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KöschGk (Ufer-Lusthaus) bis zum Sarbhana. Die Thore des Serails, bloß wir verstärktea Wachen besezt, blieben offen, um den Unglüfiichen im innern Hofraume eine Zufluchte stätte zu gewähren. Von allen Seiten schleppte man ‘gerettete Hab}eligkeiten herbei 7 auch das neu herge stellte Pforten Gebäude (der Pallast des Großwesirs) wurde, wegen der Nähe der Gefahr, geräumt; das Feuer [sprang auch wirkflich von der Ee der Serail- Mauer beim Alai-Köschk auf dieses ‘gerade gegeuüber liegeudez Gebäude. und legte es in Asche. Von da wü thete der. Brand durch die Diwans-Straße fort bis zu den Mojcheea Sultan Osman's, welche stark beschädigt wurde, und Mohammed. Paschas; érgrisf den Besestan (den gedeckten großen Markt) den es größten Theils verzehrte, und berührte den Hofraum der Moschee Sul- tan- Bajasid's, Auf diesem Zuge des Feuers“ wurden die Palláste Redschib Effend1's, Agenten d:s Pascha von Azreyvten, des Kiaja Beg (Ministers des Junern) und des Hußni Bei z' dann die zwei großen Waaren Nieder. lagen, Wesir-Chan und Eltschi.Chan, nebst mehreren an: dern assehulihen Gebäuden, ein Raub der Flamtnen.‘/
¡Ein anderer Arm des Feuers erstreckte sich am zweiten Tage vom Alai- Köschf in súdlicher Richtung bis in. die Nähe des Kadriga-Limani (Galeeren Hafens) berührte die Moschee Snlitan Ahmed's, bedrohte das Gebáude des Finanzministeriums, das jedoch verschont blieb, wendete sich nah dem Quartier Condoscale, und weiter -nach dem armenishen Viertel, verwüstete die dortige Wohnung des armentishe.n Patriarchen; und en dete ia der -Náhe des Jeni-Kanu, am Meere von Mg- rücara. ‘/ i L: Sus
„Der dur diese schreckliche Feuersbrunst angekich- tete Schaden ist lehr beträchtlih, da der Brand gerade den reichsten Thel ver Stadt, wo die ofeneù und ge- deren Märkte“ C Ticharsha und Besestan ) die bedeu tendsten Waaäten-Niederlagen (Chane) und die größten Palláste gelegen sind, betreffen hat. Das re ulaire Mi- litair wär die ganze Zeit hindurch unter Waffer, und der Seraskier, Hussein-Pascha, so wie der Großwesier, durchstreisten, uur von wenigen Bewaffneten begleitet, ivährend des Brandes die Stadt. Dieser Umstand, so {wie das Oëèffnen- der Thore. des Serails beweisen das große Vertrauen der Regierung: zu dem Geiste und der Stimmung des Volkes, bei welhem man bei diesem An- laß feine Spur von Meuterei bemerkte, wodurch aljo jeder Verdacht, daß das Feuer absihtlih gelegt, oder verbreitet worden sey, vershwindet. Der Großherr läßt seit jenen Unglücketagea, unier der Aufsicht des Woi- woden von Galata, täglih Ledenomittel an die armen Abgebrannten vertheilen.“ l i
,, Der Sultan beschäftigt sich unablässig mit der neuen Organisation. des Militairs 20,000 Mann sind bereits in der Hauptstadt zu dên} chon b:stehenden zwölf Linien Regimentern geworben, und größtentheils auch schon uuiformirtz; sle werden fortwährend exerzirt, und Sultan Mahmud wöhnt noch immer sehr häufig den Wafsfenúbungen- bet. Der Bau der Kasernen in Scy tari, Daud« und, Ramis-Pascha- wird nicht, wie es gleich näch dem Brande geheißen hatte, gusgeseßt, son, dern vielmehr auf thätigfte betrieben,‘
‘¿Die Pforte hat durch mehrere von Reschid Meh- med Pascha aus dem Lager vor Athen abgefertigte Ta;
tern die Nachricht von dem von diesem Seraskier gegen
die. zum Entsaß der Akropolis bei Lessina, unter Fabvier Karaisfafi 2c., gelandeten Griechen erfowtenen Siege erhalten. Der -Verlust der Lebtern wird in den Berich- ten des. Serasfiers auf 1500 Mann. an Todten und
Verwundeten, 7 erbeuteten Kanonen, Fahnen u. [. w. angegeben» A
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Algierische gewesen sein kdunte) gesehn.
¡7 Die Rathsversammsungzen, welche gleich nac dey Eintreffen der leßien Kuriére aus Ackerman bèégganen hatten,- werden seitdem täglich fortgeseßt.
7 Das - Pestudel scheint. in den leßtoerflossenen 14 Tazien au Juntensität verioreun“ zn haben, raffte jedo noch immer, besonvers unter den Armeniern und Juden, viele Opfer dahin. ‘‘ :
Aus Smyrna wird vom 2. Septbr. gemeldet: ¿Der Kapudan: Pascha hat am 28. August die Rhede von Mitylene verlassen, und bei Scio Aùfer geworfen, wo er sich bis zum 25.-aufhieir, Da an diesem Tage ein frischer Noröwind sich erhob, ging er’ in der Rig tung von Samos uuter Segel, während er seine leich cen Schiffe nah Sajadschi sandce, um Truppen ein zunehmen. D165 gesammte Geschwader Sachturi's lag im Hafen von Vathi an der Nordküste der Jusel, und fonnte nur mit größter Gefazyr und Mühe wegen dez Windes die See gewinnen. Der Kapudan Pascha zog hieraus- nicht den geringsten Vortheil. Auch die Ein shiffung der Truppen unterblieb, Das Gerücht verkün, digt, etn Wiúdstoß habe die türkische Flotte bis Budrun (Halikarnaß) geworfen; ein anderes sagre, sie- sei wie der dei Scio.// :
,; Brièfe aus Alexandria vom 12. August wmelben, daß die dortigè Expedition noch nicht segelfertig sey; doch haben einige Kriëgsschiffe einzeln die Fahrt nah Morea (oder nach Candia) unternommen.‘
„Am 24. August erschien der Admiral Neale, am Borîz des Linienschiffes Revenge, von der Fregatte Se ringpatam, und einem Kutter begl!eitst, auf der hiesizen Rhede.. Am 29. fruh gingew® die Fregatten Cambriam uóid Seringpatani, dann die Korvette Rose, nachdem sieè eiue Verstärkung von -Seesoldaten von Bord ‘des Revenge an sih gezogen hatten, man sagt, mit Auftrd gen gegen die Seeräuber, untèr Segel. Am 31. erschie nen, als Adlôsung oder V-:rstärkung, zivei noch nicht iù
Smyrna gewejene englische Kriegs], die, Fregatte |
Glasgow und die B.igg. Chanticleèc , auf der hiesigen
-Rheoe.
„Der Oberbefehlshaber der K. K. Seemacht im Archipelagus, General Marquis Paulucci, befand sid am 22. August auf dem Rückwege von Nauplia ia den Gewässern zwischen Tino und Syra." S UE
— Ein Privatschreiben aus Ttiest vom 23. Sept, (in der Allgemeinen Zeitung) meldet: „Man will nu abermals versihera, daß Lord Cochcane im Archipel eiu geroffen sey: ein Schiffer hat ein dahin segelndes Gt |chwader vön ‘eilf Schiffen, (welhes doch vielleicht daé Man üg! hinzu, er habe -bereits das Oberkommando über 10 griechishe Schiffe angetreten. Als Cochrane am 29. Aug: in Cagliari am Bord einer Fregatte einlief, wur) de er dect feierlih begrüßt, seßte abernach einem Aufi enthalte von wenigen Stunden seine Fahrt nach Na! poli di Romania foct, nahdem er -erfähren, daß jen Dampfsch} zwei Tage vorher die neh ult? R ichruiig geuvommen hatte. — Nach B iefen 13. Sept, soll Athen am 24. Aug. nach einem hatt näâkizen Gefechtè durch Karaiskati uud Fabvier entjeh! worden sein.“
Königliche Schauspiele. Montag, den 9. Oct. Jw Opernhause: „Hum
ristishe Studien,‘ Lustspiel in 2 Abtheilungen; aus deli
Franz. von Lebrun. Hierauf zum Erstenmale weE holt: „„Der goldene Schlüssel,“/ große fomische Dees Pantomime- mit Tanz, in 2 Abtheilungen, mil M0 \chinerieen und Verwandlungen, von Lewin...
Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.
Redacteur Foh n
aus- Corsa vom’
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yreußishe Staats - Zeitungs.
E 2ST
O erlitt, Dienstag, den 10ten October 1826,
Amtlihe Nachrichten.
Ne ERTLE dDES Tat,
i „Jm Bezirk der Königl. Regierung uGumbinnen ist der bisherige Predigtamts, Candida- Adam Immanuel Sadowsfki zu Königsberg zum zwei- (en Prediger an der Kirche zu Sensburg, und der-bis- herige Rector Gregorovius zu Eckersberg zum Pfar wer an der Kirchs zu Groß, Scürlack berufen;
zu Köln ist der bisherige Pfarrer zu Gey, im Re gierungebeziif Aachen, Joh. Lambert Brewer, in die Stelle des verstorbenen Prarrers Rhedecker als Hülfs- pfarrer zu Gleuel im Landkreise Köln, und
der bisherige Pfarrer zu Seelscheidt, Matthias Burggraf, zur Pfarrstelle Königl. Patronats zu Hen-
nef im Sieyfkreise, welche durch die freiwillige NResigna-
tion des bisherigen Pfarrers Schmiß erledigt gewesen, c(ruannt, und i t
die Ernennung des Weltpriesters, Hubert Kirsch als Mies zu Cúrten im Kreise Wipperfürth bestätigt worden,
Angekommen. Der diesseitige außerordentliche Ge- sandte und bevollmächtigte Minister am Kaiserl. Oester- reichischen Hofe, Fürst v. Haß feldt, von Lüben,
Der Kaiserl, Russische Feldjäger Alexejew, als Kourier von Warschau.
Durchgereist. Der- Kaiserl. Russische Feldjäger eld, als Kourier von Mosfau - über Brüssel nach ondon.
Zeitungs-Nachrichten. A us la n-d.
Paris, 3. Oftober. Gestérn hat der Herzog von Doudeauville, Minister des Königl. Hauses, ein großes Diner gegeben, welchem die Minister und das diploma- tische Corps beiwohnten, Morgen wird der Kaiserl. Oesterreichische Botschafter, Graf Appony, zur Feier 4 Namensrages seines Souverains, ein großes Diner
eben,
Aus Havre schreibt man Folgendes: Wir haben êurch außerordentliche Gelegenheit díe bestimmte Nach:
| richt ethalten, daß Hr. Buchet v, Martiguy als 9ober-
ster Aacut für den Französischen Handel bei der Repu- blif Columbien in Bogota installirt worden ist, Man étwartet ehestens den Befehl der Regterung, daß dit
: Columbische Flagge in die Französischen Häfen zugelass-
|
sen werden sollé. Dies Ereigaiß wird besonders fär Havre von Wichtizkeit sein, denn in diesem Hafen tis das erste Columbische Schif}, Ayacucho, eingelaufen, und von dessen Masten wird zuerst die Columbische Flagge wehn.
Aus der vom Moniteur mitgetheilten Uebersicht von den Arbeiten der Commission für die- Entschädi- gung .der Emigrirten oe"giebt sih, daß ein Dríittheil der Enschädizungs- Rk, en bereits auf die Namen der berehtigten Personen eingetragen worden sind.
In Boulogne hat sih eine wohlthätige Gesellschaft unter dem Namen Société huúumaine gebildet, welche unter Andern stets einige Shwimmeë unterhält, die zur Rettung von ertrinkenden Personen ängestellt sind. Es verdanken bereits sechs Menschen ihr Lebzn“ den Schwimmern dieser Gesellschaft.
Das Assisengeriht wird sich in einigen Tagen mit den Verhandlungen des Prozesses eines Falshmünzers beschäftigen, der beinahe weiter nihts anfertigte als Sechsliardsstúcke *), Bei seiner Verhaftung zeigte er den größten Gleichmuth; gestand sogleich sein Vers brechen und seßte sich unter den Augen des Polizeicoms- missarius, der ihn verhaften sollte, sogleih zur Arbeit, um ein so!ches Stück zu: machen. - Dieser Mann, Na- mens Franz Tenance, genaunt ODhne-Nase, war ab- wéchselud Uhrmacher, Spiegelpolirer, Soldat und Mes chanifus; und hat bei jeder dieser Beschäftigungen im- mer die größte Geschicflichkeit bewiesen. Er ist 64 Jahr alt, und verdankt den Beinainen Ohne-Nase einem in Oesterreich erhaltenen Säbelhiébe.
Die Etdile erzählt folgende allerdings etwas un- wahrscheinlihe Geschichte von einem andern merkwürdi- gen Künstler. Ein Perrückenmacher in Philadelphia, welcher bis zum 62sen Jahre nur seinem Handwerke gelebt hatte, erfand vor einiger Zeit etne Seeuhr, welche súr Kriegsflotten bestimmt ist. Sie hat die Gestalt ei- nes hohen Thurmes, und zeigt die Stunden durch Ka- nonenschüsse an, welche die Kraft eines Achtundvierzig- pfünders haben, Der Dampf ist die bewegende Kraft dieser Uhr. Bei einem vor einiger Zeit damit in der Stabt angesteliten Versuche lernte aber der Künstlereine bôse Seite seizer Erfindung fènnen; beim zwölften Schlage der Mittagsstunde war nämlich im- ganzen Stadtviertel feine Fensterscheibe mehr ‘ganz. Der Erfindér wurde zum Schadenersaß veruktheilt, und mußte, weil er uicht bezahlen fonnte, ins Gefänaniß wandern.
Fünfprocentige Reute 97 Fr. 80 C, — Dreiprocent. 66 Fr.
Mager
*) Eíne kleine kupferne Münze, welche sich noch von der Zeit * “vor der Nevolution ‘hershreibt und 7F# Cent, werth ist.