1826 / 248 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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he gemäß, wird deshalb eine neue Unterhandlung in Rom erdôsfffaec werden. Ungeachtet einiger sehr beträ- benswerthen Umstände bietet die innere Lage- des Lan des zahlreihe Urfachen der Zufriedenheit 2c.“ Der übri: ge Theil der Rede betriffc ausschließlich das Einzelne der iunern Angelegenheiten.

I. M. die Königin sind den 13. von Amsterdam nach tem Haag abgegangen, woselb| sich auchz J. K. H. die Frau Kurfürstin von Hessen befinden.

Moskau, 2. Oftbr, Am 29. v, Mets. ertheilten Ihre Kaiserl. Majestäten den außerordentlihen Ge; jandten von Franfceih, England und Sartini:n Ab shiedsaudienz; Abends geruhten Jhre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin, de: von der Gräfin Orloff - Tschèsuensfy gegebenen Ball init Jhrer Gezenwart zu beehren.

v G-stern Morgeas um 8 Uhr ist Se. Maj. der Kaiser nach Toula abgegangen; Se. Kdnigl. Hoheit der Prinz Karl von “Preußen begleitet Se. Maj. auf dieser Reise.

Unter den hôh| glänzenden, durh Geschmack und Prachr gleich sehr ausgezeihuneten. Festen, von denen unsre Haupitstadt so eben Zeuge gewesen, hat sih das Fest, welches ter Fürst Youssrupoff am 24. v. Mts. Jhreu Kaiserl. Majestäten zu geben die Ehre hatte, besonders durch entzückende Ueberraschungen auszezeihnet. Beim Eintritt in das Hôtel des Fü: st:n gelangte man durch ein Boëequet von Lorbeer: , Orangen: und Citronenbäus- men zu einem hôchsst _anmuthigen Schauspieljaal, wo die V:rsam lung die Ankun t der Kaiserlichen Familie erwartete; die Damen nahmen die Sessel im Parterre ein und die Herren befanden sich in den Logen. - Die Oper I Cantat-ice villane wurde von dea besten Künst: lern der tit*lienishen Truppe aufgeführt. Nach dem Schauspiel begänu eine Polonaije, und somit 'gelatigte die Gelellschäft, „der ‘Kaiserlichen Familie folgend, in eine Nee venSálen und Zimmern, die wit- eben so viel Pracht als Geschmack eerl:ucitet und ausgeschmückt waren. Ju einem derselben ‘bewunderte mau zwei Mar- norbüsten Jhrer Maj-státen des Kai/ers und der: Kai- serin, ‘diz auf Piedestals standen, deren eines mit Lor- deer, Und das andere mie Noscungewindeu umgeben war, Jn einem anderen kleineren Saale befand sich eine Anzahl Gemálde, der berühmtesten Galerieen wür- dig; man sah da Werke von Claude- Lorrain, Andrea del Sarto und Muarillo. Die mit Frúchten und Er- frishungen in Fülle bel4denen Büsfets waren mic an tiquen silbernen G säßen reit ge{chmückc. Jn zwei Sâlen. ward getanzt. Um Mitternacht begab sich die Gefellschzft zur Abendrafel in den Schau|pielsaal zu- rü, der wie. durch einen Zauberschlag in etne Art von Tempel verwaudelt worden war. Partetre, O :chester und Bühne wären vershwunden und hatten einem gro gen Saale Plaß gemacht, dess.n Fußboden mit Tuch bedeckr war uúd den eine Menge sîüdernecr Kronleuchter erhellren, Die fúr die Kaiserliche Familie destimmte Tafel stand in Form eines Halbrunds 1m Hintergrunde der Bühne, ‘umer einem Tyronhimmel aus den föstlich- sten Sioffen.' Mehrere Spieg-l umher gaben tausenud- fáltig den Widerschein des entzückenden Anblicks. Von der Bühne ‘ab standen in der ganzen Länge des Par- terre und ‘des ersten Rings Logena?* zwei groge Tafeln ; nur die Damen nahwen daran Plaß und wurden von den Herren betient; ein Theil der lestezn nahm in et ner, durch ein Büffet vom Theater getrennten großen Gälerie das Abendessen ein, Während der Tafel ließ das Orchester auserwäh!te Maüfstúck- verneh:nen, Nach der ‘Tafel begann der Tanz aufs neue, uad dauerte bis

Uhr“ Morgens. Jhre Maj. die Kaiserin Alexandra und Jhre Kaiserl. Hoheit die Großfürstin Helene ge- ruhten daran Theil zuy nehmen und verdoppz?lten somit das Verguugen des entzüenden Festes, Erst uia 2

Uhr Morgens begaben \ch JHh:e Kaiserl. Maj tit unter schmeichelhaften Azußeruugey der Zufriedenhg, gegen deu Fürsten Youss: upoff, hinweg. N ___Srt. Petersburg, 14. October. Ihre Kaiserlihy Hoheiten der Großfürst Tyronecrbe uud die Grosfürse nea Maria und Olga sind in vellklommenem Wohlity am 9. d. M. ven Moskau in Czarsfoioselo Cinget-of,, Unterm 12. (24) September hac der Genzèra! d molof Se. Maj. dem Kaiser geaieldet, daß bald ua dem am Flusse Schamkhor erfochceuen Siege und dit Beseßung von Elisadethpol der General - Major Madaros die Nagtricht erhielt: Adbas Mirza hb jcine Verdindung mit Allaiar - Chan bewerkstelligt, sj gegen ihn iu Auzuge und bereits úber deñ Fluß Terta gegangen. Der General beeilte sich, den Generals Adj tanten Pasfewitsh davon in Kenntniß zu seßen, du sich dann in dèr Nacht des 9. (21) mit ihm vereiniate Abbas Mirza, von dieser Bewegung benachrichtigt, ging Úder den Tarter und begnügte sih damit, auf dessey liafem Ufeè, 60 Werste vön Elijabechpol, eine Sts, lung einzunehmen. Seine Armee bestand aus ungefáh 9000 Mann regelmäßigen Faßvolks, 15000 guter Reit rei, eden so viel schlecht bewaffuete Reiterei und 9% Stücken Geschôp. Vom Schach selbst hat man bis jet feine bestimmte N2chricht. Die persischen Truppen sin gezwungen worden, die Belagerung der Festung Schougi auszuheden und der Obrist Reut-hat bei- einem Ausfall * Amir Chan, Abbas Mirzas Ohein, ist in der Séhlât lust in derselben is úberhaupt weit bedeutender b:fun den wordèn, als man ih1 anfänglich gemeldet hatte; mait icháßer denselben- auf 2000 Todte und Verwundete, Auf der Seite von Ecivin hat Hassan“ Chan, te Bruder des Sardat, in der Nacht vom 1. auf den 2, Septbr., wit von Polorie gelegenen Dörfer angegriffen und das Vith aus denselben fortgetrieden. Die im District von Djetili Oglou in Staudquartteren befizdlichen Trupvèen rckcan alsbald, drei Compaguien starf, nebst ihrem schwe-ey Geschü6 gegen den Feind und verfolgten ihu mit solher Hiße, daß er einza großen Theil jenes Viehes fahren lassen und sih eiliz mit Verlust zurücziehen mußte, Der General-Major Fürst Menb6ifkoff} war Zeuge dieses Gefechts und nabm, nebst einer Compagnie- des sieben cen Cavallerie - Regiments und einem Stúck Geschüb, persônlih daran Theil.

hatte der Sardar von Erivan sich gegen Chamchadit hi gewendet, nahe bei Dijeham- sein Lager aufgeschlagen und durch Drohungen dies uns treu gebliebene Volk zur Empôrung aufzurel! zen gesucht. Er beabsichtigt ebenmäßig die Bewdohier des Districes von Kazask, welche durch der Aufenthalt unsercr Truppen am Flusse: Ofstapha größtentheils zum Gehorsam gebracht, ja selvst gegen die Pérser bewaffnet worden, zu p'ündern. Zu diesen Einzelnheiten fügt General Y:rmoloff noch hinzu, ‘daß im Daghestan und auf der Linie des' Kaukasus Alles ruhig ist, und er sih am 12, (19.) nah den Distrifcen von Kazask und Cham chadil iu Bewegung sebc, um die Verherungen, womit dér Sardar von Ercivan die uns treu gebliebenen Bt wohner bedroht, zu verhütey.

Ein späterer Bericht des Generals Yermol-ffmel et Sr M».l.. daß nach-eiuem Rapport des General. Adjutanten Pasfwitsch dieser am 13. (25.) Septbr. 7 Werst vou Eltsabethpol von den Persern, utiter den Befelzlen Ad bas Mixza's, zweier Sôöhue desselven und seines Schwie

Maan Reuterei und unregelmäßigen Fußvolfs ¡und 29 Stúck Geschüß. Aber nach einem kurzen Kampfe!sind

‘9 Officite,

| Quantirát des Goldes und der Platina mit,

einen Vortheil úber die perslsh2è Nachhuct davon getragen,

vom 2. (14) September geblieden; der feindliche Ver |

3000 Mann Riiterei, die in der Steyy

Nach dem Ausfall unserer Truppen aus Elisabethpol

der Mündung des kleinen Flusses

gerfohues, angegriffen worden ; ihre Armee bestand aus 15000 Maun regelmäßigen Fußvol!ks, ohngefähr 20,000

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jjese Truppen völlig geschlagen und in die Flucht ge: triebe worden. Der Feind hat dabei 1100 Mann und die zu Gefangenen gemacht wördeu, desglei- hen. 2 Lagor,-4 Fahnen, 8 Kanonen, L Falkonet unb g9 Rüstwage4r vecloren. Unsererseits siaud dei hrave Fhrist Lieuteuaunt Grefoff, zwei Officiere vom Jufaute- ries Regiment von Chiroan und 43 Gemeine geblieben, und cin Staabsöofficier, 8 Officiere und 290 Gemeine jerwundet worden, Der Feind hat in völliger Flucht ¡u Gepáck Preis gegeben und wurde von dem Gene- ralatjutanten Pasfkewitsch lebhaft verfolgt; mai darf aher g!auben, daß die ganze Provinz Karabagh bereits von dein t:eulosen Einfalle der Perjer befreit ik. Gestern N¿chmittag wurden diese g'ück'ihen Nach- tidten den Einwohnern hiesiger Haupistadt durch dei Kanonendonner von der Festung verkünder; Abends war die Stadt erleuchtec. : Uusre Handeis: Zeitung theile einen Status der während des ersten Sem-sters dieses Jahrs geförderten Aus den Fron: Miuen wurden 37 Pud 14 Pfund. und 36 Sol. Gold und 2 Pad 5 Pfund 41 Sol. Platina gefördert, aus Privat - Minen ader 32 Pud 33 Pfund 80 Sol. Gold und 7 Pud 16 Pfund 88 Sóöl. Platina. _Stockholm, 10. Oct. Vorgestern, am Gebürts- tage I. K. H. der Prinzessin Sophia Albertina, ga- ju Se. Mj. der König ei» glänzendes Diner auf dem |, Schlosse. Abends beehrte die gesammte Königl, Fa- nulie das Schauspiel mit ihrèr Gegeuwart, in welche:n die Oo:r Fernand Cortes gegeben ward. Die hdch-

stan Herrschaften wurden bei ihrem Erscheinen mit dem

lebhafiest-n Jüdel begrüßt.

Das Dawpsboort, Föôreningen, witd unverzüglich nah Abo ‘abgehen; um den Feldmarschall Grafen von Stedingf, der ia der Mitte dieses Monats von Mos- tau dort eintreffen witd, hieher zu bringen.

Die hiesige Griechen - Committee hat von der in Matsecille ein Schreiben erhalten, worin diese erstere ausfordert, Griechische Waisen zur Erziehung aufzuneh- men und sich erbietet, solhe Waisen auf eigene Kosten nah Stockholm zu transportiren. s

Copenhagen, 14. Oct, Der Preußische Gesandte am hiesiges. Hose, Graf- von Meuron, ist hier wieder eingetroffen. ; - L

Der bisherige Englische Legations “Secretáir in Stohoim, Hr. George, und der ‘Attaché bei der hie sigen Großbrictannishen Gesandtschaft, Hr. Corway, snd neulich mit dem Dampfschiff Ca!edonia von hier obgegangen. : i

Aus V:iko auf FJátland meldet man, ‘daß am 11. d, zur großen Freude der Einwohner, das erste Schiff durch den doct angelegten neuen Canal gesegelt sei.

Am 10. d. ist hier ein Schif direkte von Rio de Jueiro angekommen. s

Copenhagen, 16. Oftober. Dem Vernehmen nch haben Se, Maj. ihre Einwilligung zu dem längst ewúns{hten Chausseebau von Kiel aus über Prees, Ploen Segeberg, Odelösloe nah Hamburg gegeben, und einer, jur Ausführung desselben zusommengetretenen Co-:mit ie gestattet, deéfalls nähere Vorschläge zu machen, Der dedeutende Vorheil, der hieraus hauptsächlich für alle Güter des Herzogthums Holstein entstehen wird, ist nit zu berechnen. Die ganze Unternehmung fell auf dctien zu Stande gebracht werden.

Hamburg, 19.-October. Das vorizen Dienstag lh um 3 Uhr hier angekommene Londoner Dampf Paet, Georg IV., Capt. P. Black, ist das aréßte, das vir bisher hier gesehen haben. Es trágt 760 Tonnen, hat eine Maschine von 120 Pferden Kraft und Raam r 100 Passagiere. Es 1 bemastet wie ein andree \rdjres Schiff und soll, im Verhälcniß, nicht tief gehen.

» er ci L A ands Cairo Nan hat es zur Reise-g2wäh!t, um eine bedeutende Ladung

hierher zu transporticen. Reife v0 Lissabon nad) Tágen zurückgelegt,

: S ch werin, 17, Oli. Se, K. H. haben deu allge- meinen Landtag auf den-15.. f, M, nah Malchin aus- ge]chrieben. Die capita proponenda flad: 1)'Die or- dinaîre Landes-Cont-bution. 2) Das Bedücfniß der allgemeinen Landes: Receptur- Commission. 3) Beitrag - zur fernern Unterhaltung des Bundes-Contingzats auf den Fciedensfuß, 4) Weitere Berathung úber die von den Stän ren erbetene Revision des Steuer- Modi un5 Prüfung der ferneren Auwendbarkeit des l3tren Artikels des Landesvergleichs, 5) Eine Patent: Verordnung® we- gen besserer Einrichtung d-r Vormundschaften. 6) Die Einrichtung und Eiaführung zweckmäßiger Stadt-Pfand- bicher. , N

Vom Main, 19. Oct. Ju der Uingegend vons F-anffurc hat die Weinlese heute begonnen und bei Würzburg wird sie mo?7rgen ihren Anfang nehmen; man hegt daselbst die Hofsuung, das vießzährige -Gewächs werde in der Qualität dea Jahrgang von 1813 er- reihen,

Seit einígen Wochon sind starke Ladungen der ge: ringen Weine von den Jahrgäugen 1823 und 1824 vou Würzburg und überhaupt ans dem Maingrunde ver- sendet worden, Wer dayo. Vorrath besißt, m1cht sich Plaß, um den Most unterzubringen. Die Preise der erwähnten Gattungen sind daher beträhtlich gefallen, da man. an Orten, wo im Jahre 1824 ver Hagel nicht geschadet, êtwe reiche Erndte hofft.

Anf den beiden großherzogl. badenschen Landesunéi- versitäten zu Heidelberg und Freidurg betrug im ver: wichenen Sommers- mester bie Anzahl der Studizren- dea zusammen 1275, nämlihch in Heidelberg Z"n00n 244 -Jnläánder und 441 Ausländer, in Freiburg 590, wovon 432° Juländer und 153 Ausländer. - Juxrispru- denz studirten in Heidelberg 426 mithin beynaie zwei Drittheile der sammtlichen dasigen Studierenden.

Türkei. Der - Oesterreichishe Beobachter ‘enthält Foïgeudes :

Konskantinopel, 29. Sept. Die dereits früßer úber Smyrna hier eingettoffene Nachricht von Gefechs- ten, welhe am 9., 10: und 11. d, M. zwischen einer Abtheilung der Konstantinopolitanishen Flotte, unter Anführung des Patrona- Beg (zweiten Admira!'s) und der, unter den Befehlen der Admicále Miauli und Sachturi vereinigten Esfkatren der Griechen in den Ges wáässern von Mytilene zum Nachtheil der leßtern Statt gefunden haven, ist durch mehrere von dem Kapudan - Pascha aus Pofáa (an der asiatischen Küste, am Ein; gange dés Golfs von Smyrna), wo sich dieser Großs Admiral ‘seit dem 4. d. M. zur Ausbesserung seines Schiffes aufhält, abaefertigte, am 23. d. M. hier ange- fommene Tatarn bestátiget worden. Die Griechen ver? brannten vergeblich drei Brauder, verloren einen Drei master, welchèr sank, und ses ihrer Briggs wurden Tarf-beschádizt. Sie schiten diese, mit einem Theile des Geschwaders, nah dem Hafen Vathi auf Samos, zogen sih nach Jpsara zurü, und hielten seither nur wenige Kreuzer zwischen dieser Fznsel und dem Golf von Smyrna. Von der ersten Abtheitung der Kon- stantinopoliranishen Flotte befinden sich fortwährend eds Schiffe im Golf von Lepanto und neunzehn im Hafen von Navarin, von welchen manchmal Gage Segel bis nach der Küste von Maina freuzen. Erstere lechs Fahrzeuge, von: Sali Bei befehligt, sind zur Dis- position des Serasfiers (R cid Pascha), die andern neunzehn, vom Kapudan Beg (ersten AURTE ch5af Flotte) fommandirt, zur Verfügung JZbraßhim P gestellt, Die- ägyptische Flotte lag, den leßten Iach- richten aus Alexandtien vom 25. Aug. zufolge, noch im- mer daselbs vor Anker. Da sie bis dahin noch rih

Das Paket hat früher eine der Englishen Küste in füuf

P E R N E SRBA t B R E E C A T RREC S