1826 / 273 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

E 42:

A A E - f S n Di) 2 Et aid

N L e

109

münzerei schuldig befunden worden ist, gab während des Prozesses einen wunderlihen Beweis von Gewissens haftigfeit. Er weigerte sich nämlich, öffentli zu sa gèn, auf welche Weise er es augefangen habe, um ge- wisse Geldstücke zu verfälshen. „„Dies ist,“ sagte er, „(in zu gefährlihes Geheimniß, um es dem Publikum mitzuthèilen.‘/ Dem Polizei - Commissarius, der ihn verhaftete, hatte er aber sein Geheimniß anvertraut, und sogar vor seinen Augen ein Stück verfälscht. |

Fünfprocentige Rente 99 Fr. 90 C. Dreiprocert. 1 Fr. 830 C.

Brüssel, 15. Novbr. Die Verhandlungen in der vorgestrigen Sißung der zweiten Kammer der Gene « !s staaten betrafen hauptsächlich Privat-Petitionen, welche& an die desfallsi. Lommission verwiesen wrden. Die Kammer hat j! auf unbestimmte Zeir vertagt.

Der großbrittanishé Gesandte am deutshen Bun- destate, Obrist Cathcact, i” vorgestera hier augekommenu.

- 3 die Bemannung und Ausrüstung der drei nach Ostindien bestimmten Linienschiffe, die zum Transport des größtentheils der dahin bestimmten Truypen dienen sol- len, zu beschieuuigen, sind für die Offiziere und See- leute, auch wenn sle sich nur für die Hin: und Rück, fahrt der Schiffe verpflihten wollen, eine erhöhte Prä: mie, eine noch hdhere aber, wenn sle sich auf die ge- wöhnliche Zeit vou 5 Jzhren verpflichten , ausgeseßt Worden.

Nach amtlihen Berichten sind in der Stadt Grö- ningen seit dem Anfang der Krankheit 2098 Menschen gestorben. Die Zahl der in den leßten 8 Tagen (vom 3. bis 9. d.) daselbst Verstorbenen betrug 105 und in der vorhergegangenen . Woche 100. Es scheint “doch, als ob die Sterblichkeit sich vermindere, denn vom 3. bis 6. starben 64 und vom 6.-bis 9, nur á4 Personen.

ÎÏn einem Brief aus Leuwarden heißt es: Hier nimme die Anzahl der Kranken wie der Gestorbenen ab; das gute W.tter, seit einigen Tagen, scheint sehr heilsam zu sein. Das Elend is in einigeu abgelegenen Dörfern, wo die Krankheit so ¡ehr gewüthet hat, groß, und fummervoll sieht man den uahenden Winter entge-

gen, :

Aus Styehaske schreibt man voin 4. d.: „„ Der Zustand. der Kranken ist und bleibt höchst traurig, indem die A6: zahl eher zu-- als abnimmt. Jm Monat Oktober |tar- ben in dem hiesigen Bezirk 103 Pecsonen ; 19 mehr als im September. ‘/

¡Dei einer genauen Aufnahme haé sich gefunden, daß in den Döôcfern Oude und Nyehaske, von - circa 1800 Beivohnern, 845 frauk find und worunter 447 Hülfsbedürftige sch befinden. /

Hannover, 17. Nov. Seine Königliche Hoheit, der Herzog von Cambridge, sind von der nah Ludwigs- lust und Neustreliß unternommenen Reise, heure Nach- mittag im erwünschtesten Wohls¿in in hiesiger Residenz wieder eingetroffen... Höchstdieselben habea bei. der Rüek- fehr den Grafen von Veltheim, auf dessen Gute - zu Harpke, mit FJhrem Besuche beehrt „/ und daselbst -mehs- rere Tage verweilt.

Seine Durchlaucht, der Landgraf Friedrich von Hessen-Cassel, sind am 14. d. M. hier angekommcn;

Se. Königl. Maj. haben geruht, den Vice- Oder- Stallmzister von Spôrfen und den Landdrosten v. d. Dect?:n, zu Commandeurs des Guelphen: Ordens zu er- nennen, i

_Von Sr. Maj. dem Könige, is dem Ober ; Forst; meister von Seebach und dem General - Forit- Direktor

von Malortiè, der Rang eines General-Lieutenants bei-

gelegt. Durch die landesherrlihe Verordnung vom 10. d.

M. ift bestimint worden, daß dié Reisendên auswärti, ger Hundluüungshäuser, welche mit Wein, “Colonial-, Ma- nufactur- und Seidenwaaren im Königreiche Geschäfte

a.

treiben, vom 1. Dec. d. J. an, gleich den inlän; Weéinhändlern und Grossiten, nah dem, vou de- Jo feiten zu ermessenden, Umfange ihrer Geschzfcc 0 geftalt zur Gewerbesteuer herbeigezogèn werdè; ie daß die Reisenden der Weinzandlungen mit mindest, 19 uad höchstens 80 Thalern, die Reisenden der Colo nial., Manufactur- uud Seiden'vaaren - Handy, G aber mit 10 bis 150 Thalèrn zum Ansate tun Hinsichtlich der Gewerbsteuer-Säße anderer Handl M Reisenden bleiben die bishertgen Bestimmungen °

sehen. Die Eingangssteuer von lackirtem Leder if, dur

eine andere landesherrlive Verordnung vom 10, d. M

vom 1. Decbr. d. J: an, auf .1 Ggr. für das Pfund

i erhdhet worden,

W imar, 19. Nov. Nach einer unterm 24, y

è. erlassenen Bekanntmachung des Großherzogl. Mey Consistoriums, hat theil“ der große Zudrang zu den gu lehrten Schulanstalteu, theils die vermehrte Anmeldung

¡ zu dôffentlihea Unterstüßungen für Studirende, theils

die Betrachtung, daß zu viele junge Leute sich den hd: hereu Studien- widmen, folgende Verfügung nöthig g6 macht: 1) Eltern und Ragor*-, ‘werden aufgefordert, ihre Sdhne urd Mäüuvii i entschiedenen Aulz gen dersélden ben gelehrten C yilen zu Übergebenz:2) die Gymünasial- Aufsicht wird joiche junze Leute, die hei geringem inneren Berufe und nicht hiureieheaden äuje ren Mitteln, troß mehrmaligerx Abmahnung, denuoth bei der- Schule verharren, mit unerbittlichèr Strenge bei Zeiten zurüfweisen; 3) bei detjeuigen Anzahl von landesherrlichen afadem|chen Stipendien faun nur det kleinste Theil der Bittenden berúcksichrigt werden; und 4) Oeconomey, Barbiergesellen, Feidmesser und- andere dergleichen, di? nur ein einzelnes Fach der Wissenschaft vér folgen, haben auf landesherrlie afademische Unterst» ßungen gät feîneu Auspruch :

Presburg, 10. Nov, Jn der am 7. d. gehalts nen 159sten- Reichstags. Sißung. wurde eine neue, ven! Sr. k. k, Maj. uuterm 3, d, M. erlassene gnädigste Resolution auf díe unterthänigste.Vorstellung der Reis:

stände vom 6. October d. J. in Betreff der Art, wie

die Deputkational-Arbeiten vom Jahr 1791. in Verhand: lung genommen werden fdanten, eröffnet und vorgels sen, Sr. Maj. Aeußerungen darüber lauten daßin, daß

Allerhöchstdieselben dem Vocschlage der Reichsstände, die

Durchsicht jener Werke eiuer zahlreichen, in Sectionea

sich theilendea, Deputation übergeben zu wolien, zu 96

nehmigen geruhen; daß Allerhöchstsie gewünscht hätten,

diesen umfassendea Gégenstand auf diesem Reichstage zu Ende zu brtnge7, und durch organiihe Geseße das

Wohl der späten Nachkommen zu grüudeuz allein, nach dem die Landes - Conscription voú hôchster Wichtigkeit, und es zugleich. nothwendig sei, dieselbe so bald wie

mögli vorzunehmen, der Reichstag aber beteits in das

vierzehnte Monat dauere, so hielten Se. Maj. dafür, es werde zweckmäáßig sein, diese Du:chsiht na Been digung des gegenwärtigen Reichstags vorzunehmen, uid gewärtigen daher die baldige Eingabe des Verzeich nisses der dazu ernannten Individuen, Se, Majestät waren dagegen gesonnen, sobald die Landes: Conscription und die Ausgabe der zur Durchsicht der Deputational- Werke ernannten Deputation beendet sêi, auch noch vor Ablauf der gese6mäßigen drei Jahre sogleih einen Reis: tag zusammen zu berufen, auf wethem die Reiultaté jener Ardeiten ia Gescßesform gebracht werden köunteu,

Türkei. Die Allgemeine Zeitung enthäic sol gende Correspondenz- Mittheilungen:

Semlin, 5, Nov. Die Gerüchte über Hinrich tungen in Konstantinopel dauern in Belgrad fort. Heute lassen fie nicht blos den Reis-Effeudi, sondern auch deu Aga Pascha kôpfen, eine Menge Ulema?'s verbrennen, und eine noch größere Zahl anderer Túrfken ersäufen.

1091

nie dem au jei, die Griechen erinuneru sich bei Gele j pdeit dieser veriutchlich aus der Lust gegriffeuen Be ‘hte, der Hinrichtung des griechischen Dollmetschers E urasi, der 1812 den Bucharester Friezen. s{chloÿ, und b Frob, daß, wenn der Sultan seinea Unwillen über item un einmal a::sl isen, wollte oder mußte, derselbe nyr seine Glaubensgenossen traf, welche diesmal allein vie Unterhandlungen leiteten. : :

Hdessa, 2. Nov. (Durch außerordentliche Gele- qnheit.) Konstañtinopel ijt aus’'s Neue der Shzuplaß oer Bewegungen geworden, wie ganz neue Berichte n 27. Oft melden. Obgleich dex Sultan durch sein \pdhnliches he: oishes Miitel, nemlich durch das Kopf- hlazen, die Ruhe fúr den Augenblick wiedex hecge- lie hat, so scheint do dieje azermalige Bewegun z hi beweisen, daß er noÞ weit von |7taem vorgesteckten Diele entfernt iff, Die Gâgrang der Gemüther, durch ¿ demúthige Rolle, welche de“ Reis Esseadr oder der Divan bei den neuesten Verhanélungen zu spielen ges ihigt waren, noch vermehrt, nimmt, nach üdereinstim- nuiden Nachrichten, eher. zu als ab, und láÿt neue swolutiósns, Scenen befürchten, Worläufig ist der Ar- jidan abermals der Todesplals Piele dem Jelamis- jus streng anßängende Mußhämédatier gewordeit, und hre Köpfe fielen bein ‘nêuen System, welches s{ch mac im Jslamismus noch nicht recht zu|ammenshmelzen jl, zum Opfer. Manche glauben, daß, wenn üder- upt cie Pfovte bei der jeßigen Krisis dem Drang j Umitánde die Stirne zu bieten vermöchte, es nur rh die jeßt ni-dergeshlagenè Partei der Janitscharen glich jcin wür dé,

"Bucharest, 28 Ofe. Ein in fünf Tagen aus |

fnstantinopel hier eingetroffener Tatar briugt offizielle- inde, vaß dder Sulran ei neues Komplott der Jas schzren entdeckt, und hierauf die Verdannung:n, Er- (selangen und. Ersäufungen, “welche in der leßten hit heimlich geschahen, wieder öffentlih begonnen ha- (h, Die Hauptstadt war, trob der anscheinenden Ruhe, während in dumpfer Gährung. ;

Triest, 5. Nov. Ein Schiffskapitain, welcher.|

wh einer 1lrägigen Fahrt heute von Ticheeme hier ommt, berichtet, daß die im Kanal von Scio vor (fer gelegene, türkische Flotte den Tag vor seiner Ab- ise, in der Richtung nah Konstantinopel, aÿgesegelt , ohne einen neuen Versuch zu einem Angriff auf jamos gemacht zu haben. Obiger Kapitain erfuhr 1 dem dstreichishèn Konsul in Scio, auf den Grund l Anssage des Kommandanten einer rürkishen Fre- ite, daß der ôstreihishe General Paulucci welcher, ih ihnen le6thin meldete, eilig von Smyrna abging, troß des gefundenen Widerstandes auf Scopoli ge- det fei, Zwei Abtheilungen Handelsschiffe . von krandria wurden von einer: griehishen Kriegsbrigg, "i Insel Episcopi, angegriffen, aber die k. k. Brigz Emo |) die Goelette Vigilante, trieben dieselbe zurück. Die hrihten úber Beraubungen ‘von Seite griechischer eráuber vermehren si fortwährend. Auch die Haù- eitung von Marseille ist damit angefüllt.

Madr id, 2. November. Die leßten Nachrichten i dem Escurial lauten, hinsichtlich der Gesandheit { Kôuigs und der gesammten königlichen Familie, sehr liedigeud, ? e

Vorigen Sonnabend, nah einem von Sr. Masi. isidircen Minister: Rath, welher von 4 bis halb 8 |t dauerte, fam ein Courier des Herzogs von Villa- imosa aus Paris an. Der. Junhalt der Depeschen, itr mitbrahte, muß sehr wichtig gewesen sein, da | nämlichen Tage eine zweite Versammlung. der Mi- ser statt fand, diz von 9 Uhr bis Mitternacht dau- 4 und in der Zeit zwischen beiden Conferenzen ar- tete Se. Maj. noch mit dem Hercn v, Colomarde.

Aus Barcelona schreibt man, daß die dortige fran: |

zösische Garnison auf den Grund von gehzim?en Nachs richten, die aufrühcerishe Beivegunacaz beftrten liepeu,y eine ganze Nacht unter den Waffen gebilieden istz es wurden durch alle Siraßen Patrouillen qeshick: und iu den Häusern eini er Personzu, die des Liveraliómus verdächtig sind, Nachsuhungen anzest-fit. Der Geueral- Capitain der Provlnz leaitete selbst his mittez in der Nacht die getroffenen Maaßregeln; die R1he wurde ader durchaus nihr weiter gestört. :

Jn Tarragona hatte die dort ueuerdings eing2s führte Accijeabgabe einen Volksaufstand hervorgebracht, weshalb die Erhebung derselben suspeudice werdeu müßte.

Der unter dem Namen des Trapi“ ; wohibek1nnte Mönch und“ Parthzifüßrer, welher w. zud des Felds zuzes von 1823 in Catalonien und Castiléen ot Corps von 1000 bis 1500 Mann *ommandirtey ijt, deu 9, v, M., in seinem Kloster, woh... er sich im J. 18? - zu- rückgezogeu hatte, ge{totben. Bruder Antonius, so hieß

der Trapist, hat ‘auf eine sehr erbaulihe Weise das

Zeitliche gesegnet. Am -8ten erhob er sih, ungeachtet der Gewalt der Krankheit, von seinem Lager, nud be- gab si, von zwei Brüdern unterstüßt, nach der Kitche. Dort empfing er mit großer Andacht die Sacramente, und fehrte nah sciuer Zeile zurück, wo er sich auf jein hôlzernes Lager (die Trapisten haben kein anderes) nie- derlegte und' den Tod erwartete, Den 9tea Morgens, als man ¡ih anschickte, iha auf das Kreuz von Ache zu legen, auf welhem die Trapist:n sterben sollen, machte êr, obgleich er die Sprache und beinahe die Besinuung verloren hatte, noch eiue Bewegung, um sich auf das Kreuz zu werfen. Er blieb dort anderthaly Standen lizgen uud heute dann seinen Geist. aus. i Déx wackere Brigadier Comiguer, der noch mit 80 halbverhüngerten Menschen das ihn anvertraute Fort von San Juan d’Ulloa tapfer vertheidigte, bis endlich ihre Zahl auf 63 s{chmolz, und diese durch Huuger und Krankheit zu Gerippen geworden waren, und auch un- ter diesen Umständen nur unter ‘der Bedingung einer ehrenvollen Capitularion das Fort übergab, ist, im Es- furial. angekommen, von Sr. M. mit großer Auszeichs nung empfangen, und zum Handfuß gelassen worden. | Die aus Andalusien kommenden Briefe sind mit der Beschreibung des von den vereinizten algierischen und columbischen ‘Flotten gestifteten Unheils angesüllt, die

Kauffahrtheischifse wagen- es nicht, den Hafen zu ver

lassen, und sh der Gefahr, genommen und in Sflaves rei geövracht zu werden, preiszugeben.

5.0. 1.4.0 L.

Merseburg, 4. Novbr. Die Stadt Halle besaß in dem Hospital St. Cyriaci und Antonii Und dem da- mit verbundenen Krankenhause eine aus dem Jahre

1241 und 1341 herrührende Stiftung, welche den Zweck

hatte, armen Bürgern ein ruhiges Alter zu versichern, und Kranke aus den ärmern Ständen zu verpflegen, Diese Anstalt, welche Jahrhunderte hindurch Gutes man- ntgfaher Art gestiftet, steht jeßt in erneuerter Gestalt mit verbesserten Einrichtungen da. Das Justitut, wie es war, hatte sich selbst überlebt und bedurfte einer gánze lichen -Umformung. Dies bewog den Magistrat, an eine Dismembration der Grundstücke des Hospitals Stk. Cy- riaci und an deren Vererbpachtung zu denken, und es ist gelungen, auf diese Weise einen jährlichen Canon, der der bisherigeu Pachtsumme gleich v«d vollkommen zur Unterhaltung" dekckteuen Einrichtuys ausreichend is, außerdem aberaßat’-das Justitut eip baares Kapital pon 24,692 Rthir. 12: Sgt. gewonue-. Dieses Kapital ist

Hatt: 2ER N I A HEEIRZ 1e f P A T E C aue R r “T