1826 / 211 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 09 Sep 1826 18:00:01 GMT) scan diff

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

9, Sept. Der gestrige Moniteur theilt wodurch der Vice - Admiral Rigny bererts erwähnten Vorfall

Paris, die Depesche mit, seiner Regierung von dem bei Tine Anzeige gemacht hat. Hr. v. Rigny prote; stirt bei dieser, Gelegenheit feierlich gegen die. in meh- reren französischen Zeitungen enthaltene Beschuldigung, als ständen französische Schiffs - Capitains oder Shisfffs- Patrone im Sold des Pajcha von Aegypten, ¿Jh erfláre, sagt er, und ich habe die Beweise davon in Händen daß die einzigen franzósischen Schisse, welehe in Morea gelandet sind, diejenigen sind, welche von dem Griechencomité in Paris mit Wassen und Kriegs- vorrâthen für die Griechen abgeschickt worden waren; und daß lih die griehischen Corsaren nur nnter den eitelsten und albernsten Vorwänden erlauben, ruhige Schiffer zu verfolgen und zu plúndern. Dies ist die genaue Wahrheit, dies sind die Thatsachen. Es wür- den uns gerechte Gegenbeschuldigungen erlaubt sein; es ist aber vielleicht besser, einem unglúcklihen Volke sein Unrecht und seine Fehler nicht so lebhaft vor die Augen zu führen, ‘/

Ein hiesiges Blatt sagt heute, die Prinzessin von Geira und deren Sohn, wie auch die Gemahlin des d ufanten Don Carlos hâtten_ der Portugiesischen Con- sticution den Eid geleistet, um ihre Rechte an der Erb schaft des Hauses Braganza Zu bewahren. Diese Nach- richt ist, wie die Etoile versichert, gänzlich ungegründet.

Hr. Canning, dessen Ankunft in Paris irriger Weise gemeldet worden war, wird ersi in 14 Tagen in Paris erwartefk. i i

_ Es wird nächstens çin Journal" erscheinen, worin Alles, was auf- die Erziehung von Taubstummen und Blinden Bezug hat, abgehandelt roerden joll,

Fúnfproceutige Rente 101 Fr. Dreiprocéntige

66 Fr. 10 C.

London, 29. Sept. Gestern- hatten die beiden Prásidial-Direftoren dec Bauk eine Zusammenkunft mit dem Grafen von Liverpool und dem Kanzler der Schaßz- fammer, ‘mit- welche!: auch Hr. Husfkisson etne Untexro- dung ÿatte.

Es gehen

fortwährend Depeschen von unsern Se- sandten zu Madrid und Paris etn. :

York empfing dieser Tage Bes dem Erzbischof von Can; im nächsten Par- die Schulden Sr.

Der Herzog von suche vom Lord Kanzler kztnd terbury. Dem Vernehmèeui nach joll lament der Antrag. gemacht werben, K. H. zu bezahlen, und die Minister haben es bereits übernommen , das für dcn Herzog in St. James Parf neu erbaute Schloß, als National Eigenthum, auf Ko- sen der Nation zu errichten. Die Popularirát des Herzogs und seine allgemein anerfannten Verdienste am die neuere Organisation, der Brittischen Armee, durch die se sich in einem so;,hohen Grade auszeichnet, werden die Anträge dér Minister in? Parlamenté sehr befördern. i Î p É

Am Sonntag ging das

wg Delay qemeinen Datnpf- schifsahrts- Gesellschaft gehörige Wait pfpacket Georg TV. von Deptford nah Lissabon Ufd, Gibraltar ab; ein [chô- “nes und b-quem eingerktheetes Fahrzeug von 760 Tons, best mit vier zwölfpfündigen Caronaäden, außeë kleineren Waffen. Es hat alle Stücke der Maschinerie, die aus- einandergelegt werden fönnen, doppelt bei sih, fúhre ‘Kohlen für die Hin- und Herreise und Behältnisse, um die Kohlen nah Maasgabe ihres Verbrauchs dur Bal- last zu erseßen. Es deuft in etwa einer Woche nach Gibraltar zu fommen und eine schnelle, monatliche Ver- bindung zwischen London, Lissabon und Gibraltar ein-

zurihten, zu welhem Zwecke Herr W. I. Jolliffe 4

gegangen ijt.

Die Fieberfranfheiten in Dublin haben leider nicht in ihrer Heftigkeit nachgelassen.

Viele Weber in der Umgegend vvn Blackburn tj fen Anstalten, nach Amerika auszuwandern.

Die Regierung hat Depeschen von dem Gouy

neur auf Sierra Leone erhalten.

Privarberichte aus dem Caplande vom 2. J

schildern den Zuftand der Colonie als höchst unerfis

lich: ungúnstige Witterung -für die Eradte, Aussicht Hungersnoch im Lande, Erschöpfung der Regierun Cassen, und ein Geist der Ungerechtigkeit und Unbdis feit in der Mitte diejer Krise, zwar jeßt nicht Seite der allgem-inen Regierung, allein von Seite Magistrats der Capstadt, der z. B. angeblich für R nungckdes gemeinen Wesens ungeheure Quantitäten| traide angefaufr hatte, aber was ihm 80 dis 90 gi tet, dem Publicum zu 280 Rthlr. (pr. Load,) wi verkaufte.

Der Bischof von Calcutta ist am 3. April zu Ÿ

chimopoly im Bade am Schlagflusse gestorben, Wir haben Lissaboner Zeitungen bis zum 19. die Sache der Verfassung hat' daselbt den erwüns( sten Fortgang und nah Berichten aus allen Theilen Königreichs herrschte Ruhe. Hr. Souza Barradas guf sein Verlangen von der interimistischen Verwalt des geistlichen und Justizministeriums entlassen und (

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zur Ankunst des Hrn. de Mello Breyner) D. Ant. Gi

reiro, an seiner Stelle ernannt. Dieser hatte unt 17. eine frâftige Proflamation an die-Nation erlas Der Commandant von Elvzs berichtet, die Rebi Magesse und Canavaro seien nach Madrid gegan und die von ihnen verleiteten Truppen hätten, {0 fie gesehen, daß sie betrojen worden, deren Gepäcf brannt. Ju Tras-06- montes waren zwei Agenten nach Zamora geflüchteten und dort entwassneten Truj verhaftet worden,

Nach Privatbriefen aus Rio de Janeiro v. 5. Ï soll der. Kaiser jeden Antrag, auf Monte Video zu| zichten, peremtorish verworfen haben,

Maracaibo ist dem Beschlusse Venezuela’, si Föderativstaat zu bilden, beigetreten, Der Congre) Valeucia besteht aus 24 Deputirten, Einer der eis

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sten Widerjacher- der Regierung von Bogota ist der |

her in Anfklagezustand verseßzte Dr. Pena. Die Columbishen Kreuzer thun dem Handel

Cuba vielen Schaden und sehr häufig werden !

Prisen in Puerto Cabello aufgebracht.

Am 17, Juni, 40 Minuten nach 10 und 11 Abends, hat man zu Bogota zwei heftige Erdstöße spúrt, Viele Gebäude der Stadt, und besonders Kirchen, haben sehr gelitten, und die meisten Eint nex ih nah der zweiten sehr heftigen Erschüttet ins Freie geflüchtet, wo sie unter Zelten campiren. A sah mit der größten Ungeduld der Rückkehr Bolil entgegen. F

1,025,000 Piaster sind am 4. Juni von M! in Vera Cruz angekommen. Sie wurden meistens | Handelsstande jener Hauptstadt statt Wech)el, von hen viele mit Protest zurügekommen waren, # {chicèt.

Von Rio Grande im nördlichen Mexico ist

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men, alle Waaren, welche die daselbst eingelaufenen hife am Bord haben, gegen eine Abgabe von 1 pCt., dem Willen der Eigner auf 12 Monate in Depot nehmen, eine Maaßregel, welche vielen Beifall ge- den hat. Die Brafilishe Heeresmaeht in der Banda- iental betrug sammt den Garnisonen von Monute- ¿0 und Colonia 12420 Mann. die von mehreren Kaufleuten iu Liverpool bei n. Husfisson eingereichte Vorftellung wegen mehrerer dem Brasilishen Blockirungsge]hrvader am La atastrome genommenen Brittishen Schisse, hat der nister geantwortet: Hr. Canning würde sich gewiß Mühe geben, für das Eigenthum Brittischer Unter- (en allen möglichen Schuß zu verlangen, der irgend dem Rechte der kriegführenden Mächte bei Blocka- vereinbar wäre, einem Rechte, das Großbrittannien ; ausgeubt hätte, als es ich in Krieg verwicelt sah, ) dessen Ausübung es feiner andern Macht yersagen

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16. Hr. Hutcinson Mitglied des Parlaments, ein iger Vertheidiger der staatsbürgerlihen Rechte der tholifen, ist diejer Tage mit Tode abgegangen, N Aus Liverpool lauten die Nachrichten Úberaus gün- |; der Handel gewinnt wieder neue Lebhaftigkeit, Aus Neuyork wirò“ unterm 31. Juli gemelder: e neusten bis zum 8. diejes Monats reichenden Nach- ¡ten aus Carthagena (Columbien) melden Folgendes: Nan glaubt allgemein, daß Paez zum Tode verurtheilt den wird. Jn vierzehn Tagen bis drei Wochen er- tet man Bolivar, und mit ihm die Herstelluag- der he in Venezuela. Jn diesem Departement ist alles ig. General Berinudez, Commandant des Departe- (ts Orinoco, hat so eben eine Proclamation erlassen, in er das Betragen von Paez und der Municipa- Zten zu Valencia und Curaçzo hôchlich tadelt: diese Handlungen, sagt er, beweisen, daß Venezuela von der Constitution und den Geseßen losgejagt, em es die Autorität eines Militairchess anerfannt d die Civilbehôörden hinten angeseßr hat. Dieses S orordentlihe, ordnungswidrige Betragen veraniaßt len gänzlichen Umsturz der bestehenden Behörden. s ganze Ereigniß erscheint als ein Versuch, mittelst ffengewalt die Geseße zu verleßen und die Constitus- hi zu- vernihten, Bei dieser Lage der Dinge, und ih die Ueberzeugung habe, daß Venezuela zur Ord- g und zum Gehorsam gegen die Gejeße zurückge- t ist, muß ich pflihtmäßig Anstalt tressen, wie es th erheischt, -den heiligen Codex unsrer Rechte zu heidigen und jeden Versuch zur Störung des Frie- s, den Orinoco gegenwärtig genießt, abzuwen- , Sie sind verpflichtet, mir beizustehen, und ihre er- ote Treue und feste Anhäng! chkeir an die Freiheit zulegen. Zwölstausend tapfere Soldaten marsehiren f den Befehl des Präsidenten - Befreiers auf Vene; la; sie fehren von Peru zurü, und ein Theil von en- ist bercits in Panama angefommen, Der Bogotasche Constitucional vom 14. Juni ta- Paez Verfahren und Pläne ebonfalls. Vom 20. Septemher 1824 bis zu demselben Zeit- m 1825’ wurden in den Vereinigten Staaten an ed- Metallen 6,150,765 Dollars ein - und 8,797,055 lars ausgeführt. Der starke Verkehr mit China und

bef Vermehrung der Banken waren die Veranlassung

Baumwolle nach Nero - Orleans verführt worden, wW dieser größern Ausêfuhr des Goldes und Silvers.

die feinen Louisiana - und Missisippi - Gattungen l

trefsen soll. Die Pflanzer find größtentheils Colon! aus Carolina und Georgien, schen Gebiete ansiedeln. Der Canalzoll der Stadt bany vom 17. April, seitdem das Wässer in den Canal eingelassen ward, bis zum 17, Juni betrug

3019 BVôte 50,734 Dollars.

Von Rio ist zu Monte: Video der Befehl a Jhre Königl,

Ein Amerikanisches in Sincapore eingclaufenes h iff, welches Wassen am Bord hatte, ist von der S?

welche sich im Mexide mir Beschlag belegt und nach Calcutta abgeführt Drden,

Z. Septbr. Die öffentliche Audienz, der Köuig am verwichenen Donnerstag haben, war zahlreih und glänzend. Hoheiten der Prinz und die Prin-

Brüssel, he Se. Mj. Haag ertheilt

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zessin Friedrich der Niederlande sind am 31. Aug. Abends, in erwünshtem Wohlsein aus dem Schlosse Loo im Haag eingetroffen. i Am Seburtstage Sr. Maj. des Königs wurde das bei dem Kloster Heiligerleé, in der Nähe von Grönin- gen, zum Andenfen an den Grafen Adolph von Nassau errichtete Denkmal mit enthúll Sämmtliche Behör- den und eine zahllose Menge- Zuschauer wohnten dieser Feierlichfeit bei, Das Denkmal besteht in einem, auf einem Piedestal ruhenden Obelisken, worauf cine Urne steht. Als im Jahr 1568 der blutdürstige Herzog von Alba Brüssel mit Scenen des Blutvergießens bedrohte, beratheten die edlen Flüchtlinge sich über die Mittel, seinen Grausamfeiten ein Ziel zu seßen. Auf ihre Ein- ladung zog Prinz Wilhelm T. von Oranien eine Arniee zusammen, die er utter den Befehlen Ludwigs von Nassau nach der Provinz Gröningen absandtez leßterer [lug bei Heiligerlee den Grafen von Arenberg, wel cher mit 15,000 Spanier umfam. Die sechs Stücke Geshúß, wetche er ut, re, mi, fa, s01, la nannte, sein ganzes Silbergeräth und bedeutende, zum Sold für die Truppen ‘bestimnte Geldsummen fielen in die Hände des Siegers, dessen Bruder aber, Adolph von Nassau, fam in der Schlacht ums Leben. __ Kassel, 5 Sept. Se. Königl. Hoheit der Kurs {ürst sind diesen Morgen nah Meiningen abgereist. Mannheim, 3. Sept. Zu-Sernatingen am Bos- densee wurde am Namensfeste Sr. K. H. des Groß herzogs der neu vollendete Hafen durch eine besoudere hôch stlandesherrliche Commission mit angemessenen Feier- lichkeiten zur Schifffahrt eröffnet. Se. K. H, haben gnädigst zu bewilligen geruht, daß dieser Hafen, durch den der Waarenzug durch das Badische Land bedeutend beshleunige wird, künftig Ludwigshafen genannt wer- den dürfe. Madrid, 21, Aug. Ihre Majestäten und die ganze Königl, Familie sind“ heute Morgen nach San Äldefonso abgegangen. Die Minister v. Salmon und v, Calomarde begleiten Se. Maj. nach jener Residenz. Die diesige Gazeta enthält folgendes Dekret: ‘„„Die Einführung einer repräsentativen Regierung in Portus gal hâtte die döffentlihe Ruhe cines benachbarten Lans des stôren fönnen, welches, ersi fürzlich von einer Res volution : erschüttert, niht der edelsten und reinsten Treue allgemein beseelt gewesen wäre; in Spanien wer- den indessen nur Wenige im Geheim die Hossuung ges nährt haben, die alte Regierungsform verändern zu sehn, denn die ösfentlihe Meinung hat si auf eine solche Art ausgesprochen, daß Niemand sie „verkennen fann, Dieser neue Beweis-der Treue meiner Unter- thanen verpflichtet mich, ihnen meine Gesinnungen zu erkennen zu geben, deren Zweck ist, ihnen ihre Religion und ihre Gejeve zu bewahren: burch sle hat Spanien Ruhm erworbenz und ohne sie kann dies Land, wie wir es erfuhren, nur die Beute der Demokfratte und Anarchie werdèa. Die Lage und die Justitutionen fremder Länder mögen seiu, was sie wollen, wir weks den Uns nach ‘den unseigen regieren; und ih, als der Varer metner Völker, werde vorziehn, die demúüthige Stimme der großén Mehrheit meiner treuen und dem Vaterlande nüßlichen Untepthanen anzuhören, als das frechêè Geschrei des. fleinen regellosen Haufen, welcher vielleicht Scenen “zit #Æernegern wüasche, an welche ih nfche erinnern may. Nich Erlassung meines Königl. Dekrets vom 19. April 1825, wodurch ih, in der Ueber: zeugung, daß unsre alte Geseßgebung am geeignetsten is, die Reinheit unsrer heiligen Religion und die gegenseitigen Rechte einer váterlichen Souverainetät und findlicher Un- terthanen, Rechte, welch? unsern Sitten, Gewohnheiten und unsrer Erziehung am angemessensten find, aufrecht zu erhalten, für gut fand, meinen Unterthanes die Zusiches rung zu geben, daß ich 1rie eine Aenderung in der ge-