1826 / 238 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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gewesen. Die meisten vorgekommenen Krankheiteu wa- ren gostrisch- bilidser Art, mitunter saÿ man auch öôrts- liche Entzundungen. Das hier in Koblenz eingetretene Scharlachfieber , welches schon früher von seiner Bösar- tigfeit etwas verloren hatte, läßt nun bdeträchtlih nach. Aachen. Obwohl die große anhaltende Hiße die Anstrengungen bei den Erndtearbeiten , ferner auch der dabei vorkommende übermäßige Genuß vonck Obst und vershiedenartigen falten Getränfen zur Eñtstehung und Vermehrung von allerlei Krankheiten gegründete Be- |orguisse erregt hatten, so haben diese Umstände den-

Bere

noch feine Veranlassung zu bôsartigen Krankheiten qt geben, vielmehr ist der Gesundheirszustand im Allg, meinen noch als befriedigend zu erahten. rièr Die natürlichen Blattern haben, so viel bis jet %efanit geworden ist, nicht weiter um sich gegriffen, was haupt, sächlih den schleunigen Nachimpfungen und den glei angeordneten Sperr, Maaßregeln zugeschrieben werde darf. Ju einigen Orten des hiesigen Regierungsbezirt sind Nervenfieber ausgebrochen , welche ich jedoch bi; jest nicht weiter verbreitet haben.

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der auf der Königl. Universität zu Breslau von Michaelis 1825/26 statt gehabten Promotionen,

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Königliche S-hchaus pie le,

“Dienstag, 10. Öftober. Im Schauspielhause: „Der Freimaurer“, Lustipiel- in 1 Aufzug, von Koßebue. Hierauf zum Erstenmale: ¡Herr von Jch‘, Lustspiel in 1 Aufzug, aus dem Französischen, von C. Blum.

Facul- Tag Namen Titel der von den Promovittq

täten. jder Promotionen. der Promovirten-: Vaterland, geschriebenen Disssertationen,

Medizin. 28. Oct. 1825. Emil Valeutin Weigel Schlesien. 1 De Cauteriis, : 1A

dito 9, Nov. 1825, Eduard Ferdinand Sauer- | Mark Branden: | De Medicina populari,

mant L Le burg. :

Philos. 22. Nov. 1825, San He, Schlesien. O gon ad Euripedis Ie

enam,

Medizin.] 23. Nov. 1825, Karl Wilhelm EduatckLu d- dito De naturae in vulneribus 80.

E nanlis actione. dito 2. Dec. 1825, Benjamin Ginsberg dito De cónsensu anim1 eft COTPOrs, dito 9, Dec, 1825. Maximilian Joseph Andreas Großherzogth, De Prodromo historiae rei her. ; Anton Adamstkíi U L Posen. bariae in Polonia a suis in. L118 usque ad nostra tem. ; pora. dito | 12. Dec. 1825. Wilhelm Berkan Cohn- dito Dec Emeticorum Parva in dos S E : adhibitorum virtutibus, dito 14. Dee. 1825, Fabian Ludwig Neuländer Sbleslen, De Analectis ad Semioticey - t latiorum, Ginginarum et den. tium spectantibus. dito 28. Dec. 1825, Anton Sobeczfo e dito De Serb salutiferis, dito 4. März. 1826. Ernst August Schül ki dito De fèébri morborum remedio dito 23. März 1826, | Goctlied Peter Tru sen Mart Drauden. 1 De steuma. i ¿ burg,

Kathol. 2. Juni 1826. } Johann Gottlieb Buslaw Westpreußen. De lingua originali Evangeli : theolog, secundum Matthaeum, _Philos, 20. Juni 1826, Karl Schönborn e «4 Wroßherzogth. T De auflänfia declamationun,

: - Posen, quae Georgiae Leontini n y ? i 1E CXTAnt, dito 21. Juni 1826, | Ernst Julius Scholz p Schlesien. De figura guttae?cadentis in : j : âCre res1stente, dito 41, Aug. 1926: Eduard Mäller A dito FEuripedes deorum populariun i Ccontemtor, dito! 17, Aug. 1826. | Julius (70 E i dito Prolegomenhña ad vyitam Attici : quae vulgo Cornelio Nepoti | adforibitur.

Und zum Erstenmal:: „„ Die Mäntel ‘/, oder: „„D Schneider in Lissabon“, Lustspiel in 2 Abtheilun ge aus dem Französischen, von Carl Blum. :

Mittwoch, 11, October. Jm Schauspielhaus: My Kamäleon „‘/ Lustspiel in 5 Abtheilungen, voi Beck,

Gedruckt bei Feister

und Eiserêderff. Redacteur John.

inen Grund zu ern

Allgeme

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preußische Staats - Zeitung,

Ne 238.

Berlin, Mittctwo

Amtliche Nachrichten.

Sn des Tages

Seine Majestät der König haben den Herrn Fürsten Heinrich zu Carolath- Schônaich zum ersten Obder- Zágermeister zu ernennen geruhet.

Mrs. 71ck, Ex + chIRREMLE 2

Des Königs Majestät-haben den Contreftor Lan d- voigt am Gymnasio in Merseburg zum Professor zu einennen und das für ihn ausgefertigte Patent Aller- höchst zu voliziehen geruht. |

ÉDA2=114 AMAREB C Dai? Wi * L TME A TOLSUI H

Der bisherige Proseftor bei der Universität in Greifswald, Dr, Barkow, ist zum Proseftor bei der Universität in Breelau, und zugleich zum außerordentr- jlihen Professor in der dortigen wmedizinishen Fakultät ernannt worden,

Der bisherige Oberlandesgerihts - Referendarius Katl Robe ift zum Justizkommissarius bei den Unter- getihten im Trebnib)chen Kreise Schlesiens, mit An- weisung seines Wohnortes zu Trebniß, bestellt worden.

Angefommen. Se. Exe, der Staats-Minister, teiherr v. Brockhausen, von Stettin. Abgereis. Der Kaiserlich lu ssishe Feldjäger llexejew, als Kourier nach Paris. Durch gereist, Der Königl. Würtembergsche Ka- binets- Kourier Riegel, von Stut*gard nah St. Pe- tersburg.

Zeitungs-Nachrichten. Unland

Mosfau, 28, Sept, Folgende Erklärung ist hier erschienen :

Die Zweifel, welche Rußland: noch über die Natur

tines ungerechten und plôßlich:n Angriffs hegte, sind gehoben. bls etwas unmögliches anse

Einen Monat lang mochte Rugsland es gern hen, daß im tiefsten Frieden, lichen Unterhandlung, ohne ster Erörterung, ja selbst ohne Vor- Klage und ohne vorgängige Erklärung der

lumitten einer freundschafi

band von ehexrscher

ch, den I1Ilten Occober 1826.

Ce E T R E

P T P S Er

russishe Gebiet zu verleßen, in dasselbe einzufallen, und zugleich Aufstand uad Köteg dahin zu briagen. Diese so natúrlihe Meinung war nichts desto weniger ein Irrthum. Nicht, wie Rußland es in seiner Mäßigung und in seinem Wohlwollen annahm, eine von jenen, unseren Grenze: venachbarten barbarishenm Völker schafs ten hat dieselben unversehens überschritten, es ist die persische Armee selb|, welche plôblih unsere Posten angègrissen, un' egen das Janere unserer Grenz- Provinzen vorgerüct ist, Auch is es nicht etwa irgend ein unruhiger Be {chlshaber, der, den Befehlen des Schach zum Tro6, sie führt z es ist sein eigener Sohn, es ist der muthmaßlihe Erbe seines Throns, der diesen Einfall leitet, und ihn mit Aufforderungen zur Empö- rung begleiter, Gezwungen, der Gewalt Gewalt und dem Kriege Krieg entgegenzuseßen, wúrde Rußland es sich zur Pflicht machen, im Angesichte Europa?s die Be- [chuldigungen, auf welche Persien die Nothwendigkeit dieser äußersten Maßregeln gegtündet hätte, zu widerles gen, wenn es die Beschwerden dieses Staats kennte oder dieselben zu ergründen vermöchte, Aber obwohl der Gegenstand ‘und die Ursachen des Zwistes, den nun die Waffen entscheiden werden, Rußland un- befannt sînd, wird es, sich auf ewe flúchtige Dar- stellung seiner Verhältnisse mit der Regierung, von der es angegrissen worden, beshränfend, beweisen, ob es einen solchen Bruch der Tractaten und aller Grunds- sáße des Völkerrechts erwarten durfte, P

Zu derselden Zeit, als denkwürdige Triumphe jenes edle Bündniß krônten, wélthes das europäische Conti- nent gerettet und der Welt den Frieden gegeben hat, hatte es der gôttlichen Vorsehung auch gefallen, die Anftrengungen Rußlands in, dem Kawpfe, den es gegen Persien zu bestehen hatte, zu segnen, Mehrere persi- [che Provinzen waren von -den rufsischen Heeren eros dert worden, und da, in Folge ihrer Siege, Persien um Frieden augesucht hatte, so wurde am 12, Oftober 1813 zu Gulistan ein Vertrag zwischen den beiden Mächten unterzeichnet. Jn diesem Vertrage bestand seitdem die Richtschnur ihrer gegenseitigen Verhält- nisse. Derselbe hatte, nach der Grundlage des Status quo ad praesentem, den Stand ihrer beiderseitigen Besik- zungen bestimmt, und legte Rußland nur zwei wesentliche Verbindlichkeiten gegen den Hof von Teheran auf, nämlich: den Sohn des Schach, welchem dieser selbst sein Erbe zusichern würde, als rechtmäßigen Erben der persischen Krone- anzuerkennen, und in Einverständniß mit per- sischen Commissarien die nähere Bezeichnung der neuen Grenzen. zu bewirken, welche durch den Vertrag von Gulistan denjenigen Provinzen, mit denen das rus- sische Reich sich erweitert hatte, angewiesen waren. Die erstere jener Verbindlichkeiten ist von Rußland mit der sorgfältigsten Genauigkeit erfüllt worden, und sos

Persiens seinen Truppen befohlen hábe, das |