1826 / 244 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 18 Oct 1826 18:00:01 GMT) scan diff

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Vice-General stellt sch als Vertheidiger und Beschüter 4 digung der guten Bürger, zur Bestrafung der Bösen,

der Bürger dar. Nachdem diese beiden äus perjöulichen Absichten auch unter den Einwohnern Zwietracht gesäet, haben sie die ganze Provinz Korinth iu zwei Factionen getrennt, deren cine die Partei des Generals genom- men, unddie andere, stärkere, die des Vice: Generals ; und die eine befámpfst nun die andere, indem sie ihre Anhänger beschädigc und bevortheilt. . Solche erbärm- liche Streitigkeiten, die jeder andre Vernünftige, und reifer Denfende, nicht geachtet hätte, um möglicher Weise daraus entspringende allgemeine Uebel zu ver- meiden, haben die Herren, Gensral und Vice: General, beschlossen, durch die Wáffen zu entscheiden. Die Vor; fechier dieses neuen Drama, nicht zufrieden mit ihren Anhzäugeru in der Provinz Korinth, suchten auch in größerer Entfernung Bundesgenossen, und waren im Stande, deren wirflih beiderseits gleihdenfende zu fin- den. Sie täushten noch Überdieß einige Griechen des Fesilandes, indem sie ihnen die Locfspeise tes Geldes hinwarfen, und zogen sie in ihren Bund, so das Va- terland seiner Vertheidiger beraubend. Die Regierung that, was sie fonnte, um diesen Unruhen und dem Bürgerkriege vorzubeugen; ader die Helden des Drama, vertrauend auf ihre Bundesgenossen, und auch von an- dern aufgehebt, beweisen einen tadeiswerthen und sträf- lihen Ungehorsam, Und, so lange die Sache bei Wortstreit blieb, geduldete sich die Rogier e, wartung -der Besserung und Reue dic Ha. ser der Unrußen. Aber nachdem die Worte anfingen, in Thaten zu úÚbergehcu, so daß die Ruhe einer gan-: zen. Provinz gestccr wubde, und aus dem einzeluen Uebel ein ællgemeines für ganz Morea hervorzugehen droßte, während der Feind darin nistet, so konnte sie nicht lánger de Handlungen der Unbejonnenen zufehen, und hat daßer heschlo}en, entsheidende Maaßregeln zur Beilegün§ dieser Unruhéa zu ergreifen. Mütterlich bes fsorgr üm die: Sicherheit der innern Ruhe und aller all- gemeinen politischen Juteressen, fand sie es nöthig, nach dem Schauplabe der Unrußhen selbst fluge und auf beide streitende Parteien Einfluß habende Männer abzusen- den, Und als solche wählte sie ihren Präsidenten selbst,

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ie Hrn, P, Mauromichali” und A. Delijanni, denen der Ausschuß der Nationalversammlung noch eines sei- aer eigenen Mitglieder anschloß, ihren Vice-Präsidenten, dei Bischof. von Arta, Hrn. Porphyrius. Die Klug- heit und der Einfluß der Adgeordneten wird die- von Unbesonnenen erregten Unrußen dämpfen, und ihren möglichen üblen Folgen vorbeugen. Der Generalissi- mus Th. Colocotroni, sobald er von diesen Unrühen hôrte, eilte. sogleich nach Korinth, um die Skreiteudeu zu versöhnen, und wird zur Stillung der Unruhen mit- wirken. Das bisherige Ucbel ist gering, und Gott gebe, daß es nicht größer werde!

Wir wissen, daß „die innern Unruhen überall ver- rblich sind, uns aber- sind sie heut zu Tage am ver: rblicsten, indem wir zugleih von wilden Feinden zu iden haben, die uns von innen und von außen tôd-

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lichen Schaden genug bringen; aber der Unverstand fin- !

det sih überall, und überall haben die Menschen Lei deuschasten; und wenn daraus nichc Unruhen" entstehen, so hat man dieje Wohlthat der langjährigen Befestigung der Regierungen und der Kraft der Gese6e zu verdau;- fen, die nur nach vorhergegangenen, langen und großen bürgerlichen Unruhen, erlangt werden, Doch, indem wir dieß bemerken, sind wir keinesweges gesonnen, un;-

re bürgerlichen Zwistigkeiten zu rechtfertigen; im Ge- euthecil hassen wir sie und verabscheuen fie, uud wün en nur, die griechische Negierung je cher je lieber be; (ejligf, und die Gesebe in Kraft zu schen, zur Verthei

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Gedruckt bei Feister

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und zum Glück der ganzen Nation!

Nach Beilegung der Unruhen in Korinth woll die Abgeordneten mit Colocotroni und allen dorti gen und von Napoli mitgenommenen Truppen dey Feinde (Jbrahim) entgegen gehen, der in Folge diefe

Uaruhen in ganz Morea nicht wenig Uebles angericht

hat, 8:4: #1 A Le Breslau, 10, Oct. Ueber den Ausfall des.dieg, jährigen Herbst: Wollmarfts“ theilen wir nachstehen;

des mit:

Die Wollschukx selbst anlangend, so wurde behaup tet, da solche nit so günstig ausgefallen sei, wie die

Schäfetei-: Besiger gehofft haden.

Räcksichtlih der Production, so läßt sich im Herbsy markt nicht beurtheilen, welche Fortschritte in" der Ver

feinerung der Wolle gemacht worden.

So weit es zur Kenntniß der Behörde gekommen, fann angenommen werden, daß zu denen vom leßteren Frühjahrs- Markte hier gelagerten pptr.

SBolle

1) aus Schlesien und der Grafschaft Glaß

9) aus dem Großherzogtbum Posen

ó) ausdem Königreich Pohlen 4) aus dem Oesterreichischen

9300

6 900 130 : 30

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ia Summa 24366 Cir, Wolle zum Verkauf auf dem Markt gewejen sind, Die Wollpreise anlangend, so hat im Durchschnitt!

det Centner extra feins Wolle feine _— mittelfeine geringere —- diezwveishürige feine Winterwolle die ordinatre E die Sommerwolle- extrafeine mitt elfeine - & e ordinaire . die-_polnische ein]chürige feine . mittlere , m. die, zweishürige Winterwolle . Sommerwölle- mittlere . ordinaire «

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0, ——— gegolten.

Ausländische Käufer sînd

80 70 55 45 15 35 50 40 33 50 40 30 30 29

bis 85 Thl, L TR 25 as 05 d 30 55 E 40 A E R O

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zwar auf dem Plaße g

wesen, sle sollen jedoch nur unbedeutende Ge[chäste

macht haben, und ins Ausland überhaupt nur etiva,

60500 Ctr, abgeschict worden sein,

Die Preise, sind den ganzen Marîft über gl blieben und wenn sich auch nicht behaupten läßt, daj

die Wolle im Preise gegen soust bedeutend mehr geg

ten hat, so fann man doch auch nicht sag

E ti vergriffen, und das wxs noch unvzerkaust ist, triff gy

centheiis die extra feinen und feinsten S

gewichen sind. . Die Sommer- Wolle

orten.

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en, daß sol beinahße g

Kdniglihe Schauspiele, 1 Opernhause; Abtheilungen, von Schill Übtheilungen, von Wt

Dienstag 17. October. Jn Stuart,‘ Trauërspiel in 5 (‘Madame Stich: Maria Stuart), E ÜRREE LT E E TEA C A A

Köni„l. Klassen. Lotterie, bei den Gewiunen zu ferner bei den Gewinnel d

l. 39754 start 39793; 100 Thlr

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und Eisersdorff.

- =: H , v (tan Qoitung, Sin gestrigen Blatte der Sat E 1G Col ft L AA î A (Ho - » p L te Kia L W hr Befkfauntmachung der Gewinne der Aten K ‘¿00 Ul

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l. 4725 (f. 4735 und 82595 st. 825199

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preußishe Staats-Zeitung.

Ne 244.

Berlin, Mittwoch, den 18ten October 1826.

Amtliche Nachrichten. A L D-66 Tages.

Angekommen. Se. Exc. der General-Lieutenant und Chef des General - Stabes der Armee Fretgete y, Müffling, vön Hannover,

__Se. Exc. der Geueral - Lieutenant und Konsmau- delr der 11ten Division, v. Naßmer, von Hannover.

Abgereisk. Der Königl: Spanische - Kabinets: Kourier Aspiaza, nah Madrid.

Zeitungs - Nachrichten.

Ausland.

j Paris, 11. Octbr. Eine Königl, Ordonnanz vom 4, d. M. verorduet, daß i. J. 1827 eine Ausstellung

‘der Erzeugnisse des Französishen Gewerbfieißes in Pa-

tis statt findeu soll; sie wird den 1... August anfangen. Die auszustedenden Waaren: werden nur nach einer Ge- nehmigung von sachverständigen Geschwornen, welche deshalb in jedem Departement ernannt werden soilen, ausgenommen werden.

Das Uedbungslager bei Luneville is seit gestern ab- gedrohen und dée dort zusammengezogenen Regimenter lehren nah ihren Garnisonen zurúdck,

__Vorgestera ist auf dem großen Operntheater Rossi. nis Belagerung von Cocinth mit dem rauscheudsten Veifall gegeben worden, Seit undenklicher Zeit hat dies Theater feinen solchen Enthusiasmus unter den Jushauern erlebt. Rossini wurde mit Ungestúm geru- sen; er hatte sih aber vor dem Schlusse des Stücks bereits entfernt. i

_ Seitdem die Caschmir Ziegen in Fraukreich einhei- wish geworden sind, ist ein bisher wenig beachtetes Gar. lenerzeugniß, die Noßfastanie, in-Aufnahme gekommen, denn es ist ein vortrefflihes Nahrungsmittel für diese Tiere und Hr. Ternaux macht durch die Zeitungen be annt, daß er jede Quantität gedachter Fruchr für 3 Fr. deu Setier in Se, Ouen, wo seine Ziegen sind, anzu-

faufen_ bereit ist.

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Fünfprocentige Rente 98 Fr. 35 C. Dreiprocent. 6b Fr. 30 C.

London, 7, Oct. (Schluß det Rede des Abgeordneten von Peru bei dec Erdffnung des Congresses von Panama.) Keine Nation ist bei Fortsezung des Kriegs von Seiten

| Spaniens interessirt. Man wúnscht allgemeinen Frieden.

hne denselben hat der Handel feinen gleichförmigen Gang, sondern wird zum Nachtheil der gewerbfleißigen

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E ¿d ati C4 A A 1 DAEN C L" à O hg T A SNR M U R “Crb L T O E E E e 1A P Diet A S Wt Cs L E

und handeltreibenden Nationen unterbrochen. Wie ver- schieden war Englands Lage, als es die Unabhängigkeit

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n Sc. anerfannte! Mögen die weisen Britten die oinoen Spanier leiten! Mögen, so lange leßtere sch der Vermittlung der uns beshüßenden Mächte wider- seßt, UcohihrezProdufte, ihre Waaren und alle Er- zeugnisse ihres Budens oder ihrer Fabriken gänzlich ver- doten bleiben. «Laßt uns dieselben, wo man sie findet, confisciren, laßt diejenigea..ihr *Ladungen verlieren, die überwiesen werden, ein Geseß übertréäten zu haden, von dem wir niht abweichen föôunen. Mögen die Manu- facturen Valencià's und Batcelona’'s za Grunde gehen. Spanien wird: nihts fabriciren, wenn Tes feinen Markt für seine Produfte hat. Mag Ferdinand VILÆch übers zeugen, daß, wenn er uns durch Verweigerä seiner Anerkennung, unter den Waffen zu bleiben und zu furcht- baren Ausgaben nöthigt, er gleichfalls den Rest des Wohl- standes seines unglücklichen Reichs zerstört, das, zerrissen durch Zwietracht, dem Joche einer fremden Nation unter- liegt. Wenn er je Gründen, die sh auf die strengste Gerech- tigkeit tüßen, Gehör geben, wenn er sih überzeugen fönnte, daß; mau das nicht wieder erlangen fann, was man niht zu behaupten- verstand; wenn er zu der Einsiche zu bringen wäre, daß er in Amerika weder Factionen noch Stüßpunkte hat, so würde der fühlende Amerika- ner eine andere Sprache führen. Wir werden nie un- sere Unabhängigkeit erfäujen|; wir schaudern davor zu- rück, Freigefkfauste zu heißen. Wir haben uns in Staa- ten cónstituirt, welche dieselben Rechte haben, als die Staaten Europas. Wix haben uns freiwillig vereinigt und sind blos den Verträgen-unterthan, die wir nach eignem Gutdünken abgeschlossen haben. Will Ferdi- nand . VIL. diésc Rechte anerkennen, will er die -edel- múthige Versöhnung, die ihm angeboten wird, einge- hen, so wollen wir das unermeßliche Unheil vergessen, das er uns zugefügt hat, und der Tag des Friedens soll der Tag der aufrichtigsten Verbindung werden. Wider Willen und gegen unsern Charakter schen wir den Krieg fort, mit der innigsten Freude würden wir ihn endigen, wenn wir ohne Beeinträchtigung: unsrer Ehre Frieden erlangen könnten. u

Aber meine Herren, diese Anerkennung is nicht der Punft, der uns am meisten interessirt. Holland war wohlhabend und fiegreih eh es-anerfannt wurde; die Schweizer hatten Bündnisse mit den Europäischen Fürsten gèschlossen ,. bevor sie von Seiten des Hauses Oesterreich anerkannt wáren. Das Dasein eines Staats hängt niche von der Anerkennung desselben ab;- leß rere dient bloß dazu, ihm Verbindungen zu ers ôffnen. Das Bestehen einer Nation beruht auf ihrer innern politischen Organisation, Halten wix uns an die Rechte, welche eigentlich die ganze Welt. uns- zuge- stehen sollte. Bewahren wir unsre Ehre. Lassen wir