1826 / 282 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 01 Dec 1826 18:00:01 GMT) scan diff

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1124 | 4 i den rauhen Eifelgegenden, welhe man früher für un- 4 Morgens und Abends nebelte es öfters bedeutend, 9 | l c U ß l \ h c S î jeßt völlig beendigte Kartoffelerndte ist nicht ganz i

möglich hilt, rehnen darf. Die Vortheile, welche der

Weinbau darbietet, sind lockender, der Winzer spart | schlecht als man befürchtete, aber doch sehr mittelmäz

daher hierbei weder Mühe noch Kosten und man sieht j: zr viele früher unbenußet gelegene Berge all mählih mit Reben sih bedecken, welche eine guten Wein liefern. Manche Gemeinde, die noch vor einigen Jahren keine Rebe aufweisen fonnte, hat in diesem Jahre schon einen nicht unbedeutenden Wein -Errrag chabt.

LandwirthshaftliheBerichteaus dem Junern des Reichs vom Ende October.

I. Ostpreußen. Königsberg. Die Winter- felder sind bestellc und die Saaten größtentheils gut aufgegangen. Gumbinnen. Die Witterung is beinahe den ganzen Oftobermonat hindurch heiter und trocéen, auch am Tage milde, in den Nächten aber größ- tentheils falt gewesen. Regen ist nur wenig gefallen, doch hat selbst dieser wenige Regen zum Aufgehen und Eingrúneu der Saat sehr gúnstig beigetragen. - Die stattgehabten Nachtfrôöste bewirken, daß der. Kornwurm oea Saaten nicht großen Schaden zusügen kann.

IL. Westpreußen. Danzig. Bei dem spar- sam erfolgten Regen war in einigen Gegenden der Höhe Wasserm angel eiugetreten, Den Graswuchs hat der Re- gen wenig gefördert, wohl. aber den bestellten Winter- felderu so viel Feuchtigkeit gewährt, daß die Saaten gut aufgegangen sind. Die Viehweide ist stets fehr fkärglich gewesen, und bei den jeßt statt findenden Nachtfrösten wird die Einstallung des Viehes zeitiger erfolgen müs sen, als bei dem herrsh:nden Futtermangel zu wünschen ist, Der Feldarbeit war die Witterung sehr günstig, doch hat die Winterbestellung da, wo fester und lehmi- ger Boden vorkommt, noch nicht überall vollendet wer- den können. Die Kartoffeln sind zwar durch den in der leßten Zeit eingetretenen sparsamen“ Regen hin und wieder noch etwas gewachsen, der Ertrag ist aber ‘im Ganzen so ungewöhnlich geringe, daß er in mehreren Gegenden der sogenaunten Höôhe zur Ernährung- der Menschen und des Viehes für den Winter und das Früh: jahr uicht ausreichen wird. Märienwerder. Bis zuin Mittage des 17, Oftobers herrschte bei abwechselnd heiter. m und trúbem Himmel, noch angenehme Som- merwärme, welche mehrere male bis zu —{-15° stieg. Von da ab trat fühlere Witterung ein mit einigen Nacht- frôsten. Die lebten Tage tvaren anhaltend trúbde und es fiel Regen, welcher der Wie]ensaat, die übrigens al- ler Orten gut aufgegangen, sehr wohl gethan hat.

IITL. Brandenburg. Potsdam. Obgleich bei der anhaltenden trockenen Witterung die Winter; saaten anfänglich keinen Fortgang zergten, so haben doch die spâter eingetretenen Herbstnebel und das Regenwet- ter in den lebten Tagen dés Monats Oftober“ seßr vor- theilhast auf die Saaten gewirkt, so daß solche fast Überall, besonders in den Niederungen, gut steßen. Frankfurt. - Der gegen Ende des Mönats eingetre-- tene Regen hat sih- den Saaten außerordentlich vor; theilhaft erwiesen; dieselben sind dadurch sehr emporge- fommen und stehen, nach den eingegangenen Anzeigen úberall vortrefflich. :

IV,. Pommern. Köslin. Die Witterung des Monats Oftober war der Jahreezeit angemessen, meistens heiter, milde und trocen und der Bestellung der Wintersaaten günstig, welche leßteren im Allgemeinen einen erfreulichen Anblick gewähren. Am Schlusse des Monats fanden einige ftarke „.Nachtfrôste statt, des

ÿ friedenheit ausgefallen. Oppeln. Wegen der 0

[und Gruben, ja sogar mehrere Brunnen agusgetrocnl

und zum großen Theil so geringe ausgefallen, daß vielen Orten das Bedürfniß . niht ganz gedeckt se

meine

aats - Zeitung.

wird, Stralsund. Die Kartoffelerndte is j, größtentheils beendet und es bestätigt sich von al Seiten her, daß sle im Ganzen nur einen kärglig Ertrag geliefert hat. Jn einigen Gegenden der Pry ist die Hälfte, in anderen ein Drittheil der sons j

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wöhnlichen Ausbeute gewonnen- und manche Distii haben faum die Aussaat und mitunter auch noch wy ger als diese gelieferr. Jn der leßten Hälfte des M nats Oftober ist denn auch fast úberall die Bestellui der Wintersaat beschaffr, und. da, wo sie bereits auf laufea ist/ steht sie sehr gut und läßt nichts zu wüns übrig. Ju den hochliegenden trockenen Gegenden h der Mangel an Regen auf die Weide und auf das thige Wasser für Menschen und Vieh fortdauernd nj theilig eingewirkt und wird durch den Futtermangel h Konsumtion des Sommergetreides, welches im Gan mißrathen ift, vermehrt werden. Das mit dem Schly des Monats Oftobeè cingetretene Regenwetter läßt j deß die baldige Abhelfung dieser Mängel mit Gru erwarten,

V, Schlesien. Breslau. Das früher ül den Ausfall der Erndte - Angeführte wird durch die Oktober eingegangenen Anzeigen bestätige. Die jeßt bee dete Kartoffel-Erndte kanu im Allgemeinen nur für mi telináßig gelten, weshalb auch die Preise dieser Fruc gefiüiegen sind. Auch dic Getreide, Preise halten si gu Die Wintersaat, deren Bestellung statt finden köune ist gut-aufgegangen, und làßt erwarten, daß, wenn a die seit einigen Tagen eingefallene nasse Witterunz nid zu bald Frost folgt, sle kräftig und gut in den Wint fommen werde. Auch dürften , bei später eintrete dem Winterwetter die zu Winterkorn bestimmten Al fer, deren Bearbeitung die anhaltende Dürre unmÿ lich machte, doch noch bestellt werden fönnen ; frei nicht so jorgfältig, als es sonsk zu geschehen pflegt. Die große Hißè hat in den Nadelholzwäldern der For Jun spektion Trebniß eine große Menge Naupen erzeug jedoch hat sich bei näherer technisher Prüfung gezeigt, d sie von feiner gefährlihen Gattung sind, so daß sich ke großer Nachtheil besorgen läßt. Uebrigens sind zur Vett gung der Raupen alle mögliche Vorkehrungen getroffen wl den. Liegniß, Das im Monat Oktober eingetrete Regenwetter hat die Bestellung der Winterfelder mög|

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Des Königs Majestät haben “dem Oberproviant- ster und Garnison -Verwaltungs-Direktor Adloff h Charakter als Kriegs Rath zu verlyihen, und das (ut Allerhdhstselbd|t zu vollziehen geruhet,

Zeitungs-Nachrichten

a1. m,

Paris, 24, Novbr. Vorgestern hat der König derum, nach gehaltenem Ministerrath, in einem Ka- metsrathe, zu welchem, außer den wirklichen Staats- Rinistern, auch die Staatsminister: Baron «v. Vitrol. é, Marquis von Lally Tolendal, Graf von Vaublanc, d Graf Simeon, - nebst den Staats Räthen Portalis id Jacquinot de Pampelene berufen worden waren, n Vorsiß geführt.

Mittels Ordonnanzen vom 10 d. sind die päbstlichen llen wegen des Erzbisthums ‘von Bordeaux und der isthúämer von Montauban und Vannes angenommen d deren Bekanutmachung in der gewöhnlichen Weise geotdniet worden.

Zu Lyon ist die Fran eines Unternehmers von Neu- iten auf eine fast wundervolle Weise dem anscheinend gemacht. Die Saaten stehen erwünscht, auch hat Müssen Tode entgangen. Sie war nämlich auf das Nässe den Wuchs von Kraut und Rüben ge\sördeiste Stockwerk eines Hauses, das thr Mann im Bau welches besonders dem Futterboden zuträglich ist. Mi gestiegen ; durch das Gewicht ihres Körpers drückte Die Weinlese um Grünberg ist beendigr und zur Mein Brett ein, auf dem sie stand und fiel nun von ockwerk zu Stockwerk, in jedem die Bretter eindrüf- d, bis zur Erde hinab, auf einen Mörtelhaufen, je irgend anderen Schaden als den heftigen Schreck. | Fúnfprocentige Rente 100 Fr. 99 Fr. 99 95 C Dreiprocent. 71 Fr. 90 C. 92 Fr. : London, 21. Nov, Se. Majestät der König ha- heute in Person das neue Parlament wit folgender ide erfnet ; /

MConts und Herren, Jch habe Sie zu dieser eit zu dem besonderen Be Len, Gas

de N Á i ; nen die Maßregel mitzutheilen dîe ich im Vonat Sep: Kd: nigliche Schauspiele. a binfibeli@ der Zulassung gewisser, dem Geseße nach Donnerstag, 30, Nov. Jm Opernhause. Zum G amals nicht zulässiger Arten ausländischen Getreides stenmale wiederholt: „„Lauuen des Zufalls ,// Lustspfn den Häfen des vereinigten Königreichs, zu treffen in 3 Abtheilungen, Hierauf: 7, Der goldene SchlŸsir nöthig erachtete. Jch habe befohlen, Ihnen eine sel,‘ große fomishe Zauber: Pantomime in 2 Abthsbschrist des deshalb erlassenen Rathsbefehls vorzulegen,

haltenden Trockenheit haben die Aecker zur Winrerel saat im Monat October noch nicht bestelle werden fd nen; an den Orten aber, wo schon früher damit v0 geschritten worden, fommt die junge Saat gut herv Durch diese anhaltende Dürre sind auch mehrere Bâl

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Berlin, Freitag, den 1sten December 1826.

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reihenden Grund sehen werden, den Bestimmungen

f jenes Befehls und der wirktihen Vollführung desselben

JFhre Sanction zu ertheilen.

Es gereicht Mir zu großer Zufriedenheit, Jhnen anzeigen zu fönnen, daß die beim Schluß der lebten Parlaments - Session gehegten Hoffnungen, hinsichtlich der Beendigung des Krieges in dey Birmanischen Ge- bieten, erfüllt sind und ein, für die Brittischen- Waffen und der Rath der -Brittischen Regierung in Judien höchst ehrenvoller Friede abgeshlosseui worden ist.

Ich erhalte fortwährend von allen auswärtigen Mächten Versicherungen ihres aufrichtigen Verlangens, die Friedensverhältnisse und das freundschaftliche Vers nehmen zu cultiviren.

Fch bin mit unablässiger Sorgfalt bestrebt, es sti ‘einzeln oder in Verbindung mitmeinen Alliirten, sowohl den Fortschritt bestehender Feindseligkeiten aufzuhalten, als Unterbrechung des Friedens in verschiedenen Welttheilen zu verhüten.

Herren vom Hause der Gemeinen ! Jch habe befoh- len, die Anschläge für das fommende Jahr anzufertigen und sie werden Jhnen in gehöriger Zeit vorgelegt wers den. Jch werde Sorge tragen, daß bei Anfertigung dersclben alle mit den- Erfordernissen der Staatsdienste verträglihe Rücksicht auf Ersparung genommen werde,

Die Noth, welche während der leßten zwölf Monate in den Handels: und Manufactur-Classen meiner Unter- thanen geherrsht hat, hat auf einige wichtige Zweige des Staats-Einfommens eingewürft. Allein ih habe die Zufriedenheit, Jhnen anzuzeigen, daß keine solche Verminderung des innern Verbrauchs im Lande gewesen ist, die Besorgnisse ‘erregen tônnte, daß die großen Quel- len unseres Natioalvermögens und unsrer- Wohlfahrt gelitten haben fönnten. y j i

Mylords und Herren! Jch habe tief die Lei- den mitempfunden, die einige Zeit in den Manufac- tur-Districten des Landes ‘so ]chwer gesühlt worden sind. Mit großem Wohlgefallen nahm ich die musters- hafte Geduld war, mit welcher diese Leiden ertra- gen wurden. Der Druck, welcher auf dem Verkehr und den Manufacturen des Landes lastete, hat langsamer nachgelassen, als ich mit Zuversicht erwarten zu dürfen. geglaubt hatte. Allein ih hege die feste Erwartung, daß dieses Nachlassen fortschreiten werde Und daß die Zeit nicht ferne sei, wo, unter dem Seegen der gött- lichen Vorsehung, der Handel und Gewerbfleiß des Ver- einigten Königreichs ihre gewohnte “Thätigkeit wieder

aben werden. E Maj. , welche gestern Nachmittag um 3 Uhr von Windsor in St. James- Pallast eingetroffen was- ren, empfingen bald darauf einen Besuch vom Herzoge von Clarence, hielten demnächst Cour und sodann Ge- heimen Rath, in welchem drei Colonial- Statthalter er-

lungen, mit Solotanz: von J. L. Lewin. ind hege die zuversichtliche Erwartung, daß Sie hin-

Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.

Redacteur John