1826 / 224 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 25 Sep 1826 18:00:01 GMT) scan diff

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U zustehenden Befugnisse überschritten zu haben.=Y 2

Fün fyr fige R¿ute 98 Fr. 80 C. Dreiprocent.

66 Fr. 35 6 : : pt. Am festlihen 3. dieses, als

f der Tag anzubrechen begann, waren S aer Sie in voller Bewegung, dem Kreml zueilend, w0 bald die Equipagen fich in ungebeurer Menge háäuften. Die Herren Minister und fremden Gesandten fuhren späterhin durch eine für sle bestimmte Pforte in den Kreml ein. Um 9 Uhr verkündeten Kanonendonner und Glockengeläute den ersehnten Au- genblick des Beginnens der Feierlihfeiten. Da das Krönungs- Ceremontell {ou früher mitgetheilt worden, ; so berichten wir, hier, mit Uebergehung der eigentlichen Krönungsfeierlihfkeiten, nur folgendes. Sobald Se. Maj. der Kaiser Nifolaus L ¿40 Purpurtnantely mit der Krone auf dem Haupte, das Scepter und den Reichsapfel in den Händen tragend, zugleich mit Jhrer | Maj. der Kaiserin Alexandra Feodorowna unter dem glänzenden, von-16 General. Majors getragenen Thron: himmel erschien, wurden des Volkes Gefühle im freudi- gen Hurrahrufe laut, womit es das Schmettern der zahlreiheu Trompeten, das Wirbe!n der Pauken und Trommeln, das dumpfe Dröhnen der mächtigen Glocken und den Kanonendonner |elbst zu übertônen suchte.

Aus den erhabenen Blicken Sr. Maj. des Kaisers strahlten Ernst und Würde, vereint mif Wohlwollen und Vaterliebe. Sr. Maj. zur Seite gingen rechts und linfs Jhre Kaiserl. Hoheiten der Cesarewitsh und Großfúrst Constantin und der Großfürst Michael Paw- lowitsh mit entblôßten Häuptern. Darauf erblickte man Jhre Maj, die hohe Frau und Kaiserin Alexandra Feodorowna im Purpurmantel mit der brillantreichen K-oue geschmückt. Freudenvoll ward das Woblaussehen der so geliebten als verehrten Monarchin bemerft. Prinz

mwmerherren als Assi Ihre Maj. die

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Karl v. Preußen nebst 2 Ober Kean stenten, ging Jhro Maj. zur Seite. J : | Kaiserin Mutter, Maria Feodorowna, i Begleitung

serl. Hoh. der Großsúrstia Helena ‘Pawlowna und Jhrer Staars- und Hofdamen, gleichfalls unter einem prachtvollen Thronhimmel gehend, begaben sich weit fruher als das Kaiserpaar zur Kirche hin und zurück. :

Erst um 12 Uhr war zu Ende, und. Se. Maj mahlin begaben sich in

Fhrer Kai

en alle dffentlihe Ceremonien . der Kaiser nebst Seiner Ge- die innern Gemächer des Pa- laisz doch bald nachher zeigten Jhre Majestäten {ic dein laut jubelndea Volke auf dem Balkon, dasselbe huldreihst begrúßend. - Um 2 Uher begaben Jhre Maje- táten in Kaiserl. Ornate sich zur Mittagstafel; vor Anfang derselben wurden den Majestäten vom Finanz- minister, General Canfrin, die goidenen Krönungs- Medaillen ehrfurchztsvoll zum Vertheilen überreicht, Am Xbend war die Stadt auf das Prachtvollste erleuchtet. Da diese Zllumination hier ausführlich za beschretben nicht möglih wäre, so wird hier nur erwähnt, daß“die Beleuchtung des Kremls eiue Million Rubel kostete. Der Jwan Wilifky (Johannis Thurm) war bis zu dem Kreuze, das auf der hell glänzenden goldenen Kuppel teht, mit couleurten Lampen behangen, und die neben der Kuppel angebrachten eisernen Bogenstangen bildeten eine Krone, die der ganz in Flammen ebende Riese auf seinem Haupte trug. Auch die 20 Nebenthücme, die den Kreml einshließen, glichen den. Feuersäulen. Jm Gaoeteu, wo aus sechs verschiedenen Gegendeu die herrlih|e Musik ertönte, tauben mehr deun tausend gekünstelte Dáume, gleichsam mit Flammensfrüchten be- hangen, und an den Mauern brannten die funstreich sten Arabesken; Sinnbilder und Namenezüge in Son- nenstra!ca, wodurch die dunfle Nacht in Tageshelle

Nordlichte glih. Das Allerhö hste Kaiferpaar geru, am Abend in einem offenen Wagen umher zu fahr! und unter den Jubeltônen des Volks die sehenswerthyf Flluminationen in Augenschein zu nehwen, j

Am 4. hatten die hôchiten Mitglieder des Synoy

wie auch die zwei ersten Klassen des Reichsadels jj

Ehre, der Kaiserl. Tafel zu \peisen, ; Am Abend geruhten die Kaiserl. Majestäten uy Kaiserl. Hoheiten in effenen Equipagen wieder ums zusahren, und die Jliaminationen zu beobachten, Am 5. Morgens um 11 Udzr ertheilten Se. Maj, Kaifer dem Seaat des Russischen Reichs, wie au len auswärtigen Gesandten Audienz, um von ihnen Gratulationen huldreichsst anzunehmon. 2

Stockholm, 12, Sept. Gestern sind Se. N der König von ihrer fkieinen Lustreise wieder zu Dr ningholm angelangt. Allerhöchjtdieselben habea die § wehrfabrif zu Nortelje und deu Wädds - Canal in hi sten Augenschein genommen, und die Stadt Oeregry mit einem farzenu Besuche beehrt. v Jn der Revisions. Committcee wegen der Erziehuy anstaiten des Reichs hat sih ein Ausschuß gebildet, | sich mit den vorbereitenden Arbeiten beschafttgen s und nux in diesim Ausschusse, nicht in der Commi selbst, führt der Bischof Wingärd den Vorsib.

Das Justiz Collegium hat die gerichtliche Bel gang des Commerzien- Rachs Filèn und seiner Curl ren genehmigte. Am 26, d. wird dieser merkwür! Jechtshaneel seinen Aafang nehmen. Die hièsige V senzeitunz liefert eine Stammtafel der Filènshen Fami wonach der gleihnamige Commerzien- Rath nicht "ruder des in Demerary verstorbenen Millionairs is Copenhagen, 16. Sept, Am 12 passirte | die eintae Zeir im Hafen von Helsiugdr vor Anfer| ‘legeue Rujsische Floite, aus 3 Linienschiffen, 7 Fre ten und 1 Corvette bestehend, in súüdliher Richt vorbei. :

Am Ende vorigen Jahres belief sich die Anzahl| Studierenden auf der Untversität zu Christiania aúf ! Nachrichten aus Reikiaviz auf Jsland vom | Aug. d. J, zufolge, 1st die leßte Hâlfce des vori Winters für den größten Theil der Insel sehr verdi lih gewesen, indem zwei Drittheile der Schaafe Hunger umgekommen sind. Auch ‘ist die Fischerei deu meisten Orten fehlgeschlagen, und im ganzen Lai haben ansteckende Fiber geherrscht ,- woran ene 1 unbedeutende Änzahl Menschen gestorben ist.

Die Kommissionaire der Korn Spekulanten, \ch{! man aus Aarhuus, betreiben in hiesiger Gegend einigen Tagen den Aufkauf vou Kornwaaren aufs tigstez besonders wird Hafer gesucht, den man 291 Mark die Tonne bezahle. Seit einigen Wochen ben wir hier faum die nöthige Butter befommen |! nen, die gleichfalls auf dem Lande aufgekauft und | sandt wird 2c. i

Aus dec Schweiz, 16. Sept. Die Uceder| der Verrichtungen der Justizbehöroden des Kaul Zärih im Jahr 1825 weiset nach, daß von 4144 die sämmtlichen Friedensrichter des Kantons gebra Streitfálle 3214 gütlich/ verglichen und 932 den fou tenten - Gerichtsstellen sind Überwiesen worden. J den an die eilf Amtsgerichte gebrachten Zi ten sind 477 durch dieselven gütlich verglichen, 490 | gegen rechtlich entschieden worden. Von ihren Urthe sprúchen wurden 126 durch Appellatidn weiter gezo) Eben diese Amtsgerichte haben sich wit 6 Krimin und 961 Poliz:yfälen beschäftigt. Von vier dieser | tern sind die Urtheile appellirt worden. 198 gerichtl Konkurse wurden von den Amesgerichten verhand! Das Ehegericht hat 328 Eheeinsegnungen bewilligt 14 abgeschlagen. 17 Ehestreite sind durch seine Bei pungea versöhut worden ; 95 Ehen wurden temp0

verwmendel7 wurde, und der Horizont einem furchtbaren

q) aber gánzlih getrennt; vier früher getrennte Ehen N irden wieder vereinbart.

W Windstoß warf das Vellarium am August?'s Mau ‘o-

vilstreitimt

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Die Zahl der Varershajts- n war 239, j Madrid, 95. Sept. Die verwittwete Prinzessin en Beira, eine Schwester des Kaisers von Brafilien, elche Madrid bewohnt, hat (#0 meldet ein Privat- chreiben im Drapeau blanc) sih auf das Bestiminteste eweigert, der an sie erlassenen Aufforderung, det Por- giesischen Constitution deu Eid zu leistea, zu genügen. iese Prinzessin har sich, auch nach dem Tode ihres p :mahls, des Jnfanten Peter Karl oou Spanien, ín ¿sem Lande aufgehalten, weil ihr Sohn, der Jnfaut don Sebastian, Groß- Prior der Maltheser:- Ritter diz- s Königreichs ist, und die Statuten dieses Ordens stimmen, daß derjenige, welcher diese Wärde bekleidet, h im Gebiet S. K. M. aufhálten soll. Der Junfaut noch mindecjährig, und dies ist wahrscheiulich die rsahe, warum er bisher zu j-ner Etdesleistung noch cht aufgefordert worden ist.

Der neue General Schaßmeister, Don Remiza, ist er der reichsten Privat-Leute Spaniens, und hat sich i vielen Gelegenheiten um den Staat verdient ge: ¿ht Noch vor Kurzem hat er, 1m Einverstäaduiß t dem Marine Minister, ein Schiff ausgerüstet, wel- s in Mahou unter Segel gegangen ist, und einem geblich Columkischen Corsar , der aber nichts anderes

als ein Englischer Szeräuber, mehrere Prijen wie

abzenommen. Man hat an Bord -des Corsars ch nicht einen einzigen Columbier, und nur Englän.

und Nordameritaner gefunden, welche sämmtlich ch Madrid gebracht worden sind,

Briefe aus Lissabon melden, daß nah den jüngst þ Madeira, Terceira, Sn Miguel und Fayal ange: menen Nachrichten, die Constitution auf diesen vier seln beschworen, und dies Ereigniß durch öffentliche e gefeiert worden ist. Z :

Rom, den 6, Sept. Se. päbstlihe Heiligkeit ha- den Monsignor ‘Giovanni Antonio Benvenuti zum olegaten von Forli, und den Monsignor Giuseppe rabini zum außerordentlihen Delegaten von Frosi e, uicht miader eine Specialgerichts- Ksmission für vier Legationen ernannt, die bereits nah Ravenna ereist ist, Die Mosaik bei der Tafel, welche Se. ligkeit dem Könige von Frankreih zum Geschenke acht haden, die den Schitd des Achilles mit dessen ten vorstellt, und in Paris-allgemzine Bewandorung gt hat, ist nah der Zeichnung des beruhinten Mah» Michael Köck, eines gebornen Tirolers,“ ausgeführt den, Seit zehn Tagen hatten wir hier mehcere itter, die verschiedene Unglücksfälle verursachten,

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zu Boden, wobei ein Arbeiter gecôdtet wurde. h Dlikskcahl- fiel auf den. alten Thurm de Conti-umnd ümmerte einen Theil des Daches, Eiau aùderer stahl beschädigte den Pallait von Fiano und die Lorenzenkirche in Lucina, und bei der Jsola Sacra de ein Schisfer, als er eben seinen Kahn mit einem N an einen Baum befestigen wollte, vom Blib er- el, : Corfu, den 12. August. Der Lord - Oderfomm: s Indei in seinem Proflama vom 8, August an, erx aus Calamo die Nachricht von ciner unter dem [[svoife eines Bootes, das aus Morea angekommen ausgebrochenen Krankheit erhalten, welche aus ex- ),/n Gründen für pestartig angenommen wird. Von Personen, die {h im Boote befanden, find in 10 11 drei gestorben ; die Krankheit der zwet Uebrigen F nie ge{ährlich zu seyn. Es wurden fozleich naH e&uag dec Krankheit alle Vorsicitemaßregeln ge- n, das Boot nach einer entfernten unbewohnten gebracht und bewacht, Der Loro Oderfominissir

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sen von hier abgehen sehen.

a ati gi - genauen Beobachtung der? {on bestehen: anttâtsgeseße und d ierúber 82 C6 noi dis nenden Verordnungen, t Up e Sueanfe RER Túrkei, Der Oesterreichishe Beobachter enthäfc folgendes aus Konstantinovel dea 31. August: Am 29. Abends, balo nach Abgang der leßten Post, erhielt die Pforte duich mehrere Tatarn des Serasfiers R-schid Pascha die Nachricht von der am 15. Augus erfolgten Einnahme der Stidt Achen, nah einem hartnäcktgen Widerst:nde- von S-ite der Besaßung, we:ch? dabe! gi dßs tenthetls niedergemaht wurde. Gura zat sch ih die Akropolis eingeschlossen, die auf lange Zeit mit Ledens- mitteln verschen sein soll. Größeres Gewicht, als auf die Einnahme der offenen Stadt Athen legt diz Pforte auf die freiwillige Unteëwerfung von 32 Dôörfera und Ortschaften in Attifa, welche durch Deputirte dem Se- rasfier ißre Huldigung und die Versicherung, sich ruhig verhalten zu wosllen/ dargebracht haben, ___ Die fortwährenden Nordwinde hindern noþ immer die Ankunft von Schiffen und Nachrichten- aus dem Archipelagus; indessen wird behauptet, daß der Kapu- dan Pascha, nachdem er die an zwei seiner SHiffe er- littenen Beschädigungen ausgebessect, die Srcation vor Mityletie verlassen habe, um einen abermaligen Versuch gegen Samos zu unternehmen. Der heutige Tag war zur Aafhebung des seit drit- tehalb Monaten in dem ersten Hofe des Serails bestes henden Lagers und zur feierlichen Zurúckbringing der Fahne des Propheten bestimmt. Leider ward di? Freude dieses shnlich erwarteten, die vollflommene H-rstellung der Ruhe bezeichnenden, Tages durch ein anderes, sehtö trauciges Ereigniß gestört. Eine in dec Näze von Bagadhsche- Kapassi (Gartenthor) in einem Bákerladen zufällig ausgebrochene Feuersbrunst hat, bei dem ¿außerst heftigen Nordwind?e und dem wegen anhaltender Dúr“e eingetretenen Wassermangel, in kurzer Zeit so \chnell um sich gegriffen, daß alle Hálfe und alle Anstalten lange vergeblich waren, und eine sehr große Strecke der Stadt vom Gestade am Hafon bis zu den Méescheen Sultan Osmans und Sultan Bajasid’s, und von da

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bis an die Mauern dés Serails, und lángs diesen bis an das Meer von Marmora he2rab, mit vielen Pallásen der Großen und Märkten, durch di: Flamme verwüstet wurde. Der Sultan ließ die Thore des Serails duen, um den durch das Feuer verunglúcckten Gelegenheit zu verschaf» fen, ihre Habselizfeiten dahia zu retten, den Großwesir und den Seraskier an der Spiße, wa- r | sichert, es habe alle bei einem solhen Ereignisse nut môdglihe Ordnung geherrscht; allein selbst gegen Mitter- naht war es noch nichî vollständig gelungen, den ver- heerenden Flammen auf all2a Punften Einhalt zu thun,

Alle Minister

en unablássiz bemüht, die Löôsch-Anstalten zu leiten z. ammitlihe Truppen waren unter Gewehr; man vet

Nachstehendes sind Auszúge aus den neuesten.

Blättern des Specateur Oriental:

Smyrna, 4. August. Es war uns schon lanae efannt, daß der. Kapudan Pascha die Jnsel Samos úchtigen- wolle, und wir hatten zu diesem Zwecke eine roße-Anzahl Landungstruppen und griechischer Matro- M | Jeßt erfahren wir auch, das gtriehische Geschwader, ungefähr 40 oder 50

Seegel- stark, sch unterstanden, der ottomanishzn Fiotte

egenüber sich aufzuskellen ; diese hat es indessen in diz luht gejazr. Dies ist die alleinige Ursache, welche

den Augriff und “die Einnahme von Samos verzôgert hat, und der vielen lächerlichen Gerüchte, die zier ver- breitet worden, ungeachtet, har noch fein erunstliches

reffen statt gefunden. Ädbrahim Pascha, der seit einiger- Zeit ‘fin Tripo-

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lizza war, ohue die mindeste Bewegung zu machen, t

In mit seiner Armeè nah Argos aufgebrochen und

nt alle Einwohner dieser Jusei zur mdgzlicchen

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dort eine Stellung genommen. Bei dieser Nach