1826 / 288 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 08 Dec 1826 18:00:01 GMT) scan diff

“vol défauen Aruvoecc 4 Wel Wu P ZUTLALIU unter den Menschen war im Monat Oktober im Allge: meinen sehr gut. Epidemische Kranfheiren kamen nicht vor. Es gab überhaupt wenig Kranke und diese litten an fatharrhalishen Beschwerden im Kreise Dortmund, am Weh selfieber (n Werl, und Nervenfieber in Lippstadt, in den Kreisen Hamm und Altena, wo Einige an dem

selben gestorben sind, Jn den Dörfern Solchendorf und |

Seelvbach, Kreises Siegen, grassirte diejes Fieber als Folge ô7tliher, in Sümpfen und Mangel gn Abzugs- gräben liegender Ursachen, welche durch gesundheitspoli- zeiliche Maaßregeln beseitigt sind. Kranfkhziten , deren wir früher erwähnt haben, namentlich das Wechsel fieber in Blanfkenstein, haden nachgelassen. Die Sterblichfeit ‘war bloß in dem Kreise Hagen etwas größer, als in den Soimmermonaten.

IX, Jülich, Cleve, Berg. Köln. An vielen Ortea haven sich Nervenfieber gezeigt, jedoch nur zu Euskirchen, im Kreise Lechenich, sind einige Jndividuen daran gestorben.

X, Niederrhein. Koblenz. Der Gesund heitszustand während des Monats Oktober ist im Gan: zen in der Art befriedigend gewesen, daß ohngeachtet einer Menge krankhafter Affektionen, besonders -unter den Kindern , doch die Sterblichkeit nicht zugenommen hat. Aachen. Auf den Gesundheitszustand der Men- schen hat die Witterung im Monat Oktober eben nicht auffallend nachtheilig eingewirkt ; anstecende Krankhèi- ten sind durch sie wenigstens nicht entstanden. Die Wech|elfieber, welche früher fast in allen Kreisen herrsch ten, scheinen sehr abgenommen zu haben, Rheumaäti- she- und Brustbeschwerden, auch Hals- und rosenartige Entzündungen, so wie Koliken und Diarrhöen waren die gewöhnlihsten Kraufheitren im Monat Oktober. Trier. Die natürlichen Blattern sind an den mehr- ten Orten den gegen se in Anwendung gebrachten ge fundheitspolizeilihen Maaßregeln gewichen ; doch herr: Then sle noch hie und da und wurden erst kürzlich wie- der durch eine umherziehende Kesselflickèr-Familie in das Dorf Beuren, Landkreis Trier, gebracht. Zu Kenn, im nämlichen Kreise, ist eine Nervenkrankheir ausgebrochen und im Kreise Ottweiler hat das Scharlachfriesel meh rere Kinder weggeraffe. Sonstige Krankheiten sind ia Monat Oktober nicht vorgekommen, die Sterblichkeit ist daher nicht bedeucend gewesen, :

Vermischte Nachrichten.

Der Bote von und fúr Tyrol enthált folgendes Schreiden aus Trient, 22. Nov.: Wir haben hier je6t die außerordentlihe Erscheinung eines ungewöhnlichen Steigens aller Getreidegattungeir,“ vorzüglih des Wei zens; ih sage außerordentlich, denn es geschieht bei ei- ner Fülle alter Waare in den Magazinen, Der Wei zen steht um ein Drittel höher im Preise, als vor vier Monaten, Und beinahe um die Hätfte höher, als er vor acht Monaten gekauft wltde/ Die Ursachen sind die äußerst \{lechte Erirdte im heurigen“ Jahre, und eine statke Nachfrage úber Meer. Das fürktishe Korn ist zwar in Fülle, aber so s{hlecht gerathen, daß das mehreste die nächste Sommerhibe nicht aushalten wird.

Ltre V

O eh

m D D L steigt der Preis dieser Könergattung, welche im Sahßr 1825 geerndtet wurde, und vollkommen

' 1 gerathen ist folglich das Magaziniren und díe Fracht zur See au

5 Ai g

'

se

hält, räglih. Daß ih der Preis dieser Frucht von!

der heurigen Erndte erhält, ist dem Einfluß JUzuscchrei;

ben, mit dem der hohe Preis des Weizens auf di größere Consumtion des türfishen Korns Der neue Wein is im Preis ungemein gefallen, gegen hat der vorjährige, vorhanden sind, im gleichen

Die jährlich durch die Franfreihs verbrauchte Menge nicht raffinirten beläuft sich auf 92 Millionen Pfund, im Werthe voi ungefähr 31 Millionen Franken. Dies macht auf Ein Person etwas mehr als-3 Pfund und einen Frank Ays gabe. ‘Großbrittannien verbraucht jährlih 276 Millio nen Pfund Zucker, im Werthe von 92 Millionen Fran fen. Dies macht auf Eine Person 13 Pfund Rohzucker oder 4 Franken 30 Centimen Ausgabe. Der Unterschiet beträgt auf den allgemeinen Verbrauch 184 Millidne Pfand und 62“ Millionen Franken ; oder mit einem an dern Ausdru, England verbraucht an

hin Verhältnisse angezogen,

Unterschied des individuellen Verbrauchs ist noch grèßer in Betracht der geringern Bey ôlfkerung der brittishe Inseln. Er beträgt 10 Pf. Zucker und 3 Franken 3( Centimen auf das Jndividuum; oder mit andern Vy ten, der Einwohner Großbrittanniens verbraucht 212 (4 viel als ein Franzose in rohem und Brodzucker, uy giebt in diejem Verhältnisse aus. Paris verbrautt nah den Untersuchungen Lavoisier's im Jahr 1759 6,500,000 Pf. Zucker aller Art, zu 7,800,000 Franke geschäst ; im Jahr 1817 betrug-die Menge 14 Millio nen Pfund und der' Werth 16,500,000 Franken. So mit ‘hat sich der Verbrauch des Zuckers in 18 Jayre in der Hauptsiadt verdoppelt, selbst wenn man die Z nahme der Bevölkerung einrechnet. Jeder Einwohn verbrauchte vor sieden Jahren 15 Pfund Zucker zu s uem Bedarf, und legte dafür allein nahe an 23 Fra fen aus. Seit dieser Zeit hat der Verbrauch noch ju genommen ; der mittlere Preis der Zucker ist von d auf 24 Sous gefallen ; aber die Zunahme des Va brauchs gleicht die Preisminderung weit aus. Dies Verbrauch ist inzwischen blos örtlich; beruht auf b Konzentration vielèer Wohlhabenden, und dem Spezet Handel von Paris mit den benachbarten Departemu ten, Würde Frankreih nur im Zucker bei einer W völkerung von 30 Millionen so viel als England b 22 verbrauchen, so würde dieser Handelszweig, im Y frag von 92 Millionen Franken, das Dreifache sein gegenwärtigen Betrags ausmachen,

R É UEN

Königliche Schauspiele,

Donnerstag 7. Novbr. Jm Opernhause: „Md für Maske,‘/ Lustspiel in 3 Abtheilungen, von Jüngs Hierauf: „Die Sternenfee,/- oder: „Arlequin iw Za dergarten,‘/ große fomishe Zauber-Pantomime iy 2A theilungen, mit Solotanz; von J. L. Lewin.

Gedruckt bei Feister und Eiserêdorff.

Redacteur John

Mrzäylungen

wovon noch starke Vorräthe!

gegenwärtige Bevölkerlin Zucker

Zucker dreimal so viel im Gewicht und im Werth als Frankreich, Des

ver súdlichen Provinz. die voll!

4

mw Preußische Stk

n

E

C1

aats - Zeitung.

(}

3

Amtliche Nachrichten... Kronik des Tages.

Angekommen. Der Königl, Portugiesische Ge- al-Cousul Andrade, von Stettin.

Der General - Major Beier, Jnspefteur der Re- yniten, von Friedrichsaue.

Zeitungs-Nachrichten.

Au: sl n%.

Paris, 1. December. Die plôßliche Zurückkunft hi Dauphins, welcher vorgestern nach Fontainebleau zur gd abgereist war, und auf halbem Wege umfkeh:te, jt zu mancherlei Muthmaßungen Anlaß gegeben, und sad sogar an der Bôr}e Gerüchte entstanden, in de- en Felge ein geringes Fallen im Curse der Staatspa- slere statt fand, - Gegenwärtig erfährt man aber, daß D, K. H. bloß tarum ihre Reise nicht fortgeseßt ha- n, weil Sie die Nachrichten erhielten, der Regen habe t Wege im Forst von Fontainebleau dergestalt verdor- m daß és unmöôglih jei, dort zu jagen, Was die esundheit des Königs betrisst, so hat sie keine andere vränderung erlitten, als daß sich ein“geringer Schmerz n Knië eingestellt hatte, der bereits verschwunden is.

Mehrere hiesige Blätter melden, es sei vorgestern n Courier aus Madrid angekommen, - welcher diese Bádt am 22, v. M. verlassen, und die Nachricht mit: racht habe, die pertugiesischen Ausreißer hätten sich \iter dem Befehl des Marqníis von Chaves, des Gene- ils Silveira und des Gouverneurs von Ayamonte, in tei Colonnen nach Portugal in Marsch geseßt, und ie Grenze bereits überschritten; die Aufrührer wären heits den 16. in Braganza eingetroffen und überall hte der Ruf : es lebe der Köuig Don Miguel! nieder N der Revolution und den Engländern! die Nuf. 0 ft; die spanische Regierung habe zwar ein Regiment hhin geschicét, um die Ruhe wieder an der Grenze zu erhal; n, man befürchte aber sehr, die Soldaten möchten si ch l den aufrührerischen Portugiesen schlagen. Die Etoile ‘wähnt alle diese Gerüchte, und fügt. hinzu: ‘¿, Es if licht, die Uebertreibung des Parteigeistes in vorscehende zu entdecken; wes Geistes Kinder jene | Vlâtter sind, beweist noch der Umstaud, daß sie sich be- ü wühn, ihre Leser glauben zu machen, der Jnfant Mít- juel habe den Conftitutionseid uicht geleistet... Unfer orrespondent in Lissabon meldet unterm 42, ck00 (l tomménste Ruhe herrscht,

daß aber im Norden und namentlich in. Tra-o8-Montes beinahe Alles in der größten Gährung begriffen ist, und daß man befürchtet, die geflüchteten Portugiesen möcch- ten sich daßin wenden. In der Deputirten - Kammer schlug Hr. Leomil am 13. vor, eine Nationalgarde zu errichten, um für die dffentliche Sicherheit in der jebi- gen Zeit zu sorgen; jeder Freiwillige würde eine Mes daille mit dem Bilde S. M. und mic dem Motto „fúr die Charte und den König gebe ich inzin Leben‘ erhalten. Da der Anteag hierúber vertagt- werden sollte, machte Hr. von Miranda auf die Dringlichkeit der Sache aufmerf- sam, und sagte: die Gährung ist in Tta-o8- Montes größer wie jemals; unsere Institutionen sind bedroht; und jeder Augenblick kann den Vulkan zum fürchters- lichen Ausbruche bringen, Hierauf wurde der Entwurf der Commission des Krieges zur schleunigen Berichter- stattung Überwiesen,

Die Frau des seit fúnf Jahren vom Diktator des Paraguay gefangen gehaltenen berühmten Naturforschers Bonpland ist im Begriff, sich nach Brasilien einzuschife fei, um von dort aus neue Versuche zu machen, um zu bewirken, daß ihr Gemahl seine Freiheit- wieder ers halte. Die bisherigen Vorstellungen mehrerer Höfe sind detanntlich fruchtlos gewesen, und selbst die Füärsprache von“ Bolivar, eines alten Freundes des Doktors Francia, hat nichts bewirft; Madame Boupland will sich jedoch ábermals an ihn und an den Kaiser Don Pedro wen- den und ihre dritigenden Bitten hinzufügen, um wenig- stens zu erlangen, daß ihr vergönnt werde, die Gefan- geuschaft ‘ihres Mannes zu theilen.

Jn den südlichen Departements, und namentli in der Nähe der Pytnâen, haben die Ueberschwemmun- gen viel Schaden gestifcet. Der Weg von Barrege nach St. Jean de Luz is gar nicht mehr zu passiren; und der erstgenannte Ort wäre beinahe von den ange]{chwol- lenen Waldbächet ganz zerstôrt worden,

Fünfprocentige Reüte 99. Fr. 90 C, Dreiprocent. L Sl. 05 C, 5 '

London, 29, Novbr. Vorgestern kündigte Hr. Hume im Unterhause zum nächsten Donnerstage einen Antra aus Angabe aller bewerkfstelligten Verkäufe von Ösficierstellen durch Halbsold- Officiere an. Auf seine Anfrage versicherte Hr. Wilmot Horton, daß die Bes richte der zur Untersuchung nach dem Cap und Sierra Leona gesandten Commissarien sobald als möglich vorge- legt werden. sollten, Hr. Hume brachte auch mehrere wichtige Petitionen wider die Korngeseße ein; bei wel- cher Gelegenheit er auf die úole Nachrede wider seine Denkart in öôffentlihen Blättern zu sprechen fam und baldige völlige Rechtfertigung verhieß, da er nicht leiden fônne, daß hier im Hause kürzlich mehrere seiner Worte durch vieles Husten unter den Mitgliedern unvernebm;- bar geworden. Er kündigte an, daß wenn die Minister