1826 / 280 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 29 Nov 1826 18:00:01 GMT) scan diff

an Verwundeten. Die Aschantihs verloren 4000 Mann an Todten, Vecrwandeteu uud Gefangenen, Viele ihs rer Häupter und Anfüßrer bie auf dem -Schlacht- felde, oder wurden gefangen ge" .¿men, und ihr ganzes Lager, in welchem der goldene Staatsschirm- der gol- dene Staatsstuhl, Goldstaub, Elfenbein und andere Kost- barfeiten gefunden wurden, fiel in die Hände einiger der verbündeten Stämme. Auch der Schädei des un; glücflihen Sir Charles Mac Cortry ist vom Köuige von Aquapim, Adononaqua,

vnd hielten ihn für ihr grdßtes Zaubermittel oder Fe- tisch. Zwei mit Arabischen Buchstaben beschriebeue Pa- pierbogen bedeckten diese Rel.quie, die daun in ein sci- deues Tuch eingewickelt únd dann in ein Leopardenfell eingenähet war. Adononaqua wollte diesen Schas nicht ausliefern. Die ganze Aschantih- Armee wücde vernéch- tet worden sein, hätten die Verbündeten die Schlacht- ordnung genau befolgt, was aber von solchen Truppen kaum erwartet werden fonnte. Der König der Aschan- tihs soll zwei Wunden erhalten haben. Die Brittische Armee zählte 11380 Mann ; nämlich 10820 Vecbánudete, 500 Brittische, Holländische und Dänische. Milizen und 60 Mann regulaire Truppen, Die Nachricht von die- sem wichtigen Siege überbrachte die Fregatte Lively, welhe den neuen Statthalter von Cap Coast, Sir DYeill Campbell, nach dieser Colonie brachte und am 21. Sept. von dort wieder absegelte. Schon 16 Tage vorher waren die ersten Depeschen an die hiesige Re: gierung mit einer Brigg abgeschickt worden, die aber noch nicht angekommen ist. i

Die Regierung von Peru hat die Republik Boli-

doch: ist diese Anerkennung, nach Vocschrift der peruani: schèw Verfassung, der Genehmigung des nächsten Con- gresses unterworfen,

Der Morning- Herald giebt Bruchstücke aus Boli: vars BVerfassungs-Encwürfe für Bolivia. Folgendes sind nach dem V. Titel die hauptsächlichen für den“ lebens- länglichen Präsidenten darin bestimmten Verhältnisse :

- 77 Die Ausúábung der vollziehenden Gewalt- beruht in ‘ei. nem lebenslänglichen Präsidenten, einem Vice-Práäsiden- ten und drei Staats Secretarien. Der Präsident wird das erstemal durch den geseßgebenden- Körper mit abso- luter, Stimmenmehrheit erwählt. Der Präsidenr soll 1) activer Bürger, aus Bolivia gebürtig sein; 2) drei: ßig Jahre zurückgelegt haben; 3) der Republik wichtige Dienste geleistet haben ; 4) anerkannte Gaben zur Staats- verwaltung haben ; 5) nie, selbst niht fúr das leichteste Vergehen, von einem Gerichte veructheilt worden sein. Er’ ist das Haupt der Staatsverwaltung, ohne alle Ver- anwortlichkeit für deren Handlungen. Jm Fall. er frei willig abtritt, oder durch Tod, Krankhèit- oder Abwesenheit verhindert wird, tritt der Vice, Präsident an seine Stelle. Der Präsident schlágt den. Kammern den Vice-Präsiden- ten vor; die drei Staats-Secretarien ernennt ev selbst. Der ‘Präsident verfügt über die Land- und Seemacht

;z zur Vertheidigung der Republik, besehligt diejelben in

9. Kriegs- und Friedenszeiten, ernennt alle Offiziere des

À i Heers und der Flotte, erklärt Krieg, ertheilt Kaper-

briefe, ernennt zu deu Finanz: Aemtern, leitet die diplo; matishen- Verhandlungen, \ch{ließt Friedens-, Freund- schafts-, Bundes- und Handels, Traktaren, ohne vor- gängige: Genehmigung des geselzgebenden Körpers ab, ernennt die Mínister, Consuln und andre Ageuten der auswärtigen . Angelegenheiteu, hat die Befuguiß zur

Milderung dèr von den Gerichten erkannten Todessra-

J fen; Der Vice: Präsident steht an der Spiße des

A Miniskériume; er is, nebst dem Sráats- Seçretatr, in

/ jedem Departement verantwortlich. Die zu seiner Stelle

THS (jedoch nur Verbündeter) war 800 an Todten und 2000 | Präsidenten.

erbeutet worden. Dies Königliche Botschaft verlas: Edle und hochmögende Aschantihs seßten einen außerordentlichen Werth darauf | Herren, das National Jauteresse hat Uns zu ereist

via als souveraiñen und unabhängigen Sraat anerkannt, |

sein, dreißig Jazhre-znrúckgelegt haben und nie ina lihéèn Sachen veructheilt woxden sein.“

Brü) sel, 23. Novbr. Ju der vorgestrigen Sj, zung der zweiten Kammer der Generalstaaten fündizte der Präsident an, daß er von Sr. Maj. einen Gesch; entwurf erhalten habe, der zunächst in den Sectionen zu prüfen sei, Es ward daher“ zur Organisation de November-Sectionen geschritten, worauf dann der Pri, sident folgende, den fraglihen Gescßentwurf begleitende

Pein:

ge|chienen, daß die Regierung Jhnen einige Modifica, tionen im Tarif der Eingangs: und Ausgangs- Abgaben vor|chlage. Sie sind 1m be;folgenden Geseßeutwürf, enthalten, und die Beweggründe, welche dieselben gebig, ten, in einem erläuternden Memoire entwickelt.

Der Gesebent1. urf selbst wurde, mit Rücksicht day auf, daß er eine Menge Zaÿlen enthalte, nicht verlesen, jondern der Druck und die Vertheilung desselben und der dazu gehörigen Erläuterungsschrift angeordnet,

Stockholm, 17. Novbr Von dem wegen Mis, wachjes angewiesenen Credit sind 60,000 Rthlr. für Jönköpings Lehn. -und 40,000 Rehlr. für Hallands Lehn augewie]jen worden.

Von unserm Landsmann, Lieutenant Crusenstolpe, der bei einem Philyellenen-Corps iu Gerechenland Dienst genommen, sind über Marseille Nachrichten eingegan gen, welche melden, daß das genannte Corps bei Athen! gänzlich zerstreut worden sei und die Oiflciere. genöthigt gewejen wären, sich nah den Juselu zu flüchten. Lieu, ns Crusenstolpe hatte sich nach der Insel Syra de geben, i Hamburg, 25. Nov. Wir sind heute Zeuge eines in meyrfacher Art jeltenen Festes, das in uad von uw serer Stact gefeiert wird, Es begeht nämlich heute Sr. Exc. der K. Preuß. Gesandte, :Grandmaitre de la Garderobe, Graf Grote, sein. funfzigjähriges Jubiläum als Minister in Hamburg. Mit der durch treue Dienste hochverdientea Gnade seines Königs. beehrt, hat er sh zugleich in dem langen Raum einer viél bewegten Zeit das Vertrauen und die Liebe aller Klassen der. Einwoh- ner erworben, da er der Stadt im Ganzen wie im Em zelnen Beweise von Wohlwollen gegeben, wie sie uur einem biedern reinmen|chlichen Herzen entfließeu köônneu, Deswegen ist es auch nicht bloß sein Fest, sondern au ein Bärgerfest, woran alle, jeder auf seine Weise aus eignem Antriebe lebendigen Antheil nimmt. Er erhielt

Kapsel, in welcher das Dokument Übergeben wurde, siud die Wappen von Preußen, Hamburg und des Grafen selbst angebracht. Die Abgeordneten des Senats, Ht. Senat Jenisch und He, Senator 'Sillem, die ihm diejen Bemtis danfbarer Auerkennung hohen Vecdienstes úbergaben, sind die Söhne derjenigen Deputirten des Senats, die vor 30 Jahren des Grafen erstes Beglaubigungs-Schreiben entgezennahmen, Eu feierlihes Mahl findet auf dem Stadthause statt, wozu sämmtliche Minister, Consulu, die ersten der hiestzen Behörden und Deparctemter, |0 wie viele Houoratioren vou Seuat eingelacen. Das seltne Fest wird dadurch noch echôht, daß Se. Exc. n seinem hohen Alter noch, einer so fráfcigen Gesunoh:it genießt, daß maa hoffen darf, die heuce 3wiefach gefühl- cen. Wänsche für noch, lange: Fortdauer cines edlen Le bens werden in Ersüllung gehen,

Vom Maiu, 25. Nov. Die nah- München ver pflanzte Universität begiunt nunmehr Wurz-l zu schla gen, und gewinnt durch die beträchteliche Anzahl Studi render, welche sich. bereits 10sfribiren ließen, ein heiteres Aussehen. Die: jungen Männer, zufciedew mit dem Genuss, den die Benúßgung. der reichen Hülfequellen ges

erforderlichen Eigenschafcen slnd dieselben, wie bei dem

währt, welche ihnen hier zu ihrer höhern Ausbildung zu

heute das Hambuz-gische Ehcen - Bürgerrecht ; auf der

Auch die Minister müsen activz Bärger j jjote stehen, beobachten ein stilles, anständiges Betra- ,„ das ihnen die Achtung des Publikums und die Zu- deuheit der Regierung erwirbt, deren besondere Für-

je für sie überall bemerfbar wird.

ichen Kultus Statt gefunden,

( Voir ausgeführt worden,

zung neuer Wege, durch zwecckmnäß1ge Pflanzungen Báumen und Gesträuchen, eine anmuthizere Ge erhalten: Die Kosten für dieje Bautea und Ein

gerschaft bestritten worden, und diese hat dadurch ¡Nachkommen ein würdig:5 Denfkfital ihres Gemein- es hinterlassen. c Aus Marburg: wird unterm 21, November geschrie: ¿ Dem in mehreren: öff:ntlihen Blättern verbreite- durhaus- ungegründeten Gerücht von einer bevor; inden Verlegung unserer Universität in die N -sidenz- Kassel. sind wir ermächtigt aus offizieller Quelle zu esprehen. Es ist dieses weder von der: Allerhôdch- j Behörde beabsichtigt, noch. von den Lehrern der juersitär gewünscht worden. Seit betaahe vollen drei jhuuderten besteht die Philippina in dieser Stadt j wird im. nächsten. Jahre ihr drittes Jubelfest fei , Jimer hat sie einen ehreuvollen Rang untér den hen, Hoch'hulen behauptet, unter ihren - Lehrern h berühuutesten Männer gehabt, von welchen Viele j die ersten Universitäten Deutschlands berufen wurs- J und den Saamen. wissen\chaftliher Bildung nicht Vaterlande allein, sondern in weite Entfernung aus- sreut haben. Jhre ganze Tendenz ist stets eine ächt enschastliche gewesen, so daß sie, äáußecu Flitterstaat jhmáhend, weniger durch für neu ausgegebene Ent- lingin, Jdeen und Systeme zu prunfken, als durch ilih gelehrte Fo-shung sich einen soliden. Ruf zu llen gestrebt hat. Bei ihrer ersten Stiftung ver: izmäßig reih- begabt, verdanft sie der Guade. ihrer idurchlauchtigsten Beschüßer eine Reihe von Wahl- n durch weise Ges:ße, Vermehrung ihrer Fonds ) Erweiterung ihrer Anstalten. Reichliche milde sungen erleihtern auch ärmeren Studirende: den juthalt in einer Stadt, welche - durch ihce- gesunde hône Lage, durch die Entfernung des mit gröôge- Residenz , Handels- und Fabriksitädten nothwendig udenen Geräusches, Aufwan?es und vielfachen Zer- agen und: durch die Wohlfeilheit der Wohnungen oustizen ersten Lebensbedürfnisse sich vorzú „lich zu Universitäts Stadt eigner. Seit den leßten Jah \\isbesondere hat sie deshalb. angefangen, immer n zu blúhen-u. #. w. om, 11, Nov. Am 9. d. langte der K. nieder- "he außerordentliche Botschafter beim heil. Stuhle, i De Celles, mit dem Legationsrathe Germain und \benfalls* zur Gesandtschaft gehörigen Marquis De- jgnies in Rom: an. Das Sekretariat dieser Ge- (schaft wurde dem- bisherigen Geschäftöträger, Re- dar Serruys, anvertraut. Der Kardinal Fabri- F Quriozzi ist am 9. d. mit Tod abgegangen. Er ¡u Toscanella am 16. Nov. 1755 geboren, war her. Gesaudter zu Turin, und wurde dann 1798 a Konferenzen von Rastadt abgeschickt. Jm März ) hatte er die Kardinalswürde erhalten. Am St. sfeste wohnte der h. Vater dem von der franzôósi P Gesandtschaft in der Nationalkirhe zum h. Lud- veranstalteten feierlichen Gottesdienste bei. Um 3 Nachmittags gab der frandsishe Botschafter in fm Hotel den vornehmeren Nationale ein prächti:

Am. 7. Nov, hat zu Augsburg die feierliche Ein- hung der ueu erbaubten Friedhofs-Kirche des prote- Ín einem edlen ch2n Geschmack ijt dieses, Gebäude. von Herrn Bau; ftor Voit entworfen, uud unter seiner und Herrn rath: v. Hôslin?s Leitung vou dem Architeftea Au- Auch das Aeußere des (hhofes. hat durch ein neues Eingangethor, durch

jungen sind allein durch freiwillige Beiträge oer

1119

ges BVanket, dem auch der zum päbstlihen Nuntius am [ranzôösishen Hofe ernannte Monsignor Lambruschini beiwohnte, und während welhem die erfreuliche Depe- [he einlief, daß der ‘’änig von F:anfreich mehrere Kriegsschiffe nah -Algiei ‘ogeschicki habe, um vom Dey die alsogleiche Rückjtellung der genommenen päbstlichen Schisse, die Loslassung der Schiffs - Mannschzft, die Rückstellung oder den Ersaß der Ladung, und die Er- la}sung eines Befeh!s an alle algierische Schisffs-Kom

feu gegen die päbstlihe Flagge zu fordern. Auch ver- sicherte ein Schreiben aus Algier, daß die dorttgen pábstlihen Gefangeuen von dem französishen General fonsul die reihlihste Unterstüßung erhalten.

Madr éd, 9. Novbr. Der Gouverneur von Alt: Castilten, Don Nazario Egquia hat an den Práñdenten der Königl. Audienz von Spanien nachstehenden Brief erlassen: „„ S, Excel. der Hr. Kriegsminister, erêsfaer mir auf Befehl Sr. Maj. Folgendes: Jch habe dem Könige unserm Herrn das offizielle Schreiben vorge!egt, worin Ew. Excell. unterm 18. Oktober über die Freu- densbezeugungen berichten, welhe die Auswanderung der Portugiesen, die sich kereits in der unter Jhrem Be- fehl stehenden Provinz befinden, -allgemein erregt, und ivorin Sie demerken, daß die Ankunft des Grafén v. Ama- rante, Marquis v, Chaves, wesentlich zur Vermehrung die- ser Auswauderung beigetragen hat. S. M. haben ebenfalls von den gedachtem offiziellen Schreiben beiliegenden Ab: ' schriften Kenntniß genommen ; in einer derselben, nämlich in dem Tagesbefehl:, äußert der Gouverneur von Chaves, Se. Katholische Maj. hâtteu die Lissabonnex constitus tionnelle Regierung anerkannt, Jn Beziehung hierauf haben wir S. M. befohlen Ew. Exc. zu eröffnen, daß Allerhöchstdieselben besagte constitutionnelle Lissabonner Regierung keinesweges anerkannt haben, und mit der hôchsten Verwunderung die offizielle Bekanntmachung einer nie geschehenen und folglich erlooenen Anerkennung erfahren haben. Der König hat mir befohlen, Ew. Exc. zu eröffnen, Sie könnten dieser Allerhöchsten Aeußerung die Publicität geben, welche Sie für nöthig erachten werden, ohue jedoch es durch Proflamationen oder Druck-

auf alle Weise bemüht sein, die Ausicht der getreuen Uaterthanen Sr. Maj. zu berichtigen und das Lügen- hafte der ausgestreuten Machrichten darzuthun. Jch übersende Jhnen eine Abschrift der gedachten Allerhöch- - sten Erflärung, damit Sie davon Kenntniß nehmens und sie in der Sivung der Königl. Audienz (hoher Ge- rihtshof) bckannt machen. Gott húte Sie viele Jahre.‘ Vorgestern fand hier eine Begebenzeit ganz eigner Art statt. ( i Anfall von Schlagfluß in einen dem Tode ähnlichen Zu- stand verfallen. Man hielt ihn für todt, hüllte-ihn in eine Mönchskutte, und brachte ibm in ein Gewölbe der Kirche des heil. Justus. Abends um 11 Uhr erwachte jedoh der Marquis aus seiner Schlafsucht und" richtete sich in seinem Sarge auf (dieser war, wie es hier háufig ist, ofen); er raffte seine Kräfte zusammen, und» \hleppte sich bis zum Gitter des Gewölbes, welches auf die Straße führt. Dorc rief er die Vorübergehenden

an, die, ln jedoch für ein Gespenst haltend, in großer,

Angst davon liefen. Glülicherweise erinnerte sich der Marquis, daß der Kirche gegenüber sein Zimmermann wohne. Nach langem Rufen gelang es ihn, denselben zu wecfen, und der Scheintodte wurde aus der Gruft herausgebracht ; liegt aber jeßt sehr franf danieder, und dürfte leiht den Rückweg nach dem Grabgewölbe bald

wieder antreten, i Ein Schreiben aus Constantinopel vom

Türke i. 26. Oktober. (in der Aligemeinen Zeitung) enthält über

die neuern unruhigen Ereignisse daselbst folgendes Nä- -

dere:

mandauten wegen Enthaltung fünftiger Feindfelizkeis- -

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schristen ähnlicher Art zu thuoz Ew. Exc, mögen ferner

Der Marquis von Bolgida war nach einem :

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