1826 / 227 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 28 Sep 1826 18:00:01 GMT) scan diff

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Die. ¿bon Barcelona berichtet über folgende

oroio fte einung: Der Condufkteur der Brief- mrd E M R F Barceloùa -befaud sich in dec Nachr zun M. Aulte um halb drei Uhr, mit einem einzigen Pil 2 aufSem Wege hierher; der Himmel war heiter „5s Mond schien äußerst hell, die Luft war ruhig und die Temperatur ziemlich warm; als pló6lich ein heller Schein. den ganzen Horizont umfing, als ei es ein Bliß. Der Schein fam von Nordost y welches die Richtung aller in diesem Jahre gespürten Erdbeben ist. Er war so hell, daß man die fleinsten Gegenstände so gut wie bei Tage unterscheiden fonnte. Die Pferde blieben, wie vor Entseßen, pldblih stehen, und blicéten und horchten nach der Erde. Der Condufteur vernahm aber gar fein Geráush. Während zwei Minuten unge- fähr wurde der Schein immer heller, bis daß der des Mondes ganz verdunfelt wurde, und verschwand allmählig, wie er zugenommen hatte. Sogleich seßten sih die Pferde aus eigenem Antriebe wieder in Bewegung, und weder

dukteur noch der Postillion, welche diesen Be y ve U L F j | | haben, um das Land wieder zu erobern, das diese f

rit bei ihrer Ankunft zu Protofoll gaben, bemerften irgend etwas anders, als daß ihnea von Zeit zu Zeit starke Züge so heißer Luft entgegen famen, daß ihnen der Atyem- davon benommen wurde; dagegen bemerkten, sie eben so wenig irgend ein Geräusch als eineu aus- fallenden Geruch. :

Fünfprocentige Rente 98 Fr. 53 C. Dreiprocent 66 Fr. 45-C. Y i

London, 16, Sept. Die neuesten Nachrichten aus Manchester lauten ziemlih gut. Jin Laufe der verwichenen Woche haben wiederum viele der so lange Zeit arbeitslos gewesenen Weber Beschäftigung. erhal- ten und mehrere große Fabriken, in denen bisher wd- cheatlih nur vier Tage lang gearbeitet worden war, sind jebt wieder völlig beschäftige. Wenn in der lau- fenden Woche ähnliche Fortschritte gemacht werden, werden so ziemlich alle Arbeiter beschäftigt und die Spinnereyen die vollen sechs Tage in dex Woche in

Thâtigkeir seyn. Das Arbeitslohn hat sich freysich bis

“jeßt noch nichr echôht und es sinden sih noch immer nicht wenig Personen auf dem Rathhause. ein, die um Beschäftigung an den Landstraßen bitten.

Der bekannte Hopfenbauer Ellis beschäftigt der- malen in seinen sehr ausgedehnten Gärten zu Barming, nahe bei Maidstone in der Grafschaft Kent mehr als 4000 arme Leute, hauptsächlih aus London und der Nachbarschaft, mit dem Lesen uud Dôrren des Hopfens. Nie ist der Hopfen reichliher und besser geräthen als in diesem Jahr. i

Jn Mexiko is durch Ausiedler «aus Corolina und Georgien mit dem Anbau von Baumwpzolle ein Anfang gemacht worden, |

Auf die von den Municipalautoritäten in Lima an den General Bolivar gerichtete Addresse, worin auf ¿ine Abänderung der gegen den General Berindoaga and Dou Jose Teron erkannten Todesstrafe angetragen vurde, ethielten sie folgende Antwort:

Meine Herren! Nichts wúrde mit den Empfin- dungen des Libertadors übereinstimmender sein, als die Bewilligung Jhres Begehreus; aber, wenn sie auch in dem Todesetfenntniß nichts anders, áls die Bestrafung von zwei Unglücklichen und die auf ihre Fzmilien zu: rúfallende Schande und Betrübniß erblicfen, .|0 müs jen Sie doch auch die úblen Folgen in Betracht ziehen, welche in diesem Falle aus Nacisicht und Nichtbestra- fung entstehen würden. Erinnern Sic sich, daß dies

publif herabseßen, und ähnlichen Verbrechen diz Y ófaen, die sich bet Nichtbestrafung ins Unendliche j mehren würden.“ Die Gesebe, ‘die sih noch in i Kindheit befiaden, würden. alle ihre Kraft verlie wena- man sle durch die Ausúbung einer “beson Gnade außer Wirksamkeit seßen wollte, Die ganze tion verlangt ein abschreckendes Beispiel, und der 1 tador fanun den Lauf der Gerechtigkeit nicht hen Beriadoaga ist nicht als General verdammt, son) als Kriegs - und Marineminister. Kein gericht Proceß war jemals regelmäßiger geführt und den seße mehr gemäß, als der seinige. Wäre er als neral verurtheilt, so wäre die Procedur gleichfalli ibrer Ordnung gewesen, aber der -Libertador hätte Revision des Processes anordnen fônnen, Der Lib; dor ging von jeher sparsam mit dem Vergießen Blut, und bojonders mit amerifanishem Blut, Werke; aber einige Tropfen vatermörderishen Y würden nicht die Strôme von Blut entsühnen kön welche die erhabenen Vertheidiger von Peru verg

räther verkauft hatten. Der Libertador bedauert d

daß er Jhren Wänschen nicht beitreten kann, da

Ausführung des Urtheils mehr als. ein Beispiel,

wie eine Strafe der Verbrecher zur Nothwendigkeit 1 Jsse G. Perez,

General sefrerair Sr. Exc. des Liberta)

Nach Juhalt eines von dem Courier mitgehii Privatbriefes aus Brüssel soll dagegen, Privatdri aus Lima und den Versicherungen von angesehenen Brússel wohnhaften Peruanern zufoige, Berindoa einziges Vergehen kein anderes sein, als in die gi mei Pláne Bolivars eingedrungen zu sein. Er seiù angebliher Mitschuldiger wären als Opfer Intriguen des - Lidercadors gefallen, der offenbar 1 der abjoluten Gewalt trachre und alle die sich ihm wa wide:seßben möchten, aus dein Wege räume. ÿ reë der daselbst (zu Brüssel) befindlichen Peru glaubt, daß decselbe je nah Columbien“ zurüctfch werde. Der Courier bemerfc übrigens, daß ül Aeußerungen úber Bolivars Pláne nur als. Gerücht zusehen seyen.

Brüssel, 22. Sept. Am 19. d. M. ist die S! Ostende von einem |chrecklihen Unglück betroffen i den. Das dortige Pulvermagazin, welches 1225 nen Pulver, jede zu §0 Pfund enthielt, ift um 10] Morgens in die Luft geflogen. Zwei nahe belegene ernen sind beinahe gänzlich zer|tôrt, und es sind Häuser in der Städt mehr odcr weniger beschä worden. Die Zahl der Todten uud Verwundeten noch nicht befanntz - sie scheiut aber nicht so groß seyn als man es befürhten mußte. Mam spricht 1 20 Todten und lebensgefährlih Verwundeten.

Wien, 20, Sept. Jhre Majestäten der Kaiser 1 die Kaiserian sind heute Nachmittags im erwüns sten Wohljeyn von Weinzietl hier eingetroffen.

Sonnabend den 16. Sept. sind Se. k, k. Hoheit Erzherzog Palatinus mit Höchstihrer durchlauchtiz| Gemahlinn, der -Erzherzoginn Maria Dorothea, |. Hoheit; Sonntag den 17. Sept., Jhre Majestät die E herzoginn, Herzoginn von Parma, mit Sr. Durchlau dem Herzoge von Reichstadt; Montag den 18. Sept., f, f. Hoheit der Erzherzog Ferdinand Kronprinz, da Se. k. k, Hoheit der Eczherzog Franz Carl und Hd dessen durchlauchtigste Gemahliun, der Erzherzog! Sophie k. k. Hoheit ;. und Dienstag den 19. Sepr. S

Staatsrath

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e, f. apost. Majestát, Färst von Metternich, sind ¿ Nachts über Junsbruck, Salzburg und Weinzierl, Johannisberge zurúc hier eingetroffen. Jus der Schweiz, 20, September. Der Freèi- vorn Krudener hat dem Vorort bloß erhaltenen Ur- doh noch nicht weitere Anstellung angezeigt. Der tionssefretär, Herr vou Fuhrmann, besorgt einstwei- die Geschäfte. : Der Staatsrath von Wallis hat, um dem Handel Verkehr aufzuhelfen, der Transport der über die plonstraße gehenden Waaren auch fúr Fest - mnd ntage gestattet, blos die Stunden des Gottesdien- quszenommée!1?. | Der Repräsentantenrath des Kantons Geuf eröff am 4. Septbr. eine auf vierzehntägige Dauer be- ete außerordentliche Sißung. Die Versammlun;-

vom 4. und 6, September waren der Untersuchung"

Genehmigung der Wahlhandiungen gewidmet, w9o- fúr den periodishen Wechsel: des Rathes dreißig Mitglieder in denselben getreten sind, die dann am 9. zur Eidleistung zugelossen wurden, An die- dage erstattete der erste Syndif, im Namen des tsraths, nah verflossener Jahresfrist, Bericht üßer B hrauch, welchen er von den ihm auf diesen Zeit- bewilligten außerordentlichen Vollmachten für Po- der Fremden und der Druckerpresse gemacht hatte ; bericht ward für die vorläufige nähere Würdigung jen an cine Kommission gewiesen, Der erste Ge- an die Tag'aßung berichtete hierauf von den Tag- gsverhandlungen über eben diesen doppelten Ge- nd, welhe die nochmalige Verlängerung des Kon- 16 vom 14. Julius 1823 zur Folge hatten, und trug alsdann in Geinäßheit dieses usses darauf anu, daß auch ihm hinuwieder er-, e Vollmacht zu außerordentlichen tlih. jener gedoppelten Polizeiaufsiht für - die eines Jahres möchte gegeben werdeu, und in der weitern Ausdehirung, daß nicht nur, wie Schriften, welche die auswärtige Politik und ligióss Polemik betrefffen, sondern von nun- an was die (innere Politif oder die Staatsverwal- der eidgenössishen KFantone angeht, der Zensur orfen werden soll. Bei der am gleichen Tag er- 1, und am 11. fortgeseßtei vorläufigen Erörte- es neuen Geseßvorschlages zeigte sich, wenigstens sprehenden Gliedern, weit mehr Gegner als idiger desselben, besonders. hinsichtlich der aber- Erweiterung, die der Zesur zu geben verlangt von 15 Rednern sprachen nämlich 11 dagegen dafür, Mit Mehrheit ward \{chlüßlich die Er- g der Kommission von 13- Gliedern, die den ntwurf prüfen soll, dem Práfidenten Übertragen. an versichert, der Pabst habe dem im Kollegium t, Michael zu Freiburg aufbewayrten und tref} ordneten Naturalienfabiner des Erziehungsraths jóne Sammlung von Medaillen geschenkt. Der 0ye, Pfarrer zu Neu - Freiburg , hat es mit ei- züglichen Colleftion amerifanisher Schmetterlinge Lt. c im Kloster Muri befindliche Fúrst Abt von Se. “getreu seinem folgerechten Entschluß, von dem ichen Jahrgehalt, der ihm bestimmt wäre, nichts | zu beziehen, hat dem Vernehmen nach seine jüng- enllonen zu einer Stiftung für 2 Studierende ‘el, die aus der Stadt Wyl oder denn doch gus St. Gallischen Landschaft Toggenburg oder Rhein )a und ihre Studien bei den Jesuiten gemacht

Maßnahmen

deren Verhandlungen diesmal besonders: großts-Jnteresse gewährten, wurde am Schluß auch ein Berichce úber die beinahe vollendete Versorgnng- von 26 heimathlosen Kiu- dern vorgelegt, E » Ds

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Bromberg. Am 9. August wurde die goldene

Hochzeit des Domainenbeamten Plucinsfky zu Luzisk gleihzeitig mit der 50jährigen Amtsjubelfeier scines Bruders, des Probstes Martin Plucinsfy zu Margo- nin, in der fatholishen Pfarrfirhe zu Wongrowiec, im Beiseyn eines sehr zahlreih versammelten Publifkams, feierli begangen. Bemerkenswerth ist es, daß eben dieser Pfarrer es war, der vor 50 Jahren gleich nach erhaltener Priesterweihe, seinen ersten Trauungs- Aft an dem Jubelpaare verrichtete und nun, an seinem ei- genen Amtéëjubiláo, im 7áten Lebensjahre, der wieders holten Weih-Ceremonie des Jubelpaares beiwohnen und dieje in Person mit vollziehen fonnte. __ Liegniß. Der Bürgermeister Kommerzienrath Bergmüller in Grünberg, der durch seine verständige Thätigkeit um die dortige Stadt: Kommune sich fort- während verdient macht, beabsichtigt die Bildung eines Vereins zur Verbesserung des Weinbaues und der Obsts baumzucht. Er hat die für - diesen Verein entworfene Statuten bei der Zegierung zu Liegniß eingeecicht, welche seldige als zweémnäßig ercannt und genehmigt hat. Schon sind viele Besißer von Weinbergen und Obsktgärten diesem Verein beigetreten und,es ist zu er- N daß derselbe seegenbringend ins Leben treten wird,

Landwirthschafelihe Berichte aus dem Junera des Reichs vom Ende August. T, Ostpreußen. Königsberg. Selbst die âlteslen Landwirthe wissen einer so frühen Erndte, als der diesjährigen, sih nicht zu erinnern. Dieselbe -ist je- doch tiksichtlih der Sommersaatèn \{chlecht, und in Bes treff des Roggens mittelmäßiz. ausgefallen. Ju meh- reren Kreisen wird besoaders auch Futtermangel gefürch- tet. Ueberhaupt dürfte die diesjährige Erndte den un- ergiebigsten des Landes beizuzählen sein, indem selbsk Gemüse und Gartenfrúchte mißrathen, Das Fehlschlas gen der Kartoffeln scheint, wenn nicht in den nächsten Tagen Regen eintritt, beinahe unfehlbar. - Als eine Seltenheit für dies Klima verdient bemerfc zu werden, daß in Memel schon am 10. Aug. ohne alle Kunst ge- zogene reife Weintrauden vorhaaden waren. Die unge- wdöhnlihe Dürre äußert sich darin auch nachtheilig, daß sie die Bestellung der Winterfelder verspätet, indem der Aer an vielen Orten sv zusammengetrocfnet ist, daß die Erdschollen mit Aexten zerschlagen werden müssen. Gumbinnen. Durch die“ ganz ungewöhnlichz heiße und dürre Witterung haben nicht nur die Sommerfel- der so bedeutend gelitten, daß, besonders in dem südli- chen Theile dieses Verwaltungsbezirks, gänzlicher Miß- wachs statt findet, fondern auch der Hzugewinn sehr ungünstig ausgefallen ist, und vou dem zweiten Schnirce wenig oder gar nihis erwartet werden darf. Die Hä- tungen slnd fast gänzlih ausgebraunt, und es herrscht an vielen Orten schon j:6t Mangel an Viehweide. Di: Hoffaung auf eine ergiebige Kartoffelerndte ist vereitelt,

(indem schon mehrèntheils das Kraut derselben vertrock-

fônigl. Hoheit, der. Herzog Anton von Sachfen, m

Höchstihrer durhlauchtigsten Gemahlinn, der Erzherz nec ist, und die Früchte davon in der Erde verwelfen,

An Bestellung der Winterfelder ist bei der anhaltenden Dárre no#h gar nicht zu denken.

11. Westpreußen. Danzig. Die schon früher zeäußerte Besorgniß des gänzlichen Mißratzens der

Erkenntniß von den weisen und unpartheiischen NRich- tern des hôchsten Tribunals der Nation ge[prochen ist.

Es abäudern wollen, hieße, ihren Ausspruch mißbilli- | ginn Therese k. k, Hoheit, im erwünschten W3ohl\) gen, und sich selbff zum Richter über [olche erhabeue hier angekommen , ‘un e Zinsen versügen mag.

d sammtlich in der f. k, Hofbur T. : und ausgezeihnete-Richter segen. Den Verräthern ver- | abgestiegen. t t g (Pwelzer, gemeinnüßigen Gesellschaft , wel: zeihen wollen, hieße, die moralischen Gefühle der Re- Se, Darchl. der Haus-, Hof- und Staatekanz!ff 12. und 13, d. in Zürich versammelt war, und

tssen, Die Gelder werden dem Bischof vou g Übergeden, der bei Mangel an Subjekten frei