1826 / 213 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 12 Sep 1826 18:00:01 GMT) scan diff

Der durch seine Reisen so berühmt gewordene Ca- pitain Parry befindet si gegenwärtig in Paris. :

Die. unglúcklihe Stadt Salîns, oder vielmehr die Trúmmer derselben, sint- abermals von einer Feuersbrunst heimgesucht worden, welhe jedoch glücklicherweiss nur eine Kirche in Asche gelegt hat. ;

Der neuernannte nordamerifanishe Consul in Lyon, H. James Fennimore Cooper is derselbe, welhem jetne Zeitgenossen, wegen der ausgezcihneten Schriften, der Loocse, die Eroberung von Boston 2c, deu Namen des amerifanischen Walter Scott beigelegt haben. i

Fünfprocentige Rente 100 Fr. 85 C. Dreiproc. 66 Fr. 5 C. F

London, 2. Septbr. Der (wie bereits gemeldet worden) gestern erschienene Königliche Cabinets - Befehl wegen jhofortiger Zulassung von fremdem Hafer, Hafer: mehl, Roggen, Erdsenu und Bohnén für die inlänotjche Consumtion, spricht sich über den Grund dieser 4uopud- nungen folgendermaßen aus: ¡„Diewelil aus Na t ten, die Sr. Maj. heute vorgelegt worden, erhellt, daß der Preis vom Hafer sowohl als Erbsen noch im Stel- gen ist und die Hafererndte, wie auch die Erndte von Erbsea und Bohnen vom gegenwärtigen Jahre bedeu- tend mißrathen sind, und daß auch eine Fehlerndie von Kartoffeln in einigen Theilen des Vereinigteu König; reihs befürchtet wird; uind dieweil, wenn dle Einfuhr zum inländischen Verbrauche von Hafer und Hasfermehyl und von Roggen, Erbsen und Bohnen nicht unverzüg: lih erlaubt würde, große Ursache ist, zu besúrchteñ, daß viele Noth für alle Classen der Unterthanen Sr. Maj- entstehen möchte. Und dieweil nah den bejagten Akren fein auslándishes Getreide gedachter Arten, wie auch die verschiedenen Durchschnittspreije davon [eyn mdgen, zur Eiufuhr zum inländijchen Verbrauch vor dem 15. November gegenwärtigen ZHabres zugelassen werden kanu, wo der nächste vierteijährige Durcv|chnitt, nách reichem die Zulassung solchen Getreides gemäß den Bestimmun- gen besagter ‘Akten zu reguliren, ausgemaht wid; jo verordnen Se. Maj. 2c. | : :

Man sagt, der Herzog von Wellington werde eine Spezialmission nah Madrid antreten. t A

Die Geaeral-Dampfschissffahrteompagnie scheint in diesem Jahre feine gute Ge|chäfte gemacht zu haben ; denn sie hat nicht allein feine Dividende zur Bezahlung an die Actionaire erflárt, sondern leßtere müssen auch im Monat October -abermals 80,000 Pf. St. zur Lei- stung von Verbindlichkeiten einshießen, welche die Di- rektoren bereits eingegangen sind -

Die Edinburger Bibelgesellschast hat alle fernere Verbindungen mit der Londoner, der brittischen und der fremden Bibelgesellshaft aufgelöst. i A Nach Berichten aus: Port au Prince vom 17. Juli

war däselbst ein Decret zur Errichtung einer National-

garde, bestehend aus Jufanterie, Cavallerie und Artille- rie erlassen worden. z \

St. Petersburg, 2. Sept. Soeben. ist ein neues Censur Neglement erfchieuen, das am 22. vergan; genen Juni-Monats die-Allerhöchste Saufktion erhalten hat. Es besteht aus 19 Abschnitten, und umfaßt auf 12 gedructen Bogen 286 §§. Demselben zufolge ist die General-Direktion des gejammten Cêéusurwtsens im Reiche dem Minister des ¿dfentlichen Unterrichts, Ad- miral Schischkow, übertragen. Nächst ihm haben diè Minister der auswärtigen Angelezenheiten und des Jn- nern Einfluß darauf. Als höchste Censurbchörde im Reiche soll hier cine Ober: Censur -Committee errichtet werden, die unter den unmittelbaren Befehlen des Mi- nisters des öffentlihen Unterrichts stehen, und ihm bei der Leitung dieser Angelegenheiten Hülfe leisten soll. Außerdem werden bejondere Censur, Committeen* zu Moskau, Dorpat und Willna errichtet. Die Ober -

Censur - Committee bestehe aus einem Präsidenten, der

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bel bezieht, und aus 6 Cenusoren, jeden mit 4000

Gehale. Sie hat ihre besondre Kanzlei, die der reftor der eiznen Kanzlei des Ministers, Fürst. & rinsfy Schichraatow, dirigirt, Die 3 andern Cens Committeen bestehen jede aus einem Präses mit {

und 2 Censoren mit 3000 R. Gehalt. Der Präs

der Ober -Cenfsur-Committee erhält seine Dienstau lung und Entlassaung nur durch Se. Maj. Er ch die Censoren vor, welche der Minister zu bestätigen | Die andern Cenjur-Committeen stehen unter den Cy toren der g-lehrten Bezirke, von denen sle auch ( Bestätigung des Ministers) angestèllt werden, und ihnen die Ministerial - Entscheidungen zufommen las Der Jurisdictiou dieser Cenjur- Jnstanzen unterli alie im Junera des Reichs er:cheinende Bücher und riodiiche Schriften iu der Landes- und den frem Sprachen. “Außerdem soll tie bisherige Censur - C mitcee bei der Ober Postdireftion für die ausländisi Flugschriften und Tagedlätter, so wie die Cens Committee beim Minijterio des Jnnern für die R sion der aus dem Auslande fommenden Bücher | Schriften fortbestehen. Die Ober - Censur- Commiss empsjäaugt nur Befehle vou dem fie unmittelbar dir reuden Minister „-st-ht hinsichtlich ihres Gcschäftsfkre mit keiner Behörde. im Reiche in Verbindung,

leiter die Operationen der úbrigen Censurbehördén. ( tere haben ersterer alle wichtige Fälle, politische Eri rungen Úber die innern und auswärtigen Verhältniss} zur Revision und Entscheidung vorzulegen. Ausgent men von der Censur dieser Behörden: sind a) alle

giósen und kirchlichen Schriften über Gegenstände

Syuode, und der Commission der geistlichen Sh: obliegt. Theologisbe uud dogmatishe Schriften, wie auch Catechismen der protestantischen Glauben nossen, werden von der theologi|hen Fafultät Dor sonjtigéè relizióse Schriften der protestantischen Cou sion aber von den Consistorial - Behdrden cens b)Sämmtliche medicinishe Schriften,, welche der Du sicht der hier bestehenden medico- chirurgischen Afkade! und deren Abtheilung zu Moskau, imgleichen des dem Ministerio des Janern befindlichen medicinis( Conseils unterliegen. c) Die auf den, dem Mini des öffentlihen Unterrichts untergeordneten Univer ten, Akademien und höhern Lehranstalten (wohin a die medico, chirurgishe Akademie, die Masfkausche | theilung derselben und das- medicinishe Conseil bi Ministerio des Jnnern zu rechnen sind), bei feierli Versammlungen verlesenen Reden, Dissertationen | Schriften aller Art, die später zum Druck- bes dert werden. Die Herausgabe derselben muß jed im Namen der ganzen Universirät und nicht in dem einzelnen Verfassers geschehen. d) Sämmtliche voul Universitäten, nach zuvor erfolgter Genezmigung Ministers des öffentlichen Unterrichts, herauszugeb den periodischen Zeitschriften. €) Das -SFournal de

redigirte Zeitung, die Kriegszeitung (der Jnvalide), bleiben, wie bisher, unter der Censur der Autorität unter deren Aufsicht sie erscheinen. f) Die in den see Provinzen ersheinenden in- und ausländischen"?

(wie dies shon eine Allerhöchste Bestimmung vom März 1825 anordneète) unter der besondern Aufsicht!

General, Gouverneurs dieser Provinzen.

Leyranstalten geprüft, sodann mit ihrer Genehmigu den Censur -Committeen übergeben werden.

Frankfurt a. M. den 24, Aug. Die 25e Sißu

Landesreligion, deren Durchsicht, wie bisher, der (i

Petersbourg, die von der Afademie der Wissen scha}

gesbläcter, wié auch periodischen Schriften verbleil

Páda/ Mus der Provinz Minho, aus Tavira und Beira gische Schriften, die die Unterweisung der Jugend, osangen. Der GBouverneur von Alentejo hat ange-. bessere und gründlichere Lehrmethoden zum Zwecck hab y

müssen bei ihrer Erscheinung zuerst von den höher

dießjährige Schlußsikung, indem in thr die vier- naclihe Vertagung, vom 1. September anfangend » die Wiedereröffnung der Sibßungen im Monat Ja- (r 4827 beschlossen wurde. Auper- mehrern in Se- rat„Protocollen verhandelten Gegenständen kam nach dffentlihen Protocoll die fernere gejandt}chaft- Mittheilung zum Vortrage - welche das faijerlich ¡[he Kabinet dem Deutschen Bunde durch die Bun- , Versammlung als dessen Organ über den nun ab- rtheilten Untersuchungsprozeß zu Sr. Petersburg n die der hochverrätheri|chen Verbindung und Ver- drung angeschuldigtes Personen gemacht hat. Es de, außer einer dankendeu Erwiederungs - Note an K, russishen Gesandten Freiherrn von Arjtett zu- » ein Glucfwünshungsschreiben an Seine Majestät Kaiser von Rußland de¡chlossen, um die Theiinahme deutshen Bundes wegen der eben jo weije als glück abgewandten Gefahr, womit Setue Majcslat der ser, die allerhôchste Kaiserlihe Familie, der Thon das Russische Reich bedroht waren, auszudrücken. Jn Béziehung auf die Forderungen ver]chiedener cs, Gläubiger an den ehcmaligen Kurstaar Mainz die Besißer Kurmainzischer Landestheile ward von Königlich Sächsischen Hrn. Gesandten die Auzeige acht, daß die betressenden Acten nunmehr dem zum rägal- Gerichte gewählten Königlichen Appellations- chte zu Dresden zugefertigt wörden eyen... | Auch wurde die neuerlich herauszetommene Schrift

dnigl. Preuß. Geheimen Commerzienraths Wille- „„Von den Vorzügen des christlichen Moraiprin- nd scinem Einflusse auf Erzieyung‘/ auf den Wun]ch Werfassers durch den Königl. Preuß, Bundestags- Hdten der Bundesverjammlung üoderreihe. Die ammlung beschloß, dies Weck in ihre Búcherfamm- aufzunehmen, und dem Verfasser ihren Dank dag- u erfenuen zu geben.

Madrid, 24. August.-

Der großbrittannishe Ge- e, H. Lamb, hat sih bald nah der Abreise des gs ebenfalls nah San Jldefonso begeben.

Die portugiesische Regierung hat ojficiell von der gen die Zurücksendung. der verschiedenen Reginen-

fordert, die nach Spanien geflüchtet sind. Unsere rung soll hierauf erwiedert haben, daß sie diejeiben fern würde, wenn die portugiesische Regierung die ortugal anwesenden spanischen Liberalen, welche hwörungen gegen ihr Vaterland anz-tteln, von Gebiet verweisen wollte. Hierauf soll eíne zweite des Cabinets zu Lissabonn eingegangen scin, worin den Leuten nicht die Rede ist, und wodurch blos paffen zurückgefordert werden, ivelhe den bewußten lentern weggenommen worden sind. Nach eiuer hung im Ministerrath hat H. v. Zambrano hier- u Befehl erlassen, diese Waffen, die zur Empfang- [magen portugiesischen Commissarien auszu»

en, jon vielen Seiten gehn Klagen über den schlechten

der diesjährigen Erndte ein, Jn Cadix is der el an Lebensmitteln dadurch noch vergrößert wor- ein columbischer Corsar vor dieser Stadte kreuzt derz Schiffe auflauert, welches versuchen möchte, | Hafen einzulaufen. ifsabonin, 20, August. Der Gouverneur ‘von d melde, daß in dieser Stadt Alles ruhig ist Maß der beste Geisk dort. herrscht. Aehnliche Berichte

die Rebellen befänden si, jedcch ohne Waffen, mer zu Almendral, und fle würden, wie man e, die Jnfanterie nah Cherena und die Cavalles h Troxil geschickt werden, Aus der Provinz

an Jahrgehalt, Tafel - und Q uartiergeldern 7000 Â deutschen Bundesversammlung am 14, d. M. war j Agenten der Rebellen verhastet worden sind; leßtere

sind, ebenfalls entwaffnet, in Zamora.

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Berichte über den Gesundheitszustand aus dem Junern des Reichs vom Ende Juli. (S)hluß. ) ; VIL Sa sen, Magdeburg. Jn der er- sten Hälfte des Zuli traten die Krankheiten bei der anhaltenden Hiße mit besonderer Heftigkeit hervor. Mehrere, besonders alce Leute, wurden durch Schlag- fluß, ohne alle Vorboten, Opfer des Todes, ehe die Kunst Hülfe leisten konnte. Bei Landleuren erzeugten fi pFolge der angestrengten Feldarbeiten bei der daus-

4 n Hiße, ruhrarcige Kranfheiten und häufize Brechs

koliken, Ju der zweiten Hälfte. des Monats wurde bei wentger gleihmäßiger Witterung das reproèuftive Sy- stem häufiger ergrissen, besonders wurden mannigfache U fffeftionen gallichter Natur beobachtet. Das Schars lawfieber zeigte sich hin und wieder; epidemische oder fontagiôse Krankheiten haben- nicht geherrsht. Die Stierdlichkeit ist nicht ungervöhnlih gewesen. Mer lebdurg. Der allgemeine Gesundhertszustand erhielt sich während des Julimonats gut, ungeachtet der be- deutenden Hiße. Bei der durch dea hohen Hißegrad erzeugten minderen Achtsamfeit auf Luftzug, zu leichter Bekleidung und dem unvorsichtigen Flußbaden entstan- den indeß häufig rheumatisch -katharrhalishe Leiden, welche, mit Fieber gepaart, nicht selten eine _nervöse Grundlage annahmen, Frieseln, falsche Blattern und dergleichen Hautausschläge zeigten sich mehr als fräher- hin. Jn Passendotf bekam eine 26jäprige Frau, ohne eine. irgend aufzufindendé Gelegenheit zur Ansteckung, die Menschenpocken ; sie verliefen regelmäßig und gutar- tig. Gegen die weitere Verbreitung des Uebels war das Nôthige sofort angeordnet, Erfurt. Der Gesundheitszustand im Monat Juli war im Allgemei- uen. gut, und die Sterblichkeit nicht außergewöhnlich. Die außerordentliche Wärme erzeugte sporadisch Dyssens terien und Hamörrhagien, und durch unvorsizriges Trinken bei quälendem Duarst warden Beschwerden der Verdauungswerkzeuge hervorgebracht. \

VIIL Westphalen. Münster. Der Ge- jundheitszustand unter den Mensthen- war im Monat Juli im Allgemeinen gut; die meisten Krankheiten nahe men einen eutzündblichen Charäfter an. Ansteckendê Krank- heiten zeigten sieh nicht, außer zu Drensteinfurt-, wo bösartige Nervenfieber herrschten, an welchen kurz hin- tereinander drei Frauen starben, Von den sogenannten Hollandsgängern kehrten. sehr viele, frank an Fiebern in den hiesigen Regierungsbezirk zurück. Zu Nienborg und Schöppingen, Kreiscs Ahaus und im Kreise- Wa- rendorf famen in der leßten Hälfce des Monats fast täglich ganze Fuhren solcher kräüfên Arbeiter an. Durch die hiesige Stadr passirten allein 32 dieser Fieberkran- fen, Mehrêtre siad bereits gestorben. Die Schub blattern Iutpfung hatte erfreulihen Fortgang und wurde in manchen® Gegenden bereits beendige. Minden, Der vorherrschende allgemeine Krankheits - Charakter im Monat Juli war gaftrisch, mit rdeumatischer und ent- zündliher Komplikfation. Die tropische Temperatur vers aulaßte tropishe Krankheiten und Zustände, z- B. Le- ber- Entzündungen in häufiger Anzahl, u. s. w. Ein hösartiges Nervenfieber entwickelte sich in der Gemeinde Eldagsen, Kreises Minden. Alle Maaßregeln zur -Hei- lung der Erkrankten und gegen weitere Verbreitung des Uebels sind zweckmäßig und woie sich schon zeigt, mit

Fs: Moutes meldet der Gouverneur, daß dort zwei

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glüFlihem Erfolge angeordnet worden, Ju einigen-Dlf