1826 / 258 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 03 Nov 1826 18:00:01 GMT) scan diff

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Buchwaizen, Hirse und Wicken fast überall sehr gut ge- rathen, auch ist der zweite Heu s-Einschnite nicht nur an Gúte, sondern auch in der Fülle dem erstzn glei. Die Erbsen sind mittelmäßig, die Gartenfrüchte, mit deren Einsammlung man. noch beschäftigt ist, sind aber, insbesondere die Kartoffeln, beinahe überall mißrathen ; auch is wenig Obst, Wein und Pflaumen ausgeuom- men. Bromberg. Die nunmehr auch beudìigtre Frndte. des Sommergetreides und -der-Gartenfrüchte be Fätigt die fruher geäußerten Besorgnisse. Gerste und Hafer sind fast úbèrall, und vorzüglich auf dürrem Bo: dén,®ganz mißrathen, An mehreren Orten sind diese Hétreideaïrten vor der Zeit gereift nnd weder taugliches Stroh noch Körner gewonnen worden, Eben so verhält ¿6 sh? mit dèn Erbsen und dem Buchweizen. Nur an einizen * Orten sind diese Getreide-Gatinngen #0 ergte- dig ausge falleu, daß die Produftionsfosten ersest wer- den, Det zioeite Schnitt des Klee’s blieb" ganz aus und es hat den Anschein, daß die Pflanzen bis auf die Warzein vevtroccknet sind. Die Heu Erndte, vorzüg lid, das Nacspoy, ist gleichfalls sch.echt ausgefallen und Gegenden, die 14] gewöhnlih unter Wasser standen, ind gänzlih ausgvtrockner, wodr"ch die ergiedbigst Wiesen bedeutend gelitten haben, ‘Um allerfühtbarsten aber dürfte der ârmereig- Menschenflasse der Mangel dec beinähe allaecmein mißrats aner Kartoffeln wecd U ch auf einen. guçen Ertrag aus len Schäfereien i dun Landmanne die Aussicht benon..n, Due Setgn! tende Dürre ist schon an mehies 4 Jrs LWässermañngu eingetrete Die Kahnschisser auf der N-:be konnten vur miwhalber Ladung fahren, auf dem Kuddow - Fluß aber nicht einmal mit leeren Gefäßen fortkommen, Dei Mange!an Regen behindert nicht nur die Beendigung der Wintersaat, sondern 1 derselben auch: sehr nachthei- lig und dingt die Besörgniß einer sehr s{hlechten Weis “zen: und Roggen, Erndte für das künftige Jahr auf. Nach eingegangenen Nachrichten, soll sih iu der Umge gend von Jnowraclaw, zun Schrecken der Landleute, der Ercd-Kornwurm eingefundenhaben, dersdie bereits auf: g-gangenen Saaten, bejonders den Raps, gänzlichivernichte. VIL Sachjen. Magdeburg. Die Klagen uber den „geringen Ausfall der Erndte, besonders an Sommergetreide, sind allgemein; mancher Lant wirth ird bis zur nächsten Erndte wit dem gewonnenen Sommerforn den- Bedarf für seine Wirthschaft uicht besireiten können, Die Kartoffel. Erndte ist im Ganzen doch mittelmäßig ausgefallen, die Obst: Erndte an Aep: flu und Birney nur gering. “Die Hopfen- Erndte isi

F den unter der Miitelmäßigfkei

in einigen Gegenden ungewdhnlih reihlich gewesen. Die Wintetbestellung hat ihren Aufang genommekt, je- doch ist ihr die fortoauèrnde Dütre- hinderlih. Die jungen Saaten siud Überall gut aufgegangen uud die Rúbjaat gewährt die besten Hoffnungen. Der Mangel an Regen hat einen außevordentlih niedrigen Wasser: stand der. Elbe zur Folge gehabt. Merseburg. Die eingetretenen NRegen* reichten nicht hin, den ausgetrock: neten'Doden mehr als vorübergehend zu e: quicken. Der Acker hat eine Frstigfeit erlanzt, welche der Herbstbe stellung nichr güustig is. Wo man mit dieser vorg? shrittèn, i die Wintersaat entweder gar noch nicht, odèr doch dürftig aufgegangen, Tin durchweichender Jegen wird allgemein gewünschte und ist nöthig, wenn die Winterbestellung gedeihen soll. Die Grutnmet- Erndte ist besser ausgefallen, als inan bei der großen Trockenheit hätte erwarten sollen, in einigen Gegenden nur flagt man Über dieselbe, und dort verursacht der Futtermangel dem Landwirth, mauche Verlegenheit. Der Sammer-Rübsamen liefert “keinen souderlicsen Köryer- Ertrag. Kartoffeln, Kohl “und joostige Unuterfrüctte sind im Gebirge sehr reihlich gewachsen und so auch alle Arten Obst, vorzüglich Pflaumen ; in den ebeneren

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Gzaenden fällt die Erndte in diesen Fruchtgattungez mittelmáßig, in sandigen Gegenden aber s{hleckcht aus, so daß man von dei Kartoffeln wenig mehr als die Aussaat wieder erhäls. -Der Wei gedetht überall gut und verspricht eine geseguèite.Lése. Erfurt. Die Winterbestellung hat zwar ihren Anfaig genommen, das Saamenfkforn hat aber nicht aufgehen und Wut, zel fassen fônnen, indem dav Erdreich zu sehr aug getrocknet ist, Bei diesem fút die künftige Winter erndte ungünstigen Umstande haben diè Preise des Ge treides und der übrigen Lebensmittel duf mehreren Marfktpläßen begonnen, sich bedeutend zu heben,

VIIL Westphalen. Münster. Der Bud, weizen ist jeßt ebeujalls zum größten Theile einge|{hew ert, der Ertrag im Allgemeinen jedoch weniger als mit telmáßig und nur im Kreise Técklenburg, wo eim Ein ge]ess-ner des Kirchspiels Ledde das 25sstte. Korn gewon uen hat, gut zu nennen. Durch den in dêèx Mitte dées Monats September gefallenen Regen- häben sich dit Futterfräuter zwar in etwas erholt, jedoch durch die ij cem Monat Ofiober statt gehabten Nachtsrôste“ wiede bedeutend oeliiten. Die Ausbeute an Kartoffeln, beso ero im Ed adboden, ist beflagenswürdig schlecht. Du gegen ist die Wirterung des Septembers der Winterbs ellung sehr güustig gewesen und auf manchen Feldeti erblick- “an bereits die ¿unge Roggen. und Raps-Saal, Ein de am che igen Monatsberichte üb

i U Neibenden Total: Ertráj der diesjährigen Erndte gefällte Urtheic, fañn vur stätigt werden, Nogzén "und Weizen" meir diz bit herige Drescherfahrung reiht, streuen dur hnitrlid faum Über das Ate Korn, Sommerfrüchte verz niß mäßig noch viel schlechter. Die Kartoffeln sind El ai und wenig shmackhafrt, die Rüben zur Herbstsütterun theilweise mißrathen. Obst sehr färglich, Eichelmast fas gar nicht, * Buchmast etwas mehr. Hingegen ist dal dom zweiten Wiesenschnitte im Augistmonat gestellt ungünstige Prognojtikon glickiicherweise cht eingetrof fen, vielmehr die &Grummèt.Céndte fast Úberall so reit lih ausgefallen, daß der grôßte Theil aller für die Win terfütterung des Viehes gehegten Besorgnisse dadur beseitigt wird. Der Landmann ist mit. der Beste lung des neuen Winterfeldes etftig beschästigt, unter de Begünstigung eines heitern Himmils geht sie in lei tem Boden vortrefflih“ von stätten, s{hwerer Boden if freilich. durch die lang: Dürre dem Pflug und der Eg fast unbezwingbar geworden, (Schluß folgt.)

Königliche. Säàäusptæ

Donnerstag 2. Novbr. Jun Opernhause: 1 Di Struüdelföpfchen/“7 Lustspiel in 1 Aufzug, nach Etil ne, von Th.- Hell. "Hiérauf: „„¿Adagio und Pi lonaise fúr die Flôte,// von: Färsténau, vorgeträgen v Herrn “W. Annemüller eus Dresden. Dann ; ;, M CLoncertant fúr Flöte und Fortepiano,‘/ von A. E Mi ler, vorgetragen von Hrn, W. Anémüller und Edu Schubert, Sohn des Kammermusikus Hrn. Schubesy Und: „„Der goldene Schlüssel,“ große komische Zaußi Pantomiwe in 2 Abtheilungen,“ vón J- L. Lewin.

Unter Direction des General-Muslf, Directors Ni ters Spontini, wird am Montag den 6, November von Se. Majestät dem Könige Allergnädigst bewilli Benefiz Vorstellung der Oper: ¿¿Der Freis{hüß,‘/ b C. M. v. Weber, im Königlichen Opernhause statt } den, deren Ertrag zur Bildung. eines Fönds für | Erziehung der beiden unmündigen Sdhne des Com nisten zu Hülfe genommen werden soll. |

Billets zu dieser Vorstellung sind im Billet-V faufs: Büreau im Schäuspiéelhäuse, zu folgenden P

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sen zu haden : : : ' Ein Plat in einer Loge des Königl. Ranges 1+4Thl

Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.

Redacteur John

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jreußishe Staats - Zeitung.

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Berlin, Freitag, den Zten November 1826.

Amtliche Nachrichten.

Front Des Tad és.

Bekanntmachung. Fabrifanten des Jnnlan?tes, welche Zeichnungen „on Maschinen fúr ihren eigeven Gebrauch zy besiSen vünschen, wovon sich die* Originale oder Modelle ia Déeèputation

er Sammluvg der. Königlichen. Getverbe

béfinden, können selbige in einem beliebigen Maasstabe ird in beliebiger Ausführung erhalten, wenn sie ch deshalb in po:tofreien Briefen an mich wenden und

ein hiesiges Handlungshaus nachweisen, welches die |

Beihnungen in Empfang nimmt und dem Zetchner seine pon mir beglaubigte Kostenrehnung bezahlt. Berlin, den 1. November 1826. Beuth.

Zeitungs-Nachrichten. A uslan-d.

Paris, 27. Oft, Am 4. fünftigen Monats wer: : en S. M. des Morgens die Herren und Abends die amen empfangen. Der Hof wird öffentlich speisen.

Hr, Canning, der vorgestern Abends abgereist ist, jat am 24. eine Privataudienz beim Könige gehabt; le dauerte, wie das erstemal, úber éine Stunde. Sn en leßten Tagen, wähteud der Abschiedsbesuche, ge: ann éx auch noch die Zeít, um dem berúhmten Maler Derard zu seinem Portrâte zu sibeu, das s¿inem Freunde, em Lord Granville, bestimmt ist, Madame Canning jat von dem König ein Diamanten - Armband mit dem Bildnisse Sr. M. erhalten. Mai qlaubc, für Herrn anning werde ein schöner Porcellain: Service in Sevres erfertigt, |

Die von Hrn, Terneaux dem Aeltern

feit 7 Fah- en gemachten Erfahrungen

| aaten in Aufbewahrung dés Ge- reides in Silos, oder unterirdishen Gruben, haben hn in solchem Grade von den großen Vortheilen über, ‘ugt, die man sch von ihnen versprechen darf, wenn man it den Jahren des Ueberfiusses den Jahren des Man- els zu Hülfe fommen, und dadur den reihstén Land- Fvirthen sowohl als den ärmsten Consumenten- aushelfen ill, daß er es zura allgemeinen Besten beschlossen hat, | 000 Sácke Getreide, die den Reserve- Magazin der è Dtadt Parie gehören, wit derselben Gefahr dèr Auf- ewahrung und für die Hälfte der Kóösten, welche der Verwaltungsrath der Lebensmittel genöthige gewesen

ren. Der Dazwischenfunft des Hrn. Präfeêten des & inc Departements, und der Bereitwilligkeit der drei et, C9njervatoren des Magazins, die so gefällig wa- ren, dem Hrn. Terneaux einen Theil des ihnen anver- trauten Getreides wieder auszuliefern, hat man die 89" ¡ebuag dieser Versuche zu verdanken, welche dex Stadi Patis, wenn gelingen, jährlich wenigstens 44000 F. exsparen.i? den, inm des Voraussebung nämlich, daß sle gesonnen sei, das gegenw" ‘ge Aufbes wahrungesystem beizubehalten, Dieje Erspl ¡ müßte noch viel bedeutender werden, wenn, anstatt eines all- gemeinen Vorrathsmagazins, das allen Privo*magazi- nen nachtheilig ist, die Freiheit des Getreidehandels. die Concurrenz erregen und dadurch die Benußung der Silos allgèmein nüßlih machen würde, : L

Eine Lyouer Zeitung spricht davon, daß man ín Perrache bald ein Haus würde sih erheben sehen, wie es noch "nie eines in dieser Stadt gegeben hat. Es wird “ans Gußeisen bestehen und von Engländern etbaut wer- den, “Das Gebäude, sagt sie, muß unfehlbar däuerhaft sein, aber freilich mehr fosten als ein steinernes, Jm Sommer werden die Soùnenstrahlen die Wände die|es Hauses erhißen, und im Winter «werden sle eisfalt sein. Abgesehen pon ‘dieser fkieinen Unbequemlichfeit, mag die Wohnung für Albions Kinder ihre Annehmlichkeit haben.

Der Graf Montezuma , ein Abköômmlina der ehe- maligen“ Beherrscher Mexicos, welcher seit 1821 Paris bewohnt, ist vor einigen Tagen in Havre angefommen;. Er wird anf dem Schiffe Pallas nach Vera: Cruz abs legeln, um einige sehr wichtige Angelegenheiten mit der dortigen Regierung abzumachen. Man ist darauf ge- |pannt, zu hôren, wie tieselbe den lebten Adfömmling einer so ausgezeichneten Fámilie empfangen wird,

Der brasilianishe Consul in Havre hat befannt gemacht, daß, in Folge des zwischen Brasilien und Franfs rei abgeschlossenea Vertrages, die Patrone aller nach Drasilien bestimmten Schiffe verpflichtet sind, die Urs |prungszeugnisse der Waaren ihrer Ladung, mit dem Visa des brasiliazisheu Consuls versehn, vorzuzeigen. Die Pässe der Passagiere und alle ähnlichen Documente müssen ebenfalls vom Consul visirt sein. | :

In Marseille ist adermals ein franzôósisces Schiff aus Alexandrien angeforamen, welches von einer grie- chishen Brigg angehalten, durhgesucht und ausgeplúns dert worden ist,

Fünfprocentige Rente 99 Fr. Dreipocent. 68 Fr. 59 C, :

London, 24, Oktober. Parlament vielen Bittschriften stéhenden Getreide: Einfuhr», aber sehe, wérden. Eine Depuútation der Fabrikanten von Manchester

Man sieht im nächsten wegen Revision des bei Systems entgegen, zweifelt daß die Minister desfalls einen Antrag machen

var, bzoher zu bezahlen, auf die neue Arc zu conservi-

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