses Zinssheins empfängt gegen dessen Nückgabe und fpäterhin die Zinsen des vorgenannten Anleihe- Mark für das Halbjahr vom bis mit Mark . . . . Pf. bei der Landesbank der Rheinprovinz in Düsseldorf. 4 Düsseldorf, den : i Der Provinzial-Aus\{huß der Rheinprovinz. (Faksimile dreier Mitglieder.) Der Kontrolbeamte. (Faksimile.) Rückseite der Zinsscheine. Zahlbar am Dieser Zinsschein ist ungültig, wenn dessen Geldbetrag nicht bis erhoben wird.

Auf den Bericht vom 3. Juni d. J. will Jch our genehmigen, daß der Zinsfuß derjenigen Anleihescheine, u deren Ausgabe der Kreis Templin im Regierungsbezirk otsdam durch die Allerhöchsten Privilegien vom 17. Februar 1890, 28. Juli 1891 und 28. September 1891 ermächtigt worden ist, gemäß dem Kreistagsbeschluß vom 24. März d. J. von vier auf drei und einhalb Pro ent herabgeseßt werde. Alle sonstigen Bestimmungen der Allerhöchsten Privilegien, insbesondere hinsichtlih der Tilgungsfristen, bleiben unberührt. Dieser Erlaß ist nach Vorschrift des Geseßes vom 10. April 187 E mm, S. 357) zu veröffentlichen. Potsdam, den 9. Zuni 1898. Wilhelm R. von Miquel. Freiherr von der Ne cke.

An den Finanz-Minister und den Minister des Jnnern.

vom 25. Juli d. J.

Ministerium der geistlihen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Am Sqhullehrer - Seminar zu Osterode ist der Rekior Müller aus Saalfeld i. Ostpr. und |

am Schullehrer-Seminar zu Hilchenbach der kommissarische Seminarlehrer, Kandidat des Predigtamts und höheren Schul- amts Sieke aus Mettmann als ordentliher Seminarlehrer angestellt worden.

Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten. Dem Mühlenbesizer Rüdiger zu Rybnik ist die silberne Gestüt-Medaille verliehen worden.

Bekanntmachung.

Nach Vorschrift des Ge}eves vom 10. April 1872 (Gese, Samml. S. 357) ift bekannt gematht:

das Allerhöhste Privilegium vom 4. Mai 1898 wegen Aus- fertigung auf den Inhaber lautender Anleihescheine der Statt Hanau im Betrage von 1509000 # dur. das Amtsblatt der Köaig- O Regierung zu Cassel Nr. 22 S. 117, ausgegeben am 3. Juni

Abgereist:

Seine Excellenz der Staatssekretär des Neichs-Schaßamts, Wirkliche Geheime Rath Freiherr von Thielmann, nah Kreuth in Bayern.

Personal-Veränderungen.

Köuiglich Preußische Armee.

Offiziere, Portepee-Fähnriche 2. Ernennungen, Beförderungen und Verseßungen. Im aktiven Heere. Berlin, 15. Juni. Herzog Adolf Friedri zu Mecklen- burg Hoheit, Pr. Lt. vom Garde-Kür. Regt., zum Rittm. befördert ; in feinem Verhältniß à la suito ‘des Holstein. Feld-Art. Negts. Nr. 24 hat derselbe den Diensttitel „Hauptmann“ zu führen.

Altona, 18. Juni. Prinz Friedri Wilhelm von P reußen Königliche Fe Pr. Lt. vom 1. Garde-Regt. zu Fuß,

ab bis zur Beendigung der diesjährigen Herbfst- übungen dem gedahten Negt. zur Dienfileistung überwiesen. v. der Lancken, Major à la suite des Kaijer Alexander Garde- Gren. Regts. Nr. 1, tritt mit dem 12. Juli d. J. aus tem Vers hältniß als Militärgouverneur in das eines militärischen Begleiters

des Prinzen Friedrih Wilhelm von Preußen Königliche Hoheit über. Frhr. v. Schroetter, Pr. Li. vom 1. Brandenburg. Drag. Regt. Nr. 2,

vom 12. Juli d. J. ab zur Dienstleistung als militärischer Begleiter bei des Prinzen Friedri Wilhelm von Preußen Königlicher Hoheit,

v. Heugel, Oberst-Lt. und etatsmäß. Stabsoffizier des Pomm. Füs. Negts. Nr. 34, zur Vertretung des Kommandeurs des Inf. Regts.

Nr. 149, Schüler, Oberst und etatsmäß. Stabsoffizier des Feld- Art. Regts. Ne .36. zur Vertretung des Kommandeurs des Schleëwig. Feld-Art. Regts. Nr. 9, v. Hanstein, Oberst-Lt. und etatsmäß. Stabsoffizier des Nassau. F-Ud-Art. Regts. Nr. 27, zur Vertret!ung des Kommandeurs des Holstein. Feld-Art. Regts. Nr. 24, v. Gilfa, Pr. Lt. vom Großherzogl. Hess. Feld-Art. Regt. Ne. 25 (Groß- herzogl. Art. Korps), von Beendigung seines Kommandos bei der

Kriegs-Akademie, im Juli d. J., bis zum 830. September d. I.

zur Dienstleistung hei einer Matrosen - Art. Abtheil,

kommandiert. Frhr. Gedult v. Jungenfeld, Major z. D., zuletzt persönlicher Adjutant des Prinzen Heinri. von Hessen und bei Nhein Großherzogliher Hoheit, zum Bezirks-Offizier bei dem Landw. Bezirk T Berlin ernaant. Wichert, früherer Kadett der Haupt- Kadettenanstalt, in der Armee, und ¿war als charafkterif. Port. Fähnr. bei dem 3. Großherzogl. Hess. Inf. Negt. (Leib-Regt.) Nr. 117

angestellt. Beamte der Militär-Verwaltung. Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 6. Juni.

Lattke, Sta hr, Garnison-Bauinspektoren in Glogau bezw. Danzig I,

gegenseitig verseßt. Königlich Bayerische Armee.

Offiziere, Portepee - Fähnriche 2c. Ernennungen, Beförderungen und Verseßungen. Im Beurlaubten- stande. 11. Juni. v. Deufter (Kissingen), Sec. Lt. von der Landw. Kav. 1. Aufgebots, Martin (Regensburg), Sec. Lt. vom Landw. Train 1. Aufgebots, Haudck (Würzburg), Sec. Lt. von der Landw. Inf. 2. Aufgebots, zu Pr. Lts. befördert.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 11. Juni. Leeb, Gen. Major und Kommandeur der 6, Inf. Brig., in Ge- nehmigung seines Abschiedsgesußs mit der gesezlichßen Pension zur Disp. destellt.

Im Beurlaubtenstande. 11. Juni. Hey, Sec. Lt. von der Ref. des Inf. Leib-Regts,, Barzen (Kaiserslautern), Hauptm. von der Landw. Inf. 1. Aufgebots, Forster (Augsburg), Rirtm. von der Landw. Kav. 1. Aufgebots, beiden mit der Ctlaubniß zum Tragen der Landw. Uniform mit den für Verabschiedete vorge: {riebenen Abzeichen, Graf v. Maldeghem (T München), Sec. Lt. vom Landw. Train 1. Aufgebots, AuWsbergex (T München), Brandl (Aschaffenburg), Franz U Pr. Lts. von der Landw. Inf. 2. Aufgebots, Biedermann (1 L tunen), Sec. Lt. von der Landw. Inf. 2. Aufgebots, Freund (I München), Sec. Lt. von der Landw. Feld-Art. 2. Aufgebots, der Abschied bewilligt.

_Im Sanitäts-Korps. 5. Iunt, Dr. Mengert (Ansbach), Assist. Arzt von der Landw. 1. Aufgebots, in den Friedensstand des 7. Inf. Regts. Prinz Leopold verseßt.

11. Juni. Dr. Undenbold (Aschaffenburg), Oberarzt von der Landw. 1. Aufgebots, mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform mit den für Verabschiedete vorgeshriebenen Abzeichen, Dr. Schr öder (Kaiserslautern), Oberarzt von der Landw. 1. Aufgebots, der Ab- schied bewilligt.

Beamte der Militär-Verwaltung.

11. Juni, Ziernbauer (1 München), Ober-Apotkbeker von der Landw. 1. Aufgebots, Beer (Landau), Ober-Apcotheker von der Landw. 2. Aufgebots, der Abschied bewilligt.

Nichtamlliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 22. Juni.

Seine Majestät der Kaiser und König sind, wie „W. T. B.“ meldet, von Cuxhaven kommend, an Bord Aller- höchstihrer Yacht „Hohenzollern“ gestern Nachmittag gegen 4 Uhr in Helgoland eingetroffen. Die eo enua gin vor dem Südhafen vor Anker. Die Rhede, der Strand id die Straßen zeigten reichen Flaggenshmuck.

eute Morgen besihtigten Seine Majesiät unter run des Geheimen Bauraths Franzius die Bihnenarbeilen an der Düne von Helgoland.

‘Der bisherige Spezial: Kommissar in Eschwege, Regierungs- Rath Pagenkopf ist zum 1. Juli d. J. an die General- Kommission. in Frankfurt a. O. verseßt. Mit der weiteren Verwaltung der Spezial - Kommission in Es chwege ist der Regierungs-Assessor Dr. Joel beauftragt.

Jn der Ersten und Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Reihs- und Staats - Anzeigers“ wird die vom Reichs- Eisenbahnamt aufgestellte tabellarische Vebersiht der Ve- triebs-Ergebnisse deutsher Eisenbahnen für den Monat Mai d. J. veröffentliht, auf welche am Montag an dieser Stelle auszüglih hingewiesen worden ijt. .

Kiel, 21. Juni. Jhre Königliche Hoheit die Prinzessin Heinrich ist mit dem Prinzen Waldemar heute von England hier wieder eingetroffen.

Cronberg, 21. Zuni. pure Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin von Hessen trafen, wie „W. L. B.“ meldet, heute zum Besuch Jhrer Majestät der Kaiserin Friedrich hier ein und begaben Sich im Laufe des Nachmiktags wieder nah Darmstadt zurü.

Sachsen.

Seine Majestät der König empfing, nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Dresden, gestern Mittag in Villa Strehlen den Staatssekretär des Jnnern, Staats-Minister Dr. Grafen von Posadowsky.

Oesterreich-Ungarn.

Der Kaiser traf in Begleitung des Erzherzogs Franz Ferdinand und der fremden Militär-Attachés gestern in Bru ck a. d. Leitha ein und begab sih alsbald in das Lager. Nach der Besichtigung der Truppen fand Hoftafel statt, bei welcher der Kaiser, nach einer Mittheilung des „W. T. B.“, folgenden Trinkspruch ausbrachte : „Der heutige, besonders herzliche Empfang veranlaßt mich, meine Freude auszudrücken über das seit vielen Jahren bestehende vortreffliche, ungetrübte Verhältniß zwishen den Bewohnern und den zahlreichen, das Lager benugenden Abtheilungen aller Theile der bewaffneten Macht. Ueberzeugt von dem Fortbestehen dieses auf ‘der patriotischen Geflimina der Einwohner gegründeten erfreulichen Einvernehmens, leere ih mein Glas auf das Wohl der Ge- meinden Bruck an den beiden Seiten der Leitha.“

Jn Wien ist, wie dasselbe Bureau weiter berichtet, gestern der Staatssekretär des deutshen Reichs-Postamts von Podbielski mit dem Direktor im Reihs-Postamt Sydow und dem Geheimen Ober-Postrath Gieseke eingetroffen.

In den galizischen Bezirken Strzyzow, Jaslo, Gorlice und Vrzozow herrscht nunmehr vollständige Ruhe. Wie aus Strzyzow gemeldet wird, geben die Theilnehmer an den Plünderungen die geraubten Gegenstände freiwillig zurüd.

Großzbritanuien und Frland.

Im Unterhause richtete gestern Walton an die Re- gierung die Anfrage, ob dieselbe wisse, daß der russische Geschäftsträger in Peking, Pawlow, dem Tsung-li-Yamen auf Weisungen aus St. Petersburg einen schriftlichen Protest gegen die Ratifikation der beabsichtigten Anleihe bei der „Hongkong- Shanghai-Bank“ für die Verlängerung der Eisenbahn von Shanghaikwan nah Niutshwang überreiht habe, und ob die Regierung das Nöthige zur Durchkreuzun;- dieses Schrittes der russishen Regierung thun werde. Der B rlameniteUatews sekretär des Aeußern Curzon erwiderte, dem „W. T. B.“ zufolge: den ersten Theil der Anfrage beantworte er be- jahend; in Betreff des zweiten Theils bemerke er, daß die Führung der Unterhandlungen, bei denen die internationale Konkurrenz in Frage komme, sehr schwierig werde, falls er aufgefordert werden sollte, den genauen Stand der Utrterhandlungen anzugeben. Auf eine fernere Anfrage Walton’s, ob Curzon die Umstände mittheilen könne, welche das englisch - italienish - chinesishe Syndikat ver- anlaßt hätten, die Einmishung der russisch - chinesischen Bank nachzusuhen, um die nöthigen Verkehrsmittel für die Entwickelung des Bergwerksbesißzes in Schansi durh den Bau der Tsching-Taiyenfu-Bahn zu sichern, erklärte Curzon: der Fragesteller befinde sih über die Umstände im Jrrthum. Es scheine niht, daß das genannte Syndikat dazu genöthigt worden sei, eine Einmishung der russisch- chinesishen Bank nachzusuhen. Nah zwei Richtungen hätten gleichzeitig Unterhandlungen ation nämlich mit dem Syndikat für die Bergwerkskonzession und mit der Vank für die Eisenbahn; zwischen beiden, dem Syndikat und der Bank, sei ein privates, freiwilliges Abkommen über die Beförderung der Mineralien der einen auf der Bahn der anderen Gesellschaft geen worden. Der Wortlaut ges Abkommens sei Lord Salisbury mitgetheilt worden; aber

weder mit der chinesishen Regierung noch mit dem Syndikat .

habe ein Schriftwehsel darüber stattgefunden. In einer gestern Abend im Crystall-Palast zu London ab- gehaltenen konservativen Versammlung hielt der Handels- inister Rit hie eine Rede, in welcher er, nah einem Bericht des „W. T. B.“, u, a. ausführte: wenn Großbritannien in China gegen. Rußland kriegerishe Operationen unternommen hätte, würde dies einen Krieg mit Rußland in Europa und Jndien und einen Krieg mit Frankrei in West- Afrika und Europa bedeutet haben, und ein solcher Krieg könne nicht leihthin unternommen werden. Niemand werde wünschen, daß Großbritannien ohne entsprehenden Grund auf einen Krieg mit solhen Mächten, wie Fe eoie oder Ruß- land, oder mit beiden zusammen sich einlasse; ein derartiger Krieg könne aber immerhin nothwendig werden und würde, wenn dieser Fall einträte, au geführt werden.

Frankreich.

Sarrien hat, wie „W. T. B.“ aus Paris vom gestrigen Tage berichtet, auf die Bildung des Kabinets gleichfalls ver-

| [hen nahmen die Stadt Malabon. Als der Angri Ee gann das Bataillon „Pampanga“ von der Eingeborenen-Mil

¡ihtet, da Charles Dupuy sich weigerte, in dasselbe einzu-

j n, und Delombre infolge dessen die Uebernahme des Finanzportefeuilles ablehnte.

Nufßland.

Der „Russische Invalide“ meldet aus Andishan (Turkestan): Die Ordnung is} überall hergestelt, Die Be- völkerung nahm ihre O Beschäftigungen wieder auf. Am Geburtstage der Kaiserin meldete sh" eine große Deputation Eingeborener beim Gouverneur von Samarkand und brachte ihre Glückwünshe dar sowie Versicherungen ihrer Treue. Die Ermittelung der Theilnehmer an dem Uebérfall des Militärlagers von Andishan am 30. Mai wurde dur flicgende Kolonnen bis zum 7. Zuni fortgeseßt. 3m Andishaner Kreise wurden 96, in dem von Mar- gelan 75 und in dem von Osh 109 Verhaftungen vor- genommen. Die Untersuhung gegen die Hauptschuldigen ist heendet. Anfang Juni alten Stils trat das Kriegsgerichl zu- sammen. Um den Truppen des Ferganagebietes den Wacht- und Patrouillendienst zu erleichtern, sind aus Taschkent ein Schüßenbataillon sowie N Ce D von 4 Linien- Bataillonen und eine Kosakensotnie entsandt worden.

Jtalien.

Der König empfing, na einer Meldung des „W. T. B.“ aus Nom, gestern Abend abermals den Senator Finali und heute Vormittag Visconti Venosta.

Die Deputirtenkammer ist von ihrem Präsidenten Biancheri auf den 24 d. M. einberufen worden; es sollen das provisorische Budget und zwei kleinere dringende Ver- waltungsvorlagen berathen werden.

Spanien.

In der Deputirtenkammer wurde gestern die Debatte über die Vorgänge auf den Philippinen fortgeseßt. Der frühere: Minister für die Kolonien Moret vertheidigte Primo de Rivera, der über den Pee eus mit Ermächtigung der Regierung verhandelt habe. Moret erklärte, der Vertrag von Biaenabato enthalte keine geheime Bestimmung. Reformen auf politishem Gebiet müßten eingeführt werden, aber erst nah erfolgter völliger Beruhigung. Darauf wurde die Fort- seßung der Debatte vertagt.

Türkei.

Der Sultan hat, wie das Wiener „K. K. e Tari Bureau“ aus Konftantinopel berichtet, dem rusfischen Minister des Auswärtigen Grafen Murawiew den Großkordon des Medjidie - Ordens in Brillanten, dem Adjunkten desselben Grafen Lamsdorff den Großkordon des Osmanié-Ordens und dem Geheimen Rath im russishen Ministerium des Aus- e Martens den Großkordon des Medjidie - Ordens verliehen.

Die Verhandlungen zwishen der Türkei und Rußland über dice Zahlung der Kriegsentshädigung, welche unterbrohen waren, sind wieder aufgenommen worden.

Auf neuerlihe Vorstellungen Montenegro’ s wegen der Grenzverlezung durh die Ütbartsan ließ der Sultan, demselben Bureau zufolge, die Antwort ertheilen, daß man die Ankunft Saad - Eddin Pascha’s abwarten möge, welcher beauftragt sei, die Ruhe wieder herzustellen und den angerihteten Schaden zu lehen, obwohl auch die mangelhafte Grenzbewachung, der Waffenshmuggel und andere Unzuträg- lichkeiten von wontenegrinisher Seite sowie die Haltung der eshädigten Christen zur Aufreizung der Albanesen beigetragen hätten. Verschicdene Mächte riecthen der Pforte an, ihr Möglichstes zur Beruhigung der Bevölkerung zu thun und die militärishen Maßregeln zur Zügelung der Albanesen zu verschärfen. Nah Angaben des Kriegs-Ministers sind bereits 10 Bataillone in Berana an- gekommen. Die Erregung der Albanesen habe sich gelegt und die Lage sih gebessert. Nachrichten, die gestern in Cetinje aus Berana und Andrijewika eingetroffen find, lauten gleich- falls sehr befriedigend.

Amerika.

Der General - Gouverneur von Cuba, Marschall Blanco soll, wie das New Yorker „Evening Journal“ aus Havanna erfährt, nach dem gestrigen Attentat das Regierungsgebäude verlassen haben und sih run in der Festung El Principe auf- halten, von wo er auch die Zivilverwaltung weiter leite.

Ein in Washington eingetroffenes Telegramm des Admirals Sampson meldet, daß vorgestern der General Shafter und die Transportflotte in der Nähe von Santiago de Cuba angekommen seien. Nach einer weiteren Depeshe von dem amerikanishen Geshwader erag die Zahl der Streitkräfte etwas mehr als 15000 Mann. ährend der Fahrt seien einige Fâlle von typhusartigen Masern vorgekommen. Jm allgemeinen aber befänden sih die Truppen im besten Zustande und feien von ausgezeihnetem Geiste beseelt. Der General Shafter und der Admiral Sampson hätten sich am 20. d. M. 17 Meilen westlich von Santiago an Land begeben und seien, nahdem sie etwa eine Meile landeinwärts gezogen, mit dem Führer der Ausfständishen Garcia Eidiitiedgeträeh, welcher dort mit 3000 Mann lagere. Es habe eine mehrstündige Besprehung stattgefunden. Wahr- sheinlih werde eine allgemeine Landun midi vor drei Tagen versuht werden, aber kleinere Truppenkörper würden morgen an verschiedenen Punkten östlih und westlich von Santiago fende werden, wo sie vor ernstlihen Angriffen der Spanier icher seien.

Nach Madrid ist die Nachricht gelangt, daß ein ameri- fanishes Kriegsschiff Puerto de Casilda (östlih von Cienfuegos) beshofsen habe; die Kugeln hätten jedoch nur ein

aus und cin Magazin rad bir Unter dem Feuer des Pontonschiffes „Ferdinando catolico“, des Kanonenbootes „De- E. und der si ane vertheidigenden Truppen habe h das feindliche Schiff nach dreistündiger Beschießung zurü:

ziehen müssen.

Afien.

Nach einer d des „Reutershen Bureaus“ aus Manila vom 17. d. M. hat bei Bulacan, 30 Meilen nordlih von Manila, ein dreitägiges, erbittertes ETED! stattgefunden. Der General Monet, welcher an der pibe von Z Mann auf dem Vormarsh war, um Manila zu enisegen, fand die Eisenbahn gesperrt und fiel in finen Hinterhalt. Ein verzweifelter Kampf folgte. Der General Monet fiel. Die Eingeborenen-Truppen gingen U den Aufftändischen über; die überlebenden p anischen

ruppen, etwa Mank, ergaben sih. Die Aufstän di-

iz,

yal angeschen worden war, auf seine f derselben wurden getödtet. Den Spaniern zu entwaffnen; ein Theil derselben entkam all ereignete sih bei itishen Augenblick revoltierte. gemischter Truppen mit dem hen der Aufständischen häufic reiten und aus gedecktem Hinterhalt au Der Berichterstatter des „Reuter schen seinem Telegramm ondo, Santa T ist nichts

welches für besonders [o Offizicre zu feuern; fün gelang es, die Meutere jedoch. Ein ähnlicher ganzes Regiment im Spanier bedienen sich i Erfolge, daß Schüßen aus den Re die Postenketten übersch die Spanier feuern.

Bureaus“ fährt dann in die Vorposien bei T ; A ies d Deshasen f oriwährend geschossen, meist o Zwischen den Bäumen

Rebellen feuern seltener, die Spa großen Salven, besonders vershwenden unaufhörlich auf bloße Schatten im Dickicht schie sheinend ihre Munition rasch aufbrau dem hoffnungslosen Kampfe in Ehren er ist von dem spanishen Kommando der

Hütten der Dorfbewohner im Umkreise der Stadt und so den Feind der \{üßenden Unterkunf geborenen sind dadurch ohne Heim. n furchtbare Regenstürme geherrscht. Cavite erklärten am 12. Juni die Es wurde ein großes Fest

Zapote, wo eint

ejuche häufig

zu merken; ne daß getro ist nichts zu erkennen.

nier antworten aber immer mit hrend der Nachtstunden. Die Spanier tonnenweise, indem sie ßen; fie wollen an- nd dann sich in Mittlerweile [l ergangen, die niederzubrennen t zu berauben.

es wird aber

die Munition

riedlichen Ein

Hunderte von indurch habe

Mehrere Tage Dié Jnsurgenten in Unabhängigkeit der Philippinen. Amerikanische soll in einer Rede erklärt haben, die Jns hem Schugz,

Admirals Dewey

uinaldo er, die Autonomie unter amerikani en britishen Protektoraten, glaubt, daß die Rebellen, den Wünschen des rend, nicht beabsichtigen, Manila zu bombardieren. üste bei Hongkong eingetroffenen „Zafiro“ hat die chinesische he des „New York Journal“ den chen Gewässer sofort zu ver- ntäre Frist von 24 Stunden g und zur Einnahme von Kohlen zu be-

Dem an der chinesischen Aviso der Vereinigten Staaten ierung nah einer Depes ehl zugehen lassen, die cinesis lassen, ohne demselben die regleme erproviantierun

Der Sirdar Kit sind, wie „W. T. B.“ abgefahren. nach Kairo nicht erfol Truppen in dem befe

chenér Pascha und viele andere Offiziere aus Kairo berichtet, gestern nah Berber Falle Omdurmans werde die Rükehr en. Der Khalif habe beschlossen, seine igten Lager von Kerreri, zehn Meilen nördlich von Omdurman, zusammenzuziehen und dort die englisch-egyptishe Armee zu erwarten. lossen, Omdurman bis aufs äußerste zu ver-

Der Khalif sei augen- \cheinlih entf

Statiftik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Aus Hamburg meldet „W. T. B.“:

ehaltenen Versammlung der

ltona und Wandsbeck wurde beschlossen, am

Wie der Berliner „Volks-Ztg." berihtet wird,

haben von 486 Bäckereien mit 1026 Arbeitern 50 mit 160 Arbeitern die Forderungen der Arbeiter bewilligt.

Aus Glauchau wird der „Voss. Ztg.“ gemeldet: Die arbeiter in Zwickau bes(lofsen gestern Nachmittag in ein sammlung, die Arbeit wieder aufzunehmen.

In Jaworzno ist, wie ein Lemberger Telegramm des „W. T. B.“ beritet, ein allgemeiner Bergarbeiterausstand ausgebrochen. Die Verhandlungen zur Wiederaufnahme der Arbeit blieben erfolglos.

Kunft und Wissenschaft.

Der Bericht über die Thätigkeit des Kaiserlichen Archäologishen Jnstituts im Rechnungsjahre 1897 ist soeben in den Sizungsberichten der Königlich preußischen Akademie der Wissenschaften .ershienen. Zunächst ist der BuU- wachs und der Verlust an Mitgliedern in allen Ländern, mit denen das Jnstitut in Verbindung steht, verzeihnei und der Veränderungen im Personale der Zentral-Direktion sowie der Stipendienverleihungen gedaht. Dann folgen die Nachrichten entral-Direktion ausgehenden Arbeiten, unter denen als Beigabe des Jahrbuhs des Instituts eine leropolis in Phrygien si befindet; sie ist dem Andenken Karl Humann's, der noch daran mit- Es wird ferner über die Unter- zur Aufgabe stellen, { gesihtet zusammenzufassen, was von ganzen Klassen griechish-römisher Denkmäler, wie der Sarkophage, der Terrakotten, unserer Kenntniß zugänglih geblieben ift. hihtige Unternehmungen, daß nit in orm an das Licht

In einer geftern hier ab- Bädergesellen 22. d. M. in den A us - stand einzutreten.

über die von der Monographie über H gewidmet.

nehmungen berichtet, Alles kriti

arbeitete ,

etrusfischen und Spiegel, Es sind so umfangreiche und weit ahre etwas davon in fertiger F treten kann. Der Bericht erwähnt sodann, wie das Justitut seinen Bestrebungen, die Denkmälerwelt des Alterthums auch für den Gymnasialunterricht immer mehr fruchtbar zu machen, auf der Philologenversammlung in Dresden Ausdruck geben

Weiter folgen die Nachrichten über die Wirksamkeit des Instituts an seinen beiden auswärtigen Sißen Nom und aus in den alt- römischen un -griechishen Gebieten. namentlih auch die Lehrthätigkeit des Jnstituts ihren Fortgang genommen, im Wintersemester in regelmäßigen Vorträgen, im Sommer

wiederholten Veranstaltung eines Denion- n Pompeji, sowie eines im Herbst auch vorigen rern besuchten

in der strationskur Jahres von etwa zwanzig deutshen Gymnastalle i Die gemeinsamen Studienreisen, zu welchen sih ganze Gesellschaften unter Führung des Sekretariats

sammenzufinden pflegen, haben iegsereignisse eine inzwischen in te Unterbrehung erfahren. ichen Unternehmungen des

Kursus in Ftalien.

in Athen in jedem Frühlin im vorigen Jahre durch di ahre {hon wieder beseit Unter den größeren wissenschaft Instituts in Rom und Athen haben die Ausgrabungen,

nun. {on

aufzuklären L Unterftüßung

durch die freigebige

vierten Jahre nden können.

deutsher Gönner ihre Fortseßung fi z l verdanken auch die Jnstituts-Bibliotheken in en mannigfahen Zuwachs, vor allem dieses Mal ishe Bibliothek das leßtwillige Vermächtniß ände werthvoller Fachliteratur umfassenden Bibliothek? des verstorbenen Mitglieds des Instituts Herrn Achilleus Postolakas in Athen. Dankend wird in dem

aber die at der etwa: 4000

auch der Begünstigung gedacht, welche die Reisethätigkeit des gZnstituts von seiten der Dampfschiffahrt-Gesellschaft des österreichishen Lloyd auch im vorigen Jahre erfahren hat.

Die Holgendorff-Stiftung stellt, wie der geschäftsführende Ausschuß derselben mittheilt, als neue Preisaufgabe die Bearbeitung des Themas: „Anwendungsgebiet und rationelle Ges- staltung der Prtivatklage." Es wird eine Erörterung verlargt, in welhem Umfang in den hauptsächkihsten Kulturländern Europas zur Zeit das Privatklageversahren in Anwendung ist und welche prozessuale Gestaltung dasfelbe hier erhalten hat; daran hat si die Er- örterung der Frage anzuschließen, welcher Umfang und welche prozessuale Gestaltung dem Privatklageverfahren do lege ferenda zu geben fein dürfte. Die Preisarbeiten, welche in deut'cher, französischer, englischer oder italienisher Sprache abgefaßt sein können, aber mindeftens mit [ateinishen Lettern tf Sn sein sollen, müssen bis zum 1. April 1899 an den Schriftführer der Stiftung, Herrn Rechtsanwalt Dr. Halle zu Berlin W., Kronenstraße 56, eingefandt sein, Die- selben find mit einem Erkennungswort zu versehen, und es ift ein versiegeltes Kuvert unter gleichem Erkennungswort beizulegen, in weldem der Name und die Wohnung des Verfassers angegeben find. Ueber die eingegangenen Arbeiten entscheidet ein Preisgericht, bestehend aus drei Herren, nämli: Professor von Lilien- thal-Heidelberg ; Profeffor Dr. Ladtélaus Fayer , Budapest ; Profeffor Albèric Rolin-Gent. Im Falle, daß einer oder der andere dieser zunächst bestimmten Preisrihter fortfallen sollte, treten dafür ein: Seneral-Staatsanwalt S Christiania, NReichsgerihts-Rath Dieß - Leipzig, Kammergerichts - Rath Dr. Kronecker - Berlin. Die Arbeit, welche von dem Preisgericht als befte und zugleich des Preises würdige anerkannt wird, erhält die ausgeseßte Prämie von 1600 M = 2000 Fres. Die preisgekrönte Arbeit wird mit der Aus- ¿ablung der Ee aus\chließlihes literarishes Eigenthum der Holßendorff - Stiftung, deren Vorstand auf Vorschlag des geshäftsführeaden Ausschusses über ihre Veröffentlihung und Uebersezung Bestimmung trifft. Die nit preiëgeîrönten Arbeiten werden den Verfassern zur freien Verfügung zurückgesandt. Die Entscheidung des Preisgerihts wird in den „Mit'heilungen der Internationalen Kriminaliftischen Vereinigung“ veröffentliht. An- fragen und Mittheilungen, welhe das Preisaus\chreiben betreffen, find an den Sehriftführer zu rihten. Für das frühere Preisaus\hreiben über die Frage „Ist die Deportation unter den heutigen Verhält- nissen als Strafmittel praktish verwendbar ?* ift der ausgeseßte Preis dem Rechtsanwalt bei dem Königlichen Kammergeriht Dr. Korn zuerkannt worden.

Die Niederlausitzer Gesell shaft für Anthropologie und Alterthumskunde hält am Sonntag, den 26. Juni, in Fürstenberg a. Oder ihre 14. for Send in ab, zu welcher

der Vorstand (Vorsißender : Professor Jentsch in uben) und der Ortsausschuß zu Fürstenberg a. O. (Vorsißender Ober - Pfarrer Müller) einladen (Versammlungslokal A. Vogt's Gasthof „zur Eisenbahn“). Das Programm lautet : Sonnabend, den 25. Juni, 73 Uhr Abends, auf Kaminsky?s Berg in Guben gesellige Ver- einigung der einheimischen und auswärtigen Mitglieder und ihrer Familien ; Konzert, Sountag, den 26. Zuni in Fürstenberg a. O. : Morgens Besichtigung der Stadtkirhe (aus dem 14. Jahrhundert ; auffallend is die gebrohene Längsachse), der Kanal- und Schleusenanlagen und der Seeler?\hen Sammlung auf dem Steinyplaß , Bahnhofstraße 362. Nah Sch{hluß des Gottesdienstes, Vormittags 10 Uhr: Geschäftlihe Sitzung unter aus\{ließlicher Theilnahme der stimmberehtigten Mitglieder. Von 112 Uhr an: öffentlihe Sißung mit folgender Tagesordnung: 1) Eröffnungs- ansprahe des Vorsitzenden, Begrüßung; 2) wissenschaftlihe Vorträge aus dem Gebiet der Vorgeshichte, Volkskunde, landschaftlichen und Ortsgeshihte und deren Besprechung; kürzere Mittheilungen aus der Mitte der Versammlung über die bezeichneten Acbeitsgebiete der Ge- fellshaft; Anfragen. Bisher wurden folgende Vorträge angemeldet : Kreis-Schulinspektor Senckel in Wellmit, über die Geschichte von Seen dero: Carl Gander in Guben, über das Johannisfest im Bolksleben der Niederlausig; Forstmeister Leisterer in Neuzelle, über fremdsprahlihe Niederschläge in der Zügersprache. Dann folgen Mittheilungen über Ausgrabungen, namentli in Niederlausißer Rund- wällen. Herr Antiquar Seeler in Fürstenberg wird seine Alterthümer- sammlung erklären; auch aus dem Vereinsmuseum in Kottbus und aus Privatsammlungen werden bemerkenswerthe Gegznstände vorgelegt werden, Nachmittags 2 Uhr: Feftmahl in Voit?s Hotel ; gegen 4 Uhr: Ang Ia Wagen nah einem benahbarten, neu ers{chlofsenen Urnen- felde; Abfahrt an der Fähre. Anmeldungen zum Festmahl werden an Per A. Voit, zur Wagenfahrt an Herrn Lehrer Carl Lehmann in Fürstenberg a. O. bis zum 23, Juni erb:ten. Nichtmitglieder, un Damen, find bei allen vorbezeihneten Veranstaltungen als Gäste willkommen.

Die englischen Gelehrten Professor Ramsay und Morris Travers haben im Verlauf ihrer Arbeiten über die Bestandtheile der atmosphärishen Luft, als deren ecstes Resultat sie das Vorhandensein eines neuen Elementes, des „Krypton“ ankündigen konnten, aub das ,Argon“ einer näheren Untersuung unter- worfen, und es D ibnen gelungen, darin zwei versiedene Subftanzen, höhstwahrscheinlich neue Elemente nahzuweisen. Ramsay hatte, wie die in Cöthen erscheinende „Chemiker-Zeitung“ mittheilt, bereits bei Gelegenheit der leßten Versammlung der „British Ass8ociation for the Advancement of Science“ in Toronto die Vermuthung ausgesprohen, daß das Argon kein einheitliher Körper sei; doch hatten seine Versuche, mittels Diffusion ein etwa vor- handenes Gemisch von Gasen zu trennen, keinen Erfolg. Dies ist Ramsay und Travers jeßt auf anderem Wege gelungen, indem sie ein größeres Quantum Argon darstellten und einen Theil desselben FRTRNOon. Sie erhielten eine farblose Füssigkeit, aus der fih an den Seiten des Rohrs eine beträhtliche Menge einer festen Substanz aus\chied ; außerdem verblieb ein Theil des Argons in gatförmigem Zustande. Dieses leihte Gas ift charakterisiert durch sein Spektrum, das eine Anzahl rother Linien zeigt, von denen cine besonders lebhaft ist. Außerdem sind noh eine intensiv gelbe Linie sowie eine Anzahl grüner und blauer Linien, jedoch weniger deutlih, bemerkbar. Die gelbe Linie kommt denen des Natriums, Heliums und Kryptons an Intensität glei, ist jedoch niht mit diesen identisch. Das \spezifishe Gewicht des neuen Gases betrug bei dem erften Versuche 17,2, doch ergab eine weiter gereinigte Probe das spezifishe Ge- wit 14 67. Da aber, um in das periodishe Gesey zu passen, das neue Element ein fpezifisches Gewiht von etwa 11 baben müßte, so

glauben die Entdecker, daß sie da9selbe noch nit in vollkommen

reinem Zustande erhalten haben. Sie \{ch{lagen für dasselbe den Namen „Neon*“ vor. Die aus dem flüssigen Argon ausgeshiedene feste Substanz zeigt ein von diesem gänzli verschiedenes Spektrum, und thr Verhalten bei niederen Temperaturen iffst ganz anders; doch hat es nahezu das- felbe spezifishe Gewicht und zeigt dieselbe Aehnlichkeit mit Argon, wie etwa Nickel mit Kobalt. Diesem neuen Element wurde der Name „Metargon“ gegeben. Weitere Üntersuhungen über die Natur dieser neuen Stoffe sind im Gange, und es foll besonders das Verhältniß des „Metargons*“ zum „Argon“ näher ftudiert werden. Frafeisor amsay und Travers machten der „Royal Society“ in ondon von ihren Entdeckungen in der Sißung vom 16. Juni Mit-

theilung. Land- und Forftwirthschaft. Saatenstand in Preußen um die Mitte des Monats Juni 1898, Nach den Ermittelungen des Königlichen Statistishen Bureaus

beretigte um die Mitte des Monats Juni 1898 der Stand der Saaten im Königreich Preußen zu folgenden Erwartungen (Note 1: fehr gute,