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feinen Fremden zu, der nicht in régelmäßiger diploma- tischer Form authorisirt erscheint. Geben wir nicht zu/ daß in- unsern Hâfeh die Flaggen von Reichen und Re- publiken wehen, wo die unsrigen nicht zugelassen wer- den. Vor allen laßt uns eine Familie bilden! Mögen die Namen, welche die verschiedenen Länder bezeichnen, vershwinden und an dessen Stelle der allgemeine Name Brüder treten. Kein Hinderniß stdre unsern Han: del, Jeder gehe ungehindert und unbeschränkt wohin er will, Jn keinem Zollhause werde“ Amerikanisches Eis genthum einregistrirt. Geben wir einander beständig Beweise des Vertrauets, der Uneigennüßigkeit und aus- richtiger Freundschast. Bilden wir einen Rechts Codex, der die Bewunderung der civilisirten Nationen auf si ziche und demzufolge das einem Staate angethaire Un recht als Allen“ angethan, betrachtet werde, wie in wöhl- geordneten Societäten an dem Unrecht, das dem Einzel» gen zugefügc wird, die ganze übrige Republik Theil nimmt. Lôjen wir die Aufgaben, welches die beste Re- gierungsform ist. Bei der unsrigen. wo der Einzelne die größte Masse Gutes besißt, hat er auch ohne Zwei: fel die beßte Aussicht, den höchsten Gipfel. des Gwicks zu erreichen, dessen die menshliche Natur fähig ist. Uad wenn wir nah Beendigung unsr-= Arbeiten toieder in unsre Heimath zurúcfgefehr im ‘Kreise unje- rer Kinder uns befinden, so laßt uns das jüngste in un- sre Arme schließen undz dasselbe gen Himmel haltend, nund unsre Wangen wit rän beneht, es mit unschul- digen Lauten ein Dänkgeber zu dem höchsten Wesen sprechen für die unzählbaren Wohlthaten, die heine Allerhöchste Gerschtigkeit uns werden ließ. Mag der Grieche “ie Thaten und Troja's Zerstôrung feiern, die * Neprás auten der Americanischen Republiken müssen i einen „hm darin suchen, Gese ins Leden. zu rufen, - welche den, allgemeinen Frieden mit allen Nationen und die innere Wohlfahrt der Staaten sichern, die sich jeßt verbinden, und den Grund zu einem Bunde legen, der Jahrhunderte dauern wird. Panama, den 22sten Juni 13826 im ersten Jahre des großen Amerikanischen Cengresses. ‘“
Das Journal the Sun äußert sich der diese Rede fotgendermaaßen: „„Dies Aftenstúck ist durhaus hinter dem ' Gegenstande zurückgeblieben, den es betraf. An statt einer erhabenen Sprache und des edlen Ausdrucks von. Grundsäßen, befiaden sich darin nut. eitle Defla- matioúen und- Großsprechereien, und ein pedantifches Geschwäs, welches in Nichts dem Style eines Staats- mannes gleiht. Mitten im Bombast, welchex vorherr|cht, treten doch einige auf die Jnteressen bet neuen Staag- ten und deren Verkehr mit andern Ländern Bezug ha- bende Stellen hervor. So ersieht man daraus, daß Fremde nur dann aufgenommen werden solle, wenn sie unter Beobachtung diplomatischer Formèên vorgestellt worden sein werden; daß die Flagge der Nationen, welche die amerifanishen Flaggen nicht aufneßhinen wer- den, ebenfalls nicht aufgenommen werden sollen, und dli, daß diese Staaten, da sie ihre gänzliche Unab- hénaigfeit gestiftet haben, niht einen Heller bezahlen welen, um deren Anerkennung zu bewirken, ‘“
London, 10. Oct. Vorgestern erhielt der Herzog von York einen Besuch von seinem Königl. Bruder, dem Herzog pon Clarence,
Gestern sind Depeschen von Hën. Canning aus Paris und von Sir A’Court aus Lissabonn im aus- wärtigen Amt eingegangen, wo auch Hr. Huskisson, der von seinem Laudsiße hier hèrgekommen war, Ge- schäfte hatte.
Der Lord Ober- Commissair der Jonischen Jnseln, Sir Fred. Adam, hatte heute Vormittag Geschäfte im Colonial-Amte. Er wird dem Vernehmen nach- nebsi dem Gouverneur von Zante, Sir Fred. Stoven, im Laufe dieser Woche London verlassen, um sich ‘auf ihre Posten zu begeben.
Ein heute fräh hier eingelaufener Privatbrief z P é - T Neapel vom 23. vorig. Monats enthälr Fol eilt „(Lord Cochrane ist einige Zeit unter dem Namen Y,, cing zu Messina gewesen. Er fährt in dem von Hrn Pexkins erfauften Schiffe Hermaphrodite, und «ilen Anscheine nach ist die Breîte von Sicilien zum Rende, vous für die Schisse bestimmt, welche Se. Herrlichkeit und die Griechische Sache unterstüßen follen, Aly Nachrichten zufölge sind die Z vistigkeiten und die Eifer, jut unter den Griechischen Anführern so groß, daj kein Verlaß auf ihre Mitwirkung ist.‘ i Nächstens wird das 84 - Kanonenschiff Asia yyy L : ] E E (ia yo Portsmouth mit Adm. Codrington zum Befehl d Station im Mittelmeer abgehen.
Briefen aus. Alexandrien vom 10. - Aug. zufolg hatte Gen, Boyer sich mit dem Kriegsminister des Yg |cha’s erzúrúit, und de Dienst des leßtern verlassy, Die Finanzen des Pascha's standen s{lecht, Und vou Absendung einer neuea Expedition wird nicht ein Vot gemeldet.
Wir haben Lissaboner Zeitungen bis zum 30. v. M, sle sindamit Giückwünschungsadressen an die Prinzessin | Regentin gelt ; die Nachrichten aus den verschieds neu Provinzen sid hôchst erfreulich, überall ist Ruhe, nd die Versuche, dieselbe zu siôren, sind völlig unti crücêt worden.
Es sind nun vom Hauptmann Franfklyn’s Beglti ter, Dr, Richardson, Briefe vom großen Bärensee dis zum Februar d. J. hier.
Aus Portauprince wird vom 22. Aug. gemeldit, daß die Grundlagen zum Handelstractat mit Großbri tainiea zu Stande gekommen seien.
Gescern wurden an- der Stocks-Börse fast gar fein Geschäfte gemacht. Es gingen mancherlei Gerüchte übt das Desicir in der Staats-Einnahme (wovon die gy wöhnliche Quartal: Uebersicht heute zusammengestellt wird, aber noch nicht erschienen ist ). i
Consols heute 807 7 für baar und 807 {auf Novkbr,
Brússel 12. Oktober. S. M. der König sin) gestern Nachmittag vom Haag hier angefommen,
Ein Hr. Schnebbelin aus Zwolle schlägt vor, zut Reinigung der Lust und um die weitere Verbreitung der in Groning grassirenden Krankheit zu verhüten auf den Brücken und in den Straßen Thertonnen und berheertes Reißholz zu verbrennen. n
Stockholm, 6. Oct. Vorgestern haben J, Mj die Königin, so wie JJ. KK. HH. der Kronprinz und die Kronprinzessin nebst dem Erbprinzen das Lustschloß" Drottningholm verlassen und die hiesige Winterresiden bezogen. An demselben Tage, am Namenstage Sr K. H. des Kronprinzen, war großes Diner bei Hose,
Auf die bei der Regierung- úber den Ertrag dit. leßten Erndte eingegangenen sehr ungünstigen Berilt ist von Sr. Maj. eine Heruntersebung der Einfuhr-Vt! búhren für fremdes Getraide beschlossen worden. Dell gemäß soll Hafer völlig abgabenfrei, Gerste gegen eint Abgabe von 32 ß. Bco., und Erbsen gegen eine sol! von 1 Rthlr. einzuführen erlaubt seyn z auch soll fel Unterschied-in den Schiffahrteabgaben statt finden, und t glei seyu, ob die Einfuyr in Schwedischen oder in fremde Schiffen geschieht. Diese Verfügungen bleiben in Kraft dis nàchstea 1, Juni. :
Mánchen, 8. Oft, Wir sind es seit sechzehn Jahren gewohnt, bei dem großen Central Landwirth! [chafts Feste, womit. alljährlich im Oktober die Beluslh gungen auf der Thereieawiese ihren Anfaug chm eine fast an die Bèevôlferung der Hauptstadt reichende Volksmenge von einheimischen und fremden Zuschauel, dâselbst versammelt zu sehen. Schwerlich ader dúrsté man seit dieser ganzen Zeit einen so außerordentliel Zusammenfluß von Menschen bei dieser volkthümlidel Veranlassung wahrgenommen haben, als dieses hel
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der Fall war. Der Himmel, welcher geftern noch, nach ¿inem vorhergehenden überaus unsreundlichea Regentage, mit dústera Wolken bedeckt war, gewährte uns zwar feinen ganz heitern Anblick, doch stôrte er auch nit duc) nachtheilige Einwirkung die allgemeine Freude. Die dem K. Pavillon gegenüber sich fäst bogenförmig ausbreitende Anhôhe wvimmelte in ihrer gauzen Weite gereits von dicht gedräugten Massen, als die bürgerl. fandwehr, aus Zwei Bataillonen Änfantérie, ‘einer Schißenfompagnie und Reitershwadron bestehend, ge- gen 1 Uhr die Theresenwiese, so wie deren Artillerie mit 4 Kanonen die vorspringendé Höhe gegen Send- ling belebte, i
les war nunmehr in dexr gespanntesten Erwar- tung, als gegen 2 Uhr die Artilleriesalven das Herans- pahen des allerhöchsten K. Hofes verkündeten. MM. der König und die Königin wurden mit tausend- simmigen herzlihem Zurufe empfanzen, in welchen die Musikchóôre ihre FubelcÎne mischten, N2chdem Jhre Majestäten, von einer Adördnung des landwirthschastli- Gen Vereins uud des Magiskrats auf das chrfurchts- yollste einpfangen „ den Pavillon betretepzhatten ck zogen g Paare in verschiedene Landestrachten gefleedeter Ki- der, unter Vortritt einesz die Bayaria vorstellenden Mádchens, nach demselben hin und lehteres richtete at Fhre Majestäten ktlefgefühlte Worte“ der threrbietigsien Huldigung, wobei von den einzelnen Paaren der Reihe nach Gaben des Laudes dargebracht wurden. Nach die- s¿m Vorgange geruheten S. M. ein Glas vaterländischen Weins „auf das Wohl des ganzen baierischen Volkes“ zu leeren, welche huldvollè Handlung von den nächsten Um- gebungen und der ganzzu zahlreichen Versaminlung mit einem dreimaligen: Lebehoch! erwiedert wurde, worauf unter rauschender Jastrumentalbegleitung die Absin- ung des Volkoliedes: „„Heil unserm König Heil!// folgte. Se. Majestät der Kdnig geruhten demnächst die preiswürdigen Viestüke und alle zur Schau ausgestells ten landwirßschaftlihen Gegenstände in Augenschein zu
Y nehmen und wurden allenthalben, wo Allerhöchstdiesel-
bèa sih zeigten, mit den raushenden Vivats bewillkommt tahdem Se. Majestät in den Pavillon zurückgekom- men, nahm nun die Preise-Vertheilung an die um die
Veredlung der Viehzucht sch vorzüglich verdient gemach» | ten Landwirthe ihren ‘Anfang, welche den Lohn ihrer
Betriebsamfeit und ihres Fleißes aus den Händen Sr. Exellenz des Königl. Staatsministers des Jnnern und der Finanzen, Grafen von Armansperg empfingen: Die vorgesührten Thiere waren sämmtlih von auserlesener Schönheit und lieferten einen n.üuen höchst erfreulichen Beweis von den gedeihlichen Fortschritten der] Viehzucht unsers Landes. Zur Abwechselung näherte sich nun un- ter Vorausreitung einer Abtheilung der bürgerlichen Landwehr der stattlihe Zug der Preiseträger, mit ihren reihges{hmüctten Fahnen, und diesen folgten, uin in die Rennbahn eingewiesen zu werden, die zum Rennspiele
j tingetroffenen Pferde, 39 an der Zahl.
Das Pferderennen nahm. um ein Viertel nach 4 Uhr seinen Anfangz die Bahn wurde in 10 Minuten dreimal umritten.
Es war gegen 5 Uhr, als Zhre Königlichen Maje siâten die Theresen:- Wiese wieder verließen. Das Volk baufte für die Huld, womit Allerhöchstdieselben dieses dest durch Jhre allerfreuende Anwesenheit zu verherrli- hen geruhten, mit einem neuen Ausbruche des herzlichsten Jubels, — Wer Abends in dem s{chöôn beleuchteten Hof- und Nationaltheater, wo bei gedrängt volleu! Hause der Freishúß aufgeführt wurde, Plaß finden konnte, genoß noch ferner das Glü, die erhabenen Gegenstände Unserer Unbegränzten Liebe und Verehrung, denen bei Jhrem Erscheinen das:lbst ein enthusiastischer Volfsju del entgegenscholl, um einige Stunden länger zu sehen. Turin, 25. S:pe, Vor etlihen Tagen wurde hier
II. |
;alingenommen worden, |Lamxuschini für Paris, Msgr. Tiberi
| Mänchen, und Mg Lien, für V
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der Hebräer Saloinon Is, in L 2e räer Salomon JIsaaf, ein Soÿn des gelehrten : avolners Abraham Luzzati, der zu Casale in der he- w A - ore éd: M m Gc (A i Ren tcouteaiien und franzöfischen Sprache Untere f s gleöt, und als dramäátisher und lyrisher Dichter etannt isf, in dexr Kirche d rüderschaf heil, fd 1 Kir er Brüderschaft des heil, Geistes getauft. "D ; F (ck () e
; Rom, 40. Sept, Am 183, d. spürte man zu Pas estrina, Zagarolo, Fraécati und an einigen andern Or- ten einen starfen und lang andauernden Erdbedbenstoß, welcher jedoch feinen Schaden anrichtete, — Am 15, d. wurde zier ein junger Mann, ein Fleischer seines Hand- werfs, wegen Ermordung seines Weibes hingerihtet. —
| Der Englische Konsul zu ¿lncona hat von der Regierung
von Corfu Commission erhalten, 3000 Rubbien Getreide einzukaufen,„er hat auch bereits vom Jahr* 1825 Ge- treide eingefauft, die Rübbia zu 7 Scudi.
_— Vom 26, Sept. Folgendes sollèn (nach einem Privatschreiben aus Rom in der Allgemeinen Zeitung) die Namen der neuerwählten Nuncien sein, so wie fie vom heil. Vater ernannt, vou den respektiven Höfen Msgr. Spinola für Wien, Mgr. I T für Madrid,” Mgr. Giustiniani« für Lissabon, Msgr. Argenteau fúr Ostini, jeßt YJuternuncins zu einige versihern, wird Msgr. Man hatte
Mie. | ert, Wie Umat di S. Filippo tia ch Neapel gehen.
j erwartet, daß bei diescr Gelegenheit auch ein Nuncius ¡ für die Niederlande ernannt «den würde; ja v:rschie-
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dene öffeatlihe Blätter hatcen davon \chon wie von eir ger bestimmten Sache gesprochen. Daß aber dieje Er- nennung nicht statt gefunden hat, bewelät,, daß die Difs ferenzen zwischen dem heil. Stuhle und* der dortigen Regierung noch nicht beigelegt sind. Es steht. nun zu erwarten, ia wie langer oder furzer Feist die nah Wien und Paris bestimmten Nuncien sich dorthin be- geben werden, auch wann der französishe Botschafter, Herzog - von Laval-Montmorency, hieher zurück?ehren, und- endlich der êöstreichische für Rom- ernannte Botschaf- ter, Hr. v, Lebzeltern, hier eintreffen dürfte? — Seit einigen Tagen, (meldet jenes Schreiben weiter) ist eine Menge von Sagen in Umlauf: So heißt es, neun neulih eingezogene junge Leute seien in die Gefängnisse der Inquisition gebracht worden, und würden- von die- sem Tribuanle gerichtet werden. Man erschdpfr sich in Muthmaaßungen über ihr Verbrechen: Es kann \chwer- lih ein politisches, eben so wenig ein eigentlich frimi- nelles sein, Einer andern Sage zufolge hat sich das Resultat. derx von der Regierung für die-Armee ange- ordneten Werbung bis jeßt so wenig befriedigend ges zeigt, daß der heil. Vater den Beschluß gefaßt haben joll, die Bárgerwache wieder herzustellen. Ein anderes Gerücht behauptet ,. es seien eine Menge von den, we- gen Carbonarismus verhafteten, Gefangenen. aus der Festung S. Leo ‘entsprungen. Da nun auch die Ges fángnisse zu Civita Cestellana nicht für sehr hastbar gele ten, so soll ein Theil derselben nach Rom in die Ene gelsburg geschaft, der übrige Theil abec desto sorgfältis ger bewacht werden. — Aus der Romagna laufen trôste liche Nachrichten ein, Man hat zu Faenza zwei junge Leute arretirt, von denen maun in dem- einen den drs der des Pfarrers Brentani und in dem andgrn den des Polizei Faspektors“ Bellini (zwei Mordthaten, welche früher erwähnt worden sind) entdeckc haben will, Zu Ravenna ist ein Polizeisekretair eingezogen worden, der, wie vermuthet wird, in die dortige Frevelthat vers vickéelt sein soll.
Neapel, 138. Sept. Am 3. d. merfte man zU Monteleone, in Calabria Ultra, einen mit Getdse begleis teten starken, Übrigens unschädlichen Erdbebenstoß. — Die - berühmte Jmprovisatrice Signora Rosa Taddet hatte am 14. d. bie Ehre, sich vor der K. Familie zu produzieren und erndtete besondern Beifall ein,