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befanneen Welt, die Zerstörung so mancher Srädte und | das Emporfommen. anderer, die Größe und der Verfall dey Staaten : alles dies sind Lehren, die wir benußen, Aegela, die uns gegenwärtig zur“ Richtschnur dienen fônnen. Unter “den vielen physishen, moralischen und politischen Revolutionen, welche die Geschichtschreiber erzählen und die Philosophen untersuchen, hat die un: srige ‘nit ihréès gleichen. Fn China folgten Dyuastieen auf Dinastieen vou den Zettza Fo - Hi's bis zu- dem Tartarnstamme, der sich des Throns bemächtigte, Die Aegypter zählen 341 Geschlechter bis Sethon. Die Per- ser felgten den Mediern wie diese den Assyrern; das Rômische Reich trar an die Stelle aller vorhérgehenden ; eine Vôlferwolfe brach wie Heuschrecken aus dem Nor, den hervor und bedeckte das 1údlihe Europa. Der Ju- fant Don Henrique und Columbuüs éntdeckten eine neue Welt. Cortez, Pizarro uud andere- strafbare Abentheu- rer entthronten Souveraine und bemächcigten“ sich. des vierten Theils der Erde; allein die Humanität wurde nicht gefördert, Mit jedem Tage wurde sle. mehr her- abgewürdigt durch einiger W-* gen schändliche Leiden: schaften und anderer Verbrechen, durch einen unvernúnf- tigen leidenden Gehorfam, weleher machte, daß dzr Men ch seine Ecniedrig,: g leugnete und seines hoheu Ursprungs beinahe vergaß. Die Dinasiieen wechselten, aber die G brechen der Regierungen blieben dieselben. Denn, ungeachtet die« Griechen,“ diz Rômer und êie Carthager. vor Alters die Freiheit geliebt zu haßen scheinen, jo wa- ren sie doch s{chwanfend “*nbestäudig, mißtrauisch, nei- disch, unzufrieden mit Yecen Gebieten, große Krieger, aber s{chlechte. Bürger, und ih sehe bei ihnen die Ges brechen nur in anderer Gestalt, und eine Kette vou Un- glu und Unheil, Während sie von Marathou und Salamis singen, werden die Athener durch die N3.ch: richt überwältigt, daß die Mauern des Piraeus zerstört und der Lede gleich gemachr werden sollen. Die. Sdhne
Thedens beweinen die Vernichtung ihres Vaterlandes.
Aemilius vergoß Thränen beim Anblick des. ciuzeäscher tei Carthago?s, weil er vorausfahß, daß die Barbarei Row eben so brandschaßen, seine Denkmäler den Flam: nen preis geben, und: seine hungernden Kinder sih in den Straßen umhertreiben würden, um Brod oder den Tod zu suchen, Damals waren, die Menschëü* nicht glúcklih; damals hatten sie noch nicht die erhabene Theorie der Rechte und Pflichten entdeckt. «Man ver: theidigte Länder, aber . nicht einzelne Menschen. Die Engländer waren meines Erachten die ersten, die für die Rechte des Menschen thätig waren. Jhre uralte Charte, dem Könige Johann ohne Land mit. Gewalt abg:drungen, und die Fort'chritce derselben während mehrerer Zeitalter, bis auf Wilhelm den Dritten, bewei sen, daß wir sie als die Entdecker des großen “politischen Systems anerkennen müssen. Dex Anzlo- Ameticaner ivird zugestehen, daß die Föckel, die seine Väter ihm an- zündeten, ihn bei seinem Kampfe geleitet uud in den Ha- sen geführe hat, wo er unter dem Schatten einer ge- réchten und woßlgeordneten Freiheit aysrußt. Unsre Lage ist jedoch noch votheilyafter. Wir haben in vollfommen “entworfenen Scbilderungen die Jrrthúmer und die Einsichten, die. Tugeuden und Laster von zivey und sechszig Menschenaltern vor uns. Der Schwêizer- Bund, die Standhaftigfkeit der Holländer, die Vorsicht der Amerikaner, die Grâáuel der Franzdsishea Nevolu- tion, die Factionen der Belgischen Provinzen, und sel5| die unsrigen sind eben jo vicle Bilder, die wir bestän- dig vor Augen haben mússen, als Beispiele, denen wir folgen, oder dfe wir vermeiden müssen. Héeuce ‘wird der große American. Congreß erdffner, der ein Rath- geber in schweren Kämpfen, - ein treuer Ausleger der Verträge, ein Vermittler bei innern Streitigkeiten, der Beförderer neuer ‘vd!kerrechtlicher Verhältnisse sein soll, mit aller der Gewalt bekleidet, die zur Erfullung des
edlen, großen und merkwürdiger Zweckes erforderlich g um deswillen er zujammenberusen worden ist. Alle diese fostbaren Matertalièn sind hon im- vorays in | Bereitschaft geseßt worden. Bald wird ein ganze Welttheil seine Blicke auf uns rihten ond unser Vet fahren aufmerksam prüfen. Vom ersten Monarchen bis auf den geringsten Bewohner südlicher Länder ist Niz, mand gegen unsre Arbeiten gleichgültig. Dies is vig, leihe der. leßte Versuch, um - auezumachen, ob dy Measch glúcklih fein kann. Meine Collegen ! Das Feld des Ruhms, von Bolivar, San Martin, O'Higi gins, Guadalupe und vielen andern Helden, größer ls Herèules und Theseus, gebahnt, thur sich vor uns auf Unsere Namen werden in unsterbliher Ehre -oder ewi ger Shmich leben, Wohlan,- erheben wir uns deny uber 1000 Millionea Erdenbewohner! Ein edler Stg] erfúlle unsern Geist und marhe uns Gott ähnlich yy dem- Tage, wo Er dem Weltall die ersten Geseke ga), Bon gôttlihem Feuer entflammt, und einen Bli auf den Schôpfert: aller Welten gerichtet, erscheinen“ mir die höchsten Schwierigkeiten nur gering. Unser Bund ruht auf wenigen, aber festen Grundlagen: "Friede mit de ganzen Welt, Achtung gegen die in den Europäischen &Kätdern bestehenden Regierungen, wenn sié auch den iy Amerifa “angenommenen gerade entgegengeseßt sind, Freter Handel. miz&alles Natinen, und große Vermiy; rung der Abgaben zu Gunsten derer, die unsre Unah hängigkeit anerfannt häben.. Glaubensduldung gezen dicjeuigen, welche andete Religionsgebräuche beobachten, als die, welche wie durch unsre besondern Verfassungen erhalten. (Schluß folgt.) : Moskau, 29. Sepr. Vorgestern speisten Jhr Majestäten der Kaiser und die Kaiserin bei Jhrer Maj, der Kaiserin Mutter zu Mittag. Sämatliche außer ordentliche Gesandten waren zur Tafel geladen. Am 22. war größer Ball beidem Herzog voi Devoushire und am
jestâäten mit Hôchstihrer Gegenwart beehrt.-
Die auf den 25. angese6fen Volksfestlichfeiten fon
ten der Üblén Witterung wegen niche statt finden. Am 26. hátte der Königl. Schwedische außerordent: lihe Gesandt, Graf v. Stedingk, bei Jhren Kaiserl, Majestäteu Abschiedsaudienz. Jhre Majestäten der wie sämmtliche Glieder der erhabenen Kaiserlichen Familie befinden sih fortwährend. in erwünshtem Wohlsein, Kopenhageu, 7. Oct. ben. dem Königl, Preußischen wirklihen Geheimen Rath,
Herrn von Kampbß das Großkreuz des Danebrog: Qt |
dens verliehen.
Vorgestern inspizirten Se. Maj. der König das vom Obersten. von Haffuer - befehligte K. Artillerie: Corps, und ‘gaben Jhre- allerhöchste Zusriedenhcic mit demselben zu erkennzn.
Unser Gesandter deim Deutschen Bundestage, Ba!
‘ron v. Pechlin,* und dex Graf v. Eyben sind von hic nach Franksurt a. M. abgegaugen, der Schwed. Gene:
ral, Graf v. Bröômbsen, aber hier eingetroffen.
Vom-Main, 10. Oct. wohner Müuch2ns durch die Ankunft Jhrer Maj: der Königin voa Bayern in die größte Freude verseht Se. Maj. der König waren Jhrer erhabenen Gemaliu dis Dachau entgegen gefahren und beide - allerhöchst? Herrschafcen trafen mit Sr. Königl. Ho“eit dem Krou:
prinzen und dea Übrigen Gliedern der Königl. Familie Die neugebo: f rene Pcinzessin Alexandra war bereits Tags zuvor in |
um 7 Uhr Abends- in ‘der Residenz ein,
München eingetroffen, i Am 8. d. ist der Leichen -Conduft der hochseligen
Königin Friedrife, von Lausanne kommend, in Karl À
ruhe cingetrofen.
24. deëzleichen bei dem Fürsteg | Youssouprff; beide wurden von- Jhren Kaiserlichen Mw |
Kaiser und die Kaiserin 09“
Se. Maj. der König ha! |
Am 6. d. wurden die Bw |
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Mien, 10. Oct. Am verwichenen Douuerstág siud Se. Kaiserl. Hoheit, der durhlauchtigste Erzherzog, Großherzog vou Toscana, von hier nah Flocenz, und 4m Sonnabend sind“ Jhre Maj. die dur{hlauchtigste Erzherzogin , Herzogin vou Párma, von hier nach Parma, dann Se. Königl, Hoh., der Herzog Anton von Sachsen und Hôchstdessen durhlauchtigste Gemah: lin, Erzherzogin Therese, Kaiserl. Hoh. , von hier nach Dresden abgereist.
Der Oesterreichishe Beobachter enthält heute, unter der Aufich-ift;] „Wien, dea "9. October“ Nachsté-
des: .
E Die Französischen Journale vom 25.*und 26, Sep- tumber enthalten Auszüge ‘aus der allgemeinen Zeitung on Griechenland über die Unternehmung des Obersten Fabvier gegen das Türkische Armeeforps". vok Athen. Dn Nachrichten gehen nicht über „den?18, hinaus; das Hauptgefeht, dessen Ausgang“ man th'Napoli ám ” 23. nit fannte, scheint am-19. oder 20. Start gefunden zu haben, Der im Oesterreichischen Beobachter vom 95, v, M. gelieferte Bericht war aus einer sehr authen- tischen Quelle geschöôpft, und wir zweifeln nicht, daß er sch vollfommen bestätigen «werde. :
- Was aber unmittelbare Rüge fordert, ist die Are und Weise, wie der Constitutionel (vom 25.) jene Arti- fel der Griechischen Zeitung beä" eitel hat, uw mit-2a- meuloser Frehhêit, unter einer fremden und veefälschten Firma, einen vollen Giftbecher über die Oesterreichi sche Regierung auszugießen, Mit wie tiefer und gerechter Verachtung man auch auf Feinde dieses Gelichters herabsehen mag, so treten doch Fálle ein, wo man von ihren Schánd- lihfeiten einige Kunde nehm:n muß. Der Constitutio- gel, das Journal des Debats und einige ihneù ver- wandte Französische Brandblätter stehen zwar längst aus- jarhalb des Kreises, in wekchem eine rechtlich2 und wür- dige Controverse sich allein bewegen fann; ihre soge: nannten Grundsäße widerlegen, sie auf ihrer täglichen lügenbahn verfolgen, die Armseligkeit ihrer Correspón- deuten, ihrer politischen Raisounements, ihrer Weissa- gungen, ihrer Drohungen, ihrer niedrigen Junvéctiven ¡jur Schau stellen, hieße-ihnên eine Ehre erzeigen, auf die sie feinen Anspruch mehr haben. : zu starf gewählt siud, darüber mag das neue und [{chänd- lihe. Taschenspielerstück, wovon wir jet Rechenschaft geben werden, sprechen,
Die Zeitung von Napoli vom 23, Augusk' meldet unter der Aufschrift: Athen. vom 26. bis 31.- Juli (7. bis 12. August) : j
„Am 27. Juli (83. August) fam ein ODesterreichisches Schif an, und warf bei den drei Thürmen (dem alten Hafen Munychia) Anker, Auf demselben war auch Hr. G. Gropius, der mit dem-Kutahier (Reschid Pascha) eine Zusammenkunft hatte, und von ihm die Erlaubniß er hielt, einen Slavonier Daniel Voivodick, der vor der Velageëung sich niche hatte entfernen können, aus Athen wit weg zu nehmen, — Am 29. Juli (10, August)'gin- gen einige feindlihe Kavalleristen uud Jyfanteristen iach den drei Thúrmen, und kamen beladen zurü. Diese Ladung — was wäre sle anders gewesen, als Mu- bition, die das Oi?sterreihishe Schif bei Nacht dort 0usgeladen hatte? Aach sahen wir die Feinde, ohne Zweifel auf die von den Oesterreihern erhaltenen An- weisungen, mit neuen Planen und neuen Positionen beschäftige, Es fielen 65 Kanonenschüsse und 3 Bom- en feindliher Seits, von der unsrigen 47 aus der Vestung und 13 aus den Forts u. s. f.‘ (Das úbrige ld gewöhnliche Kriegs: Vorfälle).
Wie ungegründet der Verdacht der Griehen war, id was es mit der Erscheinung des Hrn. Gropius Vor Athen für eine Bewandtn'® hattsck werden wir gleich rihten. Sollte man aber giauben, daß die in diesem Attifel wenigstens in. gemäßigten Wokten ausgesprochene
Ob diese Ausdrücke.
Anklage, voñ dem Schreiber im Constitutionel, in fol- genden drutalen Ausfafl travestirt werden fonte? ¡Amn 15: Angust bot sich uns ein neaer Beweis des“ wilden Hasses “dar, den die Agenten des Fürsten Metternich gegen uns hegen. Ein Oesterreichisches Kriegs- ch{chiff warf am 14. Abends in dem Hasen der drei Thürme Anker. Der Capitain Gropius hatte soglei eine (ange Unterredung mit Reschid: er brachte die Nacht im Ha? fen zu. Am folgénden Tage sahe man Türkische Reiter mit Munition beladen aus Munychia ziehen ; der. Feind veränderte scine Positionen, und wurde kühner als zu- vor, Was läßt sich von dem unvermutheten Besuch diè- ser schändlichhen Bundesgenossen der Barbaren , anders denken, als daß sle gekommen waren, um-ihren Brü- dern neue Angriffsplane mitzutheilen und Lebensmittel und Munition zuzuführen * Wie können die präponde- rirendeu Mächte Europas, wie fan besonders-Rußlaud, welchrs seine Gleichgültigfeir wenigstens dadurch guc machen sollte, daß es die andern zur strengen Beobachs- tung der-Neutralität zwänge, das shinerzhaste Schau- spiel der Oesterreichischen Frevelthaten ertragen? Warum erklärt uns diese Regierung, die täglich ihre Treulosigfeit und zugleich - ihre Ohnmocht durch ihre Verräthzreien, und das ganze Gewebe “ «er machiavel-*® listischen Politifé fund thut, nicht lieber den Krieg? So wúsen wir *5ch, woran wir uus zu halten haben ; ihre Schisse würden nicht mehr unsere Meere verunreinigen, ihre mit unseren gerehten Verwünschungen bedeckts Flagge. würde sich niche mesf unsern «Blicken zeigen. Jest bleibt uns, bei der Ahtáärz,7 die wir gegen die christlichen Höfe beobachten, nihts übrig, als ein Unu- glúck, dessen Urheber wir kennen, -zu' dulden, und auf die Gerechtigfeit der großen Mächte zu bauen, die nit lánger zugeden werden, daß ein uünmwvürdtg?r Alliirter das Vötkerrecht, das Gesebbuch aller civilisirten Nationen, mit Füßen trete." : perd Und diese unerhörten ‘Rasereiecn nimmt der Elende niht einmal auf seine eigene RNehnuäg, er legt fie nit einem seiner namenlosen und [chmußigen Correspoudens ten in den Muudz nein! ‘er citirt _sie als Uederseßung eines Artikels der Griechischen Zeitung, die, wiz si aus der Vergleichung mit 0bigem Auszuge ergiebty feine Sylbe davon- enthält. *) / E Ohne länger bei diesem: Unrath zu veriveilen, thei- len wir nunmehr die folgende Darstéllung der Thatsache mit, für deren Wahrheit und Treue wir haften können, Hr. Gropius, seit mehreren Jahren Kaiserl. O sters reihisher Consul zu Athen, fam am 98. August Abends auf einer österreichischen Handelsbrizg mit seinem Dolls- metsch dort an, landete in einiger Entfernung von dem Türkischen Lager, und wurde, auf sein Begehren, den Wesir zu sprechen, von Reschid Pascha höflichst empfans gen. Hr. Gropius ubergab ihm einen Brief des Cugs- lischen Bötschafters Hrn. Stratford Canning, begleitet von einém Empfehlungsschreiden des Groß-Weslrs; beide des Jnhalts, das Reschid Pascha die äußerste Sesrgfalt anwenden möchte, bei seinen Operationen gegen Athen die in der Acropolis noch befindlichen Ueberreste alter Monumente zu schonen. Diesen Antrag unterstüßte Hr. Gropius mändlih mit vieler Wärme, tin einem tangen Gespräch, worin er dem Pascha die Alterthümer Athens als Gegenstände allgemeiner Verehrung unter den Eu- ropáern schilderte. — Zu gleicher Zeit bat er, einen Oesterreichischen Unterhan aus Slavonien (Namens Voivo dick) der sih in Handelsgeschäften uach Athen bes geben, und gerade am Tage vor der Ankunft der Tärs
La gazette univér- 1 ontient Tes nouvelles suivantes — — und am Schlusse steht aber: ls (Gazette de Nauplie), E h at (Anmerk. des Oester. Beob.)
*) Die Ueberschrift des Artikels heißt :
selle de la Gréce da 23 de ce mols c