Am 11. d. brach in dem erst neuaufgebanten Feuer- thurm im Esfi Serai Feuer aus, und verkündete, als Vorläufer neuer Bewegungen, den Einwohnern der Hauptstadt abermalige Gräuel-ckz:nen, Es wurde so- gleich eine Untersuchung ánge- - 1et, und dick- Wächter des Thurms wegen ihrer Näcylässigkeit hingerichtet. Somit glaubte die Regierung, daß nichts weiter zu be- sorgen sei. Allein eintge Tage darauf entdecêten die Spione des Serasfiers, daß ia den Wohnungen der Wächter der RKaiserlihen Schäfereien, welche ebenfalls zu den Janitsharen gehören, aber während der Ereignisse im Junius so ruhig geblieben waren, daß die Regierung sie ganz außer Acht ließ, Versammlungen statt fanden, und Wassen zusammen getragen rourden. Der Aga Pascha ließ 2500 Mann disciplinirte Tru p:a gegen diese Wohnungen anrücken und gegen -3000, ehemals zu den Janitsharen-Zünsten gehörige Jndividuen, zu deuen ch viele Gewcrbsleute, z. B. Pastetenbäcker, selbst die Köche im Serail, gesellt hatcen, fesinehmen. Gegen 1500 erlitten sogleich den Tod, der Rest wurde nach Asien eingeschi}c, allein man glaubx, daß sie das asiati- he Ufer nicht lebendig erreicht haben werden. Aus ihren Geständnissen ergab sich das. Dasein einer sehr weit verbreiteten Vershwörung, welche mit den slüchti gen- Janitscharen und ihren Anhängern eingeleitet war, und die, wäre sie gelungen, den jeßigen Reformen ein pldkliches Ende gemacht hâtte. Schon hatten sich über tausend verkleidete Janitscharen in die Hauptstadt ein- geschlichen, und ein -größerer Haufen war bereits, nach- dem er sich unterwegs in Nifomedien durch Rekrutirung Mf bis auf 4000 Mann verstärft hatte, in der Nachbarschaft A der Hauptstadt auf der asiatischen Seite versammelt.
L 0 Während -eine anzulegende Feuersbrunst die Aufmerksam- 8 keit des Sultans beschástigen sollte, wollten die Janit- 1 M schareu, mit den Unzufriedenen vereint, den Umsturz
des jebigen Systeins mit blutiger Strenge bewirken. Sobald der Sultan von diesem Plane in Kenntniß ge- set war, befahl er dem am astatishen Ufer fommandi- renden Pascha, die dort eingetroffenen Janitscharen so gleich zu vernichten ; zugleih schickte er einen großen Theil der ihm noch verdächtigen Truppen auf Kanonier- Schaluppen, theils in die Schlôósser-am Bosphorus, theils nah Scio, theils nah Mitylene zur Bejaßzung. Der Hafen Kommandant aber erhielt den Befehl, die asiatischen Ufer genau zu bewachen, damit keine Ein- shissung von Unzufriedenen möglih wäre. Zu diesem Behuf kreuzen Teitdem stark bemannte Kriegs\chaluppen zwischen beiden Ufern. Während aller dieser Ereignisse schien jedoch déx Sulcan diesè neue Vershwêrung zu verachten. Auch die Regierung gab sich das Ansehen, als wenn sie dieselbe für unbedeutend hielte. Die eben neu uniformirten Bostandschis wurden während der Hin- richtungen vom Großherrn gemustert, und wenn man bedenkt, daß dieses Korps schon oft Beweise von Unzu- friedenheit gab, so muß man die muthige Energie die- ses Fürsten bewundern. Allein troß dieses neuen Tri- umpÿs, is auf all.n Gesichtern unverkennbar die Furcht vor der Zukunft si{htbar, und selbst der Seraskier, dem es zuerst gegolten hatte, soll in großer Unruhe leben.
Wafhington, 15. October. Jm National áI;ntel-
ligencer liest man folgende Betrachtungen über den neu- erdings in Panama abgeschlossenen Allianz - Tractat : ¡Die über Mexico eingegangenen Nachrichten über den Congreß der Americanischen Staaten, haben hier weit wentger Sêénsation gemacht, als sie uatürlich in Europa machen müssen, Sie melden, -daß ein Allianz? Tractat von Seiten der in Panama repräsentirten Staaten gt: schlossen worden ist, worin si dieselben verpflichten, sich gegenseitig zu beshüßen und gemeinschaftlich Krieg
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zu führen. Bei der Versammlung der amerifanisqu Staaten wurden zwei Zwecke ins Auge gefaßt: erstens eine Allianz zwischenu- Staaten zu schließen, die ein
gemeinschaftlichen Feind und folglih einen und den f GA ö : ben militairischen Zweck hatten, und zweitens, sich H. | l C U l C 11 d S 16-2 c l Î U N Q. einige, noch nit entshiedene Punfte des Nationalrec f G
zu besprehen und einzuverstehen, so wie über einige q dre, welche alle Nationen Amerikas, neutrale, wie fri, führende und mehr oder weniger alle Nationen der Ey
T1 OMWe ine
angehen. Der erste Zweck erheishte die Gegenwatt y Gesandten der Vereinigten Staaten bei dem Conz, niht, weil die Vereinigten Staaten unumwunden : M flärt hatten, an feinem Traktate, der die Verpflichtun s zu Offensiv- oder Defensiv- Operationen enthalte, als eg
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trahirende Parthei Thei nehmen zu wollen, Demnj brauchte der Congreß von Panama unsre Commissaiy nicht zu erivarten, Und indem die südlichen Nation in Abwêsenßheît derselben, einen plözlihen Entschly Über einer Gegenstand feindseliger Art faßten, bewiese sie deutlich, daß sie hicht die gèringste Hoffnung hätte unsre Regierung dergleichen Verpflichtungen eingeht zu sehen. Wir haben also hinsichtlich dessen, was dq aus erfolgen fann, nichts zu befürchten, Ohne Zwi wird der Congreß dieser Nationen, wenn er seine 6j zungen wieder beginnt, die Ankunft dèr Commissati der Vereinigten Staaten abwarten, bevor er seine Y rathungen über die Fragen beginnt, welche die neutd len Amerifanisben Staaten eben so wie die friegfiß renden angehen. — Die Wirkung der ge\{lo}enen Al anz muß dann dem Kriege zwischen Spanien und. sein vormaligen Colonien neuen Schwung geben. Wey die respectiven Regierungen dieselbe ratificiren un Spanien nicht auf den Kampf verzichtet, so wird di vereinte Seemacht Mexicos, Columbiens 2c. unter de Befehlen eines Officiers (des Commodore Porter) de sen Talente, Erfahrung und Tapferkeit bekännt si! jllgen; für Metternich, Franz Weber; für Ber- furchtbar genug sein, um Spanien an seinen eigen, Nic. Jos. Fnglen; für Norheim, Job. Jos. Küsten zu bedrohen eder es auf dêèm Ocean zu befäm bel; für Weiler, Matth. Schwabbacy und für pfen,- wo es sich noch nicht mit der Seemacht des Feil lit, Melch. Jos. Bauer :
des hat messen fônnen, Jun wenigen ‘Monaten “verd zu’ Köln i der bisherige Missionarius zu Kreuz- wir dies wahrscheinlich in Erfüllung gehen sehen, D hz bei Wipperfürth, Joh. Peter Gogarten, an die Freunde der Menschheit, die stets gegen den Krieg \"Wille des verstorbenen Pfarrers Schmal, zur Pfarr- ivenn er vermieden werden fann, s{hmeicheln sich, di, Königl. Patronats zu Hohefkeppel im Kreise Wip- die Rathgeber des Monarchen von Spanien endli rèh, ynd der bisherige Kaplan zu Erpél, Fr. S ch eu- cinsehen werden , daß feine Hoffnung mehr vorhandW 1, gn die Stelle des anderweitig - angestellten Pfar- die Autorität Sr. Maj. in irgend einem Theil v Cöhr. zur Pfarrstelle Königl. Patronats zu Aegidien- Amerika wiederhergestellt zu sehn, und daß diese UW, im Siegkreise ernannt wordén.
möôglichfeit dem Blutvergießen ein Ende machen wil
Geschieht dies niht, so wird die Flagge des Ameti : nischen Bundes von einer zu gewaltigen Seemacht a gepflanzt werden, als daß sle von Spanien nicht g tet, ja selbst gefürchtet werden sollte. Wir zwei nicht, daß dieselbe sobald, als die Bemannung d Schiffe, welche diese Freistaaten bereits besißen, bo ständig beschafst sein wird, in See stehen werde.“
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Seine . Majestät der König haben dem Professor ittner am Gymaasium zu Groß.-Glógau, das allge- jne Ehrenzeichen erster Classe. und dem Wehrmann itt des 1sten Bataillons (Stargardtschen) 9ten Land- t Regiments, das allgemeine Ehrenzeichen zweiter st zu verleihen geruhet.
| Im Bezirk der Königl. Regierung
[Coblenz sind zu katholischen Hülfspfarrern ernannt lden : für Kempenich, Christ. Rheinz für Halsen- id, Joh. Georg Holzingerz; für Lay, Joh. Peter
Dukthgerei s, Der Königl. Großbritt. Kabinets- rier Jernigham, von St. Petersburg nach Frank» ta, M,
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Zeitungs-Nachrichten. A u 8l. and.
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Age S chauspiele
Mittwoch, 29. Nov. Jm Schauspielhause: „Et : Liebe ,‘/ oder: „Erinnerungen aus der Kindheit,“ i q aris, 30. Nov. Vorgestern hat der Herzog von spiel in 1 Aufzug, nah Scribe, vom Herrn Bar0nKyrdeaux die Blindens- Anstalt der Quinze- Vingts be- Lichtenstein, (Hr. Adolph Herzfeld, Mitglied des SKght; er wurde dort von dem Präsidenten des Jnsti- theaters zu Hamburg: Rinville, als Gastrolle.) Hifts, Cardinal von Croy, empfangen, und als der Prinz auf: „Die unterbrochene Whistparthie,// Lustspiel W Anstalt verließ, ertdute die Luft vom freudigen Zu- Abtheilungen, von Schall. (Hr. Herzfeld: von Betisf aller Einwohner des Hauses. :
Und: ¿Herr von Jch,‘/ Lustspiel in 1 Aufzug, "Y Die bisher unter der Leitung des Herrn Choron Scribe, von C. Blum. hende Gesangschule erhält einè neue Bestimmung, und ird fünftig den Namen „„Königliche Anstalt für Kir-
Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.
enmusif// fügren. : Nedacteur John In Lyon ist ein Mann, Namens Boiron, wegen
E ——— ing.
Berlin, Donnerstag, den 30sten November 1826.
Bigamie zur Untersuchung gezogen, und zu aht Jahr Strafarbeic verurtheilt worden. Das merfwürdigste das bei ist aber, daß er seine beiden Frauen in dem kurzen Zwischenraume von ein Paar Jahren in ein und der- selben Stadt geheirathet hat, und daß sle geraume Zeit beide bei ihm gewohnt haben. Der Angeklagte wollte sich für blödsinnig ausgeben ; allein die Geschwornen gingen darauf nicht ein. j Hr. Eynard hat bekanntlih auch die niedern Klas- sen zu Beiträgen aufgefordert, um. die Greise, Weiber und Kinder in Griechenland mit Lebensmitteln zu vers sehn. Jn dem Städthen Nyon, im Waadtlande, wo der Friedensrichter die Aufforderung befannt gemacht und bestimmt hatte, es sollte jeder uur für einen Baben (ungefähr 17 Sgr.) oder einen halben Baßen wöchent- lih unterzeichnen, haben sich sogleich in einer Bevölke- rung von 2000 Seelen 367 Unterzeichner zu einem und 74 zu einem halben Baßen gefunden; und man ‘weis felte nicht, daß die Zahl derselben zunehmen würde.
Die ausláwdischeu Thiere, welche aus Aegypten in Marseille angekommen sind, wurden vor einiger Zeit gelaudet und nah dem Hotel des Präfekten gebracht, wo sie bleiben werden, bis die Wiederkehr der warmen Jahreszeit erlaubt, sie nach Paris zu bringen. Die merk- würdigsten sind zwei Autilopen von der 7ten vog Buf- fon beschriebenen Gattung, welche die Araber Algazel nennen, und eíne außerordentlih große und schöône Giraffe. - ;
Jn Paris, wo Alles zu eigennükigen Zweckew be- außt und zur Parteisache gemacht wird, hat- dies auch mit den zeither so häufigen Diebstählen und Mordan- fällen stattgefunden. Einzelne haben ausgesagt, sie seien beraubt worden, weil sie Geld verspielt oder vergeudet haben; ersteres war bei einem Goldarbeiter der. Fall, welcher behauptete, man habe ihm Abends, als er aus
einem Spieihause kam, 7000 Fr. abgenommen, das leßtere machte sih ein Arzt, der Doktor Molle, schuldig, ivelcher, in der Unmöglichkeit, seine Schulden zu bezah- len, seine eigeüe Fensterlade zertrümmerte, seinen Ses fretair aufbrach, und hernach jammerte, die Diebe hâts
Iten ihn 180,000 Fr. abgenommen. Schließlich fand es
sich, daß beide Erzählungen Schwindeleien gewesen wa- ren. Unsere liberalen Blättern gebrauchen die räglichen Unglücksfälle dieser Art als Waffen womit sie die Re- gierung und besonders die Polizei angreifen. Mit dem, was wirklich in Paris geschieht, begnügen sle sich aber nicht, und sie nehmen nicht nur zu Fabeln; welche bald widerlegt werden, ihre Zuflucht, sondern erzählen wohl auch eine Mordgéeschichte, welche sich an einem andern Orte zugetragen hat, so, als wäre sie in Paris geschehn. So hieß es vor Kurzem in einem liberalen Blatte; „Der Laden eines Goldschmidts in der Tuchmachergasse ist ers brochen und ausgeplündert worden 2c,// Was aber jenes