1826 / 265 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 11 Nov 1826 18:00:01 GMT) scan diff

Ein Herzogl. Nassauisches Edift verfügt, daß die sämmtlichea ia - den vormals Bergischen Landestheilen belègenen Lehen und Asterlehen aus dem áltétn ünd bis zum Jahre 1809 bestandeneu- L:hnsverbande, den darin leznsherrlihen nach wie vor unterwörfen zu betrachten sein sollen. Aus geuommen davon sollen jedoch dièzjenigen Lshen und Af- terlezen sein, welhe vor dem 1, November dieses Jah, res auf eine mit der Lehusfoige unvereinbarlihe Weise bereits veräußert oder vererbt worden sind.

Bei dem Schlusse der Weinlese sah man in Würz- burg am 1. d. Abends eine ucalte, lange nicht mehr ge- sehene Sitte wiederkehren, indem die Herbsiloute des Dürgerspitals, Winzer, Keltez*ueclste, rinnen die leßte Berenfuhre mit Musikanten auf dem Wege in die Stadt brachten und in barocker Mumme: rei und unter großem Volkszulaufe jauchzend durch die

i i, Ler Hessischen D. in den gegen A .ms hingränzenden «Kantonen in Und vor der Hälfte des Oktobers begonnen, später in den gegen Mainz und Bingen gelegenèn Orten, und ist nun mit dem Ausgang des Herbstmonats Überall geen- In jènen súdlichen Kantonen hatte eine fräher eingetretene Fäulniß der Trauben die Weinproducenten um den Voitheil der in diesem Monate so gedeihlichen Seit dem in der Weinchronik {o berühmten ‘Jahre 1811 bar der Herbstmoüat nicht so anhaltend von der allerfreulichen Sonne erheitert als Jn vielen Weinorten überstieg des Mostés Ueberfluß alle Erwartung und der Mangel an Gejäßen verurjachte mehrfach empfladliche Verlegéuheiten.

Aus der Schweiz, 2, Nov. am 23, -und 24. Oft. ein zahlreiher Milicärverein ‘aus Offizieren der Kantone Waadt, Genf, Freiburg, Bern und Nevenburà versammelt; auch diese Gesellschaft, die in Vevey 1824 ‘ihren Utsprung nahm und. 1825 in Genf Zuwachs erhielt, déehur' sich allmählig weiter aus und dürste vermuthlich bald etne 'allgeméinschweizerische | i Die Herrea Düfour, Masse: und de Saugy hièltén Vorlesangen über verlchiedene tafcishe und- das Verthéidigungswésen der Schweiz betreffende Vorwürfe ; eine historisch: militärische Abhandlung des: Hrn. Hubert von Genf über die Sdwlachten von Grandson und Mur- tei veranlaßte alsdaun eine Fihrt auf dem Dampfschiff, zum Besuch der klassischen Stätte, auf der das burgun- dische Kriegsheer \{hweizerisher Tapferkeit unterlegen ist. Der“ Gesundheitszustand Sr. Maj. fährt fort sehr ‘befriedigend zu ‘sein.

Vorigen Freitag sandten die Minister, nach An: funfc der Nachrichten äus Lissabon, einen Courter nach dem CLsfkurial; dieser “fehrte Abends zuruck, und am folgenden Tage bègaben sih hre Excellenzen sämmtlich nach der Königlichen Resitenz, vou wo. sie erst gestern zurückgekommen sind.

Aus Ferrol {reibt man, daß man in ‘Galizien vor einiger Zeit größe Besorgniß wegen einer Landung der Constitutionellen gehabt hat. ungefähr 50 Mann ans Land gekommen nur einiges Vieh weggenommen und ‘die Schöfer ver sichert, sie würden wieder fkómmen, um es zu bezahlen ; hiecauf habeu sle ih mit ihrer Beute éntfernt,

An den Küsten vou Andalusien lebt man“ auch in deständiger Angst vor den dort hausenden“columbischen Seeräudern, welche auf älle spanishen-Ks machen, sobald sle sch nur blicken lassen.

Smyrna, oriental.)

Insel, bemächtigte sich dieses Schiffes und

30000 Piaster in verschiedenen Múnzsorten au ben; er nahm auch ein Schiff von 50 Fuß L das so eben vom Stapel gelassen worden

Kreuzen bestimmt war.

Die Familie Zaimi's, Präsidenten der provisorischen Regierung Griecheulands, i|ff am 17. von Hydra n Cerigo abgereist.

Es fehlen uns Nachrichten von und aus Attika.

a Ot c R M

fand fast

ánge weg, 009. zum

begriffenen Rechten,

aanati\cchezn

Ibrahim Pascha

Am 7. Sept. ist die russishe Goelette Santa H zwischen FJpsara und. Chi0s y Brigg Themistokles, Kapt. Lazar Als dieser Alles in- Ord,

lena, Kapt. Caliga der hydriotischen Murso, durthsucht worden. nung fand, bat er um ein Certificat, daß erx nichts voin Bord weggenvammen habe, weil mehrere dem sej, nigen ähnliche grieh* he Schiffe Seeräuberei trieben, Wer hätte eine dem Anscheine nah so gerechte Forde, 4 pt. Caliga stellte das Cer tificat aus und Murso begai- sich an sein Bord. Kaum hatten sich beide Schiffe 1 Meile von einander entfernt, ass dér-Hydriöte sine große Schaluppe mit 30 Y abseñdet/ welche die russische Goelette entert und aus Die geraubten Waaren werden auf minde stens 5000 Piaster geschäkt. Naxos, 31. August, ihre Strafwürdigfeit fühlten, Ahndung des Marquis - Paulucci, Befehlshabers des diterreichishen Geschwaders, in Sicherheit glaubten, sa hen sie ihn plôßlih am Morgen des 26. d. mit 8 Su geln erscheinen, "Da der hbéftige Nordwind den großen Schiffen die Einfahrt in den Hafen nichr gestartete, so ging der Admiral an Bord einer Goelette und legte sich mit seinèn kleinen Schiffen untec dex Stadt vor Er berief die griehis{chen Primaten an seiu Bord,” hielt sie als verdächiig zurúck und bedrohte die Stadt mit Zerstörung, wenn sle nicht feierlich um zeihung bâte wegen der Verachtung, womit die kaiset lide Flägge im leßten Aptil behandelt worden sci. An demselben Abend bezab ex sich nach S. Procopio, wo die Fregatten und Korvetten lagen; die Ueberfahrt wat bei dem stürmischen Meere, | Schiffe, nicht ohne Gefahr. die auf unsere Jüsel geflüchteten Kandioren verließen, aus Furcht vor ‘dem dem militairischen Geiste des Admirals Paulucci, zur Nacl,tzeit die Stadt. bei Tagesanbruch zum: allgemeinen Erstaunen die die Stadt beherrshenden Höhen von den kaiserlichen Trup pen beseßt. Zugleich erbsicfren die Einwohner ein ihuen ganz neues Schaupiel; man sah nämlich auf einzu der Anhdhen einen Telegraphen errichtet, mittelst dessen det Admiral Befehle ertheilte und Berichte empfing. Morgen des 24. fam ein Offizier mit eincm Peloton Er kündigte den Primaten uud Ein wohneru die Befehle des Admirals an, die dahin lau reten, daß sle feierlih die ôsterreihishe Flagge aufzie hen, den Vicefonsul Chitardi in seine Funktionen wieder einseßen und für den dem öfsterreihishen Unterthan Gi, ovanni Duacovich»und dem russishen Kapitän Pietro Giovanni zugefügten Schaden Ersab- leisten Mehrere Emwohner widersekten sich diesen gerechten Forderungen ‘des Generals; die gelandeten Truppen und die Schiffe feuerten hierauf mehrmals die Kanonen ab, Brandrafketen verbreiteten Schrecken Feuer wurde nur auf ' Bitten des Erzbischofs Viget und des franzôsschen Consuls eingestellt. truppen nahmen von der Stadr Besis und die Einwoh? ner legten die Waffen nieder. das Eigenthuin respectirt. baren wurden zwei Schildwa Lande zerstreuten Kanudioten machten Miene zu einem

Lser aud Lese-

Straßen zogen;

Die Weinl provinzHatte | rung abschlagen fönnen?

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plúndert.

Während die Naxioten , diz

Id! j 4 » Xitterung-gébracht. sich vor der gereht.n

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Die Naxioten sowohl als

uuternehmenden Charafter und

Am andern Morgen

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Madrtd,

in die Scadt.

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Wirklich sind sie haben aber

üffahrer Jägd | mehrere

(‘Aus dem Spectateur Die Landungs daß ‘in Spezzia ein Schif mit Geld atigekommen sei, das es einem tosfas nischen Fahrzeuge bei Dainiettre weggènommen, : ging : ain 15. d. in Person- mit feiner gatte Cambrian und der Korvette Rose nach dieser

Auf die Nachricht, Niemand ward belästigt, An jedes Hâus von Straf Die auf dem

Kapt. Hamilton

Angriffe auf die Vorposten ; sie wurden zurücfgetrieben ; in der Dunkelheit der Nacht versuchten sie einen zwei jen Angri, wurden aber mit Verlust einigor Maun chaft zum Rückzuge gezwungen. Am Morgen des 26 ward, nach der 11 Gegeuzwart der Konusyln, inehrerer dser: reihishen Offiziere uud Beamten geschehenen feierlichen Eidesleistung der ‘Primaten auf das Evangelium, die K. K- F agge unter dem Jubel des Volkes aufgezogen, derdôster- rcichishe Konsul in jein Haus zurückzeführt und dort in seine Funktionen wieder eingeseßt ertlärt. Hierauf hieit dex Metropolit-Erzbischof eine Messe und ein Tedeum. Auf die- Vorbitte diejes Geistliczen gerußete der Vice- ¿dmiral den- Jaselbewohnern eine Amnestie zu gewäh- ten. Die drei Häuser. Demetrio Laskari’s/ Urhebers der im leßten April begangenen Aus'hweisungen, wurden geschleift und er selbst, tief sühlend, wie lehr er dieje Strase verdient habe, begab sih it jeiner ganzen Fa wilie an Bord des Admirals und flehete den Geueral um Gnade, der die Strase hierauf zu beschränfen ges ruhete. Auf die Bitten des grieh1]chen Vicars hat der Marquic Daulucci zwei-auf der bei Syra verbrann ten Tratta vèrhafteten Judividuen die Freiheit geschenkt. Ein griechisher Mistifk, der im Hafen tag, ist versenkt und ein anderer, dem englischen Vicefonsul angehöriger, demfelben mit der Aufforderung zurückgesch1ckt worden, das Mastwerk zu ändern, da és nit erlaubt ist, mit Mistifs zu fahren, Es ist sozleich eine Goelette daraus ¿emacht worden. Die Ordnung kehrt in die Stadt zu- rick. Die reflamirten Summen für die von. den Pira- (en aufgekauften Gegenstände wurden bez1ihle. Am 30. {iten ich die Truppen. wieder in guter Ordnung ein, MWáhrend sie auf dem F-lde lagert:n, die Stadt beseßt f hielten und bei den verschiedeneu Expeditionen haben die faiserl. Truppen sih-_durch ihre-gute Haltung, ihre strenge Disciplin und ihr exemplarishes Verhalten ge- gen sämmtliche Einwohner ausgezeichnet.

Syra, 22. August. Der Eparche Drizza, den der miral Ma1guis Paulucci hatte verhaften lassen, ist erst nah Bezahlung der dem dôsterreichishen Kaufniannu Petressevih für eine Lieferung Zwieback schuldig: n Sumwe freigelassen worden. Der Marquis Paulucci hat eien zum Kreuzer bestimmten Mistik, der sh in dem Junern unsers Hafens verborgen hatte, genommen und verbrannt; dasselbe Schicksal hatte eine von Hydra fommende große Sch-ebecke mit der griechischen Kriegs- flaggè, die feine gehörigen Papiere aufzuweijen ver. mochte. Man muß hoffen, daß dies - deu übelge snnten Kapitainen zur . Lehre ‘dienen und verhindern werde , daß: solherlei Mißbrauch zukünfstig ruhig von denen geduldet werde, die auf de Unterdrückung de: Steräuberei achten sollken, Diese strengen Maaßregeln, die der Viceadmiral mit der ihm eigenen Urbanität zu begleiten versteht, haben großen Eindru® auf das Volk gemacht.

A 14-0.

Berlin, Des Königs Majestät haben in Gemäß heit des Geseßes vom 1. Juli 1823 §. 30, nach pel. hem die Stánde der Mark Brandenburg und des Mark grafthums Niederlausi in-dea ersten sechs Jahren alle jwei - Jahre zum Provinzial - Landtage berufen werden sollen, unterm 13, d. M. den Wiederzusammentritt des Provinzial Landtages auf den 14, Januar k. J. -anzu [ßen, und den Ober-Präsidenten der Provinz Branden; lUrg, v, Ba ssewiß, zu Allerhdchst Jhrem Kommissa us für diesen Landtag allergnädigst zu ernennen ge: tuhet.

Potsdam. Ja der Stade Schwedt hat sich eine, 1s einer großen Anzahl von Landivirthen- aus der Kur

f. roi E D Le) Es) Ee Rur

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mark, Neumark und Pemmeru- bestehende Hagelschaden- and Mobiliär-Brand-Vecrsicherunigs-Gesell schaft gebildet, welche Versicherungen, nicht alleïn gegen Hagelschlag bei Weizen, Roggen, Gerste, Mengkorn, Hafer, Erbsen, Buchweizen, Lir.sen, Wicken, Spielt und Naps, soadercn auch gegen den durch Feuer an eingeerndtetem Getreide, Stroh, Heu, Acker- und Hausgeräthen, Vieh, selbst: gewönnener Wolle, Taback und Sämereien aller Art verursachten Schaden annimmt.

Die näheren Verhältnisse dieser wohl eingerichteten Anstaîit, welche die erste der Art in der Kurmark is, die auf gegenseitige Vecsicherung basirt worden, ergeben sih- anen, von dem Sônigl. Ministeriam des Junern bestätigten Statuten de. Besellschaft, und die speziellen Bedingungen des Beitritts sind bei dem Direftorium

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der Anstalt ia Schwedt zu erfahren.

Königsberg, 2 Devbr:, Uls Folge der diesjâh- rigen ungewdßhn'ihen Witterung |-“te- men auch hier die feltene Ersch.&tura, daß in Tr 4 „dstshen Straße

ein Rojfkastanien Baum Ede OctoLz. ‘n voller“ Blüthe stand. Die häufigen und vollstándizen Blúthen zwischen oen herbdstlihen Blättern gewährten einen interessanten Anblick, der aber von furzer Dauer war, da die Nacht- frôjste bald zerstôrend ‘einwirften.

Mún ster. Die Eingesessenen der Bauerschaft Wes sterrode, Kirchspiels Greven, haben über den Bullerbach am Kanal: Damm bei der steinernen Schleuje auf der Straße nach Nordwalde und Steinfurt, statt der bis herigen hdlzernen, eine massive Brúcke auf ihre Kosten erbauen tuassen,.

Vermischte Nachrichten.

Ueber Columbia enthalten ôffentlihe Blätter fol- gende histori\he und statisittshe Nachrichten :

Erf - seit ‘achtzehú Jahren hat Columbien. sich zu einer NRepuslif ertlärt. Der Aufstand des . Jahrs 1781 ward schnell unterdrückt, ließ aber eine Gährung 11 den Gemüthern zurúck. Diese äußerte si fab allge- mein, als man 1794 die Nachrichten aus Frankreich ers halten hatte, ábér auch diesmal ward noch Einhalt gee chan, Als man aber 1808 die Gefangennehmung des Königs Ferdinänd erfahren hatte, griffen alle Provin- zen unter dem Vorwande, des Königs Rechte gegen Franfreih zu vertheidigen, zu den Waffen. Zuerst er- flárte aber”die Provinz Caracas, sie wérde ‘feinen Kd: nig weiter anerfennen , und feine anderé, als eine vón ihren Repräsentanten festgeseßte Regierungsform an- nehmen. Bald folgte Santa- Fe de Bogota diesem Beispiel, und es dauerte nicht lange, so hatte sich -jede Provinz Repräsentanten und ein Gouvernement gege b:n; im- Jahr 1811 bildetea sich, Kongressè zu Santa Fe und zu Caracas. Diese Kongresse wurden freilich durh andere Ereignisse wieder. aufgelôst„- äber den 17. Dec. 1819 stellte sie Bolivar wieder her, und vereintglke sie, um aus Caracas und Neu- Grenada zusammen et» nen einzigen Staat“ unter dem Namen Freistaat Cos lumbien zu bilden, Der Generalkongreß dieses Frei staates versammelte sich den 6. Mai 1821 zu Rosario de Cucuta, und seine erste Sorge ward darauf verwen: det, eiue Konstitution abzufassen, welche am. 30, August desselben Jahres. dekretirt wurde. Die Konstitution des Freistaats Columbia besteht aus 191 Artikeln ; sie vertraut..die vollziehende Gewalt einem Präsidenten, dem ein Vics- Präsident zur Seite steht, und vier Mie nistern, námlih den Ministern der auswärtigeu Anges l:genheiten, des Junern, der Finanzen und dém Ma' rine: und Kriegsminister, ufid die gelekgebende Gewaik einem Kongreß. Der Kongreß besteht “aus einem Wes nat uud einer Repräsentantenfkammer ; die Mitgiteder