1826 / 260 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 06 Nov 1826 18:00:01 GMT) scan diff

D i s E E E O

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tome auszeichnete. oder Koutagionen kamen nicht vor und die Sterb- Uuchfeic Über]critt das gewöhulihe Verhältniß nicht. Oppelm Unter den Erwachsenen waren im Monat September rheumatisch- fatharrhalijche Fieber, Wechsel fieder, ruhrartige Diarrhden, Gliedershmerzen , Hals- jchmerzen , Augen- und Lungen -Eatzüudungen vorherr- schend. Kinoeër litten vorzüglich au gasirischen Diar rhdeu uud RuyreiL An dem zu Petershof, im Lublini- 6er Kreise aasgebrochenen gastrisch. rheumatischen Fieber erfcauften Überhaupt 41 Personen, davon Eine stärb. Diz?lelde Krankheit zeigte sich auch zu Schiréau im Lublinißer Kreise. Sie entstand nah dem Dasfürhal- tei des Kreis Physikus durch Erkältung und durch zu frühen Genuß der Kartoffeln. Es wurden zehn Per- joneu davon befallen, von denen zwei starben. Auf der Maxien Galimeigrube in Michowiz und in der Kolonie Kap, im Beuthener Kkeise, herrschten die natürlichen Poden, Die inficirten Häuser wurden sogleich gesperrt uad die noch nicht geiwpfcen Kinder vaccinirt.

VI. Posen. Posen. Fieber, besônda «Gal: lenfieber, herrschen fast Úberall in mehrerér- a sehr bedelitend, indessen. haben sie feine 2nzgewd,- e Sterb lichke(t zur Folge und las}ses jeßt schou nah. —Drom- berg. Auf die Gesundheit der -Meöschen hat die große Hibe und Dürre nachtheilig eingen.rf- In ‘den Orth fte Slomsfky, Motiplewo und Uscz Neudorf, SChodziejenkr Kreises, in dem Dorfe Slesio, Bromber: ger Kreiles,, und in der Stadt Lobsens, Wirsiber Krei les, lnd unter den Menschen die natürlihen Pocken ausgebrochen, woran in leßtgedachtex Stadt bereics 19, unter diejen 2 Erwachsene, gestorben siad; 19 Judivi duen leidey- dafeldst noch gegenwärtig an dieser Krank; heit. Ju der Stadt Nafel herrschen die Rötheln unter den Erwachsenen und Kindern, woran schon eintge ge: sokben find, Ju den Kreisen Mogilnow 'ußd Gnesen leiden viele Menschea an bôsartigen Fiebern , besonders Schleini: und Gallenfiebern, mit immer mehr steigender Neigung zum nervôjen Charakter.

VIL. Sachsen. Magdeburg, Ju Folge der Witterumä. kamen während“ des Monats September hu: fig fatharrhalishe Beschwerden, Heiserkeit, Manudel- biäune, Augen- und Ohrenentzündungen zum Vorschein, ais Felge von Erkältungen, gallichte Diakrhôèn und Keichhusten, Mehrere Perionen bekamen die jogenannte schwarze Pocke, die größere Anzah! derselben ist aber hergestellt worden, Das Scharlach fieber zeigte fich hie und da, nicht gerade bôgartig, Jm Dorfe Brettin, im zweiten Jerichowschen Kreise, ist eine necvdse Kra: kfbeit unter den Kindern ausgebrochen. Seiteus des Kreis- physifus. sind «soglei die nôhigen Maoßregeln ange. wandt worden, Die Anzahl der - Krankheitställe und die Sterblichkeit surd zwar größer als in den früheren Monaten gewesen, jedoch an sich niche gerade unge- wöhnich.— Merseburg. Der allgemeine Gesund; heicszustand erhielt ‘sich während des Monats Septem»- ber sehr gut, die Zahl der Kranken ‘war überhaupt ge: ring, Nur in den Stolbergschen Dörfern Stenmpede and Rottleberode griffea die Masern epidemisch um sich, und find durch Komplifation imt Keichhusten und Brust; entzündung mehrfach tödilich gewesen. Ju Gräfen hainchen grassirte das Scharlachfieber, war aber im Gan- zen gutartio, Die allgemein [chreckende shwarze Blat- tex fam im Stolberg-Roßlaschen einigemal vor, die Ju; dividuen aber- wurden geßeilc. Gefährlicher war der Verlauf der schwarzen Pocke bei etnem! Weißgärber zu Schmiedeberg, der fast hoffuungslos danieder lag, seit dem dexr Kreisphysikus Dr. Fiedler aber um die Blattcer

amar aw aan veran

Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.

Allgemein durchgreifende Epidemieen 1

herum mehrere tiefe Einschnitte gemacht, bedeutend Linderung der Schmerzen verspürte, so daß nun an seinem Durchfommen nicht gezweifelt wird. E,, furt. Der Gesundheicrezustiand im Monat Sep ember war im Allgemeinen gur. Am häufigsten zeigte sich Katarrhalfieber, Hals und Augenentzündungen, Sfordut, Koliken und Diarrhöen. Jm Erfurther, Wei ßenseer und. Langensalzaer Kreise kamen 16 Fâlle von bôsartigen Karbunkelp brantiger Rose und Milzbrand blatter vor, Bei 11 Personen, wovon jedoch- nur eine, ein Kaabe von 12 Jahren erstorben ist, war dies Krankheit durch Uebertragung. des Giftes vom Mil brañde und der Blutieuche entstanden, bei 5 Per! on dagegen ließ sich feine Spur von dergleichen Uebertrq gung nachweisen, obgleich die Zufälle nicht minder ge fährlich waren. Uebrigens jcheiut die Behauptung, daß das Milzbrandgift durch eiue Fliege auf die schen überbracht werde, sehr in Zweijel-zu ziehen zu sein, indem mehrere Personen von dieser Kraufheit bef alley worden sind, ohne von èiner Fliege- gestochen und ohn mit milzbrandigem Pijehß in Berührung gekommen ¡l sein, Denn in dem ¡esigen egierungs Bezirke ist dy Milzbrand unter dem Horrivieh und die Blutseuche uy ter den Schaafen nur sporadish vorgekommen. Auá ist jedes davon befallene Thier sogleich getödtet, un, der bestehenden Vorschrift gemäß, mit Haut und Hag an einem entfernten Orte“ sechs Fuß tief versa worden. (Schluß folge.)

Men)

C IREEA G M A ERS 1 1m T E

Königliche

Sonnabend, den 4. Nov, ,,„Der Amerikaner,‘ Lustspiel in Vogel.

In Potsdari: „Die Dame auf Schloß Aveucl Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz; nah Scribe beg beitel vom Herrn Baron v, Lichtenstein. Musik va Boyeldieu.

Sonntag 5. November. Jm Opernhause: „A Gouvernante,“/ Spl in Versen, in 1 Aufzuz, von Y Körner. Hierauf: „Der Schiffskapitain, oder: A Unbefangenen,‘/ Vaudeville in 1 Aufzug, nach Théaules von C. Blum. Und: „„Der goldene Schlüssel,‘ große mische Zauber-Paniomime in 2 Abtheilungen, mit Tan vou J L. Lewin. :

Im Schauspielhause: „„Herrmanù und Dorothea! idyllishes Familiengeinälde in 4 Abtheilungen, vot Dr. C. Tôpfer. Hierauf: ¡,Humotistische Studien! Schwank in 2 Abtheilungen , von C. Lebrün,

Unter Direction des General-Musik. Directors Ril ters Spontini, wird am Montag den 6. November dl von Sr. Majestät dem Könige Allergnädigst bemwilligl Benefiz Vorstellung der Oper: „„Der FreischúE /’ vol C. M. v. Weber, im Königlichen Opernhause statt fil den, deren Ertrag zur Bildung eines Fonds für dh Erziehung der beiden unmündigen Sôdhne des Comp nisten zu Hülfe -geuommen werden soll,

Die sämmtlichen rêsp. Abonnenten, deren Pläße j dieser Vorstellung bis jeßt aufbewahrt sind, werden ck suchr, bis Sonntag Mittag erklären zu lassen, ob von jenen Pläßen Gebrauch machen wollen, widrige falls die Billets anderweit verkauft werden múüssel Es sind zur Oper: „Der Freishú6‘/, nur noch Billet zum 2. Range à 2 Thl., zum 3, Range à 2 Thl, zul Parterre à ? Thl., und zum Awphiiheater à £ Thl, j haben,

SMauPiéle,

Im Schauspizlhausy 5 Abtheilungen, yy

Nedacteur John

[vos nach Troppau

tuer Tour nah Wien, w0 sle

Y Maiúz.

Na Cm Ene

Preußisch

e Staats - Zeitung.

Ag 200.

WEclan, Montag, den G6ten November 1826.

Amtlihe Nacl richten.

Vronif des Táägeés.

Bekanntmachung.

Mit dem 1. November dieses Jahrs if eine. ws- hentlich einmalige Schtellpost-Verbindung zwichen Bres: iau und Wien hergést-lle, vermittelst welcher nun auch ¡wischen Beêrlin und Wien über Breslau eine Verbin- dung durh Sc&nellpost erreichte is.

Von Berlin gehet am Sonntage Nachmit- ‘ag 4 Uhr die Schnellpost nah Breslau ab, wo sie un Dienstage Morgens eintriffe. Aus Breslau geht die Schnellpost nah Ratibor ah: Dienstag Vormittags 10 Ußr und fommt in Ratibor an: Mittwoch -fráh. Bon dort geht Dannei stags Mittags 1 Uhr die Schnell und von Troppau am nämlichen Tage ¿lbends 7 8 Uhr über Olmáßs und Brüun ia 5 am Sonnabend früh tintrisfe,

Zurck ersolgt der Abgang aus Wien Soun- ibends 9-7 Uhr abends,

ie äntunsr in Troppau Montags früh,

e Ankunft in Rat1bor Montag Mittag,

der Abga!'g von Ratibor Montags Abends 8 Uhr,

die Anfunst in Breslzu Dienstags Abends,

der Abgang von dort Mittwochs Abends 9 Uhr

und die Anfunst in Berlin Freitags Nach - wittags.

Die Zahlungs Ste sind für jede, Meile von Ber. in dis Breslau, 442 Meilen, 8 Sgr. und von Bres (au bis Troppau 74 Sgr. Für die Tour von Troppau dis Wien wirò 14 Fl, 14 K. Conventions: Münze be- ¡ahlt.

Bei der Retour:

vou Wiea bis Troppau 14F!\, 14 Kr. Conv.-Müúnze,

von Troppau bis Ratibor 1 Fl. 4 Kr. Coav.. Münze,

von Ratibor ab bis Breslau und Berlin wis

bei der Hinreise, _ Der Reisende hat auf den preußischen Posten bis “foppau 20 Pfund und von Troppau bis Wien 50 pfund Gepáck frei. Verlin, den 28. October 1326, Géneral Post Ame. e Nagler,

Angekommen. Se. Exc.- der: General Lieutenant und Vice- Gouverneur von Mainz, v. Carlowiß, von

__ Der General-Major und Kommandeur det 5. June \anterie- Brigade, v. Uttenhoven, von Coburg. Ver Ober-Berg-Hauptmann und Chef des gesamm-

E Es Ey gs 7 N a E S C D R E Gr E CO Ae»

1 Berg-,„ Salz- und Hüttenwesens, dresla Abgertcist. - „Se. Exc, der General - Lieutenant und Chef des Géneral-Stab:s der Arméêèe, Fretherr v, Müffling, nah Weimar. Der Köuigl. Großbrittanische KabinetsckZaurier, dgeway, über Paris uach London. :

fer A

Berhard, von

Zeitungs-Nachrichten.

A usgland.

Paris, 30. Oktober. Die Eröffnung der Kam- mern wird, wie man sagt, den 13, Dezember satt fins den. Nächst dem Preßgeseßbe, welches jeßt im Staats rathe vorbereitet wird, soll ein Geseß hinsichtlih des Forstipesens und ein Militairstrafgese6buch den Kam- mern vorgelegt werden. Auch spricht man von einem Geseßze über die Einrichtung der Geschwornengerichte, und von einem andetn- über die den wegen Schulden Verhafteten zu gewährenden Lebensmittel.“ Fügrt man das Budjet und einige Verwaltungsgeseße hinzu, so ist dies Arbeit genug für die ganze Siß6ung,

Durch ein Schreiben aus Lissabóti vom 18, d, er- fahrea wir (sagt die Etoile) daß der Ausstand in “Al- garbien gedämpft und der Marquis von Abrantes ge- flohen ist, Man weiß nicht, wohin er, so wie auch der Marquis v, Chaves und der Graf Amarante, si ges flichter. Lehterer scheint sih nicht nah Gallizien beges ben zu haben, wie es anfänglih hieß. Die ausgeschiffte englische Mannschaft, wovon die Rede gewesen, betrug nicht mehr als 150 Mann ; sie hatten sich zu Belem, am Pallast* Ajuda, den die Regentin bewohnt, fkasernirt. Leßtere hat nur Milizen um s{ch. Nach Jynhalt des, selben Schreibens ift der Arzt der Regentin Dr, Abran- tes nebst dem Spanier Sierra nach Amerika einge]schiffe worden. Leßlzterer wollte einige liberale Svanier zusam- men bringen und mit ihnen nach Spanien gehen ; Dr,

Abrantes untérstúßte ihn.

In der Nacht vom 18. auf den 19. d. M. wurds der Kirchhof des Pere La Chaise aufs Schreklichste profanirt. Mehrere Leichname von Männern, Frauen und Kindern waren gusgegraben, und ihrer Bedeckuns- gen, die hin und her zerstreut da lagen, beraubt wor? den. Wem soll‘man diese empdrende Gottlosigkeit zus schreiben? War Eigennuß die einzige Triebfeder zu solchem Gräuel... , ? Die Obrigkeit forsht der Sache nach; eine Person if bereits verhaftet. i

Fünfprocentige Rente 99 Fr, 10 C. Dreiprocent. 68 Fr. 70 C.