1826 / 241 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 14 Oct 1826 18:00:01 GMT) scan diff

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dàs er uns verursacht hat, vergessen, und dex Tag des Friedens wird der Tag der aufrihtigsten Vereinigung sein, Nur genothdrungen und in Widerspruch mit un- serm Charafter seßen wir den Krieg fott, uñd werden ihn mit der lebhaftesten Freude endea, wenn wir ohne Unehre Frieden erlangen können.‘ Zar Bewahrung vôlliger Gleichheit ist der Vorsilß im Coagxresse und eben so auch die Reihefolge bei den Unter|schristeu durh's Loos bestimmt worden.

Unsere Blätter enthalten die friegsrechtlichen rev i- dirten Urtheile aus dem Hauptquaärtiere zu Bhurtpore vom 28. Januar- úber deu Bombardier Wm. Herbert, | der bekanntlih s. Z., zum Feinde in die Festung überge- gangen war, Und das Geschüß derselben wider das Brittishe Belagerungsheer gerichtet hatte, so wie wi- der zwei Kanoniere wegen Desertion, dié ebenfalls mit jenem Herbert ‘in der Festung zu Gefangeaen gemacht wurden ; nebst der Bestätigung durch den Oderbefehls-

haber Lord Combermere, Aus diesfeu Papieren geht ein }.

seltsamer mißh-lliger Zustand zwischen dem Lord und den Mitgliedern des Kriegsgerichts hervor, die er in dem Bestätigungs-Spruch bitter, tadelt, daß sie Herbert der Desertion nicht schuldig gefunden, sondern bloß we- gen verübter Feindseligkeit wider [die Brirt. Waffen zum Galgen v -artheile, und daß sie "die andern Bei: den nicht zum Tode, sondern bvioß wegen Felonie auf 14 Jahre zur Tcansportation verurtheilt. Die Zeitung von Mauritius vôm 10, Juni ent? hâlt ejne seltsame Uebersicht, die auf Anorduaung der Regierung und ín Felge„ iner im Februar 18253, hufs Vernichtung der Ratten und Vözel, der Plage det Jnsel, erlassenen Proclamatión gedruckt worden ist, Nach Juhalt der!elben sind. in 8 Districten niche weni ger als 830473 Rattenshwänze und, 233549 Vögeltöpfe aufgebracht worden. p Ecwas Téltsames is, daß der Mayor von Plymouth nicht frößer als um 11 Uhr vereidet werden“ darf, li- dem die Gemeinde, der Jncorporations Acté zufolge, bis zu genanuter Stunde. äuf die Ankunft des "Prrors vön Plympton oder seines Haushofmeisters warten muß, da vor diesen, Falls einer derselben erscheint, die Vereidi- gung des Mayor vor sich gehen soll. Bekanntlich hat aber seit der Aufhebung der Klöster durch Heincih VIIL gar fein Prior von Plymnpton und eben so wenig ein Haushofmeister desselben mehr existitt, P Von Capt. Franklin und Dr. Richardson sind Nach, ricten vom Bären? See- eingegangen; die gejammte Maaunschast der Expedition war im besten Wohlseyu. - Kopenhagen, 7. Oct. Der Schwedische Géneral Graf v. Bijdenstjerna ist hier angekommen- und der K. Großbr. ‘Charge d’Affaires. Browne wird nächstens

Kopenhagen verlassen. . X-ch ist unser Minister am } T sle umgebenden Tribunen schon bei den frühern Festen

mit immer neuer Abwechselung mit dem, den Erbalier

Franz. Hofe, Kammerherr Juël, hier eingetoffen.

In Weile in Jütland feierte man vor eiñigen ‘Ta- gen die Oeffnung des Hafens, welcher in den lezten Jahren daselbst angelegt worden. ist. i :

In Rönne auf Bornhoim hatte mar abermals ‘den Jahrstag der Anwesenheir Sr. K. H. des Prinzen Christian, den 418. September, feierlichst begangen.

Vom Main,“9, Oct. Jun der 11ten Sibung der zweiten Kammer der Landstände des Großherzogthums Hessen war die Erörterung über den Antrag des Abge- o-dueten v. Kuder, auf Erlassung eines Gesebes gegen die üÜberinäßigen Mackelgedühren und auf Errichtung einer Landeskredit Anstalt, an der Tagesordnung. . Der Antragsteller begründet in einer ausführlihen Rede sei, nen Antrag näher und führte im Wesentlichen an, daß ihn nur allein die Sorge für den Landmann, der, wenn er in der Noth sei, durch {were Prozente so hart ge * drúcft werde, zu seinem Antrage veransaßt habe, und’ daß er mit der von ihm vorges{chlagenen Kreditanstalt

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terthanen auf die leiht möglihste und wenig fosisyj, L

lige Weise die nôtzigen Kapitale erhalten ;- 2) geg eine zu schnelle - Aufkündigung des Anleheus gesichtt

neu Summen, durch fleine Ersparnisse die entlehat

máßige Matkelgebúühren fourde von allen Seiten als sehr wohlrhátig anerfannc, dabei aber bemnerft, daß ein sol, ch2s Geseß, wie die Erfahrunz zeige, dei weitem nid in dem gehörigen Umifänge vollzogen werden könnte iudem die Wacherer ets ueue Schleichwvege eatdeckten, wodur sle ihr abscheulihes Gewerbe bemäntelten, Dy

| Antrag auf Ercichrung einer Landesfredit-Anstalt dage,

gen fand fast ungerheilten Béifull ; dies sey, führte ma an, -das einzige Mittel, wodur man das Land und insbesondece das platte Land retten fônne; sie sey eien Wohlthat, deren Größe faum ermessen und mit keinen

andern Gut, was die Regierung in Verein mit den |

Srändèea dem Lände zu geben im Stande wären, vey glichen werden könne. Za gleicher Zeit etfannte man übrigens mit dem Antragsteller an, daß eine solche Kre ditanstalt durch ein geregeltes Hypothekenwesen (ein Hypotheken: Ordnung) das die Regierung zugesichert habe, bedingt sei; dénn uur dadurch, daß leßteres be

stehe, werde und fônne die erstere ‘den nôöchigeu Kredit

erhalten, Nach einer ausführlichen - Berathung ward úbrigens die Sache an *-n Aus|[chuß (der in der

Hr. Staatsrath Hosmann bemerfc hatte, daß es det Regierung von großem Jiterresse sein werde, Ansichten üder die Art und Weise, wie die künftige Kredicanstalt errichtet werden soll, von den- Ständen selbst zu hören, wenn alsdann der Ausshuß sich mit den Mitgliedern der Staatsregierung in Kommunikation sebe, seine At sichten mit den ihrigen austausche und auf beide Grün

de einen Plan baue, der den Beifall der Kammerer |

halte, so wáre es -môglih, noch auf diesem Landtage ci nen [o wichtigen Gegenstand zu erledigen.

Jhre Maj. die verwittwete Königin von Bayetu | sind mit dea Prinzessinnen Marie und Louise von

Bayern und den Prinzessinnen Amalie und Cäcilie von Lau sanne fommend, am 5. d. bei Jhrer Königl. Hoh. der Frau Marfkgräfin Amalie zu Bruchal „eingetroffen. Die Anzahl“ der in diesem Jahre zu Baden angt fommenen höchsten und hohen Badegäste und anderen

auf 7481 Personen belaufen.

Die am 23. v. M. zum veuntenmale, in Gegew |

wart Sr. Majestär des Königs von Würtemberg satti

gehabte Feier des landwirths{haftlihen Hauptfestes jy 1 Kannstadt, war in jeder Beziehung eiae der glänzenden.

seit dessen Einführung. - Wenn die Kawmpssäute und die

derselben, Professor von Thouret, auszeihnenden Ge: schmack. erbaut worden waren, so zogen dieselden do

s vorzugsweise bei der diesjährigen Feier- die allgemei Aufmerksamkeit auf ch. Ein auf der Säule, anstatt .

des Kapitäls, angebrachter, aus Welschkoru verschiedener Farben gefertigter Korb, mit dea s{hdöusten F-ld- und Garten Gewächsen gefüllt, gewährte einen eben so im posanten als lieblichen Anblick, und die durchaus mit rothen Aepfeln beseßte, und mit Kränzen von versie denen Obst'orten gezierte Siule Flänzte auf dem wil ten Plaße jedem Zu¡hauer sihtbar. Die schönste Wit

f terung, eine zahllose Menschenmenge, und" eine allge

meine Theilnahme entsprahen dem Eenuß, den das Fest felbst gewähtte.

Ma drid, 25. Septbr. Vor einigen Tagen haben .

unruhige Auftritte in S. Zldefovjd satt gefunden. Meh!

rere Ausoretßer der Gärde warey nämlich verhaftet, vor eine

folgende Hauptzweke erreichen wolle: 1) sollèn “die pt

Militair-Commission gestelle und wiewohl das Geseh

seyn; 3) 1oll es ihnen mözlich gemacht werden, in fj, #

Gelder abzutragen. Ein tristiges Geseb gegen ü

siën Sißuz verstärkt weêden #1) zurückverwiesen, weil

Fremden hat, nach dem dasigen Badewochenblatt sih |

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fár cine er è Des-ttion die Todesstrafe nicht ausspricht,

iaudte die ¿ommission doch mir Ruksiche auf die obwaltzuden amstände und auf die große Z1ihl von De- “ronen, M0 gegenwärtigen Fall die Todesstrafe verhän- 18 u mden. Im Augenblick, wo das Urtheil veoll- verden sollte, versammelte sih aber das ganze lon, umringte das fommandirte Piquet, und die Zldateu schworen, den erster niederzumachen, der Feuer eben würde. Bald war Alles in Aufruhr, und tur is der Chef der Garde, Graf von Esöpagne, sich uach dex Caserne- | i : : hergestelit werden. Die Soldaten riefen ihm zu, di Verurtheilung ihres Kameraden sei ungerecht, das Ge- seh spreche tle Todesstrafe niht aus, und da ein Môr- der, der zu den Königl. Freiwilligen gehöre, Gnade ge: funden a si der Gencral zum Könige, stattete ihm genauen Bericht ab und nach einer ziemli langen Berathung erfolgte die Begnadigung der 4 verurtheilten Ausreißer. Aus Ciudad Rodrigo meldèt man die Ankunft der Pottugisischen Besaßung von Almeyda, Die Offi: iere derselben versichera, der Enthusiasmus für die Con- stitution best:he in Portugal nur in der Gazeta, diz Méhrzahl sei deu eingeführten Neuerungen durchaus abhold; und es sei unmöglich, daß diese Constitution (inge best:he, weil sie den Jnteressen des Adel;-und der Geistlichfeit nachtheilig sei.

Arch in unserm H “e fiuéen häufige "nd zähl- reiche Desertionen statt, und die Befehlshaber müssen- die strengste Aufsicht sühren, damit das Uebel nicht wei-

tex um sich grei]se; :

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T úrfei. Der Spectateur oriental enthälc in sei

nen neuesten Blättern (außer den gestern mitgetheilten) selgende Nachrichten :

Smyrna, 25. August. Se. Exc. Hassan Pascha i neuerdings als Pascha von Smyrua destàtigt wor- den, und vereinigt unter seinem Befehl die Fchöônen Provinzen MagnesiageCassabar, Guselissar, Tira, Baen- dir 2c.¿ er fommandirte bereits ¿n den Paschalifs Sparta und Satalia, dem sogenannten Tete. Auch (t ihm dié Civil, und Militärregierung des ganzen Küstenlandes von Smyraa bis BDudrun anvertraut,

An Montag hat sich“ ein Pestfall ereignet, - der

habe, fônne man fie hier nicht versagen. Hieraufs-

begab, fonute die Ruhe einigermaßen 4

ten Mühe so viel Wasser austreiben fonnte, um ihc damit den Gebrauch 1hrer Sinne zurückzugeben. Smyrna, 1. Sept. dir genießen hier volfom- mene Ruhe; dasselbe ist mir sämmtlichen P -vvinzen des ottomanischen Reichs der Fall. Nach der neuen Organijation ist Kleinasien jest in 4 Paschalifs. einges theilt, ia das Paschalik Swuyrna, Cogna, Brassa und Seras in Armenien. Rumelzen ist gleichfalls in 4 Pa- |chal;fs getheilt. . Yussuf Pascha, der in Magneña bes fehligte, geht uach Aleppo über. : _„77Die Kanonîtere Hassan Pascha’s halten wdhentlich mehxmals Uebungeg, bei denen ein aus Constantinopel gekommener Topchi sie unterweist, Auch versichert man, daß der Oheim des jeßigen Kyaja-Bei binnen Kurzem hierher fommen werde, um die Truppen nah dem ueuen Systeme zu organisiren. : Am leßten Moatag deh 23, furz nah Sonnenun- tergaug zeigte sih in Osten 39 Grad úder dem Horis zónt ein Meteor, das in 1 Min. 10 Sek. einen Raum von 115 Graden in westliher Richtung durchief und sich in mehrere Strahlen theilte, wobei man eine ziem- lich starke Detouation hôrie und ein viel helleres Licht als während seines Laufes erbliéte, Es durchlief 90 Grade und hinterließ: einen hellen Lichtstreif, der erst nah 3 Minuten 30 Sek. wieder- versi nd; während seines Laufes sticg ein leuhtender Rauch voou ihm auf, dessen lebte Spuren erst nach 8 Min. verschwanden. Napol» di Romania, 8. Augast. Am 8. Juli haben die’ Jouier (d. h. die aus Kleinasien und den Jn seln des Archipels uach Mores. geflüchteten Griechen) eine Versainülang gehälten- und beschlossen, unter dem

[Manien: Jonische' Schaar, ein regclmáßiges Korps

[zu bilden, das den Waßliprah: „Religion und Vaterland// erhalten soll. Diese Schaar wird von einem General befehligt werden und außerdem einen aus 15 Personen bestehenden Verwaltungsrath nebst eis em Sefretäir uud Schaßmeister erhilten, Nur Grte- hen aus Kieinasien und von deu Jaseln des Archip.ls fónnen ing dieses Ko: ps aufgenommen werden ; - diejenis gen; die schoòn in gudoeru regelmäßigen Regimentern stes hen, dürfen uur nach erhaltener Bestimmung der Res gierung aufzgeudmmen werden. Der zehntè Theil aller dem Feinde *abgenommeaen Beute fließt in die Kasse der Schaar, um zur Verpflegung: der Verwundeten und

aber zum Glück feine weitere Folgen hatte, Etn Schuh- [Unterhaltung der Wittwen uad Waisen der Jouier, die |

macher ist an der Pest gestorben, uyd man mißt seines Tod allgemein dem Umstandè bei, daß er Leder gekauft

und verarbeitet hat, das von Enos hergefommen wak}

wo die Pest seit einigen Monaten wüthet,. je6t ader, den léßten Nachrichten zufolge,“ nächzulassen aufänzgt.

Der Befehlshaber der brittishen Seemachr im Nittelmeere, Adwiral Sir Harty Neale, s am Mon 4g von Malca hier eingetrofféu. “Die amerikanische lotille ist am 21. jeaseits Milo, nach Westen {tzeurend, geseheu worden. Die österreihische Flotille befand sich im 22, in den Gewässern“ von Syra.

Die ariehi\che Flotille unter Sachturi lag am ),, 93 Segel stark, zwishen Samos und Nifkara. Miauli war am 21. in Napoli mic der Einschiffung ines Korps Rumelioten bejchästigt, das- er mit seinen Ohiffen nah Hydra, wo man eineu Augriff- erwartet, erseßen sollte.

Die außerordentlihe Hiße dieses- Jahrs (das Ther- meter stand hei uns einen Monat lang unveränder- h auf 29 bis 32 Grad) hat unsern Boden fo sehr lsgetrocknet, daß die Aerndte dadurch ungefähr um 1 Tage verspätet worden ist, Der größte Theil der

Unserer Nachbarschaft auf den Ebenen liegenden Dör- ft i in diesem. Augenblick ohue alles Wasser; ja der Bassermangel ist so groß, daß, als in der lebten Woche ne schwangere Frau. in dem Dorfe Budja (1 Stunde n Smyrna) in O{nmacht fiel, man nur mit der größ

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imKampfe sür Religion und Vaterland gefallen siud, ‘verwandt zu werden. —_Sdrahim Pascha ist 20 Tage lang frank ina Modon géweseu uud nah seiner Wiederherstellung nach -Tripo- lizza aufgebrochen, wo er am 20, Juli angekommen t. Am 30. Juli sind 1500 Mann” von Tripolizza abgegan gen, Um das Land auszuspäáhen. Am 1. August stießon sle auf Nifitas und die jomsche Schaar, Nach einem sehr kurzen Gefechte zogey sie sich. nach Tripolizza zu- rúdck, von wo Jbrahim Pascha selbs uun agupdbrechen wollte, um dié 1 der Nähe stehenden Griechen ‘in Per: son anzugreifen. rid, i

Kiutaki: Pascha steht mit 7000 Mana in der Um- gegend von Athen. Goura ist mit nur 300 Mann in der Akropolis eingeschlossen, Váasso und Sreziotti soll es in der Dunkelheic der Nacht gelungen sein, sih mic Goura zu vereinen, so daß die Besaßung der Akropolis jest ungefähr 1300 Mann stark sein wücde. Karaiskaki ist mit seinen Epirocen von Napoli di Romania abge? zogen, um Athen zu entsesen. :

Die europäischen Griechenvereine shicken tagtäglich Lebensmittel uud Kriegsmunition hierher. Die neue- ten Nachrichten von diesen Vereinen lassen hoffen , daß sle binnen Kurzem noch bedeutendere Unterstüßungen renden werden. Unter anderúu ist die Rede von einer

neuen Anleihe von 20 Mill Gt Q Alexandrien, 13. Aug. Es laufen täglih] Schiss: